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Mein Kampf gegen mich selbst

Mein Kampf gegen mich selbst

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Vor einiger Zeit habe ich mit dem Joggen begonnen, da ich zum einem wieder sportlich aktiv werden wollte und zum anderen eine Herausforderung brauchte.
In letzter Zeit habe ich mich so sehr mit meinen doofen Gedanken eingeigelt, dass ich das Haus nur noch verlassen habe, wenn es dringend notwendig war und selbst das verlangt mir immer mehr von meinen Kräften ab.
Also habe ich angefangen mir kleine Ziele zu setzen, wie z.B. aufstehen, auch wenn ich nicht musst, Einkäufe zu Fuß erledigen usw.
Dann habe ich mich so unsportlich und lethargisch wie ich war zu einer Wanderexkursion angemeldet, denn nun hatte ich ein Ziel auf das ich hinarbeiten musste und jetzt noch einen Monat hinarbeiten muss.
Ich fing an mich besser zu Ernähren (Habe nur Schrott gegessen und alles, nur kein Wasser getrunken), ging häufiger spazieren und fing an längere Streckenwanderungen zu unternehmen. Irgendwann kam ich an den Punkt an dem ich mich in meiner Haut endlich wieder wohl fühlte und mehr Elan an den Tag gelegt habe. Also wollte ich es nochmal mit Joggen probieren. Mein Ziel dabei ist es bis zum Ende des Jahres 5 Km am Stück zu joggen. Erst bin ich einfach losgelaufen, aber das funktionierte nicht so gut, da ich meist nach 10-15 min den Rückweg angetreten habe. Also musste ein neuer Plan her. Ich habe mir die App C25K heruntergeladen. Ein Programm was einem in 8 Wochen zu einem 5K lauf verhilft. Am Anfang bin ich immer sehr motiviert gewesen, hatte sogar richtig Freude dabei. Jetzt in Woche 3 hat sich meine Motivation jedoch in einem Tiefen Loch vergraben. Ich musste die heutige Runde nach 12 Min. beenden, da ich einfach nicht mehr konnte. Das hat mich wirklich sehr enttäuscht. Ich hoffe das ich mich wieder aufrappeln kann, damit die Veränderungen der letzten Monate nicht ganz umsonst waren.

Hat einer von euch so ähnliche Erfahrungen gemacht? Wie wirkt sich der Sport auf euer Leben aus?

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Hallo Mika,
so Tage hat man einfach, an denen einem nichts von der Hand gehen will. Wechsel doch die Perspektive: Du bist nicht daheim geblieben, sondern immerhin ne viertel Stunde gelaufen! Blick ohne Groll auf das Erreichte zurück, speziell, was sich im Kopf schon geändert hat. Um etwas Abwechslung beim Sport zu haben, geh doch mal Schwimmen oder Radfahren. Ist beides auch sehr dankbar, was den Fortschritt angeht, den man am Anfang macht. Ohne den positiven Feedback vom Sport hätte ich es nie geschafft, die bislang 34kg in den letzten 18 Monaten loszuwerden und auch im Kopf mal wieder aufzuräumen, auch wenn der Weg da noch länger ist ...

Grüsse,
Jens

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Es gibt bei mir in der Nähe eine, aber eine feste Gruppe ist aufgrund meiner aktuellen Situation nicht denkbar, da ich immer in unterschiedlichen Städten unterwegs bin. Das heißt ich suche mir meistens vor Ort einen Park oder eine schöne Strecke. Ist manchmal ein wenig einsam, aber zumindestens die Strecken sind abwechslungsreich :D

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Ich habe mich seit Monat im übrigen einfach ein wenig geschont und habe heute weiter gemacht. Habe zwar nochmal bei woche 2 begonnen, aber immerhin lief es heute gut und war trotzdem herausfordernd. Habe mir auch vorgenommen das Programm nicht auf biegen und brechen in 8 Wochen durchzuziehen, sondern mir auch 10-12 Wochen Zeit zu lassen. Auch eine wichtige Erkenntnis, dass nicht immer alles im Zeitplan sein muss und man trotzdem an sein Ziel kommen kann :daumen:

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Mikas_Goal hat geschrieben:Habe mir auch vorgenommen das Programm nicht auf biegen und brechen in 8 Wochen durchzuziehen, sondern mir auch 10-12 Wochen Zeit zu lassen. Auch eine wichtige Erkenntnis, dass nicht immer alles im Zeitplan sein muss und man trotzdem an sein Ziel kommen kann :daumen:
Mit kleinen Schritten und ohne Zwang kommt man sehr gut zum Ziel. Hauptsache weitermachen.
Laufen unter Palmen

"You gotta keep on keepin´on." (Joe Dirt)

http://www.laufsport-liga.de/profil.html?u=19280

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Mikas_Goal hat geschrieben: Auch eine wichtige Erkenntnis, dass nicht immer alles im Zeitplan sein muss und man trotzdem an sein Ziel kommen kann :daumen:
Wahrscheinlich eines der wichtigsten Erkenntnisse überhaupt für einen Freizeitläufer. Gerade mit deiner Ausgangssituation solltest du dir jetzt nicht auch noch beim Laufen Druck machen.
PBs:
1km: 4:27.3 min (T, 08.17)
5km: 24:25 min (07.17)
10 km: 49:46 min (07.17)
15km: 1:20:xx h (09.17)
HM 01:53:xx h (09.17)

T = Im Training aufgestellte PB

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Hallo ihr lieben,

Ich habe es tatsächlich geschafft den Jakobsweg zu wandern. Danach bin ich erst mal in ein Motivationsloch gefallen, lag auf der faulen Haut und habe 10 Kilo zugenommen. Jetzt habe ich zum Glück die Reißleine gezogen und bin seit einiger Zeit auf dem Weg der Besserung. Leider ist alles was ich mir an Kondition antrainiert habe wieder weg. Also habe ich nochmal bei 0 Angefangen. Ich mache jetzt seit einigen Wochen Yoga und habe gemerkt wie viel besser es mir dadurch geht. Diesmal hatte ich mir auch auch überlegt einen "Laufkurs" zu machen, damit ich wirklich dabei bleibe und ich angeleitet werde - Bin immer zu schnell gestartet und hatte dann keine Puste mehr. Leider habe ich nichts bei mir im näheren Umkreis gefunden und bin deswegen wieder auf eigene Faust los. Meine Kondition lässt einiges zu wünschen übrig, aber diesmal bin ich zumindestens langsamer, aber dafür ausdauernder gelaufen. Im Schnitt 7,25 km die Stunde :D Es ist zumindestens ein Anfang^^

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Hallo und welcome back :-)

Du bist den Jakobsweg gewandert... erzähl doch mal.
Wo ging es los, wie lange warst du unterwegs, welchen Weg, den Camino Frances? Auch den O'Cebreio hoch? ;-)
Wie war das für dich, eine schöne Erfahrung?

Würde mich sehr interessieren zu lesen, was du darüber schreibt.

LG, Lunedi

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Der Jakobsweg war für mich einen unvergleichliche Erfahrung, besonders die Berge, da ich noch nie in den Bergen war. Einfach einmalig. Ich bin mit einer kleinen Gruppe gewandert von Montpellier in Frankreich aus losgewandert. Von da sind es 1556 km gewesen. Die ersten Tage hatte ich so Muskelkater, dass ich mein rechtes Bein nicht mehr heben konnte, was mir das laufen und schlafen erschwert hat. Zum Glück wurde es nach den ersten 5 Tagen besser und nicht schlechter. Ich bin im Nachhinein immer noch erstaunt wie ich das geschafft habe, da ich erst einige Monate zuvor mit dem Training begonnen hatte. Das hat mir aber auch gezeigt wie belastbar ich doch bin und das meine Grenzen gar nicht so nah sind. Ich habe zwar viel gemeckert, da die Füße ordentlich weh taten und ich super viele Blasen hatte, aber der Anblick der Landschaft und das man jeden Tag seinem Ziel ein wenig näher gekommen ist hat mich entlohnt. Ich würde diesen Weg auf jeden Fall wieder gehen, aber das nächste Mal von Saint Jean pied de port. Diese Erfahrung ist für mich auch im Nachhinein sehr motivierend, da ich mir immer wieder sagen kann "Das hast du geschafft, dann schaffst du auch andere Dinge!"

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Knapp 1600 km, das ist eine tolle Leistung und ja, daraus lässt sich berechtigt die Erkenntnis ziehen: Wenn du das geschafft hast, schafft du auch andere, Dinge :-)

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Hallo Mika,

klingt super!
Eine Anmerkung zu dem Titel dieses Tagebuches:

Ich bin ja ein Freund von Prosa und mag Wortspiele und die Implikationen, die sich daraus ergeben.
Insofern ist es für mich ein Unterschied ob man gegen sich selbst kämpft, oder mit sich selbst kämpft.
Denn in dem einen Fall kann man gegen sich verlieren, in dem Anderen gegen sich gewinnen :zwinker5:

Alles eine Frage der Perspektive, die sich wiederum aus der eigenen Haltung ergibt.

Viel Erfolg weiterhin. Ich drücke alle Daumen, die ich habe, dass Du Hand in Hand mit Dir über die Ziellinie läufst :)
Tonic ohne Alkohol ist Ginlos...
Mein Blog: GinFit.de
Gabelstapler Glukose // Wie man NICHT auf Sub3 trainiert // GeckoanalysisDie bekanntesten FORENBANANEN // Guter Laufstil vs. schlechter Laufstil
Ewige Bestenliste Saison 2016/2017 : 5km: 19:24 ---- 10km: 40:20 --- HM: 1:29:02 --- M: 3:25:52
Ziele 2019: Zunehmend abnehmen...

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Toll, was du da geschafft hast! :daumen: Wie lange hast du denn dafür gebraucht? Wie lang waren die Tagesabschnitte? Und überhaupt, da kann man doch viel mehr darüber berichten :wink:

Gruss Tommi
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Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener
Antworten

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