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Problem bewusst „langsam laufen“

Problem bewusst „langsam laufen“

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Wie der Titel schon sagt, habe ich das Problem bewusst langsam zu laufen. Man liest immer wieder, dass die langsamen langen Läufe bei einer Pace um 7:00 liegen sollten.
Irgendwie pendele ich mich immer zwischen 06:00 und 06:30 ein, geht es Richtung 7:00 habe ich das Gefühl, ich könnte auch schnell gehen. Erst ab km15 bekomme ich ein wenig Ruhe in den Lauf und gehe dann Richtung 6:45 – 7:00.
Sollte ich bewusst größere Schritte machen, um die Schrittfrequenz zu reduzieren oder wie macht ihr das „technisch“?
Wäre eine Alternative das Tempo außen vor zu lassen und langsame Läufe nach HF-Bereichen auszurichten?

[font=&quot]LG Heiko[/font]
LG Heiko :winken:
[font=&amp]
Etappen
2014 3km 2014 5km 2015 10km 2016 30km und HM 2017 Marathon 2018 Laufen[/font]
„Die erste halbe Stunde laufe ich für meinen Körper, die zweite halbe Stunde für die Seele.“ (George Sheehan)

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Warum bist du so erpicht darauf, dir den Spaß und die Freude am Laufen zu vermiesen, indem du dich freiwillig in ein unnützes Korsett zwängst?
heiko1211 hat geschrieben:Man liest immer wieder, dass die langsamen langen Läufe bei einer Pace um 7:00 liegen sollten.
Wer ist "man"? Wo liest "man"? Die Aussage ist Schwachsinn, denn erstens läuft ein 2:30-Läufer in anderem Tempo als der 5 h-Jogger. Zweitens gibt es keine Notwendigkeit, sich künstlich abzubremsen. Das Tempo ist fast egal unter der Voraussetzung, dass du die Distanz damit durchhältst und nicht so kaputt bist, dass es die weiteren Trainingseinheiten behindert. Bei vielen klappt das mit dem Tempo der ganz normalen Feld-, Wald- und Wiesenläufe.

Wenn du dich beim Tempo von 6:00 bis 6:30 min/km wohl fühlst und das gut durchhältst, warum willst du dich dann zwanghaft abbremsen?
heiko1211 hat geschrieben: Sollte ich bewusst größere Schritte machen, um die Schrittfrequenz zu reduzieren oder wie macht ihr das „technisch“?
Wäre eine Alternative das Tempo außen vor zu lassen und langsame Läufe nach HF-Bereichen auszurichten?
Das eine ist so unsinnig wie das andere. Du bist einen Marathon im Tempo von 5:24 min/km gelaufen. Wenn du 1 min langsamer läufst beim Langen und dich gut fühlst, dann ist das völlig okay. Lauf einfach dein Tempo und lies Laufliteratur von erfahrenen Trainern, wenn du was liest, nicht das, was "man" liest.

Bernd
Das Remake
Infos zum Laufen und Vereinsgedöns gibt's auf www.sgnh.de

4
Sehe ich auch so, burny hat schon das Wesentliche dazu erläutert.

Für den einen ist 5:00 PACE langsam, für den anderen 7:30 oder noch langsamer. Das hängt davon ab, wie fit du bist. Wenn du die Strecke schaffst und hinten raus (paar Kilometer vor deiner gesetztenm Zielstrecke) nicht völlig einbrichst, dann ist das völlig legitim einen langsamen Lauf auch mit 6:00 PACE zu machen. Ergo müsste dann aber ein schnellerer kürzerer Lauf (bis zu 10km) schon im 5:30 Bereich bei dir sein, sonst hast du ja keine Variabilität drin bei deinen Einheiten...

Aber generell musst du dich nicht zwingen langsam zu laufen. Ich habe auch das Problem, dass ich nicht langsam laufen kann/will, habe mich bei einem Trainingsplan stark beeinflussen lassen unter 140 Puls zu bleiben bei einem langen Lauf. Das war aber kaum möglich, PACE lag dabei so bei 6:50. Es fiel mir extrem schwer und ich musste mich immer wieder bremsen. Mit dem Trainingsplan bin ich jetzt durch und laufe etwas freier. So bin ich bspw. am Wochenende 14,6km gelaufen bei einem 6:36 PACE, das empfand ich als angenehm, Puls lag bei ca. 150 und ich hätte es auch noch weiter durchhalten können (es wurde nur dunkel :D ). Ich habe mich halt den ganzen Lauf viel wohler gefühlt als ständig zu schauen "Oh Mist Puls zu hoch ich muss bremsen".

Klar sollte ein langsamer Lauf schon so sein, dass man nicht japsend nach Luft durch die Gegend pendelt, aber wenn du auf deinen Körper hörst, dann stellt sich das Tempo für langsam und schnell automatisch ein, so viel habe ich jetzt in meinen paar Monaten Lauferfahrung mitgenommen.

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Wenn man gut im Training ist, sollte man es aber hinkriegen, längere Zeit bei ca. 75% laufen zu können.
Wenn man also z.B. die normalen "Wald- und Wiesenläufe bei 78-80% läuft, könnte man sich vornehmen, den langen Lauf bei 75% zu laufen.
Dunkel, nass, windig, kalt. - "Yeah, let's go!!!"
Never stop.
No.Status.Quo.

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blende8 hat geschrieben:Wenn man gut im Training ist, sollte man es aber hinkriegen, längere Zeit bei ca. 75% laufen zu können.
Wenn man also z.B. die normalen "Wald- und Wiesenläufe bei 78-80% läuft, könnte man sich vornehmen, den langen Lauf bei 75% zu laufen.
Kannst du mal eine Begründung geben, warum man das machen sollte? Welchen Nutzen hat das?

Bernd
Das Remake
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burny hat geschrieben:Wer ist "man"? Wo liest "man"? Die Aussage ist Schwachsinn, denn erstens läuft ein 2:30-Läufer in anderem Tempo als der 5 h-Jogger.
Ich habe Heikos "man" nicht als allgemeine Aussage interpretiert, sondern (ihm ein gewisses Maß an Intelligenz/Urteilsvermögen unterstellend :zwinker5: ) als Aussage, die sich auf einen Läufer auf seinem Leistungsniveau bezieht. Ausführlicher formuliert: "Wenn man wie ich die 10 km in 58 Minuten läuft, sollte man, so wie man liest, die langen Läufe ungefähr in 7:00 machen." Diese Zeitvorgabe ist ja eigentlich nicht so ungewöhnlich und sogar "mutiger" als dein Hinweis, die langen Läufe ca. 1 Minute langsamer zu laufen als (fiktives) M-Tempo.
burny hat geschrieben: Du bist einen Marathon im Tempo von 5:24 min/km gelaufen. Wenn du 1 min langsamer läufst beim Langen und dich gut fühlst, dann ist das völlig okay. Lauf einfach dein Tempo und lies Laufliteratur von erfahrenen Trainern, wenn du was liest, nicht das, was "man" liest.

Bernd
Sorry Bernd, aber ich glaube, da hast du nicht genau gelesen. Heiko ist 30 km in 3:47 gelaufen, keinen Marathon. Und seine 10er-Zeit liegt laut Signatur nur knapp unter 1 Stunde.

Grundsätzlich stimme ich dir natürlich zu, dass man sich nicht zwanghaft einbremsen sollte/muss, wenn man die Distanz im gewählten Tempo schafft, das Belastungsempfinden dem jeweiligen Ziel der Einheit angemessen ist und man sich hinreichend erholt.

Nur: Ist das bei Heiko wirklich so? Angesichts der Infos über sein momentanes Leistungsniveau finde ich gemessen an der 10 km-Zeit das Tempo für die langen Läufe reichlich zügig. Wenn er dann davon spricht, dass ab 15 km "Ruhe reinkommt", könnte das damit zu tun haben, dass er vorher zu schnell gelaufen ist und das Tempo nicht mehr halten kann. Auch die langsame 30 km-Zeit (von der wir nicht wissen, ob Hitze die einzige Erklärung ist) könnte darauf hindeuten, dass die Ausdauer fehlt und dass es daher sinnvoll sein könnte, sich beim langen Lauf ein bisschen einzubremsen und bis zum Schluss konstant ein moderateres Tempo zu laufen, um dadurch die Ausdauer zu verbessern und sich auch weniger "abzuschießen".

@Heiko: Vielleicht könntest du einfach noch was über dein Belastungsempfinden bei den langen Läufen schreiben, das würde die Interpretation leichter machen.

Nur mal zum Vergleich: Ich bin früher ungefähr auf deinem Level gelaufen, einen Tick schneller vielleicht (um 55/10k). Die langen Läufe hab ich in ca. 6:40 gemacht, das war auch etwas schneller und hochpulsiger als vielerorts empfohlen, aber fühlte sich gut an. Dafür musste ich mich manchmal auch einbremsen, indem ich mir vorgenommen habe (Achtung, Reizworte :zwinker2: ) in der ersten Stunde den Puls durchweg bei max. 73, 74% zu halten. Wie ich das motorisch genau bewerkstelligt habe, weiß ich nicht - das ging dann irgendwie "automatisch", ohne dass ich bewusst die Schrittlänge verändert oder sonstwas anders gemacht hätte.

VG,
kobold

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burny hat geschrieben:Kannst du mal eine Begründung geben, warum man das machen sollte? Welchen Nutzen hat das?

Bernd
Ist etwas wettkampfspezifischer, vor allem wenn man den Lauf progressiv gestaltet (z. B. von 65% rauf bis 82%). Wäre aber kontraproduktiv, wenn man dann deshalb die nächste Qualitätseinheit in den Sand setzt.

burny hat geschrieben:Wer ist "man"? Wo liest "man"?
Vor allem "immer wieder". Dann müsste der TE doch auch locker 5 - 10 Quellen angeben können.
burny hat geschrieben: Du bist einen Marathon im Tempo von 5:24 min/km gelaufen.
Hier hast du dich allerdings verguckt. Die 3:47 stammen aus einem 30er WK. Letztes Ergebnis: 10 km in 58:34. Somit sind auch 7 min/km nicht unsinnig für den TE.

Edit sagt: kobold war eine Minute schneller. Auch gut, dann steht da jetzt zweimal das gleiche in grün.
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

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Ich unterbreche hier die Diskussion der Fachleute und sage als Einsteiger zu Einsteiger:

Das Tempo des Langen Laufes (der übrigens jenseits der 15 km beginnt) wähle ich so, dass es mich anstrengt, ich es aber auch auf die gesamte Strecke (mit kleinen Schwankungen) halten kann. Und am Ende will ich nicht umfallen. Wenn Du mit 6:00 min/km beginnst und mit 7:00 min/km endest, spricht das meiner Meinung nach dafür, dass Du etwas zu schnell gestartet bist. Ich würde daher zu Beginn tatsächlich ein wenig bremsen. Nichts anderes wird Dir ja auch in jedem Rennen empfohlen: Bloß nicht zu schnell beginnen, dann brichst Du ein. Besser, man behält eine kleine Reserve und kann am Ende noch beschleunigen.

Technisch ist es ganz einfach, langsamer zu laufen. Schließlich sagst Du ja selbst, dass Du am Ende nur noch mit 7:00 min/km läufst, also kannst Du das. Das Problem liegt daher eher in der Tempo-Wahrnehmung. Und die täuscht Dich – und mich – zum Beginn offenbar stark. Ich will immer ganz langsam laufen, schön locker und entspannt, und wenn ich dann später die Zeit sehe: die ersten Kilometer deutlich zu schnell, ich kann das Tempo nicht annähernd halten. Wenn ich versuche, langsam zu laufen, wird eher eine Art Tänzeln daraus. Das scheint mir aber ein reines Kopf-Problem.

Ich mache es einstweilen so, dass ich die ersten beiden Kilometer gar nicht richtig zähle, sondern bei Kilometer 3 bewusst eine Steigung anlaufe. Die bremst mich dann auf das gewünschte Tempo, das ich dann für die folgenden Kilometer zu halten versuche und nach einigen weiteren Kilometern habe ich nur noch das Problem, tatsächlich nicht langsamer zu werden, und muss mir immer wieder einen Schubs geben.

Ich hoffe, dass das Laufgefühl sich bei mir noch entwickelt und ich dann auch die Anfangsphase besser in den Griff bekomme. Ziel ist es natürlich, gleich das gewünschte Tempo zu erreichen und das auch so zu empfinden. Ich warte einfach mal ab.
______________________________________

Es ist nicht entscheidend, woher man kommt, sondern wohin man geht.

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FreddyT hat geschrieben: Technisch ist es ganz einfach, langsamer zu laufen. Schließlich sagst Du ja selbst, dass Du am Ende nur noch mit 7:00 min/km läufst, also kannst Du das. Das Problem liegt daher eher in der Tempo-Wahrnehmung. Und die täuscht Dich – und mich – zum Beginn offenbar stark. Ich will immer ganz langsam laufen, schön locker und entspannt, und wenn ich dann später die Zeit sehe: die ersten Kilometer deutlich zu schnell, ich kann das Tempo nicht annähernd halten. Wenn ich versuche, langsam zu laufen, wird eher eine Art Tänzeln daraus. Das scheint mir aber ein reines Kopf-Problem.

Ich mache es einstweilen so, dass ich die ersten beiden Kilometer gar nicht richtig zähle, sondern bei Kilometer 3 bewusst eine Steigung anlaufe. Die bremst mich dann auf das gewünschte Tempo, das ich dann für die folgenden Kilometer zu halten versuche und nach einigen weiteren Kilometern habe ich nur noch das Problem, tatsächlich nicht langsamer zu werden, und muss mir immer wieder einen Schubs geben.
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Wenn das so ist, laufe doch die ersten 1 2 km, oder wie auch immer, im Stadion auf der Bahn und erst danach in den Wald. Dort kannst du alle 50m oder 100m deine Wahrnehmung mit der tatsächlichen Geschwindigkeit vergleichen und schon solltest du nicht zu schnell angehen ;)
Übrigens kannst du sowas auch als eine eigene TE mal machen: Du sgst ok, 400m in xx sec. dann versuchst du subjektiv die 400m in dem vorgegeben Tempo zu laufen und schaust nach 400m auf die Uhr, wie schnell du tatsächlich warst... das hilft dir vielleicht besser bei der Selbsteinschätzung
LAUFEN
5km - 16:00 (01.01.2022)
5000m - 17:03,4 (07.06.2019)
10km - 33:50 (06.03.2022)
21,1km - 1:19:26 (10.03.2019)

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Bewusst langsam Laufen weil irgendwelche Trainingspläne das vorgeben hab ich anfangs mal versucht, aber einem gewissen Tempo fühlt es sich aber nicht mehr rund an.
Dann müsste ich quasi nach jedem Schritt eine Pause machen oder eher nach oben springen als vorwärts was dann aber wieder anstrengender ist.

Bei mir ist die Grenze irgendwo über 6:00 min/km. 6:00 ist das Tempo was ich am längsten durchhalten kann. langsamer wird es unökonomisch und deshalb wieder anstrengender. Das langsam laufen habe ich deshalb aufgegeben.
Etwa ab 7:30 min/km könnte ich dann wieder walken, der Bereich dazwischen geht aber gar nicht.


Wenn die Trainingspläne irgendwelche Pulswerte angeben die man einhalten sollte, dann gehen die meisten auch von einem falschen Maximalpuls aus und können deshalb das Tempo nicht gescheit laufen ;-)

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kobold hat geschrieben:
@Heiko: Vielleicht könntest du einfach noch was über dein Belastungsempfinden bei den langen Läufen schreiben, das würde die Interpretation leichter machen.
[font=&quot]…so, jetzt doch noch mal auf die Schnelle ein paar Ergänzungen: Mit „man“ bezog ich mich zum einen natürlich auf Läufer, die auf meinem Leistungsniveau liegen, zum anderen auch auf vereinzelte Threads, die diese Aussage beinhalteten. Es soll keine Verallgemeinerung sein.[/font]
[font=&quot] [/font]
[font=&quot]Der 30km – Lauf ist nur bedingt aussagekräftig. Zum einen spielte die Hitze hier eine große Rolle, zum anderen auch besonders der Anfängerfehler, sich am Anfang an eine relativ schnelle Gruppe zu hängen. Die Pace lag zwischen 5:30 und 5:45 und dann habe ich nach hinten ab km15 entsprechend stark nachgelassen. Im Nachgang habe ich mich ein wenig geärgert, auch wenn der Lauf insgesamt schön war. Ich hätte lieber konstant um 6:15 bis 6:30 laufen sollen.[/font]
[font=&quot]Bei den 10er Läufen liege ich konstant um die 58 Minuten (Oktober und Dezember 2015, sowie September 2016).[/font]
[font=&quot]Das Belastungsempfinden bei den langen Läufen beschreibe ich wie kurz wie folgt, ich laufe bis 25km ohne einzubrechen. Ab 25km mühe ich mich schon ein wenig mehr, laufe aber konstant durch ohne zu kollabieren. Hinterher ist nicht das Gefühl vorhanden „das mache ich nie wieder“, sondern eher „prima, nächsten Sonntag wieder“. Mein Problem bei längeren Läufen ist, eine durchgängige Geschwindigkeit zu laufen. Auf 5 oder 10km gelingt mir dies besser.[/font]
[font=&quot]Ich muss noch mal anmerken, dass ich im Grunde ein „blutiger Anfänger“ bin und vielleicht das fehlende Gefühl für die Pace daraus resultiert.[/font]
[font=&quot] [/font]
[font=&quot]LG Heiko[/font]
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kobold hat geschrieben: Sorry Bernd, aber ich glaube, da hast du nicht genau gelesen. Heiko ist 30 km in 3:47 gelaufen, keinen Marathon. Und seine 10er-Zeit liegt laut Signatur nur knapp unter 1 Stunde.
D-Bus hat geschrieben: Hier hast du dich allerdings verguckt. Die 3:47 stammen aus einem 30er WK. Letztes Ergebnis: 10 km in 58:34. Somit sind auch 7 min/km nicht unsinnig für den TE.
Asche über mein Haupt! Da habe ich in der Tat nicht richtig hingeschaut.
Da passt der Bezug zur Zielzeit des langen Wettkampfs natürlich nicht. Trotzdem ändert das nichts am Kern meiner Aussage. Künstliches Einbremsen anhand pauschaler Aussagen, egal ob übers Tempo, HF oder mit irgendwelchen "Tricks" hilft nicht nur nichts, sondern führt eher zur Verkrampfung. Es gibt nur 2 Gründe, bewusst langsamer zu laufen, als man könnte oder möchte, a) wenn die Kraft am Ende nicht ausreicht, weil man über seine Verhältnisse gelaufen ist und b) wenn man die nächste Qualitätseinheit nicht packt, weil man noch zu kaputt ist. Gern kommt dann beides zusammen.

Die Zehnerzeit halte ich für wenig aussagekräftig, denn die Sportscheckläufe sind Massenevents, bei denen oft viele Hobbyläufer sich gegenseitig behindern. Laut Profil ist Heiko bereits 2015 56:33 gelaufen nach kurzer Laufkarriere. Da dürfte bei einem "richtigen" Wettkampf jetzt mehr drin sein. Überhaupt drehe ich das um: Wenn er ein Wohlfühltempo für die langen Läufe von 6 - 6:30 hat, dann sollte die Zehnerzeit eigentlich ziemlich deutlich unter einer Stunde liegen.

Bernd
Das Remake
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burny hat geschrieben:Wenn er ein Wohlfühltempo für die langen Läufe von 6 - 6:30 hat
[font=&quot]Den Begriff „Wohlfühltempo“ finde ich ein wenig schwierig. Ich würde mich bei einer Pace von 7:00 bei langen Läufen über die gesamte Distanz sicher wohler fühlen, nur ist da wie geschrieben das Problem, dass ich unbewusst schneller laufen möchte und auch tue, weil ich bei 7:00 immer das Gefühl bekomme, gleich wandere ich schnell.[/font]
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Kenne ich - bei mir rennt zur Zeit das Gestell wunderbar - und die Puste reicht nicht für das, was die Beine könnten.In anderen Phasen ist wieder umgekehrt. Wenn ich zu schnell losrenne und merke, ich heize in der Gegend rum, obwohl gechillt gefragt ist, versuche ich die verpönte Nasenatmung (ist doof - aber bremst mich wirksam ein - Renntempo krieg ich so nämlich nicht hin).

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heiko1211 hat geschrieben:[font=&amp]Ich würde mich bei einer Pace von 7:00 bei langen Läufen über die gesamte Distanz sicher wohler fühlen, nur ist da wie geschrieben das Problem, dass ich unbewusst schneller laufen möchte und auch tue, weil ich bei 7:00 immer das Gefühl bekomme, gleich wandere ich schnell.[/font]
Dann musst du halt etwas tricksen, ich bin meine Langen in der WK Vorbereitung so gelaufen
D-Bus hat geschrieben:Ist etwas wettkampfspezifischer, vor allem wenn man den Lauf progressiv gestaltet (z. B. von 65% rauf bis 82%). Wäre aber kontraproduktiv, wenn man dann deshalb die nächste Qualitätseinheit in den Sand setzt.
.
Damit ich nicht zu schnell loslege ging meine Strecke durch die Stadt mit vielen Ampeln, 4km lange mit geringer Steigung und meist Gegenwind. Den Fehler mit zu schnell Starten legt man schnell ab.
heiko1211 hat geschrieben: [font=&amp]Bei den 10er Läufen liege ich konstant um die 58 Minuten (Oktober und Dezember 2015, sowie September 2016).[/font]
[font=&amp]...[/font]
[font=&amp]Ich muss noch mal anmerken, dass ich im Grunde ein „blutiger Anfänger“ bin und vielleicht das fehlende Gefühl für die Pace daraus resultiert.[/font]
Wenn du als Anfänger deine 10er Zeit innerhalb eines Jahres kaum verbessert hast, dann würde ich den Fehler jedoch woanders suchen und nicht unbedingt bei den langen Läufen.

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Ich habe meine 10 km-Zeiten durch Intervalltraining spürbar verbessert und bin jetzt bei knapp 50 Minuten. Bei längeren Läufen versuche ich auch, langsamer zu laufen, aber ich schaffe es auch nicht, mit einem Pace von 6 zu starten. Der stellt sich erst nach einigen km ein oder wenn eine leichte Steigung kommt. Berge gibt es bei uns eh nicht. Derzeit trainiere ich auf Läufe über der HM-Distanz hinaus. Ist aber echt schwierig.

Hab es letztens auf dem Laufband probiert. Steigung auf 5 % gestellt und die Geschwindigkeit von 11 auf 9,5 km/h reduziert. Das ganze in mehreren Zyklen (600 m Steigung und 400 m gerade). Draußen ist es dann entscheidend, nach einer Steigung nicht zu schnell zu werden.

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heiko1211 hat geschrieben:[font=&amp]Ich würde mich bei einer Pace von 7:00 bei langen Läufen über die gesamte Distanz sicher wohler fühlen, nur ist da wie geschrieben das Problem, dass ich unbewusst schneller laufen möchte und auch tue, weil ich bei 7:00 immer das Gefühl bekomme, gleich wandere ich schnell.[/font]
Kennst du nicht andere Läufer, mit denen du - wenigstens von Zeit zu Zeit - laufen könntest? Oder gibt es einen Lauftreff oder Laufverein in der Nähe? Das sind weiß Gott nicht alles schnelle Hirsche, und oft sind da erfahrene Läufer, die mit Anfängern oder Ungeübten bewusst langsamer laufen.

Ich lauf auch öfter mit Neulingen. Vom Verein her bieten wir immer 10 Wochen vor unserem Citylauf einen Lauftreff an, bei dem wir in der Regel in 3 Gruppen unterteilen. Da sind dann auch stets einige dabei, die am Anfang (zu) schnell loslegen und die ich einbremse, weil ich weiß oder annehme, dass sie das Tempo sonst nicht durchhalten. Das läuft dann einfach über Hinweise wie "Macht vorne ein bisschen langsamer, damit alle mitkommen" und klappt immer recht gut. Vielleicht gibt es für dich ja eine ähnliche Möglichkeit in der Nähe. (Nebenbei bemerkt: Ich stelle dabei immer wieder fest, dass viele für sich alleine durch die Gegend rennen und erst lernen müssen, in einer Gruppe zu laufen.)

Bernd
Das Remake
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heiko1211 hat geschrieben:Wie der Titel schon sagt, habe ich das Problem bewusst langsam zu laufen. Man liest immer wieder, dass die langsamen langen Läufe bei einer Pace um 7:00 liegen sollten.
Irgendwie pendele ich mich immer zwischen 06:00 und 06:30 ein, geht es Richtung 7:00 habe ich das Gefühl, ich könnte auch schnell gehen. Erst ab km15 bekomme ich ein wenig Ruhe in den Lauf und gehe dann Richtung 6:45 – 7:00.
Sollte ich bewusst größere Schritte machen, um die Schrittfrequenz zu reduzieren oder wie macht ihr das „technisch“?
Wäre eine Alternative das Tempo außen vor zu lassen und langsame Läufe nach HF-Bereichen auszurichten?

[font=&amp]LG Heiko[/font]
Lemmys Tipp: Lass die Pferde laufen, nach Lust und Laune, mal schnell, mal langsam.

Bewußt langsam zu laufen hält Lemmy für Bullshit, das kann man nur zugekifft aushalten, das geht gar nicht! Aber bedenke bitte: es gibt Kaltblüter, also Dieseltraktoren und Vollblüter wie Usain Bolt. Warmblüter stehen irgendwo zwischen Dieseltraktor und Usain Bolt. Lemmy ist natürlich ein ergrauter Vollblüter. Und Du selbst? Welches Tempo bei den langen Läufen für Dich richtig ist, z.B. 5:30 bis 6:00/km, solltest Du für Dich selbst beantworten und ist natürlich auch vom Trainingszustand abhängig.

Vergiss das mit der Pace um 7:00/km bitte. Auch als (normalgewichtiger) Anfänger muß man nicht im 7er-Schnitt laufen.

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burny hat geschrieben:Kannst du mal eine Begründung geben, warum man das machen sollte? Welchen Nutzen hat das?
Abwechslung.
Nicht immer nur Einheitsbrei, unterschiedliche Reize ...
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No.Status.Quo.

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….da kamen jetzt ja viele Hinweise. Ich habe sie für mich erstmal sortiert und will natürlich auch eine entsprechende Rückmeldung geben.


Die Stagnation der 10er Zeiten seit dem letzten Jahr ist relativ einfach erklärbar. Mein erster 10er war weitestgehend untrainiert, lediglich unregelmäßig ein Lauf über 5km pro Woche, Das Ganze war ein Sympathielauf für meinen Sohn. Er lief die HM-Distanz und motivierte mich statt zuzuschauen, einfach die 10km mitzulaufen. In der Folge bin ich weiterhin einmal pro Woche gelaufen, einfach nur so am Wochenende bis zu meiner Verletzung.


Tatsächlich regelmäßig (mindestens 3x die Woche) laufe ich erst seit April. Das keine Tempoverbesserungen einhergingen, ist der Tatsache geschuldet, dass ich einfach nur aus Spaß gelaufen bin, die Distanzen gestreckt habe und primär auf meine Grundausdauer bedacht war.


Nachdem ich nun in der Lage bin, dreimal mindestens pro Woche zu laufen und einen langen Lauf schmerzfrei bis an die 30km zu bringen -ob mehr geht, weiß ich (noch) nicht – will ich mein Training strukturieren und auch am Tempo arbeiten. Wobei ich sicher nie ein Wettkampfläufer werde, sondern das Ganze als sinnvolle Freizeitgestaltung erachte und Wettkämpfe nur aus Spaß an der Freude mitmache.


Meine Erkenntnis aus den Beiträgen:
-Laufgruppe (habe ich bereits gegoogelt und gefunden),
-rote Ampeln beachten statt wie bisher missachten (gestern Abend gemacht, es nimmt das Tempo raus),
-Blick nicht auf die Uhr, sondern einfach dem Gefühl folgen,
-am Tempo konkret arbeite ich aktuell über eine sich wiederholende Berg – und Talrunde (immer schön auf und ab), einen Fahrtenspiellauf (das macht mir jetzt sogar Spaß, Intervallläufen kann ich nichts abgewinnen und weigere mich sie zu machen), dazu einen 10er im flotten Tempo und einen gemütlichen langen Lauf.


LG Heiko und Danke für hilfreichen Beiträge
LG Heiko :winken:
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heiko1211 hat geschrieben:[...] Intervallläufen kann ich nichts abgewinnen und weigere mich sie zu machen [...]
Hallo Heiko,

das ist eigentlich schade. Intervall-Training eignet sich perfekt, um zu üben, ein bestimmtes Tempo auf Anhieb zu treffen. Damit kann man beim Einlaufen gleich anfangen.

Gee

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geebee hat geschrieben: das ist eigentlich schade. Intervall-Training eignet sich perfekt, um zu üben, ein bestimmtes Tempo auf Anhieb zu treffen
....[font=&quot]vielleicht reife ich noch nach und versuche es im Winter mal :D [/font]
LG Heiko :winken:
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Jo, kann ich auch nur empfehlen, es ist halt so, dass man in den Intervallen die Zähne wirklich zusammenbeißen muss, weil es extrem anstregend wird. Aber Tempo kann man supergut einschätzen dabei. Ich treffe immer ziemlich genau die 4:45 (über 3min Intervalle) und merke genau, wenn ich schneller bin und es Richtung 4:35 geht oder langsamer werde auf 4:55. Also diese kleinen spannen kann ich mittlerweile nach 3 Monaten schon ziemlich perfekt abschätzen.

In den Trabphasen dazwischen wollte ich dann immer 6:30 laufen. es lag meistens zwischen 6:10 und 6:36. Schwieirig ist es nach den Spritphasen wieder bewusst langsam zu laufen, es kommt einem vor als ob man steht, wenn man 6:10 läuft und vorhern 4:40. Aber das hilft dir vielleicht gerade das in Zukunft besser regeln zu können.

26
hallo heiko,

wenn du eine Laufgruppe aufgetan hast, kannst du ja mal Bescheid geben. Wäre ich auch dran interessiert. Laufe am 23.10. auch! :hallo:

Gunnar
SportScheck Nachtlauf Magdeburg (02.09.16) - 10 km: 59:15 min

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Ich kann mich den Befürwortern von Intervalltraining nur anschließen. Wenn man nach dem letzten Intervall an der Grenze angekommen ist, muss man automatisch ein recht langsames Tempo suchen, um im Laufschritt zu Hause anzukommen. Und gerade Grenzsituationen kommen bei längeren Läufen immer mal wieder, sei es nach einer zu schnell angegangenen Steigung oder weil man zu schnell gestartet ist.

Man muss einfach bestimmte Tempi fühlen können. Draußen laufe ich immer mit runtastic und lasse mir die gelaufene Geschwindigkeit ansagen.Auf dem Laufband kann man das noch besser einstellen, aber da merke ich, dass sich auf dem Laufband mein Laufstil ändert.

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muensterlaender hat geschrieben:Draußen laufe ich immer mit runtastic und lasse mir die gelaufene Geschwindigkeit ansagen
…ich habe gestern genau das Gegenteil gemacht! Der Uhr den Ton genommen, alles Vorgaben weg gelassen, den Lauf einfach nur erfasst, um zu Haus zu schauen, wie er war. Dann versucht bewusst in ein Tempo zu kommen. Im Kopf 1,2,3 – 1,2,3 – 1,2,3 – klingt blöd, ich weiß ABER – nach ca. 1 km hatte ich ein gleichmäßig lockeres Tempo und bin dann tatsächlich 10km gleichbleibend zwischen 06:10 und 06:15 gelaufen, minimale Abweichungen. Eine Laufuhr ist sicher sinnvoll, kann aber auch durch ständige Hinweise das Gegenteil erreichen.

@gu-run: Training (für mich sind die Zeiten problematisch)
LG Heiko :winken:
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