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Der Leichtathletik Diskussionthread

3301
Auf jedem Fall besser als bei der DM Sportler der 2 und 3 Reihe zu sehen und sich fragen, wo bleibt den die Spitze, die zu Olympia will? Achja... sie laufen in Timbuktu, um der Konkurrenz zu entgehen.

3302
JoelH hat geschrieben: Gedankenexperiment. Was ist wenn der Sieger des Laufs meider keine Norm hat und auch nicht läuft? Wie vermittelt man den Zuschauern dann das Ergebnis? Das die Läufer auf den Plätzen 2,3 und sagen wir 5 nach Olympia gehen.
Zunächst kann man diese Gefahr verringern, indem man selbst keine strengere nationale Norm als die des IOC festsetzt.

Und ansonsten? Dann qualifziert sich über dieses Rennen niemand für Olympia. Ob man dann überhaupt jemanden schickt, kann man dann gerne im Hinterzimmer entscheiden.
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3303
ruca hat geschrieben:Und ansonsten? Dann qualifziert sich über dieses Rennen niemand für Olympia.
Der Stadionsprecher so: "Die waren leider alle zu schlecht. Keiner ist dabei. ZONK. Und auch für das nächste Rennen erwarten wir keine echten Olympiachancen ...... ....."


Na, ich weiß nicht ob das so gut Vermarktungschancen birgt.
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3304
JoelH hat geschrieben:Der Stadionsprecher so: "Die waren leider alle zu schlecht. Keiner ist dabei. ZONK. Und auch für das nächste Rennen erwarten wir keine echten Olympiachancen ...... ....."
DM ist dann eben DM. Und wer nicht nur relativ in Deutschland ein bestimmtes Niveau erreicht, sondern auch absolut wie vom IOC gefordert, fährt zu Olympia. Ich sehe Dein Problem nicht.

Natürlich kann man so einen lausigen Stadionsprecher einsetzen. Der Fokus sollte dann doch eher darauf liegen, daß der Sprecher den Deutschen Meister hervorhebt. Wenn die Quali geschafft ist, kann er das besonders honorieren. Als Pfälzer solltest Du doch nur zu gut wissen wie man sportliche Ergebnisse im Stadion schön redet :D
nix is fix

3305
leviathan hat geschrieben:DM ist dann eben DM. Und wer nicht nur relativ in Deutschland ein bestimmtes Niveau erreicht, sondern auch absolut wie vom IOC gefordert, fährt zu Olympia. Ich sehe Dein Problem nicht.
Es ging mir aber nicht um die DM, sondern um die grundsätzliche Aussage in diesem verlinken Artikel, egal ob das dann eine DM oder ein Trial-Event ist.
Da steht nämlich: Wer das Rennen gewinnt und die Norm hat.

Und ich werfe eben ein, dass viele die Norm nicht bei diesem Event erwerben, sondern sich trotzdem vorher umschauen müssen, dass sie die Norm holen.

Nimm z.B. die 800m Mädels. Hering und Trost haben in einem ungepaceden Rennen mit ausschließlich deutscher Beteiligung eigentlich kaum die Möglichkeit die Norm zu holen. Sie müssten also im Vorfeld diese holen. Warum brauch ich dann aber noch ein Trial-Event? Das sind die Einzigen beiden die die Norm überhaupt schaffen, selbst wenn sie als bei den Trials nur 4. und 5. werden würden, wären sie die Nominierten. Oder, das würde ich dem DLV durchaus zutrauen, würde dann sagen, dann schicken wir lieber gar keinen. Fair? Na ja, ich weiss nicht.

Fakt ist ja eigentlich und das ist der große Unterschied zu den USA, dass dort die Normen für die Läufer kein Problem darstellen. Die haben alleine durch ihre Einwohnerzahl eine ganz andere Masse an Athleten und durch die College-Struktur auch ganz andere Entwicklungsmöglichkeiten. Und deshalb können sie die Trials machen. Weil die Sieger dort auch die entsprechende Qualität mitbringen.

Hierzuland ist das leider nicht der Fall. Das ist Schade, aber für ein solches Event, das sicher einen hohen Zuschauerzuspruch bekommen würde, letztlich der Todesstoß, weil nur für Disziplinen interessant in denen es mehr qualifizierte als mögliche Plätze gibt.
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3306
JoelH hat geschrieben: Nimm z.B. die 800m Mädels. Hering und Trost haben in einem ungepaceden Rennen mit ausschließlich deutscher Beteiligung eigentlich kaum die Möglichkeit die Norm zu holen. Sie müssten also im Vorfeld diese holen. Warum brauch ich dann aber noch ein Trial-Event?
Um zu entscheiden, welche der drei zu Olympia fahren. Es gibt einige Disziplinen, da ist das auch in Deutschland relevant. Nimm das Speerwerfen, Diskuswerfer, aber auch die Mehrkämpfe. Es gibt hier nicht nur Bobfahrer :wink:
Hierzuland ist das leider nicht der Fall. Das ist Schade, aber für ein solches Event, das sicher einen hohen Zuschauerzuspruch bekommen würde, letztlich der Todesstoß, weil nur für Disziplinen interessant in denen es mehr qualifizierte als mögliche Plätze gibt.
Die Befürchtung kann ich erst Recht nicht nachvollziehen. Die Amerikaner hatten in den 80ern und 90ern auch die Langstrecken im Programm. Das war langwierigste Saure Gurkenzeit aller Zeiten. Und trotz diese Mankos haben die Läufer teilgenommen. Und über die Jahre haben sie sich entwickelt. Heute haben wir exzellente Mittel- und Langstreckler aus den Staaten. Die Trials haben nicht geschadet. Ich würde sogar vermuten, daß sie den Wettbewerb forciert haben. Hat dort jemals ein Sprecher gesagt: "So jetzt können sich alle eine Burger holen. Die 5000m stehen auf dem Plan. Da qualifiziert sich eh keiner!" Ich habe nie von so etwas gehört. Das entspringt Deiner Phantasie. Und vielleicht gibt es mehrer von dem Kaliber. Ist auch ok. Die gehen dann den Burger holen. Für die Budenbesitzer muss auch gesorgt werden.
Nimm z.B. die 800m Mädels. Hering und Trost haben in einem ungepaceden Rennen mit ausschließlich deutscher Beteiligung eigentlich kaum die Möglichkeit die Norm zu holen. Sie müssten also im Vorfeld diese holen. Warum brauch ich dann aber noch ein Trial-Event? Das sind die Einzigen beiden die die Norm überhaupt schaffen, selbst wenn sie als bei den Trials nur 4. und 5. werden würden, wären sie die Nominierten.
In der Leichtathletik, die ich mir vorstelle, gibt es vielleicht 4 oder 5 Läuferinnen, die die Quali schaffen. Und dann gibt es hier das Ausscheidungsrennen. Wenn man nicht daran glaubt, kann man natürlich darauf verzichten. Wir können auch warten bis die Deutsche Leichtathletik sich phantastisch entwickelt hat und passen dann die Strukturen an. Man könnte auch erst die Strukturen anfassen und versuchen dem Thema einen Schub zu geben.
nix is fix

3307
Meine persönliche Präferenz wäre auch die Meisterschaften aufzuwerten. Dort sollten zumindest zwei der drei potenziellen Plätze vergeben werden. Beim WM und EM wegen mir auch alle 3. Bei Olympia hab ich ein wenig Bauchschmerzen wegen der enormen Tragweite, gerade für den einzelnen Athleten. Da würde ich einen Platz für den "Jahresbesten" (wer oder was auch immer das ist) offen halten. Wenn z. B. ein Johannes Vetter aus irgendwelchen Gründen am trialtag unpässlich ist wäre das schon sehr bitter für alle Beteiligten inkl. dem olympischen Wettkampf wenn so jemand nicht an am Start sein könnte.

Aber ist nur meine persönliche Meinung ...

Ich sehe auch das Argument mit den vergleichbaren Bedingungen als sehr starkes Argument. Den Termin sollte man dann so wählen (Beispiel der Kanuten von oben), dass danach natürlich nur eine vernünftige Leistung bei Olympia möglich ist. Gerade bei den Marathonis wirft das natürlcih eine gewisse Komplexität auf. zum einen sehe ich auch hier sehr stark das Thema mit den "gleichen Bedingungen" zum anderen haben diese Leute nur zwei Wettkämpfe im jahr wo sie Geld verdienen können. Wenn sie dann Trials und Olympia/WM laufen bleibt kein Raum mehr fürs Geld. Dann müsste man solche Wettkämpfe auch ordentlich dotieren oder zumindest die Trials im Rahmen eines großen Statdmarathons ausfechten. Dann aber wieder mit dem "Problem", dass der Siegerin nicht als erste durchs Ziel läuft ...

3308
DoktorAlbern hat geschrieben:Gerade bei den Marathonis wirft das natürlcih eine gewisse Komplexität auf. zum einen sehe ich auch hier sehr stark das Thema mit den "gleichen Bedingungen" zum anderen haben diese Leute nur zwei Wettkämpfe im jahr wo sie Geld verdienen können. Wenn sie dann Trials und Olympia/WM laufen bleibt kein Raum mehr fürs Geld.
Bei den Marathonis halte ich das für ein nicht sinnvoll zu bewerkstelligendes Unterfangen. Wieviel Regeneration und Wettkämpfe jemand benötigt, ist extrem individuell. Klar, man kann Mitte April einen Quali-Wettkampf ansetzen auf den sich alle passend vorbereiten können. Aber ob dann die Form im August für Olympia wirklich passt, ist eine ganz andere Geschichte. Klar, für manche optimal, für andere aber eine Katastrophe und sie hätten ihre Quali viel lieber im Herbst gehabt...

Da drohen mehr "Dabeisein ist alles"-Marathons wie bei den Frauen 2016 in Rio, weil sich zu sehr auf die Quali konzentriert wird.

Bei anderen Disziplinen ohne monatelangen Aufbau ist das aber eine ganz andere Geschichte.
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3309
leviathan hat geschrieben:In der Leichtathletik, die ich mir vorstelle, gibt es vielleicht 4 oder 5 Läuferinnen, die die Quali schaffen.
Und in der LA die ich kenne gibt es nur Hering und Trost.

Ich stelle mir auch immer mal wieder vor wie cool es wäre wenn Koko Olympia-Gold über 10.000m holt. Das würde sicher zu einer Renaissance dieser Disziplin führen.

Ansonsten, ich kann damit leben, dass es hier viele Fans von Trials gibt. Ich bin eben keiner davon. Isso.
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3310
DoktorAlbern hat geschrieben:Wenn z. B. ein Johannes Vetter aus irgendwelchen Gründen am trialtag unpässlich ist wäre das schon sehr bitter für alle Beteiligten inkl. dem olympischen Wettkampf wenn so jemand nicht an am Start sein könnte.
Natürlich wäre das schade. Wer fragt Dich eigentlich, wenn Du die Matheprüfung im Abi verkackst? Da kannst Du auch dahinter schreiben, daß Du einfach einen schlechten Tag hattest. Mal schauen, ob es Dir hilft. Die Tragweite für Dein Leben kann ähnlich sein wie die bei Johannes Vetter. Da kräht dennoch kein Hahn danach.
Gerade bei den Marathonis wirft das natürlcih eine gewisse Komplexität auf. zum einen sehe ich auch hier sehr stark das Thema mit den "gleichen Bedingungen" zum anderen haben diese Leute nur zwei Wettkämpfe im jahr wo sie Geld verdienen können. Wenn sie dann Trials und Olympia/WM laufen bleibt kein Raum mehr fürs Geld. Dann müsste man solche Wettkämpfe auch ordentlich dotieren oder zumindest die Trials im Rahmen eines großen Statdmarathons ausfechten. Dann aber wieder mit dem "Problem", dass der Siegerin nicht als erste durchs Ziel läuft ...
Bei den Marathonis sehe ich das Problem auch, insbesondere in Bezug auf die Erholung. Auch hier haben die Amis gute Lösungen gefunden. Wie man das dotiert, da kann man drüber reden. Wenn die Läufer oder Läuferinnen so interessant für die Zuschauer sind, lässt sich so ein Event auch vermarkten. Wenn es dafür nicht reicht, wäre auch die Vergütung im Rahmen eines Stadtmarathons eher mau.
nix is fix

3311
JoelH hat geschrieben: Ich stelle mir auch immer mal wieder vor wie cool es wäre wenn Koko Olympia-Gold über 10.000m holt. Das würde sicher zu einer Renaissance dieser Disziplin führen.
1992 Baumann Gold in Barcelona. Danach viele Jahre Ebbe.
2000 Schuhmann Gold in Sidney. Danach? Nennen wir es Dürre.
...

Nach Boris kam nochmal Michael Stich. Danach?
Es gibt auch andere Beispiele. Da muss man nur auf die Triathleten auf der Langdistanz schielen. Die von Dir unterstellte Kausalität kann ich aber beim besten Willen nicht sehen.

Ja, es braucht Vorbilder. Aber solide breite Entwicklung benötigt mehr. Und es gibt Länder, die in diversen Bereichen gute Lösungen gefunden haben. Da müssen wir nur auf über den Kanal schauen oder auch nach Frankreich in Bezug auf Fußball.
nix is fix

3312
leviathan hat geschrieben:Natürlich wäre das schade. Wer fragt Dich eigentlich, wenn Du die Matheprüfung im Abi verkackst?
Holla die Waldfee, was hinkt denn da durch den Wald.

Willst du wirklich Lernunwillen mit Verletzungen gleichsetzen? Ernsthaft?

Aber gerade Vetter wäre dieses Jahr ein gutes Beispiel. Er hatte ein kleines Wehwehchen zur DM und ist deshalb aus Vorsicht nicht gestartet. Was hätte es gebracht wenn man ihn zum Start gezwungen hätte nur damit die Muskelverletzung dann wirklich durchbricht und dafür Olympia flöten geht, für den mit Abstand besten Speerwerfer des Jahres und einem der ganz wenigen wirklichen Goldfavoriten aus Deutschland.

Und das solche Sachen passieren kann man ja gut aus dem gleichen Wettkampf extrahieren, den Röhler hat starten "müssen" aber schon frühzeit auch wieder hat aufgeben müssen.
leviathan hat geschrieben: Ja, es braucht Vorbilder. Aber solide breite Entwicklung benötigt mehr.
Es ging mir weniger um die Vorbilder, als bei den 10.000m existenziell um die Rennen selbst. Wie viele 10.000er Bahnrennen gibt es in D denn noch insgesamt? Die sind doch mittlerweile so gut wie abgeschafft. Weil sie so lange dauern :klatsch: :klatsch:
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3313
leviathan hat geschrieben: Ja, es braucht Vorbilder. Aber solide breite Entwicklung benötigt mehr.
Es ging mir weniger um die Vorbilder, als bei den 10.000m existenziell um die Rennen selbst. Wie viele 10.000er Bahnrennen gibt es in D denn noch insgesamt? Die sind doch mittlerweile so gut wie abgeschafft. Weil sie so lange dauern :klatsch: :klatsch:
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3315
leviathan hat geschrieben:Natürlich wäre das schade. Wer fragt Dich eigentlich, wenn Du die Matheprüfung im Abi verkackst? Da kannst Du auch dahinter schreiben, daß Du einfach einen schlechten Tag hattest. Mal schauen, ob es Dir hilft. Die Tragweite für Dein Leben kann ähnlich sein wie die bei Johannes Vetter. Da kräht dennoch kein Hahn danach.
Ist/war das bei euch tatsächlich so? Ich würd sagen, ganz schlechter Vergleich. Bei uns wurden beim Abi die Noten von 3 Jahren genommen und die Abi-Arbeiten einfach 4-fach (? genau weiss ich es nicht mehr, zu lange her) gezählt. Gesamtnote beinhaltete auch nicht nur Leistungsfächer. Dazu gab es glaube ich sogar die Möglichkeit bei arg schlechtem Abschneiden, die Note der Abiarbeiten in einer mündlichen Prüfung aufzuwerten.

Ich versteh ehrlich gesagt auch nicht, warum ihr euch so kabbelt und die Möglichkeit, die so manche hier bringen (2 Plätze Trials, 1 Platz Bestenliste o.ä.) so komplett ausschliesst.

3316
leviathan hat geschrieben:Natürlich wäre das schade. Wer fragt Dich eigentlich, wenn Du die Matheprüfung im Abi verkackst? Da kannst Du auch dahinter schreiben, daß Du einfach einen schlechten Tag hattest. Mal schauen, ob es Dir hilft. Die Tragweite für Dein Leben kann ähnlich sein wie die bei Johannes Vetter. Da kräht dennoch kein Hahn danach.
Ich war immer gut in Mathe :D

Und ich sag mal so ... wenn das Abi an genau einer Prüfung hängt hat man vorher auch schon nicht alles richtig gemacht :nick:

Ich finde es grundsätzlich schon immer Schade wenn die besten Leute bei Olympia nicht am Start sind. Natürlich ist ein Olympiasieg deswegen trotzdem das gleiche wert.

3317
Fjodoro hat geschrieben: Ich versteh ehrlich gesagt auch nicht, warum ihr euch so kabbelt und die Möglichkeit, die so manche hier bringen (2 Plätze Trials, 1 Platz Bestenliste o.ä.) so komplett ausschliesst.
Es gibt mehrere Möglichkeiten. Nur sollten die klar definiert sein. Ansonsten kommt es dann doch zu den Hinterzimmerentscheidungen. Und genau diese Klüngelei soll ja vermieden werden. Wenn die Regeln feststehen, kann man sich daran festhalten.

Ob so eine Regel dann besser ist, kann ich nicht sagen. Die Trials scheinen mir immer noch die fairste Variante.
Ist/war das bei euch tatsächlich so? Ich würd sagen, ganz schlechter Vergleich.
Wo Du eine definierte Note als Studienvoraussetzung mitbringen musst, ist das genau so. Knapp daneben, ist dann auch vorbei. Platz 4 ist ebenfalls daneben. Auch nur knapp :wink:

Bisher sind die USA mit ihrer knallharten Regel ganz gut gefahren. Das ist natürlich eine Korrelation und es muss keine Kausalität bestehen. Ich würde diese dennoch unterstellen. Es ist einfach Teil einer sehr harten Selektion.
JoelH hat geschrieben: Willst du wirklich Lernunwillen mit Verletzungen gleichsetzen? Ernsthaft?
Nein. Natürlich nicht. Aber auch in einer Prüfung versagen dem einen oder anderen die Nerven. Für die potentiellen Olympioniken wären die Trails exakt so eine Prüfungssituation.

Ich stimme Dir (Euch) völlig zu, daß es in einzelnen Fällen sehr schade wäre, wenn die Tür so zugehen sollte. Es wäre aber ein System, an dem sich jeder von Beginn an orientieren kann. Die Chancen wäre für alle gleich. Und es gäbe keinen Interpretationsspielraum.
nix is fix

3318
leviathan hat geschrieben:Für die potentiellen Olympioniken wären die Trails exakt so eine Prüfungssituation.
Brazier ist amtierender Weltmeister. Ob man den unbedingt auf Druck prüfen muss, lasse ich mal dahingestellt.
leviathan hat geschrieben:Die Chancen wäre für alle gleich. Und es gäbe keinen Interpretationsspielraum.
Das ist in meinen Augen der einzige, wirkliche Vorteil. Klüngelei wäre ausgeschlossen. Aber auf die Gefahr hin, dass man nicht die Besten schickt. Ist Abwägungssache.
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3320
leviathan hat geschrieben:Es gibt mehrere Möglichkeiten. Nur sollten die klar definiert sein. Ansonsten kommt es dann doch zu den Hinterzimmerentscheidungen. Und genau diese Klüngelei soll ja vermieden werden. Wenn die Regeln feststehen, kann man sich daran festhalten.
Natürlich sollten die Regeln klar definiert sein. Das eine schließt das andere ja nicht aus. Ich sehe jetzt auch nicht das Problem zu sagen "Bester im letzten halben Jahr" plus die 2 besten der Trials. Klingt für mich nicht allzu kompliziert.
leviathan hat geschrieben: Ob so eine Regel dann besser ist, kann ich nicht sagen. Die Trials scheinen mir immer noch die fairste Variante.
Ich versteh das weiterhin als "entweder oder".
leviathan hat geschrieben: Wo Du eine definierte Note als Studienvoraussetzung mitbringen musst, ist das genau so. Knapp daneben, ist dann auch vorbei. Platz 4 ist ebenfalls daneben. Auch nur knapp :wink:
Und ich find den Vergleich wieder verkehrt :wink: Die definierte Note kommt ja nicht von einer einzelnen Prüfung, sondern einem Zeitraum (Vgl. Rangliste/Bestweite) plus Abschlussprüfung (eher Richtung Trial). Zudem gibt es beim NC auch den Weg über die Hintertür = Warteliste :D

3321
Fjodoro hat geschrieben: Und ich find den Vergleich wieder verkehrt :wink: Die definierte Note kommt ja nicht von einer einzelnen Prüfung, sondern einem Zeitraum (Vgl. Rangliste/Bestweite) plus Abschlussprüfung (eher Richtung Trial). Zudem gibt es beim NC auch den Weg über die Hintertür = Warteliste :D
Ich verstehe schon, was Du sagen willst. Bei Olympia gibt es ja auch eine Art Warteliste. Man kann es in vier Jahren wieder probieren oder für Lichtenstein starten :D
nix is fix

3322
JoelH hat geschrieben:Brazier ist amtierender Weltmeister. Ob man den unbedingt auf Druck prüfen muss, lasse ich mal dahingestellt.
Die Frage "warum" klingt schnell nach aggressivem Unterton :D
Aber mich würde tatsächlich interessieren, wie du darauf kommst, dass Brazier nicht auf Druck getestet werden muss.

Ich will nicht mit dem Totschlagargument "Leistungssport ist halt so" kommen. Dennoch ist es bewiesen, dass Konkurrenzdruck im Sport zu Höchstleistungen anspornt.
Und das nicht nur bezogen auf den Wettkampf sondern auch bzw. sogar sehr stark auf das Training.

Unsere drei deutschen Top-Speerwerfer sind da nur eines von vielen Beispielen. Hier hatte man in einigen Saison das Gefühl, dass jeder den anderen beim nächsten wichtigen Wettkampf überholen will.
Und genau daraus entstehen dann Höchstleistungen.
Und aus Höchstleistungen erhalten Sportler die innere Überzeugung bei Olympia gewinnen zu können. Da wird die Brust auf einmal ein ganzes Stückchen größer.

Da entwickelt sich manchmal eine unglaublich starke positive Eigendynamik!

Und genau diese Eigendynamik wird durch Trials angekurbelt.

3326
RunSim hat geschrieben:Die Frage "warum" klingt schnell nach aggressivem Unterton :D
Aber mich würde tatsächlich interessieren, wie du darauf kommst, dass Brazier nicht auf Druck getestet werden muss.

Ich will nicht mit dem Totschlagargument "Leistungssport ist halt so" kommen. Dennoch ist es bewiesen, dass Konkurrenzdruck im Sport zu Höchstleistungen anspornt.
Das stimmt natürlich und genau deshalb sollte niemand einfach einen "Freifahrtsschein" aufgrund von Weltranglisten Punkten bekommen. Allerdings kann man bei Brazier als amtierenden WM davon ausgehen, dass er Leistungen bringen kann und bei den Trials mal einen schlechten Tag erwischt hat. Deshalb wäre eine zweite Option daneben m. M. n. fair.

Warum nicht ein gewisses Kontigent über Trials vergeben und einen Platz über die Jahresbestleistung der letzten X Monate vor Olympia (dieser Zeitrahmen mit Frist lässt sich ja einfach festsetzen)?

Vielleicht bewirkt das Ausscheiden nun einen immensen positiven Druck für den Qualifikationszeitraum für 2024. Ggf. hätte der Druck allerdings auch schon in diesem Jahr noch gereicht, um bei einem weiteren Event mit guter Tagesform zu überzeugen.

3327
coffeerun hat geschrieben:Das stimmt natürlich und genau deshalb sollte niemand einfach einen "Freifahrtsschein" aufgrund von Weltranglisten Punkten bekommen. Allerdings kann man bei Brazier als amtierenden WM davon ausgehen, dass er Leistungen bringen kann und bei den Trials mal einen schlechten Tag erwischt hat. Deshalb wäre eine zweite Option daneben m. M. n. fair.
Es gibt diese zweite Option. So hat z.B. Michael Johnson 1997 nach einer Verletzung eine Wildcard für die 400m durch den Weltverband bekommen. Es gab also die drei qualifizierten Läufer und dazu durfte Nummer 4. Wenn man gut genug ist, scheint also auch das zu funktionieren. Das war dann eben mal eine Ausnahme.

Er war zu dem Zeitpunkt Weltrekordinhaber über 200 und 400 und wurde über beide Strecken im Jahr zuvor Olympiasieger. Teil der 400m Staffel war er übrigens nicht. Er hatte ja nicht an den Trials teilgenommen. Da war es auch nicht ausschlaggebend, daß er wieder WM Gold im Einzel holte. Ich fand das damals richtig mies. Wenn ich nun aber auf die Ergebnisse über die Jahre schaue, drängt sich mir der Eindruck auf, daß

"do or die"

nicht das schlechteste aller Auswahlkriterien sein könnte.
nix is fix

3328
RunSim hat geschrieben: Ich will nicht mit dem Totschlagargument "Leistungssport ist halt so" kommen. Dennoch ist es bewiesen, dass Konkurrenzdruck im Sport zu Höchstleistungen anspornt.
Und das nicht nur bezogen auf den Wettkampf sondern auch bzw. sogar sehr stark auf das Training.

Unsere drei deutschen Top-Speerwerfer sind da nur eines von vielen Beispielen. Hier hatte man in einigen Saison das Gefühl, dass jeder den anderen beim nächsten wichtigen Wettkampf überholen will.
Und genau daraus entstehen dann Höchstleistungen.
Und aus Höchstleistungen erhalten Sportler die innere Überzeugung bei Olympia gewinnen zu können. Da wird die Brust auf einmal ein ganzes Stückchen größer.

Da entwickelt sich manchmal eine unglaublich starke positive Eigendynamik!

Und genau diese Eigendynamik wird durch Trials angekurbelt.
Ich versteh dich zwar, aber die obige Argumentation kann man auch gegen Trials auslegen: Wo meinst du zeigen Koko oder Krause wohl Höchstleistungen? In einem dt. Trial ohne wirkliche Konkurrenz oder auf einem internationalen Meeting?

3329
leviathan hat geschrieben:Es gibt diese zweite Option. So hat z.B. Michael Johnson 1997 nach einer Verletzung eine Wildcard für die 400m durch den Weltverband bekommen. Es gab also die drei qualifizierten Läufer und dazu durfte Nummer 4. Wenn man gut genug ist, scheint also auch das zu funktionieren. Das war dann eben mal eine Ausnahme.

Er war zu dem Zeitpunkt Weltrekordinhaber über 200 und 400 und wurde über beide Strecken im Jahr zuvor Olympiasieger. Teil der 400m Staffel war er übrigens nicht. Er hatte ja nicht an den Trials teilgenommen. Da war es auch nicht ausschlaggebend, daß er wieder WM Gold im Einzel holte. Ich fand das damals richtig mies. Wenn ich nun aber auf die Ergebnisse über die Jahre schaue, drängt sich mir der Eindruck auf, daß

"do or die"

nicht das schlechteste aller Auswahlkriterien sein könnte.
Jetzt sprichst du von etwas vollkommen anderem als ich in meinem Posting geschrieben habe. Wildcards halte ich für keine gute und noch weniger faire Option. Dann lieber nur Trials.

3330
Fjodoro hat geschrieben:Ich versteh dich zwar, aber die obige Argumentation kann man auch gegen Trials auslegen: Wo meinst du zeigen Koko oder Krause wohl Höchstleistungen? In einem dt. Trial ohne wirkliche Konkurrenz oder auf einem internationalen Meeting?
Das ist völlig richtig. Die Trails als entscheidendes Event machen nur dann Sinn, wenn mehr als drei Athleten, die Norm erfüllen. Da sind wir hier nicht so gesegnet.
coffeerun hat geschrieben:Jetzt sprichst du von etwas vollkommen anderem als ich in meinem Posting geschrieben habe. Wildcards halte ich für keine gute und noch weniger faire Option. Dann lieber nur Trials.
Also nicht ganz unfair, sondern nur ein bisschen :wink:

Edit: bitte den Smiley nicht übersehen. Ist schon gut, mal intensiv über den richtigen Weg nachzudenken. Wenn ich nicht gerade an meine gescheiterten Lieblingssportler denke, halte ich die Trials tatsächlich immer noch für die geeignetste Form der Auswahl. Wenn ich allerdings an diese denke, dann werde ich emotional. und sicher ein wenig biased :P
nix is fix

3331
leviathan hat geschrieben:Das ist völlig richtig. Die Trails als entscheidendes Event machen nur dann Sinn, wenn mehr als drei Athleten, die Norm erfüllen. Da sind wir hier nicht so gesegnet.
Das schrieb ich übrigens schon vor einigen vielen Postings hier. :daumen:

Schauen wir also mal wo mehr als 3 Leute die Norm geknackt haben. Stand ist der 20.06.

Männer:

Marathon: Amanal Petros, Hendrik Pfeiffer, Richard Ringer, Simon Boch

50km Gehen: Jonathan Hilbert, Carl Dohmann, Nathaniel Seiler, Karl Junghannß

Diskuswerfen: Martin Wierig, Christoph Harting, Clemens Prüfer, David Wrobel, Daniel Jasinski

Speerwerfen: Johannes Vetter, Julian Weber, Thomas Röhler, Andreas Hofmann, Bernhard Seifert


Frauen:

100m: Tatjana Pinto, Lisa Mayer, Alexandra Burghardt, Gina Lückenkemper, Laura Müller

Marathon: Melat Kejeta, Katharina Steinruck, Deborah Schöneborn, Rabea Schöneborn, Laura Hottenrott, Anja Scherl

Kugelstoßen: Christina Schwanitz, Sara Gambetta, Katharina Maisch

Diskuswerfen: Kristin Pudenz, Claudine Vita, Shanice Craft, Marike Steinacker, Nadine Müller


Würde ein ziemlich dünnes Programm ergeben, nur ein Lauf auf der Bahn. Technikfans wären allerdings, zugegebenermaßen, wohl hoch erfreut.
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3332
JoelH hat geschrieben:Das schrieb ich übrigens schon vor einigen vielen Postings hier. :daumen:

Schauen wir also mal wo mehr als 3 Leute die Norm geknackt haben. Stand ist der 20.06.
Wenn kein Sportler die Norm erfühlen kann, ist die ganze Diskussion überflüssig und wir benötigen keine Reglung.

3333
Fjodoro hat geschrieben:Ich versteh dich zwar, aber die obige Argumentation kann man auch gegen Trials auslegen: Wo meinst du zeigen Koko oder Krause wohl Höchstleistungen? In einem dt. Trial ohne wirkliche Konkurrenz oder auf einem internationalen Meeting?
Das ist absolut richtig. Im Kampf gegen sich selbst wird es für Sportler wie Krause oder Koko natürlich schwieirg Höchstleistungen zu zeigen.
Es ist auch ganz klar, dass es auch Argumente gegen Trials gibt.
Ich persönlich halte Trials auch nicht für das Allheilmittel von allen Problemen. Nur mir scheint es das kleinste Übel zu sein, wenn ich an andere Möglichkeiten denke.

Kenia z.B.: 2 Plätze über die nationalen Trials und der dritte Startplatz wird vom Verband nominiert.
Da schachert dann jeder um diesen Platz. Vor kurzem noch auf letsrun.com gesehen:
https://www.letsrun.com/news/2021/06/ti ... mpic-team/

Da kann dann der Trainer vom betreffenden Sportler sagen: hey, mein Mann is fit, nehmt den mit.
Oder ein Verein oder wer auch immer macht im Hinterstübchen Druck.

Auch hier reden wir wie bei Brazier nicht über "irgendeinen", sondern über Timothy Cheruiyot.

Aber... er ist als Vierter ins Ziel gekommen, dritter wurde ein junger Sportler, der demnächst vielleicht ganz nach oben kommt. Vielleicht bringt er es auch nicht. Man weiß es nicht. Aber er hat sich gegen große Namen bewährt. Soll das jetzt nicht belohnt werden?

Wo bleibt da die sportliche Maxime?

Platz drei und vier einfach in den Ergebnislisten umtauschen, weil dem Verband die Reihenfolge nicht gefällt?
Genau das wäre nämlich dann die Schlussfolgerung.


Klar, als Brazier-Fan oder als Cheruiyot-Fan kann ich vollkommen verstehen, wenn man die auch bei Olymia sehen will.
Aber sportlich fair ist das nicht.





Anderes Thema, Deutschland:

Für Deutschland sehe ich die große Notwendigkeit Leichtathletik wieder attraktiver für das Publikum zu gestalten.
Könnte man nicht sagen, dass die drei Olympiaplätze bei Trials vergeben werden und nur wenn dort die ersten drei SportlerInnen nicht die Olympia-Norm laufen bzw. vorher gelaufen sind, erst dann wird "aufgefüllt"?


Koko z.B. kann sich dann ruhig weiter so vorbereiten wie sie es aktuell macht. Sie läuft die Norm in einem internationalen Rennen und gut is.

3334
@RunSim: wie gesagt, ich verstehe deine Sichtweise und ich sehe da auch keine perfekte Lösung. Was mich nur immer wieder irritiert, dass in deiner Levi's, oder Rolli's Argumentation immer nur die Möglichkeiten Trials vs. Hinterstübchen vorkommen.
Es haben verschiedene Personen das Konzept Trials + einen Platz Bestenliste in den Raum geworfen (natürlich muss die Definition vor dem Qualizeitraum stehen). Ich will garnicht sagen, dass das der richtige Weg wäre. Ich verstehe nur nicht, warum ihr nach so einem Vorschlag immer mit der Hinterstübchenargumentation kommt (wie bei dir jetzt Kenia). Man muss ja kein Fan von dem Vorschlag sein, aber dann würde ich mir wünschen, dass Argumente dagegen auch wirklich mal vorgetragen werden (sorry, wenn ich die übersehen habe). Wenn jemand sagt, dass er keine Argumente dagegen hat, trotzdem Trials will, ist das auch okay. Aber werft doch bitte keine Nebelkerzen

3335
Fjodoro hat geschrieben:@RunSim: wie gesagt, ich verstehe deine Sichtweise und ich sehe da auch keine perfekte Lösung. Was mich nur immer wieder irritiert, dass in deiner Levi's, oder Rolli's Argumentation immer nur die Möglichkeiten Trials vs. Hinterstübchen vorkommen.
Es haben verschiedene Personen das Konzept Trials + einen Platz Bestenliste in den Raum geworfen (natürlich muss die Definition vor dem Qualizeitraum stehen). Ich will garnicht sagen, dass das der richtige Weg wäre.
Da würde ich Dir gern widersprechen. Ich habe oben geschrieben, daß man auch andere klare Regelungen nutzen könnte. Und ich (vielleicht wir) kann Eure Argumente sehr gut nachempfinden. Es gibt für jede Form der Selektion Pros und Cons. Und ich habe oben geschrieben, daß mir persönlich die Trials als die fairste Variante erscheinen. Das schreibe ich wohlwissend, daß auch dies nicht die perfekte Lösung ist. Ich kann Dir nichtmal genau sagen warum. Das ist ein ziemlich subjektives Gerechtigkeitsempfinden.
nix is fix

3336
Fjodoro hat geschrieben:@RunSim: wie gesagt, ich verstehe deine Sichtweise und ich sehe da auch keine perfekte Lösung. Was mich nur immer wieder irritiert, dass in deiner Levi's, oder Rolli's Argumentation immer nur die Möglichkeiten Trials vs. Hinterstübchen vorkommen.
Habe ich nicht geschrieben. Aber zur Zeit gibt es nur "Hinterstübchen".

3337
@Fjodoro
Das mit den Hinterstübchen ist doch schnell erklärt. Für die meisten Befürworter von Trials liegt das Problem bei der (angeblichen) Macht der Bundestrainer und des Herrn Gonschinska. Wer sich mit denen Überwirft der hat (angeblich) keine Chancen. So die (Verschwörungs)theorie.

Da helfen dann nur Trials, denn dann kann es kein Klüngel geben. Dabei ist das Problem eigentlich gar keins, denn wie oben aufgeführt, nur in 5 Stadion-Disziplinen haben überhaupt mehr als 3 Leute die Norm erfüllt.
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wo ich herkomme Am Anfang war da der Bauchspeck und wo ich zuletzt gelaufen bin Joels Daily Challenge - Streakrunning

3338
@Leviathan und Rolli:
Dann sorry, dass ich das euch unterstellt habe. Mir kam es vom Eindruck so vor, habe da scheinbar zuviel hineininterpretiert.


@JoelH: jaja, weiss ich. Mir ging es speziell um die Probleme des einen Alternativvorschlags.

3339
JoelH hat geschrieben:@Fjodoro
Das mit den Hinterstübchen ist doch schnell erklärt. Für die meisten Befürworter von Trials liegt das Problem bei der (angeblichen) Macht der Bundestrainer und des Herrn Gonschinska. Wer sich mit denen Überwirft der hat (angeblich) keine Chancen. So die (Verschwörungs)theorie.
Da muss ich Dir vehement widersprechen. Ich wusste bis gerade eben nicht mal, wer Bundestrainer ist. Es ging mir vielmehr um die auf den Punkt gebrachte Leistung zu einem definierten Zeitpunkt sowie den Ausschluss von Willkür ex post. Natürlich sind die Trials auch ein Form von Willkür. Diese besteht aber ex ante und somit kann jeder vorausschauend damit umgehen.

Und um es nochmal als Argument rauszunehmen. Natürlich könnte man auch eine Lösung wie die oben angesprochenen 2 ersten des Laufs plus der/die mit der besten Saisonleistung nehmen. Hat auch Charme. Mir gefallen aber die Trials rein intuitiv besser und ich empfinde sie als die fairste Variante.
nix is fix

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leviathan hat geschrieben:Ich wusste bis gerade eben nicht mal, wer Bundestrainer ist.
Ich kenne auch keine Namen. Ich folge nur den einschlägigen Diskussionen einschlägiger Foren.
leviathan hat geschrieben: Mir gefallen aber die Trials rein intuitiv besser und ich empfinde sie als die fairste Variante.
Das sei dir auch unbenommen. Zumal ich vermute du gestehst mir selbiges zu. Auch wenn ich völlig konträrer Meinung bin.
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wo ich herkomme Am Anfang war da der Bauchspeck und wo ich zuletzt gelaufen bin Joels Daily Challenge - Streakrunning

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JoelH hat geschrieben:@Fjodoro
Das mit den Hinterstübchen ist doch schnell erklärt. Für die meisten Befürworter von Trials liegt das Problem bei der (angeblichen) Macht der Bundestrainer und des Herrn Gonschinska. Wer sich mit denen Überwirft der hat (angeblich) keine Chancen. So die (Verschwörungs)theorie.

Da helfen dann nur Trials, denn dann kann es kein Klüngel geben. Dabei ist das Problem eigentlich gar keins, denn wie oben aufgeführt, nur in 5 Stadion-Disziplinen haben überhaupt mehr als 3 Leute die Norm erfüllt.
Reimst Du Dir wieder was zusammen, was der Wahrheit nicht entspricht?

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Fjodoro hat geschrieben:@RunSim: wie gesagt, ich verstehe deine Sichtweise und ich sehe da auch keine perfekte Lösung. Was mich nur immer wieder irritiert, dass in deiner Levi's, oder Rolli's Argumentation immer nur die Möglichkeiten Trials vs. Hinterstübchen vorkommen.
Es haben verschiedene Personen das Konzept Trials + einen Platz Bestenliste in den Raum geworfen (natürlich muss die Definition vor dem Qualizeitraum stehen). Ich will garnicht sagen, dass das der richtige Weg wäre. Ich verstehe nur nicht, warum ihr nach so einem Vorschlag immer mit der Hinterstübchenargumentation kommt (wie bei dir jetzt Kenia). Man muss ja kein Fan von dem Vorschlag sein, aber dann würde ich mir wünschen, dass Argumente dagegen auch wirklich mal vorgetragen werden (sorry, wenn ich die übersehen habe). Wenn jemand sagt, dass er keine Argumente dagegen hat, trotzdem Trials will, ist das auch okay. Aber werft doch bitte keine Nebelkerzen
Ich kann es wahrscheinlich nicht so gut wie Levi ausdrücken.
Auch ich bin nicht der Meinung, dass es für Trials nur Pro und kein Contra gibt.
Auch ich finde Trials nicht die perfekteLösung. Und für Deutschland gibt es auch nochmal andere Voraussetzungen als für die USA.
Joel als Brazier-Fan kam aber auf einmal an und wollte seinen Brazier bei Olympia sehen.
Und aus der Fanbrille vergisst man halt leider schnell, dass es auch noch andere Sportler gibt, die 1:43 auf 800m laufen können und damit bei Olympia kompetitiv mitmischen können.


Die von dir angesprochene "2+1"-Regelung finde ich jetzt auch gar nicht mal so schlecht.

Das von mir dazu angesprochene Beispiel aus Kenia war ja im Nachhinein gesehen auch kein wirkliches Problem.
Der Trainer von Cheruiyot hat zwar gesagt, dass sein Schützling fit sei, aber der Verband hat sich ja dennoch für den drittplatzierten Sportler entschieden.
Das ist mMn eine faire und sportliche Entscheidung gewesen.



JoelH hat geschrieben: Das mit den Hinterstübchen ist doch schnell erklärt. Für die meisten Befürworter von Trials liegt das Problem bei der (angeblichen) Macht der Bundestrainer und des Herrn Gonschinska. Wer sich mit denen Überwirft der hat (angeblich) keine Chancen. So die (Verschwörungs)theorie.
Auch wenn du das hier wohl nicht lesen wirst, für alle anderen mal zur Erklärung.

Für keinen der Befürworter von Trials ist das Hauptargument das "Hinterstübchen".
Levi und ich haben ausführlich geschrieben, dass das Hauptargument für Trials sportliche Gründe sind.
Alle Sportler zur gleichen Zeit am selben Ort, gleiche Voraussetzungen für jeden Sportler.
Lass die Uhr oder die Messlatte das Maß der Entscheidung sein.

Dass Joel mir/uns jetzt Verschörungstheorien anlasten will, ist völlig absurd. Es erschließt sich für mich nicht, wie er darauf kommt.


Außerdem: wenn er sowas wie oben schreibt, dann hat er absolut keine Ahnung von Hinterstübchen. Kann man ihm aber auch nicht vorwerfen, er war selber nie im Leistungssportsystem.
Das klingt jetzt sicherlich arrogant und überheblich von mir.
Jedoch habe ich, im Gegensatz zu Joel, schon persönlich mitbekommen, wie Kader aufgestellt werden.
Das ist also keine Verschwörungstehorie sondern einfach Tatsache.

Zum deutschen Bundestrainer+Gonschinska kann ich nichts sagen, da ich mich hier absolut nicht auskenne. Den Namen vom bundestrainer ist mir auch nicht bekannt und ich werde einen Teufel tun und hier Leute anprangern, die ich nicht kenne.
Aber Sportverbände müssen sich manchmal vor sich selber schützen.
Hier heißt das große Stichwort "Transparenz".


Und frag mal Rolli. Der kann dir in Sachen "Hinterstübchen" in LA sicherlich etwas sagen. Ob er es macht sei dahingestellt, da man öffentlich über sowas nicht sprechen darf.



Ich für meinen Teil kann nur allgemein sagen, was da manchmal passiert (selber in solchen Sitzungen dabei gewesen, jedoch nicht Leichtathletik).
1. Sportler wird nicht in den Kader bzw. in einen geringerstufigen Kader aufgenommen, weil der Verbandstrainer/Bundestrainer nicht mit dem Vereinstrainer des Sportlers klarkommt. Persönliche "Fehde" zwischen Trainern...
2. Sportler wird nicht in den Kader bzw. in einen geringerstufigen Kader aufgenommen, weil er im "falschen" Verein ist.
3. Sportler wird nicht in den Kader bzw. in einen geringerstufigen Kader aufgenommen, weil der Verbandstrainer/Bundestrainer meint, dass die erzielten Wettkampfergebnisse des Sportlers nur "Glück/Ausrutscher nach oben" waren.
Die selber trainierten Sportler hingegen dürfen sich auch mal Ausrutscher leisten.


Dann habe ich noch einmal erlebt, dass ein Kader unnötig erweitert wird, nur damit eine bestimmte SportlerIn noch in den Kader kommt.
Normal waren in diesem Beispiel ca. 3 Personen pro Disziplin, SportlerIn x war jedoch nur auf Platz 8 laut Ergebnissen.
Daraufhin wurde dann, damit es nicht heißt, dass hier jemand bevorteilt wird, der Kader für dieses Jahr auf 8 Plätze erweitert. Ach, was ein Zufall...
Klar, das ist jetzt kein Argument für eine Benachteiligung von Sportlern. Aber es untermauert zusätzlich, wie solche Ausschüsse funktionieren - eben (leider) nicht immer rational und auf Ergebnissen basierend sondern manchmal völlig subjektiv und manchmal gegen bestimmte SportlerInnen.




EDIT: zur Klarstellung: nicht, dass hier der Eindruck entsteht, Kaderzusammenstellungen würden immer nur gewürfelt.
Vieles läuft auch absolut fair und transparent ab. Meine oben genannten "Verfehlungen" sind glücklicherweise Ausnahmen.
es kommt hier einfach auf die Personen in den Ausschüssen an.
Diese verändern sich jedoch auch mla über die Jahre.

Und hier muss man halt sicherstellen, dass das System auch "schlechten Menschen" standhält, die Eigeninteressen deutlich stärker gewichten als sportliche Interessen.

3343
JoelH hat geschrieben: Das sei dir auch unbenommen. Zumal ich vermute du gestehst mir selbiges zu. Auch wenn ich völlig konträrer Meinung bin.
Ja natürlich. Dein Standpunkt ist deutlich. Meiner ist das hoffentlich auch. Wir gewichten die jeweiligen Vor- und Nachteile eben etwas anders. Und das ist völlig ok. An dem, was mich gestört hat, hat Runsim sich gerade abgearbeitet. Das sehe ich zwar nicht so hart, was auch an fehlender Erfahrung mit solchen Verfahren liegen mag. Die Grundaussage oder -befürchtung teile ich allerdings.
nix is fix

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leviathan hat geschrieben:Ja natürlich. Dein Standpunkt ist deutlich. Meiner ist das hoffentlich auch. Wir gewichten die jeweiligen Vor- und Nachteile eben etwas anders. Und das ist völlig ok.
... bis der Argument "Verschwörungstheoretiker" auf den Tisch kommt.

3345
Rolli hat geschrieben:... bis der Argument "Verschwörungstheoretiker" auf den Tisch kommt.
Ja, das ist richtig. Aber sei nicht so nachtragend. Simon hat alles dazu gesagt und damit ist das für mich auch erledigt:
leviathan hat geschrieben:An dem, was mich gestört hat, hat Runsim sich gerade abgearbeitet. Das sehe ich zwar nicht so hart, was auch an fehlender Erfahrung mit solchen Verfahren liegen mag. Die Grundaussage oder -befürchtung teile ich allerdings.
Das mit der Verschwörungstheorie war etwas unglücklich ausgedrückt und vielleicht auch etwas anmaßend. Aber das passiert uns allen gelegentlich mal :wink:
nix is fix

3346
Irgendwie reagiere ich empfindlich, wenn Sport durch Politiker (und Funktionäre sind kleine Politiker) vereinnahmt wird. Aktueller Fall: ich würde Neuer für die EM sperren, obwohl ich seine Meinung teile.

3347
Selbst in der Leichtathletik steht bei einer Nichtnominierung der Rechtsweg offen:

https://www.spiegel.de/sport/sonst/char ... 57512.html

https://www.focus.de/sport/mehrsport/le ... 33514.html

https://www.focus.de/sport/olympische-s ... 22827.html
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

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Im Prinzip wäre es am Ende egal welches Verfahren angewendet wird so lange vor dem Quali-Zeitraum klar ist was Sache ist. Dieses Beispiel mit Obergföll und Molitor ist eine absolute Vollkatatsrophe. Zählt die Bestleistung? Und wann muss diese erbracht worden sein? Oder zählen auch zweit und dritt Leistungen? Beim gleichen oder bei unterschiedlichen Wettkämpfen?

Kann man grundsätzlich alles machen, nur es muss vorab allen bekannt sein ansonsten ist das einfach nur "unfair" ...

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leviathan hat geschrieben:Ja, das ist richtig. Aber sei nicht so nachtragend. Simon hat alles dazu gesagt und damit ist das für mich auch erledigt:
Ich drücke manches vielleicht auch etwas "härter" aus, als ich wirklich meine.
Ich möchte um Gottes Willen Joel nicht runtermachen.
Das Schöne hier finde ich, dass hier so viele unterschiedliche Meinungen zusammentreffen.

Levi kann sich halt einfach besser und diplomatischer ausdrücken als ich :peinlich:

leviathan hat geschrieben: Das mit der Verschwörungstheorie war etwas unglücklich ausgedrückt und vielleicht auch etwas anmaßend. Aber das passiert uns allen gelegentlich mal :wink:
Hab ich auch schon vergessen, alles gut.
Und besonders ich treffe nicht immer den passenden Ton :peinlich:
Sitze also im Glashaus :nick:

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