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Der Leichtathletik Diskussionthread

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Sonntag ist Marathon in Hannover und Arne möchte gerne die Olympia-Norm knacken.
Das Wetter sieht bis jetzt noch perfekt aus.
Hoffentlich packt er es!
Remember pain is just the french word for bread

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Ganz ordentliche Zeit, würde mich mal interessieren wie weit das schon am Anschlag war, oder ob da noch deutlich mehr geht. Für einen Marathon unter 2:30 h muss es das natürlich. Scheint allerdings kein allzu stark besetztes Rennen gewesen zu sein, der erste Mann war ja auch "nur" in 1:15 unterwegs.

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Ja, die Halbmarathons liefen recht gut, bei den Frauen in Berlin Amrhein und Schöneborn mit neuen BL, Hassan deutlich hinter ihrem Vorhaben, einen neuen ER oder gar WR aufzustellen (aber unter 66 min ist für eine Frau dennoch irre). Bei den DM in Freiburg Miriam Dattke mit neuer BL knapp unter 1:12 geblieben.

Eher durchgekämpft und die Norm klar verpasst dagegen über die Marathonstrecke Gabius und Scherl in Hannover. Aber vielleicht motiviert es Arne ja, den Fluch des DNF im Frühjahr durchbrochen zu haben.
Mein Schulweg war zu kurz...

1158
Ich schau so selten einen Marathon im TV, dass ich ganz aufgeregt bin ;-) Degefa kann nicht einfach so 3 Minuten Vorsprung herauslaufen und ins Ziel retten, oder? Das schaut ja fast wie Ausreißer-Etappe bei der TdF aus!

1163
Joan Benoit Samuelson 3:04:00 (W 60, Gold LA 1984 beim ersten olympischen Marathon der Frauen). Ihr Streckenrekord von 1983 in Bosten hielt 28 Jahre lang.
Mein Schulweg war zu kurz...

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bones hat geschrieben:Da war der Kollege im Dopingfaden schneller..... :zwinker5:
Mir geht's nicht darum, wer hier was als erstes entdeckt und postet, sondern um die Sache an sich. Und ich finde, diese Meldung gehört auch zum, bzw. in den LA-Diskussionsthread... Wenn der amtierende HM-Weltrekordler sich Doping-Proben widersetzt, wirft das kein gutes Licht auf die Sportart, wieder einmal, leider :frown:
LAUFEN
5km - 16:00 (01.01.2022)
5000m - 17:03,4 (07.06.2019)
10km - 33:50 (06.03.2022)
21,1km - 1:19:26 (10.03.2019)

1168
NME hat geschrieben:Der Zoff zwischen Mo und Haile ist kein Thema hier?
Sollte es ein Thema sein? Auf den ersten Blick ist Mo Farah ein trotziges Kleinkind, das nicht einsehen will, dass Hotels nicht für Diebstahl haften und man deshalb den Safe benutzt. Aber trotzdem hoffe ich, dass das Duell mit Kipchoge episch wird, und es ist mir egal, ob Farah mir ansonsten sympathisch ist oder nicht.

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Running-Gag hat geschrieben:Wenn der amtierende HM-Weltrekordler sich Doping-Proben widersetzt
Wo steht das?

Ich lese "nur" Verstoß gegen die Doping-Regularien, nämlich Unregelmäßigkeiten im biologischen Pass, daher auch "nur" eine vorläufige Sperre. Manchmal lassen sich solche Unregelmäßigkeiten erklären, manchmal nicht. Und manchmal ist man sich darüber jahrelang uneinig (Pechstein).
Runalyze-Profil
Mein Lauftagebuch "Ausgerechnet ich laufe"
PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)

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Running-Gag hat geschrieben:Mir geht's nicht darum, wer hier was als erstes entdeckt und postet, sondern um die Sache an sich. Und ich finde, diese Meldung gehört auch zum, bzw. in den LA-Diskussionsthread...
Nun ja, ein Thema gleichzeitig in zwei Threads zu behandeln finde ich nicht nötig. Und da es um Doping geht.....
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

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Kepler hat geschrieben:Sollte es ein Thema sein?
Weshalb nicht? Beide sind Topstars der Szene und das macht es für mich interessant. Meine Sympathie hat Mo definitiv verloren, das fing schon mit den obskuren Geschichten um versäumte Dopingkontrollen an.

1172
Mal schauen, wie viel die Schuhe morgen ausmachen werden: https://www.wired.com/story/the-science ... thon-shoe/

Sollte es sich während der nächsten Wettkämpfe (und auch der Öffentlichkeit zugänglicher Studien) herausstellen, dass die tatsächlich einen noch größeren Vorteil als die Vorgänger bringen, sollte sich die IAAF wirklich mal so langsam Gedanken machen, ob sie das will. Kann mir kaum vorstellen, dass eine Zweiklassengesellschaft (Nike-Athleten und der Rest) dem Sport gut tut. Und auch wenn andere Hersteller nachziehen sollten: für mich persönlich macht genau das mit den Hauptreiz beim Laufen aus, dass die Technologie eben genau (fast) keine Rolle spielt. Ich fände es daher schade, falls sich das ändern sollte.
"The curious paradox is that when I accept myself just as I am, then I can change." Carl Rogers
"The idea that the harder you work, the better you're going to be is just garbage. The greatest improvement is made by the man or woman who works most intelligently." Bill Bowerman
"It is remarkable how much long-term advantage people like us have gotten by trying to be consistently not stupid, instead of trying to be very intelligent." Charlie Munger
"Don’t go there until you need to go there." Steve Magness

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Jupp. Auch wenn ich die 4% für pures Marketing halte.

2015 hat Kipchoge Berlin mit sich verabschiedenden Innensohlen in 2:04:00 gewonnnen...

Hierauf 4% und wir wären bei einer Zeit von 1:59:38.

Also ist der Kerl entweder (wenn man Schuhe abzieht) langsamer geworden oder es bleiben maximal 1-2% übrig. Klar, für einen Eliteläufer immer noch mehr als genug, um diesen Schuh zu wählen.
Runalyze-Profil
Mein Lauftagebuch "Ausgerechnet ich laufe"
PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)

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Ich sehe nicht ganz wo das Problem ist, im Radsport werden auch Fahrräder für 10.000€+ gefahren die sparen deutlich mehr Energie als 4% gegenüber einem einfachen Rennrad für 1.000€.
Ein paar hundert Euro für 1-2 Jahre Wettkampfschuh fallen da vergleichsweise wenig ins Gewicht.
Spikes läppern sich aufgrund der geringen Haltbarkeit auch.
Was ist der Unterschied zum Doping?
- Keine gesundheitlichen Nachteile, vielleicht sogar besser weil man nicht mehr auf Dämpfung verzichten muss und ein schöneres Laufgefühl, weil schneller.
Nike hat mit dem Schuh einfach einen super Job gemacht und ich habe mal zu den Leuten gehört, die sich über die Leute lustig gemacht haben, die dafür 250€ bezahlen.

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ruca hat geschrieben:Jupp. Auch wenn ich die 4% für pures Marketing halte.

2015 hat Kipchoge Berlin mit sich verabschiedenden Innensohlen in 2:04:00 gewonnnen...

Hierauf 4% und wir wären bei einer Zeit von 1:59:38.

Also ist der Kerl entweder (wenn man Schuhe abzieht) langsamer geworden oder es bleiben maximal 1-2% übrig. Klar, für einen Eliteläufer immer noch mehr als genug, um diesen Schuh zu wählen.
Die 4% beziehen sich auf die Laufökonomie (Sauerstoffverbrauch und somit Energieverbrauch bei einem bestimmten Tempo) und da scheinen sie wohl tatsächlich ca. 4% auszumachen, zumindest laut den veröffentlichten Studien. Wie viel das dann in Zeit ausmacht, ist wiederum eine andere Frage und hängt unter anderem von Größe, Gewicht und Tempo ab, siehe hier: https://www.runnersworld.com/news/a2648 ... cent-work/ (da wird auch auf die Studien und den Artikel in der New York Times verwiesen, die untersucht haben, wie viel die Schuhe bringen).
"The curious paradox is that when I accept myself just as I am, then I can change." Carl Rogers
"The idea that the harder you work, the better you're going to be is just garbage. The greatest improvement is made by the man or woman who works most intelligently." Bill Bowerman
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SKTönsberg hat geschrieben:Ich sehe nicht ganz wo das Problem ist
- Im Profisport: Wenn der Schuh eines Hersteller deutlich besser ist als derjenige aller anderen, dann haben alle, die nicht das Glück haben bei diesem Hersteller unter Vertrag zu stehen einen deutlichen Nachteil. Für mich sieht es zum aktuellen Zeitpunkt genau danach aus. Und das ist meiner Meinung nach für den Sport schädlich. Wie sich das mittel- bis langfristig entwickeln wird bleibt abzuwarten.

- Ganz allgemein: Nenn mich altmodisch, aber ich mag das "Pure" am Laufsport. Im Prinzip geht es für mich in die gleiche Richtung wie Anfang des Jahrtausends mit den Ganzkörperanzügen im Schwimmen, die dann schlussendlich ja verboten wurden (nach zehn Jahren). Im Endeffekt geht es (mir) darum, dass die menschliche Leistung im Vordergrund steht und nicht die Technologie.

Die Frage, die sich sowieso früher oder später stellen wird: bis zu welchem Punkt sind bessere Zeiten, die aufgrund von besserer (Schuh-) Technologie erzielt werden in Ordnung? Mal rein hypothetisch: wäre es für dich z.B. ok, wenn man alleine durch die Schuhe 5% schneller laufen könnte? Und falls ja, wie sieht es mit 10% aus? Wo wäre die Grenze zu setzen? Und woran will man das genau festmachen bzw. wie will man es messen? Alles nicht so einfach...
SKTönsberg hat geschrieben:Nike hat mit dem Schuh einfach einen super Job gemacht
Das auf jeden Fall, unabhängig davon was man persönlich davon hält.
SKTönsberg hat geschrieben:und ich habe mal zu den Leuten gehört, die sich über die Leute lustig gemacht haben, die dafür 250€ bezahlen.
Ich kann verstehen, wenn jemand den Schuh kauft. Dürfte vermutlich unter anderem auch davon abhängen, warum jemand Wettkämpfe läuft bzw. ob die Motivation eher intrinsisch oder extrinsisch ist.
"The curious paradox is that when I accept myself just as I am, then I can change." Carl Rogers
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alcano hat geschrieben:Im Profisport: Wenn der Schuh eines Hersteller deutlich besser ist als derjenige aller anderen, dann haben alle, die nicht das Glück haben bei diesem Hersteller unter Vertrag zu stehen einen deutlichen Nachteil. Für mich sieht es zum aktuellen Zeitpunkt genau danach aus. Und das ist meiner Meinung nach für den Sport schädlich. Wie sich das mittel- bis langfristig entwickeln wird bleibt abzuwarten.
Wie das weitergeht, ist relativ klar. Versetze Dich einfach mal in die Perspektive von Adidas oder welchem relevanten Ausstatter auch immer. Dann siehst Du dort im vorderen Feld immer und immer wieder nur Nike Athleten. Das kannst Du nicht auf Dir sitzen lassen und wirst etwas tun. Nike war hier eben schneller.
Ganz allgemein: Nenn mich altmodisch, aber ich mag das "Pure" am Laufsport. Im Prinzip geht es für mich in die gleiche Richtung wie Anfang des Jahrtausends mit den Ganzkörperanzügen im Schwimmen, die dann schlussendlich ja verboten wurden (nach zehn Jahren). Im Endeffekt geht es (mir) darum, dass die menschliche Leistung im Vordergrund steht und nicht die Technologie.
Da wird dann die Frage sein, wo man die Grenze zieht. Wenn die Versorgung mit Gels auf dem Marathon eine Verbesserung der Leistung von 2% oder 3% ermöglicht, ist das dann auch Technologie? Und nun? Gels verbieten?
Ich kann verstehen, wenn jemand den Schuh kauft. Dürfte vermutlich unter anderem auch davon abhängen, warum jemand Wettkämpfe läuft bzw. ob die Motivation eher intrinsisch oder extrinsisch ist.
Ich glaube nicht, daß jemand auf der Skala ganz rechts oder ganz links steht. Auch wenn jemand große Freude am Laufen selbst hat, wird er/sie wahrscheinlich trotzdem kurz überlegen, ob man hier eine Abkürzung nehmen kann oder sich fragen, warum man den langen Weg wählt, wenn doch so viele andere abkürzen. Und diese Abkürzung ist ausgeschildert und legal! Dazu kommt, daß der Schuh auch noch ziemlich bequem sein soll. Bei vielen Racing Flats haben die Läufer abwägen müssen, ob sie das Risiko eingehen. Aber auch hier hat Nike einfach blendend gearbeitet. Die Schuhe haben einen wahrscheinlich ebenso großen Effekt wie ein Höhentrainingslager in Kenia oder St. Moritz. Beim Kauf der Schuhe spart der Läufer/in zwei Wochen Urlaub und 2000 Euro. Zieht man davon die 250 für die Schuhe ab, ist es immer noch ein geiler Deal.

Disclaimer: Ich habe die Schuhe noch nicht. Aber je mehr ich darüber lese, umso mehr frage ich mich warum.
nix is fix

1178
Tatsächlich war die spezialisierte, individualisierte, häufige Ernährung während des Marathons anscheinend ein weiteres Ergebnis des "breaking 2" und sicher ein weiterer Faktor bei Kipchoges WR.
Sebastian Reinwand hatte neulich ein Trainingsvideo bei Larasch, in dem er meint, dass man wg. der besseren Ernährung auch das Training anpassen könnte, weil die Umstellung auf Fettverbrennung und der "Mann mit dem Hammer" so vermieden werden könnte. (Da ich davon keine Ahnung habe, will ich das nicht falsch wiedergeben, das Video ist auf youtube oder larasch.de.)
Die individuelle häufige Ernährung während des Rennens ist offensichtlich auch technischer Fortschritt und etwas, bei dem man im Prinzip entscheiden kann/muss, ob es zulässig ist oder nicht.

in other news: Konstanze Klosterhalfen ist jetzt auch offiziell Mitglied im Nike Oregon Project (lt. ihrem Instagram).
Wobei das für mich eher einen Eiertanz oder vielleicht auch eine ernsthafte Probephase beendet, denn in der Praxis wird sich wohl kaum etwas ändern, selbst wenn sie bisher kein offizielles Mitglied war.
Mein Schulweg war zu kurz...

1180
leviathan hat geschrieben:Wie das weitergeht, ist relativ klar. Versetze Dich einfach mal in die Perspektive von Adidas oder welchem relevanten Ausstatter auch immer. Dann siehst Du dort im vorderen Feld immer und immer wieder nur Nike Athleten. Das kannst Du nicht auf Dir sitzen lassen und wirst etwas tun. Nike war hier eben schneller.
Da muss ich für mich ganz klar sagen: bevor es ein Wettrüsten zwischen den Schuhherstellern gibt (naja, gibt es eh schon), halte ich es für sinnvoll, dem irgendwie Einhalt zu gebieten. Aber natürlich stellen sich da dann auch Fragen wie: wie viel Dämpfung darf ein Schuh überhaupt haben? Weil das ja auch ein Vorteil sein kann aufgrund der dadurch geringeren Ermüdung im Laufe eines Wettkampfs bzw. der (vermutlich?) geringeren Verschlechterung der Laufökonomie – im Gegensatz zur von Anfang an besseren Laufökonomie durch die Vaporfly. Auch da: wo liegt die Grenze und wie misst man die? Das war bei den Schwimmanzügen etwas einfacher zu regeln.
leviathan hat geschrieben:Da wird dann die Frage sein, wo man die Grenze zieht. Wenn die Versorgung mit Gels auf dem Marathon eine Verbesserung der Leistung von 2% oder 3% ermöglicht, ist das dann auch Technologie? Und nun? Gels verbieten?
Gels kann man sich auch selber herstellen. Vielleicht sind die dann nicht ganz so ausgeklügelt wie diejenigen, die man kaufen kann. Ich glaube aber ehrlich gesagt nicht, dass das einen großen Unterschied macht. Auch nicht zur ausschließlich flüssigen Ernährung. Zudem ist da der Fortschritt vor allem durch den Körper begrenzt (wie viele KH kann man aufnehmen -> muss/kann man ebenfalls trainieren) und nur in geringem Ausmaß durch die Technologie. Das macht für mich tatsächlich einen großen Unterschied.
leviathan hat geschrieben:Ich glaube nicht, daß jemand auf der Skala ganz rechts oder ganz links steht. Auch wenn jemand große Freude am Laufen selbst hat, wird er/sie wahrscheinlich trotzdem kurz überlegen, ob man hier eine Abkürzung nehmen kann oder sich fragen, warum man den langen Weg wählt, wenn doch so viele andere abkürzen.
Genau aus dem Grund: wenn ich abkürze, dann bin ich nicht schneller gelaufen, sondern eine kürzere Strecke. Ungefähr genauso könnte ich mich über eine schnellere Zeit dank der Schuhe freuen.
leviathan hat geschrieben:Die Schuhe haben einen wahrscheinlich ebenso großen Effekt wie ein Höhentrainingslager in Kenia oder St. Moritz. Beim Kauf der Schuhe spart der Läufer/in zwei Wochen Urlaub und 2000 Euro. Zieht man davon die 250 für die Schuhe ab, ist es immer noch ein geiler Deal.
Im Trainingslager muss man trainieren. Was wiederum härter ist (bei gleichem Tempo), wenn man in der Höhe ist. Aber ja, natürlich verschwimmen da die Grenzen langsam. Es gibt selten einfach nur schwarz oder weiß bei solchen Themen.

Was für mich übrigens überhaupt kein Argument ist: der Preis. Ich würde auch nein sagen, wenn mir jemand anbieten würde (wieder rein hypothetisch), mir einfach so 3 Minuten im Marathon zu schenken. Und im Endeffekt würde es für mich genau darauf hinauslaufen (ob jetzt 3 Minuten oder 1 oder 5 ist ja egal), wenn ich die Schuhe anziehen würde. Aber wie gesagt: ich laufe nur "gegen" (bzw. für) mich.

Bei Profis sieht das natürlich anders aus, da kann man es sich einfach nicht leisten, Sekunden – oder in diesem Fall Minuten – zu verschenken. Ich hoffe jedenfalls sehr, dass das heute in London (und in Zukunft) nicht der Fall sein wird, dass alle nicht-Nike-Athlet*innen einen massiven Nachteil haben.
"The curious paradox is that when I accept myself just as I am, then I can change." Carl Rogers
"The idea that the harder you work, the better you're going to be is just garbage. The greatest improvement is made by the man or woman who works most intelligently." Bill Bowerman
"It is remarkable how much long-term advantage people like us have gotten by trying to be consistently not stupid, instead of trying to be very intelligent." Charlie Munger
"Don’t go there until you need to go there." Steve Magness

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leviathan hat geschrieben:Wie das weitergeht, ist relativ klar. Versetze Dich einfach mal in die Perspektive von Adidas oder welchem relevanten Ausstatter auch immer. Dann siehst Du dort im vorderen Feld immer und immer wieder nur Nike Athleten. Das kannst Du nicht auf Dir sitzen lassen und wirst etwas tun. Nike war hier eben schneller.
Erinnert etwas an die Formel1 (wobei hier die Technik natürlich viel bedeutender ist), wo jedes Team versucht die Grenzen/Grauzonen des Reglements auszunutzen, um schneller zu sein. Ob das jetzt für die Leichtathletik wünschenswert/sinnvoll/gut etc. ist, wäre dann die nächste Frage.
Bild

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Seltsamer Vergleich: niemand bekommt Zeit geschenkt.

Mal anders, um in Leviathans Bild zu bleiben: wenn Dir, @alcano, ein zweiwöchiges Höhentrainingslager inklusive des Urlaubs schenkt, lehnst Du das ab? Das bringt Dir unzweifelhaft einen Vorteil gegenüber mir, der in der Zeit arbeiten gehen muss und nur die niederrheinische Tiefebene zum Training hat.

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Christoph83 hat geschrieben:Erinnert etwas an die Formel1 (wobei hier die Technik natürlich viel bedeutender ist), wo jedes Team versucht die Grenzen/Grauzonen des Reglements auszunutzen, um schneller zu sein. Ob das jetzt für die Leichtathletik wünschenswert/sinnvoll/gut etc. ist, wäre dann die nächste Frage.
Jetzt hat man mal etwas gefunden, das tatsächlich einen Effekt ausmacht. Das ist die Carbonkomponente der Sohle. Der Effekt ist wahrscheinlich kleiner als der von Spikes auf der Bahn. Sollen diese jetzt auch verboten werden? Oder haben die Tradition und dürften bleiben?


Ich verstehe die Diskussion durchaus. Neben der Frage, ob das dem Sport gut tut, stellt sich aber auch die Frage, welche Hersteller man diskriminieren darf. Als Anbieter der Carbonkomponenten würde ich eben genau diese Beispiele wie Spikes, Gels, etc. auch ins Feld führen.
alcano hat geschrieben:Es gibt selten einfach nur schwarz oder weiß bei solchen Themen.
Genau das machte es auch so schwer. Sicher will niemand einen Cyborg. Auf der anderen Seite kann man sich die ursprüngliche antike Komponente auch nicht mehr vorstellen. Schwer zu sagen, wie sich das weiterentwickelt. Ich bin hier aber eher opportunistisch veranlagt und sage... if you can't beat them, join them. Das ist sicher der bequemere Weg. Den unbequemen überlassen ich lieber denen, die noch in der Sturm- und Drangzeit sind.

Dein Beispiel mit den Schwimmanzügen finde ich übrigens ziemlich passend. Den Zeithorizont würde ich, sollte überhaupt etwas passieren, nicht anders einschätzen. In dieser Zeit würde ich natürlich die gegebenen Möglichkeiten nutzen. Als Langdistanzler im Triathon fand ich nichts bescheuerter als Windschattenfahren. Und es hat mich nicht davon abgehalten, dies auf der Kurzdistanz zu tun. Einfach nur, weil es erlaubt war und obwohl es nichts mit dem ursprünglichen Triathlon zu tun hatte.
nix is fix

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NME hat geschrieben:Mal anders, um in Leviathans Bild zu bleiben: wenn Dir, @alcano, ein zweiwöchiges Höhentrainingslager inklusive des Urlaubs schenkt, lehnst Du das ab? Das bringt Dir unzweifelhaft einen Vorteil gegenüber mir, der in der Zeit arbeiten gehen muss und nur die niederrheinische Tiefebene zum Training hat.
Es gehört mehr dazu als nur 2 Wochen im Hochland zu trainieren. Das ist mit den Schuhen anders. Da kauft man sch die und ist dann plötzlich 4% schneller (was ich immer noch nicht glaube, aber anderes Thema).

Ohne Dich zu kennen, glaube ich das du in den 2 Wochen Höhentrainingslager Dir die Höhenkrankheit holst. Oder das Training nur bedingt wirkt. Da spielen so viele Faktoren mit. Zudem ein Höhentraining nicht bei jedem gleich anschlägt. 2 Wochen bringen eh kaum was. Wenn dann schon 3 Wochen und länger... Da würde ich an deiner Stelle lieber erst mal unter NN alles ausreizen, bevor ein HTL in Frage kommt. Also mindestens 8 Trainingslager vorher unter NN Bedingungen abspulen. Die erarbeitete Aerobe Ausdauer der letzten Jahre spielen nämlich für ein Höhentraining eine sehr entscheidente Rolle.
800m: 1:59,95 (03.08.2012)
1.500m: 4:01,41 (19.06.2021)
3.000m: 8:32,19 (12.09.2020)
5.000m: 15:05,09 (18.05.2019)
10km: 31:22 (02.09.2018)
HM: 01:08:25 (04.10.20)

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Jetzt darf dann mal langsam was passieren in London, finde ich. Zumindest sind die Frauen jetzt deutlich schneller geworden.
D.edoC hat geschrieben:Das mit den 4% ist doch nur Marketing?!
Sieht so aus, als wären die nicht nur Marketing, nein. Lies z.B. die ersten zwei Abschnitte (inkl. Links) hier: https://www.outsideonline.com/2367961/h ... ually-work
leviathan hat geschrieben:Jetzt hat man mal etwas gefunden, das tatsächlich einen Effekt ausmacht. Das ist die Carbonkomponente der Sohle. Der Effekt ist wahrscheinlich kleiner als der von Spikes auf der Bahn. Sollen diese jetzt auch verboten werden? Oder haben die Tradition und dürften bleiben?
Siehe Link oben: am meisten macht wohl der Schaum aus, evtl. (auch) in Kombination mit der Platte. Das macht es natürlich nicht einfacher, wenn es darum gehen sollte, das irgendwie zu regulieren. Der Effekt scheint übrigens sogar deutlich größer zu sein als derjenige von Spikes.
"The curious paradox is that when I accept myself just as I am, then I can change." Carl Rogers
"The idea that the harder you work, the better you're going to be is just garbage. The greatest improvement is made by the man or woman who works most intelligently." Bill Bowerman
"It is remarkable how much long-term advantage people like us have gotten by trying to be consistently not stupid, instead of trying to be very intelligent." Charlie Munger
"Don’t go there until you need to go there." Steve Magness

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alcano hat geschrieben: Sieht so aus, als wären die nicht nur Marketing, nein. Lies z.B. die ersten zwei Abschnitte (inkl. Links) hier: https://www.outsideonline.com/2367961/h ... ually-work
Vorab: Was dort steht ist die absolute Wahrheit? Heut zu Tage ist doch fast alles mit Geld zu erkaufen?! Studien, Meinungen, Erfahrungen etc.
800m: 1:59,95 (03.08.2012)
1.500m: 4:01,41 (19.06.2021)
3.000m: 8:32,19 (12.09.2020)
5.000m: 15:05,09 (18.05.2019)
10km: 31:22 (02.09.2018)
HM: 01:08:25 (04.10.20)

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alcano hat geschrieben:Jetzt darf dann mal langsam was passieren in London, finde ich. Zumindest sind die Frauen jetzt deutlich schneller geworden.
Ok, jetzt wirds interessant. Mal schauen, ob Kosgei das durchhält, sind ja immer noch gut 11 km.
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D.edoC hat geschrieben:Vorab: Was dort steht ist die absolute Wahrheit? Heut zu Tage ist doch fast alles mit Geld zu erkaufen?! Studien, Meinungen, Erfahrungen etc.
Es sieht zumindest so aus, ja. Die unabhängigen Studien bestätigen das, was die von Nike gesponsorten Studien gezeigt haben. Und auch diese wurden von Wissenschaftlern durchgeführt, bei denen ich mir kaum vorstellen kann, dass sie ihren guten Ruf aufs Spiel setzen würden. Aber zu 100% sicher kann man natürlich nie sein.
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@Dedoc, ich habe Erfahrung in der Höhe und gebe Dir recht. Dann lass mich mal umformulieren: wenn Dir (also eigentlich @alcano) Dein Chef ein Jahr Sabbatical und das Geld für die Durchführung mehrerer TL schenkt, dann ist meine Annahme, dass Du im Vergleich zu mir, der durcharbeiten und Familie versorgen muss, einen Vorteil hast. Moralisch gesehen absolut ungerecht und von mir als unfair empfunden. Richtig?

1190
Cheruiyot ist wieder dran an Kosgei. Aktuell sieht es sehr danach aus, als würde eine dieser beiden gewinnen, der Vorsprung dürfte bei (deutlich?) über 30 s liegen.


Die Männer sind mit 1:01:37 bei der Hälfte durch und Farah ist ein paar Sekunden zurückgefallen. Das liegt aber wohl daran, dass das Tempo kurzfristig deutlich hoch gegangen ist. Mal schauen, wie es weiter geht.
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Kosgei greift wieder an und trinkt erneut nichts, wie es aussieht, im Gegensatz zu Cheruiyot. Bin ja gespannt, ob das evtl. am Ende den Ausschlag geben wird.
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Bei den Männern sind die Pacemaker jetzt raus. An der Spitze Kipchoge, zusammen mit 4 Äthiopiern. Farah ca. 10 s dahinter.
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Der einzige Adidas-Athlet ist jetzt aus der Spitzengruppe zurückgefallen (Gebresilasie). An der Spitze jetzt also 4x Nike (Kipchoge, Kitata, Geremew, Wasihun), dann Adidas, dann Nike (Farah). :zwinker5: Kipchoge sieht weiterhin stark aus.
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Bei den Frauen scheint Kosgei weg zu sein und sieht weiterhin gut aus.
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Geht das eigentlich nur mir so oder sieht Farahs Laufstil zwar elegant aus, allerdings ein ganzes Stück weniger ökonomisch als bei anderen Marathonläufern?
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alcano hat geschrieben:Bei den Frauen scheint Kosgei weg zu sein und sieht weiterhin gut aus.
1 Minute Vorsprung auf Cheruiyot bei 40 km, das scheint gelaufen zu sein. Die nächsten 3 Läuferinnen eine weitere Minute zurück.
"The curious paradox is that when I accept myself just as I am, then I can change." Carl Rogers
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Aktuelle Zeitprognose (nach 30 km) für die ersten vier Männer: 2:02:28! 2:03:02 für Farah.
"The curious paradox is that when I accept myself just as I am, then I can change." Carl Rogers
"The idea that the harder you work, the better you're going to be is just garbage. The greatest improvement is made by the man or woman who works most intelligently." Bill Bowerman
"It is remarkable how much long-term advantage people like us have gotten by trying to be consistently not stupid, instead of trying to be very intelligent." Charlie Munger
"Don’t go there until you need to go there." Steve Magness

1199
Beeindruckende zweite Rennhälfte von Kosgei: 66:42. Damit die schnellste je gelaufene zweite Hälfte eines Marathons.
"The curious paradox is that when I accept myself just as I am, then I can change." Carl Rogers
"The idea that the harder you work, the better you're going to be is just garbage. The greatest improvement is made by the man or woman who works most intelligently." Bill Bowerman
"It is remarkable how much long-term advantage people like us have gotten by trying to be consistently not stupid, instead of trying to be very intelligent." Charlie Munger
"Don’t go there until you need to go there." Steve Magness

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Gesamtzeit war übrigens 1:18:20. Platz zwei Cheruiyot (2:20:14), dritte Dereje (2:20:51), kurz vor Cherono und Keytani. Platz 1-3 Nike, 4 & 5 Adidas.
"The curious paradox is that when I accept myself just as I am, then I can change." Carl Rogers
"The idea that the harder you work, the better you're going to be is just garbage. The greatest improvement is made by the man or woman who works most intelligently." Bill Bowerman
"It is remarkable how much long-term advantage people like us have gotten by trying to be consistently not stupid, instead of trying to be very intelligent." Charlie Munger
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