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Der Leichtathletik Diskussionthread

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mountaineer hat geschrieben: Daran hat sich gar nichts geändert.
Ich glaube das ist der zentrale Satz nach dem sich die Leichathletik verhält. Bitte korrigiert mich, wenn ich falsch liege aber außer zwangsläufigen Änderungen an den Speeren (und ich meine auch beim Diskus) fällt mir nichts Entscheidendes an, an dem in den letzten Jahrzehnten "gedreht" wurde.
Und sie wurde abgehängt (sieht man ja auch daran, wieviele Stadien mit Laufbahn es heute noch gibt...).

Jetzt mal die im TV erfolgreichen Sportarten angesehen:

- Fußball. Von der Torwartrückpassregel bis zum Videobeweis. Dauernd wird nachgebessert, nicht immer zum Vorteil aber insgesamt ist es eine deutliche Verbesserung, wenn man sich mal an die Spiele aus den 80ern zurückerinnert. Viel Ballgeschiebe zum Torwart, Minutenlange "Verletzungs"pausen ohne entsprechende Nachspielzeit usw. usw. usw.

- Wintersport lasse ich jetzt mal aus, wurde ja bereits langwierig auseinandergenommen

- Tennis: Einführung vom Hawkeye, Versuch durch immer mal wieder veränderte Tie-Break-Regeln unendlich lange Spiele zu verhindern. Veränderte Drücke der Bälle um attraktivere Ballwechsel zu ermöglichen.

- Volleyball -> Neue besser für das TV geeignete Disziplin Beachvolleyball

- Radsport: Hier fällt mir ehrlich gesagt auch nicht soviel ein außer dass bei der TDF jedes Jahr die Strecke stark verändert wird und man immer mal wieder an der konkreten Zusammenstellung (Anteil Zeitfahren, Berge usw.) rumgeschraubt wird.
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902
Man darf aber beim Laufen auch nicht zu viel erwarten.
Biathlon-Rennen haben auch in der Loipe eine andere Dynamik als es jeder Lauf je haben könnte. Es kann permanent passieren, dass am Hang jemand wegspringt, dass doch einer blau geht, die Tagesform scheint eine viel größere Rolle zu spielen. Manchmal läuft ein Athlet, der sonst nur Mittelfeld ist, den sonst schnellsten im ganzen Feld weg etc.
Beim Biathlon ist es z. B. auch so, dass mich ein normaler Weltcup genauso viel oder wenig interessiert, wie ein Weltmeistrschaftsrennen, aus genannten Gründen. Die Rennfrequenz kann man aber nicht übernehmen, weil damit die Verletzungsgefahr zu groß wird.
Ich sehe nicht, dass man diese Dynamik beim Laufen erzeugen kann. Beim Modernen Fünfkampf hat man ja irgendwann auch Laufen und Schießen zusammengelegt zu einer Art Lauf-Biathlon. Glaube London 2012 war das erste mal. Das fand ich nicht besonders interessant.

903
AchatSchnecke hat geschrieben: Ich sehe nicht, dass man diese Dynamik beim Laufen erzeugen kann.
Die Ausscheidungsrennen waren ein erster Versuch in diese Richtung.

Und wenn man den WK nicht attraktiver bekommt, dann die Übertragung. Warum nicht der von @JoelH beschriebene Weg der dauerhaft angezeigten Abstände? (GPS ist hierfür zu ungenau aber mit Transpondern und Peilung oder einem videogestütztem System ginge schon Einiges - und wenn man den Aufwand scheut zumindest mehr Messstellen als 1x/Runde).
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AchatSchnecke hat geschrieben: Ich sehe nicht, dass man diese Dynamik beim Laufen erzeugen kann. Beim Modernen Fünfkampf hat man ja irgendwann auch Laufen und Schießen zusammengelegt zu einer Art Lauf-Biathlon. Glaube London 2012 war das erste mal. Das fand ich nicht besonders interessant.
Ich fand das sehr spannend.

Diesen Bruch kannst du bei einem Lauf natürlich schwer simulieren. Beim Hindernis geht das und gerade bei den Frauenrennen sehen wir ja, es erhöht die Spannung.

Hier ist eine Art Ausscheidungsrennen aber sicher eine gute Option. Die ersten Versuche waren vielleicht noch nicht so perfekt. Aber das kann auch an den Athleten gelegen haben, weil sie sich noch nicht mit der Strategie befasst hatten. Denn gerade die "langsamen" könnten sich dadurch öfters durch Runden schmuggeln. Es würde Sinn ergeben in eine "Fluchtgruppe" zu gehen usw. Da lässt sich in alle Richtungen sicher noch was machen.

Bei Sprintrennen könnte man mehrere Durchgänge addieren.Oder, man könnte auch z.B. einen 100m, 200m, 400m Kombinationswettbewerb starten wie etwa beim Eisschnelllauf. Die Zeiten werden auf eine Basis hochgerechnet und addiert.

Wichtig wäre eben mal Mut zu beweisen, allerdings befürchte ich in D ist da momentan der Drops gelutscht, das Fernsehen ist weg und wird freiwillig wohl eher nicht wieder kommen.

@ruca
Man könnte einfach die Technik der Fussballer übernehmen, die haben zu jeder Zeit die genaue Position aller Spieler. Das System sollte also auch bis auf die Laufbahn reichen. Man könnte dadurch sogar den aktuellen Speed anzeigen usw. Ähnlich wie in der Formel 1. Gerade im Fernsehen könnte man da ganz einfach Punkten und der Sportler würde es nicht mal spüren, es gäbe also keinerlei Nachteile.
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905
JoelH hat geschrieben: Wichtig wäre eben mal Mut zu beweisen, allerdings befürchte ich in D ist da momentan der Drops gelutscht, das Fernsehen ist weg und wird freiwillig wohl eher nicht wieder kommen.
Wir haben soviele Sportsender und Streamingdienste, da müsste sich doch irgendwo was finden...


Aber im Endeffekt unglaublich, wie wenig Übersicht man heute bei den TV-Laufübertragungen hat.

- Bei 200 bis 400m kann man den Zwischenstand vor dem Einbiegen in die Zielgerade eben mal erahnen - und je nach Kameraführung oft nicht mal das.
- Bei allen Stadion-Distanzen wird nur die Zeit des Führenden gemessen, vom Rest gibt es nur die Zielzeit nach Zielfotoauswertung.
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ruca hat geschrieben:Aber im Endeffekt unglaublich, wie wenig Übersicht man heute bei den TV-Laufübertragungen hat.

- Bei 200 bis 400m kann man den Zwischenstand vor dem Einbiegen in die Zielgerade eben mal erahnen - und je nach Kameraführung oft nicht mal das.
- Bei allen Stadion-Distanzen wird nur die Zeit des Führenden gemessen, vom Rest gibt es nur die Zielzeit nach Zielfotoauswertung.
Jupp, darum sehe ich gerne die 400m Hürden, da man durch die Hürden die Kurvenvorgabe quasi raus gerechnet bekommt. Ich stimme da total zu. Gerade bei 400m wäre der Speed auf der Schusskurve/Gerade super interessant, gerade weil da gerne mal Leute "sterben". Ebenso würde mich mal interessieren wie es mit den Seitenfliehkräften bzgl. Innen- und Aussenkurve aussieht. Die Formel 1 macht es vor in der Grafik.

Und das mit den Zeiten geht mir auch auf den Sack, da kommt dann so ein undeutliches Bild mit ein paar Strichen drauf und das war es. Das ist vorsintflutlich.
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907
Da die seitlichen Kräfte bei jedem Lauf bis auf Nachkommastellen gleich sind, beim Laufen durch die Schräglage aus Läufersicht senkrecht abgeleitet werden und vergleichsweise gering und konstant sind eventuell 1-2x interessant, danach eher nicht mehr. Bei der F1 ist es eine ganz andere Hausnummer, einerseits ein großer Teil der körperlichen Belastung, andererseits in jeder Kurve anders.

Die fast perfekte Übersicht hat man übrigens auch beim Schwimmen, hilft der Sportart aber auch nicht entscheidend. Einzelmaßnahmen werden nicht helfen, es müsste vieles auf den Prüfstand.

908
ruca hat geschrieben: Die fast perfekte Übersicht hat man übrigens auch beim Schwimmen, hilft der Sportart aber auch nicht entscheidend. Einzelmaßnahmen werden nicht helfen, es müsste vieles auf den Prüfstand.
Von denen könnte man die Weltrekordlinie (können die Eisschnelläufer übrigens auch schon lange), oder noch diverse andere Rekordlinien, klauen.

Übrigens könnte man in diverse Geräte etwas Technik verbauen um Flugkurven, Bescheunigungskräfte etc. zu Messen und zu visualisieren.
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909
Wenn man alleine sieht was es hier für Ideen gibt ... Nicht alles würde sich durchsetzen, aber ich finde viele Aspekte wirklich interessant.

Zu dem Thema "Leichtathleitk weltcup / Tour de France" ... Das mit der körperlichen Belastung usw. mag ja alles richtig sein, dass das in der LA etwas schwieriger ist ... ABER ... gerade in Zeiten in denen Weltrekorde immer schwieriger werden oder sogar schlecht beleumundet sind ist doch das Duell von Topathleten das was zieht ... Fourcade vs. Bö gibt es jetzt wieder jedes Wochenende ... Neuner vs. Domratschewa ... als beide in Topform waren legendär ... Im Langlauf laufen bei der Tour de Ski Langstreckler gegen Kurzstreckler und da gewinnt jeden Tag ein anderer ... weil die eben auch nicht jeden Tag komplett ans Limit gehen ... Ist bei der TdF ja auch so, da wird auch von den Topfahrern nicht jeden Tag Vollgas gegeben ... Ist übrigens für mich ein Hinweis, das Doping sich verändert hat und nicht mehr so stabil ist .. Es gibt kaum noch Rundfahrten wo ein Fahrer von der ersten bis zur letzten Etappe alles in Grund und Boden fährt ... Und am Ende sind die besten Sprinter, Zeitfahrer und Bergfahrer in einem Rennen ... also alle Stars zusammen ... Bei einem Leichtathletikmeeting ist es halt oft einfach der Topläufer gegen die Uhr ... Ist dann halt eher für den Experten ;-)

Warum soll das nicht in gewissem Maße auch in der Leichtathletik funktionieren. Das Problem ist doch das fast jeder Läufer sich auf seine Spezialstrecke fokussiert und im Idealfall auch Duellen außerhalb von Meisterschaften aus dem Weg geht. Wie oft ist der Bolt denn gegen gute Gegener gelaufen außerhalb von WM und OS ... Kein Wunder dass das dann keine Sau interessiert wenn er nicht WR läuft ...

Da kann man sich ja auch mal Klamaukrennen ausdenken wie Bolt vs. Farah über 800m ... Oder ein 1200m Rennen wo sich die besten 800m und 1500m Läufer messen ... oder sowas wie ein Punktefahren beim Radsport ... oder Teamsprint wie beim Langlauf, das finde ich super spannend ... sowas wie 2x 4x 400m ... Klar ist das Laktatoverkill ... aber ist es das bei den Langläufern nicht?

Wenn ich noch länger nachdenken würde dann hätte ich da sicher noch mehr Ideen ... aber da muss man einfach mal mutiger werden.

910
Eine Maßnahme, die Leichtathletik für den Zuschauer interessanter und spannender zu machen, wäre z. B. auch die Platzierung von Krokodilen im Wassergraben beim Hindernislauf. :D

912
Die LA selbst hat genug Möglichkeiten aus den klassischen Disziplinen auch mal mehr Show zu machen. Einiges wurde hier ja schon angesprochen... Ausscheidungsrennen, Head-to-Head, Mehrkämpfe... was ich gut finde ist, einzelne Wettbewerbe auch mal aus dem Stadion heraus zu verlegen. Kugelstoßen, Weitsprung o.ä. geht auch auf einem großen Platz in der Innenstadt. Sprintrennen oder MD könnte man auch auf öffentlichen Straßen durchführen. Oder wie im Biathlon auf einer Kunststrecke mit Höhendifferenz.

Ich denke, dass die LA auch an der fehlenden Vermarktung krankt. Es gibt in Deutschland kaum wirksame Zugpferde, die öffentlich effektiv die Aufmerksamkeit auf die LA lenken. Neben dem eigentlichen Sport, ist es notwendig auch entsprechend "Werbung" für den Sport und die Veranstaltungen zu machen.

Leute mit "Potential", die neben der Leistung auch das "Face" haben, wie beispielsweise eine Gina L., Gesa oder Arthur Abele, sieht man doch kaum öffentlich wirksam.
Da gibt es in anderen Sportarten Athleten, die deutlich weniger Leistung bringen, aber mehr für die Außendarstellung ihres Sports tun und davon selbst profitieren.

Würden im Vorfeld mancher Meetings in D auch mal ein paar "actiongeladene" Spots im TV erscheinen - bei der F1 oder Fußball wird man damit bis zum Erbrechen überschüttet - würde dies sicher auch etwas mehr Aufmerksamkeit auf den Sport erregen.

914
Council decisions on rules and events for 2019 and beyond:
The following amendments were approved to the competition programme of the World U20 Championships Nairobi 2020: the addition of a mixed 4x400m relay; the elimination of the 10,000m for men (both men and women will compete over 3000m and 5000m); introduction of the Gunderson method (handicap based on points difference converted into time) for the final races of the combined events so the athletes finish in their final rank order (as used in modern pentathlon).
"The curious paradox is that when I accept myself just as I am, then I can change." Carl Rogers
"The idea that the harder you work, the better you're going to be is just garbage. The greatest improvement is made by the man or woman who works most intelligently." Bill Bowerman
"It is remarkable how much long-term advantage people like us have gotten by trying to be consistently not stupid, instead of trying to be very intelligent." Charlie Munger
"Don’t go there until you need to go there." Steve Magness

920
Bisher recht erfreulich für den DLV. Nur die u20 Damen enttäuschend. u20 Männer mit zwei in den top 10 und Team Bronze, Gehring Silber und Team Gold (Dattke mit nur noch einem Schuh auf Rang 6) bei den U 23 Damen (letztes Jahr wurde durch die starken Britinnen trotz 1 Reh +2 Koko Teamgold verpasst) und Samuel Fitwi Silber bei den u23 Männern (Team mit einem ordentlichen 4. Platz), also insgesamt genauso viele Medaillen wie letztes Jahr. Nun hoffen wir noch auf die Damen Hauptklasse mit Burkard, Klein, Amrhein u.a., die auch eine Chance auf eine Team-Medaille haben.
Mein Schulweg war zu kurz...

922
mountaineer hat geschrieben:Das nächste ist dann Rückwärtslaufen und Sackhüpfen,. Hauptsache Innovation!
https://de.wikipedia.org/wiki/Sackhüpfen

War vor über hundert Jahren schon "Demonstrationssportart" bei Olympischen Spielen, hat sich aber nicht durchgesetzt. Aber den Untergang des Abendlandes hat es auch nicht heraufbeschworen.

So schlimm sind Innovationen also gar nicht und wenn sie sich nicht durchsetzen ist es auch kein Beinbruch. Aber wer es erst gar nicht versucht, der hat m.E. bereits verloren.
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923
Warum "verloren"? Woher das Wissen, dass solche "Innovationen" wahrscheinlich eher positiv zu werten sind und nicht mindestens ebenso wahrscheinlich total nach hinten losgehen können?

Hier etwa 100 Beiträge, warum die sog. "Gundersen-Methode" (versetzter Start wie im Mod. Fünfkampf (bekanntlich eine absoluter Publikumsliebling und eine der populärsten Sportarten überhaupt, zu der die LA aufschauen sollte..) im 10-Kampf vorsichtig formuliert problematisch ist.

"Hätte man dieses Jahr die Gunderson-Methode in Talence [Mayers WR] angewandt, dann wäre bereits Mayer im Ziel gewesen, bevor Arthur Abele losgelaufen wäre. Die sonstigen Probleme mit der Methode wurden hier ja schon ausführlich diskutiert."

https://leichtathletikforum.com/showthread.php?tid=793
Mein Schulweg war zu kurz...

924
Ich wollte den Link nicht setzen, aber wenn du es tust. Selten hab ich soviel gelacht ob dieser "Unbeweglichkeit" die dort aufgeführt wird. Aber es ist ein sehr gutes Spiegelbild woran es bei der Leichtathletik krankt. Und was das Biathlon angeht, die Läufer sind sogar selbstverantwortlich für den Start!! Wie kann man nur. Aber ist ja nur ein Randsport ohne Zuschauer, die können da ja machen was sie wollen....
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926
Unbeweglich wie Fußball, wo es ohne Abseits und mit größeren Toren auch mehr Tore geben würde. Wird aber auch nicht geändert.
Ich habe immer noch kein einziges inhaltliches Argument gelesen. Nur reine Spekulationen, was attraktiver wäre und insbesondere, dass Veränderung immer per se irgendwie gut ist.

Es gibt ein ganz banales Beispiel, wie eine sehr simple, gut gemeinte Änderung nach hinten losgehen kann: Die Zeiten für die Versuche in techn. Disziplinen wurden irgendwann mal verkürzt. Das führte zu VIEL mehr ungültigen Versuchen. Man wollte den Zuschauern ersparen, dass ein Versuch 90 sec. dauern kann, weil das so langweilig ist. Ständig ungültige macht es aber noch unattraktiver.
Oder zu schnelle Progression bei Hoch/Stabhoch. Idee erstmal gut, denn der Bewerb dehnt sich nicht so (was beim Stab wirklich ein Problem ist). Wiederum aber kann es genausogut zu einem zu schnellen Ausscheiden führen, gerade in Kombination mit verkürzter Versuchszeit. Weit über 2h Hochsprung vermeiden, ist eine Sache, aber dass nach 15 min nur noch Lasitskene übrig ist, will auch niemand.

Es ist fast immer genau das, was ich oben schon angemerkt habe: Es wird das Spezifische bestimmter Disziplinen nicht beachtet. Veränderung per se als positiv gesehen (was mindestens so dumm ist, wie stures Beharren auf dem Bestehenden, denn anders als das Unerprobte hat das Bestehende immerhin für sich, dass es jahrzehntelang funktioniert hat).

Das LA-Forum mag aufgrund es Altersschnitts sehr konservativ sein. Andererseits wird dort deutlich, dass es noch ein paar mehr Stakeholder gibt als Funktionäre und Zuschauer, da die meisten dort Jahrzehnte Erfahrung nicht nur als Zuschauer, sondern als Trainer, Athleten, Kampfrichter (auch im subprofessionellen Bereich) haben. Auch das eben ein Unterschied zu etwas wie Biathlon, der praktisch nur aus (sehr wenigen) Profis (und prof. Umfeld) und Fernsehzuschauern besteht. Aber Ungleiches ungleich zu behandeln, wäre ja offensichtlich idiotisch, da alles sich den gleichen Marketingprinzipien beugen muss.

Überdies: Ich kenne fast niemanden, der gegen die veränderte Fehlstartregelung und die Einführung von Hammerwurf, Hindernis usw. für Frauen ist/war. Die Fehlstarts fand ich damals zuerst zu streng (und sie war vorübergehend auch mal unfair, wenn ich recht erinnere), aber sie hat sich positiv ausgewirkt, obwohl es immer noch berechtigte Zweifel gibt, ob manchmal zu Unrecht FS gegeben wird und es natürlich eine völlig unproportionale "Strafe" ist, DQ für ein minimales Vergehen.
Mein Schulweg war zu kurz...

927
mountaineer hat geschrieben:Unbeweglich wie Fußball, wo es ohne Abseits und mit größeren Toren auch mehr Tore geben würde. Wird aber auch nicht geändert.
Du weisst aber schon, dass die Abseitsregel (im Fussball) mehrfach angepasst wurde? vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Abseitsregel
mountaineer hat geschrieben: Ich habe immer noch kein einziges inhaltliches Argument gelesen.
Was verstehst du an der Gundersen-Methode nicht?


What ever, ist ja letztlich schnuppe. Die Wahrheit liegt letztlich auf dem Platz und die heisst, immer weniger LA in den Medien. Oder ist das inhaltlich auch falsch?
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928
Ich verstehe sie natürlich. Sie funktoniert nicht bei 1500 oder 800m, weil das zu kurz ist.

Es gibt keinen Beleg dafür, dass die Leute kein oder nicht genug LA schauen, weil es unzumutbar ist, ein paar Minuten zu warten, bis der Sieger im Zehnkampf feststeht. Oft genug steht er eh fest, weil sich nicht mehr viel tut, egal ob Gundersen oder nicht.
Wer Mehrkampf zu kompliziert und langweilig findet, wird das nicht plötzlich revidieren, wenn diese eine Sache geändert wird. D.h. man zerstört aufgrund eines sehr fragwürdigen und weitgehend spekulativen Vorteils für einen Teil (nämlich die, die kein wirkliches Interesse haben) der Zuschauer die Systematik der Punkteverteilung einer 100 Jahre alten Sportart.
Offensichtlich ein extrem rationales Vorgehen, einfach irgendwas ändern und man wird sehen, was rauskommt.
Wir sollten auch die Reihenfolge oder die Zusammensetzung der Disziplinen der Mehrkämpfe alle 5 Jahre ändern. Wer weiß, vielleicht wird es viel attraktiver, wenn die Frauen auch mal Hammerwerfen oder 400m Hürden im 7kampf machen müssen. Oder warum immer nur 10 oder 7 Disziplinen? Langweilig und stockkonservativ, wenn ihr mich fragt. Wie konnte man sich in so ein Korsett zwängen lassen...
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929
Manche Veränderungen gehen tatsächlich zu Lasten der Leichtathletik :teufel:

https://www.wz.de/sport/leichtathletik/ ... d-26790797


http://sport-quergedacht.de/essay/warum ... t-gelingt/
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

930
mountaineer hat geschrieben:Unbeweglich wie Fußball, wo es ohne Abseits und mit größeren Toren auch mehr Tore geben würde. Wird aber auch nicht geändert.
Gerade Fußball ist das -extrem erfolgreiche- Paradebeispiel dafür, wieviel man dann doch über die Jahre ändern kann und damit behutsam den Sport an die modernen Zeiten angepasst bekommt.

https://de.wikipedia.org/wiki/Fu%C3%9Fballregeln
Und da fehlt noch einiges:

- Behandlungspausen (Behandlung auf dem Platz nur nach "OK" des Schiris, Verletzter muss danach den Platz verlassen).
- Gelb-Rote karte
- passives Abseits
- "vollautomatisch" Gelb für Trikotziehen
- Nachspielzeit
- Funkkommunikation des Schiri-Gespanns
- 4. Offizieller, der auf die Trainer "aufpasst"
- Coaching-Zone, die der Trainer nicht verlassen darf.

Der "Kern" (11 gegen 11, 2x45 Minuten, Torgröße etc.) wurde dabei nicht angefasst. Und genauso ist es doch bei den jetzt behutsam angegangenen Veränderungen der Leichtathletik, die sind im Gegensatz zu den Veränderungen der Fußballregeln extrem behutsam.
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mountaineer hat geschrieben:Unbeweglich wie Fußball, wo es ohne Abseits und mit größeren Toren auch mehr Tore geben würde. Wird aber auch nicht geändert.
Ich habe immer noch kein einziges inhaltliches Argument gelesen. Nur reine Spekulationen, was attraktiver wäre und insbesondere, dass Veränderung immer per se irgendwie gut ist.
n.
Eine Frage muss zuerst beantwortet werden:
Will ich die LA verändern, um sie für Aktive (auch Breitensportler) oder für Zuschauer attraktiver gestalten?
akttraktiver für Aktive:
Trainingsmöglichkeiten in Wohnortnähe auch im Winter, qualifizierte Trainer vor Ort, vernünftiges Material vor Ort, etc.
attraktiver für Zuschauer:
öfter mal was neues (Programmwechsel wie im Kino, Theater), Kampf bad guy gegen good guy (Hingsen vs. Thompson oder Owett vs. Coe), etc.

"Das Internet ist der dümmste Ort der Welt." Jan Gorkow

932
mountaineer hat geschrieben: Wir sollten auch die Reihenfolge oder die Zusammensetzung der Disziplinen der Mehrkämpfe alle 5 Jahre ändern. Wer weiß, vielleicht wird es viel attraktiver, wenn die Frauen auch mal Hammerwerfen oder 400m Hürden im 7kampf machen müssen. Oder warum immer nur 10 oder 7 Disziplinen? Langweilig und stockkonservativ, wenn ihr mich fragt. Wie konnte man sich in so ein Korsett zwängen lassen...
Für viele Aktive (Breitensportler) wäre der 10 Kampf attraktiver, wenn es z.B. das Speerwerfen und den Stabhochsprung nicht geben würde.

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933
Santander hat geschrieben: Will ich die LA verändern, um sie für Aktive (auch Breitensportler) oder für Zuschauer attraktiver gestalten?
Das eine schließt das andere ja nicht aus (solange man es nicht übertreibt und funktionierende Disziplinen kaputtmacht). Und wenn die LA für die Zuschauer attraktiver wird, hat auch der Aktive etwas davon, dann Wettkämpfe im vollen Stadion bringen mehr Spaß als vor ein paar Leutchen und sorgen für mehr Einnahmen (Eintrittsgelder, Sponsoren, TV-Sender), die dann auch den Sportlern zugute kommen.
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mountaineer hat geschrieben:Bisher recht erfreulich für den DLV. Nur die u20 Damen enttäuschend. u20 Männer mit zwei in den top 10 und Team Bronze, Gehring Silber und Team Gold (Dattke mit nur noch einem Schuh auf Rang 6) bei den U 23 Damen (letztes Jahr wurde durch die starken Britinnen trotz 1 Reh +2 Koko Teamgold verpasst) und Samuel Fitwi Silber bei den u23 Männern (Team mit einem ordentlichen 4. Platz), also insgesamt genauso viele Medaillen wie letztes Jahr. Nun hoffen wir noch auf die Damen Hauptklasse mit Burkard, Klein, Amrhein u.a., die auch eine Chance auf eine Team-Medaille haben.

Hab nur ganz kurz reingeklickt .... Dattke ist ja fast das halbe Rennen mit einem Schuh gelaufen ... wie bewertet ihr das? Ich finde die Leistung richtig krass. Ich könnte das nie und wenn man das nicht gewohnt ist schon auch ein ordentliches Verletzungsrisiko. Aber am Ende natürlich spekulativ wie viel mehr möglich gewesen wäre ...

935
ruca hat geschrieben:Das eine schließt das andere ja nicht aus (solange man es nicht übertreibt und funktionierende Disziplinen kaputtmacht). Und wenn die LA für die Zuschauer attraktiver wird, hat auch der Aktive etwas davon, dann Wettkämpfe im vollen Stadion bringen mehr Spaß als vor ein paar Leutchen und sorgen für mehr Einnahmen (Eintrittsgelder, Sponsoren, TV-Sender), die dann auch den Sportlern zugute kommen.
Im gewissen Maße schon. Zum Beispiel Rennrodeln / Skispringen: Egal wie viele Zuschauer zu den Wettkämpfen kommen, ein Kind aus Ostfriesland wird nie mit diesen Sportarten beginnen. Einfach, weil die Möglichkeit nicht besteht.
Und wenn irgendwo anders das Schwimmbad geschlossen und die Laufbahn abgerissen wird, dann geht ein Kind eben zum Fussballverein um die Ecke.

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936
Wie genau sind eigentlich die Crosstrecken bei Europameisterschaften u.a. großen Events vermessen? Jetzt in Tilburg z.B. ist Filip Ingebrigtsen eine 28:49 auf 10300m gelaufen, was ungefähr 28 glatt auf 10k entspricht. Nun ist er ja eigentlich MDler und seine PB auf 10km Straße (vom Oktober) liegt bei 28:47. Jetzt dagegen eine 28:00 auf schlammiger Cross-Strecke erscheint mir doch sehr schnell. Der Zweite ist nur wenige Sekunden langsamer und hat noch keine PB auf 10km oder 10000m stehen. Der Dritte ist 10000m in 27:48 gelaufen. Allerdings in der Saison. Jetzt dann auf der Crosstrecke in der Nebensaison nur umgerechnet ca. 15s langsamer? Finde das passt irgendwie nicht ganz.

937
scheint nicht wirklich geregelt zu sein.

https://www.leichtathletik.de/fileadmin ... Regeln.pdf

hier habe ich nichts gefunden.
Ich vermute, weil man die Strecken nicht vergleichen kann und sie jedes Mal neu abgesteckt werden geht das wohl relativ pi mal Daumen, obwohl ich mir das bei LAs gar nicht vorstellen kann. Cross ist aber wohl Stiefkind.
Aber da man diese Strecken schlecht miteinander vergleichen kann, ist das wohl relativ wurscht, am Ende des Tages zählt nur der Platz.
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938
hbef hat geschrieben:Wie genau sind eigentlich die Crosstrecken bei Europameisterschaften u.a. großen Events vermessen? Jetzt in Tilburg z.B. ist Filip Ingebrigtsen eine 28:49 auf 10300m gelaufen, was ungefähr 28 glatt auf 10k entspricht. Nun ist er ja eigentlich MDler und seine PB auf 10km Straße (vom Oktober) liegt bei 28:47. Jetzt dagegen eine 28:00 auf schlammiger Cross-Strecke erscheint mir doch sehr schnell. Der Zweite ist nur wenige Sekunden langsamer und hat noch keine PB auf 10km oder 10000m stehen. Der Dritte ist 10000m in 27:48 gelaufen. Allerdings in der Saison. Jetzt dann auf der Crosstrecke in der Nebensaison nur umgerechnet ca. 15s langsamer? Finde das passt irgendwie nicht ganz.
Seit wann ist Ingebrigtsen ein reiner Mittelstreckler?

939
Rolli hat geschrieben:Seit wann ist Ingebrigtsen ein reiner Mittelstreckler?
Hab nicht geschrieben, dass er reiner MDler ist. Seine Spezialdisziplin ist aber 1500m. Auf 5000 ist er natürlich auch stark, aber längere Sachen läuft er eigentlich nicht. Deswegen verwundert mich seine gute Zeit auf der Cross-Langstrecke.

940
JoelH hat geschrieben:scheint nicht wirklich geregelt zu sein.

https://www.leichtathletik.de/fileadmin ... Regeln.pdf

hier habe ich nichts gefunden.
Es gibt schon sehr deutliche Anzeichen:

- Der Punkt Vermessung ist bei Straßenläufen sehr genau geregelt, bei den Crossläufen wird es nicht mal erwähnt
- Regel 250 4.: "Die Streckenlängen bei den IAAF-Crossweltmeisterschaften sollen etwa betragen:"
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941
ruca hat geschrieben:Es gibt schon sehr deutliche Anzeichen:

- Der Punkt Vermessung ist bei Straßenläufen sehr genau geregelt, bei den Crossläufen wird es nicht mal erwähnt
- Regel 250 4.: "Die Streckenlängen bei den IAAF-Crossweltmeisterschaften sollen etwa betragen:"
Das meinte ich mit Stiefkind. Da gibt es drei verschiedene Abstufungen bei den Vermessern aber beim Cross wird das alles nicht gebraucht. Auf der anderen Seite zurecht, die Zeiten sind eh nicht zu vergleichen. Nichtmal auf der gleichen Strecke, je nach Wetter kannst du da "zwei" Strecken haben.
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942
hbef hat geschrieben:Hab nicht geschrieben, dass er reiner MDler ist. Seine Spezialdisziplin ist aber 1500m. Auf 5000 ist er natürlich auch stark, aber längere Sachen läuft er eigentlich nicht. Deswegen verwundert mich seine gute Zeit auf der Cross-Langstrecke.
Ohne eine sehr gute aerobe Basis kann man keine 1500m schnell laufen. Als 1500m Spezialist sollte man daher auch auf 10.000m ein gutes Bild abgeben und hat Ingebrigtsen beim Cross gezeigt.
So weit entfernt wie die Zahlen es vermuten lassen sind 1500m und 10.000m nicht.
Und besonders zum jetzigen Zeitpunkt, in der Vorbereitungsphase, würde ich stark darauf tippen, dass Familie Ingebrigtsen sich darauf konzentriert Grundlagenausdauer aufzubauen.

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Ich würde in diesem Falle zwar vermuten, dass es relativ genau ist, weil die Strecke in Tilburg ja regelmäßig jedes Jahr gelaufen wird. Oder ist das eine geringfügig andere Strecke? Andererseits sieht die glatte Zahl nach einer Rundung aus, d.h. 10270m wären sicher möglich. Dass es 10200 sind und man 10300 angibt, würde mich etwas wundern.
Allerdings ist die 10km Straßen BL von Filip I auch nicht so aussagekräftig, weil er das evtl. auch aus dem Training und noch nicht oft gelaufen ist. Ich vermute einfach mal, dass er in der Form vom Sonntag auch einen entsprechenden Straßen- oder Bahnlauf gegen Kimeli und Kaya gewonnen hätte.

Das "etwa" in 250.4 bezieht sich m.E. weniger darauf, wie genau die Strecken vermessen, sondern in welcher Größenordnung sie sein sollen. Wobei sich bei der Cross-WM meinem Eindruck nach eher ca. 12km für die Männer etabliert haben. Allerdings ist die vage Angabe sicher auch ein Beleg dafür, dass es nicht so genau drauf ankommt.
Mein Schulweg war zu kurz...

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RunSim hat geschrieben:Ohne eine sehr gute aerobe Basis kann man keine 1500m schnell laufen. Als 1500m Spezialist sollte man daher auch auf 10.000m ein gutes Bild abgeben und hat Ingebrigtsen beim Cross gezeigt.
So weit entfernt wie die Zahlen es vermuten lassen sind 1500m und 10.000m nicht.
Und besonders zum jetzigen Zeitpunkt, in der Vorbereitungsphase, würde ich stark darauf tippen, dass Familie Ingebrigtsen sich darauf konzentriert Grundlagenausdauer aufzubauen.
Natürlich braucht man auch für 1500m eine gute aerobe Basis und gibt auf 10000m eine gute Figur ab. Dass die 1500 und 10000 Leistungen sich wenig nehmen, stimmt aber so nicht. Selbst diese schnelle Zeit von 28 glatt ist laut IAAF fast 100 Punkte schlechter als seine 1500m PB. Seine 5000m PB mit 13:30 ist sogar knapp 130 Punkte schlechter als seine 1500m PB (3:30). Zumindest nach dem IAAF Scoring, wäre seine jetzige Zeit auf der Crossstrecke (umgerechnet auf 10000m, 28:00) also besser, als seine 5000m PB auf der Bahn in diesem Sommer, die er sicherlich nicht so aus dem Training gelaufen ist. Ein 1500m Spezialist und Europameister, der also tendenziell auf kürzeren Strecken besser ist, soll also eine bessere 10000m Performance unter schlechten Bedingungen, als eine 5000m Performance unter guten Bedingungen abliefern. Das ist es, was mich stutzig macht.

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mountaineer hat geschrieben: Das "etwa" in 250.4 bezieht sich m.E. weniger darauf, wie genau die Strecken vermessen, sondern in welcher Größenordnung sie sein sollen.
Es zeigt aber auch deutlich, dass es nicht auf den letzten Meter ankommt.

Um mal den Vergleich zu den Straßenwettbewerben zu bekommen: Da gibt es die Anforderung, dass die Kilometer markiert sein sollen - ebenfalls ohne Vermessungsanforderung. Das Resultat kennen wir: Bei fast jedem Marathon kennen die Stammteilnehmer seit Jahren falsch stehende Kilometerschilder...
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Mein Lauftagebuch "Ausgerechnet ich laufe"
PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)

946
Macht dich die gute Zeit stutzig oder dass Ingebrigsten besser als Kimeli, Kaya, Mechaal usw. gewesen ist?

Dass die 3:30 Filips beste Leistung sind, ist unbestritten. Aber weil es seine Hauptstrecke ist, ist er die längeren Strecken vielleicht kaum je in guter Form gelaufen. Im Sommer war er außerdem eine Zeitlang leicht verletzt.

Es ist auch klar, dass sehr viele 1500 (oder auch 1500/5000) Läufer nicht so stark im Cross (oder auf 10000m) wären. Es gibt aber halt welche, die es sind, und die beiden anderen Ingebrigstens gehören auf jeden Fall schon länger dazu. Klosterhalfen ist 2016 32:30 oder so über 10km gelaufen, als sie noch hauptsächlich 1500m-Läuferin war und es gibt sicher noch mehr Beispiele.
Mein Schulweg war zu kurz...

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Mich macht weniger der Sieg von Ingebrigsten stutzig, als die Tatsache, dass vier der ersten Fünf auf einer Crossstrecke Leistungen erzielen, die äquivalent oder besser als ihre 5000m und teilweise sogar 10000m Bahn PBs sind. Bei einem kann man noch an Zufall glauben. So würde ich einfach mal vermuten, dass die Strecke ein gutes Stück kürzer war als 10300m.

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Im Prinzip ja. Und Filip hat ja selbst gesagt, er habe nicht mit einem Sieg gerechnet.
Aber beim Cross gelten andere Gesetze, nicht zuletzt, weil sich Athleten sehr unterschiedlich darauf vorbereiten. Manche nehmen die Rennen mal so mit, manche bereiten sich sehr gezielt vor. Ebenso ist bei manchen der Unterschied zwischen peak form bei Bahnhöhepunkten und Winterform größer, bei anderen geringer. Ich glaube nicht, dass in der Saison Krumins gegen Schlumpf irgendein Bahnrennen zwischen 800 und 10000m verlieren würde, aber beim Cross hat sie klar verloren.
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