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Marathon Schuhe - viel oder wenig Dämpfung

Marathon Schuhe - viel oder wenig Dämpfung

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Hallo zusammen,

ich werde im April den Hamburg Marathon mitlaufen (wer noch :) ? Bzgl. des Schuhwerks bin ich mir noch nicht ganz sicher. Sollte man generell mit viel oder wenig Dämpfung derart lange Strecken laufen?

Bisher laufe ich stets mit Asics Gel Cumulus oder Adidas adiZeroTempo Boost oder Adidas Adizero Boston Boost. Außerdem habe ich noch Nike Air Zoom Pegasus im Sortiment. Mit Adidas bin ich bisher immer die Halbmarathons gelaufen, Asics nehme ich eigtl. nur noch zum Joggen in der Freizeit und mit den Nike bin ich noch nicht oft gelaufen, da neu. Alle sind Neutralschuhe.

Aber welche sind am besten für lange Strecken? Viel Dämpfung oder wenig Dämpfung und mit welchen Schuhen lauft ihr lange Strecken?

Vielen lieben Dank schon mal für eure Hilfe!

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Da das Thema "Dämpfung oder keine Dämpfung" eine Glaubensfrage ist und regelmäßig entsprechende Glaubenskriege diesbezüglich ausbrechen, hier nur das, was ich tue:

Ich laufe lange Strecken, auch über 30 km, mit kaum gedämpften Schuhen, weil ich persönlich nicht daran glaube, dass eine Dämpfung das tun kann, was ein guter Laufstil tun sollte und weil ich glaube, dass das Laufen in gedämpften Schuhen die Herausbildung eines guten Laufstils systematisch unterbindet, weil es die direkten Rückmeldungen unterdrückt.

Ob es andere Läufer gibt, für die das anders funktioniert, müssen andere Läufer wissen.

Aber, mal anders gefragt: Wenn du in einem halben Jahr Marathon laufen willst, hast du doch schon jede Menge Lauferfahrung. Da müsstest du doch wissen, in was für Schuhen du am liebsten lange Läufe machst. Spezifische Gründe, 35 km in anderen Schuhen zu laufen als 15, sehe ich nicht.

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Es gibt Fragen, die muß einfach jeder für sich selbst beantworten. Woher soll jemand, der nicht Deine Füße und Deinen Körperbau hat, wissen, was gut für Dich ist?
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

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Danke christiano, für deine ausführliche Antwort.
Und bones, ja man muss diese Fragen selber beantworten. Grundsätzlich wollte ich nur Tipps. Wie und was ich dann mach, entscheide natürlich ich selbst.. :)
Und sorry, falls ich hier noch einiges falsch mache bzgl. antworten, zitieren und Co. Bin neu hier und kenne mich noch nicht so gut aus!

Den Thread mit dem HH Marathon schau ich mir auch gleich an. Vielen lieben Dank!

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ale.nanaa hat geschrieben:Hallo zusammen,

ich werde im April den Hamburg Marathon mitlaufen (wer noch :) ? Bzgl. des Schuhwerks bin ich mir noch nicht ganz sicher. Sollte man generell mit viel oder wenig Dämpfung derart lange Strecken laufen?

Bisher laufe ich stets mit Asics Gel Cumulus oder Adidas adiZeroTempo Boost oder Adidas Adizero Boston Boost. Außerdem habe ich noch Nike Air Zoom Pegasus im Sortiment. Mit Adidas bin ich bisher immer die Halbmarathons gelaufen, Asics nehme ich eigtl. nur noch zum Joggen in der Freizeit und mit den Nike bin ich noch nicht oft gelaufen, da neu. Alle sind Neutralschuhe.

Aber welche sind am besten für lange Strecken? Viel Dämpfung oder wenig Dämpfung und mit welchen Schuhen lauft ihr lange Strecken?

Vielen lieben Dank schon mal für eure Hilfe!
Wenn Du eine gute Technik hast und gut trainiert bist, eignen sich auch reine Wettkampfschuhe wie der Mizuno Wave Hitogami. Mit diesem Schuh bin ich ohne Ermüdungserscheinungen eine 2:56h gelaufen.

Beste Grüße
Lemmy

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ale.nanaa hat geschrieben: ich werde im April den Hamburg Marathon mitlaufen (wer noch :) ? Bzgl. des Schuhwerks bin ich mir noch nicht ganz sicher. Sollte man generell mit viel oder wenig Dämpfung derart lange Strecken laufen?
Wie Christiano richtig gesagt hat, ist das zumindest zum Teil eine Glaubensfrage. Ich benötige im Gegensatz zu ihm mehr Dämpfung. Dafür ist mir Flexibilität wichtig. Die Idee mit dem natürlichen Laufstil kann ich auch nur bedingt nachvollziehen. Die meisten Kilometer werden dann doch auf Asphalt zurückgelegt. Das nun wieder hat nur bedingt mit natürlichem Untergrund zu tun. Jetzt muss eben jeder für sich selbst entscheiden, ob der darauf mit "natürlichen" oder eben auch künstlichen Waffen reagiert :)

Die von Dir aufgelisteten Schuhe kenne ich zum Teil. Im Boston habe ich dieses Jahr sicher mehr als 2000km zurückgelegt. Dann kamen noch viele andere Schuhe zum Einsatz. Der Boston ist aber ein guter Kompromiss. Nicht zu schwer (wie ich z.B. Deinen Pegasus empfinde) und bietet trotzdem ordentlich Halt. Das wohl wichtigste Kriterium ist, daß Du Dich wohl in den Schuhen fühlst.

Den von Lemmy erwähnten Wave Hitogami habe ich dieses Jahr ebenfalls oft gequält. Der ist eine Portion härter, aber irgendwie trotzdem bequem.

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leviathan hat geschrieben:Das wohl wichtigste Kriterium ist, daß Du Dich wohl in den Schuhen fühlst.
Das impliziert gleichzeitig, dass die Schlappen vorher ausgiebig getestet und eingelaufen wurden. Die letzte Entscheidung sollte m.M. nach aus dem Bauch heraus gefällt werden.
Ich hab' mir für den Marathon dieses Jahr das Nachfolgemodell meines in die Jahre gekommenen Lieblingsschuhs (>1500km) gekauft und in der Vorbereitung über 100km drin abgespult. War OK, aber so ganz zufrieden war ich nicht. Letztendlich habe ich kurzentschlossen die alten Treter eingepackt. Was der für eine Dämpfung hat? Keine Ahnung, fühlt sich aber prima an.
Denke nicht über die Lösung nach, sondern über das Problem. :idee2:Die Lösung ergibt sich dann von selbst.

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leviathan hat geschrieben:Die Idee mit dem natürlichen Laufstil kann ich auch nur bedingt nachvollziehen. Die meisten Kilometer werden dann doch auf Asphalt zurückgelegt. Das nun wieder hat nur bedingt mit natürlichem Untergrund zu tun. Jetzt muss eben jeder für sich selbst entscheiden, ob der darauf mit "natürlichen" oder eben auch künstlichen Waffen reagiert :)
Christiano schrieb von einem guten Laufstil, nicht von einem natürlichen. Man könnte natürlich argumentieren, das sei in dem Fall das gleiche, spricht guter Stil = natürlicher Stil. Das würde aber den Glaubenskrieg befeuern :teufel:

Ich bin neulich einen 28 km langen Trail in Huaraches gelaufen. Hat sich einfach gut angefühlt. Mein Kumpel lief mit Hokas. Er meinte, das fühlt sich gut an. Wir kamen zeitgleich ins Ziel :-)

Letzten Endes ist die Schuhwahl etwas sehr subjektives. Lauf die Vorbereitung und den Marathon in den Schuhen, die sich einfach für dich gut anfühlen.

Viele Grüße und gutes Gelingen,
Stephan

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undläuftundläuft hat geschrieben:Christiano schrieb von einem guten Laufstil, nicht von einem natürlichen. Man könnte natürlich argumentieren, das sei in dem Fall das gleiche, spricht guter Stil = natürlicher Stil. Das würde aber den Glaubenskrieg befeuern :teufel:
Wer will schon so etwas befeuern? Aber danke für den Hinweis. Da habe ich wirklich gelesen, was ich lesen wollte :peinlich:
Wir kamen zeitgleich ins Ziel :-)
Ich kann mir gut vorstellen, daß sich das am besten angefühlt hat :)

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leviathan hat geschrieben:Die meisten Kilometer werden dann doch auf Asphalt zurückgelegt. Das nun wieder hat nur bedingt mit natürlichem Untergrund zu tun. Jetzt muss eben jeder für sich selbst entscheiden, ob der darauf mit "natürlichen" oder eben auch künstlichen Waffen reagiert :)
Wer mal auf einem trockenen Trampelpfad barfuß gelaufen ist, weiß, dass natürlicher Untergrund ebenso hart wie Asphalt oder Beton sein kann. Für diesen Einsatzbereich ist der Bewegungsapparat des Homo Sapiens hervorragend konstruiert.
Die Laufschule Marburg
Twitter
Video-Anleitung zur Selbsthilfe bei Überpronationsproblemen

"Barfuß - das ist ehrlich!" (Zuschauer eines Straßenlaufs in Marburg, während ihn eine Barfußläuferin passiert)

Persönliche Bestzeiten

5.000 m (Bahn) in 21:39 (barfuß) - Bahnlauf des ASC Breidenbach, 6.9.2013
10.000 m (Bahn) in 45:14 (barfuß) - Kreismeisterschaften in Eschenburg-Eibelshausen, 09.10.2015
10 km (Straße) in 46:16 (barfuß) - 31. Marburger Ahrens-Stadtlauf, 29.9.2013
HM in 1:41:53 (barfuß) - 16. Schottener Stauseelauf, 5.10.2013

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Wer die 42KM elfengleich über den Asphalt schwebt, braucht halt nicht viel Dämpfung. Wer ohne Muskulatur, dafür aber mit Übergewicht das Streckenpflaster kaputtmacht, sollte gedämpfte Schuhe in Erwägung ziehen.
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

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Gueng hat geschrieben:Wer mal auf einem trockenen Trampelpfad barfuß gelaufen ist, weiß, dass natürlicher Untergrund ebenso hart wie Asphalt oder Beton sein kann. Für diesen Einsatzbereich ist der Bewegungsapparat des Homo Sapiens hervorragend konstruiert.
Das könnte sogar stimmen. Wahrscheinlich sind die meisten von uns (mich eingeschlossen) aber so degeneriert und verweichlicht, daß die Nutzung harter Sohlen oder gar keiner Sohle, wie in Deinem Fall, einfach Unbehagen bereitet. Da würde ich die komfortablere Variante vorziehen. Wobei ich zugeben muss, daß Deine Ausführungen zu Themen wie Schwielen, fehlende oder kaputte Zehennägel, etc. einen durchaus nachdenken lassen. Daher würde ich die Maxime mal so auf den Punkt bringen: So wenig Schuh wie möglich und noch erträglich. Mir ist schon bewusst, daß Du das anders siehst, übrigens auch, daß Du einige Argumente auf Deiner Seite hast. Aber das lenkt wohl jetzt vom Thema ab.

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bones hat geschrieben:Wer die 42KM elfengleich über den Asphalt schwebt, braucht halt nicht viel Dämpfung. Wer ohne Muskulatur, dafür aber mit Übergewicht das Streckenpflaster kaputtmacht, sollte gedämpfte Schuhe in Erwägung ziehen.
In Erwägung ziehen kann man alles. Mit elfengleich hat meine Lauferei nichts zu tun und doch halte ich es in gedämpften Schuhen maximal 8km aus. Würde ich mit gedämpften Schuhen einen Marathon laufen, würde ich sie wohl ziemlich bald ausziehen und Barfuß weiter laufen.

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Catch-22 hat geschrieben:In Erwägung ziehen kann man alles. Mit elfengleich hat meine Lauferei nichts zu tun und doch halte ich es in gedämpften Schuhen maximal 8km aus. Würde ich mit gedämpften Schuhen einen Marathon laufen, würde ich sie wohl ziemlich bald ausziehen und Barfuß weiter laufen.
Ok.....und welche Empfehlung soll der TE daraus ableiten?
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

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bones hat geschrieben:Ok.....und welche Empfehlung soll der TE daraus ableiten?
Die hier:
bones hat geschrieben:Es gibt Fragen, die muß einfach jeder für sich selbst beantworten. Woher soll jemand, der nicht Deine Füße und Deinen Körperbau hat, wissen, was gut für Dich ist?

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Zielzeit ist noch wichtig!

2 Stunden wie simba/lenny

oder doch lieber 5-6 Stunden mit Essen.

Find ich wichtig zu wissen :confused:
Ich will "Laufen Aktuell" zurück...

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DrProf hat geschrieben:Zielzeit ist noch wichtig!

2 Stunden wie simba/lenny

oder doch lieber 5-6 Stunden mit Essen.

Find ich wichtig zu wissen :confused:
Yeaaaahhhh! So ein Kommentar von DrProf ist immer ein echtes Highlight. Ich freue mich jedesmal! :D Aber merke Dir bitte eins:

Ich heiße nicht Lenny, sondern Lemmy, Lemmy Kilmister!

Das ist Lenny, guckstdu:

Das ist Lemmy, guckstdu:
Und wenn Du mir nicht glaubst, frage diese beiden Experten:
[/b]Beste Grüße, ich mag Dich sehr, DrProf! Mit dem Heiratsantrag möchte ich aber noch etwas warten, ich bin da eher altmodisch, DrProf! :hihi: Oder was meinst Du?
Lemmy

PS: DrProf: Was hältst Du denn von einer Spende an den Verein für krebskranke Kinder Hannover e.V.? Weil ich so ein geiler Typ bin und Du hast es mir schon so oft versprochen!

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Naja, ist eh schon erwähnt worden - man testet die Schuhe ja wohl vorher schon auf langen Läufen, alles andere wäre Irrsinn. Von denen, mit denen man auf langen Strecken gut zurechtkommt, nimmt man dann die leichtesten und schnellsten, weil man beim Wettkampf doch viel schneller am Weg ist als beim LaLa. Ich bin meine beiden schnellsten M in den selben 175g-Tretern gelaufen in denen ich mich auch im Tempotrainig wohlfühle, aber ich habe sie davor natürlich auch auf 35km-Läufen ausprobiert.
"Only that day dawns to which we are awake." - H.D.Thoreau
Meine Wettkämpfe in der km-Spiel Tabelle
Meine Lauf-Fotoalben (mit vielen Tiroler Laufstrecken)

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cristiano hat geschrieben:Da das Thema "Dämpfung oder keine Dämpfung" eine Glaubensfrage ist und regelmäßig entsprechende Glaubenskriege diesbezüglich ausbrechen, hier nur das, was ich tue:
Ich laufe lange Strecken, auch über 30 km, mit kaum gedämpften Schuhen, weil ich persönlich nicht daran glaube, dass eine Dämpfung das tun kann, was ein guter Laufstil tun sollte und weil ich glaube, dass das Laufen in gedämpften Schuhen die Herausbildung eines guten Laufstils systematisch unterbindet, weil es die direkten Rückmeldungen unterdrückt.
Wir sind da ja ziemlich auf einer Wellenlänge und deswegen möchte ich diese paar Sätze noch einmal hervorheben.
Das ist auch meine Meinung äußerst treffend (In meinem Sinne) auf den Punkt gebracht.
Tonic ohne Alkohol ist Ginlos...
Mein Blog: GinFit.de
Gabelstapler Glukose // Wie man NICHT auf Sub3 trainiert // GeckoanalysisDie bekanntesten FORENBANANEN // Guter Laufstil vs. schlechter Laufstil
Ewige Bestenliste Saison 2016/2017 : 5km: 19:24 ---- 10km: 40:20 --- HM: 1:29:02 --- M: 3:25:52
Ziele 2019: Zunehmend abnehmen...
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