Santander hat geschrieben:Die Frage ist doch, was ist in den letzten 40 Jahren bei uns schief gelaufen.[/url]
Es ist halt ein Zeitenwandel eingetreten.
Zum einen hat sich die Auswahl an möglicher Freizeitbeschäftigung vervielfacht,
und zum anderen hat die Zahl der Kinder insgesamt abgenommen.
Außerdem ist der "Kalte Krieg" zum Glück vorbei,
aber gerade in der Zeit hatte der Sport für eine Art "Stellvertreterkrieg" zwischen den politischen Blöcken fungiert.
Ich bin ja gebürtiger Berliner aus dem ehemaligen West-Teil der Stadt.
Und ich habe den Umbruch persönlich miterlebt.
Als es die "Mauer" noch gab, wurden wir Berliner gehätschelt.
Der West-Teil der Stadt bekam Lohn- und Gehaltszuschläge, die Stadt durfte sich verschulden und hatte dabei immer ihre angespannte Insellage im feindlichen russischen Sektor als Ausrede.
So ausgestattet konnten sich alle Schulen der Stadt von ihrer besten Seite zeigen - es gab an den Schulen sogar saubere und funktionierende Toiletten.
Sportplätze, Freizeiteinrichtungen, ÖPNV alles wurde subventioniert - Hauptsache die Insel Berlin- West blieb bewohnt.
Im Ostteil der Stadt war es ähnlich, in der ganzen DDR war es bekannt, wenn man was brauchte musste man seine Kontakte in die Hauptstadt der DDR spielen lassen, dann gab es sogar Bananen
Gemeinsam war den Blöcken aber das Interesse an der Förderung des Sports, um bei der Nationenwertung bei internationalen WK, die eigene Überlegenheit zeigen zu können.
Als die Mauer fiel, musste die Stadt plötzlich einen Kassensturz machen und stellte fest vor der Zahlungsunfähigkeit zu stehen.
Der Bund strich die Berlin-Subventionen und die Stadt musste an allen freiwilligen Aufgaben sparen.
Ich behaupte wenn es den "Kalten Krieg" noch geben würde, hatten wir auch keinen ganz so dramatischen Einbruch im Sport
- und ich noch meine fette Berlinzulage
Das Hauptproblem ist aber die demokratische Entwicklung und das geänderte Freizeitverhalten.
Von daher sehe ich die Vergleiche mit "fruher" auch nicht als zielführend an.
Neue Zeiten brauchen ebend auch neue Wege - aber wie die aussehen könnten und wie alles finanziert werden könnte,
da zu sind ganz andere Personen gefragt.