JoelH hat geschrieben:So ist es. Die einen entscheiden sich eben früher, die anderen später. Nur weil man selbst es anders machen würde, muss man die gegenteilige Herangehensweise aber genauso akzeptieren.
Ich gebe dir mal ein Beispiel. Ich fahre viel mit dem Zug und ich bin zumeist der erste am Bahnsteig, einfach weil ich oft lange Wege habe und lieber dort warte, als mich zuhause rum zu drücken nur um dann zum Bahnhof hetzen zu müssen.
Meine Frau ist genau umgekehrt gepolt. Sie fährt just in Time weg, damit sie nur nicht am Bahnhof warten muss. Für mich ist das der absolute Topstess, sie ist total entspannt. Dafür ist sie super genervt wenn ich zuhause mit den Hufen scharre weil wir nicht zu früh weg fahren.
Ja und Nein ... an so einer Entscheideung ob M oder 10.000 hängt ja schon etwas mehr dran. Zum einen (würde ich behaupten) sieht die Vorbereitung im Großen wie im kleinen schon etwas anders aus. Ein 10.000m Start hätte dann den Anstrich von "Ich will halt bei der EM irgendwie dabei sein". Und das passt dann wirklich wieder sehr gut an das miese Bild, dass die deutsche LA gerade abgibt.
Und es hängen ja auch so Geschichten wie Teamwertungen und andere Startplätze davon ab. Als ob ich das als Teamkollegin (oder als Anja Scherl) geil finde, wenn die beste Frau nicht startet nur weil der Start zu dem Zeitpunkt stattfindet, wo er immer stattfinden sollte?
Und wovon macht sie es abhängig? Mus der Starte ein, zwei oder vier Stunden früher sein? Und was ist wenn dann an dem Tag wieder 35° ist und um 6.30 schon >20°? Läuft sie dann auch nicht?
Ich bin auch definitiv jemand der unterschiedliche Szenarien mit unterschiedlichen Optionen gerne durchspielt, und ich bin auch überzeugt, dass man eine gewisse Flexibilität haben muss, um im Leben erfolgreich zu sein, aber an der Stelle gehe ich nicht so ganz mit. Zumindest nicht unter der Prämisse dass der EM-Marathon für alle nominierten Athlet*innen der absolute Saisonhöhepunkt sein sollte.