burny hat geschrieben:Wer ist "man"? Wo liest "man"? Die Aussage ist Schwachsinn, denn erstens läuft ein 2:30-Läufer in anderem Tempo als der 5 h-Jogger.
Ich habe Heikos "man" nicht als allgemeine Aussage interpretiert, sondern (ihm ein gewisses Maß an Intelligenz/Urteilsvermögen unterstellend
) als Aussage, die sich auf einen Läufer auf seinem Leistungsniveau bezieht. Ausführlicher formuliert: "Wenn man wie ich die 10 km in 58 Minuten läuft, sollte man, so wie man liest, die langen Läufe ungefähr in 7:00 machen." Diese Zeitvorgabe ist ja eigentlich nicht so ungewöhnlich und sogar "mutiger" als dein Hinweis, die langen Läufe ca. 1 Minute langsamer zu laufen als (fiktives) M-Tempo.
burny hat geschrieben: Du bist einen Marathon im Tempo von 5:24 min/km gelaufen. Wenn du 1 min langsamer läufst beim Langen und dich gut fühlst, dann ist das völlig okay. Lauf einfach dein Tempo und lies Laufliteratur von erfahrenen Trainern, wenn du was liest, nicht das, was "man" liest.
Bernd
Sorry Bernd, aber ich glaube, da hast du nicht genau gelesen. Heiko ist 30 km in 3:47 gelaufen, keinen Marathon. Und seine 10er-Zeit liegt laut Signatur nur knapp unter 1 Stunde.
Grundsätzlich stimme ich dir natürlich zu, dass man sich nicht zwanghaft einbremsen sollte/muss, wenn man die Distanz im gewählten Tempo schafft, das Belastungsempfinden dem jeweiligen Ziel der Einheit angemessen ist und man sich hinreichend erholt.
Nur: Ist das bei Heiko wirklich so? Angesichts der Infos über sein momentanes Leistungsniveau finde ich gemessen an der 10 km-Zeit das Tempo für die langen Läufe reichlich zügig. Wenn er dann davon spricht, dass ab 15 km "Ruhe reinkommt", könnte das damit zu tun haben, dass er vorher zu schnell gelaufen ist und das Tempo nicht mehr halten kann. Auch die langsame 30 km-Zeit (von der wir nicht wissen, ob Hitze die einzige Erklärung ist) könnte darauf hindeuten, dass die Ausdauer fehlt und dass es daher sinnvoll sein könnte, sich beim langen Lauf ein bisschen einzubremsen und bis zum Schluss konstant ein moderateres Tempo zu laufen, um dadurch die Ausdauer zu verbessern und sich auch weniger "abzuschießen".
@Heiko: Vielleicht könntest du einfach noch was über dein Belastungsempfinden bei den langen Läufen schreiben, das würde die Interpretation leichter machen.
Nur mal zum Vergleich: Ich bin früher ungefähr auf deinem Level gelaufen, einen Tick schneller vielleicht (um 55/10k). Die langen Läufe hab ich in ca. 6:40 gemacht, das war auch etwas schneller und hochpulsiger als vielerorts empfohlen, aber fühlte sich gut an. Dafür musste ich mich manchmal auch einbremsen, indem ich mir vorgenommen habe (Achtung, Reizworte
) in der ersten Stunde den Puls durchweg bei max. 73, 74% zu halten. Wie ich das motorisch genau bewerkstelligt habe, weiß ich nicht - das ging dann irgendwie "automatisch", ohne dass ich bewusst die Schrittlänge verändert oder sonstwas anders gemacht hätte.
VG,
kobold