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Der Leichtathletik Diskussionthread

1952
runner00 hat geschrieben:Was für ein irrer Abend!!!!
Weltklasse am Fließband!!!
Richtig heftig auch das Kugelstoßen:
9 gültige Stöße über 22 m, mit den ungültigen wären es wahrscheinlich nochmal so viele.
Mit 22,90 m gewinnt man nur Bronze, das ist einfach nur irre!!
Wenn man bedenkt, dass Storl in Daegu mit 21.70 und paar Gequetschten Weltmeister geworden ist....

1953
Tolles Rennen von Koko, was für eine Leistung in dem Alter!
Taktisch ist sie zwar für die anderen vorhersehbar gelaufen, aber sie hat sich diesbezüglich in dieser Saison so stark verbessert, dass man für 2020 schon gespannt sein darf, was da kommen wird :-)
Super!

1954
Man sieht, dass ein Meisterschaftsrennen doch härter ist als DL (nicht nur an Kokos Beinen hinterher). Koko hat Obiri und Kipkemboi in Stanford und Brüssel (deutlich) geschlagen. M.E. hätte sie eher Druck machen (was ihr bei besagten Rennen Gidey abgenommen hat) und sich nicht auf die letzten 500m verlassen sollen, aber bei 2 sec. über BL und Bronze sollte man nicht meckern.

Das 1500m-Rennen war völliger Wahnsinn. Allerdings finde ich die Zeiten, die im Sog von Hassan gelaufen wurden, fast noch unglaublicher. Nur Muir ist nach ihrer Verletzung knapp über ihre bombenstarken PB geblieben, andere haben sich um 3-4 sec verbessert. Und das sind im Bereich sub 4 eigentlich Welten! Und wenn man sich erinnert, wie Koko Tsegay und Debues-Stafford in Zürich hat stehen lassen, wird bei ihr auf dieser Strecke noch einiges gehen, wobei sie heute da wohl eher keine Medaille geschafft hätte.

Ebenso Kugelstoßen. Eine Demonstration der Überlegenheit des Drehstoßes und mehrere der besten Weiten aller Zeiten. Von daher vielleicht der bisher hochklassigste Bewerb der WM.
Mein Schulweg war zu kurz...

1955
41(!) Pacemaker hat Kipchoge nächsten Samstag zur Verfügung.
Die Liste dieser Tempomacher ist besser besetzt, als alle Mittel und Langstreckenfinals in Doha zusammen.
Bestzeiten:
1500 m: 4:08,21 min (02.08.2018)
3000 m: 8:54,95 min (03.02.2019)
5000 m: 15:29,59 min (18.05.2019)
10000 m: 32:58,59 min (08.06.2019)
5 km: 16:07 min (11.05.2019)
10 km: 33:28 min (15.04.2018)

1957
mountaineer hat geschrieben: Ebenso Kugelstoßen. Eine Demonstration der Überlegenheit des Drehstoßes und mehrere der besten Weiten aller Zeiten. Von daher vielleicht der bisher hochklassigste Bewerb der WM.
ja, der DLV sollte daraus langfristig seine Konsequenzen ziehen.

1958
Der DLV hat leider mindestens 10 Jahre beim Drehstoß verpennt, wenn nicht 20. Ich muss zugeben, Kugelstoßen nicht so eng zu verfolgen, aber es ist wohl eine Kombination der DDR-Tradition, die bis Storl noch hervorragende Angleiter hervorbrachte, die einigermaßen mithalten konnten und der Verbesserung der Drehstoßer. Die haben zwar immer noch viele Ungültige, sind aber wesentlich kontrollierter als in den frühen 2000ern, damals hatte ich oft den Eindruck, dass es ein Pokerspiel zwischen letzter mit 3 xxx im Vorkampf und erster mit einem Monsterstoß war. Sie sind auch immer noch sehr massig, aber athletischer als früher.
Mein Schulweg war zu kurz...

1961
Speerwerfen ist ja auch super, aber warum zeigt das ZDF nicht auch mal die 10000 m? Im Livestream läuft einfach genau das gleiche. Das hatten sie beim ARD besser gemacht. Sehr schade.

1962
arnejo hat geschrieben:Der Norweger Moen läuft die 10000m mit Vaporfly next% (!)....das ist schon sehr überraschend
Warum? Die funktionieren auf der Bahn doch auch. Kann mir gut schon vorstellen diese Schuhe mindestens so gut wie Spikes sind auf der Bahn. Vor allem ist er doch auch eher ein Straßenläufer, oder? Da hat er Spikes auf solchen Distanzen vlt. nicht so oft an.

1966
V-Runner hat geschrieben:Warum? Die funktionieren auf der Bahn doch auch. Kann mir gut schon vorstellen diese Schuhe mindestens so gut wie Spikes sind auf der Bahn. Vor allem ist er doch auch eher ein Straßenläufer, oder? Da hat er Spikes auf solchen Distanzen vlt. nicht so oft an.
Ich laufe auch mit den Next (und finde sie einfach Wahnsinn), aber bei einer Bahn-WM in einem 10K Final..das hätte ich jetzt echt nicht gedacht. Wird schon so sein wie Du sagst, kommt von der Strasse und fühlt sich einfach gut darin.
Wanders hat übrigens aufgegeben, war wohl nicht sein Tag.

1967
Nochmal zwei gute Rennen, über 1500m Cheruiyot mit einem noch krasseren Solo als Hassan. Lewandowski schafft Bronze, was ich ihm in einem so schnellen Rennen nicht zugetraut hätte! Jakob 4.; er hätte sich vielleicht doch auf eine Strecke konzentrieren sollen. Auch die Amis, Engels und Centro chancenlos zurück. 10000m auch schnell und spannend bis zur letzten Runde. Cheptegei vergoldet sein Silber von letztem Jahr.

Insgesamt war kein einziges der Mittel/Bahnlangstreckenrennen dieser WM langsam-taktisch. Am ehesten noch 10000m F, die aber auch keineswegs langsam, nur halt nicht rasend schnell.

Bzgl. Schuhe: Ich habe es nicht gesehen und weiß nicht, ob das bei der WM auch so war, aber der Spanier Carro (11. Hindernis) ist angeblich in der DL mehrmals nicht mit Spikes gelaufen, sondern mit straßenlaufschuhen. Was ich bei Hindernis krass finde, weil die ja nass werden, was zumindest beim Balken des Graben (der auch nass wird), auf den man normalerweise drauftritt, gefährlich scheint.
Mein Schulweg war zu kurz...

1971
JoelH hat geschrieben:
Guter Kommentar wie ich finde.
Ich nicht.

Vor allem wegen diesem Absatz hier:
Meiner Meinung nach wird sich hier übertrieben über etwas empört, das im Spitzensport gang und gäbe ist. Bedauerlich aber Realität. Wenn man jeden Funktionär und Trainer, dessen Vergangenheit mit Doping in Verbindung steht, zur Persona non grata macht, ist jeder Sport tot.
Also am besten "Schwamm drüber, machen doch alle so".

1972
NME hat geschrieben: Also am besten "Schwamm drüber, machen doch alle so".
So deine Interpretation. Ich interpretiere es eher mit

Wer ohne Schuld ist, der werfe den ersten Stein. oder gerne auch das gute alte Wer im Glashaus sitzt.

letztlich kritisiert er ja auch vor allem diese Empört euch! Haltung, die aktuell überall Einzug gehalten hat. Wenn die Süddeutsche titelt "Sie muss da weg!" dann ist das keine seriöse Berichterstattung, dann ist das einfach nur plumpe Hetze.
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wo ich herkomme Am Anfang war da der Bauchspeck und wo ich zuletzt gelaufen bin Joels Daily Challenge - Streakrunning

1973
JoelH hat geschrieben:So deine Interpretation.
Ich interpretiere da gar nichts in diesen Satz, der steht für sich selbst:
Wenn man jeden Funktionär und Trainer, dessen Vergangenheit mit Doping in Verbindung steht, zur Persona non grata macht, ist jeder Sport tot.
Und in diesem Kontext geht es um Salazar, oder nicht?

Mit Glashaus hat das nichts zu tun, oder unterstellst Du, dass die Autoren der Artikel in der Süddeutschen und im SPIEGEL im Glashaus sitzen?

1974
Ich finde den Artikel in seiner Gesamtheit schon sehr ausgewogen. Man merkt vor allem, dass der Autor selbst zumindest ein Läufer der nationalen Spitzenklasse ist und deswegen die Sorgen und Nöte der Athleten gut kennt. Wie immer bringt es nicht viel einen Satz oder Absatz aus dem Kontext zu reißen. Die oben zitierte Aussage interpretiere ich so, dass wenn auf einmal alle Trainer verschwinden würden die jemals irgendwie mit Doping in Berührung gekommen sind (als Trainer oder Aktiver, absichtlich oder unabsichtlich) da nicht mehr viele übrig bleiben. Und das ist wohl traurige Realität. Und wenn Klosterhalfen jetzt einerseits unter so professionellen Bedingungen wie möglich trainieren möchte, aber gleichzeitig in einem Umfeld mit perfektem Leumund, dann gibt es sowas faktisch wohl einfach nicht! Das heißt selbst unter der Hypothese, dass das alles nichts mit ihr zu tun hat, der Pete Julian da anders arbeitet oder sie alle fragwürdigen Methoden ablehnt bzw. nicht in Anspruch nimmt, sie würde bei einem Verlassen des NOP wohl aktuell nichts ansatzweise gleichwertiges von den Rahmenbedingungen finden, in Deutschland schon gleich gar nicht!

Und am Beispiel von Harting wird auch schön aufgezeigt wie da tatsächlich in der Berichterstattung mit zweierlei Maß gemessen wird! Das hatte ich beispielsweise schon wieder fast vergessen. Aber so viele Spitzentrainer in einer Randsportart gibt es halt einfach nicht. Da muss man sich am Ende wohl eher darauf verlassen, dass jemand "seine Lektion gelernt hat" und in Zukunft unauffällig arbeitet.

1975
Der Artikel hat endlich wieder journalistische Recherche und Kompetenz in eine rein emotional auf Kindergartenniveau geführte Diskussion gebracht.

Bin da schon ziemlich enttäuscht wie tief ehemalige intellektuelle Speerspitzen wie die FAZ und SZ gesunken sind. Geht ja nicht um Pro oder Contra sondern eine differenzierte sachliche Betrachtung.

Letzten Endes führt einen die Diskussion immer wieder dahin zurück dass das gesamte deutsche Spitzensportfördersystem kaputt ist und dringend reformiert werden muss. Wer vordere Platzierungen gegen Vertreter aus nachgewiesenen Dopingnationen zur Grundlage von Förderung macht, der gibt sich komplett der Lächerlichkeit preis. Dazu sind die Summen derart gering das es schon vor 30 Jahren zu wenig war.

Dann zumindest so ehrlich sein und sagen Leistungssport wird nicht mehr unterstützt.

1976
Ich kann vielem im dem Artikel und was meine Vorredner gesagt haben zustimmen, aber ein paar Aussagen des Artikels finde ich trotzdem komisch.

Man kann eine Berichterstattung nach zweierlei Maß bemängeln, die Kritik an Koko selbst (bzw. der Entscheidung am NOP teilzunehmen) entkräftigt das nicht.

Genauso die Argumentation, dass es in Deutschland solche Trainingsmöglichkeiten nicht gäbe. Das alleine rechtfertigt nicht, "bedingungslos" zum NOP zu gehen, ohne darüber nachzudenken was dort nachweislich vorgefallen ist, und wodurch es natürlich heute immer noch misstrauisch beäugt wird.
Wenn man diesbezüglich bedenken hat, dann müsste man sich eben doch dagegen entscheiden.

Trotzdem zeigt der Artikel einige Hintergründe auf, die in den anderen Artikeln nicht betrachtet werden, z.B. auch die Entwicklung von Koko, die ja schon mehrfach hier im Forum erläutert wurde, woraus eben klar wird, dass es keine plötzlichen Leistungssteigerungen seit letztem Jahr sind (welche laut vielen Artikeln vermeintlich nur durch Doping erklärt werden können...), sondern eine natürliche Entwicklung über die letzten Jahre.

1977
juge hat geschrieben: Das alleine rechtfertigt nicht, "bedingungslos" zum NOP zu gehen, ohne darüber nachzudenken was dort nachweislich vorgefallen ist, und wodurch es natürlich heute immer noch misstrauisch beäugt wird.
Wenn man diesbezüglich bedenken hat, dann müsste man sich eben doch dagegen entscheiden.
Wo hast du denn das "bedingungslos" her? Und wer sagt denn, dass es keine Bedenken gab?

Zumal man die Geschichte ja chronologisch betrachten muss. Koko war nicht beim NOP als die Vorfälle geschahen. Koko ging dort hin bevor diese Vorfälle beurteilt worden waren. Koko hat sich in der Zwischenzeit(!) ein internes Bild machen können - im Gegensatz zu uns oder den Journalisten.

Wenn sie, die als Einzige ganz nah an der Materie dran ist, also nach wie vor keine Bedenken hat, dann muss man das akzeptieren. Man kann es kritisieren, dann aber bitte sachlich und nicht spekulativ populistisch. Eben mit Titeln wie "Sie muss da weg!" Ja warum denn? Und wo soll sie dann hin? Es geht hier um ihre ganz persönliche Zukunft und nicht um die der deutschen LA!

Meine Meinung:
Wenn ich Koko wäre, ganz ehrlich, ich würde sogar darüber nachdenken die Staatsbürgerschaft zu wechseln und die Amerikanische anzunehmen. Scheiss doch auf die ganzen Korinthenkacker die immer nur mit dem Finger auf die anderen zeigen aber selbst nichts aber auch gar nichts auf die Reihe bekommen. Wo ist denn das ABP (Adidas Bayern Projekt)?
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1978
Wer sich die Mühe gemacht hat, etwa die let's run Zusammenfassung des Berichtes zur Sperre zu lesen, weiß, dass das was beim NOP *nachweislich* vorgefallen ist, extrem dünn ist. Die meisten gehen zwar nicht zu Unrecht davon aus, dass eben nur dieser Bruchteil nachweisbar war, aber das ist erstens spekulativ (zumal die "Kronzeugen" wie Goucher anscheinend auch wenig Genaues rausrücken, weil sie sich nicht belasten wollen?).
Und verglichen mit dem, was in BRD oder erst Recht DDR bis 1990 (und vermutlich noch länger, die 90er waren allein wegen der wenigen und schwachen Tests alles andere als sauber) üblich war, ist das Kindergarten (und sei es nur, weil natürlich 2007-12 rum die Kontrollen usw. schon viel schärfer waren). D.h. JEDER Sportler, Trainer, Funktionär, der bis Ende der 80er/Anfang der 90er aktiv war oder ausgebildet wurde, ist m.E. ähnlich verdächtig wie Salazar bzw. konnten in vielen Fällen ja weit krassere Verstöße nachgewiesen werden oder wurden sogar zugegeben. Also sind Lord Coe und zahlreiche DLV-Bundestrainer der Generation ab Mitte 50 seinerzeit sehr wahrscheinlich beim Doping mit dabeigewesen. Natürlich konnten die Leute nicht von heute auf morgen ersetzt werden, aber man wollte das natürlich auch nicht, denn es waren ja sehr erfolgreiche Trainer. Insgesamt fand eben nur sehr zögerlich eine Aufarbeitung statt und man geht halt stillschweigend davon aus, dass sie heute die meisten an die Regeln halten, weil auch mehr kontrolliert wird und die Sanktionen zum Karriereende führen können.
D.h. das wurde einfach, weitgehend auch in der Presse, stillschweigend akzeptiert und meistens nicht groß breitgetreten.
Bin mal gespannt, wieviele Dopingflimchen bei der Ironman-Berichterstattung eingespielt werden... oder bei der Fußball-EM...

Die Hysterie dieser Artikel und die gleichzeitige Inkompetenz, da die Autoren oft weder in der Lage zu sein scheinen, eine Leistungsentwicklung nachzuschlagen (was mit wenigen Klicks geht) noch einzuordnen (was ein bißchen Sachkenntnis erfordern würde, die man bei Berichten über andere Sportarten selbstverständliche fände), ist einfach zu peinlich.
Da die Saison vorbei ist, wird das jedenfalls erstmal verpuffen, denke ich, und nächstes Jahr sehen wir weiter.
Mein Schulweg war zu kurz...

1979
JoelH hat geschrieben:Koko war nicht beim NOP als die Vorfälle geschahen.
Erstmal richtig. Heißt aber auch nichts. Weder in die eine noch die andere Richtung.
Koko ging dort hin bevor diese Vorfälle beurteilt worden waren.
Aber längst bekannt in der Öffentlichkeit waren.
Koko hat sich in der Zwischenzeit(!) ein internes Bild machen können - im Gegensatz zu uns oder den Journalisten.
Ob das jetzt positiv oder negativ ist, lasse ich mal offen.
Wenn ich Koko wäre, ganz ehrlich, ich würde sogar darüber nachdenken die Staatsbürgerschaft zu wechseln und die Amerikanische anzunehmen.
Und dann berichten deutsche Journalisten nicht mehr über Konstanze und ihren Verein? Übrigens berichten amerikanische Medien mindestens genauso kritisch wie die deutschen Medien.
Scheiss doch auf die ganzen Korinthenkacker die immer nur mit dem Finger auf die anderen zeigen aber selbst nichts aber auch gar nichts auf die Reihe bekommen.
Darf man also nur über Konstanze und ihren Verein berichten und sprechen, wenn man es ins Finale der WM über 5000m schafft?
Wo ist denn das ABP (Adidas Bayern Projekt)?
Offensichtlich sieht Adidas darin kein Potential, sowas in Deutschland zu machen. Investiert aber ansonsten schon in die Leichtathletik.

1980
NME hat geschrieben: Offensichtlich sieht Adidas darin kein Potential, sowas in Deutschland zu machen. Investiert aber ansonsten schon in die Leichtathletik.
Wie schaut es denn aus mit dem SCC Pro Team und Adidas als Hauptsponsor? Macht für mich schon den Eindruck, dass man was ähnliches wie dem NOP aufbauen will. Ist halt noch ein sehr, sehr junges Projekt.

1981
Catch-22 hat geschrieben:Wie schaut es denn aus mit dem SCC Pro Team und Adidas als Hauptsponsor? Macht für mich schon den Eindruck, dass man was ähnliches wie dem NOP aufbauen will. Ist halt noch ein sehr, sehr junges Projekt.
50% des Teams machen die Hahners aus. Das soll eine Konkurrenz zu NOP werden? ;-)

1983
NME hat geschrieben:50% des Teams machen die Hahners aus. Das soll eine Konkurrenz zu NOP werden? ;-)

Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut :D
Lass denen mal 10-20 Jahre :P

1984
Es waren Vorwürfe bekannt. Bis neulich waren Vorwürfe etwas anderes als nachgewiesene Verstöße.

Da die Untersuchung sich anscheinend jahrelang ergebnislos hinzog, außerdem zumindest einige der Whistleblower private Hühnchen zu rupfen hatten, sich anscheinend nicht selbst belasten wollen, oder (wie Salazar selbst) etwas spezielle Persönlichkeiten waren, konnte man durchaus der Ansicht sein, dass da nicht so viel dran wäre und das alles im Sande verlaufen würde. Was in dem Bericht letztlich an nachweisbaren Verstößen steht und zu der Sperre geführt hat, ist auch sehr dünn und die meisten hätten ganz andere Enthüllungen erwartet. Nach wie vor wird keinem einzigen der damaligen Athleten Doping vorgeworfen.

Natürlich war es ein gewisses Risiko und die PR ist natürlich jetzt sehr negativ und viele können sagen, dass sie es ja geahnt haben.
Ich bin etwas überrascht, dass Konstanze das inzwischen anscheinend gut ignorieren kann. Sie scheint völlig unbeirrt in der Entscheidung.

https://www.facebook.com/sportschau/vid ... 579522173/
Mein Schulweg war zu kurz...

1985
Um mal ein weniger kontroverses Thema anzuschneiden (Haha):

Kipchoge wird am Samstag versuchen die 2 Stunden Marke zu brechen. Startzeitpunkt wird irgendwann zwischen 05-09 Uhr morgens sein, das wird am Freitag erst bekannt gegeben.

Ich freue mich drauf, auch wenn es kein offizieller Rekord sein kann, es ist bahnbrechend und richtungsweisend.

1986
wAv3 hat geschrieben:Um mal ein weniger kontroverses Thema anzuschneiden (Haha):

Kipchoge wird am Samstag versuchen die 2 Stunden Marke zu brechen. Startzeitpunkt wird irgendwann zwischen 05-09 Uhr morgens sein, das wird am Freitag erst bekannt gegeben.

Ich freue mich drauf, auch wenn es kein offizieller Rekord sein kann, es ist bahnbrechend und richtungsweisend.
Das ist es für mich überhaupt nicht "bahnbrechend und richtungsweisend" und so wichtig wie meine 15km durch den Park, was ich am Sonntag plane.

1987
juge hat geschrieben:Ich kann vielem im dem Artikel und was meine Vorredner gesagt haben zustimmen, aber ein paar Aussagen des Artikels finde ich trotzdem komisch.

Man kann eine Berichterstattung nach zweierlei Maß bemängeln, die Kritik an Koko selbst (bzw. der Entscheidung am NOP teilzunehmen) entkräftigt das nicht.

Genauso die Argumentation, dass es in Deutschland solche Trainingsmöglichkeiten nicht gäbe. Das alleine rechtfertigt nicht, "bedingungslos" zum NOP zu gehen, ohne darüber nachzudenken was dort nachweislich vorgefallen ist, und wodurch es natürlich heute immer noch misstrauisch beäugt wird.
Wenn man diesbezüglich bedenken hat, dann müsste man sich eben doch dagegen entscheiden.

Trotzdem zeigt der Artikel einige Hintergründe auf, die in den anderen Artikeln nicht betrachtet werden, z.B. auch die Entwicklung von Koko, die ja schon mehrfach hier im Forum erläutert wurde, woraus eben klar wird, dass es keine plötzlichen Leistungssteigerungen seit letztem Jahr sind (welche laut vielen Artikeln vermeintlich nur durch Doping erklärt werden können...), sondern eine natürliche Entwicklung über die letzten Jahre.
Natürlich kann man Kokos Wechsel in NOP kritisch beurteilen. Die Vorwürfe stehen ja schon länger im Raum.
Auf der anderen Seite bietet das NOP natürlich excellente Trainingsbedingungen. Ich denke wenn man als deutscher Läufer wirklich an die Weltspitze will und auch das Potential dazu hat, bleibt einem nicht viel anderes übrig, als sich solchen Projekten zuzuwenden. Die innerereuropäischen Trainingsmöglichkeiten sind da ja doch ziemlich begrenzt.

Ich muss sagen mich das das Interview mit ihrem Trainer bei der WM ziemlich beeindruckt. Zum einen wie er über Doping und auch seine Zweifel generell gesprochen hat, zum anderen aber auch wie er die Erwartungen an Kokos Erfolg doch gedämpft hat.

1988
Rolli hat geschrieben:Das ist es für mich überhaupt nicht "bahnbrechend und richtungsweisend" und so wichtig wie meine 15km durch den Park, was ich am Sonntag plane.
Wirds davon auch einen Livestream geben?

1989
listrahtes hat geschrieben:Der Artikel hat endlich wieder journalistische Recherche und Kompetenz in eine rein emotional auf Kindergartenniveau geführte Diskussion gebracht.
:confused: Der fängt ja schon nicht nur polemisch, sondern schlicht und ergreifend falsch an:

"Die USADA-Dopingfahnder um Travis Tygart, der schon Lance Armstrong zu Fall gebracht hatte, wählten angesichts der Brisanz des Dopingthemas den Zeitpunkt der Veröffentlichung legitimer Weise medienwirksam."

Fakt: die AAA, nicht USADA, hat den Fall am 30.09. entschieden. Das war nun mal mitten in der WM. Also wenn schon, dann sollte man die AAA anklagen, oder alternativ USADA dafür, dass die das Ergebnis nicht erstmal vertuscht haben.

Weiterhin:
"die Anschuldigungen gegen Salazar beziehen sich auf den Zeitraum bis 2014": liegt in der Natur der Sache, weil halt dieser Zeitraum untersucht wurde. Die letzten Jahre wurden erst mit Beweissammlung und dann mit der Arbitration verbracht. Das heißt keineswegs, dass sich NOP inzwischen verbessert hatte, insbesondere wo der Angeklagte nach wie vor die gleiche Funktion besaß.

Und wer meint, dass es da nur um Kleinigkeiten geht, sollte sich mal in Ruhe die Punkte 316 und 317 (S. 89 - 92) der Entscheidung durchlesen. Dort geht es um Zeugen, Daten und Geschichte des Testosteronmissbrauchs der Gruppe. Trotz mehrfacher smoking guns schienen die Beweise nicht zu einer Verurteilung zu reichen, warum auch immer.

Wo er recht hat: Harting kommt mit seinem Doping-Mentor viel zu gut weg, warum auch immer.
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

1991
D-Bus hat geschrieben: Weiterhin:
"die Anschuldigungen gegen Salazar beziehen sich auf den Zeitraum bis 2014": liegt in der Natur der Sache, weil halt dieser Zeitraum untersucht wurde. Die letzten Jahre wurden erst mit Beweissammlung und dann mit der Arbitration verbracht. Das heißt keineswegs, dass sich NOP inzwischen verbessert hatte, insbesondere wo der Angeklagte nach wie vor die gleiche Funktion besaß.
... das heißt aber auch nicht dass NOP nach 2014 weiter dopt. Das ist nur Deine Interpretation. Und übrigens dieser Satz bezieht sich auf Klosterhalfen, die damals noch ein Kind war.

1992
Rolli hat geschrieben:Das ist es für mich überhaupt nicht "bahnbrechend und richtungsweisend" und so wichtig wie meine 15km durch den Park, was ich am Sonntag plane.
Unterschreibe ich so, insbesondere wenn es wie im Threadtitel um "Leichtathletik" geht. Das ist eine Werbeveranstaltung mit einem Schild um Kipchoge herum aus mehr Top Läufern als Tempomacher wie im WM Marathon. Gerade wenn man wie in Berlin sieht das er durchaus relevante Konkurrenz hat in Bekele ist so ein "Rekord" einfach nur für die Toilette.

Nike ist schon sehr clever was Marketing anbelangt. Bin mir sicher es werden danach wieder einige mehr die 300€ Laufschuhe kaufen da Kipchoge ja auch nen WR damit gelaufen ist :wink:

1993
listrahtes hat geschrieben:Nike ist schon sehr clever was Marketing anbelangt. Bin mir sicher es werden danach wieder einige mehr die 300€ Laufschuhe kaufen da Kipchoge ja auch nen WR damit gelaufen ist :wink:
Hinter dieser Veranstaltung steckt Nike diesmal allerdings nicht als Sponsor, oder zumindest nicht als Hauptsponsor. Aber die Nike Schuhe werden Kipchoge und seine Begleiter sicherlich tragen. Einfach weil sie besser sind als alle anderen. Und wenn Kipchoge es wirklich schafft, ist das natürlich eine willkommene Werbung für Nike. Als ich mich beim Berlin Marathon in den Blöcken A und B mal so umgeblickt hatte, trugen geschätzt 60-70 % der Läufer dort schon die Vaporfly 4 % oder Next %.

1994
Rolli hat geschrieben:... das heißt aber auch nicht dass NOP nach 2014 weiter dopt. Das ist nur Deine Interpretation.
Moment - das habe ich nicht gesagt. Wollte nur darauf verweisen, dass die Untersuchungen logischerweise nur die Vergangenheit betreffen konnten, und somit diese Tatsache bestenfalls ein recht schwaches Argument dafür ist, dass sich eine Sportlerin diesem Klub anschließt.
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

1995
D-Bus hat geschrieben:Moment - das habe ich nicht gesagt. Wollte nur darauf verweisen, dass die Untersuchungen logischerweise nur die Vergangenheit betreffen konnten, und somit diese Tatsache bestenfalls ein recht schwaches Argument dafür ist, dass sich eine Sportlerin diesem Klub anschließt.
+1 und am besten noch unterfüttert mit dem völlig überflüssigen Argument, dass Konstanze K. 2014 „noch ein Kind war“.

1996
listrahtes hat geschrieben:Unterschreibe ich so, insbesondere wenn es wie im Threadtitel um "Leichtathletik" geht. Das ist eine Werbeveranstaltung mit einem Schild um Kipchoge herum aus mehr Top Läufern als Tempomacher wie im WM Marathon. Gerade wenn man wie in Berlin sieht das er durchaus relevante Konkurrenz hat in Bekele ist so ein "Rekord" einfach nur für die Toilette.

Nike ist schon sehr clever was Marketing anbelangt. Bin mir sicher es werden danach wieder einige mehr die 300€ Laufschuhe kaufen da Kipchoge ja auch nen WR damit gelaufen ist :wink:
Mir ist klar das das ne werbeveranstaltung ist. Das sind aber die meisten Sportarten wenn man mal ganz ehrlich ist.

Ich sehe es trotzdem als richtungsweisend wie den Monza lauf. Der war auch kein offizieller Weltrekord aber er löst halt auch Schranken im Kopf.

Nach Monza hat er den offiziellen Weltrekord geknackt, einfach weil er wusste es geht. Auch sind einige Leute danach unter 2:03 gelaufen und bekele auch unter 2:02.

Wenn er jetzt unter 2 Stunden läuft werden wir auch bald nen offiziellen WK unter 2 Stunden sehen. Wenn die Leute wissen was man so eine pace theoretisch laufen kann werden sie versuchen das im wk umzusetzen.

1997
wAv3 hat geschrieben:Wenn er jetzt unter 2 Stunden läuft werden wir auch bald nen offiziellen WK unter 2 Stunden sehen. Wenn die Leute wissen was man so eine pace theoretisch laufen kann werden sie versuchen das im wk umzusetzen.
Ich gehe davon aus, dass der nächste Schritt ein radikal auf Weltrekord getrimmter Wettkampf sein wird, ähnlich wie es Hoka beim Ultra gemacht hat.

Falls das in Wien klappt, wäre das ja sogar auf dieser Strecke denkbar.
Runalyze-Profil
Mein Lauftagebuch "Ausgerechnet ich laufe"
PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)

1998
JoelH hat geschrieben:Eben mit Titeln wie "Sie muss da weg!" Ja warum denn? Und wo soll sie dann hin? Es geht hier um ihre ganz persönliche Zukunft und nicht um die der deutschen LA!
Trotzdem darf man doch ihre Entscheidung und den jetztigen Umgang damit kritisieren oder ?

Ich finde den Ratschlag der SZ, nämlich schnellstmöglich ein Umfeld zu verlassen, dass Sie sich zu einem Zeitpunkt ausgesucht hat, wo es schon massive und konkrete Verdachtsmomente gab von illegalen Praktiken (die zudem auch noch teilweise ohne Wissen der Athleten angewendet wurden), die sich nun bestätigt haben, nun wirklich nicht verkehrt.

Zumindest besser, als gebetsmühlenartig runterzubeten, dass ja Salazar gar nicht der eigentliche Trainer ist. Bei einem Headcoach und Kopf eines Projektes, dass mit seinem Namen untrennbar verknüpft war, erscheint mir das ziemlich blauäugig, sowohl seitens der Athletin als auch ihres Umfeldes.

Das Ganze hat tatsächlich gar nichts mit einem konkreten Dopingverdacht gegen Klosterhalfen zu tun. Aber eine konsequente Haltung für einen sauberen Sport sieht aus meiner Sicht anders aus. Da hat man durchaus die Option, so ein Umfeld frühzeitig zu meiden und spätestens, wenn so eine Sperre verhängt wird, einen sauberen Schlusstrich zu ziehen. Natürlich bedeutet das Verzicht und Probleme, aber das ist aus meiner Sicht kein auf den Profisport beschränktes Problem.

In jedem beruflichen Umfeld, wo man an die Spitze kommen will, wird es „oben“ zunehmend schwerer, Korruption und illegale Machenschaften zu meiden. Man weiß aber in der Regel, von wem man sich lieber fernhält und es steht bei aller Grauzone eigentlich immer genau fest, was man nicht machen darf. Das macht nun die Karriere natürlich selten leichter, aber darf man das als Ausrede gelten lassen ?

Das Klosterhalfen da jetzt quasi als Symbolfigur für solche Fälle von den Medien genutzt wird, ist sicher ungerecht, wenn es wirklich so war, dass z.B. Riedel dafür medial überhaupt nicht kritisiert wurde. Ich erinnere mich beispielsweise aber, dass Nils Schumann auch heftig mediale Prügel bezogen hat, als er zu Springstein ist. Ändert aber nichts an der individuellen Verantwortung. Und das sie sich in eine Schusslinie gebracht hat, war ein Risiko, dass ihr und ihrem Umfeld bewusst gewesen ist.

Letztlich sollten doch Athleten und Offizielle in einem Verhalten konsequent unterstützt werden, damit sie in jeglicher Form illegale Praktiken im Sport vermeiden helfen.

Relativierungen wie, dass es ja nur ein bisschen Doping war und ja nur der angelernte unterstellte Trainer und überhaupt gibt es andere und viel schlimmere hinter der Bergen, werden den Sport nicht sauberer machen. Wenn man sich nicht sicher sein kann, dass man im Glashaus eventuell doch der einzige Steinewerfer ist, schreckt das doch schon enorm ab.

1999
Antracis hat geschrieben:Trotzdem darf man doch ihre Entscheidung und den jetztigen Umgang damit kritisieren oder ?
Klar.

Und wo wir dabei sind. Also als Mitarbeiter diverser deutscher Autobauer würde ich mir aus moralischen Gründen mal langsam Gedanken über einen Jobwechsel machen. Und konsequenterweise muss ich für eine aktive Kündigung werben! Damit die Manager mal sehen dass es so einfach nicht geht mit diesen Abgasbetrügereien ...
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Über mich
wo ich herkomme Am Anfang war da der Bauchspeck und wo ich zuletzt gelaufen bin Joels Daily Challenge - Streakrunning

2000
D-Bus hat geschrieben:Moment - das habe ich nicht gesagt. Wollte nur darauf verweisen, dass die Untersuchungen logischerweise nur die Vergangenheit betreffen konnten, und somit diese Tatsache bestenfalls ein recht schwaches Argument dafür ist, dass sich eine Sportlerin diesem Klub anschließt.
Nun ja... angedeutet hast Du das schon:
Das heißt keineswegs, dass sich NOP inzwischen verbessert hatte
Es ist zwar nicht bewiesen, aber das heißt keinswegs, dass Du kein 6-facher Mörder bist. :zwinker4:

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