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Der Leichtathletik Diskussionthread

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Die Willkürlichkeit ist doch zweitrangig. Hätte man in den 1920ern glatte 40 km als Marathondistanz festgelegt, wäre 2:00 schon vor ca. 30 Jahren gebrochen worden. Die Strecke ist aber nunmal so wie ist und die Regeln für die Anerkennung von Rekorden ebenfalls. Das ist aber das einzig Relevante hier, weil der Rekord eben nur in diesem Kontext (der Rekorde, WK-Bedingungen usw. festlegt) Sinn ergibt.
Man kann sich eine Strecke, 55km oder was weiß ich suchen, bei der "breaking 3" eine gewisse Herausforderung ist. Das interessiert aber keine Sau, weil es keine offizielle WK-Strecke ist, obwohl es natürlich jedem freisteht, einen 55km Straßenlauf zu veranstalten und "sub 3" T-shirts zu vergeben.
Mein Schulweg war zu kurz...

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JoelH hat geschrieben:Klar, wenn du das sein willst. Keiner hindert dich daran, solange du nicht die Freiheit anderer gefährdest. Du bist hier in Deutschland, wir sind ein freies Land.

Schau dir mal die Filmdokumentation Free to Run, dann verstehst du es vielleicht.
OK. :confused:
Es sind eben anerkannte (auch von mir) Regel nach IAAF. Ob Dir das gefehlt oder nicht. Es ist eine mühselige Diskussion, wie mit Reichsbürgern, die die Regel des States nicht anerkennen wollen.

Übrigens, Du hast mir die Frage nach 100m Rekord nicht beantwortet. Auch nicht, was Dich die IAAF Regeln stören. Sind sie etwa falsch?

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Es geht Kipchoge nicht um den Weltrekord.
Er will der Welt sein Vermächtnis hinterlassen, als der erste Mensch, der die Marathonstrecke in unter 2 Stunden gelaufen ist.
So verstehe ich ihn.

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mountaineer hat geschrieben:Das interessiert aber keine Sau,
Den Medienhype von Monza noch im Kopf? Also ich würde schon sagen, dass das einige Säue interessiert hat.

Und was Führungsfahrezeuge angeht

https://video-images.vice.com/articles/ ... quality=55

oder

https://blog.mercedes-benz-passion.com/ ... smart3.jpg

Dieser Unterschied ist m.E. marginal, ebenso wie der Quatsch mit den Pacers und der Nahrungsaufnahme. Dann müsste man Gruppen, wie beim Triathlonradfahren, verbieten. 10m Abstand. Denn was unterscheidet einen Pacer von einem echten Konkurrenten? Jeder hier, der läuft, sich sich einen schönen Hintern hinter dem er sich ausruhen kann. Kipchoge hat eben nur das Problem, dass es davon in seiner Gewichtsklasse keine mehr gibt. Sind also nicht sogar alle anderen Läufer ihm gegenüber in einem ungerechten Vorteil?

What ever, für mich sind es zwei Dinge die zählen (nur für mich und das muss und darf jeder für sich selbst entscheiden), er läuft auf seinen Beinen die Strecke selbstständig, dann hat er meinen absoluten Respekt.
Bild
Über mich
wo ich herkomme Am Anfang war da der Bauchspeck und wo ich zuletzt gelaufen bin Joels Daily Challenge - Streakrunning

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mountaineer hat geschrieben:Das interessiert aber keine Sau,
Den Medienhype von Monza noch im Kopf? Also ich würde schon sagen, dass das einige Säue interessiert hat.

Und was Führungsfahrezeuge angeht

https://video-images.vice.com/articles/ ... quality=55

oder

https://blog.mercedes-benz-passion.com/ ... smart3.jpg

Dieser Unterschied ist m.E. marginal, ebenso wie der Quatsch mit den Pacers und der Nahrungsaufnahme. Dann müsste man Gruppen, wie beim Triathlonradfahren, verbieten. 10m Abstand. Denn was unterscheidet einen Pacer von einem echten Konkurrenten? Jeder hier, der läuft, sucht sich immer mal einen schönen Hintern hinter dem er sich ausruhen kann. Kipchoge hat eben nur das Problem, dass es davon in seiner Gewichtsklasse keine mehr gibt. Sind also nicht sogar alle anderen Läufer ihm gegenüber in einem ungerechten Vorteil?

What ever, für mich sind es zwei Dinge die zählen (nur für mich und das muss und darf jeder für sich selbst entscheiden), er läuft auf seinen Beinen die Strecke selbstständig, dann hat er meinen absoluten Respekt.
voxel hat geschrieben:Es geht Kipchoge nicht um den Weltrekord.
Er will der Welt sein Vermächtnis hinterlassen, als der erste Mensch, der die Marathonstrecke in unter 2 Stunden gelaufen ist.
So verstehe ich ihn.

Ganz genau so sehe ich das auch!
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wo ich herkomme Am Anfang war da der Bauchspeck und wo ich zuletzt gelaufen bin Joels Daily Challenge - Streakrunning

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Ich glaube, Kipchoge ist es relativ egal, was im hiesigen Teil der Welt gedacht wird. Ihm ist es wichtiger in Kenia der erste zu sein, der sub 2 gelaufen ist. Der größte Vorteil von ihm und Nike gegenüber Adidas und seinen Läufer ist, was sie dort aufgebaut haben. Das Team und die Trainingsgruppe(n, da nicht nur in Kenia), was sie geformt haben, ist der eigentliche Schlüssel zum Erfolg, da hinkt Adidas sehr hinterher.
Jetzt schon sind sie ein Magnet für die talentiertesten Läufer und werden es mit einer erlaufenen sub 2, egal ob offiziell oder nicht, noch mehr. Werden damit über Jahre die besten Läufer an sich binden. Adidas wird es sehr schwer haben WR fähige Läufer zu finden. Besseren Schuh könnten sie vielleicht entwickeln, bringt nur nicht viel, wenn sie keinen Läufer haben, der damit große Erfolge einfährt.

Sicher hätte Kipchoge gern auch offiziell die sub 2, prio hat es jedoch nicht. Der RW Artikel geht davon aus, dass er bei Olympia 2020 starten wird, er wird dann wohl auch 2020 nicht in Berlin laufen.

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JoelH hat geschrieben:Ich hab deinen Beitrag gemeldet. Das geht zu weit. Danke für das Gespräch, ich bin dann raus.
Endlich hat das jemand getan!!! :daumen:

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Natürlich geht es letzten Endes ums Geld. Ich gehe auch davon aus, dass er nach seiner aktiven Karriere noch gut mitverdienen wird.
Wobei ich darin auch nichts verwerfliches sehe, ist halt sein Job.

1363
Rolli hat geschrieben:Stellst Du die Regeln (Windschutz, Technik, Begleiter, Doping, Streckenverlauf) in Frage?
Ich habe nirgends lesen können, daß Joel das tut. Du vermischst hier zwei Dinge. Es gibt Weltrekorde und die sind an gewisse Regularien gebunden. Das hat bis dato niemand in Zweifel gezogen.

Das sub2 Projekt oder wie auch immer es jetzt heißen mag, hat den Weltrekord aber gar nicht im Fokus. Deren Ziel ist die schnellste jemals über 42,195km gelaufene Zeit ins Ziel zu bringen und gleichzeitig die "magische" Marke von 2 Stunden zu unterbieten. Das ist natürlich umso interessanter, weil der reguläre Weltrekord gerade relativ nah an diesem Zielkorridor liegt.

Ob das nun was für Geschichtsbücher ist oder nicht, werden wir vielleicht sehen. Mike Powell hält den Weltrekord im Weitsprung mit 8:95. Es dürften sich nur sehr wenige daran erinnern, daß er ein Jahr später bei unzulässigem Rückenwind 8,99m gesprungen ist. Bei Kipchoge redet kaum noch jemand über Monza, aber aller über Berlin.

Kipchoge muss sein Ziel jetzt erstmal erreichen und den Rest werden wir sehen.
nix is fix

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Rolli hat geschrieben:Kipchoge geht nur ums Geld, was er damit verdienen kann.
Das glaube ich nicht. Der ist wohl eher Überzeugungstäter. So viel Geld wie er bereits jetzt verdient hat, wird er niemals ausgeben. Bis zu einem bestimmten Punkt ist Geld ein Hygienefaktor, dann hat es kaum noch zusätzlichen Reiz und die Kurve wird flacher. Ich schätze Kipchoge so ein, daß dieser Punkt bei ihm sehr früh erreicht sein sollte bzw. erreicht worden ist.
nix is fix

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leviathan hat geschrieben: Ob das nun was für Geschichtsbücher ist oder nicht, werden wir vielleicht sehen. Mike Powell hält den Weltrekord im Weitsprung mit 8:95. Es dürften sich nur sehr wenige daran erinnern, daß er ein Jahr später bei unzulässigem Rückenwind 8,99m gesprungen ist. Bei Kipchoge redet kaum noch jemand über Monza, aber aller über Berlin.
Ja eben. Sagt ich doch oben schon. Es ist genau umgekehrt wie behauptet wird, dass nur Freaks sich für die Regeln interessieren. Im Gegenteil: nur die Freaks erinnern sich an ein irreguläres Ergebnis. Das mag in beiden Fällen allerdings daran liegen, dass zwar der WR, aber nicht die magische Grenze übertroffen/unterboten wurde.Und natürlich war Powell in einem ganz normalen WK, nicht in einem extra Setup, das man medienwirksam inszenieren konnte.
Mein Schulweg war zu kurz...

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JoelH hat geschrieben:Ich hab deinen Beitrag gemeldet. Das geht zu weit. Danke für das Gespräch, ich bin dann raus.
Noch mal meine Post gelesen... so dass Du das verstehst: ich habe nicht Dich mit Reichsbürgern sondern die Diskussion über die Zuständigkeit der Regelerstellung vergleichen wollen.

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mountaineer hat geschrieben:Ja eben. Sagt ich doch oben schon.
Ich wollte Dich auch nur bestätigen und mit Beispielen anreichern. Bzgl. der späteren Wahrnehmung werden wir sicher keinen Konsens finden. Daher meinte ich, daß das Ziel erstmal erreicht werden muss und dann müssen wir abwarten, was passiert.
nix is fix

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leviathan hat geschrieben:Ich habe nirgends lesen können, daß Joel das tut. Du vermischst hier zwei Dinge. Es gibt Weltrekorde und die sind an gewisse Regularien gebunden. Das hat bis dato niemand in Zweifel gezogen.

Das sub2 Projekt oder wie auch immer es jetzt heißen mag, hat den Weltrekord aber gar nicht im Fokus. Deren Ziel ist die schnellste jemals über 42,195km gelaufene Zeit ins Ziel zu bringen und gleichzeitig die "magische" Marke von 2 Stunden zu unterbieten. Das ist natürlich umso interessanter, weil der reguläre Weltrekord gerade relativ nah an diesem Zielkorridor liegt.

Ob das nun was für Geschichtsbücher ist oder nicht, werden wir vielleicht sehen. Mike Powell hält den Weltrekord im Weitsprung mit 8:95. Es dürften sich nur sehr wenige daran erinnern, daß er ein Jahr später bei unzulässigem Rückenwind 8,99m gesprungen ist. Bei Kipchoge redet kaum noch jemand über Monza, aber aller über Berlin.

Kipchoge muss sein Ziel jetzt erstmal erreichen und den Rest werden wir sehen.
Ich weiß nicht, ob Du die Diskussion gründlich befolgst, aber es geht gerade mal um das Wort Weltrekord und wer die Regel dafür bestimmen darf. Und das hat eben Joel in Frage gestellt.

Hast Du Dir schon mal die Frage gestellt, warum man das Projekt nicht nach der Regel der IAAF durchziehen will? Gibt es doch Regelabweichung warum er in Berlin um 2 Minuten langsamer gelaufen ist?

Noch einmal: die Regeln sind nicht dafür da, um jemanden das Leben (Laufen) schwerer zu machen, sondern um Vergleichbarkeit und Chancengleichheit für alle zu schaffen. Egal wer die Regeln aufstellt.

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leviathan hat geschrieben:Das glaube ich nicht. Der ist wohl eher Überzeugungstäter. So viel Geld wie er bereits jetzt verdient hat, wird er niemals ausgeben. Bis zu einem bestimmten Punkt ist Geld ein Hygienefaktor, dann hat es kaum noch zusätzlichen Reiz und die Kurve wird flacher. Ich schätze Kipchoge so ein, daß dieser Punkt bei ihm sehr früh erreicht sein sollte bzw. erreicht worden ist.
Echt? Das Wort Gier (nicht negativ sondern menschlich) ist Dir doch bekannt. Ich habe mir auch schon immer die Frage gestellt, warum M. Schumacher Werbung für irgendein Minerallwasser machte. Die Antwort: wenn sie zahlen, nehme ich.

1370
mountaineer hat geschrieben:Natürlich hat Rolli völlig recht. WR im Marathonlauf ist nur interessant aufgrund der Anerkennung, also wenn die Regeln eingehalten werden.
Und Regeln werden normalerweise nie so geändert, dass nachträglich vormals irreguläre Ergebnisse anerkannt werden.
9,01 mit Wind oder abfallendem Anlauf oder Sprungfederschuhen ist eine reine Kuriosität für Hardcorefreaks, kein Weitsprungweltrekord.

.
Was ist mit Rekorden in der Höhe, zum Beispiel Bob Beamons WR in Mexiko?

"Das Internet ist der dümmste Ort der Welt." Jan Gorkow

1371
Santander hat geschrieben:Was ist mit Rekorden in der Höhe, zum Beispiel Bob Beamons WR in Mexiko?
Und was soll damit sein? Regeln gebrochen?

1372
Rolli hat geschrieben:Nach Deinen Regel bin ich 3000m Weltrekordinhaber. Letzten Sommer habe ich 3000m in 4:31 bewältigt... da bin ich von Flugzeug gesprungen und natürlich dabei mit den Beinen auch gewedelt.
WR im 3000 m springen?

"Das Internet ist der dümmste Ort der Welt." Jan Gorkow

1373
Rolli hat geschrieben:Echt? Das Wort Gier (nicht negativ sondern menschlich) ist Dir doch bekannt. Ich habe mir auch schon immer die Frage gestellt, warum M. Schumacher Werbung für irgendein Minerallwasser machte. Die Antwort: wenn sie zahlen, nehme ich.
Dafür hat er aber nicht auf etwas anderes verzichtet. Wenn Kipchoge das Projekt begleitet, wird er auf einen interessanten Wettkampf verzichten müssen. Lass ihn doch laufen. Ich verstehe gar nicht die Diskussion. Wenn die alle Regeln erfüllen, kann es ein WR werden und wenn es ihnen nicht gelingt alle Regeln einzuhalten eben nicht. Ich kann da nichts Verwerfliches finden.
nix is fix

1374
Wie gesagt, die Statistikfreaks registrieren auch irreguläre Ergebnisse. Selbst die deutschen BL führen teils windunterstützte Ergebnisse (mit Stern oder gesonderter Liste) auf.
Der Punkt ist doch einfach, dass ein Rekord eben nur im gesetzten Kontext Sinn ergibt. Sonst ist es irgendwo zwischen 9m weit mit Wind oder möglichst viele Cheeseburger in 30 sec. essen.

http://www.alltime-athletics.com/mmarano.htm
http://www.alltime-athletics.com/mlongno.htm
http://www.alltime-athletics.com/wlongno.htm
Mein Schulweg war zu kurz...

1378
leviathan hat geschrieben:Dafür hat er aber nicht auf etwas anderes verzichtet. Wenn Kipchoge das Projekt begleitet, wird er auf einen interessanten Wettkampf verzichten müssen. Lass ihn doch laufen. Ich verstehe gar nicht die Diskussion. Wenn die alle Regeln erfüllen, kann es ein WR werden und wenn es ihnen nicht gelingt alle Regeln einzuhalten eben nicht. Ich kann da nichts Verwerfliches finden.
Ich will ihm nichts verbitten. Es ist und bleibt für mich eben eine Kuriosität und nichts anderes. Und wenn er Geld damit verdienen kann, ist doch schön für ihn. Leider regen sich einige hier auf, dass es nicht als Weltrekord angesehen wird.

1379
ruca hat geschrieben:Eher 10m mit Wind (also schön glatte Schallmauer). Und da würde die Welt auch richtig aufhorchen.
Es ist doch schon längst gefallen:
Rolli hat geschrieben:Nach Deinen Regel bin ich 3000m Weltrekordinhaber. Letzten Sommer habe ich 3000m in 4:31 bewältigt... da bin ich von Flugzeug gesprungen und natürlich dabei mit den Beinen auch gewedelt.

1380
Rolli hat geschrieben:Und wenn er Geld damit verdienen kann, ist doch schön für ihn.
Es gibt Menschen, die machen einfach Dinge, weil sie Bock darauf haben.
Leider regen sich einige hier auf, dass es nicht als Weltrekord angesehen wird.
Ich habe die Diskussion intensiv verfolgt. Diese Aussage konnte ich aber in keinen Post hineininterpretieren.
nix is fix

1381
ruca hat geschrieben:Eher 10m mit Wind (also schön glatte Schallmauer). Und da würde die Welt auch richtig aufhorchen.
Nun, man könnte im Hochgebirge in 7000 m Höhe eine Weitsprungganlage bauen, einen guten Weitspringer mit dem Heli dort absetzen und springen lassen. Rückenwind wird künstlich erzeugt, aber nur bis max 2 m/s,
Sprunganlage, Kampfrichter, etc. alles streng nach IAAF Regeln.
Wäre das ein Rekord, den ihr anerkennen würdet?

"Das Internet ist der dümmste Ort der Welt." Jan Gorkow

1382
Santander hat geschrieben:Nun, man könnte im Hochgebirge in 7000 m Höhe eine Weitsprungganlage bauen, einen guten Weitspringer mit dem Heli dort absetzen und springen lassen. Rückenwind wird künstlich erzeugt, aber nur bis max 2 m/s,
Sprunganlage, Kampfrichter, etc. alles streng nach IAAF Regeln.
Wäre das ein Rekord, den ihr anerkennen würdet?
Ist das nicht zu kalt da oben?
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

1383
leviathan hat geschrieben: Ich habe die Diskussion intensiv verfolgt. Diese Aussage konnte ich aber in keinen Post hineininterpretieren.
Nicht intensiv genug?
Santander hat geschrieben:Nach der Logik wäre Hannes Kolehmainen Medaillengewinner der Olympischen Spiele 1920 in irgendwas, aber nicht im Marathonlauf.
Will sagen: Regeln werden gemacht, Regeln werden geändert.
oder,
JoelH hat geschrieben:Niemand hindert irgendwen daran es Kipchoge nach zu machen. Der Punkt ist doch lediglich wer bestimmt die Regeln. Was bemächtigt die IAAF Herr allen Übels zu sein? Zumal es den WR im MArathon eh erst seit 2004 gibt und die Regeln dazu relativ willkürlich sind.

1384
Santander hat geschrieben:Nun, man könnte im Hochgebirge in 7000 m Höhe eine Weitsprungganlage bauen, einen guten Weitspringer mit dem Heli dort absetzen und springen lassen. Rückenwind wird künstlich erzeugt, aber nur bis max 2 m/s,
Sprunganlage, Kampfrichter, etc. alles streng nach IAAF Regeln.
Wäre das ein Rekord, den ihr anerkennen würdet?
Wahrscheinlich ja.

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Santander hat geschrieben:Wäre das ein Rekord, den ihr anerkennen würdet?
Es ist (bei mir) die Leistung die zählt, Wayne interessiert es da ob das ein Rekord ist. Es ist eine Leistung die nur ganz wenige Menschen leisten können, darauf kommt es (mir) an.

Der Punkt bei mir ist folgender, nehmen wir z.B.

https://www.runnersworld.de/community/m ... 572874.htm

das interessiert mich nicht, genauso wenig wie die Dame die in Frankfurt mit dem Babyjogger gelaufen ist. Einfach aus dem Grund weil die Rekorde relativ leicht gebrochen werden könnten wenn es einfach nur mal ein "echter" Topmarathoni angehen würde.

Aber 10m auf'em Mount Everest Weitspringen oder eben sub2 im "Marathonlabor" laufen, schaffen trotz(!!!) der Laborbedingungen nur ganz wenige, wenn überhaupt.

Und das macht für mich den Unterschied. Ist die Leistung wirklich am Ende der Fahnenstange angesiedelt oder ist es einfach "nur" ein Rekord, weil es nur ganz wenige gibt die es machen. Auch das ist eine Leistung, aber eben eine die ich persönlich nicht so hoch ansiedle in meiner Skala. Egal welche dann offiziell ist und welche nicht. Ich entscheide welche ich persönlich höher bewerte. Und da ist mir wurscht was eine IAAF dazu sagt, die dürfen ihre eigene Meinung haben, tangiert mich nicht.
Bild
Über mich
wo ich herkomme Am Anfang war da der Bauchspeck und wo ich zuletzt gelaufen bin Joels Daily Challenge - Streakrunning

1387
Interessante Diskussion :daumen: Ich frage mich in dem Zusammenhang, ob Kipchoge zurzeit mit seinen 2:01:39 nicht so nah an einem Sub2-Marathon ist, dass diese Marke auch unter rekordtauglichen Bedingungen zu knacken wäre, jetzt mal unabhängig davon, ob Kipchoge daran interessiert wäre oder nicht?

Denn auch wenn Berlin (für ihn) der Perfektion schon sehr nahe kommt: Gibt es nicht Bedingungen, die man bei einem Sub2-Versuch auch regelkonform noch optimieren könnte, entweder bei einem anderen öffentlichen Wettkampf, oder aber bei einem eigens organisierten Event? Ich denke da z.B. an den Termin, so waren die Temperaturen in Berlin im September oftmals noch (zu) hoch. Dann könnte man bestimmt noch eine noch flachere Strecke wählen. Was ist eigentlich mit Rundkursen, die dann entsprechend oft gelaufen würden, wäre das erlaubt? Das wäre ja in Bezug auf Verpflegung z.B. ein weiterer Vorteil. Leider kenne ich die IAAF-Regeln bezüglich Marathonweltrekorden nicht so gut. :confused:
10km: 35:41 (Deulux-Lauf, Langsur 2022)
HM: 1:19:08 (Route du Vin 2023)
M: 2:55:45 (Bienwaldmarathon 2023)

1388
@Spiridon:

- Verpflegung ist durch die Regeln begrenzt, mehr als in Berlin 2018 ist nicht erlaubt.

- Noch flachere Strecke und bis ins Detail passendes Wetter ist vermutlich keine 2 Minuten wert...

- Kleiner Rundkurs und offizieller Wettbewerb (ohne ist kein offizieller Rekord möglich) bedeutet sehr schnell Überrundungen, die womöglich Zeit kosten
Runalyze-Profil
Mein Lauftagebuch "Ausgerechnet ich laufe"
PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)

1389
ruca hat geschrieben:@Spiridon:

- Verpflegung ist durch die Regeln begrenzt, mehr als in Berlin 2018 ist nicht erlaubt.

- Noch flachere Strecke und bis ins Detail passendes Wetter ist vermutlich keine 2 Minuten wert...

- Kleiner Rundkurs und offizieller Wettbewerb (ohne ist kein offizieller Rekord möglich) bedeutet sehr schnell Überrundungen, die womöglich Zeit kosten
Okay, da stimme ich dir zu.
10km: 35:41 (Deulux-Lauf, Langsur 2022)
HM: 1:19:08 (Route du Vin 2023)
M: 2:55:45 (Bienwaldmarathon 2023)

1390
Wahrscheinlich/vielleicht war Berlin eine stärkere Leistung als Monza. (Die meisten hatten vorher anhand Monza eher eine Zeit um 2:02:00-30 erwartet, wenn ich recht erinnere.) Das werden wir nie genau wissen, weil in Monza eben die offiziellen, kleinkarierten Minimalbedingungen für vergleichbare Leistungen bewusst nicht erfüllt wurden...

Es gab seit der ersten größeren Dopingdebatte in den 1990ern immer mal die Idee, man müsste in der Leichtathletik tendenziell weg von Rekordjagden und den Sieg im Wettkampf mehr betonen. Es wurde der Vorschlag geäußert, zB 2000 neu anzufangen und alle alten Rekorde (quasi unter Generalverdacht) zu annullieren. Ist natürlich nicht durchgekommen, wäre sicher auch fragwürdig gewesen.

Was wäre eigentlich wenn jemand sagte, ich will keine offiziellen WK mehr laufen, aber ich pumpe mich jetzt mit allem voll, was es gibt und laufe eine Art Breaking 2 Projekt. Da ich mich eh nicht an die Regeln halte, muss ich auch nicht an die Dopingliste halten. (Hotdogwettessen ist mutmaßlich auch nicht so gesund). Komme ich dann auch ins Guiness-Buch mit sub 2:00:00?
Mein Schulweg war zu kurz...

1391
Rolli hat geschrieben:Noch mal meine Post gelesen... so dass Du das verstehst: ich habe nicht Dich mit Reichsbürgern sondern die Diskussion über die Zuständigkeit der Regelerstellung vergleichen wollen.
Ich hatte in deinem Beitrag auch keinen Direktvergleich zu Reichsbürgern gesehen. Aber auf jeden Fall Danke für die Klarstellung!
Viele Grüße
Tim

1392
Spiridon08 hat geschrieben:Gibt es nicht Bedingungen, die man bei einem Sub2-Versuch auch regelkonform noch optimieren könnte
Berlin lief diesbezüglich schon sehr optimal für Kipchoge. Wenn es einen Schwachpunkt gab, dann, dass die Pacer schon "früh" ausgestiegen sind. Hier wäre am ehesten denke ich mal erstmal anzusetzen. Allerdings findet man in dem Tempobereich kaum noch erfahrene routinierte Pacer und direkte Konkurrenten lassen sich während ihrer aktiven Karriere selten dafür einspannen.

1393
Petrucciation hat geschrieben:Berlin lief diesbezüglich schon sehr optimal für Kipchoge. Wenn es einen Schwachpunkt gab, dann, dass die Pacer schon "früh" ausgestiegen sind. Hier wäre am ehesten denke ich mal erstmal anzusetzen. Allerdings findet man in dem Tempobereich kaum noch erfahrene routinierte Pacer und direkte Konkurrenten lassen sich während ihrer aktiven Karriere selten dafür einspannen.
Wobei man sich in diesem Fall doch fragen könnte ob das wirklich ein Schwachpunkt war. Kipchoge hat ja nach dem die Pacer weg waren noch mal aufgedreht und ist den zweiten Teil schneller als den ersten gelaufen, wie es ja eigentlich auch sein sollte. Aber vlt. wäre er mit längerer Unterstützung doch erst mal gleichmäßig weiter gelaufen und hätte so den 2. Teil vlt. nicht ganz so schnell absolviert wie er es eben alleine gemacht hat.

1394
http://berlin.mikatiming.de/2018/?conte ... 000047E482

Erste Rennhälfte war 1:01:06, zweite Hälfte 1:00:33, gesamt 2:01:39

Ich gehe stark davon aus, dass die Pacer auf 2:01:59 pacen sollten, diesen Job haben sie extrem gut gemacht. Der Rest (vor Allem die letzten 2,2km) war gute Tagesform von Kipchoge. Im Prinzip genau umgekehrt wie beim Nike Sub2, wo er auf den letzten KM 26s verlor...
Runalyze-Profil
Mein Lauftagebuch "Ausgerechnet ich laufe"
PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)

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Ich finde es etwas unglücklich/unübersichtlich, dass es jetzt einen extra 1:59 thread in einem anderen Unterforum gibt und dennoch hier weiterdiskutiert wird.
In Berlin war Kipchoge zu gut für die Pacer. Ungeachtet dessen sind meiner Erinnerung nach einige, die bis halb laufen sollten, schon bei ca 15km ausgestiegen, was sicher nicht der Plan gewesen ist.
Mein Schulweg war zu kurz...

1398
Die WM wird bzgl. Marathon eher enttäuschend werden. Zu der direkten Konkurrenz mit den großen Herbstmarathons kommen ja noch die krassen Bedingungen (heiß und nachts).
Mein Schulweg war zu kurz...

1400
V-Runner hat geschrieben:Wobei man sich in diesem Fall doch fragen könnte ob das wirklich ein Schwachpunkt war. Kipchoge hat ja nach dem die Pacer weg waren noch mal aufgedreht und ist den zweiten Teil schneller als den ersten gelaufen, wie es ja eigentlich auch sein sollte. Aber vlt. wäre er mit längerer Unterstützung doch erst mal gleichmäßig weiter gelaufen und hätte so den 2. Teil vlt. nicht ganz so schnell absolviert wie er es eben alleine gemacht hat.
Keine Frage, das war eine krasse Tagesform, die er da an den Tag gelegt hat. In wie weit da ein deutlich längeres Pacen noch Gewinn gebracht hätte, kann ich schwer beurteilen. Das wäre wohl auch noch eine Frage der damals herrschenden Windbedingungen.

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