Moin!
Ich weiß, es gibt immer wieder den Hinweis, besonders auf den ersten Kilometern darauf zu achten, nicht zu überpacen, damit einem am Ende nicht die Kraft fehlt
Ich gebe es zu, ich bin ein gnadenloser Überpacer auf den ersten KM, mal als Überblick meine letzten 10km- und HM-Wettbewerbe:
Alsterlauf 10km: KM 1: 4:50, Km 2: 4:41, Schnitt: 4:57
Halbmarathon Wandsbek: KM 1: 4:38, KM 2: 5:01, Schnitt: 5:13
Lübeck 10km: KM 1: 4:20, KM 2: 4:27, Schnitt 4:40
Halbmarathon Bramfeld: KM 1: 4:21, Km 2: 4:51, Schnitt: 5:12
Würde ich nicht darauf achten, würde es noch heftiger aussehen, aber ich fühle mich eigentlich wohl dabei und weiter Runterbremsen wäre gegen mein Gefühl, es fühlt sich nicht schnell sondern "locker" an. Wenn der Puls im normalen Wettkampfbereich ankommt, normalisiert sich auch mein Tempo und ich lande bei etwa beim späteren Durchschnittstempo, in der zweiten Hälfte geht das Tempo meist dann noch einen Tick runter und die am Anfang herausgeholten Sekunden gleichen sich aus. Die Pulskurve ist auch unspektakulär, da sieht es nicht nach anfänglichem Überpacen aus, mal als Beispiel Bramfeld
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(durchschnittlich 173, Maximal 179, bei angenommen 205 Schlägen MaxHF wären das 84% bzw. 87%, die drei Zacken sind die Verpflegungsstationen, dass der Zacken bei der ersten nach oben ging, ist kein Messfehler sondern dass hiervor tatsächlich kurzzeitig die Pace aufgrund der "Verkehrsverhältnisse" etwas zu hoch war.)
Bei allen Läufen war auch noch am Ende ein Zielsprint drin.
Bevor die Frage kommt: Nein, ich laufe nicht mehr nach der Pulsanzeige auf der Uhr, das ist inzwischen nur noch eine Art "Sicherheitsnetz", mit dem ich nochmal nachkontrolliere, ob der objektive Puls dem aktuellen Gefühl widerspricht. In den letzten Wettkämpfen passte das aber immer, so dass ich ohne Puls- und Paceanzeige hätte laufen können (früher für mich undenkbar). Ich laufe inzwischen nach Gefühl, immer im Hinterkopf wieviel noch vor mir liegt, um mit den Kräften zu haushalten und das hat bei den letzten 5 Wettbewerben (auch der hier nicht aufgelistete Brückenlauf mit ein paar Höhenmetern) großartig geklappt. Ich habe auch kein Problem damit, wenn ich nach ca. 2km von vielen "Konstantläufern" regelrecht aufgeschnupft werde und versuche nicht krampfhaft an irgendeiner Gruppe dranzubleiben, deren Tempo dann nicht (mehr) passt.
Würde es mir tatsächlich etwas bringen, wenn ich krampfhaft auch auf den ersten Kilometern die Durchschnittspace laufe und somit die Pulskurve etwas langsamer ansteigt? Verliert man mit meiner "Taktik" tatsächlich soviele Körner oder ist alles ok, solange man den richtigen Zeitpunkt findet, um das Tempo runterzufahren?
Bei den Distanzen bis HM fühle ich mich damit tatäschlich sehr wohl, nur steht im April wieder der HH-Marathon an und hier frage ich mich, ob ich das langsame Starten hierfür bewusst tranieren sollte.
Bei der Übertragung des Berlin-Marathons (der am Ende immerhin knapp über Weltrekord endete), ist mir aufgefallen, dass die Herren dort auch auf dem ersten Kilometer mit 2:40 angingen und erst danach ein "durchhaltbares" Tempo von 2:56 einschlugen. Machten die das nur aus taktischen Gründen (Konkurrenz abhängen, keine störenden Hobbyläufer, die nach schnellen 2km für die Kameras aussteigen oder auf 4er Pace runtergehen) oder "darf" man gerne schnell angehen, solange man den richtigen Zeitpunkt zum Tempo rausnehmen findet? Was meint Ihr?
Die ersten beiden Kilometer - Zu schnell wirklich schlimm?
1Runalyze-Profil
Mein Lauftagebuch "Ausgerechnet ich laufe"
PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)
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