Banner

Der Leichtathletik Diskussionthread

4001
feu92 hat geschrieben:Du meinst, dass die 2x ca 30 Minuten für die 10k, während denen eh andere Bewerbe (Speerwurf oder was weiß ich) laufen, die Zuschauer langweilen könnten? Die beiden MArathons finden dann aber am selben Tag statt, weil die ja nur 2 -2,5h dauern?^^
Pardon, aber das ist doch keine Begründung - nichts gegen dich, geht an den Planer, falls das die offizielle Überlegung ist
Es geht nicht um die Dauer, sondern um die Durchmischung in einer Session. Ist doch öde wenn du zuerst 5x100m Vorläufe Frauen hast und dann 5x100m Männer, dann 3000m Hindernis beider Geschlechter usw.

Darum geht es. Ist doch interessanter wenn du zuerst die Sprintvorläufe hast und danach kommt eine Langstecke des anderen Geschlechts, oder auch desselben, aber eben eine andere Disziplin. So ist dann auch für jeden Zuschauer etwas dabei.
Bild
Über mich
wo ich herkomme Am Anfang war da der Bauchspeck und wo ich zuletzt gelaufen bin Joels Daily Challenge - Streakrunning

4002
Ich tippe auf mehrere Gründe:

- Die 10.000 blockieren die Bahn für ca. 35 Minuten. Dass man das nicht 2x am selben Tag haben will, kann ich schon irgendwie verstehen
- Man will den Zuschauern und TV-Stationen ein möglichst abwechslungsreiches Programm bieten, gerade die TV-Stationen nehmen immer mehr Einfluss auf den Zeitplan
- 5.000 und 10.000 haben keine Vorläufe und sind gut in irgendwelche entstehenden Lücken schiebbar, während man als anderes Extrem dann sowas wie Zehnkampf und Siebenkampf hat, wo man vieles drumrumplanen muss um die beiden Wettbewerbe jeweils in 2 Tagen durchzubekommen...
- Man will nicht die eine Disziplin auf die andere warten lassen (wie lange dautert das Hochsprungfinale der Männer diesmal?)

Man bräuchte vermutlich bei identischer Aufteilung für M/F am Ende etwa einen Tag mehr und es würden mehr Lücken entstehen...
Runalyze-Profil
Mein Lauftagebuch "Ausgerechnet ich laufe"
PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)

4003
JoelH hat geschrieben:Ich meine, wenn der Marathon am Schlusstag wäre und die 10k am ersten Tag, dann würden einige den 10er als "Training" mitnehmen, das wäre gar nicht so ungewöhnlich.

Andersrum hingegen ist Unsinn. Und am selben Tag sowieso.
Trainingslauf bei EM? Wo gibt es so was? Wir hatten schon mal 2 Mädchen die händchenhaltend viel Spaß hatten... :nene:

4004
ruca hat geschrieben:Ich tippe auf mehrere Gründe:

- Die 10.000 blockieren die Bahn für ca. 35 Minuten. Dass man das nicht 2x am selben Tag haben will, kann ich schon irgendwie verstehen
- Man will den Zuschauern und TV-Stationen ein möglichst abwechslungsreiches Programm bieten, gerade die TV-Stationen nehmen immer mehr Einfluss auf den Zeitplan
- 5.000 und 10.000 haben keine Vorläufe und sind gut in irgendwelche entstehenden Lücken schiebbar, während man als anderes Extrem dann sowas wie Zehnkampf und Siebenkampf hat, wo man vieles drumrumplanen muss um die beiden Wettbewerbe jeweils in 2 Tagen durchzubekommen...
- Man will nicht die eine Disziplin auf die andere warten lassen (wie lange dautert das Hochsprungfinale der Männer diesmal?)

Man bräuchte vermutlich bei identischer Aufteilung für M/F am Ende etwa einen Tag mehr und es würden mehr Lücken entstehen...
Macht Sinn, trotzdem könnte man es fairer aufteilen: Männer So Mo Sa und Frauen Mo Di SO oder so ähnlich. Ich finde es einfach unfair den Frauen gegenüber. MEhr wollte ich damit nicht sagen. Aber natürlich geht es ums Geld, ergo bestimmen die TV-Sender, was wann läuft. Überall das Gleiche. Aber da damit auch der Sport finanziert wird, muss man am Ende noch froh sein...
PBs: 5k 20:50 (12/23) 10k 43:08 (02/24) HM 1:34:25 (04/24) M coming (21.04.24)

4006
Rauchzeichen hat geschrieben:Mocki hat es damals in Zürich 2014 versucht ->der 10er war am 12.8, der Marathon am 16. mit DNF, danach war sie eine ganze Weile verletzt, wenn ich mich richtig erinnere.
Dazu hat sie sich neulich mal in einem Podcast geäußert. Ich kann mich aber nicht mehr genau erinnern. Jedenfalls gab es da wohl einen ziemlichen Konflikt mit den Bundestrainern, weil sie was anderes laufen sollte als sie wollte. Sie war da wohl vorher schon irgendwie angeschlagen und ich meine den Marathon sollte sie dann wegen der Teamwertung versuchen. Irgendwie so war die Geschichte. War bei Phillip Pflieger im Podcast. Jedenfalls war das nicht richtig in der Art geplant.

4007
ruca hat geschrieben:Was auffällt ist hier die Benachteiligung der Frauen.

Frauen:
Marathon Montag, 10.000m Montag, 5.000m Dienstag,

Männer:
Marathon Montag, 5.000m Dienstag, 10.000m Sonntag

Bei den Männern wäre ein Doppelstart 5.000/10.000 möglich. Bei den Frauen steht das bei dem Zeitplan außerhalb jeder Diskussion.
Das ist wirklich schwer zu verstehen. Marathon und 10.000m kann man am gleichen Tag machen (auch wenn es eigenartig ist), weil das läuft normal nie jemand doppet. Aber 5.000/10.000 ist ja schon ein natrürliches Doppel. Das bekommt man normal auch immer bei WM und Olympia hin, selbst mit einem Vorlauf über die 5.000m.

Ich meine bei der Planung wird dann schon auch darauf geachtet, wie die lokalen Gegebenheiten sind. Da darf der Veranstalter sich auch oft "Prime Time Slots" für die lokalen Stars raussuchen (zumindest so mein Eindruck). Was wirklich manchmal schwer zu verstehen ist, wieso die Zeitpläne oft sehr unterschiedlich sind. Z.B. macht Femke Bol bei der EM das Doppel über 400m und die Hürden. Das wäre bei der WM gar nicht gegangen weil da (soweit ich mich erinnere) die Finals am gleichen Tag waren. Oder auch die 200m/400m gehen manchmal als Doppel und manchmal nicht.

Wobei bei den 400m/400m Hürden das sicher auch von der Anzahl und der Qualität der Vorläufe abhängt. Das ist bei einer WM ein ganz anderes Brett als bei einer EM. Für Femke Bol wird ein EM-Vorlauf eher ein strammes Aufwärmprogramm sein ;-)

Also gerade die Möglichkeit von Doppel- und Dreifachstarts hängen sehr oft vom konkreten Zeitplan ab. Und da kann man schon fragen wer das dann am Ende entscheidet.

4008
DoktorAlbern hat geschrieben:Was wirklich manchmal schwer zu verstehen ist, wieso die Zeitpläne oft sehr unterschiedlich sind. Z.B. macht Femke Bol bei der EM das Doppel über 400m und die Hürden. Das wäre bei der WM gar nicht gegangen weil da (soweit ich mich erinnere) die Finals am gleichen Tag waren. Oder auch die 200m/400m gehen manchmal als Doppel und manchmal nicht.
Oder jetzt:
M:
100m Halbfinale Di, 20:05 Uhr.
Weitsprung-Finale Di, 20:27 Uhr.

Dafür ist das bei F gar kein Problem - außer dass es ein verdammt langer Tag wird.
Weitsprung-Quali Di, 9:50 Uhr, da langt ja im Zweifelsfall ein guter Sprung, 100m Halbfinale und Finale dann ab 20:35 Uhr.
Weitsprung-Finale dann erst am Donnerstag.
Runalyze-Profil
Mein Lauftagebuch "Ausgerechnet ich laufe"
PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)

4009
ruca hat geschrieben:Oder jetzt:
M:
100m Halbfinale Di, 20:05 Uhr.
Weitsprung-Finale Di, 20:27 Uhr.

Dafür ist das bei F gar kein Problem - außer dass es ein verdammt langer Tag wird.
Weitsprung-Quali Di, 9:50 Uhr, da langt ja im Zweifelsfall ein guter Sprung, 100m Halbfinale und Finale dann ab 20:35 Uhr.
Weitsprung-Finale dann erst am Donnerstag.
Und da wird es dann richtig kompliziert. 100m/Weitsprung war (nach meiner Wahrnehmung) früher viel üblicher als heute. Dann gibt es aber vereinzelt noch Leute die Weitsprung/Dreispung kombinieren könnten und wollten. Allen Anforderungen kann man da am Ende nur sehr schwer gerecht werden. Zumal dann ja auch noch die Staffeln dazu kommen.

4012
Als Veranstalter im Breitensport mußten wir uns immer an die Hitzeschutzbestimmungen für stadionferne Veranstaltungen halten. Die (Halb)Profis und ihre Leistungen zu verheizen, ist ein Unding:

14.4.2 Startzeiten für Langstreckenwettbewerbe ab 20 km

Juni/Juli/August bis 9.00 Uhr bzw. nach 18.00 Uhr
Mai/September bis 9.00 Uhr bzw. nach 17.00 Uhr

https://www.lvrheinland.de/breitensport ... timmungen/
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

4013
bones hat geschrieben:Als Veranstalter im Breitensport mußten wir uns immer an die Hitzeschutzbestimmungen für stadionferne Veranstaltungen halten.
Andere sind "gleicher". Wieviele größere Marathons/Halbmarathons im Zeitraum Mai-September kennst Du, bei denen der Start um 9:00 durch ist?
Runalyze-Profil
Mein Lauftagebuch "Ausgerechnet ich laufe"
PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)

4014
Viele Veranstaltungen laufen einfach nicht mehr unter Breitensport. Das sind kommerzielle Events.

Es sollen bei Stadionfernen Veranstaltungen keine Geldpreise vergeben werden
Kommerzielle Veranstaltungen sind steuerpflichtig

https://www.leichtathletik.de/fileadmin ... i_2020.pdf
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

4015
Rauchzeichen hat geschrieben:Zur Startzeit der Marathons:
https://www.faz.net/aktuell/sport/mehr- ... 27846.html

Der Frauenstart ist 10:30, der Männerstart 11:30, dagegen regt sich Protest seitens der Athleten. Im FAZ Artikel steht was von einer Prognose, dass das Wetter laut wetter.de wechselhaft bei 18° sein soll. Der Herr Kachelmann und Wetter.de von heute sagen allerdings was anderes: 27° und sonnig zur Mittagszeit.
Das wurde ja wirklich üppig rauf und runter diskutiert. Eine Woche vorher sich mit dem wetterbericht zu beschäftigen ist aus meiner Sicht Quatsch. 27° wären aus meiner Sicht ja noch nicht mal der Worst Case.

Und nach meinen jüngsten Erfahrungen muss ich auch sagen, dass ich Sonneneinstrahlung mindestens genauso relevant wie die Temperatur finde. Insofern habe ich nicht ganz verstanden, warum nicht einen schönen Abendmarathon aus der Taufe gehoben hat. Das wäre auf der Strecke rund um den Odeonsplatz sehr stimmugsvoll.

Aber nach meiner Einschätzung hat sich da nie jemand ernsthaft mit der Frage nach einer Veschiebung beschäftigt. Und am Ende haben ja auch alle deutschen trotzdem der EM den Vorzug gegeben. Katha Heining hatte wohl mal ernsthaft überlegt wegen der Ansetzung die WM zu laufen. Jetzt ist sie trotzdem in München am Start.

4016
DoktorAlbern hat geschrieben:Das wurde ja wirklich üppig rauf und runter diskutiert. Eine Woche vorher sich mit dem wetterbericht zu beschäftigen ist aus meiner Sicht Quatsch. 27° wären aus meiner Sicht ja noch nicht mal der Worst Case.
Die Athleten haben in einem aktuellen, offenen Brief nochmal die Startzeiten kritisiert. Die Petition hat wohl nichts gebracht.

https://www.ran.de/leichtathletik/news/ ... ten-155019
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

4017
Wo ich mir halt nie so ganz sicher bin ist die Argumentation mit den Gesundheitsrisiken. Dann dürften viele Langdistanz-Triathlons die typischerweise im Sommer mit dem Lauf dann am frühen Nachmittag nie stattfinden. Aus sportlichen Gesichtspunkten finde ich es halt nicht ideal.

4018
Ich "freue" mich bei sowas dann immer über die Kommentatoren, die dann erzählen werden, dass die kenianischen Läufer ja im Gegensatz zu den Europäern gewohnt sind, bei den Temperaturen zu trainieren...
Nö. Die machen ihre Long-Runs dann um 4 Uhr morgens in der Dunkelheit, um der Hitze zu entgehen. Und mit ihnen ist auch die halbe europäische Spitze unterwegs.
Runalyze-Profil
Mein Lauftagebuch "Ausgerechnet ich laufe"
PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)

4019
Die Leichtathleten sollten vielleicht auch vor Gericht ihr "cooling break" einklagen. :zwinker5:

https://de.wikipedia.org/wiki/Abk%C3%BChlpause
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

4020
DoktorAlbern hat geschrieben: Edith: Hab gerade gesehen, dass Katharina Steinruck offiziell auch noch für die 10.000m nominiert ist. Hmm ... also heißt das bei Reh und Klosterhalfen nix.
Im aktuellen Auslaufen Podcast hat sich Max Thorwirth - neben seinem Unverständnis über seine eigene Nicht-Nominierung - auch darüber geäußert. Es ist wohl so, dass sich Kata Steinruck die Startoption für die 10k offen lässt, sollte es ihr zu warm für den Marathon sein...
Ein Marathon Startverzicht von Steinruck findet Anja Scherl sicher auch nur so semigeil...

4021
bones hat geschrieben:Die Leichtathleten sollten vielleicht auch vor Gericht ihr "cooling break" einklagen. :zwinker5:

https://de.wikipedia.org/wiki/Abk%C3%BChlpause
Und das Ende vom Lied? Läufe müssen wegen Hitze abgesagt werden, weil die Politik wieder irgendein bescheuertes, weltfremdes Gesetz erlässt, wo eigentlich der gesunde Menschenverstand ausreichen würde. :klatsch:


Kein Athlet wird gezwungen, dort zu laufen, wenn er nicht möchte. Dann müssen Sie eben mal die Arschbacken zusammenkneifen und streiken. Aber dafür werden sie keine Mehrheit finden. Sollen sie doch einfach auf den ersten 30 km bummeln. Dann sehen die Veranstalter was sie verbrochen haben.


PPS: Es wird keiner gezwungen an der Wasserstelle vorbei zu laufen. Man darf da leider auch stehen bleiben.
Bild
Über mich
wo ich herkomme Am Anfang war da der Bauchspeck und wo ich zuletzt gelaufen bin Joels Daily Challenge - Streakrunning

4022
Albatros hat geschrieben:Ein Marathon Startverzicht von Steinruck findet Anja Scherl sicher auch nur so semigeil...
Warum? Sie wollte den Ersatzplatz doch nicht und hat sich muksch in die Ecke verzogen. Selbst Schuld.


18.5.:
ruca hat geschrieben:Jetzt aber mal ganz praktisch gedacht:
Von den 6 Starterinnen wird doch sehr sicher noch (mindestens) eine ausfallen oder in so schlechter Form sein, dass es Sinn macht, wenn sie den Platz wieder abgibt (den Ersatzplatz gibt es nicht ohne Grund). Klar wäre es blöd, unter diesen Umständen in eine womöglich unnötige Vorbereitung zu gehen aber das ist ja ganz ähnlich wenn man selbst ausfällt...

Es gab außer den Verband verklagen und sich eingeschnappt in die Ecke zu verziehen also durchaus eine weitere Option.

Das macht das Verhalten des DLV aber um kein Stück besser.
Runalyze-Profil
Mein Lauftagebuch "Ausgerechnet ich laufe"
PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)

4023
Albatros hat geschrieben:Im aktuellen Auslaufen Podcast hat sich Max Thorwirth - neben seinem Unverständnis über seine eigene Nicht-Nominierung - auch darüber geäußert. Es ist wohl so, dass sich Kata Steinruck die Startoption für die 10k offen lässt, sollte es ihr zu warm für den Marathon sein...
Ein Marathon Startverzicht von Steinruck findet Anja Scherl sicher auch nur so semigeil...
Dann muss ich da doch heute noc weiterhören. Sein Geheule wegen der Nichtnominierung fand ich etwas überzogen. Klar kann man sich über die Kriterien beklagen, weil diese einen Interpretationsspielraum liefern, aber das scheint ja zumindest schon mal besser als vor ein paar Jahren zu sein. Mit 1 und 2 bei der DM plus Norm ist man jetzt wohl sicher dabei.

Auch bei der Analyse zu Eugene fand ich einige Dinge etwas beschönigend. Zu den Ursachen hat er viel richtiges gesagt (was auch hier diskutuert wurde) aber bei den Beurteilungen der Leistungen war er schon sehr großzügig. Als Beispiel sind die Christina Hering und Alina Reh genannt worden, die absolut im Rahmen ihrer Möglichkeiten waren. Das mag irgendwie so sein, aber bei beiden ist doch der Anspruch etwas ein anderer und so hatte ich mir da schon etwas mehr erhofft. Fällt natürlich auch mehr auf, wenn Koko und Gesa wegfallen, sonst hätte das wahrscheinlich nicht so intererssiert.

Zu Steinruck: Das war mir nicht wirklich klar und finde ich auch etwas seltsam. Sie betont zwar immer, dass sie keine Hitzeläuferin ist, aber auf den 10.000m wird sie ja auch sicher gar nichts reißen. Im Marathon ist sie die stärkste Deutsche und für die Teamwertung absolut wichtig. Wenn sie ihr das zu heiß ist hätte sie vielleicht wirklich bei der WM oder gar nicht starten sollen. Finde ich auch witzig, dass sowas dann geht. Man musste sich doch schon vor Wochen festlegen ob man WM oder EM laufen will und dann gibt es doch solche Hintertürchen.

4024
DoktorAlbern hat geschrieben:Finde ich auch witzig, dass sowas dann geht. Man musste sich doch schon vor Wochen festlegen ob man WM oder EM laufen will und dann gibt es doch solche Hintertürchen.
Sollte das wirklich so stimmen, finde ich es auch etwas befremdlich - vor allem wegen dem Tamtam der im Vorfeld um die Nominierung veranstaltet wurde...
Außerdem ist davon auszugehen, dass sich Steinruck explizit auf einen Marathon vorbereitet hat, und nicht auf 10k. Was soll das dann werden - ein Trainingslauf mit EM-Flair???

Edit:
Wobei ich nicht davon ausgehe, dass sie das tatsächlich durchzieht und auf dem M verzichtet...

4025
JoelH hat geschrieben:Und das Ende vom Lied? Läufe müssen wegen Hitze abgesagt werden, weil die Politik wieder irgendein bescheuertes, weltfremdes Gesetz erlässt, wo eigentlich der gesunde Menschenverstand ausreichen würde. :klatsch:
Mir ist kein Gesetz bekannt, wo die Politik in die Wettkampfbestimmungen des DLV oder internationaler Verbände eingreift. Arbeitsschutzmassnahmen gelten für alle Arbeitsnehmer und wenn sich Berufssportler darauf berufen und vor Gericht klagen möchten und Recht bekommen, ist das völlig in Ordnung. Den "cooling break" beim Marathon hatte ich mit einem smiley versehen. In der Praxis wird ein Rennen sicher nicht für ein paar Minuten zwecks Trink- und Erholungspause gestoppt.
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

4027
bones hat geschrieben:Arbeitsschutzmassnahmen gelten für alle Arbeitsnehmer und wenn sich Berufssportler darauf berufen und vor Gericht klagen möchten und Recht bekommen, ist das völlig in Ordnung.
Und dann ist sehr schnell Alltag, was vorher unvorstellbar schien. Bestes Beispiel ist das Bosman-Urteil, durch das Profi-Fußballer nach Vertragsende ablösefrei den Verein wechseln können.

Ich rechne auch tatsächlich damit, dass in nicht ganz so ferner Zukunft Sportveranstaltungen verbindliche Temperaturgrenzen bekommen und der Veranstalter dann die Wahl hat: Zeitlich oder örtlich verlegen oder ausfallen lassen. Ansatzweise sowas ist in HH auch schon passiert: Der Triathlon vor ein paar Jahren war ohne Schwimmen, weil sich durch das warme Wetter zuviele Blaualgen in der Alster gebildet hatten...
Runalyze-Profil
Mein Lauftagebuch "Ausgerechnet ich laufe"
PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)

4028
ruca hat geschrieben:
Ich rechne auch tatsächlich damit, dass in nicht ganz so ferner Zukunft Sportveranstaltungen verbindliche Temperaturgrenzen bekommen und der Veranstalter dann die Wahl hat: Zeitlich oder örtlich verlegen oder ausfallen lassen. Ansatzweise sowas ist in HH auch schon passiert: Der Triathlon vor ein paar Jahren war ohne Schwimmen, weil sich durch das warme Wetter zuviele Blaualgen in der Alster gebildet hatten...
Wobei das ja schon eine andere Sache ist, weil eine zu hohe Blaualgenkonzentration halt ein hohes Gesundheitsrisiko ist und man sich schlecht bis gar nicht dagegen schützen kann. Gewässerproben und Qualität sind bei Open-Water-Veranstaltungen halt Themen, da gehts dann beispielsweise auch um Probleme mit Feuerquallen ect.

An zu heisses Wetter kann man sich halt prinzipiell anpassen mit Pacing und Ausrüstung.

Gibt ja auch das Problem von zu kaltem Wetter. Da wurde beim Triathlon in Ingolstadt auch der Veranstalter kritisiert, dass er das Rennen nicht abgebrochen hat. Ich fand die Kritik übertrieben. Ja, es gab viele Stürze und vor allem auch noch mehr Abbrüche. Aber ganz ehrlich: Wir reden hier nicht von einem Wettersturz im Hochgebirge. Und das es beim Triathlon nach dem Schwimmen an einem windigen Tag im Dauerregen im Aero-Einteiler irgendwann nicht nur unangenehm ist, sondern man gefährlich auskühlt, sollte man als Radfahrer eigentlich checken und dann lieber mal eine Lage mehr anziehen und die Kurven vorsichtiger nehmen. Wenn man aber nur Zwift fährt, und sich über den garstigen Regen in London freut, während man bei 29 Grad Raumtemperatur auf der Rolle schwitzt, ist das ggf. nicht im Gedächtnis enthalten. Ist aber keine Schuld des Veranstalters, wie es auch nicht die Schuld der Berge ist, dass da immer wieder Leute in FlipFlops und T-Shirts bei Wetterstürzen erfrieren.

4030
Albatros hat geschrieben:Sollte das wirklich so stimmen, finde ich es auch etwas befremdlich - vor allem wegen dem Tamtam der im Vorfeld um die Nominierung veranstaltet wurde...
Außerdem ist davon auszugehen, dass sich Steinruck explizit auf einen Marathon vorbereitet hat, und nicht auf 10k. Was soll das dann werden - ein Trainingslauf mit EM-Flair???

Edit:
Wobei ich nicht davon ausgehe, dass sie das tatsächlich durchzieht und auf dem M verzichtet...
Gemäß Insta hat sie zumindest gestern mit der Saltin-Diät gestartet ... Also scheint noch alles auf den M geplant zu sein.

Genau das mit dem Tamtam meine ich ... das wäre dann schon irgendwie ein Treppenwitz ... Aber vielleicht ist ja Laura Hottenrott mittlerweile wieder fit, dann kann die einspringen ;-)

4031
Antracis hat geschrieben: An zu heisses Wetter kann man sich halt prinzipiell anpassen mit Pacing und Ausrüstung.
Theoretisch ja. Praktisch klappt das selten. Schau Dir mal an, wieviele Sportler bei einem Hitzelauf umkippen und wieviele bei einem bei "normalen" Temperaturen.
Und wir leben immer mehr in einer "Vollkaskogesellschaft" in der immer irgendjemand anderes Schuld sein muss und dafür bezahlt und auch Haftungssausschlüsse haben ihre Grenzen (da durch den Veranstalter vorformuliert sind das rechtlich gesehen allgemeine Geschäftsbedingungen, für die es sehr enge Grenzen gibt, so sind z.B. einseitig unangemessen benachteiligende Klauseln unwirksam).

Die Regelung muss nicht mal gesetzlich kommen, es güngt defacto ein Gerichtsverfahren, in dem der Veranstalter mit in die Haftung genommen wird und er erklären muss, warum er trotz der bekannten Gefahr und der eindeutigen Wettervorhersage Läufer in die Mittagshitze schickte...
Sowas würde eine Lawine auslösen - und es ist meiner Meinung nach nur eine Frage der Zeit. Man braucht nur den passenden Fall (jemand, der kurz vor der Ziellinie einen Hitzekolllaps erlitten hat und wo es sich eindeutig nachweisen lässt, dass das bei geringeren Temperaturen nicht passiert wäre).
Runalyze-Profil
Mein Lauftagebuch "Ausgerechnet ich laufe"
PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)

4032
Nicht nur Hitze, auch Kälte kann gefährlich sein. Der Veranstalter ist später von dem Vorwurf der fahrlässigen Tötung freigesprochen worden.

https://www.spiegel.de/panorama/kaeltee ... 65612.html
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

4033
DoktorAlbern hat geschrieben:Dann muss ich da doch heute noc weiterhören. Sein Geheule wegen der Nichtnominierung fand ich etwas überzogen. Klar kann man sich über die Kriterien beklagen, weil diese einen Interpretationsspielraum liefern, aber das scheint ja zumindest schon mal besser als vor ein paar Jahren zu sein. Mit 1 und 2 bei der DM plus Norm ist man jetzt wohl sicher dabei.
Das ging mir übrigens genauso mit dem "Geheule"...

Aber:
Auf der Seite von European Athletics sind die Final entries online - und zu meinem Erstaunen taucht Max Thorwirth dort als vierter deutscher Teilnehmer beim 5k Lauf auf...
Hab ich was verpasst?

4034
Albatros hat geschrieben:Das ging mir übrigens genauso mit dem "Geheule"...

Aber:
Auf der Seite von European Athletics sind die Final entries online - und zu meinem Erstaunen taucht Max Thorwirth dort als vierter deutscher Teilnehmer beim 5k Lauf auf...
Hab ich was verpasst?
Vielleicht muss man das machen, damit im Zweifel als Ersatz starten darf.

Ich finde er hat zu Recht kritisiert, dass die Nominierungsrichtlininen nicht eindeutig (genug) sind. Aber um zu dem Schluss zu kommen, dass er die Nominierung verdient hätte, da muss man schon ein paar Sachen zusammen konstruieren. Am ehesten noch die Geschichte mit der Weltrangliste. Wenn das Duell Mann gegen Mann bei der DMausschlaggebend sein sollte, dann muss man das zumindest vorher wissen. Bzw. wäre es dann evtl. taktisch sinnvoller gewesen gar nicht an den Start zu gehen, wenn man die bessere Bestzeit hat.

Am Ende wollen sich die Trainer wohl ein gewisses Maß an Entscheidungsspielraum nicht nehmen lassen.

4035
DoktorAlbern hat geschrieben:Gemäß Insta hat sie zumindest gestern mit der Saltin-Diät gestartet ... Also scheint noch alles auf den M geplant zu sein.

Genau das mit dem Tamtam meine ich ... das wäre dann schon irgendwie ein Treppenwitz ... Aber vielleicht ist ja Laura Hottenrott mittlerweile wieder fit, dann kann die einspringen ;-)
Gestern gab es nochmal ein Insta Update und sie hält sich den 10.000m Start tatsächlich offen. Ich kann das irgendwie gar nicht glauben. Irgendwie gibt es wohl heute nochmal einen Termin wo dann final über die Startzeit gesprochen wird (5 Tage vor dem Start ????) und auf der Basis will sie dann entscheiden.

Also ich finde Katha Steinruck grundsätzlich sehr sympathisch, aber da hab ich echt irgendwie ein Problem damit. Irgendwann muss man sich ja mal entscheiden, so oder so. Und wenn das mit dem Wetter so ein Thema ist für sie, dann laufe ich halt nicht den Marathon.

Ich finde da die Haltung von Simon Boch sinnvoller (und richtig), ich zietiere von der Seite seines Vereins.

https://www.lg-telis-finanz.de/50-aktue ... ngsgroesse

Die „heiße“ Diskussion über das Wetter ist inzwischen allgegenwärtig. Wann der EM-Marathon nun wirklich gestartet wird, soll nun morgen vom Organisationskomitee entschieden werden. Simon Boch, einer der männlichen Protagonisten der Regensburger EM-Marathon-Truppe sieht das inzwischen tiefenentspannt. „Es ist so wie es ist, ob heiß oder weniger heiß, es ist für alle gleich, da müssen wir alle durch.“

4036
DoktorAlbern hat geschrieben:Irgendwann muss man sich ja mal entscheiden
So ist es. Die einen entscheiden sich eben früher, die anderen später. Nur weil man selbst es anders machen würde, muss man die gegenteilige Herangehensweise aber genauso akzeptieren.

Ich gebe dir mal ein Beispiel. Ich fahre viel mit dem Zug und ich bin zumeist der erste am Bahnsteig, einfach weil ich oft lange Wege habe und lieber dort warte, als mich zuhause rum zu drücken nur um dann zum Bahnhof hetzen zu müssen.

Meine Frau ist genau umgekehrt gepolt. Sie fährt just in Time weg, damit sie nur nicht am Bahnhof warten muss. Für mich ist das der absolute Topstess, sie ist total entspannt. Dafür ist sie super genervt wenn ich zuhause mit den Hufen scharre weil wir nicht zu früh weg fahren.
Bild
Über mich
wo ich herkomme Am Anfang war da der Bauchspeck und wo ich zuletzt gelaufen bin Joels Daily Challenge - Streakrunning

4037
Ich glaube, man sollte das einfach einen Tick anders sehen:

Die tatsächliche Entscheidung ist Marathon oder nicht - und da kann die Entscheidung für ein DNS ja in sprichwörtlich letzter Minute fallen. Wenn Sie stärker unter der Hitze leidet als die Konkurrenz dann macht ein Start bei zu hohen Temperaturen tatsächlich keinen Sinn...

Diesmal gibt es die Chance, notfalls statt das Marathons die 10.000m zu machen. Und wenn sie sich diese Tür solange offen halten kann - warum nicht?

Und eines nicht vergessen: Wenn sie jetzt bei der EM keinen M läuft, kann sie ja noch z.B. Berlin oder Frankfurt laufen und da ein paar €€€ mitnehmen. Wenn sie sich in der Hitze von München zerlegt eher nicht...
Runalyze-Profil
Mein Lauftagebuch "Ausgerechnet ich laufe"
PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)

4038
JoelH hat geschrieben:So ist es. Die einen entscheiden sich eben früher, die anderen später. Nur weil man selbst es anders machen würde, muss man die gegenteilige Herangehensweise aber genauso akzeptieren.

Ich gebe dir mal ein Beispiel. Ich fahre viel mit dem Zug und ich bin zumeist der erste am Bahnsteig, einfach weil ich oft lange Wege habe und lieber dort warte, als mich zuhause rum zu drücken nur um dann zum Bahnhof hetzen zu müssen.

Meine Frau ist genau umgekehrt gepolt. Sie fährt just in Time weg, damit sie nur nicht am Bahnhof warten muss. Für mich ist das der absolute Topstess, sie ist total entspannt. Dafür ist sie super genervt wenn ich zuhause mit den Hufen scharre weil wir nicht zu früh weg fahren.
Ja und Nein ... an so einer Entscheideung ob M oder 10.000 hängt ja schon etwas mehr dran. Zum einen (würde ich behaupten) sieht die Vorbereitung im Großen wie im kleinen schon etwas anders aus. Ein 10.000m Start hätte dann den Anstrich von "Ich will halt bei der EM irgendwie dabei sein". Und das passt dann wirklich wieder sehr gut an das miese Bild, dass die deutsche LA gerade abgibt.

Und es hängen ja auch so Geschichten wie Teamwertungen und andere Startplätze davon ab. Als ob ich das als Teamkollegin (oder als Anja Scherl) geil finde, wenn die beste Frau nicht startet nur weil der Start zu dem Zeitpunkt stattfindet, wo er immer stattfinden sollte?

Und wovon macht sie es abhängig? Mus der Starte ein, zwei oder vier Stunden früher sein? Und was ist wenn dann an dem Tag wieder 35° ist und um 6.30 schon >20°? Läuft sie dann auch nicht?

Ich bin auch definitiv jemand der unterschiedliche Szenarien mit unterschiedlichen Optionen gerne durchspielt, und ich bin auch überzeugt, dass man eine gewisse Flexibilität haben muss, um im Leben erfolgreich zu sein, aber an der Stelle gehe ich nicht so ganz mit. Zumindest nicht unter der Prämisse dass der EM-Marathon für alle nominierten Athlet*innen der absolute Saisonhöhepunkt sein sollte.

4039
ruca hat geschrieben:Ich glaube, man sollte das einfach einen Tick anders sehen:

Die tatsächliche Entscheidung ist Marathon oder nicht - und da kann die Entscheidung für ein DNS ja in sprichwörtlich letzter Minute fallen. Wenn Sie stärker unter der Hitze leidet als die Konkurrenz dann macht ein Start bei zu hohen Temperaturen tatsächlich keinen Sinn...

Diesmal gibt es die Chance, notfalls statt das Marathons die 10.000m zu machen. Und wenn sie sich diese Tür solange offen halten kann - warum nicht?

Und eines nicht vergessen: Wenn sie jetzt bei der EM keinen M läuft, kann sie ja noch z.B. Berlin oder Frankfurt laufen und da ein paar €€€ mitnehmen. Wenn sie sich in der Hitze von München zerlegt eher nicht...
Ja aber das war doch von Anfang an immer das "A-Szenario". Wenn mir das A-Szenario (wahrscheinlichstes Szenario) nicht taugt, dann ist es wohl vernünftiger sich für was anderes zu entscheiden, als darauf zu hoffen, dass sich am A-Szenario noch was änert. Gut, dass ist meine Meinung. Wenn jetzt der Start heute auf 6.30 verlegt wird, es dann 15° hat und Steinruck im Einzel Bronze holt und mit dem Team Gold, dann hat sie alles richtig gemacht ;-)

4040
DoktorAlbern hat geschrieben: Ein 10.000m Start hätte dann den Anstrich von "Ich will halt bei der EM irgendwie dabei sein". Und das passt dann wirklich wieder sehr gut an das miese Bild, dass die deutsche LA gerade abgibt.
Das sehe ich eben komplett anders. Sie hat für beide Wettbewerbe die Norm. Sie ist also für beides ZURECHT qualifiziert. Ich sehe da kein mieses Bild, das sehen zumeist nur irgendwelche Journalisten die aber immer Mies schreiben sobald nicht mindestens eine Medaille dabei herausspringt. Und das ist der springende Punkt, eine Katha Steinruck, der man wirklich nicht vorwerfen kann, dass sie irgendwas abschenken würde, ist bei beiden Rennen nur einen Mitläuferin, so oder so. Zu gewinnen gibt es da, realistisch gesehen, in beiden Rennen nichts.

Aber willst du wirklich nur Medaillenkandidaten schicken? Damit es "besser" aussieht, die Statistik? Sprich zwei Athleten zur WM, zum Beispiel?

Also ich sehe gerne Sport, wer gewinnt ist dabei egal, aber wenn ein deutsches Trikot mit am Start steht, dann schaue ich einfach noch einen Tick lieber hin. Egal wo der Athlet dann letztlich platziert ist. Und wenn Schweden mitlaufen dann ist es genau so.
Bild
Über mich
wo ich herkomme Am Anfang war da der Bauchspeck und wo ich zuletzt gelaufen bin Joels Daily Challenge - Streakrunning

4041
DoktorAlbern hat geschrieben: Und wovon macht sie es abhängig? Mus der Starte ein, zwei oder vier Stunden früher sein? Und was ist wenn dann an dem Tag wieder 35° ist und um 6.30 schon >20°? Läuft sie dann auch nicht?
Sie wird aus dem Training ziemlich genau wissen, bis zu welchen Temperaturen sie gut "funktioniert". Für derartige Tests gab es in den letzten Wochen ja genügend Möglichkeiten, solange man ein wenig mit den Uhrzeiten "rumspielt".
Sie wäre aber sehr doof, wenn sie das exakt mitteilt. Alleine schon um der Kritik zu entgehen, wenn das ganze am Ende an 1-2 Grad hängt und die Vorhersage dann auch noch womöglich nicht stimmt.
Runalyze-Profil
Mein Lauftagebuch "Ausgerechnet ich laufe"
PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)

4042
JoelH hat geschrieben:[...] ist bei beiden Rennen nur einen Mitläuferin, so oder so. Zu gewinnen gibt es da, realistisch gesehen, in beiden Rennen nichts. [...]
Woher nimmst Du denn diese Gewissheit? Wenn ich mir die PB's der gemeldeten Teilnehmerinnen anschaue, dann liegt sie im Marathon auf Platz 6 von 65 und bei den 10k auf Platz 11 von 21 (wenn ich mich nicht verzählt habe)...
Bei den 10k wird sie vermutlich bestenfalls mitlaufen, auch weil sich sich (Annahme) explizit auf den Marathon vorbereitet hat.
Top 10 im Marathon wäre ein klasse Ergebnis, was sie gemessen an den PB's realistischerweise erreichen kann. An einem optimalen Tag geht vllt. auch noch mehr...
Ich würde da jedenfalls nicht von einer chancenlosen Mitläuferin sprechen.

4043
ruca hat geschrieben:Sie wird aus dem Training ziemlich genau wissen, bis zu welchen Temperaturen sie gut "funktioniert".
Ihre Mutter und Trainerin war auch keine Hitzeläuferin. Die werden schon wissen was sie tun.
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

4044
JoelH hat geschrieben:Das sehe ich eben komplett anders. Sie hat für beide Wettbewerbe die Norm. Sie ist also für beides ZURECHT qualifiziert. Ich sehe da kein mieses Bild, das sehen zumeist nur irgendwelche Journalisten die aber immer Mies schreiben sobald nicht mindestens eine Medaille dabei herausspringt. Und das ist der springende Punkt, eine Katha Steinruck, der man wirklich nicht vorwerfen kann, dass sie irgendwas abschenken würde, ist bei beiden Rennen nur einen Mitläuferin, so oder so. Zu gewinnen gibt es da, realistisch gesehen, in beiden Rennen nichts.

Aber willst du wirklich nur Medaillenkandidaten schicken? Damit es "besser" aussieht, die Statistik? Sprich zwei Athleten zur WM, zum Beispiel?

Also ich sehe gerne Sport, wer gewinnt ist dabei egal, aber wenn ein deutsches Trikot mit am Start steht, dann schaue ich einfach noch einen Tick lieber hin. Egal wo der Athlet dann letztlich platziert ist. Und wenn Schweden mitlaufen dann ist es genau so.
Für mich persönlich ist es dann ein mieses Bild, wenn man nicht optimal vorbereitet an der Startlinie steht mit der Fähigkeit im Rahmen der Möglichkeiten zu performen, bzw. das dann auch tut. Und das sehe ich bei einem 10.000m Start nicht. Ich sehe Katha Heinig auch nicht als 10.000m Läuferin (sie sich selbst wohl auch nicht) und da kommt dann schon der "Geschmack" von dabeisein ist alles auf. Es ist ja nicht so, dass ich das komplett nicht nachvollziehen kann, aber richtig gut sieht das in der Außendarstellung dann nicht aus.

Daneben gibt es eine lebhafte Diskussion zur LA im allgemeinen, auch gerade zur Größe der Starterfelder und der Frage ob man jede/n, der sich qualifiziert hat, auch schicken muss/soll. Ich war da eigentlich auch immer bei dir: Wer die Quali hat soll laufen! Mittlerweile bin ich mir da nicht mehr so sicher. Gerade mit diesem eigenartigen Weltranglistensystem. Ob man eine Nummer 41 der Weltrangliste zu einer WM schicken muss (zumindest bei den Stadion-Wks) kann man zumindest diskutieren. Maximilian Thorwirth hat argumentiert, dass beim Biathlon diese Frage ja auch nicht gestellt wird, ABER gerade beim Biathlon kann halt auch jemandem mal einfach ein Tag rausrutschen. Da sehe ich auch für die Nummer 41 eine Top 10 Chance. In der LA ist das ausgeschlossen.

Mehr dazu kann man hier lesen, mich hat das schon etwas nachdenklich gemacht, auch wenn ich aus dem Bauch mit einigen Dingen nicht mitgehe:

https://sport-nachgedacht.de/wiss_beitr ... #more-6363

4045
bones hat geschrieben:Ihre Mutter und Trainerin war auch keine Hitzeläuferin. Die werden schon wissen was sie tun.
Genau dadurch bekommt das Ganze aber nocht etwas Geschmack. Ob sich das eine andere Athletin auch hätte rausnehmen dürfen? Da gab es ja auch die Debatte, dass man sich frühzeitig auf WM oder EM festlegen sollte. Wenn ich mich auf die EM festlege und dann nicht starte. So ganz astrein ist das nicht. Juristisch wahrscheinlich schon, aber es entsteht da bei mir schon der Eindruck von zwei unterschiedlichen Maßstäben.

Hatte auch jemand bei Insta (etwas plump) kommentiert, da ist die Katha gleich ziemlich aufgegangen wie ein Hefezopf ...

4046
Albatros hat geschrieben:Woher nimmst Du denn diese Gewissheit? Wenn ich mir die PB's der gemeldeten Teilnehmerinnen anschaue, dann liegt sie im Marathon auf Platz 6 von 65 und bei den 10k auf Platz 11 von 21 (wenn ich mich nicht verzählt habe)...
Bei den 10k wird sie vermutlich bestenfalls mitlaufen, auch weil sich sich (Annahme) explizit auf den Marathon vorbereitet hat.
Top 10 im Marathon wäre ein klasse Ergebnis, was sie gemessen an den PB's realistischerweise erreichen kann. An einem optimalen Tag geht vllt. auch noch mehr...
Ich würde da jedenfalls nicht von einer chancenlosen Mitläuferin sprechen.
Genau da bin ich bei dir. Im Marathon sind die Rennen auch immer deutlich unkalkulierbarer. Da kann sich eher mal was ergeben. Ich sehe sie da auch als absolute Top10 (wenn nicht mehr) Kandidatin. Und ich finde es fahrlässig das wegzuwerfen. Natrülich kann man jetzt diskutieren onb Top10 im Marathon mehr wert ist als über die 10.000m, ist aber irgendwie so ...

4047
ruca hat geschrieben: Ich rechne auch tatsächlich damit, dass in nicht ganz so ferner Zukunft Sportveranstaltungen verbindliche Temperaturgrenzen bekommen und der Veranstalter dann die Wahl hat: Zeitlich oder örtlich verlegen oder ausfallen lassen.
Wenn man als Veranstalter die DLV Hitzeschutzbestimmungen beachtet, sollte eigentlich alles gut sein.

https://www.lvrheinland.de/breitensport ... timmungen/

"Das Internet ist der dümmste Ort der Welt." Jan Gorkow

4048
DoktorAlbern hat geschrieben:Ob sich das eine andere Athletin auch hätte rausnehmen dürfen? Da gab es ja auch die Debatte, dass man sich frühzeitig auf WM oder EM festlegen sollte. Wenn ich mich auf die EM festlege und dann nicht starte. So ganz astrein ist das nicht.
Meiner Meinung nach schon. Wenn der Verband nicht will, dass es einen kurzfristigen DNS mit Ansage gibt weil sich die Wettbewerbe überschneiden bzw. auch theoretisch nicht beide machbar sind (wie jetzt bei Katha, da beide Langstrecken am gleichen Tag sind), dann muss er halt die Nominierungsregeln entsprechend anpassen. Und solange dem nicht so ist, ist das keine Sonderbehandlung sondern eine ganz normale Regelauslegung.

Für ein "nicht starten" wird ein Verband auch nie Konsequenzen androhen können. Und wenn er es doch versuchen sollte, dann gibt es (in so einem Fall wie diesem hier) dann ein abendliches gemütliches 10.000m-Auslaufen oder einen Ausstieg nach 3km vom Marathon mit "da hat sich was verhärtet, jetzt zum Physio, vermutlich ist es bis heute Abend wieder gut...".
Santander hat geschrieben:Wenn man als Veranstalter die DLV Hitzeschutzbestimmungen beachtet, sollte eigentlich alles gut sein.

https://www.lvrheinland.de/breitensport ... timmungen/
Tja. Berlin-Marathon im September, Start der letzten Welle beginnt um 10:30 Uhr und ist gegen 10:50 Uhr durch... Hamburg Halbmarathon Ende Juni (da ist der Hitzelauf nicht nur theoretisch), letzte Startwelle beginnt um 10.
Runalyze-Profil
Mein Lauftagebuch "Ausgerechnet ich laufe"
PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)

4049
Santander hat geschrieben:Wenn man als Veranstalter die DLV Hitzeschutzbestimmungen beachtet, sollte eigentlich alles gut sein.

https://www.lvrheinland.de/breitensport ... timmungen/
Ach....

bones hat geschrieben:Als Veranstalter im Breitensport mußten wir uns immer an die Hitzeschutzbestimmungen für stadionferne Veranstaltungen halten. Die (Halb)Profis und ihre Leistungen zu verheizen, ist ein Unding:

14.4.2 Startzeiten für Langstreckenwettbewerbe ab 20 km

Juni/Juli/August bis 9.00 Uhr bzw. nach 18.00 Uhr
Mai/September bis 9.00 Uhr bzw. nach 17.00 Uhr

https://www.lvrheinland.de/breitensport ... timmungen/
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

4050
ruca hat geschrieben: Für ein "nicht starten" wird ein Verband auch nie Konsequenzen androhen können. Und wenn er es doch versuchen sollte, dann gibt es (in so einem Fall wie diesem hier) dann ein abendliches gemütliches 10.000m-Auslaufen oder einen Ausstieg nach 3km vom Marathon mit "da hat sich was verhärtet, jetzt zum Physio, vermutlich ist es bis heute Abend wieder gut...".
Richtig. Und diese Form von Tourismus ist dann Wasser auf die Mühlen der Kritiker, die die finanzielle Unterstützung des Leistungssports immer kritisieren. Und es ist an dem Punkt kein schlechtes Argument. Warum unterstützen wir denn Leistungssport? Meines Erachtens um Vorbilder zu haben und unser Land würdig vertreten zu sehen. Es gibt hier sicher auch ganz andere Meinungen. Ich kann nur meine widerspiegeln.

Also fangen wir mal an. Würdig? Beantwortet sich selbst. Vorbild? :teufel:
Da werde sogar ich - als echter Leichtathletik Fan - offen für die Kritik. Sie erweist ihren Kollegen damit einen echten Bärendienst.
nix is fix

Zurück zu „Laufsport allgemein“