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Berlin liegt mir nicht! [Marathon 2016]

Berlin liegt mir nicht! [Marathon 2016]

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[font=&amp]Das Tier hatte ich schon ausgesucht: Der Tradition gemäß sollte es eine Gans sein. Schlachten war auch nicht das Problem. Aber den kompetenten Fachmann, den aufzutreiben, das stellte sich als unüberwindliches Hindernis dar. In den Gelben Seiten tauchte der Begriff gar nicht erst auf. Die hohe Kunst, fachgerecht die Haruspizien durchzuführen, ist mit dem Untergang des Römischen Reiches verloren gegangen. Qualifizierte Auguren sucht man seitdem vergebens. [/font]

[font=&amp]Auch die Araber, die viele der zivilisatorischen Errungenschaften der Römer bewahrt haben, führten die Fähigkeit, die Meinung der Götter aus den Eingeweiden von Opfertieren abzulesen, nicht fort. Also blieb ich bei der Einschätzung der Vorzeichen auf mich allein gestellt. So rosig waren letztere nicht. [/font]

[font=&amp]Vorzeichen[/font]

[font=&amp]Beide Achillessehnen waren gereizt, die rechte besonders, und bei den letzten Läufen spürte ich sie nach wenigen Metern bereits. Ich machte mir Sorgen, wenn ich sie nun über mehr als 3 Stunden stark belasten würde, und fürchtete langfristige Folgen. Die Oberschenkelmuskulatur hinten war auch nicht in Ordnung, und vor allem links strahlte das bis ins Gesäß aus. [/font]

[font=&amp]Von der Vorbereitung her hatte ich zwar ordentlich Umfang trainiert, aber die Tempoarbeit mehr auf Wettkämpfe beschränkt, und deren Ergebnisse waren nicht berauschend: ein HM in 1:32:40 h vor 3 Wochen und ein Zehner in 42:46 min vor einer Woche. Das wäre bei Testwettkämpfen von den Zeiten her okay gewesen, wenn ich nicht jeweils das Gefühl gehabt hätte, so viel mehr wäre da gar nicht gegangen, wenn ich es denn vorgehabt hätte.[/font]

[font=&amp]Tja, und dann war da noch dieses nagende Geräusch gewesen, das mich nachts öfter mal aufgeweckt hatte. Es hörte sich an, als sei da irgendein Tier am Knabbern. Ich war sogar aufgestanden und hatte mit einer Taschenlampe nachgeschaut, aber nichts entdecken können. [/font]

[font=&amp]Aus all diesen Gegebenheiten heraus hätte ich gerne ein Zeichen erbeten, ob die Götter einem Start beim Berlinmarathon wohlgesonnen wären, aber wie gesagt scheiterte diese Einschätzung am geschilderten Fachkräftemangel. Mehr der Gewohnheit folgend, lief ich dann doch wieder mit. Nach den Unterdistanzzeiten, die ich bisher in diesem Jahr gelaufen war, hätte eigentlich eine Zeit im Bereich 3:06, 3:07 h drin sein müssen, aber aufgrund der wenig erbaulichen Vorzeichen wollte ich auf Nummer sicher gehen und stellte mich auf 3:10 h ein. Das sollte ja wohl machbar sein.[/font]

[font=&amp]Nr. 89 läuft nicht rund[/font]


[font=&amp]Diesmal klappte es mit dem Startblock besser als im letzten Jahr. 2015 hatten sich da so viele hineingemogelt, dass ich mit mehreren anderen nicht mehr hinein kam. Diesmal hingegen klappte das problemfrei. Es war sogar genug Platz, dass ich weiter in den Block hineingehen konnte. Wie ich mich so umschaute, trugen auch alle korrekt das „C“ auf ihrer Startnummer. Und doch fragte ich mich angesichts der Statur einiger Mitläufer, ob da jeder seine Marathonzeiten korrekt angegeben hatte. Davon aber gegen Ende des Berichts noch mehr![/font]

[font=&amp]Nach weniger als 1 ½ min überquerte ich die Messmatten und rollte mich in ein flottes, aber angenehmes Tempo ein. Für den ersten km brauchte ich 4:36 min. Mal sehen! Als dann der zweite km erst nach 4:33 min hinter mir lag, wusste ich, dass mein Tempo angenehm, aber zu langsam war. Da musste ich einen Tacken zulegen und pendelte mich anschließend bei km-Zeiten leicht unter 4:30 ein. Das war schnell genug, aber nicht mehr richtig angenehm. Half aber nichts, denn mir war klar, dass ich wie im letzten Jahr in der zweiten Hälfte noch Zeit verlieren würde, also musste ich ein klein wenig Vorsprung auf den ersten, noch frischen Kilometern herauslaufen, nicht viel, aber 1 oder 2 Minuten wären schon gut.[/font]

[font=&amp]Hinter km 8 sollte ich das erste Mal moralische Unterstützung erhalten, denn dort wartete meine Frau auf mich. Den Platz an der Torstraße konnte sie bequem zu Fuß vom Hotel aus erreichen. Die Begegnung klappte einwandfrei, denn wir hatten vereinbart, dass sie grundsätzlich immer links stehen sollte. Bald lagen die ersten 10 km hinter mir, die mit 44:38 min weggingen. Das waren gerade mal 22 Sekunden unter Planzeit, es würde eng werden.[/font]

[font=&amp]Ich lief weiterhin leicht unter dem 4:30er Tempo, aber immer wieder gab es einzelne km, ob nun durch unterschiedliche Abstände zwischen den Schildern bedingt oder durch wechselnde Topographie verursacht, die mir den Schnitt wieder „versauten“, indem sie 4:30+ betrugen. Bei km 15 lag ich somit just ½ Minute unter Zieltempo. [/font]

[font=&amp]Bereits vorher im Rennen, aber nun zunehmend erfuhr ich das, was ich als MRZ-Phänomen oder „Phänomen des mnemo-realen Zeitsprungs“ bezeichnen möchte. Das hört sich kompliziert an, ist aber eigentlich ganz einfach. Der heurige Berlinmarathon war mein 89. Marathon insgesamt. Das wäre für einen Sammler nicht viel, aber ich habe das auf bisher 21 Jahre verteilt. [/font]

[font=&amp]Aus den 88 vorherigen Läufen hat sich – bei aller Unterschiedlichkeit jedes einzelnen Rennens – doch so etwas wie eine Sammelerfahrung ergeben, und jede einzelne Zelle des Körpers weiß, wie sich so ein Marathon nach 10 oder 20 km und erst recht nach 28, 35 oder 39 km anfühlt, also nicht metergenau, aber doch für größere km-Abstände. Dieses Wissen kulminiert in den Beinen, den Lungen, den Adern etc. und erst recht in dem Teil des Kopfes, der als Rennleiter fungiert. Diese Komponenten schickten mir erinnerte Entfernungssignale, die nicht zu den realen km-Schildern passten. [/font]

[font=&amp]Platt ausgedrückt, fühlte ich mich immer wie 10 km weiter, also nach 15 km kam es mir vor, als hätte ich bereits 25 km hinter mir, nach 25 km fühlte ich mich wie bei km 35 usw. Das Fatale daran war die Erkenntnis, dass, wenn ich km 32 erreicht hätte, gefühlt also bereits im Ziel wäre, noch einmal 10 lange km auf mich warten würden. Das war nicht sehr motivierend.[/font]

[font=&amp]Das eigentliche Problem war wohl: Die Beine waren schlapp. Ich konnte (oder wollte?) nicht schneller laufen. Im Kopf war dadurch viel Platz zum Grübeln, und das Grübeln bekam mir nicht. Dabei waren die äußeren Bedingungen in Ordnung: Es war meistens leicht bewölkt, Häuser spendeten Schatten, und es ging ein leichter Wind. Ich musste mich irgendwie wieder lösen und versuchte, mich auf den nächsten 5-er Abschnitt zu konzentrieren. Gut wäre es ja auch, wenn ich bei der HM-Marke klarer unter Zielzeit liegen würde: 1:34 wäre erstrebenswert, mit einem 2 min-Abfall auf der zweiten Hälfte wäre die 3:10 noch machbar.[/font]

[font=&amp]Als ich die HM-Marke endlich passierte, zeigte mir die Uhr 1:34:19 an. Das würde eng werden, vermutlich zu eng. Nach 25 km war endgültig klar, dass ich länger brauchen würde. Von km zu km fraß sich der Zweifel stärker in meinen Kopf, warum ich das eigentlich machte. Ich lief nicht locker, im Gegenteil: immer in der Gewissheit, die Beine auf Trab halten zu müssen, weil sie sonst unweigerlich nachlassen würden. Meine eh schon gedämpfte Zielzeit war außer Reichweite. Ich war in meinem Läuferleben schon genügend schnelle Marathons gelaufen. Warum also sollte ich mich heute noch anstrengen? Es wäre doch wunderbar entspannend, einfach Tempo herauszunehmen und ohne Quälerei die restlichen Kilometer abzuspulen. [/font]

[font=&amp]Ich glaube, ich war selten so weit davor, mich fallen zu lassen und dem „schnellen“ Lauf ein Ende zu setzen. Dann wiederum fiel mir ein, dass ich bisher gerade mental immer stark gewesen war und Hänger überstanden hatte. Ich rief mir in Erinnerung, dass die Platzierungen in der M65 oft weit über 3:10 h gelegen hatten, und ich stellte mir vor, ich würde entspannt die letzten km zum Ziel joggen, in der Ergebnisliste aber sehen, dass ich ohne Hängenlassen locker im Medaillenbereich gelandet wäre. Wochenlang ärgern für 1 Stunde Entspannung? Nein, das nun doch nicht, und so lief ich weiter gegen die Unlust an.[/font]

[font=&amp]Wenn diese Unlust mich erneut packte, kramte ich in den Erinnerungen und fand eine weitere Motivation: Bei den 100 km-Läufen war bei mir nach 80 km immer das Gefühl aufgekommen „Jetzt ist es bald geschafft. Der größte Teil liegt hinter dir. Nur noch 2 Runden!“ Mir das vor Augen führend, reduzierten sich die noch vor mir liegenden 20, 15 oder 10 km. Die Strecke schien gewissermaßen zu schrumpfen.[/font]

[font=&amp]Als der dritte Zehner hinter mir lag, war ich durch das Motivationsthema mehr oder weniger durch. Nun war der Rest überschaubar. Ich konzentrierte mich nur noch auf das Rennen selbst, die Gedanken wie „anstrengend“, „noch so weit“ „will nicht mehr“ verschwanden im Hintergrund. Der „mnemo-reale Zeitsprung“ schrumpfte, war bald wie beim Vorspulen einer unterbrochenen TV-Sendung bei 0 gelandet, und das Rennempfinden begann, sich mit gespeicherter Erfahrung zu decken. [/font]

[font=&amp]Die verbleibenden Kilometer konnte ich gut unterteilen, denn am Potsdamer Platz würde erneut meine Frau auf mich warten. Der zu früh stehende km 31 hieß folglich: noch 7 km (und ein paar zerquetschte), bis ich meine Frau treffe, dann bis km 39, und dann die letzten 3 km; 3 km, das ist kein Riesending mehr![/font]

[font=&amp]Das Tempo war wie erwartet kontinuierlich gesunken. Ich überschlug von Zeit zu Zeit, wo ich landen würde. Dabei kalkulierte ich grob, dass ich für den letzten Zehner etwa 47 min brauchen würde und wohl so 10 ½ für den Schlussteil. Das ergab eine Zeit um die 3:12, selbst mit leichtem Einbruch sollte daher eine 3:15 deutlich zu unterbieten sein. Komischerweise dachte ich daran, dass mir das Block D bis zum Marathon 2019 sichern würde. Dabei war der heurige noch lange nicht vorbei.[/font]

[font=&amp]Nach 35 km rutschten die Zeiten über 4:40 min/km, das hatte ich auch so erwartet. Dabei war ich mittlerweile voll im Kampfmodus und holte aus den Beinen heraus, was sie noch zu leisten imstande waren. Als ich endlich km 38 erreicht hatte, fühlte ich mich fast schon etwas wie im Ziel. Der nächste Zwischenabschnitt – Treffen mit meiner Frau – sollte gleich erreicht sein, und dann ginge es in die Schlussrunde! Ich lief am linken Rand und suchte die Zuschauerreihen ab. Da, da stand sie! Ich winkte ihr zu, hörte meinen Namen und war auch schon wieder vorbei! Nicht lange, dann kündigte mir das nächste km-Schild an: Nur noch 3 km! 7 ½ Runden auf der Bahn, naja, genau genommen 8 Runden, denn 195 m musste ich ja hinzuaddieren.[/font]

[font=&amp]Meine Beine liefen mechanisch, in den Oberschenkeln spürte ich die Belastung, hinten zog es bis ins Gesäß, dafür nahm ich die Achillessehnen gar nicht wahr, Folge des ausgeschütteten Adrenalins. Meine Füße, genauer meine Zehen sendeten dagegen deutliche Signale ans Gehirn. An den meisten hatte ich Blasen, besonders beide Großzehen mussten mit Wasser und Blut gefüllt sein, das spürte ich bei jedem Schritt. Aber das Wichtigste war: der Kopf spielte jetzt mit, kein Gedanke ans Hängenlassen, und wenn ich mir das Ziel ausmalte, dann in der Entfernung, die real und angemessen war. Das würde ich jetzt durchziehen, ja, ich dachte daran, noch einmal das Tempo etwas anzuziehen, sobald ich km 40 hinter mir hatte. [/font]

[font=&amp]So machte ich es dann auch, und es klappte noch. Die letzten 2,195 km steigerte ich mich nochmal auf ein Tempo knapp über 4:30. Als ich am 41-er Schild vorbei war, huschte eine Erinnerung ans letzte Jahr durch den Kopf, denn da hatte ich kurz vorm Ziel Herzrhythmusstörungen bekommen und gehen müssen, bis die wieder verschwunden waren. Die Erinnerung verblasste, heute liefen die letzten Meter rund. Au! Verflucht! Jetzt war ich beim Brandenburger Tor fast hingefallen, war beim Absatz verrutscht und knallte mit meinem eh schon schmerzenden Großzeh links innen nochmal voll an die Schuhkante! Egal, durch! Dahinten war das Ziel zu sehen, dort wollte ich hin![/font]

[font=&amp]Meine Frau, die hier ein drittes Mal auf mich wartete, nahm ich nicht mehr wahr, nein, ich dachte nicht einmal mehr daran, dass sie hier stehen würde. Ich wollte jetzt nur so schnell wie möglich ins Ziel kommen. Im letzten Jahr musste ich auf der Schlussgeraden – zum Gehen gezwungen – etliche Teilnehmer an mir vorbeilaufen sehen. Diesmal war’s umgekehrt. Ich lief noch an zahlreichen Läufern vorbei, die nicht mehr so viel Kraft hatten, und dann war ich endlich im Ziel! [/font]

[font=&amp]Wie lädiert meine Zehen waren, merkte ich erst jetzt so richtig. Im Schleichschritt bewegte ich mich voran, stets bemüht, nicht vorne anzustoßen. Trinken konnte ich nur in kleinen Schlucken, und Hunger hatte ich überhaupt keinen. Dafür fiel mir wieder ein, dass ich endlich mal pinkeln sollte. Noch im Startblock stehend, hatte ich einen Druck auf der Blase verspürt, diesen erst unterdrückt, dann ausgeblendet, und irgendwann hatte es mich nicht mehr beschäftigt.[/font]

[font=&amp]Versöhnung[/font]

[font=&amp]Meine Uhr zeigte eine Bruttozeit von 3:13:06 h. Ich brauchte eine Weile, um ohne technische Hilfsmittel herauszufinden, dass es wenigstens zu einer Nettozeit unter 3:12 gereicht hatte. Das war dann wohl dem schnelleren Schlussteil zu verdanken. Die Zeit ist objektiv betrachtet schwach. Vor einem halben Jahr bin ich in Berlin 50 km gelaufen. Die Durchgangszeit bei Marathon lag unter 3:08 h, und das Tempo über die gesamten 50 km war fast 5 Sekunden pro km schneller. [/font]

[font=&amp]Dennoch war und bin ich zufrieden. Viel mehr war an diesem Tag eben nicht drin. Angesichts meiner Zweifel im Vorfeld und der erneuten Überwindung meiner Unlust während des Rennens war ich ganz happy, auch natürlich, dass ich mich von zwischenzeitlichen Verlockungen, nur durchzujoggen, nicht habe verführen lassen. [/font]

[font=&amp]Meine Frau stand noch am Brandenburger Tor. Nach endlos langer Nachbereitung – Kleiderbeutel holen, langsam und schluckweise 2 Erdinger trinken, duschen, dabei konnte ich noch Eckhard, den Rumläufer begrüßen - bewegte ich mich Richtung Treffpunkt. [/font][font=&amp]Da mir das beim Laufen gar nicht aufgefallen war, will ich hier noch kurz schildern, wie ich auf die andere Seite der Laufstrecke kam, um meine Frau zu treffen: Mitten in der Laufstrecke befand sich ein halbhoher Gitterkäfig. Während die Läufer links an diesem vorbei liefen, wurden wohl an die 100 Fußgänger in den Käfig eingelassen. Dann sperrten die Helfer per Flatterband die links vorbei führende Laufseite, lenkten den Läuferstrom rechts vorbei, und wir Fußgänger konnten die andere Straßenseite erreichen. Eine geniale Methode, die Laufstrecke bei kontinuierlichem Läuferstrom zu queren![/font]

[font=&amp]Ärgernis[/font]

[font=&amp]Nun war noch die Frage offen, wo ich denn platzmäßig gelandet war. Dass ich den AK-Sieg vom letzten Jahr nicht würde wiederholen können, war schon vor dem Lauf klar gewesen. Meine Analyse, welche schnellen Läufer aus den letzten Jahren wieder dabei waren, hatte ergeben, dass ein Brite mit 2:54 h beim diesjährigen Londonmarathon gemeldet war, und das war außerhalb meiner Reichweite. Aber es gibt ja auch Platz 2, 3 usw. Bei solchen Wettbewerben kommt es halt immer darauf an, wer antritt. Da kann natürlich ein ganz Schneller aus Japan, Australien oder Ekuador dabei sein, den kein Mensch auf der Rechnung haben kann. Also sollte alles von Platz 2 bis vielleicht 10 drin sein. [/font]

[font=&amp]Es dauerte nicht lange, bis ich die Liste der M65 aufrufen konnte. Da fand ich mich dann: Nettozeit 3:11:39 h und Platz 4! Blöd, Platz 4 ist ein undankbarer Platz, der erste außerhalb der Medaillenränge. Was mich jedoch wunderte, war, dass der schnelle Brite nur auf Platz 2 lag. Er war heuer zwar auch nicht gar so schnell gewesen mit 3:06:21 h, für mich aber am heutigen Tag nicht erreichbar. Der Läufer auf Platz 3 hingegen lag mit 3:11:14 h gerade mal 25 Sekunden vor mir. Das wäre machbar gewesen. Leider kennt man seine Konkurrenten bei so einem Massenereignis ja nicht, so dass man auch kein Rennen „Mann gegen Mann“ austragen kann.[/font]

[font=&amp]Ich haderte dennoch nicht mit diesem Rückstand, denn letztes Jahr lag ich gerade einmal 30 Sekunden vor dem Zweiten und 34 Sekunden vor dem Dritten. Diesmal war’s eben umgekehrt, ich war einige Sekunden dahinter, und das war okay so. [/font]

[font=&amp]Der erste M65 jedoch, ein deutscher Teilnehmer, hatte eine ganz phantastische Zeit: 2:57:11 h netto. Das war fast wie von einem anderen Stern. Merkwürdig nur, dass er mit 3:11:36 h brutto weit hinten gestartet war. Ich klickte auf den Namen, um die Zwischenzeiten zu sehen. Tja, und das war’s: keine einzige Zwischenzeit! Ganz offensichtlich ein Betrüger also, der noch aus der Liste fliegen wird – mit dem Nebeneffekt, dass ich auf den 3. Platz vorrücken werde, also doch nicht undankbar.[/font]

[font=&amp]Aus altem Interesse heraus schaute ich mir noch die Liste der M60 an, so lange bin ich dieser AK ja nicht entflohen. Um’s kurz zu machen: Hier wiederholte sich das Spielchen: erneut ein Betrüger am Werk! Zwischenzeiten bis zum Halbmarathon verzeichnet, HM-Durchgang nach 1:55:03 h, dann ohne weitere Zwischenzeiten Endzeit von 2:57:08 h, hieße also 2. Hälfte in 1:02:05 h, für einen M60-er verdammt schnell![/font]

[font=&amp]Nun war ich neugierig geworden. Im Hotel angekommen, ging ich systematisch heran und rief nach und nach die AK-Listen auf, schaute nach den Zwischenzeiten der (tatsächlichen oder vermeintlichen) Sieger und achtete bei den vorderen Plätzen auf große Abstände zwischen Brutto- und Nettozeit. Auch wenn, wie in so manchem Thread geschehen, einige sagen werden „Juckt mich nicht“, „Die betrügen sich nur selbst“ oder gar das als „Internet vollheulen“ klassifizieren, ich halte das Resultat für geradezu niederschmetternd. [/font]

[font=&amp]Bei den Männern sind die Sieger der M60, M65 und M70 allesamt Blender und Betrüger. Das ergibt sich eindeutig aus fehlenden oder nicht passenden Zwischenzeiten. Der 2. der M50 gehört ebenso in diese Kategorie. Bei den Frauen haben betrogen die ersten in W50 und W60 sowie die 2. W55. Das sind jetzt wie gesagt nur die ganz offensichtlichen Fälle auf den vorderen AK-Plätzen. [/font]

[font=&amp]Ich frage mich, wieso jemand aus Costa Rica anreist, nur um einmal über die Startlinie zu laufen, sich zum Ziel zu begeben und früh im Rennen über die Ziellinie zu laufen. Ebenso will es mir nicht in den Kopf, wie zwei Damen jenseits der 50 gemeinsam in 1:46,5 Stunden bis km 15 traben, um dann wiederum gemeinsam eine Stunde und 10 Minuten später die Ziellinie zu überqueren – ob Händchen haltend oder nicht, könnte wohl nur das Zielvideo zeigen.[/font]

[font=&amp]Was sind das für armselige, aber auch dumme und einfältige Zeitgenossen? Armselig, weil sie mit Betrug eine Leistung vortäuschen, zu der sie nicht fähig sind, und dumm und einfältig, weil sie so offensichtlich betrügen, dass es garantiert auffällt und sie aus der Liste fliegen werden. [/font]

[font=&amp]Ich verstehe aber auch die Veranstalter nicht, die solche ganz dreisten Fälle nicht sofort aus der Liste herausschmeißen. Das Zeitnahmeprogramm weist für die beiden Damen sogar eine hochgerechnete Zeit von 4:44:05 bei km 40 aus, gibt aber brav eine Endzeit an von 2:56:03 h mit einer Geschwindigkeit von -1.22 km/h. Was soll so ein Quatsch? Nicht ganz klar ist mir auch, wie jemand, der für lediglich 7 km mehr als 48 min braucht, überhaupt aus Startblock C starten kann. [/font]

[font=&amp]Nun mag man einwenden, dass das ja alles noch korrigiert wird. Stimmt! Aber Zeitungen, Zeitschriften oder Online-Listen übernehmen die ersten, unkorrigierten Ergebnisse der Veranstalter. In der Spiridon z. B. tauchen also die auf, die beschissen haben, nicht die wahren Sieger. Das widerspricht meinem Gefühl von Sportlichkeit und meinem Gerechtigkeitsempfinden. Dass Leute bescheißen, wird es immer geben, und es werden auch immer welche dabei sein, die das intelligent genug machen, so dass es nicht auffällt. Das lässt sich gar nicht verhindern. Ich denke aber, dass man die offensichtlichen Fälle sofort herausfiltern kann und sollte, vor allem wenn es zu so häufigen und krassen Beispielen kommt wie gezeigt.[/font]

[font=&amp]Erkenntnis[/font]

[font=&amp]Meine Frau scheuchte mich dann aber doch vom Smartphone weg, wir genossen den sonnigen Nachmittag, und nach einem üppigen und wohlschmeckenden Abendmahl legten wir uns zur verdienten Nachtruhe nieder. Nachts wachte ich auf. Da war es wieder, dieses nagende Geräusch. Nanu, auch hier in Berlin? Im Hotel? Vorsichtig, und um meine Frau nicht zu wecken, machte ich ein kleines Licht an. Und dann konnte ich endlich erkennen, was es war. [/font]

[font=&amp]Groß war er, bewegte sich hin und her, grinste mich an. Mir war schlagartig klar, dass er mich nie wieder verlassen würde, ständig in meiner Begleitung dabei, immer weiter wachsend. Er schmatzte an mir herum, in einem fort grinsend, ließ sich aber nicht von seiner Arbeit abhalten. Der riesengroße Zahn kaute weiter an mir herum. Da wusste ich: Es ist der Zahn der Zeit, der da unerbittlich an mir herumnagt…[/font]

[font=&amp]Bernd[/font]
Das Remake
Infos zum Laufen und Vereinsgedöns gibt's auf www.sgnh.de

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Danke für den Bericht! Gratuliere zum 3. Platz, manchmal läuft's einfach nicht (bei mir ist im Moment auch jede Luft draußen, keine Ahnung warum). Das mit den Schummlern verstehe ich auch nicht - sowas ließe sich softwaretechnisch ohne Probleme durchführen, dass die von vornherein nicht gelistet werden.
"Only that day dawns to which we are awake." - H.D.Thoreau
Meine Wettkämpfe in der km-Spiel Tabelle
Meine Lauf-Fotoalben (mit vielen Tiroler Laufstrecken)

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GeorgSchoenegger hat geschrieben:Das mit den Schummlern verstehe ich auch nicht - sowas ließe sich softwaretechnisch ohne Probleme durchführen, dass die von vornherein nicht gelistet werden.
Jupp. Und solange so eine Lösung noch nicht fertig oder zuverlässig genug ist, müsste sich doch irgendjemand finden lassen, der zumindest bei der Top3 jeder Altersklasse einen kurzen Blick auf die Ergebnisse wirft und eindeutige Betrügereien sofort rauskickt...
Runalyze-Profil
Mein Lauftagebuch "Ausgerechnet ich laufe"
PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)

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Toller Bericht. Danke dafür!
Bin echt ein bisschen von die Betrügereien überrascht. Vor allem, dass sie auch im höheren Alter stattfinden. Da würde ich eigentlich mehr Reife voraussetzen.


10 km:
0:39:53 (Hamburg Alsterlauf 2014 / Stadtlauf Buchholz 2017)
HM: 1:29:51 (Straßenlaufcup Rosengarten 2016)
M: 2:56:38 (Hamburg Marathon 2017)

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Kann ja auch ein technischer Defekt am Chip o.ä. vorliegen so dass die Zwischenzeiten fehlen. Deswegen wird da sicher manuell nachgesehen anhand von Fotos o.ä. bevor man Leute rausnimmt. Trotzdem ärgerlich. Ich "hoffe" noch auf ein paar Betrüger vor mir, so dass ich noch in die Top 5000 Gesamt rutsche. :peinlich:

In jedem Fall Herzlichen Glückwunsch zum dritten Platz!
PB:
10km 42:49
HM 1:35:15
M 3:17:30


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forum/threads/104369-LasseLaufens-Lauferlebnisse

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LasseLaufen hat geschrieben:Kann ja auch ein technischer Defekt am Chip o.ä. vorliegen so dass die Zwischenzeiten fehlen
Ja. Aber wenn genau im fehlenden Bereich Zeiten gelaufen werden, die pro Kilometer z.B. > 1 Minute schneller als jede dokumentierte Zeit ist, kann man gefahrlos erstmal vollautomatisch aussortieren.
Runalyze-Profil
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Super Bericht. Vielen herzlichen Dank.

Für mich als absoluter Anfänger ist es nicht verstehbar, wie jemand mit Blasen an den Füßen weiterläuft. Das muß irgendein schlimmer Viraus sein, den Du Dir beim 40. Marathon eingefangen hast. :D

:hallo: Lucky
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:hallo:Lucky
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LasseLaufen hat geschrieben:Kann ja auch ein technischer Defekt am Chip o.ä. vorliegen so dass die Zwischenzeiten fehlen.
Das technische Prinzip ist für Start-, Zwischen- und Schlussmatten gleich. Warum sollte es anfangs und am Ende funktionieren und dazwischen nicht? Das Championchip-System ist wohl das zuverlässigste überhaupt, zusätzlich wird bei den Leih-Chips die Funktionsfähigkeit bei Abholung gecheckt. Chip-Besitzer sind aufgefordert, ihren Chip zur Prüfung mitzubringen.

In der Läufer-Info heißt es zudem eindeutig: Es "müssen alle auf der Strecke ausgelegten Matten überlaufen werden. Zwischenzeitenkontrollen: Wer keine Zwischenzeiten nachweisen kann, wird disqualifiziert."

Bei Läufern, die nur Anfangs- und Endzeit haben, sonst nichts, ist die Sache eindeutig. Da kann man die "Beweislast" ohne weiteres umkehren. Und wer ohne Zwischenzeiten einzelne Abschnitte in rekordverdächtiger Zeit läuft, da ebenfalls.

Bernd
Das Remake
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burny, guck nochmal nach, dass du niemandem was unterstellst; die Siegerin der W50 ist Karsta Parsiegla, die kenne ich persönlich, die IST so schnell! Die hat's nicht nötig, zu schummeln!
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Auch von mir meine herzlichsten Glückwünsche zum 3. AK-Platz und vielen Dank für deinen lebhaften Bericht. :daumen:
burny hat geschrieben: [font=&amp] Bei den Frauen haben betrogen die ersten in W50 und W60 sowie die 2. W55. Das sind jetzt wie gesagt nur die ganz offensichtlichen Fälle auf den vorderen AK-Plätzen. [/font]
Karsta gehört zu den schnellsten Frauen im SCC und trainiert in meiner Nachbar-Trainingsgruppe. Die Zeiten dürften hier stimmen. Sie ist eine begnadet talentierte Läuferin.
Highlights bisher:
16.+17. Juni 2018 - 24 h Burginsellauf = 121,74 km
03.10.2021 SIX STAR Finisher
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burny, was für ein Bericht!

Ich habe ihn von der ersten bis zur letzten Zeile gelesen, ohne etwa zu überfliegen.
Meinen tiefsten Respekt vor Deiner Laufvergangenheit und Deinem immer noch wahnsinnig schnellen Tempo.
Wenn ich in den 17 Jahren, die mir noch bis zur M65 bleiben, so gesund bleibe, dass ich dem Laufsport mit Spaß fröhnen kann... ich wäre sehr glücklich darüber! Unabhängig von Zielzeiten.... denn jedem ist das nicht vergönnt.

Dein letzter Absatz hat mir Gänsehaut verursacht. Auch wenn er bei mir noch kleiner ist und bisher nur albern kichert, sorgt er schon dafür, dass man ihn nicht vergisst.

Auf jeden Fall wünsche ich Dir noch vier Altersklassen, in denen Du Erster werden kannst.
Tonic ohne Alkohol ist Ginlos...
Mein Blog: GinFit.de
Gabelstapler Glukose // Wie man NICHT auf Sub3 trainiert // GeckoanalysisDie bekanntesten FORENBANANEN // Guter Laufstil vs. schlechter Laufstil
Ewige Bestenliste Saison 2016/2017 : 5km: 19:24 ---- 10km: 40:20 --- HM: 1:29:02 --- M: 3:25:52
Ziele 2019: Zunehmend abnehmen...

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Karsta gehört zu den schnellsten Frauen im SCC und trainiert in meiner Nachbar-Trainingsgruppe. Die Zeiten dürften hier stimmen. Sie ist eine begnadet gute Läuferin.
burny, guck nochmal nach, dass du niemandem was unterstellst; die Siegerin der W50 ist Karsta Parsiegla, die kenne ich persönlich, die IST so schnell! Die hat's nicht nötig, zu schummeln!
Haben die da vielleicht schon welche rausgeschmissen, so dass Karsta gar nicht gemeint war? Bei der sieht wirklich alles blitzeblank aus.
Bei der Siegern in der W60 ist allerdings tatsächlich keine einzige Ziwschenzeit ermittelt worden.

...oder burny hat sich verguckt, denn bei der 2ten in der W50 fehlen auch alle Zwischenzeiten ab Km15. Und bei einer ermittelten Pace von umundbei 7min/km auf den ersten 15km dann am Ende bei 2:56:32 rasuzukommen.... Naaaaaa ja :nene:
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harriersand hat geschrieben:burny, guck nochmal nach, dass du niemandem was unterstellst; die Siegerin der W50 ist Karsta Parsiegla, die kenne ich persönlich, die IST so schnell! Die hat's nicht nötig, zu schummeln!
Isse hat geschrieben: Karsta gehört zu den schnellsten Frauen im SCC und trainiert in meiner Nachbar-Trainingsgruppe. Die Zeiten dürften hier stimmen. Sie ist eine begnadet talentierte Läuferin.
Ja, stimmt! Ihr habt recht, und diese Läuferin ist mir namentlich auch bekannt. Bei ihr sind ja auch sämtliche Zwischenzeiten vorhanden und passen zusammen.

Da ist einfach ein Dreher drin. Korrekt muss es heißen:
Platz 2 W50 und Platz 1 W55
(nicht: 1. W50 und 2. W55).
Die haben beide den gleichen Verein und den gleichen Renn"verlauf".

Ich hab mir zwar die Namen der Schummler notiert, wollte sie hier aber nicht bringen, denn es ging mir um die hohe Anzahl in diesem Bereich, die ich so nicht erwartet hatte.

Sorry und danke für euren Hinweis!

Bernd
Das Remake
Infos zum Laufen und Vereinsgedöns gibt's auf www.sgnh.de

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Hallo Bernd,

nachdem ich bis jetzt deine Berichte hier immer mit stiller Bewunderung gelesen habe, schreibe ich nun doch mal was.

Wir haben ja schon festgestellt, dass wir beim Berlin Marathon etwas gemeinsam hatten:
Aus den 88 vorherigen Läufen hat sich – bei aller Unterschiedlichkeit jedes einzelnen Rennens – doch so etwas wie eine Sammelerfahrung ergeben, und jede einzelne Zelle des Körpers weiß, wie sich so ein Marathon nach 10 oder 20 km und erst recht nach 28, 35 oder 39 km anfühlt, also nicht metergenau, aber doch für größere km-Abstände. Dieses Wissen kulminiert in den Beinen, den Lungen, den Adern etc. und erst recht in dem Teil des Kopfes, der als Rennleiter fungiert. Diese Komponenten schickten mir erinnerte Entfernungssignale, die nicht zu den realen km-Schildern passten.
Besser hätte ich es nicht ausdrücken können - aber du hast da ja auch noch deutlich mehr Erfahrung als ich.

Als gebürtiger Grevenbroicher, der seit inzwischen 10 Jahren in Thüringen lebt, kann ich übrigens Folgendes auch nur mit aller Deutlichkeit unterschreiben:
Ich bin gerade die Läufe immer gern gelaufen, bei denen es aufgrund der Streckenbeschaffenheit nicht auf eine Vergleichszeit ankam, sondern darauf, das Vorliegende im Rahmen der eigenen Möglichkeiten bestmöglich zu bewältigen.
Ich liebe auch aus diesem Gründ all die kleinen Berg- und Landschaftsläufe, die es hier in Thüringen gibt. Diesbezüglich vermisse ich die alte Heimat nicht, das verstehst du wahrscheinlich. Der Bend kann da einfach nicht mithalten... :zwinker2:
(Unbenommen ist hier natürlich, dass es auch am Niederrhein viele schöne Ecken gibt).

Alles Gute für dich
Stephan
16.08.17
Stundenlauf 16581m (10km Durchgangszeit ~36:0x)

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burny hat geschrieben: Platz 2 W50 und Platz 1 W55
die sind ja faszinierend... die ersten 15km in 1:46:32, ab da hochgerechnet mit Schnitt 7:07min/km = würde bei km40 dann 04:44:05 ergeben
Zielmatte dann wirft aber 02:56:31 heraus?

Nanu? *g*

17
Hallo Bernd,
Danke für deinen Bericht, Glückwunsch zur Leistung, ach du Sch..., bist du nach wie vor schnell.....
Bestzeiten: 17.08.2019 Mauerweglauf 100 Meilen 19.36.35 Stunden. 08.09.2018 RUNWINSCHOTEN (Holland) 100 km 9:33.30. 16.06.2018 Karlsruher Nachtlauf 80 km 7:55:45. Marathon 3:22.10. HM 1:34:32. 10 KM 43:37
Laufberichte: www.corneliusrennt.de

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GeorgSchoenegger hat geschrieben:Das mit den Schummlern verstehe ich auch nicht - sowas ließe sich softwaretechnisch ohne Probleme durchführen, dass die von vornherein nicht gelistet werden.
ruca hat geschrieben:Jupp. Und solange so eine Lösung noch nicht fertig oder zuverlässig genug ist, müsste sich doch irgendjemand finden lassen, der zumindest bei der Top3 jeder Altersklasse einen kurzen Blick auf die Ergebnisse wirft und eindeutige Betrügereien sofort rauskickt...
Das wäre sicher kein Problem, die ganz offensichtlichen Fälle sofort herauszufiltern. Daher verstehe ich auch nicht, warum man sich da nicht herantraut.
Knaacki hat geschrieben:Toller Bericht. Danke dafür!
Bin echt ein bisschen von die Betrügereien überrascht. Vor allem, dass sie auch im höheren Alter stattfinden.
Das beschissen wird, ist jedem klar, der eine Weile läuft. Dass das so viele sind, hat mich allerdings auch überrascht.
Lucky hat geschrieben: Für mich als absoluter Anfänger ist es nicht verstehbar, wie jemand mit Blasen an den Füßen weiterläuft.
Das ist normalerweise eines der geringsten Probleme. Die spürt man irgendwann nicht mehr oder sie platzen auf. Was am Sonntag schmerzhaft war, war eine Blutblase direkt unter dem großen Zeh. Durch den Druck des Nagels am Schuh spürte ich das zunehmend. Das ist jetzt aber fast schon wieder weg.
gecko hat geschrieben: Wenn ich in den 17 Jahren, die mir noch bis zur M65 bleiben, so gesund bleibe, dass ich dem Laufsport mit Spaß fröhnen kann... ich wäre sehr glücklich darüber! Unabhängig von Zielzeiten.... denn jedem ist das nicht vergönnt.
Ich wünsche dir, dass du bis dahin "durchhältst" und mit Freude läufst. Ob das klappt, hängt zum einen von den Genen ab, zum anderen aber auch davon, wie vernünftig man mit dem eigenen Körper umgeht. Ich habe immer Phasen, in denen ich weniger mache und dem Körper Erholung gönne (durch weniger, nicht durch gar kein Laufen). Ich kenne aber auch recht viele Leute, die ohne Unterbrechung hohe Umfänge und Intensitäten durchgezogen haben, bis sie ihren Körper ruiniert haben und dann gar nichts mehr machen konnten. Es ist eine Frage des Maßes - bezogen auf die eigene Konstitution.
Tolgrim hat geschrieben:Diesbezüglich vermisse ich die alte Heimat nicht, das verstehst du wahrscheinlich. Der Bend kann da einfach nicht mithalten... :zwinker2:
(Unbenommen ist hier natürlich, dass es auch am Niederrhein viele schöne Ecken gibt).
Das ist ja lustig. Ich wiederum bin am Niederrhein ein Migrant mit nordeutscher Herkunft, obwohl ich schon lange hier wohne. Ja, der Bend ist mein Haupttrainingsgebiet. Ich weiche für Bergläufe auf die Vollrather Höhe aus und laufe öfter mal den einen oder anderen Lauf in der Eifel (Monschau, Eschweiler,...). Dir viel Erfolg bei einem weiteren Angriff auf die 2:45 h, die ich für ohne weiteres erreichbar halte. Klar: bei sowas muss dann aber alles zusammenpassen.
hcb hat geschrieben:die sind ja faszinierend... die ersten 15km in 1:46:32, ab da hochgerechnet mit Schnitt 7:07min/km = würde bei km40 dann 04:44:05 ergeben
Zielmatte dann wirft aber 02:56:31 heraus?

Nanu? *g*
Das ist ein schönes Beispiel dafür, wie man ohne große Recherche Leute direkt rausschmeißen kann, denn das Tempo auf den letzten 27,2 km hätte ja schneller sein müssen als das des Gesamtsiegers Bekele.
vanthemanAut hat geschrieben:Schöner Bericht! Tolle Leistung :daumen:
Danke!
Hauptmieter hat geschrieben:Hallo Bernd,
Danke für deinen Bericht, Glückwunsch zur Leistung, ach du Sch..., bist du nach wie vor schnell.....
Auch dir danke fürs Feedback!

Bernd
Das Remake
Infos zum Laufen und Vereinsgedöns gibt's auf www.sgnh.de

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Vielen Dank für den Bericht!
Ich habe großen Respekt vor Deinen Leistungen und bin beeindruckt wie Du in Berlin Dein Tief überwunden hast und daher noch den Dritten Platz erreichen konntest.
Gratulation!
Ich hege ebenso die Hoffnung in späteren Jahren weiter mit Freude und ein klein wenig Erfolg laufen zu dürfen.

Wirklich ärgerlich sind die Betrüger. Ich hoffe dass da schnellstmöglich reagiert wird.

22
Eigentlich müsste es so sein, dass Läufer, die nicht alle Messpunke haben automatisch gar nicht in der Wertung auftauchen. Die Einzelfälle, bei denen das ungerechtfertigt -weil technischer Defekt- ist, sind ja offenbar wesentlich weniger als die ganzen Betrüger. Ich finde das unfassbar ätzend!
Tonic ohne Alkohol ist Ginlos...
Mein Blog: GinFit.de
Gabelstapler Glukose // Wie man NICHT auf Sub3 trainiert // GeckoanalysisDie bekanntesten FORENBANANEN // Guter Laufstil vs. schlechter Laufstil
Ewige Bestenliste Saison 2016/2017 : 5km: 19:24 ---- 10km: 40:20 --- HM: 1:29:02 --- M: 3:25:52
Ziele 2019: Zunehmend abnehmen...

23
M50 der Zweite auch aus Block H gestartet. Keine Zwischenzeiten 2:27. :tocktock:
Echt erbärmlich wenn man sowas nötig hat.

Mann muss sich nur bei den jüngeren Startern die größten Brutto/Netto Differenzen raussuchen. Dann hat man recht schnell die Betrüger gefunden. Klar gibt es Leute wie den Borussen, die aus H unter 3h laufen. Aber mehr als eine Handvoll sind das sicher nicht.
PB:
10km 42:49
HM 1:35:15
M 3:17:30


Bild


forum/threads/104369-LasseLaufens-Lauferlebnisse

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gecko hat geschrieben:Eigentlich müsste es so sein, dass Läufer, die nicht alle Messpunke haben automatisch gar nicht in der Wertung auftauchen.
Ich habe mal neugierig in die öffentlich zugängliche Doku eines anderen Timinganbieters gelinst. Der bietet so eine Funktion sogar standardmäßig an und der Veranstalter kann selbst einstellen, wie er es haben will. Man definiert "Nur, wer Messpunkte 1,2,3,4,5,6,7,8 ausgelöst hat kommt in die Ergebnisliste" Oder nicht ganz so scharf "Nur wer mindestens 5 der 6 Zwischenmesspunkte ausgelöst hat, kommt in die Wertung". Genauso kann man auch Maximal/Minimalzeiten vorgeben (Zeit zwischen zwei 5km von einander entfernten Messpunkten unter 12:00 Min und man ist raus - Der 5.000m-Weltrekord liegt bei 12:37) usw. usw. usw.
Die Daten dieser Leute werden zwar nach wie vor aufgezeichnet, sie landen aber in keiner Ergebnisliste.
Runalyze-Profil
Mein Lauftagebuch "Ausgerechnet ich laufe"
PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)

25
Klingt gut, aber warum wurde das nicht beim größten Marathon Deutschlands gemacht? (Das ist er doch oder?)
Für alle fairen Läufer, die auf diese Weise um Platzierungen gebracht werden, ist das einfach sehr ärgerlich, Breitensport hin oder her....
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Ziele 2019: Zunehmend abnehmen...

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Hallo Bernd,

vielen Dank für Deinen wieder einmal lesenswerten Bericht und Glückwunsch zu Deiner respektablen Zeit! Deine Kritik an den sich in erster Linie selbst betrügenden Zeitgenossen kann ich nur voll und ganz teilen! Es ist schon bedauerlich, wenn solche Idioten den insgesamt positiven Eindruck von solchen Veranstaltungen wie in Berlin stören.

Dass Du unterwegs offensichtlich kämpfen musstest, war Dir noch deutlich anzusehen, als wir uns im Duschzelt getroffen haben. Schade, dass da nicht die rechte Gelegenheit für einen kleinen Plausch gewesen ist, aber wir laufen uns demnächst bestimmt mal wieder über den Weg und haben dann hoffentlich Gelegenheit, das nachzuholen. :hallo:

Dir weiterhin alles Gute! :hallo:
Tschüss, sportliche Grüße aus dem Bergischen Land

Eckhard :winken:

"Radsport ist Mannschaftssport, 60 km/h und 30 cm Abstand zum Vordermann" (Robert Bartko)

Auch 2014 und danach wird weitergelaufen! :zwinker2:

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Danke burny für Deinen mitreissenden Bericht und die knallharte Recherche der mich zwischen Mitleiden, Ärgern und Schmunzeln hin- und herpendeln ließ.
Mir scheint "die Masse" eine Ursache zu sein, warum die Betrüger glauben, nicht erwischt zu werden.
Bei kleinen Veranstaltungen scheint mir die Gefahr da weitaus geringer zu sein.

Auf jeden Fall hast Du auf ein wirkliches Ärgernis aufmerksam gemacht und ich hoffe, daß Verantwortliche in diesem Bereich diesen Thread wahrnehmen und Lösungen implementieren...computerisiert oder manuell...Hauptsache: zeitnah und fehlerfrei.

VG
MiGu
Ach ja: Glückwunsch zu Deinem Ergebnis ... sowohl in Bezug auf die Platzierung als auch auf die Zeit ! :hallo:

29
Hallo Bernd,

zu erst RESPEKT: 89 Marathon´s sind beachtliche Menge.

Bericht fand ich sehr spannend geschrieben. Normalerweise überspringe ich immer mal bei so langen Berichten eine oder andere Passage, bei dir habe ich aber komplett in einem Zug durchgelesen. Ich fand toll, wie du dich mental durch den Lauf alles aufgebaut hast. Super.

Aber am meisten freue ich mich, heute meinem Arbeitskollege, über dem Schummeln bei Erstplatzierten zu erzählen.

Er hat nähmlich den 4. Platz in der M60 Klasse gemacht. Lief alles im 4:10 - 4:20 er Tempo.
Platz 1 in der Klasse wurde von einem Läufer mit dem Tempo bis Halbmarathon von 5:20 - 5:45 Min/km gemacht. Ab HM kein Durchgangszeit mehr.

Mein Kollege hat sich über sein Bestzeit gefreut, auf andere Seite über undankbaren 4. Platz doch geärgert.

Ich hoffe, dass die Veranstalter da was machen und ihm den 3. Platz erkennen.

Nochmal, Vielen Dank für den tollen Bericht und viel Spaß bei nächstem Lauf.
Gruß Sicky

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sicky hat geschrieben:Mein Kollege hat sich über sein Bestzeit gefreut, auf andere Seite über undankbaren 4. Platz doch geärgert.

Ich hoffe, dass die Veranstalter da was machen und ihm den 3. Platz erkennen.
Schreibe bitte eine Email an den Veranstalter, SCC Events GmbH.

Kontakt ::: SCC | EVENTS

Verweise hierbei auf deine Erkenntnisse und bitte um Plausibilitätsprüfung. I.d.R. dauert dies ca. eine Woche, dann ist die Ergebnisliste dahingehend korrigiert und diese Läufer tauchen nicht mehr darin auf.
Highlights bisher:
16.+17. Juni 2018 - 24 h Burginsellauf = 121,74 km
03.10.2021 SIX STAR Finisher
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Isse hat geschrieben:Schreibe bitte eine Email an den Veranstalter, SCC Events GmbH.

Kontakt ::: SCC | EVENTS

Verweise hierbei auf deine Erkenntnisse und bitte um Plausibilitätsprüfung. I.d.R. dauert dies ca. eine Woche, dann ist die Ergebnisliste dahingehend korrigiert und diese Läufer tauchen nicht mehr darin auf.
Und ihr beide solltet gleich auch noch schreiben an:
mika:timing GmbH
Strundepark Kürtener Straße 11b
51465 Bergisch Gladbach

+49 2202 2401-0
info@mikatiming.de
www.mikatiming.de

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Isse hat geschrieben:Schreibe bitte eine Email an den Veranstalter, SCC Events GmbH.
I.d.R. dauert dies ca. eine Woche, dann ist die Ergebnisliste dahingehend korrigiert und diese Läufer tauchen nicht mehr darin auf.
An sich gebe ich dir recht. Im Moment hilft das aber, glaube ich, nicht viel. Offensichtlich läuft derzeit die Säuberungsaktion, noch ist allerdings kein Einziger aus der Liste gestrichen. Ich hab mir die Finisherzahlen M und W notiert, schau ja ab und zu selbst nach und solange die Finisherzahl gleich bleibt, sind noch alle drin. Ich habe aber keine Zweifel, dass ein Großteil der Betrüger rausfliegen wird, zumindest die, die nicht nur betrügen, sondern auch noch einfältig genug sind, das auf eine äußerst plumpe Art zu tun.
sicky hat geschrieben: Ich hoffe, dass die Veranstalter da was machen und ihm den 3. Platz erkennen.
Da bin ich zuversichtlich. Das für mich Ärgerliche daran ist, dass die plumpen Betrüger überhaupt erst in die Liste aufgenommen werden. Ein automatischer Check könnte gut so erfolgen, wie hier beschrieben:
ruca hat geschrieben:der Veranstalter kann selbst einstellen, wie er es haben will. Man definiert "Nur, wer Messpunkte 1,2,3,4,5,6,7,8 ausgelöst hat kommt in die Ergebnisliste" Oder nicht ganz so scharf "Nur wer mindestens 5 der 6 Zwischenmesspunkte ausgelöst hat, kommt in die Wertung". Genauso kann man auch Maximal/Minimalzeiten vorgeben (Zeit zwischen zwei 5km von einander entfernten Messpunkten unter 12:00 Min und man ist raus - Der 5.000m-Weltrekord liegt bei 12:37) usw. usw. usw.
Ich habe den Veranstalter angeschrieben, einige Betrugsfälle als Beispiel genannt und gefragt, warum die nicht sofort rausgeschmissen werden. Darauf gab's leider keine Reaktion.
Sven K. hat geschrieben:Melde die Vorkommnisse einfach. Damit steigt die Hoffnung, das sie es nicht wieder machen. :motz:
Da wiederum bin ich skeptisch: Erstens gibt es Fälle, wo Leute ganz systematisch und vorsätzlich geschummelt haben und das wieder und wieder getan haben. Zum anderen werden es im nächsten Jahr andere sein. Das Wichtigste wäre für mich, dass - so wie im Beitrag von ruca dargestellt - solche Fälle erst gar nicht aufgenommen werden.
Maxe007 hat geschrieben: Ärgerlich für die eigentlichen Altersklassensieger,
man sollte sowas veröffentlichen.
In Hamburg wird, wer mit der Startnummer eines anderen läuft, lebenslang gesperrt. Ob das bei Betrug auch gilt, weiß ich nicht, wäre aber sinnvoll.
LasseLaufen hat geschrieben:M50 der Zweite auch aus Block H gestartet. Keine Zwischenzeiten 2:27. :tocktock:
Echt erbärmlich wenn man sowas nötig hat.
Und dafür reist der eigens aus Costa Rica an!
LasseLaufen hat geschrieben: Mann muss sich nur bei den jüngeren Startern die größten Brutto/Netto Differenzen raussuchen.
Anscheinend geben manche auch falsche Vorleistungen ab, landen im vorderen Block und bescheißen dann.
MiGu_15 hat geschrieben:ich hoffe, daß Verantwortliche in diesem Bereich diesen Thread wahrnehmen und Lösungen implementieren...computerisiert oder manuell...Hauptsache: zeitnah und fehlerfrei.
Ich hoffe das auch und verstehe nicht, warum die Veranstalter da nicht mitziehen. Zum Teil ist das ein Eiertanz. Ich verfolge das Thema schon seit langem. Da schildern andere Läufer manchmal Vorkommnisse, wo Läufer trotz offensichtlichen Betrugs mit fadenscheinigen Begründungen drin gelassen werden. Aus Köln gibt's da Beispiele.

Bernd
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Hadi hat geschrieben: vielen Dank für den tollen Bericht und Glückwunsch zu der kämpferichen und guten Leistung !
Ich danke dir, Hadi, und hoffe, dass es bei dir wieder rund läuft.
Rumlaeufer hat geschrieben: Schade, dass da nicht die rechte Gelegenheit für einen kleinen Plausch gewesen ist, aber wir laufen uns demnächst bestimmt mal wieder über den Weg und haben dann hoffentlich Gelegenheit, das nachzuholen. :hallo:

Dir weiterhin alles Gute! :hallo:
Ja, das hoffe ich auch, Eckard. Die Gelegenheit kommt bestimmt, und ich wünsche dir ebenfalls Spaß, Freude und Erfolg beim Laufen.

Bernd
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Interessenshalber habe ich soeben die Ergebnisse Männer und Frauen ab AK 50 aufwärts des KÖLN MARATHON 2016 durchgesehen (derselbe Zeitmesser wie in Berlin).
Dort finde ich unter den jeweils ersten 3-4 keine Teilnehmer im Ziel, bei denen Zwischenzeiten fehlen.
Entweder wurde dort nicht gepfuscht oder eine automatische oder manuelle Kontrolle hat die "Abkürzer" schon herausgefiltert.

Lediglich der Erstplatzierte der M60 (2:20:xx) scheint mir ein irrtümlich in die Läufer-Liste gerutschte Handbiker (Teilnahme am Handbike-Wettbewerb in Berlin 2016) zu sein...ich hoffe für die M60-Läufer, daß das noch ausgebessert wird.

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burny hat geschrieben: In Hamburg wird, wer mit der Startnummer eines anderen läuft, lebenslang gesperrt. Ob das bei Betrug auch gilt, weiß ich nicht, wäre aber sinnvoll.
Theoretisch. In der Praxis dürfte man die Geschichte in die Regeln aufgenommen haben, nachdem es den Fall gab, dass eine Frau eine Qualifikationszeit für WM, Olympia o.ä. benötigte und den Chip einem Mann mitgab, der im vorderen Bereich sehr einsam mit beiden Chips ins Ziel gelaufen ist. Das war so dreist, dass es auffiel.

Wenn jetzt Peter Müller als Hans Meier startet und dabei womöglich noch einen AK-Sieg abräumt, merkt das niemand - und es interessiert auch niemanden.
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ruca hat geschrieben: Wenn jetzt Peter Müller als Hans Meier startet und dabei womöglich noch einen AK-Sieg abräumt, merkt das niemand - und es interessiert auch niemanden.
Wenn Peter Müller irgendwo unter ferner liefen ins Ziel kommt, sicher nicht. Wenn Peter Müller auf einen AK-Platz läuft, schon. In den vorderen Bereichen - egal in welcher AK - kennt man seine Pappenheimer in der Regel. Und glaub mir, ich bin nicht der Einzige, der in so einem Fall schaut: Wer war denn das? Wenn dann der angebliche Erste eine 2:30 gelaufen ist, obwohl er sonst bei 4 h landet oder das Foto einen 20-Jährigen als M55 ausweist, dann fällt das auf, und es interessiert in jedem Fall die, die hart trainiert haben und betrogen wurden.
ruca hat geschrieben:Theoretisch. In der Praxis dürfte man die Geschichte in die Regeln aufgenommen haben, nachdem es den Fall gab, dass eine Frau eine Qualifikationszeit für WM, Olympia o.ä. benötigte und den Chip einem Mann mitgab, der im vorderen Bereich sehr einsam mit beiden Chips ins Ziel gelaufen ist. Das war so dreist, dass es auffiel.
Das ist eine Vermutung von dir. Hamburg bietet - im Gegensatz zu Berlin - eine Ummeldemöglichkeit, wenn auch für 21 €. Natürlich sind die dann interessiert, das die auch genutzt wird. Wie konsequent man das mit der Sperre umsetzt, ist eine andere Frage.

Bernd
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Mal ne dumme Frage: gibt es für die AK-Sieger irgendwelche Preise?
Ansonsten macht für mich das Betrügen auch überhaupt keinen Sinn.


10 km:
0:39:53 (Hamburg Alsterlauf 2014 / Stadtlauf Buchholz 2017)
HM: 1:29:51 (Straßenlaufcup Rosengarten 2016)
M: 2:56:38 (Hamburg Marathon 2017)

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marathoni1966 hat geschrieben:Hi Bernd, bist jetzt 3. Die haben einiges bereinigt. Auch ich bin 2 Plätze in meiner AK aufgerückt. LG
Siehste, 1 Woche und bereinigt. :daumen: :zwinker2:
Highlights bisher:
16.+17. Juni 2018 - 24 h Burginsellauf = 121,74 km
03.10.2021 SIX STAR Finisher
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burny, vielen Dank für deinen Bericht. Habe diesen jetzt erst durchgelesen. Mich wundert das auch mit den Betrügern. Das ist ja ganz schön heftig und hätte ich in dieser Form niemals erwartet. Was ist denn das Ansinnen der Leute? Das ist doch nur Betrug an einem selber und die Leute um einen herum können einen doch auch richtig einschätzen? Wenn ich hier auf Arbeit erzählen würde, ich hätte nen Marathon in ~ gefinished würden die schon stutzig werden. Ich habe ja auch von meinen Vorleistungen erzählt, der eine oder andere Kollege war hier beim HM dabei usw. usw.
Aber man muss doch niemandem irgendwas beweisen, dass man eine gewisse Zeit geschafft hat. Ich denke das Finishen an sich eines Marathons ist schon Beweis genug. Aber ich bezweifle das es bei den Leuten dann auch ernsthaft dafür reicht, oder es denen nicht genug ist.

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Isse hat geschrieben:Siehste, 1 Woche und bereinigt. :daumen: :zwinker2:
Pedant, der ich bin, würde ich ja sagen, 1 1/2 Wochen, aber insgesamt ist das ziemlich schnell. Früher hat das eher 4 - 6 Wochen gedauert (Marathons generell).

Es sind nebenbei bemerkt (wie erwartet) auch die anderen krassen Fälle bereinigt worden. Interessanterweise muss es aber noch etliche Läufer gegeben haben, die vorher irrtümlicherweise nicht in der Liste standen, denn nach der Bereinigungsaktion ist die Gesamtfinisherzahl um 21 Männer und 14 Frauen gestiegen. Finisher total damit 36.089.
Knaacki hat geschrieben:Mal ne dumme Frage: gibt es für die AK-Sieger irgendwelche Preise?
Das ist von Marathon zu Marathon unterschiedlich. In Berlin gibt's für den/die AK-1. eine spezielle Medaille und einen Freistart fürs nächste Jahr mit dem Vorteil, der Verlosung zu entgehen.

Bernd
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"Das Ansinnen der Leute..:" ist vermutlich (man steckt ja nicht in solchen Köpfen drin) nicht der AK-Sieg sondern der Erhalt der Medaille als Souvenier und vorzeigbares Beweisstück.
Würden diese Armseligen sich noch eine weitere Stunde in der Bahn oder einem Café gönnen um dann ins Ziel zu traben wäre es zwar immer noch unanständig, aber würde wenigstens nicht mehr auffallen. Aber so viel Grips ist wohl zu viel erwartet :haeh: und passt ins unfeine Bild.

Nebenbei: der in #34 genannte belgische Sportfreund Marc (1.AKM60 auf Platz 8 der Gesamtwertung) wird (wurde soeben) laut eben erhaltener Mitteilung des Köln-Marathon aus der Liste entnommen, da er mit dem Handbike nicht in die Wertung der Läufer gehörte.

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burny hat geschrieben:In Berlin gibt's für den/die AK-1. eine spezielle Medaille
Ich muss diese Aussage korrigieren. Nachdem ich gestern die Urkunde + Ergebnisheft erhielt, kam heute mit separater Post eine Bronzemedaille an.

Also: In Berlin gibt's für alle 3 AK-Ersten spezielle Medaillen.

In der Marathonbestenliste stehen allerdings nach wie vor die Betrüger mit ihren Zeiten drin.

Bernd
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Nun zerre ich diesen alten Bericht nochmal ans Tageslicht.
Gestern fand der Hamburgmarathon statt. Den bin ich zwar nicht mitgelaufen, aber die Ergebnisse interessierten mich, also reingeschaut. Da sehe ich eine Bombenzeit:in der

AK M65 2:51:58 h

gelaufen von Klaus Brinkmann, SV Bad Laer

Das ist der gleiche Betrüger, der schon in Berlin beschissen hat!
Bezeichnenderweise gibt es mit 35:37 min nach 5 km und 1:10:45 h nach 10 km keine weitere Zwischenzeit. Es ist für mich unfassbar, dass so ein Würstchen von Marathon zu Marathon hüpfen kann, ohne gesperrt zu werden. (In Hamburg hat er mindestens 2013 auch schon betrogen.)

Kleptomanie ist bekanntermaßen eine krankhafte Sucht. Möglicherweise gibt es ein ähnliches Phänomen bei solchen notorischen Betrügern.

Bernd
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45
ohne Worte

:sauer: :nene: :motz:

das gibts doch nicht, jetzt muss ich doch was nachtragen.
Du hast mich neugierig gemacht und ich habe mal die M65 gecheckt und erschreckendes festgestellt:

Platz 4 und 5 haben auf jeden Fall die U-Bahn genommen, denn HM > 2h und dann M <3h10 geht ja gar nicht

46
Nun wollte ich über die Männer lästern, aber unter Frauen gibt es das auch. Die Siegerin der W50 ist beim HM in 2:18 durch, nächste Zwischenzeit bei km 40 beträgt 2:40, im Ziel netto bei 2:54. :klatsch:

Zum Glück sind diese Fälle so offenkundig, dass die Ergebnisliste (hoffentlich!) sehr bald bereinigt sein wird. Auch besagter Herr Brinkmann ist mit seinem Hamburg-Beschiss 2013 durch's Raster gefallen. In einer unbereinigten Ergebnisliste, die im Netz kursiert, steht er noch. Wenn man über das offizielle Portal sucht, wird er dort mit DSQ geführt.

47
kobold hat geschrieben: Wenn man über das offizielle Portal sucht, wird er dort mit DSQ geführt.
wie/wo.... wenn ich über Ergebnisse | Haspa Marathon Hamburg suche lande ich bei der Mikaliste und da ist nix mit DSQ

edit:

Aah, jetzt isses klar. Sucht man in der 2013er nach Ak, dann ist er gelöscht., sucht man nach Name, dann ist das DSQ drin. Sogar die Fotos sind noch verfügbar, also nee und dabei macht sich der Herr in der Heimat einen Namen mit Flüchtlingsbetreuung

48
Man sollte die Leute ruhig öfter mit vollem Namen und Bild veröffentlichen. Schliesslich haben sie sich bei der Anmeldung damit einverstanden erklärt.
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

49
So sieht ein 2:51 Std. Läufer aus (der Herr in grün) . :hihi:
Klaus Brinkmann - man kann den Namen nicht oft genug erwähnen :teufel:

https://www.marathon-photos.com/scripts ... match=9289
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

50
Annette Becker und ihr Ehemann haben bei den 2:54 Std. auch einige Zwischenzeiten ausgelassen. Darum sehen sie auch noch so frisch aus. :teufel:

https://www.marathon-photos.com/scripts ... atch=F2222
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf
Antworten

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