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Der Leichtathletik Diskussionthread

3901
feu92 hat geschrieben:Ist eine breite Spitze nicht stumpf? :confused:
Um einen Titel zu holen, brauchst du 2 Medaillenkandidaten.
Um 2 Medaillenkandidaten zu haben, brauchst du 4 Finalisten.
Um 4 Finalisten zu haben, brauchst du 16 Athleten in der erweiterten Weltspitze.
Um 16 Athleten in der erweiterten Weltspitze zu haben, brauchst du 256 überdurchschnittliche Sportler.
Um 256 überdurchschnittliche Sportler zu haben, brauchst du ......

"Das Internet ist der dümmste Ort der Welt." Jan Gorkow

3903
Bonfire307 hat geschrieben:Genau das hab ich ja vor 2 Seiten auch schon mal geschrieben, wurde aber dann davon "überzeugt", daß es nicht an den Kindern, sondern an den mangelnden Trainern liegt. ;)
Es soll sogar Trainer geben, die stolz darauf sind, eine 20 köpfige Trainingsgruppe innerhalb kurzer Zeit auf 3 Sportler eingedampft zu haben. (harhar, die Schlappis haben mein Blut und Tränen Training nicht durhgehalten, harhar)

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3904
Santander hat geschrieben:Es soll sogar Trainer geben, die stolz darauf sind, eine 20 köpfige Trainingsgruppe innerhalb kurzer Zeit auf 3 Sportler eingedampft zu haben. (harhar, die Schlappis haben mein Blut und Tränen Training nicht durhgehalten, harhar)
Wenn es nicht passt, dann muss man sich anpassen oder sich was anderes suchen, das ist eben die reale Welt. Und es unterscheidet Training von Wellness.
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Über mich
wo ich herkomme Am Anfang war da der Bauchspeck und wo ich zuletzt gelaufen bin Joels Daily Challenge - Streakrunning

3907
ruca hat geschrieben:Waren bei der WM nicht pro Disziplin "nur" 3 Teilnehmer pro Land erlaubt? :hihi:
Was meinst du: Wie viele Sprinter /-innen haben die USA und Jamaika insgesamt, die es in ein Finale schaffen würden? Mehr als starten dürfen oder weniger?

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3908
JoelH hat geschrieben:Wenn es nicht passt, dann muss man sich anpassen oder sich was anderes suchen, das ist eben die reale Welt. Und es unterscheidet Training von Wellness.
17 Sportler haben sich etwas anderes gesucht. Ist das nicht auch das Thema, um das es geht? :haeh:

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3909
Santander hat geschrieben:Was meinst du: Wie viele Sprinter /-innen haben die USA und Jamaika insgesamt, die es in ein Finale schaffen würden? Mehr als starten dürfen oder weniger?
Dann musst du aber schreiben

Um zwei Medaillenkandidaten zu haben, benötigst man 4 potenzielle Finalkandidaten.

ansonsten könnte man natürlich auch auf Nummer sicher gehen und einfach einwerfen: "Um einen Endlauf zu gewinnen brauchst du 8 Finalisten."

:hihi: :hihi:
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3911
JoelH hat geschrieben: ansonsten könnte man natürlich auch auf Nummer sicher gehen und einfach einwerfen: "Um einen Endlauf zu gewinnen brauchst du 8 Finalisten."

:hihi: :hihi:
Nee, die Zahl "Deiner" Teilnehmer muss nur identisch zur Teilnehmerzahl des Endlaufs sein. Es geht also auch 1 Finalist. Er muss nur der Einzige sein. :hihi:

Hat was von "Damit der Bus jetzt leer ist, müssen noch 2 Leute einsteigen".
Runalyze-Profil
Mein Lauftagebuch "Ausgerechnet ich laufe"
PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)

3912
Santander hat geschrieben:Keine Ahnung. Die Idee kommt von Annett Stein, Cheftrainerin DLV:
Ab Minute 2:32

https://www.ardmediathek.de/video/sport ... Q2MTNiNjM4
Nicht wirklich.

Sie sagt, dass sie so kalkulieren, dass sie normalerweise so rechnen, dass in der Realität bei 2-3 Medaillenchancen am Ende eine Medaille herauskommt.

Du hast es also weder richtig verstanden noch die richtigen Schlüsse draus gezogen.
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3913
Santander hat geschrieben:Was meinst du: Wie viele Sprinter /-innen haben die USA und Jamaika insgesamt, die es in ein Finale schaffen würden? Mehr als starten dürfen oder weniger?
Die Regeln der Meisterschaften sind doch klar geregelt. Jedes Land darf eine bestimmte Anzahl entsenden, wenn diese Sportler die Norm erfüllt haben. Ich gebe Dir ein schönes und plakatives Beispiel:

1984 Olympia in LA. Claudia Losch gewinnt Gold im Kugelstoßen. Bei den DDR Meisterschaften wäre sie damit 6. geworden. Ist sie jetzt:

a) Olympiasiegerin?
b) Vierte der Olympiade, da die DDR ja 3 Teilnehmerinnen hätte senden können?
c) Sechste der Olympiade, weil die DDR bei anderen Zugangsregeln sogar noch mehr Medaillenkandidaten hätte ins Rennen schicken können?

Meines Erachtens ist sie Olympiasiegerin. Bei Teilnahme der DDR wäre sie wohl 4. geworden (der Einfachheit unterschlage ich einfach mal die anderen Länder). Nach Deiner Rechnung wäre sie 6. Die Wahrheit ist, daß sie Olympiasiegerin ist. Harald Schmid hatte die volle Konkurrenz und wurde Bronzegewinner. Nun kann jeder für sich selbst bewerten, welche Leistung einen höheren Stellenwert hat. Fakt ist aber: Losch hat Gold und Schmid Bronze.
nix is fix

3914
ruca hat geschrieben:Nee, die Zahl "Deiner" Teilnehmer muss nur identisch zur Teilnehmerzahl des Endlaufs sein. Es geht also auch 1 Finalist. Er muss nur der Einzige sein. :hihi:

Hat was von "Damit der Bus jetzt leer ist, müssen noch 2 Leute einsteigen".
Bist du Redenschreiber für die DLV Trainer? Liest sich wie die "darum haben wir verkackt" Rede nach Olympia 2024.

"Das Internet ist der dümmste Ort der Welt." Jan Gorkow

3915
leviathan hat geschrieben: 1984 Olympia in LA. Claudia Losch gewinnt Gold im Kugelstoßen. Bei den DDR Meisterschaften wäre sie damit 6. geworden. Ist sie jetzt:

a) Olympiasiegerin?
b) Vierte der Olympiade, da die DDR ja 3 Teilnehmerinnen hätte senden können?
c) Sechste der Olympiade, weil die DDR bei anderen Zugangsregeln sogar noch mehr Medaillenkandidaten hätte ins Rennen schicken können?
d) hat Glück gehabt, das die Kontrollen damals so lasch waren.

-----------
"Über die Werfergruppe von Christian Gehrmann, der auch Claudia Losch zu ihrem Olympiasieg 1984 führte, gab es zahlreiche Dopingvermutungen, die unter anderem von der Kugelstoßerin Petra Leidinger geäußert wurden. Claudia Losch selbst verweigerte 1990 eine Dopingkontrolle.[4]"
---------
https://de.wikipedia.org/wiki/Claudia_Losch

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3916
Santander hat geschrieben:Die Frage ist doch, was ist in den letzten 40 Jahren bei uns schief gelaufen.[/url]
Es ist halt ein Zeitenwandel eingetreten.

Zum einen hat sich die Auswahl an möglicher Freizeitbeschäftigung vervielfacht,
und zum anderen hat die Zahl der Kinder insgesamt abgenommen.

Außerdem ist der "Kalte Krieg" zum Glück vorbei,
aber gerade in der Zeit hatte der Sport für eine Art "Stellvertreterkrieg" zwischen den politischen Blöcken fungiert.

Ich bin ja gebürtiger Berliner aus dem ehemaligen West-Teil der Stadt.
Und ich habe den Umbruch persönlich miterlebt.
Als es die "Mauer" noch gab, wurden wir Berliner gehätschelt.
Der West-Teil der Stadt bekam Lohn- und Gehaltszuschläge, die Stadt durfte sich verschulden und hatte dabei immer ihre angespannte Insellage im feindlichen russischen Sektor als Ausrede.

So ausgestattet konnten sich alle Schulen der Stadt von ihrer besten Seite zeigen - es gab an den Schulen sogar saubere und funktionierende Toiletten.
Sportplätze, Freizeiteinrichtungen, ÖPNV alles wurde subventioniert - Hauptsache die Insel Berlin- West blieb bewohnt.
Im Ostteil der Stadt war es ähnlich, in der ganzen DDR war es bekannt, wenn man was brauchte musste man seine Kontakte in die Hauptstadt der DDR spielen lassen, dann gab es sogar Bananen :teufel:

Gemeinsam war den Blöcken aber das Interesse an der Förderung des Sports, um bei der Nationenwertung bei internationalen WK, die eigene Überlegenheit zeigen zu können.

Als die Mauer fiel, musste die Stadt plötzlich einen Kassensturz machen und stellte fest vor der Zahlungsunfähigkeit zu stehen.
Der Bund strich die Berlin-Subventionen und die Stadt musste an allen freiwilligen Aufgaben sparen.

Ich behaupte wenn es den "Kalten Krieg" noch geben würde, hatten wir auch keinen ganz so dramatischen Einbruch im Sport
- und ich noch meine fette Berlinzulage :D

Das Hauptproblem ist aber die demokratische Entwicklung und das geänderte Freizeitverhalten.

Von daher sehe ich die Vergleiche mit "fruher" auch nicht als zielführend an.
Neue Zeiten brauchen ebend auch neue Wege - aber wie die aussehen könnten und wie alles finanziert werden könnte,
da zu sind ganz andere Personen gefragt.
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3917
Santander hat geschrieben:d) hat Glück gehabt, das die Kontrollen damals so lasch waren.

-----------
"Über die Werfergruppe von Christian Gehrmann, der auch Claudia Losch zu ihrem Olympiasieg 1984 führte, gab es zahlreiche Dopingvermutungen, die unter anderem von der Kugelstoßerin Petra Leidinger geäußert wurden. Claudia Losch selbst verweigerte 1990 eine Dopingkontrolle.[4]"
---------
https://de.wikipedia.org/wiki/Claudia_Losch
Über welchem Sportler dieser Zeit und der Folgejahre schwebt denn nicht dieses Damoklesschwert. Das ist jetzt ein Schattengefecht :nick:

Übrigens könnte sie in dem Fall bestens und mit Recht Jan Ulrich zitieren: "Ich habe niemanden betrogen." Zumindest glaube ich das in Bezug auf die Teilnehmer und insbesondere die Abwesenden aus der DDR.
nix is fix

3918
klnonni hat geschrieben:Träume weiter...
Ist alles off topic von daher belasse ich es dabei. Moderatoren gibts in dem Forum ja nicht. Vielleicht gibts ja mal einen anderen Thread wo das thematisch passt. :wink:
Rolli hat geschrieben:Ja. Leichtathletik ist sehr geil. Die Leistung der Deutschen Mannschaft leider nicht. Ich erinnere: 2 Medaillen! Da kann man nicht zufrieden sein.
versteh ich total. Ich hab da jede Hoffnung schon vor Jahren aufgegeben eben da wie du es beschreibst das "leistungsdesinteresse" ein gesellschaftlicher Trend in Deutschland ist und in all seinen positiven Auswirkungen (Grundlage unserer modernen Gesellschaft ) bewusst missverstanden und negativ interpretiert wird . Deshalb frustriert mich das nicht mehr. Aber klar sofern man hier noch Hoffnung auf Besserung hat ist das sehr frustrierend.

3919
Die deutschen Leichtathletikmeisterschaften 1991 in Hannover. Drei Tage war ich auf der Haupttribüne......Krabbe, Breuer, Baumann und einige andere - hoch lebe das Doping. :teufel:
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

3920
Santander hat geschrieben:Hier ein Kommentar dazu aus dem Radsport
Bei der "Tour de Neuss" hat es immerhin viele Zuschauer gegeben - das Interesse des Publikums ist also offenbar vorhanden. :) (Das ist eine Art Hintergrundstory; der Bericht über die Veranstaltung steht hinter der Paywall.)

3923
bones hat geschrieben:Die deutschen Leichtathletikmeisterschaften 1991 in Hannover. Drei Tage war ich auf der Haupttribüne......Krabbe, Breuer, Baumann und einige andere - hoch lebe das Doping. :teufel:
Solche Kommentare helfen natürlich.

3925
JoelH hat geschrieben:Wenn man ganz böse wollte, dann könnte man sogar sagen, dass es in gewisser Weise stimmt. Siehe die autokraten Staaten der UDSSR/DDR mit ihren Sportsystemen. Die sind zwar nicht zur Nachahmung empfohlen, haben aber ziemlich gut funktioniert.
Die USA schaffen es auch. Auch wenn nun der Reflex zum Schrei nach Ungleichheit kommt, gibt es auch andere Beispiele. Aus Norwegen und Schweden kommen seit vielen Jahrzehnten immer wieder herausragende Athleten. Sind nun nicht gerade Vorzeige Autokratien :wink: Und auch das Schul- und Universitätssystem völlig anders als in den USA. Und dennoch sind sie in Teilen sogar erfolgreicher (zumindest wenn man die Erfolge auf die Bevölkerung umrechnet).

So richtig einfache und eindimensionale Antworten scheint es also nicht zu geben. Was diese Länder aber vereint, ist ein immenser Stolz auf ihre Sporthelden, verbunden mit gesellschaftlicher Anerkennung. Das allein reicht sicher nicht aus. Ich würde aber die These aufstellen, daß es eine wichtige Zutat ist unabhängig vom Rezept. Und hier sind wir schwach.
nix is fix

3926
Santander hat geschrieben:Um einen Titel zu holen, brauchst du 2 Medaillenkandidaten.
Um 2 Medaillenkandidaten zu haben, brauchst du 4 Finalisten.
Um 4 Finalisten zu haben, brauchst du 16 Athleten in der erweiterten Weltspitze.
Um 16 Athleten in der erweiterten Weltspitze zu haben, brauchst du 256 überdurchschnittliche Sportler.
Um 256 überdurchschnittliche Sportler zu haben, brauchst du ......
O.k., neuer Versuch:
Die Fussball Frauen sind am Sonntag im Finale.
x Millionen Zuschauer sehen dieses Spiel
Davon x Hunderttausend Kinder im Alter zwischen 5 und 12 Jahren.
Davon melden sich x zehntausend in den nächsten Monaten im Verein an.
Davon spielen x tausend bis mindestens zum 18 Lebensjahr.
Davon sind x hundert überdurchschnittlich talentiert.
Davon spielen x zehner in höheren Spielklassen / Bundeslia.
Davon schaffen es x in die Nationalmannschaft.

"Das Internet ist der dümmste Ort der Welt." Jan Gorkow

3927
leviathan hat geschrieben:Über welchem Sportler dieser Zeit und der Folgejahre schwebt denn nicht dieses Damoklesschwert. Das ist jetzt ein Schattengefecht :nick:

Übrigens könnte sie in dem Fall bestens und mit Recht Jan Ulrich zitieren: "Ich habe niemanden betrogen." Zumindest glaube ich das in Bezug auf die Teilnehmer und insbesondere die Abwesenden aus der DDR.
Für jeden "zwefelhaften" Sieger / Teilnehmer ist ein ehrlicher Sprotler zu Hause geblieben bzw. hat seine Karriere vorzeitig beendet.

"Das Internet ist der dümmste Ort der Welt." Jan Gorkow

3928
listrahtes hat geschrieben: versteh ich total. Ich hab da jede Hoffnung schon vor Jahren aufgegeben eben da wie du es beschreibst das "leistungsdesinteresse" ein gesellschaftlicher Trend in Deutschland ist und in all seinen positiven Auswirkungen (Grundlage unserer modernen Gesellschaft ) bewusst missverstanden und negativ interpretiert wird . Deshalb frustriert mich das nicht mehr. Aber klar sofern man hier noch Hoffnung auf Besserung hat ist das sehr frustrierend.
Wäre eine einfache Erklärung, wenn da nicht die deutsche Fahrer bei der TdF oder die deutschen Fussball Frauen wären. Um mal zwei aktuelle Beispiele zu nennen.
Nene, die LA muss schon im eigenen Haus die Fehler suchen.

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3929
bones hat geschrieben:Die deutschen Leichtathletikmeisterschaften 1991 in Hannover. Drei Tage war ich auf der Haupttribüne......Krabbe, Breuer, Baumann und einige andere - hoch lebe das Doping. :teufel:
Damals musste man noch dopen, um deutscher Meister in der LA zu werden. :D

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3930
JoelH hat geschrieben:Wenn man ganz böse wollte, dann könnte man sogar sagen, dass es in gewisser Weise stimmt. Siehe die autokraten Staaten der UDSSR/DDR mit ihren Sportsystemen. Die sind zwar nicht zur Nachahmung empfohlen, haben aber ziemlich gut funktioniert.
:
Da sind wir dann auch wieder bei der Erziehung zur Leistungsbereitschaft.

Auch in diesen autokraten Staaten, wie du sie nennst, wurde niemand gezwungen Sport zu betreiben.
Der Sportler wurde gefördert um das Gemeinschaftsgefühl zu stärken, was wiederum genutzt wurde um die Sportler zu animieren für die Gemeinschaft maximale Leistung zu erbringen...
Olympia- und Meisterschaftssieger wurden als Nationalhelden gefeiert und von der Politik als Vorbild bei jeder Gelegenheit heraus gestellt.

In unserer Gesellschaft ist dieses Gemeinschaftsgefühl doch sehr eingeschränkt.
Und in den meisten Sportarten hält sich der Dank für die geleistete sportliche Arbeit, von der Gemeinschaft für die Sportler doch in Grenzen.
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3931
leviathan hat geschrieben:Die USA schaffen es auch. Auch wenn nun der Reflex zum Schrei nach Ungleichheit kommt, gibt es auch andere Beispiele. Aus Norwegen und Schweden kommen seit vielen Jahrzehnten immer wieder herausragende Athleten. Sind nun nicht gerade Vorzeige Autokratien :wink: Und auch das Schul- und Universitätssystem völlig anders als in den USA. Und dennoch sind sie in Teilen sogar erfolgreicher (zumindest wenn man die Erfolge auf die Bevölkerung umrechnet).

So richtig einfache und eindimensionale Antworten scheint es also nicht zu geben. Was diese Länder aber vereint, ist ein immenser Stolz auf ihre Sporthelden, verbunden mit gesellschaftlicher Anerkennung. Das allein reicht sicher nicht aus. Ich würde aber die These aufstellen, daß es eine wichtige Zutat ist unabhängig vom Rezept. Und hier sind wir schwach.
Ja, das sehe ich absolut genauso. Wie oft ich mich schon dafür erklären muss, dass ich Wettkampfsport betreibe. Gibt zwar selten jemanden der mir ganz offen, sagt er finde das komplett Banane, aber unterschwellig finden viele schon, dass ich nicht alle Latten am Zaun habe. Gerade im Kontext mit den Kindern erlebe ich auch schon immer die Befürchtung, ich könnte auf meine Kinder einen Druck zum Leistungssport ausüben, nur weil ich gerne in Wettkämpfen mitrenne (und es mir nicht egal ist, welchen Platz ich erreich oder zumindest welche Zeit ich renne). Natrülich überträgt sich dieses Vorhalten an andere Stellen. Ich verliere nicht gerne beim Tischtennis und beim Kicken auf dem Bolzplatz. Dafür muss ich mich dann schon auch teilweise erklären. Und ich kann nicht auf der einen Seite ein "wir spielen zusammen und haben einfach nur Spaß und wer gewinnt ist egal" propagieren und mich dann wundern, wenn es keine richtig guten Sportler gibt.

Das führt dann im Allgemeinen ganz oft zu Debatten über "Leistung". Das scheint für viele ein ganz negatives Ettikett zu sein. Aber am Ende geht es doch darum, dass ich mich einfach für etwas anstrenge. Wenn es egal ist wer gewinnt, dann strengt sich keiner richtig an. Und das ist dann ja eher die Frage: Will ein signifikanter Teil der Gesellschaft wirklich weg vom Leistungsprinzip oder geht es im Kern nicht eigentlich darum sich nicht anstrengen zu wollen? Das ist ja meistens eher meine Vermutung ...

3932
leviathan hat geschrieben:Die USA schaffen es auch. Auch wenn nun der Reflex zum Schrei nach Ungleichheit kommt, gibt es auch andere Beispiele. Aus Norwegen und Schweden kommen seit vielen Jahrzehnten immer wieder herausragende Athleten. Sind nun nicht gerade Vorzeige Autokratien :wink: Und auch das Schul- und Universitätssystem völlig anders als in den USA. Und dennoch sind sie in Teilen sogar erfolgreicher (zumindest wenn man die Erfolge auf die Bevölkerung umrechnet).

So richtig einfache und eindimensionale Antworten scheint es also nicht zu geben. Was diese Länder aber vereint, ist ein immenser Stolz auf ihre Sporthelden, verbunden mit gesellschaftlicher Anerkennung. Das allein reicht sicher nicht aus. Ich würde aber die These aufstellen, daß es eine wichtige Zutat ist unabhängig vom Rezept. Und hier sind wir schwach.
Ist aber schon klar, das meine Aussage nur spitzfindig aber nicht wirklich ernst gemeint war. Aber weil du die Einwohnerzahlen ansprichst. Daraus könnte man wieder eine gewagte These ableiten. In Norwegen leben 5,4 Mio. Menschen, in Berlin 3,6 Mio. Also müssten alleine die Berliner schon mindestens 2 Ingebrigsen hervorbringen.

Was lernen wir daraus? Die Berliner sind schuld, die sind einfach zu unsportlich. :teufel: :hihi: :hihi: :hihi:
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3933
Langstreckenläufer wären fast abgeschrieben worden bei der Förderung.

"Seine wichtigste Kritik am Konzept richte sich an die Clusterung. Sportarten kein Potential zuzuschreiben und damit auch keine Förderung mehr zu betreiben halte er für schwierig. Als Beispiel nutzt Schmidt die Langstreckenläufer. Die würden sich in internationalen Wettbewerben auch weiterhin schwer tun. Trotzdem solle man sie aufgrund der gesellschaftlichen Relevanz weiter fördern."

https://www.deutschlandfunk.de/leistung ... u-100.html
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

3934
Auffallend ist auch, dass sich im Runners World Forum statt Runners nur Jogger rumtreiben, die nichtmal den Schritt zum greifschen Läufer (sub40) schaffen. :teufel:
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

3935
JoelH hat geschrieben:
Was lernen wir daraus? Die Berliner sind schuld, die sind einfach zu unsportlich. :teufel: :hihi: :hihi: :hihi:
Die Berliner haben doch ihr SCC Events Pro Team. Die greifen doch bestimmt beim EM Marathon an :zwinker2:

3938
JoelH hat geschrieben:Das ist vielleicht genau das Problem. Die santanderische Langsamkeit wird in Berlin zu sehr gepflegt. Klar, es gibt einen Kipchoge, aber auch 35.000 Santanders.
Ich frage mich ja, was der Sinn dieses Teams ist. Den deutschen Läufer beim BM für die TV Kameras aus den eigenen Reihen zu haben? Ist Leistung da überhaupt im Fokus?

3939
Catch-22 hat geschrieben:Ich frage mich ja, was der Sinn dieses Teams ist. Den deutschen Läufer beim BM für die TV Kameras aus den eigenen Reihen zu haben? Ist Leistung da überhaupt im Fokus?
Nach deren Selbstverständnis: Ja! „Wir wollen nicht nur sensationelle Laufveranstaltungen in Berlin veranstalten, sondern auch Top-Athleten ganzheitlich unterstützen und in die deutsche und europäische Spitze bringen, das ist unser Antrieb."
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Mein Lauftagebuch: "Laufend im Rheinland"

3940
JoelH hat geschrieben: Aber weil du die Einwohnerzahlen ansprichst. Daraus könnte man wieder eine gewagte These ableiten. In Norwegen leben 5,4 Mio. Menschen, in Berlin 3,6 Mio. Also müssten alleine die Berliner schon mindestens 2 Ingebrigsen hervorbringen.

Was lernen wir daraus? Die Berliner sind schuld, die sind einfach zu unsportlich. :teufel: :hihi: :hihi: :hihi:
Der Pott hat noch mehr Schuld auf sich geladen :P
Ist aber schon klar, das meine Aussage nur spitzfindig aber nicht wirklich ernst gemeint war.
Ich fand die gar nicht spitzfindig. Ich bin sogar fest davon überzeugt, daß der Motivationsfaktor Aufstiegsmöglichkeiten riesig ist. Ich wollte nur zeigen, daß es Länder auch ohne diese krassen Unterschiede schaffen. Die finden eben einen anderen Weg. Und da Du ja bereits selbst die Brücke gebaut hast mit Aussagen wie "muss man mögen" oder "ist bei uns anders" habe ich diesen Pass nur angenommen und versucht den Spielaufbau weiter nach vorn zu bringen. Wir sind aber noch nicht im Strafraum :)
nix is fix

3941
Catch-22 hat geschrieben:Ich frage mich ja, was der Sinn dieses Teams ist. Den deutschen Läufer beim BM für die TV Kameras aus den eigenen Reihen zu haben? Ist Leistung da überhaupt im Fokus?
Um mal wieder etwas Ernsthaftigkeit in die Sache zu bekommen. Ich denke solche Pro Teams können auch ein Schlüssel sein.

Gibt es in den USA ja auch, Bowermans Track Club, Brooks Beasts Track Club , Team New Balance Boston um einige zu nennen. Unterstützt natürlich massiv von den Schuhherstellern. Und für Sportler die das College dann auch irgendwann mal verlassen müssen.

Und was NB da aus dem Boden gestampft hat kürzlich

https://www.sneakerjagers.com/de/n/new- ... ack/182540

https://thetrackatnewbalance.com

das ist schon mächtig beeindruckend.

Von daher, das sollte man nicht einfach so abtun. Es muss ja nicht immer der traditionelle Sportverein sein, vielleicht ist der einfach nicht mehr zeitgemäß.
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3943
Bewapo hat geschrieben:Nach deren Selbstverständnis: Ja! „Wir wollen nicht nur sensationelle Laufveranstaltungen in Berlin veranstalten, sondern auch Top-Athleten ganzheitlich unterstützen und in die deutsche und europäische Spitze bringen, das ist unser Antrieb."
Ja, ihr Slebstverständnis... ich hoffe die "ganzheitliche Unterstützung" ist real bissl besser als das was die Website hergibt. Dort schaffen sie weder die Atheltenprofile aktuell zu halten noch die News zu pflegen und das als "einer der großen internationalen Veranstalter von Sportevents", Medien müssten die doch bei der Größe blind können.
JoelH hat geschrieben:Um mal wieder etwas Ernsthaftigkeit in die Sache zu bekommen. Ich denke solche Pro Teams können auch ein Schlüssel sein.
Auf jeden Fall. Nur das Team scheint eher in die falsche Richtung zu gehen.

Edit:
leviathan hat geschrieben:Die Idee dahinter findest Du hier:

https://www.scc-events-proteam.berlin/vision.html

Ist ein Anfang und ein Versuch. Wäre gar nicht schlecht, wenn es verschiedene solcher Projekte hätte und man könnte voneinander lernen.
Hab ich doch alles schon gelesen. Finde ich jedoch recht mau, wenn die letzte News aus 2021 ist und die Seite anscheinend nicht weiter gepflegt wird. Mit Leistung glänzen die Athleten nun auch nicht.

3944
Catch-22 hat geschrieben: Hab ich doch alles schon gelesen. Finde ich jedoch recht mau, wenn die letzte News aus 2021 ist und die Seite anscheinend nicht weiter gepflegt wird. Mit Leistung glänzen die Athleten nun auch nicht.
Das betrachte ich mal aus der Startup Brille. Sie kennen jetzt einen Weg, der nicht funktioniert. Um die Erfolgswahrscheinlichkeit zu erhöhen, benötigt man einfach mehrere solcher Projekte. Aber nur überlegen und dann das theoretisch optimale Konzept rausbringen? Das klappt doch nicht. Wie hat von Moltke so schön gesagt: "Kein Plan überlebt die erste Berührung mit dem Feind." Oder hier, wenn Idee auf Realität trifft.
nix is fix

3945
bones hat geschrieben:Auffallend ist auch, dass sich im Runners World Forum statt Runners nur Jogger rumtreiben, die nichtmal den Schritt zum greifschen Läufer (sub40) schaffen. :teufel:
Oh wie entsetzlich. Dumm nur, wenn so ziemlich alle "Massenlaufveranstaltungen" davon leben, dass sich haufenweise Menschen anmelden, für die die Freude am Laufen im Vordergrund steht, und weniger die Frage, ob man nicht noch ein klein wenig schneller werden könnte ... :zwinker5:

Gina Lückenkemper hat sich übrigens auf Instagram geäußert und kritisiert (ich zitiere hier einen ntv-Artikel), "dass es in Deutschland 'kein wirkliches Fördersystem' gebe, 'sondern eher ein Belohnungssystem'. Wer schon an der Spitze seines Sports 'angekommen ist, der wird gefördert'."

3946
Uta Pippig war mal recht erfolgreich für des SCC unterwegs.

"Im Trikot des SCC gewann Uta Pippig als erste Deutsche den New-York-Marathon, siegte jeweils dreimal in Berlin und in Boston. Eine Sensation schaffte 1998 Damian Kallabis, der Europameister über 3000 m Hindernis wurde."

https://www.scc-berlin-leichtathletik.d ... srekorde-2
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

3947
leviathan hat geschrieben:Das betrachte ich mal aus der Startup Brille. Sie kennen jetzt einen Weg, der nicht funktioniert. Um die Erfolgswahrscheinlichkeit zu erhöhen, benötigt man einfach mehrere solcher Projekte. Aber nur überlegen und dann das theoretisch optimale Konzept rausbringen? Das klappt doch nicht. Wie hat von Moltke so schön gesagt: "Kein Plan überlebt die erste Berührung mit dem Feind." Oder hier, wenn Idee auf Realität trifft.
Da bin ich ganz bei dir. Ich wollte es jedoch auch nicht ganz untern Tisch kehren, gerade auch weil ihr Berlin ins Gespräch gebracht habt.
Ich finde es tatsächlich sehr schade, wie es sich dort entwickelt hat und hoffe, dass es trotzdem weitere/andere Versuche geben wird, die es dann besser machen. Die Richtung/Idee fand ich schon nicht verkehrt.

Ich bin halt auch der Ansicht, dass ein Team sich auch bei Niederlagen/wenn es nicht so läuft, vor einen Athleten stellen sollte. Das wirkt alles irgendwie so fallen gelassen auf mich...

3948
vinchris hat geschrieben:Oh wie entsetzlich. Dumm nur, wenn so ziemlich alle "Massenlaufveranstaltungen" davon leben, dass sich haufenweise Menschen anmelden, für die die Freude am Laufen im Vordergrund steht, und weniger die Frage, ob man nicht noch ein klein wenig schneller werden könnte ... :zwinker5:
Pieks.....bumm :D . Warum sind nur gleich einige so angefressen. Es ging hier in den letzten Beiträgen nicht um das Aus- und Einkommen von Eventveranstaltern. Das sei ihnen gegönnt und allen anderen die Freude an der Bewegung. Nur für den Leistungs- und Spitzensport in den Vereinen hat diese Massenbewegung nichts gebracht.
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

3949
bones hat geschrieben:Uta Pippig war mal recht erfolgreich für des SCC unterwegs...
Wir reden aber über den SCC Events Pro Team :zwinker4: Das sind zwei verschiedene Paar Schuhe.

3950
bones hat geschrieben:Uta Pippig war mal recht erfolgreich für des SCC unterwegs.

"Im Trikot des SCC gewann Uta Pippig als erste Deutsche den New-York-Marathon, siegte jeweils dreimal in Berlin und in Boston. Eine Sensation schaffte 1998 Damian Kallabis, der Europameister über 3000 m Hindernis wurde."

https://www.scc-berlin-leichtathletik.d ... srekorde-2
Uta Pippig hat die DDR-Leichtathletikschule durchlaufen und war einer derjenigen, die sowohl Talent hatte als auch diese harte Auswahl überlebt hat. Der SCC hatte keinen Anteil an der Entwicklung als Sportlerin. Sie hat fast während der gesamten "Berliner" Zeit in Boulder trainiert und ihr Ding gemacht. SCC lief als Etikett mit. Das ist bei dem aktuellen Projekt anders und meines Erachtens besser. Auch wenn es für den Verein weniger vorzeigbaren Erfolg gebracht hat. Der Beitrag für den Sport im allgemeinen ist hier m.E. deutlich höher zu bewerten. Ist aber klar, daß man hier unterschiedliche Perspektiven haben kann.
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