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Der Leichtathletik Diskussionthread

3602
Ich bin mir auch nicht sicher, wie bekannt diese Regel auch unter den Veranstaltern ist. Und selbst wenn man sie bekannt macht, mag es sein, dass eine Reihe potenzieller Teilnehmer gar keinen regelkonformen Schuh im Schrank hat.

Am Ende ist es mir bei Wald- und Wiesenwettkämpfen auch egal. Problematisch wird es nur, wenn bei so einer Veranstaltung ein Rekord aufgestellt wird. Da müsste dann schon jemand etwas genauer hinschauen.

3603
Neuigkeiten über Mo Farah:
Lauf-Ikone Sir Mo Farah räumt mit Lebenslüge auf
...
Der aus Somalia stammende 39-Jährige gab an, als Hussein Abdi Kahin geboren worden zu sein in einer Region, die sich inzwischen als Somaliland weitgehend selbstständig gemacht hat. Anders als früher von ihm dargestellt, hätten seine Eltern nie in Großbritannien gelebt, sagte Farah.

Stattdessen sei sein Vater im Bürgerkrieg ums Leben gekommen und er von seiner Mutter getrennt worden. Als Neunjähriger sei er schließlich von einer ihm unbekannten Frau ins Vereinigte Königreich verbracht worden. Die Frau habe ihm erzählt, er würde dort bei Verwandten leben können. "Ich wurde illegal unter dem Namen eines anderen Kindes als Mohamed Farah nach Großbritannien gebracht", so der Spitzensportler.

In England habe die Frau vor seinen Augen ein Dokument mit den Kontaktinformationen seiner Verwandten zerrissen und ihn danach in einem sklavenähnlichen Verhältnis als Aufpasser für noch jüngere Kinder gehalten, "um überhaupt etwas zu Essen zu bekommen". Nach einigen Jahren habe er dann eine Schule besuchen dürfen, wo er sich einem Lehrer anvertraut habe. So sei er später in eine andere somalische Familie gelangt.
...
https://www.n-tv.de/sport/Lauf-Ikone-Si ... 57176.html
Dunkel, nass, windig, kalt. - "Yeah, let's go!!!"
Never stop.
No.Status.Quo.

3607
Brian hat geschrieben:Corona-Infektion in der Vorbereitungsphase. Ich befürchte, es wird sich von Couch-Sportlern kübelweise Häme über sie erschütten.

https://www.tagesschau.de/regional/nord ... 49275.html
Ist schwer zu sagen. Sie war nun wahrlich nicht die einzige mit einer Corona Infektion. Schau mal auf die TdF. Da fahren einige trotz Infektion durch. Andere sind wochenlang außer Gefecht bzw finden nicht zu ihrer Form zurück. Wir wissen schlichtweg nicht, welchen Einfluss die Erkrankung auf ihre Form hatte. Es ist auch müssig darüber zu spekulieren. Wir wissen weder wie stark die Erkrankung selbst war, noch wie diese nachgewirkt hat.

Wahrscheinlich kennt nicht mal sie selbst die Einflüsse. Mein Fazit:

Sehr schade für sie, daß sie trotz harter Vorbereitung Ihren Ambitionen nicht gerecht werden konnte. Die Frau hat aber ein irres Talent, einen unbändigen Trainingsfleiß und ein wirklich professionelles Umfeld. Ich wünsche ihr von Herzen, daß sie noch stärker aus dieser Enttäuschung zurückkommt. Dabei wird sie sehr genau überlegen, was Sie selbst hätte anders machen können und was einfach nicht in ihrer Hand lag.
nix is fix

3609
leviathan hat geschrieben: Dabei wird sie sehr genau überlegen, was Sie selbst hätte anders machen können und was einfach nicht in ihrer Hand lag.
Auf dem Papier ist Koko 25, in den Interviews kommt immer wie eine 15 jährige rüber. Deswegen habe ich die Befürchtung, das andere für sie sehr genau überlegen, was man hätte anders machen können. Und ich glaube, genau das ist der Kern des Problems.

"Das Internet ist der dümmste Ort der Welt." Jan Gorkow

3610
Santander hat geschrieben:Tag 6 war nicht gut für die deutschen Läufer:

5.000 m: Koko, Reh und Benfares verpassen Finale
3.000 m Hindernis: Krause im Finale ohne Chance
800 m: Reuther kann Spitzentempo nicht mitgehen
Sehr schade. Ein paar Jahre lange hatte ich das Gefühl, daß man die Lücke zur Welt- oder zumindest Europäischen Spitze deutlich verkleinert. Die anderen schlafen aber auch nicht. Warten wir mal die Woche ab, um eine Bilanz zu ziehen. Dann schreiben wir dem Verband, was sie besser machen sollten. Sollte dann besser klappen :D
nix is fix

3611
Santander hat geschrieben:Auf dem Papier ist Koko 25, in den Interviews kommt immer wie eine 15 jährige rüber. Deswegen habe ich die Befürchtung, das andere für sie sehr genau überlegen, was man hätte anders machen können. Und ich glaube, genau das ist der Kern des Problems.
Für die meisten Sportler basiert der Erfolg auf einer sehr eng führenden Trainerhand. Talent und Fleiß muss der Athlet selbst mitbringen. Selbstreflexion und exaktes Feedback verbessern das System. Ich kenne nur sehr wenige Athleten, die wirklich eigenverantwortlich das Training selbst erfolgreich in die Hand nehmen. Es gibt diese Beispiele. Es ist aber nicht die Regel. In Bezug auf die Interviews sollten wir unterscheiden. Es ist natürlich für die Persönlichkeit des Sportlers toll, wenn er sich selbstbewusst, gewitzt und glaubwürdig artikulieren kann. Das hilft der sportlichen Leistung nur bedingt. Es schadet ihr auch nicht. M.E. gibt es hier keine Korrelation. Man kann dann aus solchen Fähigkeiten mehr Profit schlagen und somit das Training, das Umfeld und sich selbst leichter finanzieren. Make a long Story short... ein herausragender Athlet kann ein grandioser Kommunikator sein. Diese Eigenschaft hat aber nicht viel mit der sportlichen Leistung zu tun.
nix is fix

3614
Natürlich ist es unglücklich wie es für Koko und Krause gelaufen ist. Koko hat dieses Jahr schin angedeutet, dass sie eigentlich mehr drauf hat. Die Infektion, gerade so spät in der Vorbereitung, war jetzt sicher kein Vorteil. Und für Krause ist es einfach auch unrund gelaufen und sie lebt normal schon immer ihre Leistung extrem auf den Punkt zu bringen.

Aber auch eine Alina Reh war für mich enttäuschend. Die ist vor Wochen schon deutlich schneller gelaufen. Irgendwie wartet man schon ewig auf die Sub15 und da war das jetzt nicht die große Offenabarung.
Trost und Klein waren im Rahmen ihres Leistungsvermögens ganz gut. Aber sonst schon ziemlich mäßig.

Daneben und dahinter ist die WM aber auch eine einzige Enttäuschung. Sicher ist es so, dass wir nicht eine Breite wie die Spitzennationen haben. So können wir es gar nicht abfangen, wenn irgendwelche Top-Athlet*innen auslassen. Aber auch wenn man die Leistungen so einzeln durchgeht, gibt es sehr wenige die ihr Leistungsvermögen abrufen und Ausreißer nach oben gab es bestenfalls einen.

Was mich vor allem stört: Schon im Februar ging es los mit "Wir richten alles auf den Sommer aus". Keiner ist zur Hallen-WM gefahren ... und jetzt? Da muss bei der EM schon die ganz große Explosion kommen, um da noch etwas zu retten. Sehe ich scheinbar nicht alleine so:

https://www.kicker.de/deutsches-wm-deba ... 20/artikel

"Das hier sind Weltmeisterschaften, das Zweithöchste, was man als Sportler erreichen kann nach den Olympischen Spielen. Wenn man hier nicht seine Leistung zeigen will, wo sonst?"

3615
DoktorAlbern hat geschrieben: :D :klatsch: ---> Das würde ich einem sonst so professionell daherkommenden Unternehmen eigentlich nicht zutrauen ...
6 Tipps zum Preis von 5. Ist halt schon summer sale. :D

"Das Internet ist der dümmste Ort der Welt." Jan Gorkow

3616
Santander hat geschrieben:Alle Kritiker pauschal als Couch-Sportler zu bezeichnen, ist natürlich auch eine Art der Vorwärtsverteidigung. :D
Das "Alle" hast Du aber auch nur reininterpretiert. :hallo:

3618
Der Artikel ist noch zu positiv, denn ein Punkt wird ganz außer Acht gelassen: Das Zeitalter der Gießkanne ist vorbei, ohne den Erfolg wird auch die Förderung zurückgefahren und der Staat wird in den nächsten Jahren extrem genau hinschauen müssen, wofür er Geld ausgibt. Und dann sind eher Wintersport und Beachvolleyball interessant.

Die Bild macht schon Stimmung:
https://www.bild.de/sport/mehr-sport/sp ... .bild.html
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PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)

3620
ruca hat geschrieben:Die Bild macht schon Stimmung:
https://www.bild.de/sport/mehr-sport/sp ... .bild.html
Genial! Durch das suggerieren von staatlich bezahltem Urlaub im sonnigen Santa Barbara werden junge Talente motiviert, es als Profi zu versuchen...
Ich rechne mit einem dramatischen Ansteig von Anmeldungen für diverse Vereine! :teufel:


Oder es war nur plumpe Stimmungsmache.... Könnte ich mir bei der Bild aber nie vorstellen :klatsch: :klatsch: :klatsch: :klatsch: :klatsch:
PBs: 5k 20:50 (12/23) 10k 43:08 (02/24) HM 1:34:25 (04/24) M coming (21.04.24)

3621
leviathan hat geschrieben:Sehr schade für sie, daß sie trotz harter Vorbereitung Ihren Ambitionen nicht gerecht werden konnte. Die Frau hat aber ein irres Talent, einen unbändigen Trainingsfleiß und ein wirklich professionelles Umfeld. Ich wünsche ihr von Herzen, daß sie noch stärker aus dieser Enttäuschung zurückkommt.
Da bin ich bei Dir!

Was ich bei der Sportlerschelte kritisiere, dass der Sportler gefühlt nicht als Mensch gesehen wird, der eben auch nicht immer Leistung auf Kommando liefern kann. Die Kritiker erscheinen mir manchenmal gnadenlos. Den Sportlern tut man Unrecht, finde ich. Denn jeder WM-Teilnehmer wird sich akribisch vorbereitet haben. Umso größer dürfte auch die Enttäuschung der Sportler sein, die nicht geliefert haben. Verstehst Du, was ich meine?

Wir beide wissen ganz genau, wie sich eine schwerere fiebrige Erkrankung, falls sie mitten in der Vorbereitungsphase auf zum Beispiel einen Marathon passiert, sich auf den Wettkampf auswirkt. Meistens muss man deutliche Abstriche machen.

Ich selbst erinnere mich noch sehr genau an meinen verpatzten Marathon, in der Vorbereitungsphase hatte ich einen leichten Infekt, war zuvor in Topform. Habe ich mich geärgert! So ist der Sport fernab der Couch.

3622
ruca hat geschrieben:Der Artikel ist noch zu positiv, denn ein Punkt wird ganz außer Acht gelassen: Das Zeitalter der Gießkanne ist vorbei, ohne den Erfolg wird auch die Förderung zurückgefahren und der Staat wird in den nächsten Jahren extrem genau hinschauen müssen, wofür er Geld ausgibt. Und dann sind eher Wintersport und Beachvolleyball interessant.

Die Bild macht schon Stimmung:
https://www.bild.de/sport/mehr-sport/sp ... .bild.html
Ich würde das nicht als "Stimmung gegen die Leichtathletik" bezeichnen.
Die Lage in der Leichtathletik ist einfach Katastrophal!!!

Da sollten wir das nicht dem "Bild" in die Schuhe schieben, sondern der Gesellschaft.

3623
leviathan hat geschrieben:Für die meisten Sportler basiert der Erfolg auf einer sehr eng führenden Trainerhand. Talent und Fleiß muss der Athlet selbst mitbringen. Selbstreflexion und exaktes Feedback verbessern das System. Ich kenne nur sehr wenige Athleten, die wirklich eigenverantwortlich das Training selbst erfolgreich in die Hand nehmen. Es gibt diese Beispiele. Es ist aber nicht die Regel. In Bezug auf die Interviews sollten wir unterscheiden. Es ist natürlich für die Persönlichkeit des Sportlers toll, wenn er sich selbstbewusst, gewitzt und glaubwürdig artikulieren kann. Das hilft der sportlichen Leistung nur bedingt. Es schadet ihr auch nicht. M.E. gibt es hier keine Korrelation. Man kann dann aus solchen Fähigkeiten mehr Profit schlagen und somit das Training, das Umfeld und sich selbst leichter finanzieren. Make a long Story short... ein herausragender Athlet kann ein grandioser Kommunikator sein. Diese Eigenschaft hat aber nicht viel mit der sportlichen Leistung zu tun.
Ich kann mich gut an die 5000m Rennen zu DR von Koko erinnern. Eine der ersten Fragen war: "hat das mit Rechten Dingen zu tun?".

Sehr motivierend für einer sportlichen Leistungskariere hier, in Deutschland, alles zu opfern.

3624
Brian hat geschrieben:Da bin ich bei Dir!

Was ich bei der Sportlerschelte kritisiere, dass der Sportler gefühlt nicht als Mensch gesehen wird, der eben auch nicht immer Leistung auf Kommando liefern kann. Die Kritiker erscheinen mir manchenmal gnadenlos. Den Sportlern tut man Unrecht, finde ich. Denn jeder WM-Teilnehmer wird sich akribisch vorbereitet haben. Umso größer dürfte auch die Enttäuschung der Sportler sein, die nicht geliefert haben. Verstehst Du, was ich meine?

Wir beide wissen ganz genau, wie sich eine schwerere fiebrige Erkrankung, falls sie mitten in der Vorbereitungsphase auf zum Beispiel einen Marathon passiert, sich auf den Wettkampf auswirkt. Meistens muss man deutliche Abstriche machen.

Ich selbst erinnere mich noch sehr genau an meinen verpatzten Marathon, in der Vorbereitungsphase hatte ich einen leichten Infekt, war zuvor in Topform. Habe ich mich geärgert! So ist der Sport fernab der Couch.
Ich habe gedacht, dass wir hier über WM (also Weltmeisterschaften und nicht Wellness-Meisterschaften) sprechen. Es wird dabei Leistung bewertet. Wenn schlechte Leistung, ist Kritik durchaus berechtigt. Zwar selten sind Sportler daran Schuld... sie müssen aber liefern.

3625
Wer nicht selbst trainiert, der wird das nie verstehen. Na ja und Leute von der Bild verstehen ja sowieso nicht, noch deren Leser. Btw. Gab es so einen Artikel eigentlich auch bei den Vorundenausgöttern beim Fußball? Die lebten doch noch weit fürstlicher.

Wie auch immer, was man der LA vorwerfen kann, zumindest im Marathon, da wurde EM der WM offensichtlich die höhere Prio. zugeordnet.

Ansonsten, dass bei den 400m keine Frau einen Einzelstart macht und die Mixed-Staffel trotzdem hinterher gelaufen ist, Gina L. immer noch auf den ersten 30m hinterher hechelt, aber keiner auf den Tisch haut und sie zu den 200m bringt. Eine Siebenkämpferin es nicht schafft einen Sicherheitsversuch zu machen .... Da ist schon auch der Verband zu Frage zu stellen.

Und na ja, wo bleibt der Nachwuchs? Bei den Junioren geht einiges, aber der Übergang funktioniert einfach nicht, da ist die Frage nach dem warum.
Ich denke das ist vielschichtig, Sportler die am Existenzminimum leben weil sie den Mut gefasst haben ihren Körper für ihr Land zu Opfern ist wohl nicht das große Ziel für die meisten. Da fehlt es an direkter Unterstützung, echter, langfristiger Sicherheit.
Der Anzeiz ist einfach nicht gegeben. Nur wenige Sportler können es sich erlauben echte Profis zu sein, wie Konstanze oder Gesa. Alle anderen können das eher nicht.
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Über mich
wo ich herkomme Am Anfang war da der Bauchspeck und wo ich zuletzt gelaufen bin Joels Daily Challenge - Streakrunning

3626
Am Ende sind es doch zwei Dimensionen:

1. Welches Material hab ich zur Verfügung!
2. Schaffe ich es abzuliefern!

zu 1. Das Material ist wie es ist. Wenn man daran was ändern möchte, dann ist der Artikel von Kurt Ring sicher ein Ansatzpunkt. Aber das hilft uns weder heute noch nächstes Jahr weiter. Und man kann natürlich (wie die Bild es macht) die Frage stellen, ob jeder der die Quali hat auch starten muss. Grundsätzlich ist es sicher motivierend, wenn man die Chance hat bei einer WM dabei zu sein. Ob man dafür dann die Hürden extra höher legen muss (wie man es in der Vergangehiet schon getan hat) das ist eine schwierige Frage. Gerade auch weil man dann immer wieder auch in die Willkür kommt. Wann wird jemand nominiert und wann nicht.

zu 2. Natürlich hatte der DLV dieses Jahr auch etwas Pech, aber andersrum ist es auch nicht der Normalzustand, dass Krause und Klosterhalfen eine Medaille holen. Das war auch "Glück". Und jenseits der beiden ist das Niveau (gerade auch gemessen am vorhandenen Material) schon schwach. Irgendwie bekommen es viele andere besser hin am Tag X Leistung abzurufen. Und wenn ich dann wieder an diese Hallen-WM denke ... Das war damals im Podcast von Pflieger und Scholt Thema. Die Gelegenheit Präsenz zu zeigen und Wettkampferfahrung auf höchstem Niveau zu sammeln wurde quasi vom gesamten Verband ausgeschlagen mit dem Verweis auf den Sommer mit den zwei Höhepunkten. Und das kommt jetzt dabei raus? Und ich bin mir sicher, dass die meisten die bei der WM vorne sind auch bei der EM vorne sein werden. Außer im Marathon gibt es ja keine Disziplin wo das Doppel nicht realistisch möglich ist. In München holen wir dann die Team-EM im Marathon und berauschen uns daran, wie gut es war den Fokus auf die EM zu legen???

3627
Rolli hat geschrieben:Ich habe gedacht, dass wir hier über WM (also Weltmeisterschaften und nicht Wellness-Meisterschaften) sprechen. Es wird dabei Leistung bewertet. Wenn schlechte Leistung, ist Kritik durchaus berechtigt. Zwar selten sind Sportler daran Schuld... sie müssen aber liefern.
Ich habe meine persönliche Meinung (die ich als solche gekennzeichnet habe) wiedergegeben und das ist legitim.

Kritisiert habe ich, wie Sportler, die teilweise fast noch Kinder sind, hierzulande verheizt und der Bild zum Fraß vorgeworfen werden, überspitzt ausgedrückt.

Natürlich ist es genauso legitim, wenn Du die Dinge anders bewertest als ich. 😉

3629
Brian hat geschrieben:Ich habe meine persönliche Meinung (die ich als solche gekennzeichnet habe) wiedergegeben und das ist legitim.
Klar ist das Deine Meinung, und habe das kommentiert. Nennt sich "Diskussion".
Kritisiert habe ich, wie Sportler, die teilweise fast noch Kinder sind, hierzulande verheizt und der Bild zum Fraß vorgeworfen werden, überspitzt ausgedrückt.
Nicht das Bild sondern die Leistung wird bewertet.
Kinder? Hast Du in Eugene Kinder gesehen? Oder ist das nur so eine populistische Keule? Dann brauchst Du Dich dann über die allgemeine Leistungsfähigkeit nicht wundern.

3630
Rolli hat geschrieben:Oder ist das nur so eine populistische Keule?
Gestatten, dass ich breit grinse?

Es ist eine harmlose Diskussion und hat mit Populismus nichts zu tun. Niemand greift Dich an.

Entspann Dich mal! 😁 😁 😁

3631
Rolli hat geschrieben:Ich würde das nicht als "Stimmung gegen die Leichtathletik" bezeichnen.
Nein, aber als "Stimmung gegen die Finanzierung der Leichtathletik".

Auf dem Prüfstand ist die gesamte Finanzierung bzw. die Verteilung immer, jetzt auch in der Ampel.
https://www.sueddeutsche.de/sport/sport ... -1.5473516

Bei einem Ergebnis wie dem aktuellen ist es schon schwer, 16 Bundesleistungszentren zu verteidigen.
Die Lage in der Leichtathletik ist einfach Katastrophal!!!
Bei den meisten anderen Sportarten sieht es nicht anders aus.
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Mein Lauftagebuch "Ausgerechnet ich laufe"
PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)

3632
Rolli hat geschrieben:+1
Volle Zustimmung.
Das erleben so wir täglich in den Vereinen.
Und zusätzlich müsste man sich mal überlegen, ob man in der Jugend Sportarten deutlich besser verzahnt. Klar saugt gerade der Fussball mit seinen Leistungszentren viel ab. Aber da schaffen es auch nur wenige an die absolute Spitze. Wenn man da mal versuchen würde Talente für andere Sportarten zu entdecken, wäre das sicher auch interessant. Wenn jemand vom Fussball abgeworfen wird und man denjenigen z.B. als Spinttalent schon auf dem Radar hat, dann geht da sicher noch was. Gibt ja gerade in den USA viele Beispiele (zuletzt den Hürdensprinter mit NFL-Vertrag). Gerade Sprint und Football gehen da oft sehr gut zusammen. Aber dort ist es auch ganz üblich, dass Leute an der High School und teilweise noch am College mehrere Sportarten auf hohem Niveau betreiben.

3633
Rolli hat geschrieben: Nicht das Bild sondern die Leistung wird bewertet.
Wird sie das wirklich?
Eine WM als Belohnung fürs Training? Dazu gab es für die meisten WM-Teilnehmer ein Vorbereitungs-Trainingslager im sonnigen Santa Barbara (Kalifornien), das natürlich nach einer ausführlichen Klimaanalyse ausgewählt wurde, damit sich die Sportler auch wohlfühlen.

Das kostet den Steuerzahler nicht nur Unsummen, der Verband wird für das Debakel vom Innenministerium auch noch fürstlich belohnt.
Diese Passage ist tendenziös. Wer zur WM fährt, der hat sich dafür qualifiziert. Und es gibt eben nur einen der Erster werden kann. Aber das ist eben typisch Deutsch. Wird einer Erster, dann muss er sich direkt gegen Dopinggerüchte zur Wehr setzen und wird er nur 10. dann ist er direkt ein Urlauber, der Steuergelder verprasst. :klatsch: :klatsch:

Sorry, das ist keine Presse, das ist gequirrte Schei**e. Da wundert es wenig, wenn Junioren lieber einen "normalen" Beruf wählen.
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3634
DoktorAlbern hat geschrieben: Aber dort ist es auch ganz üblich, dass Leute an der High School und teilweise noch am College mehrere Sportarten auf hohem Niveau betreiben.
Das sind wir dann auch schon fast wieder bei den Bundesjugendspielen. Sport gegeneinander fördert nicht, sondern entzweit die Jugend. Darum sollen sie abgeschafft und durch Fungames ersetzt werden.
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3635
ruca hat geschrieben: Bei den meisten anderen Sportarten sieht es nicht anders aus.
+1!!!

In den letzten 10 Jahren haben wir in wirklich vielen Sportarten den Anschluss nahezu komplett verloren. Biathlon, Eisschnelllauf, Schwimmen fallen mir da ganz spontan ein. Das ist offensichtlich ein systematisches Problem. Und das wird sicher nicht besser, wenn man (wie von der Bild propagiert) die paar Kröten noch zusammenstreicht die da an Förderung und Unterstützung fließen.

3636
DoktorAlbern hat geschrieben: In den letzten 10 Jahren haben wir in wirklich vielen Sportarten den Anschluss nahezu komplett verloren. Biathlon, Eisschnelllauf, Schwimmen fallen mir da ganz spontan ein. Das ist offensichtlich ein systematisches Problem.
Wobei sich das dann doch teilweise ordentlich unterscheidet.

Bei Sportarten wie Biathlon & Fechten glaube ich nicht, dass wir schlechter geworden sind, da hatten wir schlichtweg extrem gute Leistungszentren, die andere Länder dann einfach "nachgebaut" haben und uns den Rang abliefen.
Beim Schwimmen ist Schul- oder gar Kindergartenschwimmen immer seltener geworden, immer mehr regionale Schwimmbäder schließen und wenn was öffnet, dann hat das kaum eine Stelle, wo man ein paar Meter geradeaus schwimmen kann. Sieht man auch an Nord- und Ostsee. Es schwimmt kaum noch jemand, die meisten planschen nur noch im Wasser.

Wo sind wir aktuell mit vorn dabei? Am ehesten Nischen, die noch nicht alle Nationen für sich entdeckt haben, wie z.B. Frauenfußball [edit] wo wir dann in den letzten 5 Jahren den Anschluss verloren haben[/edit]
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3637
ruca hat geschrieben:Nein, aber als "Stimmung gegen die Finanzierung der Leichtathletik".

Auf dem Prüfstand ist die gesamte Finanzierung bzw. die Verteilung immer, jetzt auch in der Ampel.
https://www.sueddeutsche.de/sport/sport ... -1.5473516

Bei einem Ergebnis wie dem aktuellen ist es schon schwer, 16 Bundesleistungszentren zu verteidigen.
Warum "Stimmung"? Warum nicht die berechtigte "Kritik"?

Leider habe ich hier gar kein Wort "Leistung" gefunden, was bei der Regierenden immer weniger zu höheren ist:
Daneben wird auch ein "Entwicklungsplan Sport" angekündigt, von dem der Breitensport in den Kommunen und Vereinen nicht zuletzt infrastrukturell profitieren soll. Um den Kampf gegen physische, psychische und insbesondere sexualisierte Gewalt im Sport zu verbessern, werde die kommende Regierung den Aufbau eines unabhängigen Zentrums für Safe Sport unterstützen und "ein Bundesprogramm gegen Rechtsextremismus und Menschenfeindlichkeit im Sport" auflegen. Zugleich soll die Datei "Gewalttäter Sport" reformiert werden, was die organisierten Fanhilfen allerdings nicht zufriedenstellt; diese plädieren für eine komplette Abschaffung.
Es ist ein Abschied vom Leistungssport.

Bis jetzt hat Trainer einige soziale Aufgaben übernommen, in der Zukunft wird der Sozialarbeiter einige Traineraufgaben übernehmen müssen.

3638
JoelH hat geschrieben:Wird sie das wirklich?


Diese Passage ist tendenziös. Wer zur WM fährt, der hat sich dafür qualifiziert. Und es gibt eben nur einen der Erster werden kann. Aber das ist eben typisch Deutsch. Wird einer Erster, dann muss er sich direkt gegen Dopinggerüchte zur Wehr setzen und wird er nur 10. dann ist er direkt ein Urlauber, der Steuergelder verprasst. :klatsch: :klatsch:

Sorry, das ist keine Presse, das ist gequirrte Schei**e. Da wundert es wenig, wenn Junioren lieber einen "normalen" Beruf wählen.
Klar das "Bild" mit Parolen arbeitet, sonst wäre das nicht "Bild".
Trotzdem ist die Leistung deutlich zu kritisieren. Und wenn ein "Offizieller" sich so dazu äußert und lobt die Breite, weil das die "Finanzierung" fordert, ist die Kritik durchaus berechtigt.

3639
Rolli hat geschrieben: Bis jetzt hat Trainer einige soziale Aufgaben übernommen, in der Zukunft wird der Sozialarbeiter einige Traineraufgaben übernehmen müssen.
Steile These. Unglücklicherweise ist die nicht aus der Luft gegriffen. Wahrscheinlich wird es dann gar keine Wettkämpfe mehr geben. Wir müssen unbedingt das schlechte Gefühl bei den langsamer laufenden, kürze werfenden, etc. unterbinden. Und dann bitte immer alles positiv unterstreichen. Mittelmaß ist die neue Genialität. Mag ein wenig übertrieben sein. Nur manchmal kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, daß wir genau in diese Richtung laufen. Und es ist ja nicht so, daß wir noch nicht gestartet wären. Wir sind hier bereits auf einem "guten" Weg :wink:
nix is fix

3640
Rolli hat geschrieben: Es ist ein Abschied vom Leistungssport.
Passt in die Zeit.
Zielvorgabe des NDR beim ESC: "Radiotauglicher Song"
entsprechend ein international für die Top 5 gewettetes Lied gar nicht erst für den Vorentscheid zugelassen und nach dem verdienten letzten Platz klopft man sich auf die Schulter und spielt das Lied in seinen Sendern rauf und runter. Kein Scherz.
Und wenn ein "Offizieller" sich so dazu äußert und lobt die Breite, weil das die "Finanzierung" fordert, ist die Kritik durchaus berechtigt.
Volltreffer. :klatsch:
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3641
leviathan hat geschrieben:Wahrscheinlich wird es dann gar keine Wettkämpfe mehr geben. Wir müssen unbedingt das schlechte Gefühl bei den langsamer laufenden, kürze werfenden, etc. unterbinden. Und dann bitte immer alles positiv unterstreichen. Mittelmaß ist die neue Genialität. Mag ein wenig übertrieben sein. Nur manchmal kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, daß wir genau in diese Richtung laufen.
Witzigerweise hatte ich eben genau den selben Gedanken. Vielleicht sind es ja wir, die mit dem Leistungsgedanken, die ein Anachronismus werden. Denn in der Tat habe ich das gleiche Gefühl. Es ist ja oft gar nicht erwünscht, dass einer besser ist als der andere. Dadurch fühlt sich der schlechtere ja genau so - nämlich schlecht. Das geht ja gar nicht. Und wehe das Mädchen will mit den rosa Bällen spielen. Nein, es muss jetzt mit den blauen spielen, weil sie es darf.

Reflektierend fühle ich mich nach diesem Post einfach nur alt.
Bild
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3642
JoelH hat geschrieben:Das sind wir dann auch schon fast wieder bei den Bundesjugendspielen. Sport gegeneinander fördert nicht, sondern entzweit die Jugend. Darum sollen sie abgeschafft und durch Fungames ersetzt werden.
Das hast du falsch verstanden ... die Jugendlichen sollen abgeschafft und ersetzt werden ;-)

3643
Brian hat geschrieben:Gestatten, dass ich breit grinse?

Es ist eine harmlose Diskussion und hat mit Populismus nichts zu tun. Niemand greift Dich an.

Entspann Dich mal! 😁 😁 😁
Du kannst "breit grinsen" aber Spruch als Stimmungsmacher:
Kinder sind, hierzulande verheizt und der Bild zum Fraß vorgeworfen werden
... wo gar keine Kinder sind, leistet sich nicht mal Bild-Zeitung.

3644
Rolli hat geschrieben:Du kannst "breit grinsen" aber Spruch als Stimmungsmacher:

... wo gar keine Kinder sind, leistet sich nicht mal Bild-Zeitung.
😁

3646
Rolli hat geschrieben:Ich würde das nicht als "Stimmung gegen die Leichtathletik" bezeichnen.
Die Lage in der Leichtathletik ist einfach Katastrophal!!!

Da sollten wir das nicht dem "Bild" in die Schuhe schieben, sondern der Gesellschaft.
Eben. Das spiegelt sich sehr gut in der Berichterstattung über die WM. Ich fand die Kommentatoren selten so schlecht wie in diesem Jahr, auch wenn sie sich schon die letzten Jahre nicht mit Ruhm bekleckert haben. Gefühlt werden sie von Jahr zu Jahr grottiger. Wenn noch nicht einmal mehr unsere Sportjournalisten Interesse an der Leichtathletik haben, dann muss es ganz, ganz, ganz übel aussehen.
Da herrscht in anderen Ländern eine ganz andere Stimmung, siehe die geschilderten Reaktionen auf Wightmans sieg

3647
"Sport ist weit mehr als nur Bewegung – er ist auch das Streben
nach Wettbewerb, bei dem wir uns mit anderen und uns selbst
messen. Dieser Kerngedanke des Sports spielt bereits im Kindes-
und Jugendalter eine wichtige Rolle. So ertasten Kinder beim
Sport spielerisch ihre eigenen Grenzen im Wettbewerb mit
anderen und erfahren, dass eigene Leistung und Anstrengung zu
spürbarem Erfolg führen kann. Wissenschaftliche Studien zeigen
zudem: Für Kinder ist es selbstverständlich, sich im Sport mit an-
deren zu messen und ihre Leistung zu vergleichen."

https://www.krupp-stiftung.de/app/uploa ... g-V2-3.pdf
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

3648
feu92 hat geschrieben:Genial! Durch das suggerieren von staatlich bezahltem Urlaub im sonnigen Santa Barbara werden junge Talente motiviert, es als Profi zu versuchen...
Ich rechne mit einem dramatischen Ansteig von Anmeldungen für diverse Vereine! :teufel:


Oder es war nur plumpe Stimmungsmache.... Könnte ich mir bei der Bild aber nie vorstellen :klatsch: :klatsch: :klatsch: :klatsch: :klatsch:
Geld ist nun mal eine begrenzte Ressource. Und wenn bei dir im Ort aus Kostengründen das Hallenbad geschlossen wird und das Stadion inklusive Umkleidekabinen komlett abgerockt ist, dann fragt man natürlich nach. Ich meine, so mal eben 80 Athleten plus jede Menge Funktionäre nach Eugene zu verfrachten und dort unterzubringen, kostet halt. Und der Nutzen? Ein renoviertes Stadion wäre mir lieber.

"Das Internet ist der dümmste Ort der Welt." Jan Gorkow

3649
Rolli hat geschrieben: Da sollten wir das nicht dem "Bild" in die Schuhe schieben, sondern der Gesellschaft.
Ich bin Teil der Gesellschaft, fühle mich aber nicht verantwortlich für den Niedergang der LA. :D

"Das Internet ist der dümmste Ort der Welt." Jan Gorkow

3650
Rolli hat geschrieben:Ich kann mich gut an die 5000m Rennen zu DR von Koko erinnern. Eine der ersten Fragen war: "hat das mit Rechten Dingen zu tun?".

Sehr motivierend für einer sportlichen Leistungskariere hier, in Deutschland, alles zu opfern.
Wenn man eine schnellere Zeit als überführte Doping Sünder läuft, kommen solche Fragen natürlich. Dafür sind aber nicht die Frager zu verurteilen, sondern die damaligen Betrüger.

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