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Der Leichtathletik Diskussionthread

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mountaineer hat geschrieben:Neuer WR für Mayer 9126 Punkte! Eine Verbesserung um 81 Pkte, was eine ähnliche Konsequenz wie beim Marathon haben könnte: Wenn nicht der gegenwärtige Rekordler den Rekord in näherer Zukunft verbessert, wird er ein paar Jährchen bestehen bleiben...
Vllt kann ja Niklas Kaul, der schon in der Jugend alles pulverisiert hat, in Eatons und Mayers Fußstapfen treten. Eaton hat ihn schon vor drei Jahren als zukünftigen Weltrekordler auserkoren.
Bestzeiten:
1500 m: 4:08,21 min (02.08.2018)
3000 m: 8:54,95 min (03.02.2019)
5000 m: 15:29,59 min (18.05.2019)
10000 m: 32:58,59 min (08.06.2019)
5 km: 16:07 min (11.05.2019)
10 km: 33:28 min (15.04.2018)

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Kaul hat hoffentlich eine große Zukunft und ist auch erst 20. Er kann jetzt schon weiter Speer werfen und schneller 1500m laufen als Mayer ;)
Aber 1000 Pkt auf die BL draufsetzen und in diese Sphären kommen, da muss in den nächsten ca. 6 Jahren schon alles passen.
Mein Schulweg war zu kurz...

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mountaineer hat geschrieben:Kaul hat hoffentlich eine große Zukunft und ist auch erst 20. Er kann jetzt schon weiter Speer werfen und schneller 1500m laufen als Mayer ;)
Aber 1000 Pkt auf die BL draufsetzen und in diese Sphären kommen, da muss in den nächsten ca. 6 Jahren schon alles passen.
Und höher springen und schneller 400 m kann er auch schon.
Bestzeiten:
1500 m: 4:08,21 min (02.08.2018)
3000 m: 8:54,95 min (03.02.2019)
5000 m: 15:29,59 min (18.05.2019)
10000 m: 32:58,59 min (08.06.2019)
5 km: 16:07 min (11.05.2019)
10 km: 33:28 min (15.04.2018)

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Krasser Tag für die Leichtathletik heute:
Kipchoge rasiert den WR in Berlin.
Drei Damen unter 2:19h und dem alten Streckenrekord in Berlin, außerdem hervorzuheben, die Leistung von E.Kiplagat (2:21h mit 38 Jahren).

Y.Kejelcha und S.Hasan zeigen beim Kopenhagen HM, welch unglaubliche Leistungsspanne sie haben (3:32/1500m, Zagreb letzte Woche und 59:17min/HM heute bzw. 1:56min/800m und 65:15min/HM), außerdem bringt sich S.Hasan für mögliche Weltrekordversuche über 10km/10000m/HM in Stellung.

K.Mayer verbessert den Zehnkampf WR kurzerhand mal ordentlich, A.Abele und C.Schäfer sichern sich die Jackpots der Zehnkampfwertung und T.Novak haut eine ordentliche PB raus.

Und da soll mir jemand erklären, die Leichtathletik sei langweilig.

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Der Tag wird in die Geschichte eingehen. Ich weiß nicht, ob es schon mal zwei WRs an einem Tag gab.
Bestzeiten:
1500 m: 4:08,21 min (02.08.2018)
3000 m: 8:54,95 min (03.02.2019)
5000 m: 15:29,59 min (18.05.2019)
10000 m: 32:58,59 min (08.06.2019)
5 km: 16:07 min (11.05.2019)
10 km: 33:28 min (15.04.2018)

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Es gab sogar schon mal fünf Weltrekorde an einem Nachmittag von einer einzigen Person (allerdings sind dabei zweimal mit einem Lauf je zwei WR über 200m/220yards erzielt worden). 100y, Weitsprung, 220y/200m, einmal flach, einmal mit Hürden.

Es gab aber vermutlich noch nie an einem Tag je einen im Marathon und Zehnkampf.

https://de.wikipedia.org/wiki/Jesse_Owe ... r_Aufstieg


bzgl. öffentlicher Anerkennung: Vermutl. war da der 10kampf noch nicht durch, aber als ich heute spätnachmittags im Radio DLF Nachrichten hörte wurde als "Sport" eine Fußball und ein Formel1-Ergebnis durchgesagt. Kipchoge nicht... Ein Zehnkampfergebnis in Frankreich hätten sie erst recht nicht erwähnt.
Mein Schulweg war zu kurz...

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mountaineer hat geschrieben:Es gab sogar schon mal fünf Weltrekorde an einem Nachmittag von einer einzigen Person (allerdings sind dabei zweimal mit einem Lauf je zwei WR über 200m/220yards erzielt worden). 100y, Weitsprung, 220y/200m, einmal flach, einmal mit Hürden.
Kipchoge hat heute mind. noch den 30km-WR mit eingesackt, bestimmt auch 35km, 40km und evtl. auch 20 und 25 Meilen. 25km bleibt aber bei Kimetto. Das könnten je nach Zählweise 5 (semi-offizielle) WR werden :)

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Kipchoge hat mit 1:26:45 h noch den 30 km WR eingetütet, den er auch vorher schon besessen hat. Alles andere nicht. 30 km ist letzte regulär geführte Distanz vor dem Marathon.
Bestzeiten:
1500 m: 4:08,21 min (02.08.2018)
3000 m: 8:54,95 min (03.02.2019)
5000 m: 15:29,59 min (18.05.2019)
10000 m: 32:58,59 min (08.06.2019)
5 km: 16:07 min (11.05.2019)
10 km: 33:28 min (15.04.2018)

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Owens waren sogar 6 WR, weiß auch nicht mehr, wie ich auf 5 kam. Die Yards-Distanzen waren damals noch ebenso gängig, aber 2 der WR waren immerhin in olymp. Disziplinen.

Auch wenn ich kein Beispiel habe, es gab gerade in früheren Zeiten so häufig WR, da sich alles mehr auf die Olympischen Spiele konzentrierte, so dass es sicher mehrmals zwei oder WR an einem Tag von unterschiedlichen Athleten in unterschiedlichen Disziplinen gegeben hat.
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810
Z.B. 1997 bei Weltklasse Zürich: 800m (Wilson Kipketer), 3000m Hürden (Wilson Boit Kipketer), 5000m (Haile Gebrselassie). 1995 waren es an selber Stelle "nur" zwei: 3000m Hürden (Moses Kiptanui), 5000m (Haile Gebrselassie).
"The curious paradox is that when I accept myself just as I am, then I can change." Carl Rogers
"The idea that the harder you work, the better you're going to be is just garbage. The greatest improvement is made by the man or woman who works most intelligently." Bill Bowerman
"It is remarkable how much long-term advantage people like us have gotten by trying to be consistently not stupid, instead of trying to be very intelligent." Charlie Munger
"Don’t go there until you need to go there." Steve Magness

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Ein Update von Almaz Ayana: https://twitter.com/Ayana_Almaz/status/1045230287322599424
"The curious paradox is that when I accept myself just as I am, then I can change." Carl Rogers
"The idea that the harder you work, the better you're going to be is just garbage. The greatest improvement is made by the man or woman who works most intelligently." Bill Bowerman
"It is remarkable how much long-term advantage people like us have gotten by trying to be consistently not stupid, instead of trying to be very intelligent." Charlie Munger
"Don’t go there until you need to go there." Steve Magness

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Es ist wieder Wechselzeit. Einige Vereine rüsten auf, andere bauen ab. Mit Philipp Baar wechselt der deutsche HM Meister 2017 zum SCC Berlin (wie auch die Hahners).

https://www.leichtathletik.de/nationalm ... selboerse/
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

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mountaineer hat geschrieben:Klosterhalfen zieht nach Oregon, in den Umkreis des Nike Oregon Project, Trainer soll Salazars Assistent Peter Julian werden. Anscheinend hatten sich über den Sommer erhebliche Differenzen zu ihrem langjährigen Trainer Sebastian Weiß ergeben:

http://www.general-anzeiger-bonn.de/spo ... 91329.html
Man darf die Sportler nicht festhalten. Für mich war Koko sowieso auf 1500m besser aufgehoben. Noch!

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mountaineer hat geschrieben:... Anscheinend hatten sich über den Sommer erhebliche Differenzen zu ihrem langjährigen Trainer Sebastian Weiß ergeben ...
Ist das eine reine Vermutung oder hast du da "geheime" Quellen ...

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DoktorAlbern hat geschrieben:Ist das eine reine Vermutung oder hast du da "geheime" Quellen ...
Das steht in dem verlinkten Artikel

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Steht in dem Artikel; es wird nicht viel Genaueres gesagt, u.a. soll Koko nicht glücklich über den stärkeren Fokus auf 5000m gewesen sein. Entweder hat es sich nochmal zugespitzt oder es wurde erstmal sehr diskret behandelt, denn im Umfeld der EM schien nach außen noch alles in Butter zu sein und der Aufenthalt in Oregon dürfte schon einen gewissen Vorlauf gehabt haben. Selbst eine Klosterhalfen wird da kaum anrufen können und sagen, ich komme nächste Woche vorbei...
Auch der Verzicht auf den Crosslauf wird so erklärlich (mag freilich auch andere Gründe haben).
Auf die Gefahr der küchenpsychologischen Spekulation hin: Vielleicht wollte sie einfach mal einen Tapetenwechsel, mit 21 machen andere Leute ja auch ein Auslandssemester o.ä.
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Ist doch positiv wenn eine Sportlerin in ein solches elitäres Camp geladen wird. Und da das sicher nicht von heute auf morgen entschieden wird, sondern ein Prozess ist, da man nicht einfach mal ein halbes Jahr nach Amerika geht zum "arbeiten", wird sie sich das wohl überlegt haben. Denn ich bin schon der Meinung das sie etwas im Kopf hat.

Von daher, mal schauen was daraus wird, ich wünsche ihr viel Erfolg.
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wo ich herkomme Am Anfang war da der Bauchspeck und wo ich zuletzt gelaufen bin Joels Daily Challenge - Streakrunning

822
Interessant, was bei Koko für Veränderungen anstehen!
Bei jungen Sportlern ist ein Tapetenwechsel natürlich immer mit möglichen Risiken verbunden.
Die einen brauchen ihr persönliches Umfeld und können nur so beste Leistungen erzielen. Das merken die Sportler dann (hoffentlich) recht schnell. Mit nicht ganz perfekten Trainingsbdingungen können sie leben, da das persönliche Umfeld der stärker gewichtige Leistungsfaktor ist.

Die anderen brauchen das beste Trainingsumfeld. Was meiner Meinung nach sehr wichtig ist, ist der Leistungsdruck innerhalb der Traningsgruppe. Es müssen nicht zwingend Sportler/innen der gleichen Disziplin/Strecke sein, sondern starke Sportler/innen, mit denen man sich im Training messen und von denen man lernen kann.
Mit Hassan kommt Koko laut Instgram-Fotos sehr gut zurecht. Das wäre für mich eine tolle Trainingskombi.
Ich kenne Koko zu wenig um einschätzen zu können, wie sehr sie Freunde und Familie in ihrer Nähe braucht, aber ich würde es ihr wünschen, wenn sie in das Oregon Project fest aufgenommen werden würde. Das würde sie mMn in ihrer Karriere weiter nach vorne bringen.
Zudem wäre es zu wünschen, wenn der DLV nicht neidisch nach Oregon schaut, sondern diese Hilfe annimmt und unterstützend mitwirkt.
Verbände haben ja oftmals ihre eigenen Vorstellungen und möchten das "Sagen" haben. Sie sollten froh sein so ein Lauftalent in Deutschland zu haben. Das kommt wohlmöglich nicht so schnell wieder.

Koko zunächst weiter auf 1500m und Alina Reh auf Langstrecke. Is doch alles tutti :-)

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In den Mitteilungen gibt der Verband sich bisher sehr kooperativ. Es ist ja erstmal nur so etwas wie ein von Nike finanzierter "langes Trainingslager", von dem der DLV mittelbar fast nur profitieren kann. Klar, es kann auch nach hinten losgehen, aber anzunehmen, dass sie Koko in einem halben Jahr "verheizen" wäre sicher übertrieben pessimistisch.

Normalerweise dürfte die Hallen-EM der nächste große Event sein, bis dahin wird man sehen, ob es was gebracht hat.
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Das Problem bei Verbänden ist aber leider manchmal, dass sie sich in ihrer 2Ehre" verletzt fühlen. Klar, man wird zunächst nie sofort auf Konfrontation gehen.
Aber lass Koko irgendwann mal gar nicht mehr an DLV Lehrgängen teilnehmen. Erst dann weißt du, wie ernst die "Kooperation" gemeint ist ;-)

Alle großen Sportverbände haben feste Strukturen und Vorstellungen, wie das Training der Kaderathleten auszusehen hat. Diese Strukturen sind ja auch nötig, da ansonsten jeder Sportler auf eine Einzelbehandlung pochen würde/könnte. Es würde auch mit den zur Verfügung stehenden (finanziellen) Mitteln einfach nicht möglich sein.

Weder DLV noch Nike dürfen den ganzen "Ruhm" für sich beanspruchen
Wenn jedoch beide Seiten davon profitieren, ist die Welt ja in "Ordnung" :-)

825
@RunSim
Das können sie sich vielleicht bei 1B-Athleten leisten, aber nicht bei der Vorzeigeläuferin der aktuellen Zeit.

Außerdem sehe ich hier schon wieder den Hang zum Worstcase-Szenario herbei reden. Dabei hat sie noch nicht mal angefangen dort zu trainieren.

Was wenn sie noch besser wird als sie es schon ist? Wird dann die ARD sofort ihre Investigativ-Doping-Abteilung nach Oregon schicken? Oder der DLV sie von den Kaderlisten streichen? Ich denke nicht!
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827
Joel, von einer Verbannung aus dem Bundeskader hat doch niemand gesprochen.
Ich möchte dem DLV nichts per se unterstellen. In diesem Verband kenne ich mich ehrlich gesagt gar nicht aus.
Wenn du aber allgemein die Art von Sportverbänden kennst und wie ein Großteil arbeitet und funktioniert, dann ist immer eine gewisse Skepsis angebracht.
Das "Problem" ist oftmals nicht der Verband ansich, sondern es reichen manchmal sogar Einzelpersonen aus, die einen bestimmten Einfluss haben und dann kommen manchmal Sachen raus, die sind für Außenstehende nicht nachvollziehbar.

Oftmals gibt es in Sportverbänden bestimmte "Eitelkeiten" von Personen.
Wie gesagt, ich spiele auf keine bestimmten Leute im DLV an.
Aber du glaubst nicht, was Leute machen, wenn sie "ihre eigenen Sportler" pushen wollen.
Ob dafür dann ein "Jahrhunderttalent" flöten geht, ist vielleicht dme ein doer anderen egal. Derjenige sieht dann nicht das "große Ganze" sondern nur seine "kleine eigene Sportwelt".

Ich möchte keine Verschwörungstheorien konstruieren, sondenr lediglich eine bestimmte Skepsis benennen.

Ich persönlich bin davon überzeugt, dass Koko einen guten Weg eingeschlagen ist und ich sehe für ihre Zukunft einen positiven Weg.
PBs:
800m: 2:04,3 (07/2019) / 1500m: 4:21,3 (09/2021) / 3000m: 9:54 (05/2019) / 5000m: 19:15 (09/2017)
5km: 17:14 (12/2019) / 10km: 37:26 (10/2018)

828
RunSim hat geschrieben:Ich möchte keine Verschwörungstheorien konstruieren, sondenr lediglich eine bestimmte Skepsis benennen.
Was ist der Unterschied?

Davon ab, natürlich sind Sportverbände ein Haufen Menschen mit vielen Eitelkeiten, man nehme da nur mal die FIFA als Spitze der Krone.

Dennoch, ab einer gewissen Größe des Sportlers können es sich diese Personen auch nicht mehr leisten etwas zu unternehmen. Und bei Koko ist das der Fall, fertig aus. Zumal m.E. sie den DLV nicht so sehr braucht als dieser sie. Es ist immer eine Frage wer von wem mehr profitiert. Zumal es den DLV nichts kostet, dass sie dort ist.
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829
Mal andersrum: Was soll der DLV auch machen? Wenn sie die Quali-Zeiten läuft, ist sie bei den internationalen Wettkämpfen dabei, egal ob es dem DLV passt oder nicht.
Die Zeiten, in denen ein nicht ins Schema passende Steffny nicht für Olympia 1984 nominiert wurde, obwohl er die Norm geschafft hatte (angeblich mit 31 zu alt), sind vorbei.
Runalyze-Profil
Mein Lauftagebuch "Ausgerechnet ich laufe"
PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)

830
Der DLV hat damals die Hahners wohl aus dem Kader rausgeworfen, als sie zu Canova gegangen sind (ich habe das damals nicht so genau verfolgt).
Andererseits macht Krause, wenn auch mit einem pensionierten Bundestrainer, seit Jahren ihr eigenes Ding: Eigene Höhen/Trainingslager, keine Teilnahme an den Kaderlagern usw. Auch Ringer hat bzw. nimmt sich mehr Freiheiten, als jemand, der gerade so die Kadervoraussetzungen erfüllt. Da gilt vermutlich quod licet Iovi, non licet bovi. Und davon ist auch hier auszugehen.

Man muss auch realistisch sein: So etwas wie NOP kann der DLV nicht annähernd bieten. Koko verwirft also kein gleichwertiges Alternativangebot des DLV, wenn sie nach Oregon geht. Für den Trainer Weiß ist es zwar sicher eine gewisse Schlappe, seine beste Athletin, die er an die Spitze geführt hat, zu verlieren, aber er hat ja seine Bundestrainerstelle, die er vermutlich auch Kokos Erfolgen verdankt.
(In einem stärker professionalisierten Sport, in dem richtig Geld gemacht wird, wie Tennis, fänden wir solch eine Veränderung völlig selbstverständlich.)
Mein Schulweg war zu kurz...

832
JoelH hat geschrieben:Was ist der Unterschied?

Davon ab, natürlich sind Sportverbände ein Haufen Menschen mit vielen Eitelkeiten, man nehme da nur mal die FIFA als Spitze der Krone.

Dennoch, ab einer gewissen Größe des Sportlers können es sich diese Personen auch nicht mehr leisten etwas zu unternehmen. Und bei Koko ist das der Fall, fertig aus. Zumal m.E. sie den DLV nicht so sehr braucht als dieser sie. Es ist immer eine Frage wer von wem mehr profitiert. Zumal es den DLV nichts kostet, dass sie dort ist.

Naja, der Unterschied liegt doch schon im Wort, Verschwörungstheorie - Skepsis.
Man kann etwas skeptisch gegenüber stehen und man kann davon ausgehen, dass sich die ganze Welt gegen einen gestellt hat.

Es wäre ihr in jedem Fall zu gönnen, dass sie dort eine Vorbereitungsphase komplett verletzungsfrei trainieren kann. Das wäre aktuell der wichtigste Punkt bei ihr. Die Erfolge werden dann mit hoher Wahrscheinlichkeit eh kommen.

833
JoelH hat geschrieben:btw. Sie ist in der Kaderstruktur eh nicht in der höchsten Kategorie eingereiht, was m.E. sowieso ein Witz ist, aber so sind halt die Regeln.
Das ist kein Witz, sondern es gibt Regeln im Leistungssport und entsprechende Kriterien für einen bestimmten Kaderstatus.
Um eben zu verhindern, dass bei der Aufstellung eines Kaders Willkür herrscht.

834
Bzgl. Verletzungsfreiheit: Das Knie im Frühjahr/Frühsommer war ihre erste ernsthafte Verletzung in etwa 5 Jahren Leistungssport. Diesbezüglich war der Aufbau und Übergang von der Jugend sehr gut verlaufen, andere haben in dem Alter schon mehrere Ermüdungsbrüche oder schlimmeres durch.
Das Risiko einer erneuten Überlastung steigt ehrlich gesagt eher durch solch einen Wechsel.
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835
JoelH hat geschrieben: Dennoch, ab einer gewissen Größe des Sportlers können es sich diese Personen auch nicht mehr leisten etwas zu unternehmen. Und bei Koko ist das der Fall, fertig aus. Zumal m.E. sie den DLV nicht so sehr braucht als dieser sie. Es ist immer eine Frage wer von wem mehr profitiert. Zumal es den DLV nichts kostet, dass sie dort ist.
Sollte man meinen. Im DSV und der DTU hat man es auch jahrelang geschafft sich systematisch runterzuwirtschaften und gegen die eigenen Interessen Sportler, die an absurden internen Normen gescheitert sind von internationalen Wettkämpfen fernzuhalten. Ich glaube auch nicht, dass KoKos Standing schon ausreichend groß ist, als das der Verband deswegen vor irgendetwas zurückschreckt.

Aber ich bin auch erstmal optimistisch. Koko hat so eine Entscheidung sicherlich sehr intensiv abgewogen.

836
mountaineer hat geschrieben:Bzgl. Verletzungsfreiheit: Das Knie im Frühjahr/Frühsommer war ihre erste ernsthafte Verletzung in etwa 5 Jahren Leistungssport. Diesbezüglich war der Aufbau und Übergang von der Jugend sehr gut verlaufen, andere haben in dem Alter schon mehrere Ermüdungsbrüche oder schlimmeres durch.
Das Risiko einer erneuten Überlastung steigt ehrlich gesagt eher durch solch einen Wechsel.
Es war die erste richtige Verletzungspause, das stimmt. Koko selbst sagte mal in einem Interview, dass sie bedingt durch ihre X-Beine etwas mehr aufpassen muss.
Ihr Ex-Trainer machte den Eindruck, dass er sie behutsam aufbauen möchte. Mit steigendem Alter muss man aber auch irgendwann mal an den Umfängen schrauben und erst dann zeigt es sich, wie belastbar der/die Sportler/in ist.
Solange nichts passiert ist, sollte man erstmal hoffen, dass alles gut geht :-)

837
RunSim hat geschrieben:Das ist kein Witz, sondern es gibt Regeln im Leistungssport und entsprechende Kriterien für einen bestimmten Kaderstatus.
Um eben zu verhindern, dass bei der Aufstellung eines Kaders Willkür herrscht.
Das ist mir schon klar, diese Regeln sind ja der Witz.
Platz 1-3 in Einzeldisziplinen
Krause, die ich sehr schätze ist OK weil sie eine Medaille erlaufen hat. Klosterhalfen, die läuferisch deutlich mehr drauf hat, aber dummerweise,ebenso wie Reh, einer ganz anderen Klasse von Europaelite in ihrer Disziplin gegenübersteht, bekommt diesen Status nicht. Trotz messbar besserer Leistungen. Aber Zeiten glänzen halt nicht so wie Medaillen.

Wo ist diese Regel also Leistungsgerecht? Würden Reh und Klosterhalfen auf die Idee kommen Hindernis laufen zu wollen, wir hätte, noch mit Elena Burkard, schon fast ein Nominierungsproblem und könnten das Treppchen der EM immer komplett buchen.

Aber das ist jetzt eine ganz andere Geschichte.
mountaineer hat geschrieben: Das Risiko einer erneuten Überlastung steigt ehrlich gesagt eher durch solch einen Wechsel.
Warum?
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838
Naja, weil das bisherige Trainer/Physio etc. Team seit Jahren mit der Athletin vertraut und auf sie eingespielt ist. Auch das hat nicht die Verletzung bei deutlich höherer Belastung im TL verhindert. Lt. Interview war sie auch selbst mit dran schuld, weil sie trotz Schmerzen weitertrainiert hat.

Idealerweise müssten das aber die Trainer bei einer ehrgeizigen Athletin rechtzeitig merken. Nun völlig neue Leute, die sie überhaupt nicht kennen, evtl. Sprachbarriere, Aufregung und großer Ehrgeiz, sich in der neuen Umgebung zu beweisen usw. Ich sehe da schon sehr klar (zusätzliche) Risikofaktoren, aber selbstverständlich auch große Chancen.
Mein Schulweg war zu kurz...

839
JoelH hat geschrieben:Das ist mir schon klar, diese Regeln sind ja der Witz.


Krause, die ich sehr schätze ist OK weil sie eine Medaille erlaufen hat. Klosterhalfen, die läuferisch deutlich mehr drauf hat, aber dummerweise,ebenso wie Reh, einer ganz anderen Klasse von Europaelite in ihrer Disziplin gegenübersteht, bekommt diesen Status nicht. Trotz messbar besserer Leistungen. Aber Zeiten glänzen halt nicht so wie Medaillen.

Wo ist diese Regel also Leistungsgerecht? Würden Reh und Klosterhalfen auf die Idee kommen Hindernis laufen zu wollen, wir hätte, noch mit Elena Burkard, schon fast ein Nominierungsproblem und könnten das Treppchen der EM immer komplett buchen.

Aber das ist jetzt eine ganz andere Geschichte.
Das ist deine persönliche Meinung, dass du Koko oder Reh mehr zutraust als Krause oder sie vom Talent her besser findest.
Leistungssport misst sich jedoch an Ergebnissen und nicht an Talent.
Das ist keine Talentshow, wo das junge Mädel gewinnt, weil es ein paar Töne richtig getroffen hat, sondern es gewinnt die mit der besten Leistung.
Gesa Krause hat abgeliefert. Das kann man nicht wegargumentieren. Nicht nur einmal sondern schon mindestens dreimal international.

Wenn andere Sportler meinen, dass es in einer anderen Disziplin einfacher ist eine Medaille zu gewinnen, dann können sie wechseln.


Wenn man in einer bestimmten Disziplin gegen andere Nationen einfach keine Schnitte hat, warum soll da ein Verband Geld investieren?
Der Verband bekommt keine finanzielle Unterstützung für Leistungen, die zwar für den jeweiligen Sportler eine exzellente persönliche Leistung und vielleicht auch eine exzellente deutschlandweite Leistung sind.
4. Platz ist einfach SCHEIßE im Leistungssport, das ist kein Geheimnis.

840
mountaineer hat geschrieben:Naja, weil das bisherige Trainer/Physio etc. Team seit Jahren mit der Athletin vertraut und auf sie eingespielt ist. Auch das hat nicht die Verletzung bei deutlich höherer Belastung im TL verhindert. Lt. Interview war sie auch selbst mit dran schuld, weil sie trotz Schmerzen weitertrainiert hat.

Idealerweise müssten das aber die Trainer bei einer ehrgeizigen Athletin rechtzeitig merken. Nun völlig neue Leute, die sie überhaupt nicht kennen, evtl. Sprachbarriere, Aufregung und großer Ehrgeiz, sich in der neuen Umgebung zu beweisen usw. Ich sehe da schon sehr klar (zusätzliche) Risikofaktoren, aber selbstverständlich auch große Chancen.
Quatsch.
Leistungsport ist immer mit Verletzungrisiko verbunden. kennst Du einen Sportler, der nie verletzt war?
Gerade in der Verletzungsphase sind vertraute Umgebung und Personen für den Sportler sehr wichtig.
Idealerweise müssten das aber die Trainer bei einer ehrgeizigen Athletin rechtzeitig merken.
Ja? Und wie?

841
RunSim hat geschrieben:Das ist deine persönliche Meinung, dass du Koko oder Reh mehr zutraust als Krause oder sie vom Talent her besser findest.

Leistungssport misst sich jedoch an Ergebnissen und nicht an Talent.
Na dann vergleichen wir mal

[table="width: 500, class: grid"]
[tr]
[td]Disziplin[/td]
[td]Reh[/td]
[td]Krause[/td]
[td]Klosterhalfen[/td]
[/tr]
[tr]
[td]800m[/td]
[td]2:14,03[/td]
[td]2:03,09[/td]
[td]1:59,65[/td]
[/tr]
[tr]
[td]1500m[/td]
[td]4:13,11[/td]
[td]4:06,99[/td]
[td]3:58,92[/td]
[/tr]
[tr]
[td]3000m[/td]
[td]9:05,07 (Halle 8:52,56)[/td]
[td]9:02,04[/td]
[td]8:29,89[/td]
[/tr]
[tr]
[td]5000m[/td]
[td]15:10,01[/td]
[td]15:24,53[/td]
[td]14:41,38[/td]
[/tr]
[tr]
[td]10k Straße[/td]
[td]31:23[/td]
[td]33:29[/td]
[td]32:24[/td]
[/tr]
[tr]
[td]HM[/td]
[td]1:09:31[/td]
[td]1:12:16[/td]
[td]?[/td]
[/tr]
[/table]

Das sind messbare Ergebnisse.

Medaillen sind dagegen Zufall, das kann gut gehen => Krause 3. der WM! Oder eben nicht => Krause stürzt bei der WM.

Weder wertet das eine ihre sportliche Leistung auf, noch wertet das andere Ereignis ihre sportliche Leistung ab. Es war halt unbill zur falschen Zeit im falschen Rennen, aber wurde sie dadurch eine schlechtere Sportlerin? Laut dieser Regeln schon. Also was ist von solchen Regeln zu halten? Aus messbarer Sicht?
RunSim hat geschrieben: Gesa Krause hat abgeliefert. Das kann man nicht wegargumentieren. Nicht nur einmal sondern schon mindestens zweimal international.
Das will ich ja überhaupt nicht wegdiskutiere. Ganz im Gegenteil, ich bin ein sehr großer Fan von Gesa Krause! Aber faktisch ist sie einfach schlau genug und besetzt eine Nische in der es europaweit einfach keine echte Konkurrenz gibt. Dafür kann sie nichts, das ist klar. Aber das ist halt ein Fakt. Sie profitiert also auch von der europäischen Schwäche in ihrer Disziplin, das kann man nicht einfach weg diskutieren. Aber wie gesagt, für die schwache Konkurrenz ist sie nicht verantwortlich, dafür kann sie nichts. Dennoch ist es für sie von Vorteil.

Bei 1500m, 5k und 10k ist die Lage aber eine andere. Oder siehst du das anders?
RunSim hat geschrieben: Wenn andere Sportler meinen, dass es in einer anderen Disziplin einfacher ist eine Medaille zu gewinnen, dann können sie wechseln.
Mach dich doch nicht lächerlich, du weisst selbst dass das Unsinn ist. So einfach geht das nicht. (Man stelle sich vor Rolli wird Marathoni und Udo geht auf die Kurzstrecke :hihi: :hihi :)

Auf der anderen Seite zeigt das Beispiel Elena Burkhard, dass man bei den 3000m Hindernis sehr schnell in der europäischen Spitze ankommen kann. Und ich denke, wenn sie da dran bleibt, dann erwächst Gesa echte Konkurrenz im eigenen Lager. Aber warum sollte Klosterhalfen auf die Hindernis wechseln? Das wäre eine Kapitulation vor dem System, das hat sie nicht nötig und wird sie nicht tun. Sie liebt die 1500m und das ist ihr offensichtlich wichtiger als eine europäische Hindernismedaille. Kann ich nicht beweisen, aber man sollte sie vielleicht mal in einem Interview fragen.
RunSim hat geschrieben: Wenn man in einer bestimmten Disziplin gegen andere Nationen einfach keine Schnitte hat, warum soll da ein Verband Geld investieren?
Das ist doch auch nicht (ganz) richtig. Warum ist denn dann der Damensprint so populär und es gibt so viele geförderte Damen? Die reissen doch auch nix, ausser Gina. Geld geht dahin wo etwas zurück kommt und Sprint verkauft sich immer, da die Dauer eines Laufs die durchschnittliche Aufmerksamkeitsspanne des Couchpotatos nicht überschreitet. Aber wer schaut sich dagegen 10k Bahn an? Wie oft war denn Alina Reh im Bild? Trotz langer Übertragung? Klar, ihr Pech und eigene Schuld, warum geht sie nicht auf die 100m?
RunSim hat geschrieben: Der Verband bekommt keine finanzielle Unterstützung für Leistungen, die zwar für den jeweiligen Sportler eine exzellente persönliche Leistung und vielleicht auch eine exzellente deutschlandweite Leistung sind.
4. Platz ist einfach SCHEIßE im Leistungssport, das ist kein Geheimnis.
Ja, da haben wir in der Tat ein Problem. 4. Platz bedeutet, dass nur~ 3/4.000.000.000 Menschen (des gleichen Geschlechts, grob überschlagen) besser sind und der Rest schlechter. Aber das ist für deutsche Entscheider bestenfalls noch erster Verlierer, für die ganz Bescheuerten sogar schon dritter Verlierer. Aber gut, das diese Denke die von Vollidioten ist, ist nun wirklich meine ganz persönliche Meinung. Und wer denkt als Vierter ist er der Depp, dem will ich diese Gedanken sicher nicht nehmen.
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wo ich herkomme Am Anfang war da der Bauchspeck und wo ich zuletzt gelaufen bin Joels Daily Challenge - Streakrunning

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Joel, deine Vergleichszahlen haben keine Relevanz. Bei Usain Bolt schaut auch keiner auf seine Zeiten auf 400m.
Es geht im Leistungssport um Zeiten und Medaillen.
Man vergleicht sich mit anderen in seiner Disziplin zu einem bestimmten Zeitpunkt. Und wer da gewinnt, ist halt der Beste.
Ganz egal, ob die Disziplin zurzeit schwach oder stark besetzt ist.

Krause ist 3000m Hindernisspezialistin, daher sol auch das Überspringen der Hindernisse gelernt sein. Und entsprechend ist ihr Training auch mit den relevanten Inhalten aufgebaut.

Bei Medaillen von purem Zufall zu sprechen, das ist nun wirklich eine eigenartige Sicht auf den Leistungssport. Natürlich gehört immer ein Quäntchen Glück oder auch Pech der anderen dazu.
Zwei EM Siege und eine WM-Bronze sind aber nun kein Zufallsprodukt.

Des Weiteren ist es eine große Herausforderung die optimale Leistung zur richtigen Zeit abzurufen. Das hat Krause bislang geschafft. Andere sind vielleicht schneller oder talentierter als sie. Aber sie ist erfolgreicher.
Und Erfolg ist das beste Argumente im Sport bzw. Leistungssport.

Ob du das persönlich gut findest, ist ja dir zu überlassen.

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Simon, ließ doch mal was ich schreibe. Leider hab ich gerade nur Smartphone und da ist mir das zu umständlich ausführliche Antwort zu geben. Ich bin absolut pro Gesa aber ich halte Klosterhalten dennoch für die bessere Läuferin. Alles weitere morgen.

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Joel, eigentlich sind wir und auch gar nicht so uneinig.

Ich halte sehr viel von Koko und Reh, beide sind großartige Lauftalente. Aber sie müssen im Gegensatz zu Krause noch zeigen, dass sie auf internationaler Ebene (ganz) oben mitmischen können.
Es gibt nichts schlimmeres im Sport als das tolle Jahrhunderttalent, das aber leider keinen internationalen Erfolg aufzuweisen hat.

Ich persönlich möchte im Übrigen 2te oder 4te Plätze nicht abwerten. Das wäre unfair gegenüber hart trainierenden Sportlern! Ich wollte lediglich aufzeigen, dass es bei der finanziellen Bewertung von Ergebnissen manchmal erhebliche Unterschiede gibt. Und irgendwie muss der Leistungssport sich ja finanzieren.

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Rolli hat geschrieben:Quatsch.
Leistungsport ist immer mit Verletzungrisiko verbunden. kennst Du einen Sportler, der nie verletzt war?
Klosterhalfen bis Frühjahr 2018? Gesa Krause war meiner Erinnerung nach auch nie so verletzt, dass sie eine Saison pausieren musste. Es gibt schon sehr deutliche Unterschiede zwischen gefühlt dauerverletzten und fast nie verletzten Athleten. Klosterhalfen war bisher in der zweiten Gruppe und es wäre wünschenswert, wenn das so bliebe.
Gerade in der Verletzungsphase sind vertraute Umgebung und Personen für den Sportler sehr wichtig.
Ja klar, deswegen besteht ja ein erhöhtes Risiko bei einer ganz neuen Umgebung. Genau das habe ich doch bzgl. Oregon geschrieben.
Mein Schulweg war zu kurz...

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Beim Sprint sind die Kaderkriterien wg. der Staffeln sehr unübersichtlich. (Und klar, das ist ein Vorteil für Sprinter, andererseits sind die Felder dor aber auch noch größer und dichter als auf Mittel/Lang) Klosterhalfen war in der letzten Saison meines Wissens auch im "Olympiakader" und ob in der Praxis wichtige Unterschiede zum nächsten Kader (Namen vergessen, die haben sie auch letztes Jahr erst geändert) bestehen, weiß ich nicht. Das liegt teils evtl. auch daran, dass KK und Reh noch U23 sind. (Viel problematischer und oft unfairer ist es am "unteren Ende", also bei Athleten, die gerade so/oder eben nicht die Qualis schaffen und daher leicht ganz aus jeglicher Kaderförderung rausfallen. Oder eben nicht, wg. guter Beziehungen zu bestimmten Trainern usw.)

Sonst muss ich RunSim recht geben. Krause ist schon länger und erfolgreicher an der Spitze. Dass 3000m Hindernis in Europa schwach und bis vor kurzem auch international relativ schwach besetzt sind, während 1500-10000 bei den Frauen vielleicht so stark wie noch nie (oder schon lange nicht mehr), ist hier unerheblich. Bei Krause muss man halt auch beachten, dass sie die Flachstrecken fast nie in peak form läuft (aus der Halle hat sie übrigens eine 8:49 stehen). Sie hat aus ihrem guten, aber nicht überragenden läuferischen Potential durch großes Disziplin und professionelle Vorgehensweise sehr viel herausgeholt.
Dahingegen sind Reh und Koko bisher beinahe zu stark vom rein Läuferischen abhängig, Reh ist zu langsam für Taktik und Klosterhalfen hat keine rechte Lust drauf. Wobei ich es auch daneben finde, wenn immer wieder darauf herumgeritten wird, dass sie sich einmal, bei der WM, verzockt hat oder eben an diesem Tag die Form nicht 100% war. Denn sie andere Rennen durchaus geschickt bestritten, es musste ihr halt nur ein bißchen in die Karten gespielt werden, wie etwa beim Silber in der Halle, als Muir rechtzeitig Dampf gemacht hat und sie sich dranhängen konnte.
Aber Krause weiß auch (das sagte sie auch neulich in einem Interview), dass ihr, wenn sie nicht halbwegs sicher unter 9:10 laufen kann, ihr alle taktische Übersicht und brillante Hürdentechnik nichts nutzen, weil sie dann bei der WM einfach zu weit weg von der Spitze ist.
Mein Schulweg war zu kurz...

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Es war wirklich erstaunlich, das sie so lange unverletzt war. Denn koko ist starrköpfig. Nicht nur das was ich im Training persönlich miterlebt habe sondern was ich auch von anderen A-Trainer gehört habe. Damit möchte ich nicht sagen, das sie dumm ist. Im Gegenteil. Was aber die Herangehensweise des Training betrifft sah das ganz anders aus. Sie kann froh sein, das sie den Sebastian Weiß als Trainer hatte. Ich glaube nicht, das Ihr der Wechsel gut tun wird. Meine Meinung bilde ich mir aus 10-tägiges Trainingslager mit koko (war Ihr Sparringspartner) und ein paar Aussagen von anderen Trainern die ich hier nicht nennen möchte. Ich glaube ehrlich gesagt nicht, das von Ihr noch großartig was kommt. Habe mich was diese Diskussion betrifft die letzten Jahre sehr zurück gehalten, aber wenn ich mir die vergangene Saison so anschaue hatte ich mit meiner Vermutung Recht. Das war zu erwarten. Möchte aber nicht den Teufel an die Wand malen. Sowas kann ja auch gut gehen. Ich hoffe es für Sie!
800m: 1:59,95 (03.08.2012)
1.500m: 4:01,41 (19.06.2021)
3.000m: 8:32,19 (12.09.2020)
5.000m: 15:05,09 (18.05.2019)
10km: 31:22 (02.09.2018)
HM: 01:08:25 (04.10.20)

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Wenn es nicht zu indiskret ist, kannst Du vielleicht mal ein Beispiel für Starrköpfigkeit nennen?

(Warum sollte sie mit der Starrköpfigkeit in Oregon eher durchkommen?)
Mein Schulweg war zu kurz...

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mountaineer hat geschrieben: Sonst muss ich RunSim recht geben. Krause ist schon länger und erfolgreicher an der Spitze. Dass 3000m Hindernis in Europa schwach und bis vor kurzem auch international relativ schwach besetzt sind, während 1500-10000 bei den Frauen vielleicht so stark wie noch nie (oder schon lange nicht mehr), ist hier unerheblich.
Siehst du (und Simon) und genau das sehe ich anders. Ich bin absolut bei euch, Erfolg ist wichtig und soll belohnt werden. Aber Leistung muss mindestens ebenso wichtig sein. Die Leistungsdichte findet in dieser 1.-3. Platz keinerlei Eingang. Es bleibt völlig unberücksichtigt. Und was das "Schlachtenglück" angeht, was hat Reh davon wenn Batha eventuell in 2 Jahren gesperrt wird für ihre verpassten Dopingtests? Gelitten, Vierter ist eben erster Dummer, Pech gehabt. Na ich weiss nicht ob das so tolle Regeln sind. Wenn ihr sie gerecht findet gut, ich finde es "zu simpel" da es davon ausgeht, dass alle Disziplinen gleich gut besetzt sind.
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Wie gesagt, Ungerechtigkeiten bei den Kadern bestehen, aber es sind eher andere als die von Dir genannten. Meines Wissens ist der DLV da auch nicht völlig frei. Bei Olympischen Spielen, die keine reinen LA-Events sind, gibt es ja den Vergleich mit vielen anderen Sportarten (von denen sehr wenige die weltweite Dichte der meisten LA-Disziplinen haben) und der DOSB und das Innenministerium wollen Medaillen sehen. Denen ist egal, ob ein 10. Platz über 10000m schwerer zu schaffen ist als eine Medaille im Bob oder Bogenschießen.
Es geht natürlich immer nur um Leistung relativ zu dem möglichen Erfolg.

Von einer einzelnen Plazierung hängt das auch nicht ab. Koko war 2017/18 meines Wissens im Olympiakader, trotz verpasstem WM-Finale.

Abgesehen davon sind Klosterhalfen und Krause in den Listen sehr nah beieinander, d.h. im internationalen Vergleich ist Krause nicht deutlich schlechter. Koko ist 17. über 5000m (10. im neuen akkumulierten Ranking), Krause 15. von der Zeit und 13. im Ranking. Letztes Jahr Krause 9. und Koko 4. (1500 u. 3000) in der WBL. Reh ist 2018 15. 10km Straße.

Der Straßenlauf der Frauen ist nur krass. Von Radcliffes Marathonrekord abgesehen, sind nahezu alle Top-Zeiten in den letzten paar Jahren gelaufen worden. 28 von Top 30 aller Zeiten im HM und 24/30 über 10km Straße wurden seit 2013 gelaufen.
http://www.alltime-athletics.com/whmaraok.htm
Anscheinend kann man eine beliebige Athletin aus Ostafrika hernehmen und die läuft mindestens 1:07 HM...
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