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Unerfreuliche Begegnung mit Hund

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kobold hat geschrieben:Aus Veganersicht: Eindeutig nein! :teufel:

(um hier noch ein Reizthema anzureißen ...)
Und wenn mein Hund Veganer ist? :zwinker4:
Ich glaube, die ganze Diskussion hätte den genau gleichen Vorlauf genommen, wenn jemand einfach nur "Hunde!" geschrieben hätte.
Social Experiment! Lass uns mal einfach "Veganer" schreiben oder "Winterlaufhose" oder "Stretching" :teufel:

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Beim IV-Training suche ich mir eigentlich hundefreie, breite Wege im Park oder so aus. Die Hunde sind aber wirklich nicht das Problem, sondern die Hundebesitzer. Hund und Herrl sehen sich nicht nur optisch irgendwann ähnlich, sondern viel früher noch psychisch.
PBs:
1km: 4:27.3 min (T, 08.17)
5km: 24:25 min (07.17)
10 km: 49:46 min (07.17)
15km: 1:20:xx h (09.17)
HM 01:53:xx h (09.17)

T = Im Training aufgestellte PB

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undläuftundläuft hat geschrieben:Nein, es müssen Bachblüten sein :-)
Aber erst, wenn mein Schamane und Schüssler-Salze nichts brachten! :teufel:
PBs:
1km: 4:27.3 min (T, 08.17)
5km: 24:25 min (07.17)
10 km: 49:46 min (07.17)
15km: 1:20:xx h (09.17)
HM 01:53:xx h (09.17)

T = Im Training aufgestellte PB

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ruca hat geschrieben: Wenn die Kratzer beim Zusammenstoß mit dem Hund passierten (er kann sich ja auch nicht in Luft auflösen und wenn er sich mit den Pfoten versucht, irgendwo abzustützen, gibt es ganz schnell entsprechende Kratzer), dann kann weder Besitzerin noch Hund irgendetwas dafür und jedes Wort Gemecker gab es zu Recht.
undläuftundläuft hat geschrieben: Da hätte ich auch geschimpft. Du warst in der Situation zu schnell (oder hast gepennt). ...Kurz: Du hast dich äußerst rücksichtslos verhalten und verdienst Schelte. Und zwar völlig losgelöst vom Hund: In so einer Situation hättest du auch ein kleines Kind oder eine ältere Person umrennen können. Sei froh, dass nix Schlimmes passiert ist.

Überspitzt erinnert mich das ein wenig an Turbo-Rolf. Mit 250 km/h über die Autobahn fegen und sich aufregen, wenn auch ein anderer die linke Spur benutzt. Ich hab doch links geblinkt, der hätte mich doch sehen müssen.
HerbertRD07 hat geschrieben:Für mich hört sich deine Schilderung eher so an, als hätten der Hund und die Spaziergängerin eine unerfreuliche Begegnung mit einer Läuferin gehabt...
HerbertRD07 hat geschrieben:Auch als Läufer hat man sich zumindest so zu verhalten, dass man nicht einfach von hinten in vor einem gehende Leute reinläuft. Dabei spielt es auch keine Rolle, ob diese Leute Hunde, Kinder, Meerschweinchen oder sonst was dabei haben.

Also ich muss ja zugeben, dass ich so manche Äußerung hier doch mit ziemlicher Verwunderung lese. Wie aus der beschriebenen Situation und auch mit der Intention sich aus ausreichendem Abstand bemerkbar zu machen (gerade damit so etwas eben nicht passiert) mir hier teilweise einfach unterstellt wird, ich wäre da rücksichtslos langgeballert wie eine Verrückte und als wäre es meine private Rennstrecke, kann ich nun wirklich nicht nachvollziehen. Wer mich kennt oder mal mit mir laufen war weiß (denke oder hoffe ich doch zumindest…:-) ) auch, dass ich recht umgänglich bin und auch nicht Leute vom Weg scheuche oder gar einfach über den Haufen renne. Das ein wildes Klatschen direkt hinter Leuten aggressiv wirken würde sehe ich auch so – das ist aber auch nicht das, was ich gemacht habe. Im Gegenteil – da sie mich nicht hörte, war ich anscheinend ja sogar zu leise bzw. zu weit weg.

Wenn ich nun gerade irgendwo vorbeilaufe und dann jemand ohne sich umzusehen plötzlich die Seite wechselt kann man unter Umständen nun mal aber auch nicht mehr reagieren – egal wie schnell oder langsam. Selbst beim Vorbeigehen könnte das noch passieren.

Trotzdem interessant zu lesen, dass anscheinend jeder da andere Erfahrungen macht und auch anders wahrnimmt, ob und wie man sich nun ankündigen sollte oder nicht.

Für mich nehme ich aus dieser Erfahrung und Euren Berichten nun einfach mal mit es zukünftig wieder mit rufen zu versuchen. Jedenfalls wenn ich vermute, dass die Person gerade vermutlich nicht damit rechnet irgendwie überholt zu werden.
burny hat geschrieben: Im Übrigen bin ich begeistert, dass dieses das erste Hundethema seit wirklich langer Zeit ist. Vor geraumer Zeit war das die sicherste Methode, Glaubenskriege anzuzetteln

Diese Vermutung hat wohl Bestand :-)
Glaube ich klinke mich dann hier auch mal aus.

LG und viele kollisionsfreie Läufe,
Anna

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anna_r hat geschrieben:Wie aus der beschriebenen Situation und auch mit der Intention sich aus ausreichendem Abstand bemerkbar zu machen (gerade damit so etwas eben nicht passiert) mir hier teilweise einfach unterstellt wird, ich wäre da rücksichtslos langgeballert wie eine Verrückte und als wäre es meine private Rennstrecke, kann ich nun wirklich nicht nachvollziehen.
Das ist hier nun einmal ein Forum. Da kannst du auch direkt am Anfang schreiben, dass du nackt gelaufen bist - irgendwann schreibt jemand, du seiest bestimmt zu dick angezogen gewesen.

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anna_r hat geschrieben:Also ich muss ja zugeben, dass ich so manche Äußerung hier doch mit ziemlicher Verwunderung lese.
Ich lese hingegen mit Verwunderung, wie unvollständig und sinnentstellend Du mich zitiert hast. Das was Du zitiert hast, war nur ein von zwei von mir als möglich erachteten Szenarien und beim zweiten kommst du deutlich besser weg.

Aber:
Ja, für den Zusammenstoß mit dem Hund bist Du verantwortlich. Er hat sich anders bewegt, als Du erwartet hast und es ging schief. Niemand unterstellt Dir Absicht aber Du hast die Situation schlichtweg falsch eingeschätzt - sonst hätte es keinen Zusammenstoß gegeben.
Wenn ich nun gerade irgendwo vorbeilaufe und dann jemand ohne sich umzusehen plötzlich die Seite wechselt kann man unter Umständen nun mal aber auch nicht mehr reagieren – egal wie schnell oder langsam. Selbst beim Vorbeigehen könnte das noch passieren.
So blöd es klingt: Das musst du aber. Fußgänger müssen sich nicht umschauen, die können auf dem Fußweg einfach so gehen, wie sie wollen. Sie haben auch keinen Rückspiegel. Wer schneller ist, muss Rücksicht nehmen und sich so verhalten, dass er niemanden über den Haufen rennt, auch wenn derjenige die Richtung ändert. Du als Läuferin hast die Situation vor Dir im Blick, wer wenn nicht Du soll aufpassen?

Und nochmal: Es geht hier nicht um Absicht. Es geht nur um mangelnde Vorsicht (=Fahrlässigkeit).

[edit]
100%ig kann ich auch nicht ausschließen, dass mir mal sowas passiert. Aber dann würde ich nicht die Schuld bei den anderen suchen.
Runalyze-Profil
Mein Lauftagebuch "Ausgerechnet ich laufe"
PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)

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ruca hat geschrieben:So blöd es klingt: Das musst du aber. Fußgänger müssen sich nicht umschauen, die können auf dem Fußweg einfach so gehen, wie sie wollen. Sie haben auch keinen Rückspiegel. Wer schneller ist, muss Rücksicht nehmen und sich so verhalten, dass er niemanden über den Haufen rennt, auch wenn derjenige die Richtung ändert. Du als Läuferin hast die Situation vor Dir im Blick, wer wenn nicht Du soll aufpassen?

Und nochmal: Es geht hier nicht um Absicht. Es geht nur um mangelnde Vorsicht (=Fahrlässigkeit).
Ich würde es einschränken und sagen, dass Fußgänger auf Fußwegen so gehen sollten, wie es die soziale Erwartung verlangt. Zumindest wenn man Konflikte vermeiden will. Man erwartet auf einem Fußweg, dass der Mensch, den man gerade passiert, nicht einfach willkürlich seinen Arm ausfährt. Genau so kann man erwarten, dass der vom Anderen eingeschlagene Weg weiter beschritten wird, also eine gewisse Kontinuität im Verhalten vorliegt. Plötzliches Anhalten etwa widerspricht schon der sozialen Erwartung, zumindest ist es innerhalb des Bürgersteigsystems nicht unbedingt erwartbar, da dieser ja dazu da ist, von A nach B zu kommen. Den Weg auf einmal von links nach rechts zu beschreiten, anstatt ihn weiter geradeaus zu begehen wäre eine ähnliche erwartungswidrige Handlung. Verhält man sich entgegen der allgemeinen Erwartung, hat man als Fußgänger dafür Sorge zu tragen, dass andere, die den Fußweg seiner Bestimmung entsprechend benutzen, nicht durch das eigene Verhalten beeinträchtigt werden (etwa durch umschauen). Ist man mit hoher Geschwindigkeit unterwegs, muss man natürlich aufpassen, da man nicht ausschließen kann, dass sich Menschen entgegen der Erwartung verhalten und man durch die hohe Geschwindigkeit eine Gefährdung darstellt. Trotzdem haben beide Seiten eine Verantwortung und müssen gegenseitige Rücksicht üben.

Ach schön, das einfache Leben ist so herrlich kompliziert.

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ruca hat geschrieben:
Fußgänger müssen sich nicht umschauen, die können auf dem Fußweg einfach so gehen, wie sie wollen. Sie haben auch keinen Rückspiegel. Wer schneller ist, muss Rücksicht nehmen und sich so verhalten, dass er niemanden über den Haufen rennt, auch wenn derjenige die Richtung ändert.
Das ist mir zu einseitig. Rücksicht sollten beide nehmen. Ansonsten brauchen wir spezielle Wege nur für Läufer, wenn ich bei jedem nahenden Fußgänger auf Standgeschwindigkeit runterbremsen muß, da ich ja mit einem unmotivierten Seitfallschritt eines Spaziergängers rechnen muß (auch entgegenkommende).

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McAwesome hat geschrieben:Plötzliches Anhalten etwa widerspricht schon der sozialen Erwartung, zumindest ist es innerhalb des Bürgersteigsystems nicht unbedingt erwartbar
Du meinst also, dass ein Fußgänger, der "einfach so" stehenbleibt und infolgedessen von seinem Hintermann umgelaufen wird, selbst Schuld ist?

Ja, Du hast Recht, es gibt eine gewisse "Erwartung". Auf die darf man sich aber nicht verlassen sondern muss -gerade wenn man schneller als der Rest unterwegs ist- sprichwörtlich mit allem rechnen.
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Logisch ist doch, dass der Schnellere vorsichtig läuft, während der Langsame rücksichtig aufpassen muß. ;-)
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

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ruca hat geschrieben:Du meinst also, dass ein Fußgänger, der "einfach so" stehenbleibt und infolgedessen von seinem Hintermann umgelaufen wird, selbst Schuld ist?
.
Ich würde von Mitschuld sprechen. Habe ich übrigens heute wieder in der Fußgängerzone erlebt. Sie war vom Schaufenster entzückt und blieb mitten auf dem Weg stehen (statt in Richtung Schaufenster zu gehen). Die ihr nachfolgende Fußgängerin lief auf sie auf....

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ruca hat geschrieben:Du meinst also, dass ein Fußgänger, der "einfach so" stehenbleibt und infolgedessen von seinem Hintermann umgelaufen wird, selbst Schuld ist?

Ja, Du hast Recht, es gibt eine gewisse "Erwartung". Auf die darf man sich aber nicht verlassen sondern muss -gerade wenn man schneller als der Rest unterwegs ist- sprichwörtlich mit allem rechnen.
Warum soll man bei Fußgängern andere Maßstäbe anlegen als bei Autofahrern? Wenn ich mit dem Auto auf freier Strecke unmotiviert bremse und mir jemand auffährt, bekomme ich juristisch auch eine Teilschuld, ebenso wenn ich ohne zu blinken und in den Spiegel bzw. über die Schulter zu schauen, überhole oder abbiege. Auch als Fußgängerin gucke ich daher *normalerweise* kurz über die Schulter, ob hinter mir wer Schnelleres kommt, bevor ich die Spur wechsle. Natürlich denk ich nicht immer dran und bin dann froh, wenn der Schnellere meine Unaufmerksamkeit antizipiert und einen Crash vermeiden kann. Aber darauf darf eben auch ich als die Langsamere mich nicht verlassen. Fazit die 243.: Beidseitige Rücksichtnahme ist das Einzige, was hilft.

116
kobold hat geschrieben:Warum soll man bei Fußgängern andere Maßstäbe anlegen als bei Autofahrern?
Weil Fußgängern folgendes fehlt:

- Verkehrsregeln innerhalb des Bürgersteigs
- vorgeschriebene Gehrichtungen
- Fahrspuren
- Überholregeln
- Blinker (oder anderes vorgeschriebenes Verhalten wie beim Radfahren das Arm rausstrecken)
- Abstandsregelungen
- Geschwindigkeit, die mehr als 30cm Bremsweg bedeutet
- Beleuchtung
- nennenswerte Bremswege oder Geschwindigkeiten

usw. usw. usw.
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PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)

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cristiano hat geschrieben:...Für jemanden, der wie ich vor Hunden Angst hat, ist das ein hartes Stück Arbeit. Immer noch schnellt mein Puls in die Höhe, wenn ein Hund mal nicht erwartungsgemäß auf Distanz bleibt, sondern z.B. neben mir her mitläuft. Nichts, kein Wissen, keine Vernunft, bekommen das je ganz aus mir raus.
Meine Urangst vor den Wolf-Abkömmlingen treibt mich mitunter in die tiefsten Wälder bis dahin, wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen oder die Wahrscheinlichkeit, einem Elch zu begegnen größer ist als einem Hund. So geschehen im Nirgendwo Smålands in Südschweden - geschlossene Schneedecke, glitzernde Sonne, ein guter Flow... Plötzlich hechelte was neben mir, wie aus dem Nichts hatte sich ein Dalmatiner an meine rechte Seite gesellt und wollte offenbar nur mitlaufen. Das tat er denn auch viele schöne Kilometer über etliche Stunden und mochte nicht mehr von meiner Seite weichen. Zuhause angekommen bekam er zu fressen und zu saufen und fühlte sich weiter pudelwohl. Schweren Herzens habe ich die auf dem Halsband angegebene Telefonnummer angerufen und musste das Erlebnis als einmalig, aber auch als einmalig schön verbuchen.
Grüße von der Baltischen See! Laufen/Wandern barfuß erleben - Zu Fuß - am besten barfuß - hält die Seele Schritt.
Je länger die Strecke, desto unbedeutender die Zeit, da allein die Streckenbewältigung zur eigenen Leistung wird.
:)
Bild
Bild

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Berechtigt deiner Meinung nach das Fehlen einschlägiger Verkehrsregeln die Fußgänger ihr Hirn auszuschalten? :haeh:

Himmel, in einer Welt, in der jeder rücksichtslos macht, was er will, solange kein Gesetz dem entgegen steht, würde ich nicht mehr leben wollen!

119
RW hat längst alles in Paragrafen geregelt:

Der Läufer-Knigge: §5 Hunde und Halter - RUNNER’S WORLD

Der Läufer-Knigge: §9 Verhalten im Verkehr - RUNNER’S WORLD
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

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kobold hat geschrieben:Berechtigt deiner Meinung nach das Fehlen einschlägiger Verkehrsregeln die Fußgänger ihr Hirn auszuschalten? :haeh:
Nö.

Als "stärkerer Verkehrsteilnehmer" muss man aber leider für sie "mitdenken".

Da man aber nicht sicher sein kann, dass das immer klappt, empfehle ich ganz dringend eine Haftpflichtversicherung.
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ruca hat geschrieben:
Da man aber nicht sicher sein kann, dass das immer klappt, empfehle ich ganz dringend eine Haftpflichtversicherung.
Auch für Hunde!
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

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ruca hat geschrieben:Weil Fußgängern folgendes fehlt:

- Verkehrsregeln innerhalb des Bürgersteigs
- vorgeschriebene Gehrichtungen
- Fahrspuren
- Überholregeln
- Blinker (oder anderes vorgeschriebenes Verhalten wie beim Radfahren das Arm rausstrecken)
- Abstandsregelungen
- Geschwindigkeit, die mehr als 30cm Bremsweg bedeutet
- Beleuchtung
- nennenswerte Bremswege oder Geschwindigkeiten

usw. usw. usw.
Wie jetzt, brauchen die keinen Katalysator?. Kein Wunder, dass es so oft mieft.
Ansonsten gibt es auch Verhaltensregeln die für Fußgänger gültig sind. Auch wenn es scheinbar sehr wenigen bewusst ist.
Ich weiß, dass die Stimmen in meinem Kopf nicht real sind, aber sie haben so wahnsinnig gute Ideen
Ein bisschen TRI schadet nie.
Bild

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bones hat geschrieben:Auch für Hunde!
Vom VERTRAUENSGRUNDSATZ AUSGESCHLOSSEN.
Ich weiß, dass die Stimmen in meinem Kopf nicht real sind, aber sie haben so wahnsinnig gute Ideen
Ein bisschen TRI schadet nie.
Bild

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Joeyfan hat geschrieben:Ich sehe das anders: Meiner Meinung nach geht es doch überhaupt nicht darum, sich als Läufer/Fahrradfahrer oder was auch immer "hundekonform" zu verhalten. Es geht viel mehr darum, dass man sich Verkehrswege mit anderen Verkehrsteilnehmern teilt. Dabei spielt es nicht die kleinste Rolle, ob die Störenfriede aus Läufersicht nun Hunde, Kinder, Frauen oder Rentner sind.
Zum besseren Verständnis: Gilt das auch für Nordic Walker? :confused:

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Man könnte auch einfach mal kurz nach links und rechts und nach hinten schauen, ob man jemanden behindert, wenn man jetzt einfach ausschert oder stehen bleibt. Das tut nicht weh und würde viele Probleme lösen.
PBs:
1km: 4:27.3 min (T, 08.17)
5km: 24:25 min (07.17)
10 km: 49:46 min (07.17)
15km: 1:20:xx h (09.17)
HM 01:53:xx h (09.17)

T = Im Training aufgestellte PB

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ruca hat geschrieben:Du meinst also, dass ein Fußgänger, der "einfach so" stehenbleibt und infolgedessen von seinem Hintermann umgelaufen wird, selbst Schuld ist?

Ja, Du hast Recht, es gibt eine gewisse "Erwartung". Auf die darf man sich aber nicht verlassen sondern muss -gerade wenn man schneller als der Rest unterwegs ist- sprichwörtlich mit allem rechnen.
Also wenn wir hier über dieses sehr wichtige Thema ernsthaft diskutieren wollen, empfehle ich Dir, auch aufzupassen:
Ist man mit hoher Geschwindigkeit unterwegs, muss man natürlich aufpassen, da man nicht ausschließen kann, dass sich Menschen entgegen der Erwartung verhalten und man durch die hohe Geschwindigkeit eine Gefährdung darstellt. Trotzdem haben beide Seiten eine Verantwortung und müssen gegenseitige Rücksicht üben.
Ich wollte damit für ein beiderseitiges Rücksichtnehmen werben, quasi als vermittelnde Position. Deinen Gedanken, der Fußgänger, so er sich denn in fußgängergerechter Geschwindigkeit bewegt, könne machen, was er wolle, habe ich mit dem Beispiel des Fußgängers, der einfach so im Vorbeigehen den Arm ausstreckt, konsequent zu Ende gedacht, um zu zeigen, dass das ja nun auch nicht das Gelbe vom Ei ist. Ähnlich ist es ja bei der Nutzung von gemeinsamen Geh- und Radwegen. Hier ein schnellerer, gefährlicher Radfahrer, da ein langsamerer Läufer, und dort der noch langsamere Fußgänger. Je schneller, desto höher die Anforderungen an die Sorgfaltspflicht.

Nichtsdestotrotz darf der langsamere Fußgänger sich nicht vollkommen erwartungswidrig verhalten. Schon allein aus Selbstschutz und der allgemeinen Tatsache, dass man nicht allein auf der Welt ist, empfiehlt sich das ja. Im Zweifel empfiehlt dann die Rechtsprechung ein (auch nonverbales) Kommunizieren untereinander, um Gefahren vorzubeugen. Den Fußgänger treffen in dem Fall ebenso Sorgfaltspflichten. Wäre es anders, wäre es ja blöd. Ich zumindest würde mich nicht mehr laufend auf viel frequentierte Straßen trauen, immer ängstlich, dass gleich einer dieser "ich bin langsamer Fußgänger, ich darf machen, was ich will"-Anarchos mir im Zickzack vor die Füße eiert. :zwinker5:

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@ Anna
Hoffentlich verlaufen künftige Begegnungen stressfreier - und das zerkratzte Bein heilt schnell! :winken:
Und ich hoffe sehr, dass es nicht allzu borniert rüberkam, was ich spontan geschrieben hatte - ich wollte zum Nachdenken anregen, weil ich mich selbst trotz aller täglichen Bemühungen um Rücksichtnahme mit meinem Hund immer mehr in der Defensive fühle - ich verhalte mich maximal vorausschauend und obwohl ich versuche, für den Rest der Welt mitzudenken, freundlich zu grüßen und Ignoranten zu meiden, reicht es mir manchmal einfach - und ich wünsche mir mehr Entgegenkommen in Form von höflichem Verhalten und Rücksichtnahme.
Und so werden wir alle wechselseitig in solchen typischen Situationen plötzlich zum Stellvertreter für die Unarten anderer - ich sag jetzt einfach mal Danke für die keineswegs selbstverständliche Bereitschaft, es einmal anders zu probieren in ähnlichen Situationen.
Ich drück schon mal die Daumen, dass das auch funzt und dann nicht Murphy das andere Ende der Leine bedient.... :wink:

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Ich habe den Chat jetzt auch mal komplett überflogen, da ich mich auch sehr sehr häufig über Hunde und insbesondere deren Halter ärgere. Insbesondere der häufige fehlende Wille zu verstehen, dass es Menschen gibt die Hunde nicht leiden können, Angst oder zumindest Respekt vor ihnen haben empfinde ich regelmäßig als extrem unverschämt.

Die Darstellungen von Ruca zum Thema wie ich mich als Läufer zu verhalten habe teile ich überhaupt nicht. Wo ich als Läufer der "Stärkere" Verkehrsteilnehmer sein soll erschließt sich mir nicht. Insbesondere habe ich noch nie von einem Läufer gelesen der einen Hund gebissen hat. Wenn ich andere Menschen überhole versuche ich das mit ausreichend Abstand im Zweifelsfall auch über die Wiese zu tun. Fertig und aus. Wieso ein Fußgänger ein Recht haben sollte davon auszugehen, dass er sich alleine auf der Welt befindet erschließt sich mir nicht.

Zum Thema Hunde habe ich jetzt mal aus Interesse das Merkblatt der Stadt München rausgesucht. Dort finde ich insbesondere folgendes:

Jede Hundehalterin / jeder Hundehalter hat sich so zu verhalten, dass die Gefährdung oderVerletzung von Menschen und Tieren ausgeschlossen ist.Alle Hundehalter sind verpflichtet, den durch das Tier an Menschen oder Sachen entstandenenSchaden zu ersetzen (§ 833 Satz 1 Bürgerliches Gesetzbuch, BGB). Eine eventuell bestehendeTierhaftpflichtversicherung mag solche Schäden zwar ersetzen, die Hundehalterinnen /Hundehalter sind aber dadurch nicht von der Pflicht entbunden, von vornherein keine Gefahrendurch ihre Tierhaltung entstehen zu lassen.Kommt durch einen Hund eine Sache, ein anderes Tier oder ein Mensch zu Schaden, kann sichunter Umständen der Eigentümer / Besitzer des Tieres strafbar gemacht haben.Mit § 121 Ordnungswidrigkeitengesetz (OwiG) wird das freie Umherbewegenlassen von Hunden,die unabhängig von ihrer Rasse eine Gefahr darstellen (z.B. Anspringen von Personen),sanktioniert.

Hier steht aber nichts, dass das nicht gilt wenn jemand zu schnell, zu nah, zu leise oder zu laut an einem Hund vorbei läuft.

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ruca hat geschrieben:Ja, für den Zusammenstoß mit dem Hund bist Du verantwortlich. Er hat sich anders bewegt, als Du erwartet hast und es ging schief.
DoktorAlbern hat geschrieben:Zum Thema Hunde habe ich jetzt mal aus Interesse das Merkblatt der Stadt München rausgesucht. Dort finde ich insbesondere folgendes:

Jede Hundehalterin / jeder Hundehalter hat sich so zu verhalten, dass die Gefährdung oderVerletzung von Menschen und Tieren ausgeschlossen ist.
Mit § 121 Ordnungswidrigkeitengesetz (OwiG) wird das freie Umherbewegenlassen von Hunden,die unabhängig von ihrer Rasse eine Gefahr darstellen (z.B. Anspringen von Personen),sanktioniert.

Hier steht aber nichts, dass das nicht gilt wenn jemand zu schnell, zu nah, zu leise oder zu laut an einem Hund vorbei läuft.
Sehr gut. Klarer Fall: zumindest in München hätte Ruca unrecht. Das scheint auch keine Ausnahme zu sein (klick), was beruhigt.

War grad mal wieder zehn Tage in China. Dort habe ich wieder keinen einzigen Fall beobachtet, in dem ein Hund jemanden durch Bellen, Knurren, Verfolgen oder gar Anspringen belästigt hat. Fazit: geht doch, wenn man will bzw. muss.
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

Verhalten wenn ein Hund mir begegnet

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Hallo zusammen,

ich hab leider auch immer wieder das Problem das mir hier in Ulm sehr viele freilaufende Hunde begegnen wenn ich an der Donau entlang laufen gehe. Da ich als kleines Kind einmal von einem Hund gebissen wurde bekomme ich heute immer noch Panik sobald mir ein Hund nur näher kommt. Wie verhaltet ihr euch gegenüber Hunden beim laufen am besten gerade mit so einer Vorgeschichte wie ich sie erlebt habe.

Vielen Dank!

Gruß

Flo

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Habe es anscheinend gerade nicht so mit Hunden: Gestern mit Stirnlampe unterwegs gewesen und niemand zu sehen. Plötzlich tauchte neben mir ein großer, nicht angeleinter Hund aus dem Gebüsch auf und rannte auf mich zu. Durch die Lampe funkelten die Augen natürlich noch extra und ich habe doch einen ganz schön gehörigen Schrecken bekommen. Der Besitzer war anscheinend auf einem parallelen Weg auf dem Rad unterwegs und ein gutes Stück entfernt. Super... naja, war zum Glück friedlich.

LG Anna

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FloTolkart hat geschrieben:Hallo zusammen,

ich hab leider auch immer wieder das Problem das mir hier in Ulm sehr viele freilaufende Hunde begegnen wenn ich an der Donau entlang laufen gehe. Da ich als kleines Kind einmal von einem Hund gebissen wurde bekomme ich heute immer noch Panik sobald mir ein Hund nur näher kommt. Wie verhaltet ihr euch gegenüber Hunden beim laufen am besten gerade mit so einer Vorgeschichte wie ich sie erlebt habe.

Vielen Dank!

Gruß

Flo
Normal weiterlaufen und den Hund ignorieren. Die Ruhe bewahren und in gar keinem Fall die Arme hochreißen und dem Tier die Angst zeigen. Der glaubt sonst, du möchtest spielen oder fühlt sich selbst bedroht.
PBs:
1km: 4:27.3 min (T, 08.17)
5km: 24:25 min (07.17)
10 km: 49:46 min (07.17)
15km: 1:20:xx h (09.17)
HM 01:53:xx h (09.17)

T = Im Training aufgestellte PB

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D-Bus hat geschrieben:War grad mal wieder zehn Tage in China. Dort habe ich wieder keinen einzigen Fall beobachtet, in dem ein Hund jemanden durch Bellen, Knurren, Verfolgen oder gar Anspringen belästigt hat. Fazit: geht doch, wenn man will bzw. muss.
:hihi:

Eine meiner letzten unangenehmen Hundebegegnungen verlief wie folgt. Ich lief gemütlich meines Feldweges und erst sehr spät sah ich den Hund in vollem Galopp auf mich zurasen. Abgeerntetes Feld und rotbrauner Hund, da hatte ich kam eine Chance, ihn eher zu bemerken. Genützt hätte es mir aber auch so nichts. Ich machte das einzige, was sinnvoll war. Ich blieb stehen (mit Puls 200) und harrte der Dinge, die mir da passieren mochten. Der, nicht gerade kleine, Hund sprang um mich herum und bellte, berührte mich allerdings nicht *schwitz*. Da ich halt ein wenig durch Hund abgelenkt war, bemerkte ich erst jetzt die Halterin heranrennen, die offensichtlich das Rennen nicht gewohnt war. :hihi: Voll außer Puste begann sie sich schon zu entschuldigen, ehe sie bei mir war, ihr war das dann doch ziemlich peinlich, was mich insofern beruhigte, dass ich sie nicht volle Kanne angepflaumt hab. Ich gab ihr nur zu Bedenken, "wie beschissen man sich fühlt, wenn ein Hund in der Weise auf einen zu rennt.". Hat sie irgendwie eingesehen.

Will damit sagen, alle Theorie ist grau und man kann ein noch so guter Hundekenner sein mit all den Tipps von Hundehaltern, in solch einer Weise "angegriffen" zu werden ist nun einmal Scheiße :P
Titania_1987 hat geschrieben:Normal weiterlaufen und den Hund ignorieren. Die Ruhe bewahren und in gar keinem Fall die Arme hochreißen und dem Tier die Angst zeigen. Der glaubt sonst, du möchtest spielen oder fühlt sich selbst bedroht.
Gruss Tommi
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Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

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.... So jetzt sehe ich mich, nach meiner gestrigen Begegnung auch genötigt meinen Senf zu diesem Thema dazuzugeben.
Zu nächst zu mir....
Ich laufe viel... sehr viel... und wenn ich draußen bin, immer mit Hund (sofern der bzw. in diesem Fall sie nicht irgendwie gehandicapt ist).
Sie ist ein Husky und braucht eben die Bewegung. So viel dazu..
Jetzt zu der Begegnung.
Wenn ich mit meinem Hund laufe, dann fast ausschließlich in Form des Canicrossings. Also Hund im Zuggeschirr vorneweg und ich mit Hüftgürtel hinterher. Wir laufe nicht quer zum Weg sondern (meistens) Rechts.
So und gestern kam mir ein "Mitläufer" entgegen. Er sah mich und meinen Hund... Kurz vor uns "beschleunigte" er lief auf den Hund zu (die einfach auswich), ich dachte noch was soll der Scheiß, als er auf mich zu kam und mir mit der Schulter noch einen mitgab (als ich bin kein Kind von Traurigkeit bei 1,83m und so um die 80kg).
Ich war einfach zu verblüfft um ihm hinterher zu rennen (außerdem stehe ich nicht so auf Konfrontation).
Daher bei allen Diskussionen hier im Forum über Hund und ihre Halter, manche Läufer sind auch nicht besser und der Ton in den vielen seit Jahrzehnten geführten Threads hier im Forum, trägt auch in keiner Weise zu einer Entspannung des Verhältnisses zwischen Läufer und Hundebesitzer bei.
In diesem Sinne...
noch einen schönen Tag
VG
Tom
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Mein Leben, mein Alltag, mein Sport, mein Blog!

136
Tja, dann sollte an dieser Stelle vielleicht auch mal was positives gesagt werden.
Ich hatte in meinem Leben das Glück, noch nie eine negative Begegnung mit einem Hund oder Hundehalter erlebt zu haben.
Zwar erinnere ich mich dunkel an Situationen, in denen Hunde plötzlich aus dem Nichts angeschossen kamen, auf mich zuliefen, aber nie etwas getan haben. Verschrecken kann einen sowas aber natürlich schon. Allerdings sind diese Erinnerungen sehr weit zurückliegend. Ich habe sehr deutlich den Eindruck, dass sich das Auftreten von Hundehaltern und deren Umgang mit ihren Hunden deutlich, und zwar sehr deutlich in Richtung hohes Verantwortungsbewusstsein verändert hat, seitdem im TV diese ganzen Hundeerziehungsshows liefen.

Seitdem erlebe ich immer wieder Situationen, in denen z.B. der Weg breit genug ist, der Hund angeleint, so dass er mich eh nicht erreichen kann und die Hundehalter schon weit entfernt, wenn sie mich sehen, ihren Hund näher bei Fuß rufen oder zum Sitzen auffordern. Sieht manchmal aus, als würden sie jeden vorbeikommenden Menschen zu Übungen und Erziehung ihres Hundes nutzen. Ich bedanke mich dann übrigens immer überaus freundlich beim Hundehalter. :nick:

Meine persönliche Erfahrung sagt, dass sich da viel getan hat im Gegensatz zu früher.
Dies mal als positiver Beitrag und lieben Gruß an alle Hundehalter da draußen, denen ich bisher begegnet bin! :hallo: :daumen:

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Lilly* hat geschrieben:[...] Dies mal als positiver Beitrag und lieben Gruß an alle Hundehalter da draußen, denen ich bisher begegnet bin! :hallo: :daumen:
Da möchte ich mich mal mit einer kürzlich erlebten Variation zum Thema Hund/Hunde-Besitzer/Läufer-Aufeinandertreffen anschließen.

Ich laufe auf einem Waldweg. Plötzlich vor mir Frauchen auf der ganz linken Seite des Weges, suspekter schwarzer Schäferhund auf der ganz rechten Seite. Aus gebührender Entfernung rufe ich routiniert ein freundlich-bestimmtes "Vorsicht, bitte". Keine Reaktion. Ich rufe erneut, ein Tick deutlicher. Keine Reaktion. Umschalten von Autopilot auf manuelle Steuerung. Ich scanne 1.500.000 in meinem Gedächtnis abgelegte Forums-Hunde-Posts auf der Suche nach dem optimalen Verhalten. Stehenbleiben, weiterlaufen, links oder rechts durch das Gehölz ? Die Entscheidung fällt auf "Ab durch die Mitte", allerdings in gebührendem Abstand zum Hund, nach Passage sofortiger Schwenk auf die Frauchenseite. Ich bin ca. 3 Meter hinter der Frau entfernt, als sie sich unvermittelt umdreht, mich (schwarze Laufhose, schwarze Laufjacke mit über den Kopf gezogener Kapuze, Dreitagesbart) sieht und einen Gesichtsausdruck aufsetzt, den man normalerweise bekommt, wenn man nachts schlaftrunken an den Kühlschrank geht und einem beim Öffnen der Tür eine Horde Alien-Zombies entgegenfällt. Ich bin vorbei, nehme aber aus den Augenwinkeln wahr, wie die Frau in die Knie geht. Ich bleibe stehen, drehe mich um, signalisiere durch Entgegenhalten meiner offenen Handflächen meine friedvolle Absicht und versuche, beschwichtigende Worte zu finden. Die Frau fängt sich, murmelt etwas in der Art "Boahhamsemicherschrecktherzinfarktnajagehtschowieda". Ich bin beruhigt, sie wird das Ereignis ohne bleibende Schäden überstehen. Ich falle wieder in den Trabschritt.

Ach ja, der Hund: Guckt sich die ganze Zeit freundlich schwanzwedelnd dieses nette Zusammentreffen an.

Gee

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holli1 hat geschrieben: Wenn ich mit meinem Hund laufe, dann fast ausschließlich in Form des Canicrossings. Also Hund im Zuggeschirr vorneweg und ich mit Hüftgürtel hinterher. Wir laufe nicht quer zum Weg sondern (meistens) Rechts.
So und gestern kam mir ein "Mitläufer" entgegen. Er sah mich und meinen Hund... Kurz vor uns "beschleunigte" er lief auf den Hund zu (die einfach auswich), ich dachte noch was soll der Scheiß, als er auf mich zu kam und mir mit der Schulter noch einen mitgab (als ich bin kein Kind von Traurigkeit bei 1,83m und so um die 80kg).
Seine schlechte Laune muss nicht unbedingt wegen deinem Hund gewesen sein. Warum bist du denn rechts gelaufen? Je nach Straße, also außerhalb von Ortschaften, müssen Fußgänger sich links halten. Bei schlechten Sichtverhältnissen bin ich auch schon mal genervt, wenn andere sich nicht daran halten und ich zum Ausweichen gezwungen werde, da es das Gefahrenrisiko vergrößert und auch einen aus dem Tritt bringt. Natürlich muss man dann trotzdem nicht ruppig reagieren.

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FloTolkart hat geschrieben:Hallo zusammen,

ich hab leider auch immer wieder das Problem das mir hier in Ulm sehr viele freilaufende Hunde begegnen wenn ich an der Donau entlang laufen gehe. Da ich als kleines Kind einmal von einem Hund gebissen wurde bekomme ich heute immer noch Panik sobald mir ein Hund nur näher kommt. Wie verhaltet ihr euch gegenüber Hunden beim laufen am besten gerade mit so einer Vorgeschichte wie ich sie erlebt habe.

Vielen Dank!

Gruß

Flo
Ich freu mich prinzipiell über jeden Hund, weil ich Hunde ganz einfach mag - weil das alle Hunde spüren, hab ich noch nie eine unangenehme Begegnung gehabt, weshalb sich meine Erfahrungen nicht verwerten lassen für dich.
Ich kam z.B. vorhin im dunkeln mit Karacho um die Ecke und lief fast in zwei hübsch beleuchtete Zwerge - ich bremse ab, sprech die Hunde freundlich an und gehe ein Stück neben ihnen her, damit sie sich sortieren können. Als ich auf der Höhe des Halters bin und sehe, dass die Hunde locker bleiben, gebe ich wieder Gummi. Ich fühlte mich kein bisschen gestört dadurch...und fand es nett, die Interaktion der beiden Hunde zu beobachten während der kurzen Gehpause.
Leben und leben lassen...

was dir helfen kann, auch wenn es nicht das ist, was man hören möchte als hundegeplagter Läufer:
Es gibt körpersprachliche Signale, die Hunde spontan verstehen. Wenn mir ein Hund entgegenkommt und ich sehe, er ist angespannt, wende ich kurz meinen Blick ab und drehe den Kopf nach links - schaue kurz wieder hin - und drehe den Kopf kurz nach rechts. Das genügt meistens schon und ist ein deutliches Signal - ich will dir nichts, auch wenn ich gerade frontal auf dich zu renne.

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DaCube hat geschrieben:Wenn ich den Typen im TV sehe wird instantan umgeschaltet. Genauso mega-unwitzig wie Mario Barth. Einfach nicht mein Ding!
Wie heisst der denn? Ich würde das gerne mal sehen. Hab aber keine Ahnung von wem Du sprichst.
Danke auch schön .

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Catch-22 hat geschrieben:Seine schlechte Laune muss nicht unbedingt wegen deinem Hund gewesen sein. Warum bist du denn rechts gelaufen? Je nach Straße, also außerhalb von Ortschaften, müssen Fußgänger sich links halten. Bei schlechten Sichtverhältnissen bin ich auch schon mal genervt, wenn andere sich nicht daran halten und ich zum Ausweichen gezwungen werde, da es das Gefahrenrisiko vergrößert und auch einen aus dem Tritt bringt. Natürlich muss man dann trotzdem nicht ruppig reagieren.
*loooool*
Deine Antwort ist echt cool!!!!
Hätte ich noch dabei erwähnen sollen, dass es sich hierbei um eine ehemalige Bahntrasse handelte, die für sämtlichen Verkehr (außer Radfahrern, Läufern und Spaziergänger) gesperrt war....
Um es für dich noch einmal detaillierter darzustellen. Ich lief rechts, er kam mir auf seiner rechten Seite entgegen und lief dann auf mich zu!!!
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D-Bus hat geschrieben:War grad mal wieder zehn Tage in China. Dort habe ich wieder keinen einzigen Fall beobachtet, in dem ein Hund jemanden durch Bellen, Knurren, Verfolgen oder gar Anspringen belästigt hat. Fazit: geht doch, wenn man will bzw. muss.
Tja, die Tiere sind klüger als wir glauben wollen. Wer ahnt, dass er im Kochtopf landen könnte, wenn er sich daneben benimmt, überlegt sich das dreimal mit dem Geknurre und Gebell ... :teufel:

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FloTolkart hat geschrieben:Da ich als kleines Kind einmal von einem Hund gebissen wurde bekomme ich heute immer noch Panik sobald mir ein Hund nur näher kommt. Wie verhaltet ihr euch gegenüber Hunden beim laufen am besten gerade mit so einer Vorgeschichte wie ich sie erlebt habe.
Ich würde vermutlich probieren, grundsätzlich die Panik vor Hunden abzubauen. Am besten geht das durch Konfrontation im Sinne positiver korrigierender Erfahrungen, sprich: Umgang mit Hunden, Gewöhnung an sie, verbunden mit der Feststellung, dass sie normalerweise nichts tun. Hast du nicht Freunde/Bekannte/Nachbarn mit Hund, um ddie Begegnung zu üben?

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Der einzige Hund, der mich beim Laufen stören durfte, ja sogar an mir hoch springen durfte, mit der Gefahr, mir die Laufklamotten mit den Krallen kaputt zu machen, war Herby :love2: Der altersschwache Golden Retriever meiner Sportfreundin Erika. Egal, was ich gerade trainierte, wenn ich die beiden traf, war eine Pause und eine Runde knuddeln Pflicht. Also Herby knuddeln :hihi: Und war Herby die Knuddelei zu kurz, hat er mich angeknurrt :hihi: Leider ist der Gute mittlerweile schon im Hundehimmel :(

Mir ist es aber auch schon passiert, dass zwei rumtollende Trethupen mir voll in die Beine gerannt sind, da sie mich beim Spielen nicht bemerkt hatten. :hihi: Fand ich eher lustig als ärgerlich. Soviel dazu, dass Hunde einen Jogger sehr früh riechen oder sehen :baeh:

Gruss Tommi
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Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

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Heute Morgen beim Laufen in der Dunkelheit einen Hund getroffen der wohl alleine Gassi gegangen ist. Stand da einfach auf dem Weg mit seinem LED Halsbandm, weit und breit kein Herrchen oder Frauchen. Gott Sei dank war der lieb, weil wenn er böse gewesen wäre hätte ich ihn nicht getreten, dafür war er doch zu groß :D

Das ist trotz allem super unvernünftig, da sind ne Menge Radfahrer und andere Läufer und Gassi-Geher morgens unterwegs... ein Hund kann IMMER, und wenn es auch der liebste, netteste was weiß ich was Hund auf einmal durchdrehen.
Solche Leute sollten keine Hunde halten...

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Apropos LED-Halsband: Auf meiner Laufstrecke ist mir neulich eine Trethupe mit blinkendem LEDs in vier Farben am Halsband begegnet. Das hektische Geflacker erinnerte schwer an eine billige 80er-Jahre-Dorfdisco. :hihi:

Wenn mich sowas schon nervt: Macht es den armen Hund nicht erst recht halb wahnsinnig?

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Schwache Performance hier. 11 Tage und noch keine 150 Posts.....

Enttäuscht,
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Some say there's no magic formula. I say there is. It's just that the magic is different for everyone. Keith Dowling

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holli1 hat geschrieben:.... So jetzt sehe ich mich, nach meiner gestrigen Begegnung auch genötigt meinen Senf zu diesem Thema dazuzugeben.
Zu nächst zu mir....
Ich laufe viel... sehr viel... und wenn ich draußen bin, immer mit Hund (sofern der bzw. in diesem Fall sie nicht irgendwie gehandicapt ist).
Sie ist ein Husky und braucht eben die Bewegung. So viel dazu..
Jetzt zu der Begegnung.
Wenn ich mit meinem Hund laufe, dann fast ausschließlich in Form des Canicrossings. Also Hund im Zuggeschirr vorneweg und ich mit Hüftgürtel hinterher. Wir laufe nicht quer zum Weg sondern (meistens) Rechts.
So und gestern kam mir ein "Mitläufer" entgegen. Er sah mich und meinen Hund... Kurz vor uns "beschleunigte" er lief auf den Hund zu (die einfach auswich), ich dachte noch was soll der Scheiß, als er auf mich zu kam und mir mit der Schulter noch einen mitgab (als ich bin kein Kind von Traurigkeit bei 1,83m und so um die 80kg).
Ich war einfach zu verblüfft um ihm hinterher zu rennen (außerdem stehe ich nicht so auf Konfrontation).
Daher bei allen Diskussionen hier im Forum über Hund und ihre Halter, manche Läufer sind auch nicht besser und der Ton in den vielen seit Jahrzehnten geführten Threads hier im Forum, trägt auch in keiner Weise zu einer Entspannung des Verhältnisses zwischen Läufer und Hundebesitzer bei.
In diesem Sinne...
noch einen schönen Tag
VG
Tom
Manche Ereignisse mögen aber nichts mit der Hundefrage zu tun haben, sondern könnten dem geringen Zivilisationsgrad des jeweiligen Ortes geschuldet sein.

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Titania_1987 hat geschrieben:Normal weiterlaufen und den Hund ignorieren. Die Ruhe bewahren und in gar keinem Fall die Arme hochreißen und dem Tier die Angst zeigen. Der glaubt sonst, du möchtest spielen oder fühlt sich selbst bedroht.
danke für den Tipp ich werde es beim nächsten mal daran denken =)
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