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Der Leichtathletik Diskussionthread

4052
leviathan hat geschrieben:Richtig. Und diese Form von Tourismus ist dann Wasser auf die Mühlen der Kritiker, die die finanzielle Unterstützung des Leistungssports immer kritisieren. Und es ist an dem Punkt kein schlechtes Argument. Warum unterstützen wir denn Leistungssport? Meines Erachtens um Vorbilder zu haben und unser Land würdig vertreten zu sehen. Es gibt hier sicher auch ganz andere Meinungen. Ich kann nur meine widerspiegeln.
Mal andersrum gefragt: Welchen Schaden richtet Katha damit an wenn sie einen Platz verfallen lässt?
Am Ende gibt es einen (defacto chancenlosen) deutschen Starter weniger, weil der Rest die "Ersatzbank" nicht attraktiv genug fand. Ja, ich hätte mich gefreut, eine Anja Scherl wieder zu sehen aber ein entscheidend anderes Ergebnis als das von Rio hätte ich von ihr nicht erwartet.

Wären wir ein Land wie Kenia und sowas verhagelt die Chancen auf ein Triple, würde ich dringen darüber nachdenken, wie man die "Ersatzbank" attraktiver bekommt um in jedem Fall mit der maximalen Zahl an Sportlern antreten zu können. Im Fall von Deutschland, wo es doch eh parallel die Diskusion um "WM-Touristen" gibt, ist das -freundlich gesagt- doch durchaus verkraftbar.
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4053
ruca hat geschrieben:Mal andersrum gefragt: Welchen Schaden richtet Katha damit an wenn sie einen Platz verfallen lässt?
Sie vermittelt den Eindruck, daß Sporttourismus betrieben wird. Sie hindert andere daran, sich voll und ganz bei einem Event beweisen zu können, dabei Erfahrungen zu sammeln und Motivation daraus zu ziehen. Sie vermittelt allen Zuschauern, daß es eh nicht so wichtig ist. "Habe ja die Option zum Ausstieg."
Ich will dort jemanden sehen, der alles gibt und mit Herzblut das Ding nach Hause läuft.
Am Ende gibt es einen (defacto chancenlosen) deutschen Starter weniger, weil der Rest die "Ersatzbank" nicht attraktiv genug fand. Ja, ich hätte mich gefreut, eine Anja Scherl wieder zu sehen aber ein entscheidend anderes Ergebnis als das von Rio hätte ich von ihr nicht erwartet.
Das Ergebnis war sicher nicht genial. Die Frau hat aber alles rausgeholt und gekämpft bis zum Ende. Für mich hatte das echte Vorbildfunktion. Wie weiter oben geschrieben, muss man das Thema Vorbild nicht teilen. Mir ist es persönlich wichtig.
Wären wir ein Land wie Kenia und sowas verhagelt die Chancen auf ein Triple, würde ich dringen darüber nachdenken, wie man die "Ersatzbank" attraktiver bekommt um in jedem Fall mit der maximalen Zahl an Sportlern antreten zu können. Im Fall von Deutschland, wo es doch eh parallel die Diskusion um "WM-Touristen" gibt, ist das -freundlich gesagt- doch durchaus verkraftbar.
Und weil wir den Leistungswilligen eben nicht die Chance geben, einen Einstieg, eine Bühne zu finden, sorgen wir auch dafür, daß sich daran nichts ändert. Ich bin vollkommen dabei, daß sie beides laufen soll, wenn sie sich qualifiziert hat. Wenn das nicht geht, soll sie sich entscheiden.
nix is fix

4054
DoktorAlbern hat geschrieben:Ob man eine Nummer 41 der Weltrangliste zu einer WM schicken muss (zumindest bei den Stadion-Wks) kann man zumindest diskutieren.
Klar kann man das. Aber der Punkt ist eben, die Regeln fallen nicht vom Himmel, sondern werden von Funktionären gemacht die im Sinne der Athleten handeln (sollten). Die müssen einen Mittelweg finden um allen irgendwie gerecht zu werden, auch den Medien. Ich meine, ganz ehrlich? Warum laufen bei einem WM-Marathon überhaupt Nichtkenianer mit? Es wäre wahrscheinlich ein qualitativ hochwertigeres Feld wenn einfach Kipchoges Trainingscrew komplett an des Start gehen würde.

Aber man muss eben auch die kleinen Länder mit einbeziehen. Bei der WM waren bei den 400m Vorläufen Exoten dabei die werden von Leuten meines Vereins locker in die Tasche gesteckt, sogar von sportartfremden Fussballern.

Aber diese Länder haben eben auch ein Startrecht verdient. Und dann hast du eben auch mal die Konstellation, dass ein 41. Platz der WRL mit am Start steht. Wo ist das Problem? Der Starter fällt doch gar nicht weiter auf, ist wahrscheinlich nie im Bild. Aber er trägt eben ein anderes Trikot wie die anderen und er wird von den Zuschauern vor Ort mindestens genauso bejubelt wie die ersten Drei auch. Und darum geht es ja auch. Es geht nicht nur um die Zeiten selbst, sondern eben auch um den Unterhaltungsfaktor vor Ort. Und da ist es schon nicht schlecht, wenn ein paar mehr Leute an den Zuschauern vorbei kommen.

Denn ganz ehrlich, weisst du was mir auf den Sack geht? Wenn ich Diamond League schaue und die Leute nicht unterscheiden kann, weil sie alle genau dasselbe Nikekostüm tragen.
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4055
JoelH hat geschrieben: Denn ganz ehrlich, weisst du was mir auf den Sack geht? Wenn ich Diamond League schaue und die Leute nicht unterscheiden kann, weil sie alle genau dasselbe Nikekostüm tragen.
Ich habe mich bei den letzten Meetings häufig gefragt, was mich da so stört. Ich glaube, jetzt habe ich endlich die Antwort gefunden. Ok, sie wurde mir gefunden :wink:
nix is fix

4056
Vielleicht sollte man das ganze auch in der zeitlichen Abfolge betrachten. Nominierung für den EM Marathon war Anfang/Mitte Mai. Die 10.000 Qualizeit ist Katha erst ende Mai gelaufen. In der Zwischenzeit hatte Anja schon klar Schiff gemacht, sich gegen die Rolle eines Ersatzes ausgesprochen. Nominierung für die 10.000m war Ende Juni. Mit der Angelegenheit wie es für Anja lief, hat Katha nichts zu tun. Zu dem Zeitpunkt konnte sie auch nicht wisse, dass sie die EM Norm für 10.000m schaffen würde. bei den 10.000m nimmt sie auch keinem den Startplatz weg. Insofern ist es schon recht schlau von ihr, sich den Start bei den 10.000m offen zu lassen, falls an dem Tag was gegen Marathon spricht. Klar ist die Außenwirkung nicht so toll, aber wirklich falsch macht sie da auch nichts.
Wenn man hier einen Fehler sehen will, dann liegt der beim Verband. Nicht nur im Umgang mit Anja, sondern auch, weil sie von den Athleten keine frühzeitige Entscheidung bei so unmöglichen Konstellationen verlang. Der Sportler macht dann alles richtig, wenn er sich seine Optionen so lang wie möglich offen lässt.

edit. jetzt hatte ich einen Edit reingeschrieben, dass ich mich vertan habe. Dabei war es doch richtig, Die Zeit aus 2021 war Straße. Die Ausführung oben ist so also doch passend.

4057
JoelH hat geschrieben:Klar kann man das. Aber der Punkt ist eben, die Regeln fallen nicht vom Himmel, sondern werden von Funktionären gemacht die im Sinne der Athleten handeln (sollten). Die müssen einen Mittelweg finden um allen irgendwie gerecht zu werden, auch den Medien. Ich meine, ganz ehrlich? Warum laufen bei einem WM-Marathon überhaupt Nichtkenianer mit? Es wäre wahrscheinlich ein qualitativ hochwertigeres Feld wenn einfach Kipchoges Trainingscrew komplett an des Start gehen würde.

Aber man muss eben auch die kleinen Länder mit einbeziehen. Bei der WM waren bei den 400m Vorläufen Exoten dabei die werden von Leuten meines Vereins locker in die Tasche gesteckt, sogar von sportartfremden Fussballern.

Aber diese Länder haben eben auch ein Startrecht verdient. Und dann hast du eben auch mal die Konstellation, dass ein 41. Platz der WRL mit am Start steht. Wo ist das Problem? Der Starter fällt doch gar nicht weiter auf, ist wahrscheinlich nie im Bild. Aber er trägt eben ein anderes Trikot wie die anderen und er wird von den Zuschauern vor Ort mindestens genauso bejubelt wie die ersten Drei auch. Und darum geht es ja auch. Es geht nicht nur um die Zeiten selbst, sondern eben auch um den Unterhaltungsfaktor vor Ort. Und da ist es schon nicht schlecht, wenn ein paar mehr Leute an den Zuschauern vorbei kommen.

Denn ganz ehrlich, weisst du was mir auf den Sack geht? Wenn ich Diamond League schaue und die Leute nicht unterscheiden kann, weil sie alle genau dasselbe Nikekostüm tragen.
Genau über diesen Punkt kann man ja trefflich diskutiren. Die Exoten bringen ja immer einen gewissen Charme in die Wettkämpfe, das sehe ich schon auch so, aber insgesamt werden die Teilnehmerfleder dadruch aufgebläht, so dass so eine WM (evtl. unnötig, siehe mein Link von vorher) aufgebläht wird.

Mir ging es aber um die Deutschen und nicht um die Exoten. Wir müssen ja keine "Hinterherläufer" schicken, um überhaupt dabei zu sein. Was ist dann unsere Anspruchshaltung, um bei einer WM/EM aufzuschlagen? Bei jüngeren Athleten lasse ich das Argument "Erfahrung sammeln" durchaus auch gelten, aber das müsste man dann auch genauer spezifizieren. Aber allgemein sehe ich schon, dass wir uns keinen Gefallen tun da lasch zu sein. Und da hat sich meine Meinung zu früher geändert. Da war ich auch bei dir: Alle die die Quali haben sollen auch definitiv starten. Aber ob man jemand schicken muss, wo es quasi klar ist, dass im Vorkampf Sense ist und dann wird da 3x die Kugel gestoßen oder so und dann fährt man wieder heim. Da bin ich mir nicht mehr so sicher.

4058
Catch-22 hat geschrieben:Vielleicht sollte man das ganze auch in der zeitlichen Abfolge betrachten. Nominierung für den EM Marathon war Anfang/Mitte Mai. Die 10.000 Qualizeit ist Katha erst ende Mai gelaufen. In der Zwischenzeit hatte Anja schon klar Schiff gemacht, sich gegen die Rolle eines Ersatzes ausgesprochen. Nominierung für die 10.000m war Ende Juni. Mit der Angelegenheit wie es für Anja lief, hat Katha nichts zu tun. Zu dem Zeitpunkt konnte sie auch nicht wisse, dass sie die EM Norm für 10.000m schaffen würde. bei den 10.000m nimmt sie auch keinem den Startplatz weg. Insofern ist es schon recht schlau von ihr, sich den Start bei den 10.000m offen zu lassen, falls an dem Tag was gegen Marathon spricht. Klar ist die Außenwirkung nicht so toll, aber wirklich falsch macht sie da auch nichts.
Wenn man hier einen Fehler sehen will, dann liegt der beim Verband. Nicht nur im Umgang mit Anja, sondern auch, weil sie von den Athleten keine frühzeitige Entscheidung bei so unmöglichen Konstellationen verlang. Der Sportler macht dann alles richtig, wenn er sich seine Optionen so lang wie möglich offen lässt.

edit. jetzt hatte ich einen Edit reingeschrieben, dass ich mich vertan habe. Dabei war es doch richtig, Die Zeit aus 2021 war Straße. Die Ausführung oben ist so also doch passend.
Ich will das gar nicht an Anja Scherl persönlich festmachen. Für sie persönlich ist das sicher blöd, aber die EM wird jetzt nicht massiv drunter leiden, wenn sie nicht am Start ist.

Wenn ich aber davon ausgehe (wie es vom DLV prokalmiert wurde) dass die EM der absolute Saisonhöhepunkt ist und ich da im Marathon eine Team-Medaille holen will, dann muss ich halt irgendwann Butter bei die Fische geben. Für mich wäre die Situation anders wenn jetzt plötzlich der Start von 6.30 auf 10.30 verlegt werden würde. Da könnte man ja sagen, wenn ich das gewusst hätte, dann hätte ich gleich nicht gemeldet. Beim Rennrad ist es ja z.B. auch Gang und Gäbe, dass die Teilnehmer bei einer WM massiv vom konkreten Kurs abhängen. Sie hat da (in meiner Erinnerung) gerade bei der EM in Berlin sehr negative Hitzeerfahrungen gemacht und dann ist das auch Ok wenn man zu dem Schluss kommt, dieses Rennen ist nix für mich. Nur zu melden in der Hoffnung es würde sich noch irgendwas an den Randbedingungen ändern bis 5 Tage vor dem Start, das kann ich nicht verstehen. Also entweder bin ich da mit vollem Commitment dabei und ziehe das Dinge durch oder ich bin raus.

Natürlich (das hat Max Thorwirth auch gesagt) hängen an sowas auch Sponsoren und Verträge hinten dran, aber dann soll sie die 10.000m halt gescheit und mir einer spezifischen Vorbereitung laufen und dann noch einen Herbstmarathon machen (gerade Frankfurt würde da ja easy gehen). Aber so ein rumgeeire finde ich nicht gut.

4059
DoktorAlbern hat geschrieben: Mir ging es aber um die Deutschen und nicht um die Exoten.
Ganz ehrlich? Ein deutscher Marathonläufer ist für mich ein Exot. Im wahrsten Sinne des Wortes "unter ferner liefen" einzuordnen.

Da muss man schon Realist sein, Exoten sind nicht automatisch die, die aus fernen Ländern stammen, sondern die im Sport mit dem Ausgang des Rennens nichts zu tun haben.
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4060
DoktorAlbern hat geschrieben: Wenn ich aber davon ausgehe (wie es vom DLV prokalmiert wurde) dass die EM der absolute Saisonhöhepunkt ist und ich da im Marathon eine Team-Medaille holen will, dann muss ich halt irgendwann Butter bei die Fische geben.
Das Ziel hat der Verband ausgegeben, nicht die Athleten. Das ist ein großer Unterschied. Ich kann einem Athleten nicht übel nehmen, wenn er für sich andere Ziele hat. Butter bei die Fische muss der Verband. So lang der keine Entscheidung einfordert, macht der Athlet auch alles richtig im Verfolgen seiner Ziele.

Vielleicht sollte man bedenken, das Katha im Frühjahr in einer sehr guten Form war/ist. Sie ist PB bei den 10.000m gelaufen. Da ist sie zwar bisher nicht oft gelaufen, aber auch ihre Straßen 10km Bestzeit ist nicht viel besser, obwohl dort erfahrener. Beim European Cup wurde sie 3. und hat mit Alina Reh und Eva Dieterich Team Gold geholt. Das Rennen kann man sich auf https://youtu.be/XaJIl7TmisE?t=6395 ansehen.
5k und HM PB ist sie diesen Frühjahr auch gelaufen. Sie scheint also sehr gut drauf zu sein (hoffentlich ist sie es noch!). Ich kann es ihr da nicht verübeln, wenn sie bis zum letzten Moment abwarten will mit der Entscheidung und sich ihre Chancen bei beiden Events ausrechen und gegeneinander abwägen wird. Das wird sie sicher auch in ihrer Vorbereitung berücksichtigt haben. Und egal was sie läuft, sie wird da sicher alles geben.
Der DLV kann Team Marathon Medaille holen wollen, als Läuferin ist sie trotzdem in erste Linie individual Sportlerin.
Wen interessiert bitte der Team Marathon wirklich außer uns? 2018 wurde die Medaille dort noch nicht mal im Medaillenspiegel mitgezählt, ob es dieses Jahr anders ist?

4061
Catch-22 hat geschrieben:Der Sportler macht dann alles richtig, wenn er sich seine Optionen so lang wie möglich offen lässt.
Ich betrachte niemanden (auch keinen Sportler) ausschließlich als homo oeconomicus. Klar, rein logisch aus einer rein mathematisch/ökononimischen Perspektive ist richtig, was Du schreibst. Ich bin aber diesbezüglich ein irrer und unmoderner Romantiker. Ich glaube tatsächlich an Fairness. Und insbesondere im Sport sollte der vermittelt werden. Und was hier als "alles richtig gemacht" aufgefasst wird, fällt bei mir in die Kategorie "Kameradenschwein"*.

*Ich wollte das erst nett umschreiben. So kommt aber am klarsten rüber wie ich darüber denke.
nix is fix

4062
leviathan hat geschrieben:Ich betrachte niemanden (auch keinen Sportler) ausschließlich als homo oeconomicus. Klar, rein logisch aus einer rein mathematisch/ökononimischen Perspektive ist richtig, was Du schreibst. Ich bin aber ein irre und unmoderner Romantiker. Ich glaube tatsächlich an Fairness. Und insbesondere im Sport sollte der vermittelt werden. Und was hier als "alles richtig gemacht" aufgefasst wird, fällt bei mir in die Kategorie "Kameradenschwein"*.

*Ich wollte das erst nett umschreiben. So kommt aber am klarsten rüber wie ich darüber denke.
Das kann man natürlich auch so sehen. Ich für mich, sehe
1. Anja gegenüber kein Fehlverhalten, da als Katha für 10.000m nominiert wurde/die Qualizeit lief die Angelegenheit mit Anja schon längst ausgeufert war und sie als Ersatz nicht bereit stand
2. dem Marathon Team gegenüber, vielleicht schon. Aber da darf man auch nicht vergessen, dass der Marathon Cup nicht teil der EM Wertung ist. Er findet nur zusammen mit der EM statt. Wenn man also groß die Heim EM anpreist und wie wichtig das ist, sollte man das auch im Hinterkopf behalten. Dann wäre die Frage was ist dem Team Germany wichtiger, eine Medaille bei der EM oder eine im Marathon Cup?

4063
Catch-22 hat geschrieben:Das kann man natürlich auch so sehen. Ich für mich, sehe
1. Anja gegenüber kein Fehlverhalten, da als Katha für 10.000m nominiert wurde/die Qualizeit lief die Angelegenheit mit Anja schon längst ausgeufert war und sie als Ersatz nicht bereit stand
Wenn ich als Radfahrer einem Schlagloch ausweiche, muss ich den hinter mir fahrenden auch nicht warnen. Also kein Fehlverhalten, wenn es ihn aufraucht. Fair? Egal, kein Fehlverhalten :wink:
nix is fix

4064
leviathan hat geschrieben: Und was hier als "alles richtig gemacht" aufgefasst wird, fällt bei mir in die Kategorie "Kameradenschwein"*.
Bei einem Mannschaftssport, da hast du recht. Bei einem Individualsport mit Mannschaftswertung ist die Lage aber anders. Es laufen 6 Leute und 3 werden gewertet. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass eine "schlechte" Steinruck trotzdem besser ist als drei der 5 anderen? Das gilt es abzuschätzen, für alle Beteiligte. Kommt man zu dem Ergebnis, dass Katha dennoch stärker ist als der Rest, dann wäre sie eventuell das von dir Genannte. Wenn nicht, dann ist ihre Leistung eh egal und es spielt keine Rolle ob sie Marathon läuft oder nicht. Die anderen dürfen ja sowieso auch laufen.

Und außerdem muss man ja auch bedenken, dass die Athleten intern oft deutlich besser untereinander verdrahtet sind als es ein Außenstehender abschätzen kann. Vielleicht hat sie sich ja schon so gut wie entschieden und alle wissen es bereits, außer eben die Öffentlichkeit, die es nicht unbedingt wissen muss. Ich denke, ohne ihr zu nahe treten zu wollen, dass nur ganz wenige explizit, wegen ihr, den Marathon besuchen wollen. Und die die es tun wollen, die gehören wohl eher zu ihrem direkten Umfeld und wissen bescheid ob sie Karten fürs Stadion brauchen werden, oder nicht.
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4065
leviathan hat geschrieben:Wenn ich als Radfahrer einem Schlagloch ausweiche, muss ich den hinter mir fahrenden auch nicht warnen. Also kein Fehlverhalten, wenn es ihn aufraucht. Fair? Egal, kein Fehlverhalten :wink:
Der Radfahrer macht es aber mit Absicht, während du nicht davon ausgehen kannst, das Katha schon Anfang Mai wusste, dass sie Ende Mai PB und damit EM Quali auf 10.000m läuft. Vielleicht hat sie es sich erhofft, aber wissen? Was soll sie denn danach machen, wenn Anja schon einen Start als Reserve kategorisch ausgeschlossen hat? Ob es irgendeine Kommunikation zwischen den beiden gab, wissen wir auch nicht. Das ist doch alles höchst spekulativ!

4066
Catch-22 hat geschrieben:Der Radfahrer macht es aber mit Absicht, während du nicht davon ausgehen kannst, das Katha schon Anfang Mai wusste, dass sie Ende Mai PB und damit EM Quali auf 10.000m läuft. Vielleicht hat sie es sich erhofft, aber wissen?
Der Radfahrer hat das Schlagloch ja nicht dort reingehackt. Ich sehe keinen Unterschied, ob man es ex ante schon weiß (Beispiel Radfahrer) oder erst ex post davon überrascht wird und dann nicht reagiert.
Was soll sie denn danach machen, wenn Anja schon einen Start als Reserve kategorisch ausgeschlossen hat? Ob es irgendeine Kommunikation zwischen den beiden gab, wissen wir auch nicht. Das ist doch alles höchst spekulativ!
An dem Punkt bin ich bei Dir (Joel schlägt in eine ähnliche Kerbe). Hätte sie dann ein Zeichen gesetzt und den Weg freigemacht, wäre das super gewesen. Und an dem Punkt nehme ich Deine Kritik voll und ganz an. Es ist spekulativ, daß sie es nicht getan hat. Und nur, weil man nirgends etwas davon lesen konnte, bedeutet es nicht, daß es nicht so war.
nix is fix

4067
Wie würde du denn an Anjas stelle reagieren, wenn du und dein Verein mit großem tamtam verkündet habt, kein Bock auf Reserve zu haben, den Verband an den Pranger gestellt und klar gemacht, dass ein Start für den Verband nun nie mehr zu Sprache steht. Ich fand die Auslassung schon ziemlich endgültig. Wie soll nun eine Anja reagieren, wenn eine andere Läuferin zurück zieht und sie bitten doch an den Start zu gehen? Und wir meinst du würde der Verband reagieren, wenn eine Anja es so schon abgelehnt hat Reserve zu sein nun eine 180° wende macht? Wie stehen denn die Wahrscheinlichkeiten, dass eine Katha mit einem Verzicht die Wogen auf beiden Seite glätten kann?

Verstehe mich nicht falsch, ich mag Anja sehr. In meiner Sympathie steht sie auch deutlich höher als Katha. ich hätte sie wahnsinnig gern bei der EM gesehen. Ich fand das Veralten des Verband schon sehr schlecht. ich bin jedoch nicht gewillt, in Katha einen Sündenbock zu sehen.

4069
Catch-22 hat geschrieben:Wie würde du denn an Anjas stelle reagieren, wenn du und dein Verein mit großem tamtam verkündet habt, kein Bock auf Reserve zu haben, den Verband an den Pranger gestellt und klar gemacht, dass ein Start für den Verband nun nie mehr zu Sprache steht. Ich fand die Auslassung schon ziemlich endgültig. Wie soll nun eine Anja reagieren, wenn eine andere Läuferin zurück zieht und sie bitten doch an den Start zu gehen?
Ich fand das alles terminlich so nah beieinander, daß alle Beteiligten ganz passabel aus der Nummer rausgekommen wären. Man hätte das pragmatisch umsetzen können. Und es gäbe m.E. keine Verlierer in dem Spiel. Zumindest hätten alle relativ besser dagestanden als zuvor. Steinruck wäre großzügig gewesen. Scherl hat als Athletin mal die Meinung gesagt und war dann dennoch nicht zickig. Und der Verband hat doch noch etwas möglich gemacht, weil es die Umstände ermöglicht haben. Man hätte die Situation sauber bereinigen können.
nix is fix

4070
Catch-22 hat geschrieben: Und wir meinst du würde der Verband reagieren, wenn eine Anja es so schon abgelehnt hat Reserve zu sein nun eine 180° wende macht? Wie stehen denn die Wahrscheinlichkeiten, dass eine Katha mit einem Verzicht die Wogen auf beiden Seite glätten kann?
Sie hat nicht nur auf die Reserve verzichtet. Sie will gar nicht mehr für den DLV starten:

https://www.lg-telis-finanz.de/50-aktue ... -ausnutzen
In Anbetracht dieser sehr unausgeglichenen Situation und dem Verhalten des Verbandes, hat Anja die Entscheidungen getroffen, nicht gerichtlich gegen den Verband vorzugehen und nicht mehr für den DLV an einer Startlinie zu stehen.
Ich glaube nicht, dass sich da nach diesem offenen Brief ihres Mannes noch irgendwas glätten ließ...
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4071
ruca hat geschrieben: Ich glaube nicht, dass sich da nach diesem offenen Brief ihres Mannes noch irgendwas glätten ließ...
Genau hier habe ich eine andere Einschätzung. Die Situation hätte - wie gerade geschrieben - eine schöne Lösung hergegeben.
nix is fix

4072
leviathan hat geschrieben:Ich fand das alles terminlich so nah beieinander, daß alle Beteiligten ganz passabel aus der Nummer rausgekommen wären. Man hätte das pragmatisch umsetzen können. Und es gäbe m.E. keine Verlierer in dem Spiel. Zumindest hätten alle relativ besser dagestanden als zuvor. Steinruck wäre großzügig gewesen. Scherl hat als Athletin mal die Meinung gesagt und war dann dennoch nicht zickig. Und der Verband hat doch noch etwas möglich gemacht, weil es die Umstände ermöglicht haben. Man hätte die Situation sauber bereinigen können.
Das hätte uns vermutlich allen sehr gefallen, nur finde ich es tatsächlich auch nicht fair, Katha anzulasten, dass es nicht so gekommen ist. Sie ist, wie ich finde, das kleinste Glied in der Kette.

4073
Catch-22 hat geschrieben:Das hätte uns vermutlich allen sehr gefallen, nur finde ich es tatsächlich auch nicht fair, Katha anzulasten, dass es nicht so gekommen ist. Sie ist, wie ich finde, das kleinste Glied in der Kette.
Da bin ich voll und ganz bei Dir. Vielleicht ist es auch zuviel verlangt, daß der Stein von ihr ins Rollen gebracht wird.
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4074
Catch-22 hat geschrieben: das Katha schon Anfang Mai wusste, dass sie Ende Mai PB und damit EM Quali auf 10.000m läuft. !
Aus dem Marathontraining heraus 10K Bestzeit gelaufen.
Die DLV Trainer sind ja alle merkbefreit, aber vielleicht stellt ja ein Außenstehender mal die richtigen Fragen?

4075
Man könnte ein relativ einfaches Konzept erstellen. Jeder Verband bekommt anhand seiner Vorjahresleistungen eine Anzahl Startplätze (z.B. bis max. 5 je Disziplin) garantiert, auch wenn die Qualizeit nicht geschafft wird. Ansonsten qualifiziert sich jeder, der die geforderte Qualizeit schafft. Zu Beginn der Veranstaltung finden Zeitläufe statt und eine entsprechende Anzahl qualifiziert sich für den Finallauf an einem späteren Wettkampftag.

Z.B. Verband X bekommt 3 Startplätze: 2 Läufer schaffen die Qualizeit, ein dritter darf aufgefüllt werden. Verband Y hat 2 Startplätze, 4 Läufer schaffen die Qualizeit, 4 Läufer dürfen starten.

Jeder der die Qualizeit schafft kann melden wie er will. Wenn er/sie dann nicht startet oder aussteigt wirkt sich das halt auf die Leistungsbewertung der Verbände und damit ggf. auf die Anzahl der Startplätze an.

4077
JoelH hat geschrieben:Dann hast du ein Sprintfinale 4xUSA gegen 4X Jamaika.


Tolle Vorstellung. :ironie:
Ich rede von Bahn-Langstrecke... um die ging es doch hier... im Sprint gibt es doch ein gut funktionierendes System.
Außerdem ist deine Aussage nicht haltbar, wenn man mal die Weltjahresbestenlisten anschaut.

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MS123 hat geschrieben:Ich rede von Bahn-Langstrecke...
Bevor man irgendwas ändert, sollte es auch ein Problem geben, das die Änderung rechtfertigt. Das sehe ich schlichtweg nicht. Die Stärksten jedes Landes sind dabei (wenn ein Land das nicht hinbekommt -> selbst Schuld) und wenn ein schwaches Land 3 Teilnehmer schickt, ist das ja auch kein Problem. Wir haben hier keine Sportart, wo es ein 1:1-Duell über 90 Minuten gibt. Bei sowas muss man ordentlich filtern und schauen, dass da möglichst wenig mit zu 99,9% absehbarem Ausgang stattfindet und Zeit verschwendet. Beim Laufen haben wir das Problem nicht.
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PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)

4079
Wenn das so stimmt, dann ist das ein absoluter Treppenwitz ....

https://www.sueddeutsche.de/sport/europ ... -1.5636727

Aktuell sieht es auch durchaus so aus als könnte es ziemlich heiß werden.

Hab mir auch den Podcast von Max Thorwirth gestern am Abend zu Ende angehört. Dort wurde das Thema mit Katha Heining auch diskutiert. Sie kamen zu einem ähnlichen Fazit wie ich. Aus Sicht der Athletin irgendwie nachvollziehbar, aber so 3 bis 4 Wochen vorher sollte man sich dann in diesem Fall schon mal festlegen, ob man trotz potenzieller Hitze an den Start geht und sich entsprechend vorbereiten oder man lässt es halt sein. Dabei kam noch ein neuer Aspekt auf, nämlich dass es eine 10.000m Läufer*in gibt (deren Namen ich vergessen habe) die wohl über die Weltrangliste bei der EM starten dürfte, und die jetzt wohl nicht gemeldet wurde.

Ich möchte hier ganz klar rausstreichen, dass ich Katha Heinig von ihren Instagram-Auftritten her mega sympathisch finde. Da hat sich mein Bild in den letzten anderthalb Jahren krass verändert (im Unterschied zu anderen Athlet*innen, die ich von der Präsentation eher "mittel" finde). An der Stelle gehe ich aber nicht mit. Und das hat auch definitv nichts mit Anja Scherl zu tun, von diesem Einzelschicksal kann man jetzt nicht unbedingt so eine Entscheidung abhängig machen, sondern von meiner Überzeugung, dass man bei einer (besonders dieser) EM optimal vorbereitet am Start stehen sollte. Und im Falle von M vs. 10.000m kann man (wenn man nicht gerade ein absoluter Weltklasseathlet*in ist) das einfach nicht gewährleisten. Und von demher sollte man sich dann einfach rechtzeitig entscheiden und dann All-In gehen. Das ist meine Meinung.

Daneben ist es natürlich ein Witz, wenn es tatsächlich dieses Hitzeprotokoll gibt und es keiner weiß. Wäre mal interessant was da so drin steht. Das ist mal wieder eine Sternstunde der Sportfunktionäre. Normalerweise müsste es hier doch eine frühzeitig bekannte Ausschreibung geben, wo das alles geregelt ist. So eine Ausschreibung bekommt man sonst sogar bei Landesmeisterschaften einigermaßen vernünftig geregelt ...

4080
MS123 hat geschrieben: Z.B. Verband X bekommt 3 Startplätze: 2 Läufer schaffen die Qualizeit, ein dritter darf aufgefüllt werden. Verband Y hat 2 Startplätze, 4 Läufer schaffen die Qualizeit, 4 Läufer dürfen starten.
Verband bekommt 2 Startplätze und starten 4 Leute? Wo ist da die Logik?

4081
ruca hat geschrieben:Bevor man irgendwas ändert, sollte es auch ein Problem geben
Genau. Letztlich ist es egal wie viele Starplätze man hat, ein Sportler ist trotzdem immer da der der erste Unberücksichtigte ist. Und wenn dann eben kurzfristig ein Nominierter abspringt, aus welchen Gründen auch immer, dann hat man eben einen Härtefall.

Aber ich würde nie dahingehen und sagen Sportler XYZ ist jetzt mit seiner persönlichen Entscheidung dafür verantwortlich, dass Sportler ABC nicht hat starten können. Denn letztlich ist es ja so, wer die Wahl hat, der hat vieles sportlich sehr viel richtig gemacht. Ihm das nun zum Vorwurf zu machen halte ich für ziemlich strange. Zumal man bei Katha Steinruck sagen muss, dass für sie die 10000m garantiert immer nur Plan B ist. Was nicht heisst dass sie darauf nicht vorbereitet wäre, aber ich denke bei ihr ist der Marathon immer Plan A.
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4082
Rolli hat geschrieben:Verband bekommt 2 Startplätze und starten 4 Leute? Wo ist da die Logik?
Er will eine Minimumgrenze einführen um Exoten auch zu inkludieren, er will aber auf der anderen Seite auch keinen ausschließen der die geforderte Norm erfüllt.

Nur hast du dann eben, um es mal auf die Langstrecke zu übertragen 40 Kenianer, 30 Äthiopier und 20 Ugandaer beim Marathon dabei. Dann wird der erste Europäer nicht 15. sondern 100.
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Über mich
wo ich herkomme Am Anfang war da der Bauchspeck und wo ich zuletzt gelaufen bin Joels Daily Challenge - Streakrunning

4083
Jaja, die böse Hitze.
Mal in der Vergangenheit geblättert: Olympia Los Angeles 1984. Gleiche Diskussion, nur kam zur Hitze noch der Smog obendrauf.
Carlos Lopez, Sieger Marathon, hat sein Abschlusstraining, 35 km lang, extra in der Mittagshitze an einer vielbefahrenen Straße in Portugal durchgeführt, um sich an die Bedingungen in L.A. zu gewöhnen.
Joan Benoît, Siegerin Marathon, trug ein silberfarbenes Trikot. Von der Raumfahrtforschung entwickelt, zum Abblocken der Hitze 😃
War aber wohl mehr für den Kopf als für den Körper.

Damals wurde halt nicht geheult, sondern gemacht.

"Das Internet ist der dümmste Ort der Welt." Jan Gorkow

4084
JoelH hat geschrieben:Er will eine Minimumgrenze einführen um Exoten auch zu inkludieren, er will aber auf der anderen Seite auch keinen ausschließen der die geforderte Norm erfüllt.

Nur hast du dann eben, um es mal auf die Langstrecke zu übertragen 40 Kenianer, 30 Äthiopier und 20 Ugandaer beim Marathon dabei. Dann wird der erste Europäer nicht 15. sondern 100.
Wie im Tennis: die ersten Acht der Weltrangliste starten bei der ATP WM. Wen interessiert es schon, welchen Pass die Jungs haben? Man will halt großen Sport sehen.

4085
JoelH hat geschrieben:Er will eine Minimumgrenze einführen um Exoten auch zu inkludieren, er will aber auf der anderen Seite auch keinen ausschließen der die geforderte Norm erfüllt.

Nur hast du dann eben, um es mal auf die Langstrecke zu übertragen 40 Kenianer, 30 Äthiopier und 20 Ugandaer beim Marathon dabei. Dann wird der erste Europäer nicht 15. sondern 100.
Das kann natürlich passieren... aber das wäre dann leistungsbezogen nun mal so.

Andererseits: https://www.worldathletics.org/records/ ... sOnly=true

Platz 1 + 2 sind keine Afrikaner.

Die Frage ist halt... will man die reine Leistung belohnen? Kleinen Nationen ohne Siegchancen trotzdem eine Bühne geben? Einen medienwirksamen Event haben? Am besten doch alles zusammen.
Es kollidieren halt viele Interessen (Sportler, Verbände, Veranstalter, Zuschauer etc.)... wer kommt zuerst?

4087
Santander hat geschrieben:Jaja, die böse Hitze.
Mal in der Vergangenheit geblättert: Olympia Los Angeles 1984. Gleiche Diskussion, nur kam zur Hitze noch der Smog obendrauf.
Carlos Lopez, Sieger Marathon, hat sein Abschlusstraining, 35 km lang, extra in der Mittagshitze an einer vielbefahrenen Straße in Portugal durchgeführt, um sich an die Bedingungen in L.A. zu gewöhnen.
Joan Benoît, Siegerin Marathon, trug ein silberfarbenes Trikot. Von der Raumfahrtforschung entwickelt, zum Abblocken der Hitze 😃
War aber wohl mehr für den Kopf als für den Körper.

Damals wurde halt nicht geheult, sondern gemacht.
Stimmt. Die Macher haben die Startzeit auf 8 Uhr morgens gelegt. :D
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

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bones hat geschrieben:Stimmt. Die Macher haben die Startzeit auf 8 Uhr morgens gelegt. :D
... wobei das in der Gegend völlig normal ist. Selbst für "Fun-Läufe", die nur über 5 oder 10 Kilometer gehen. :P

4089
Bei uns in der Gegend muß sich der Klimawandel noch bis zu den Funktionären und Machern rumsprechen. :D
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

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4090
bones hat geschrieben:Stimmt. Die Macher haben die Startzeit auf 8 Uhr morgens gelegt. :D
Aber um das nochmal zu ergänzen: Natürlich wurde es ein Hitzemarathon. Aber man hat den Start eben nicht zur Mittagszeit durchgeführt, sondern so früh wie möglich. Zumindest zu Beginn waren gute Bedingungen und nicht gleich hohe Temperaturen.

"Zwar war der Start schon morgens um acht Uhr mit noch angenehmen Temperaturen, aber danach ging das Thermometer steil in die Höhe, es wurde eine Hitzeschlacht."

https://germanroadraces.de/?p=43737
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

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Santander hat geschrieben:Wie im Tennis: die ersten Acht der Weltrangliste starten bei der ATP WM. Wen interessiert es schon, welchen Pass die Jungs haben? Man will halt großen Sport sehen.
Du vergleichst Äpfel mit Birnen.
Wenn es beim Tennis mal über Jahre hinweg eine große Dominanz einer oder mehrerer Nationen gibt, wird sich das sehr sicher ändern. Es gibt aber kaum eine Sportart, die von den Nationen her so abwechslungsreich besetzt ist wie das Tennis. Schon zwei Teilnehmer aus einer Nation sind Ausnahme, nicht Regel, üblich sind 7-8 unterschiedliche Nationen auf den 8 Finalplätzen.

Nehmen wir eine andere Birne. Beim Fußball wird sich extrem viel Mühe gegeben, bei der WM jeden Bereich der Welt zu repräsentieren, schau Dir mal die Einteilung der Quali-Gruppen an.

Und das Interesse an einer Fußball-WM ist deutlich höher als das an der ATP-WM, die können also nicht alles falsch machen...
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PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)

4093
Na die machen schon sehr vieles falsch, aber Fußball, Tennis und Laufen sind schon wirklich seeeeehr unterschiedlich.
Fände es übrigens auch noch interessanter wenn im Bob und Rodelsport mehr Nationen teilnehmen würden ...

4094
Zemita hat geschrieben:Na die machen schon sehr vieles falsch, aber Fußball, Tennis und Laufen sind schon wirklich seeeeehr unterschiedlich.
Fände es übrigens auch noch interessanter wenn im Bob und Rodelsport mehr Nationen teilnehmen würden ...
Also im Bob sind wirklich viele Nationen dabei ... beim Rodeln ist tatsächlich noch viel Luft nach oben (dabei wäre das billiger)
"Only that day dawns to which we are awake." - H.D.Thoreau
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4096
Und wenn man mal schaut, scheint es beim Rodeln auch die Begrenzung auf 4 Teilnehmer pro Nation zu geben - und bei den Frauen sieht man auch sehr deutlich warum.

https://de.wikipedia.org/wiki/Rennrodel ... aften_2021
Ja, es hätte problemlos 6 deutsche Top10-taugliche Starterinnen gegeben:

https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_ ... odeln_2021
(Da fehtle Geisenberger und man schaue mal auf die Abstände im Vergleich zur WM...)
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JoelH hat geschrieben:Cool Runnings. :hihi: :hihi: Alles eine Frage der adäquaten Trainingsmöglichkeiten.
Die Realität war aber ziemlich weit vom Disney-Film entfernt - was den Film aber nicht schlechter macht, ganz im Gegenteil. Die Originalstory (4 Soldaten, 2 davon fuhren auch sturzfrei 2er-Bob und wurden nicht letzter, es waren auch nicht die einzigen Exoten, es war in Calgary nicht bitterkalt usw. usw. usw.) hätte nicht für viel mehr als einen Dokumentarfilm getaugt...
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JoelH hat geschrieben:Ändert aber wenig. Fakt ist, wer keine Bobbahn hat, der kann auch auf keiner trainieren.

Und Bobbahn in Afrika oder Australien? Hat was von Klimakiller mit Ansage.
Ich lebe ja hier in Innsbruck, und die Bobbahn ist immer gut gebucht, und zwar hauptsächlich (natürlich) für Trainings; in der Gegend dort sind ab Herbst eigentlich ständig diverse Teams stationiert.
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4100
JoelH hat geschrieben:Ändert aber wenig. Fakt ist, wer keine Bobbahn hat, der kann auch auf keiner trainieren.
Und mit einer Laufbahn bzw. Leichtathletikanlage verhält es sich leider ähnlich....Ausser in größeren Städten ist da nämlich gähnende Leere.

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