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Den Göttern opfern – Spartathlon Ultra Race 2016

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Alderamin hat geschrieben:Das Ruhrtal ist von der Quelle bei Winterberg bis Mülheim a.d. Ruhr unheimlich schön und passt so gar nicht in das alte Ruhrpottklischee. ....
Das stimmt, das war aber auch zu Ruhrgebiets-Hochzeiten schon so, weil die Ruhr im Süden vom Ruhrgebiet immer als Frischwasserlieferant gedient hat und die Emscher im Norden als "Kloake" des Ruhrgebiets missbraucht wurde. Die Emscher war lange Zeit der dreckigste Fluß Deutschlands. :prof:
2022: erledigt: G1-Grüngürtel, Kölnpfad 100k, Burginsellauf Delmenhorst 24h Staffel(!), Mega Marsch Köln (63k) ... geplant: nix

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schauläufer hat geschrieben:Stimmt, man braucht einen Partner für die logistische Unterstützung. Das dürfte mein Hauptproblem sein für diese Unternehmung. Leider gibt es da keinen, denn ich für diesen Job kenne.
Jetzt habt ihr mich auf den WHEW gestoßen. Das könnte mich reizen, ein 100 km Lauf 2017 wär noch drin. Und die Gegend wär mal was völlig anderes für mich, war da noch nie. Obwohl ich eigentlich viel lieber die 100 in der Nacht laufen würde, dann leidet das Restwochende nein holde Weib :zwinker2: nicht so sehr durch meine Abwesenheit.
Hallo schauläufer,

der WHEW100 ist ein rundum wunderbarer Lauf. Das beginnt mit der tollen Strecke, die auf keinem einzigen Kilometer langweilig ist. Abgesehen von der Passage entlang der Ruhr, werden etliche Kilometer Trassen alter Bahnstrecken genutzt, die zu Radwegen umgewidmet/-baut wurden. Ich gehe sogar soweit zu sagen, dass der WHEW100 der nahezu ideale "Einsteiger-100er" ist. Er hat zwar einige Höhenmeter aufzuweisen, ist aber nirgendwo wirklich steil, eben wegen der Bahntrassen. Das einzige echte Hindernis (abgesehen von der Länge und möglicherweise Wärme) ist die etliche Kilometer lange Steigung von dem Punkt ab, wo man die Ruhr verlässt. Diese Steigung ist gefährlich, weil sie nur minimal ist und konstant - eben für Dampfloks damals gut zu bewältigen - aber eben mehr als 10 km andauert. Wie viel genau weiß ich nicht mehr. Steht aber in meinem Laufbericht. Man ist versucht bergauf Dampf zu machen wie weiland die Loks und schießt sich womöglich dabei ab. Aber sonst ist die Strecke ein Traum. Es gibt zwar für Einsteiger einfachere Strecken, wie wohl z.B. die 100 km in Leipzig (da war ich noch nicht), doch das sind dann meist mehrere Runden. Der WHEW100 erschließt mit jedem Schritt neue Ansichten auf einer Rundstrecke. Sie führt durch bäuerliches Bergisches Land ebenso, wie durch Tunnels, usw. Hach ja ... *schwärm* ...

Darüber hinaus hat die Veranstaltung Flair. Start an einem alten Bahnhofsgebäude in Wuppertal, wo auch nach dem Lauf ein bisschen Rummel ist. Tolle Orga - auch das muss man unbedingt erwähnen. Die gestalten das dort mit viel Liebe. Irgendwann laufe ich den noch mal ...

Gruß Udo :hallo:
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

Läufe für Udo

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Erstens wollte ich mal sagen, dass ich die Wendung dieses Fadens spannend finde, ich lerne viel über mögliche Läufe, die mich interessieren. Und weiterhin könnte ich Udo einen "Trainingsmarathon" empfehlen: Mein Nachbar kam kürzlich mit den Worten "du spinnst, irgendwann läufst du noch den Zugspitzenultra" (ich lauf doch nur Marathon...) zu mir und gab mir eine Arztzeitschrift in der ein Bericht über einen Marathon durch den Dschungel in Kambodcha war, der scheinbar immer im November statfindett. Durch die hohe Luftfeuchtigkeit und der Giftschlagenbissgefahr wenn man vom Weg abkommt ist dieser Lauf sicher nicht ohne, wär doch was für Udo,oder? :D

Grüße an Alle
Hauptmieter
Bestzeiten: 17.08.2019 Mauerweglauf 100 Meilen 19.36.35 Stunden. 08.09.2018 RUNWINSCHOTEN (Holland) 100 km 9:33.30. 16.06.2018 Karlsruher Nachtlauf 80 km 7:55:45. Marathon 3:22.10. HM 1:34:32. 10 KM 43:37
Laufberichte: www.corneliusrennt.de

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Krisrennt hat geschrieben:Etwas OT (nur ein bisschen) aber ich finde diese Doku über den Badwaterlauf unglaublich inspirierend.

https://www.youtube.com/watch?v=dl3laLhbCsw

Gerade die unterschiedlichen Trainingsmethoden finde ich unglaublich. Ich meine, wer von uns läuft Meilenweit und zieht nen Reifen hinter sich her?
Guckst du hier ab Minute 3 :wink:
https://vimeo.com/41412128

Ist für viele Bergläufer, eine praktizierte Trainingsform und bestimmt effektiv. (Gibt ja auch Teilnehmer die im Flachland wohnen) Ich hab die Treppe von Radebeul, inspiriert durch Günter, aber auch ohne seinen Reifen, schneller geschafft als er. :D
13.04. 12h Lauf Grüntal 53,55k
14.04. LIWA-Mara 04:56:44
27.04. Tri-speck 69 km 1100 hm
28.04. Ditzinger Lebenslauf
05.05. Trolli-Mara
11.05. Albtraum 115 k 3000 hm
06.07. Heuchelbergtrail 50 k
28.07. Schönbuch Trophy 47, k 1300 hm
17.08. 100 M Berlin

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... und hinter dem Whew steht Guido (Chuuido) hier aus dem Forum, bis vor ein paar Jahren hier sehr aktiv unterwegs, selber ein klasse Läufer und ein toller Typ. Ansonsten, volle Zustimmung zu allem was Udo zum Whew gesagt hat, und ich bin am anderen Leistungsende unterwegs und war schon 2 x da, richtig klasse, rundum ... :D
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Hauptmieter hat geschrieben:Erstens wollte ich mal sagen, dass ich die Wendung dieses Fadens spannend finde, ich lerne viel über mögliche Läufe, die mich interessieren. Und weiterhin könnte ich Udo einen "Trainingsmarathon" empfehlen: Mein Nachbar kam kürzlich mit den Worten "du spinnst, irgendwann läufst du noch den Zugspitzenultra" (ich lauf doch nur Marathon...) zu mir und gab mir eine Arztzeitschrift in der ein Bericht über einen Marathon durch den Dschungel in Kambodcha war, der scheinbar immer im November statfindett. Durch die hohe Luftfeuchtigkeit und der Giftschlagenbissgefahr wenn man vom Weg abkommt ist dieser Lauf sicher nicht ohne, wär doch was für Udo,oder? :D

Grüße an Alle
Hauptmieter
Hallo Hauptmieter,

wenn man nach harten und sehr, sehr ausgedehnten Trainingsumfängen nach und nach immer weiter und länger läuft, so wie mir das bislang vergönnt war, lernt man nebenbei auch, dass es fast keine läuferische Herausforderung gibt, die man nicht in Angriff nehmen könnte, wenn man das will. In dieser "Zone des Beinahe-alles-ist-möglich" laufe ich seit ein paar Jahren. Mir wurde auch klar, dass ich für mich definieren muss, was ich laufen will und was ich auf keinen Fall laufen will. Nun will ich nichts mehr laufen, was weiter oder länger ist als der Spartathlon. Diese selbstgesetzte Grenze ist das neueste der Limits, die ich mir selber vorgebe. Hintergrund: Gefährdung meiner orthopädischen Unversehrtheit und damit der Möglichkeit noch lange Ultra/Marathon zu laufen.

Ich mache gerne mal was Verrücktes. Was ich auch nicht laufen werde, sind Unternehmungen, die jeder Sinnhaftigkeit entbehren bzw. meinem "Gewissen" in grober Form zuwider laufen. Bislang habe ich nur von einem konkreten, realen Lauf gehört, den ich hier einordnen will: Marathon in der Antarktis. Das ist für mich gröbster, ökologischer Unsinn.

Um nun auf den Punkt, bzw. dein Posting zu kommen: Gleichfalls ausgeschlossen habe ich eine Teilnahme an Läufen mit hohem und auch unkalkulierbarem Risiko. Dazu zähle ich beispielsweise Läufe, bei denen zur Pflicht- oder unausweichlichen Ausrüstung die Mitführung von Seren gegen Bisse von giftigem Getier gehören. Wir waren bereits als Urlauber mal für zwei Tage im Urwald Südamerikas. Eine wunderbare Welt, aber auch eine mit Risiken. Flora und Fauna weisen eine "gewisse Agressivität" auf, vor der man auf der Hut sein sollte. Keineswegs auf jedem Schritt aber eben doch mitunter begegnen einem Gefahren. Das brauche ich nicht beim Laufen. Beim Laufen geht es mir ums Laufen. Hin, her, rauf, runter, lange bis sehr lange, auch anstrengend und bis zur völligen Erschöpfung. Aber Laufen und keine wie auch immer gearte Durchschlage- oder Überlebensübung. Ich suche nicht die Herausforderung zusätzlicher Risiken, mir reicht die Herausforderung durch das Laufen an sich.

Nach einem unserer exotischen Trekkings bekam ich zwei Wochen später Fieber. Nichts sonst, nur dieses Fieber und auch nicht besonders hoch. Ich wurde sofort nach München zu entsprechenden medizinischen Einrichtungen geschickt und auf alle bekannten Infektionen hin getestet. Negativ. Nichts. Eine Erkältung konnte es auch nicht sein: Keinerlei andere Symptome. Nur dieses Fieber. Mal etwas mehr, mal gar nicht, mal nur erhöhte Temperatur. Es verschwand nach zwei Wochen auf Nimmerwiedersehen, mein Immunsystem hat es geknackt, was immer es auch war. Man sollte aus dem was man erlebt hat Schlüsse ziehen. Damals nahm ich noch nicht an Wettkämpfen teil, geschweige denn an Marathons oder Ultras. Als ich aber das erste Mal von Läufen durch Urwald-/Dschungelgegenden hörte, war mir sofort klar, dass ich das wegen eventueller Infektionskrankheiten auf keinen Fall will. Das mit der agressiven Fauna, war ein Motiv, das sich erst später bei intensivem Nachdenken hinzu gesellte. Angst essen Seele auf. Ich bin mit Leib und Seele Läufer. Läufer, kein Abenteurer oder Adrenalin-Junkie.

Dir alles Gute :daumen:

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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Hallo Udo,
war auch nicht ganz ernst gemeint. Ich finde es pervers für einen Lauf um die halbe Welt zu fliegen, und in Sachen Infektionen gebe ich dir recht, habe da auch heftige Sachen gehört. Ich sehe es wie du. Ev kam die Ironie nicht rüber, sollte das so sein tut es mir leid......
Dir Alles gute und weiterhin erquickliche Wettkämpfe für dich und nur das dus weißt (und das meine ich ernst); Eigentlich wollte ich immer nur Marathon laufen, aber es juckt mich immer stärker, Ultra zu laufen, irgendwann werde ich das auch tun, bin mit 46 noch jung und falls das geschieht, dass ich Ultra laufe, bist du mit deinen Berichten schuld. :nick:
Grüße
Hauptmieter
Bestzeiten: 17.08.2019 Mauerweglauf 100 Meilen 19.36.35 Stunden. 08.09.2018 RUNWINSCHOTEN (Holland) 100 km 9:33.30. 16.06.2018 Karlsruher Nachtlauf 80 km 7:55:45. Marathon 3:22.10. HM 1:34:32. 10 KM 43:37
Laufberichte: www.corneliusrennt.de

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Hauptmieter hat geschrieben:Ev kam die Ironie nicht rüber, sollte das so sein tut es mir leid......
Hallo Hauptmieter,

doch, doch, die Ironie habe ich schon aufgefasst. Aber hinter vielen fundiert ironischen Beiträgen lauern doch auch Fragen. Und ich bleibe nur Antworten schuldig, die mir zu persönlich sind. Jene, die meine Ziele und Motive berühren, sind das eher nicht. Darum die ausführliche Antwort.

Das Ding mit der Antarktis ist ja nicht nur ökologisch fragwürdig - es wäre mir auch viel zu teuer. Ich las bzw. hörte, dass dafür eigens ein Schiff gechartert wird, dass im antarktischen Sommer (brrrrrr!) am eisigen Kontinent anlegt. Dann wartet man gutes Wetter ab, packt eiligst alle Laufutensilien aus, wenn die Sonne scheint, markiert eine Strecke und passt auf, dass keiner beim Versuch 42 km über Eis und Schnee zu laufen verloren geht oder erfriert ... Es ist umweltpolitisch auch fragwürdig für ein Laufprojekt auf einen anderen Kontinent zu fliegen. Zum Beispiel nach Südafrika zum "Two Oceans", wie ich das bereits tat oder zum Comrades, von dem ich träume. Ich kann mein diesbezügliches Gewissen nur deshalb beruhigen, weil ich nicht zum Laufen allein, für ein paar Tage, dort bin, sondern jeweils einen längeren Urlaub dran hänge, um Land und Leute kennen zu lernen. Das noch als Ergänzung, ich möchte nicht als Pharisäer rüberkommen ...

Was deine eventuellen Ultraambitionen angeht: Mit 46 bis du tatsächlich eher noch ein Jugendlicher :zwinker2: im Hinblick auf deine läuferischen Möglichkeiten. Ich hab schon vieles in meinem Leben ausgelöst, bewegt, herbei geführt - leider nicht immer nur Gutes. Falls du dich für Ultra entscheidest, dann tust du das sicher, weil du es kannst und willst. Meine Berichte haben dich allenfalls auf das aufmerksam gemacht, was man auf ultraweiten Wegen erleben kann. Da ich meine Leser in keiner Hinsicht schone, weißt du aber auch von den Härten und Risiken. Wenn man die zu nehmen und tragen bereit ist, dann ist Ultra für jeden Langstrecker eine wunderbare Erfahrung. Wobei ich einem Ultraeinsteiger immer dazu raten würde sich fürs erste Mal eine "kürzere" Ultrastrecke (nicht länger als 60 km), mit wenig Höhenmetern und auf einer Runde ausgetragen auszusuchen. Vor allem keinen Stundenlauf, bei dem man unentwegt kreist. Bei mir war das zwar so, rückblickend bin ich aber sicher, dass mir sechs Stunden auf einer landschaftlich attraktiven Runde die Sache als Debütant erleichtert hätten.

Mach's gut :daumen:

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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Hallo Udo,
Danke für deine ehrlichen Antworten und auch für deine Tips. Ehrlich gesagt war mein erster Wettkampf ein Marathon: Ich war Freizeitjogger (3 Mal die Woche ohne Tempoläufe), hatte Fortbildung in Köln und sah dort den Marathon und dachte "das willst du auch". Trainierte 6 Monate ohne irgendwelche Ahnung unter der Woche 50 Minuten, am Wochenende wechselweise 1,5 dann 2 dann 2,5 und 1 Mal 3 Stunden am Stück (das war vor 4 Jahren). Inzwischen finde ich es ein Wunder, dass ich so eine 4:03 geschafft habe.
1 oder 2 Jahre bleibe ich noch bei Marathon (will näher an die sub3), will dann mal nen 80er (Karlsruhe) oder 100er (WHEW) laufen mit kürzenden Vorbereitungsultras......und ja ich bin bei vollem Bewusstsein und weiß was ich tue. Wenn ich auf mein Köpergefühl achte gehts gut, wenn ich mal nicht auf mein Körpergefühl höre kommt eine kleine Verletzung...
Auch dir Alles Gute
Hauptmieter
Bestzeiten: 17.08.2019 Mauerweglauf 100 Meilen 19.36.35 Stunden. 08.09.2018 RUNWINSCHOTEN (Holland) 100 km 9:33.30. 16.06.2018 Karlsruher Nachtlauf 80 km 7:55:45. Marathon 3:22.10. HM 1:34:32. 10 KM 43:37
Laufberichte: www.corneliusrennt.de

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Hauptmieter hat geschrieben:Hallo Udo,
Danke für deine ehrlichen Antworten und auch für deine Tips. Ehrlich gesagt war mein erster Wettkampf ein Marathon: Ich war Freizeitjogger (3 Mal die Woche ohne Tempoläufe), hatte Fortbildung in Köln und sah dort den Marathon und dachte "das willst du auch". Trainierte 6 Monate ohne irgendwelche Ahnung unter der Woche 50 Minuten, am Wochenende wechselweise 1,5 dann 2 dann 2,5 und 1 Mal 3 Stunden am Stück (das war vor 4 Jahren). Inzwischen finde ich es ein Wunder, dass ich so eine 4:03 geschafft habe.
1 oder 2 Jahre bleibe ich noch bei Marathon (will näher an die sub3), will dann mal nen 80er (Karlsruhe) oder 100er (WHEW) laufen mit kürzenden Vorbereitungsultras......und ja ich bin bei vollem Bewusstsein und weiß was ich tue. Wenn ich auf mein Köpergefühl achte gehts gut, wenn ich mal nicht auf mein Körpergefühl höre kommt eine kleine Verletzung...
Auch dir Alles Gute
Hauptmieter
Klingt doch gut ... :)
Gruß Udo
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PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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Gut, einen wunderschönen Traillauf habe ich hier noch im Angebot.

Fat Dog 120 Mile Trail

Mountain Madness

Habe vor kurzem ein Video auf YT eines Teilnehmers gesehen, der seinen Lauf dokumentiert hat. Die Strecke war unglaublich schön!

Dumm ist halt nur, dass es wieder in den USA liegt. Aber immerhin gibt es Verpflegungspunkte.

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Ein Ultra, den ich irgendwann mal machen möchte (derzeit bin ich noch Marathon-Baby, also hab ich noch Zeit), wäre möglicherweise der Vasaloppet in Schweden. Der ist als großes 90 km Skilang-Event berühmt, doch seit ein paar Jahren steht er auch als Ultra im August zur Verfügung.

Vasaloppet in English

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cristiano hat geschrieben:Die Entscheidung, diesen einen Lauf nur ein einziges Mal zu laufen, die Klarheit dieser Erkenntnis, davor hab ich fast noch mehr Respekt als vor 246,? km durch Hitze, kalte Nacht und wieder Hitze.
Hallo cristiano und ihr anderen,

es ist mein Bestreben allen, die sich in einem Faden an mich wenden, zu antworten/danken. Dieser hier ist nun schon so lang, dass ich den Überblick verliere, an wen ich schon und wie das Wort richtete. Sollte ich jemandem zweimal antworten, dann verzeiht mir das. Sollte ich jemanden übersehen, dann bitte auch nicht böse sein ...

@cristiano

Ich weiß nicht, ob ich mich für die "Klarheit" der Erkenntnis loben lassen soll. Gefühl UND Vernunft lenken mich - was durchaus nicht immer so war, wie "man" weiß - in dieser Sache in dieselbe Richtung. Weiß nicht, was ich noch alles werde laufen können und will mich daher an keine so große Aufgabe zweimal "verschwenden". Zumal sie absolut grenzwertig war. Vor dem Lauf war es eher eine der Vernunft geschuldete Bitte an die Götter: Lasst es mich beim ersten Mal packen, damit ich mich anderem zuwenden kann!!! Unterwegs überwog zunächst die Lauflust, doch schon bald nach Einbruch der Dunkelheit und spätestens hinterm Sangas-Pass war mir klar: Nie wieder, wenn ich nicht "muss". Und "müssen" hätte ich nur "gemusst", wenn es misslungen wäre ... kann mir keinen Ultra vorstellen, der so eine Schlappe auf sich sitzen ließe.

Nicht noch einmal dort anzutreten entspricht aber auch meiner grundsätzlichen Neigung möglichst immer wieder Neuland zu belaufen. Ich suche mir - wann immer möglich, auch in der Vorbereitung - Läufe aus, die ich noch nicht kenne. Die Welt ist so groß und ich lebe so kurz ...

Alles Gute für dich :daumen:

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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SirRabbat hat geschrieben:Ich sitze hier auf der Couch mit meinen 32 Lebensjahren, bin eben mit dem Lesen deines Berichts fertig geworden und Jammer ( naja nicht wirklich aber es zwickt halt ein wenig) rum nach 13km lala von gestern Mittag.....
Und du läufst, mit fast doppelten Alter, mal "Grad eben so" von Athen nach Sparta.... Wow was soll man dazu noch sagen? Wie so viele vor mir kann ich die Leistung zwar nicht wirklich "beurteilen", da ich im entferntesten nicht weiß was es bedeutet so lange und weit zu laufen aber trotz allen meinen größten Respekt an dich. Und auch an deine Frau und alle in deinem Umfeld, das sie dich alle so toll unterstützt haben.
Ich kann mich nur von einem anderen Laufbericht wiederholen.... Ich hoffe es sei mir irgendwann gegönnt ähnlich weite Wege zu laufen wie du und andere hier im Forum...
Ein Anfang wird nächstes jahr getan mit halbmarathon Distanz im Mai am rennsteiglauf und im Herbst zum Brocken Marathon....
Bitte bleib noch lange gesund und fit. Pass weiterhin auf dich auf, es wäre sehr schön wenn ich dich mal persönlich bei einem Lauf treffen dürfte.

Mein Vorschlag als nächstes laufziel.... Wie wäre es mit dem deutschlandlauf? 1300km in 19 Etappen. Oder wäre das zuviel des Guten?

Wie dem auch sei, bleib gesund wie bereits erwähnt, bewahre die Freude am laufen und den Moment des vollkommen Läufer Glücks als du bei leonidas angekommen bist.

P.s: Vielen Dank für deine tolle Internet Präsenz. Hab mir so ziemlich vieles durchgelesen ( auch mehrmals) und ich würde behaupten es hilft mir ungemein als laufanfänger nicht die typischen Fehler zu machen. Bitte hege und Pflege deine Homepage :-)
Hallo SirRabbat,

inzwischen liegt der Spartathlon vier Monate zurück. Gehalten hat sich der Eindruck vom gewaltigsten Lauferlebnis, das ich je erleben und gottlob erfolgreich bestehen durfte. Von meiner damaligen Ausdauer ist dagegen nur ein Rest geblieben, wie immer nach ähnlich fordernden Laufaufgaben mit anschließender mehrwöchiger Regeneration. Die brachte nicht nur die notwendige Erholung, sondern mich natürlich auch aus dem Ultra-Tritt. Inzwischen sind 20 km schon wieder richtig, richtig weit und diverse Knüppel, die mir zwischen die Beine fliegen, verzögern den Aufbau für 2017. Mal muckt es innen, dann ist es außen wieder zu grimmig kalt für forderndes Training. Noch immer verwehren mir Eis- und Schneereste den Zugang zu meinen geliebten Strecken in Wald und Flur. Mit anderen Worten: Nach den von dir erwähnten 13 km zwickt es inzwischen auch wieder bei mir ... Willkommen im läuferischen Alltag!

So lästig diese "Erdung" auch sein mag, sie erfüllt mich mit Demut und Dankbarkeit gegenüber allen Faktoren, die mir zur Krone des Ultrasports am 1. Oktober 2016 verhalfen. Ich bin dankbar gegenüber meinem Körper, der sich - allen Widrig- und Unzulänglichkeiten zum Trotz - über tausende Trainingskilometer für diese astronomisch lange Laufdauer quälen ließ und durchhielt. Vor allem auch dankbar meiner Frau gegenüber, die sicher einiges wegstecken, runterschlucken, aus- und durchhalten musste, um mir meinen Traum zu ermöglichen. Es fügte sich alles zum Erfolg.

Jeder einigermaßen gesunde Mensch kann laufen. Wenn er will, seinen Körper auch mit mehr Ausdauer ausstatten, also weiter oder schneller laufen. Nicht jedem, der davon träumt, ist jedoch vergönnt sehr weite Strecken zu laufen. Mag sein er findet, was Training und notwendigen Aufbau über Jahre angeht, nicht den richtigen Zugang, auch wenn er ausreichend Willensstärke beweist. Wahrscheinlicher fußt entsprechendes Scheitern jedoch auf individuellen körperlichen Grenzen. Nur wenn es die "Knochen" aushalten, kann man ultralang oder gar ultraultralang laufen. Und, dass sie es nur "aushalten", ist im Grunde nicht genug. Es muss da einen Puffer an Robustheit geben, damit irrwitzige Laufumfänge und -distanzen nicht ungesund werden ...

Eigenartigerweise - und über diesen Umstand verfalle ich immer mal wieder ins Grübeln - geht es mir gesundheitlich - orthopädisch wie auch sonst - gerade dann am Besten, wenn ich mich Woche für Woche mit hohen Umfängen und Wochenende für Wochenende mit Vorbereitungswettkämpfen schinde. Dass ich mich in dieser Zeit auf einem schmalen Grat bewege, zeigte mir der 24h-Lauf nur 3 Wochen vor dem Spartathlon, als dessen unmittelbare Folge das Großzehengrundgelenk am rechten Fuß recht sauer reagierte. Da hätte ich den Bogen fast überspannt. Doch die vielen Läufe vorher steckte ich alle ohne Blessuren weg und war meist bereits am Tag danach schon wieder in der Lage zu trainieren. Das meine ich mit "Puffer an Robustheit", damit Umfänge und Distanzen nicht ungesund werden.

Ich hoffe für dich, denn es scheint dein Wunsch zu sein, dass du irgendwann weite Laufwege wirst gehen können. Man braucht das nicht übers Knie zu brechen. Wie du an meinem Beispiel siehst, bleibt einem die Trainierbarkeit für Ultradistanzen bis ins (hohe?) Alter erhalten. Irgendwann muss man kleinere Brötchen backen, aber die können immer noch ziemlich gewichtig ausfallen ...

Für deine Laufvorhaben in diesem Jahr wünsche ich dir alles Gute. Mit dem Brocken-M hast du dir einen ziemlich "Brocken" vorgenommen. Ich kenne ihn zwar nicht, doch der Name scheint schon (Lauf-) Programm zu sein ... Solltest du mich bei einem Lauf "erspähen", dann scheue dich bitte nicht mich anzusprechen, auch wenn ich - wie wohl meist - nicht sonderlich einladend in die Gegend blicke.

Deinen Vorschlag mit dem Deutschlandlauf werde ich wohl nie umsetzen können. Es reizte mich schon, etwas so Gewaltiges zu finishen. Und die Tagesetappen lägen auch in einem Bereich, den ich stemmen könnte. Trainieren kann man für dergleichen ohnehin nur die ersten Tage, ob man die übrigen übersteht, hängt davon ab, was der Körper unterwegs von der täglichen Belastung hält. Leider lässt sich eine so lange Abwesenheit von zu Hause - aus diversen Gründen - nicht darstellen. Also brauche ich mir keine Gedanken über die irrwitzige Logistik entlang eines so langen Weges zu machen und mich auch nicht zu fragen, ob (m-) ein über 60jähriger Körper dergleichen schadlos überstehen kann.

Hab vielen Dank für deine guten Wünsche und das Lob zu unserer Laufseite, die - zumindest im Info-Teil - nicht der Selbstdarstellung dient, sondern schlicht unterstützen möchte.

Alles Gute für dich :daumen:

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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SteffenBank hat geschrieben:ich habe jetzt deinen Bericht auch bis zum Ende gelesen und er war zu keinem Zeitpunkt langweilig.
Das was du dort geleistet hast ist nicht vielen gegönnt und darauf kannst Stolz sein.
Das ein menschlicher Körper eine solche Leistung vollbringen kann ist erstaunlich. Ich hätte wahrscheinlich schon Probleme 34h wach zu bleiben ohne meinen Körper so zu fordern.
Auf jeden Fall wünsche ich dir weiterhin viel Freunde beim Laufen und weitere tolle Wettkämpfe. Eventuell trifft man sich ja mal.
Spiele nämlich auch seit längerem mit dem Gedanken die Mauer Marathon zu durchbrechen. Habe keine Lust mehr auf die Hatz nach neuen persönlichen Bestzeiten.
Hallo SteffenBank,

vielen Dank für die aufbauenden Worte zum Wettkampf und zum Bericht :nick:

Immer, wenn es gerade so richtig wehtut oder entsetzlich aufs Gemüt drückt, wenn Reste von Denken die Synapsen nur noch schwach aufglimmen lassen und Fühlen zu hundert Prozent mit Leiden gleichzusetzen ist, dann wähne ich mich eher in einem Albtraum. Aber das geht vorbei. Es ging immer vorbei, ich konnte es jedes Mal überwinden. Und irgendwann bricht sich Freude Bahn, unglaubliche Freude. Ich bin ungern stolz, kann dieses Gefühl nicht sonderlich leiden. Offen gestanden weiß ich auch nicht so recht, wie sich Stolz anfühlt. Was von der Euphorie, die ich empfinde, ist Stolz und was unbändige Freude. Lässt sich das trennen?

Stolz ist mir verdächtig, weil ich doch letztlich nichts dafür kann, dass ich bin wie ich bin. Alle Eigenschaften, die mich eine Ausdauerleistung vollbringen lassen, wie sie für die meisten Menschen lebenslang undenkbar bleiben wird, habe ich geerbt. Auch Zähigkeit und Leidensfähigkeit - wichtigste Voraussetzungen für Ultraläufer - sind mir genetisch in die Wiege gelegt. Ich kann nichts dafür. Also freue ich mich lieber "narrisch" - wie man in Bayern sagt - über einen Erfolg und hoffe, dass jene, die dergleichen nicht fähig sind, sich mit mir freuen und auf diese Weise profitieren.

Was das Wachbleiben angeht: Das stellt normalerweise keine Schwierigkeit für mich dar. Außer, wenn der Tag vor der Nacht mit hohen Temperaturen aufwartet. Diese Erfahrung musste ich nun zweimal machen. Bei allen Nachtläufen zuvor warfen mit Laufen verbrachte Nachte nicht Mal ansatzweise ein Müdigkeitsproblem auf.

Ich hoffe, wir sehen uns mal irgendwo. Sprich mich bitte an, wenn du mich erkennst. Kann auch bei einem Marathon sein, davon habe ich immer einige in meinem Jahresprogramm (wann ich wo laufe findest du auf der Startseite unserer Laufseite).

Für deine Ultraträume und auch sonst alle Gute :daumen:

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
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MichaelB hat geschrieben:
Welch ein Bericht :daumen:
Wie Du schon eingangs schreibst empfiehlt es sich dringend, will man den schriftlichen Spartathlon erfassen, nicht selektiv, sondern die komplette Reise zu lesen.
Ich habe schon etliche Berichte über den Spartathlon auf einer bekannten Videoplattform gesehen, nachdem ich mich seit gut drei Jahren für diesen Lauf interessiere - wenn schon nicht als aktiver Teilnehmer, dann doch staunend als Zuschauer.
Keine der mir bislang bekannten Darstellungen konnte so viele interessante Details, grad auch vor und nach dem eigentlichen Lauf, rüberbringen.
Ich bereise das Land der Götter schon mein halbes Leben lang - nicht als Pauschal-Tourist in einer Hotelburg an einem austauschbaren anonymen Strand, sondern stets auf eigene Faust, und ein paar der Zwischenstationen des Spartathlon kenne ich "live"
Außerdem habe ich vieles kennen und lieben lernen dürfen und schüttele bei vielen Dingen nach wie vor auch im Gespräch mit ansässigen Freunden den Kopf, weil ich es mit meinem eingedeutschten Bewusstsein schlichtweg nicht verstehe...
Diverse dieser Gegensätze finden sich in Deinem Bericht wieder, was mich als bekennender Phil-Hellene schon sehr gefreut hat.


Welch ein Lauf :daumen: :daumen:
Dass der Spartathlon einer der schwierigsten Ultras überhaupt ist und infolgedessen inoffiziell auch als Weltmeisterschaft des Ultra-Laufen bezeichnet wird, wissen viele.
Wie schwer er wirklich sein muss, diesen Lauf zu bewältigen, habe ich bislang nur ahnen können.
Angefangen durch die strengen Cut-Offs grad auf der ersten noch relativ flachen Etappe bis zum Kanal von Korinth, die insgesamt vielen vielen Höhenmeter, als weiteres "Extra" der hammerharte Sangas Pass und die dann folgende Tristesse ewig geradeaus führender Straßen... so deutlich wie Du es beschrieben hast, konnte ich es mir bis dato nicht vorstellen.
Danke für diese vielen Details


Welch ein Läufer :daumen: :daumen: :daumen:
Etliche Deiner Berichte, grad die der "etwas längeren" Läufe habe ich schon gelesen und jedes Mal anerkennend gestaunt, was möglich ist.
Mit dem Spartathlon hast Du für mich eine weitere Dimension des Ultra-Laufens gezeigt.
Hut ab vor dem Ehrgeiz, nach Deiner Verletzung quasi bei fast null angefangen diese Disziplin und Zielstrebigkeit an den Tag zu legen um den Mount Everest des Ultra-Laufens zu besteigen.
Hallo Michael,

auch wenn schon viel Wasser Rhein, Donau und Lech abwärts floss, seit du deinen Post verfasst hast, möchte ich es nicht versäumen mich bei dir zu bedanken. Fürs Mitfiebern am Tag X, fürs Lesen des Berichts und natürlich für deine positive, überaus lange Rückmeldung dazu.

Es ist nicht meine Sache mich bei Laufberichten auf die nackten Fakten zu beschränken, sie vielleicht mit ein wenig Veranstaltungskolorit aufzuhübschen. Was würde das bringen? Kann man schließlich in offiziellen Verlautbarungen und Statistiken, Ergebnislisten, usw. nachlesen. Ich versuche zu beschreiben wie es (für mich) war. Nicht mehr aber auch nicht weniger. Und da Sprache als vermittelndes Medium ihre Grenzen hat, Worte und Ausdrücke auch nicht in jedem Kopf dieselbe, von mir gewollte Vorstellung aufpoppen lassen, ist das schwer genug. Wenn es manchmal - vor allem sprichtwörtlich - sehr düster in meinen Berichten wird, dann deshalb, weil zu jenen Zeiten in meinem Kopf das Licht fehlte ... Ich versuche ehrlich zu sein, nicht nur in Fakten, mehr noch in gehabten Gefühlen. Ehrlich auch in dem, was ich erlebte und wie ich es empfand. Ob es unmittelbar zum Lauf gehört oder nur Randerscheinungen beschreibt ist dabei egal. Ich habe es erlebt und mit Gefühlen bedacht, also gehört es dazu. Griechenland hat mich fasziniert und abgestoßen zugleich. Da ist vieles auf (mich) erschütternde Weise nicht in Ordnung. Ich kann es aber nicht wirklich einordnen und schon gar nicht bewerten. Bin kein Grieche, lebe nicht einmal dort. Also beschränke ich mich aufs schonungslose Schildern. Ein wunderschönes Land mit lieben Menschen. Wie die beobachteten Auswüchse zustande kommen können, erschließt sich mir höchstens ansatzweise. Wie könnte es auch anders sein? Finde ich doch nicht einmal vollen Zugang zu allen besorgniserregenden Entwicklungen in meinem eigenen Land ...

Der Spartathlon ist unzweifelhaft brutal. Halbherzig nicht zu machen. Ohne irgendwem was wegnehmen zu wollen: Diesen oder jenen Ultra kann man auch mal mit zu wenig Training angehen und "irgendwie" durchstehen. Den Spartathlon nicht. Dafür sorgen die Cut-off-Zeiten. Sie kicken jeden raus, der mit zu wenig Vorbereitung oder angeschlagen auf die Strecke geht. Sie kicken auch Leute raus, die an sich ausreichend vorbereitet wären so weit zu laufen, es aber nicht mit dem geforderten Tempo schaffen. Schlussendlich verweigert sich Leonidas auch jedem, der mit den vorgefundenen Umweltbedingungen nicht zurecht kommt. Alles in allem eine wahnsinnige Tortur. Alles in allem nährt das natürlich den Mythos "Spartathlon". Ich verhehle nicht, im Rausch des Erfolges Anflüge von "elitärem" Empfinden gehabt zu haben. Ab jetzt und für immer dazuzugehören. Einer derjenigen zu sein, die es geschafft haben. Die Trauer in den Augen jener, die es nicht gepackt haben, erdet einen aber dann doch. Ich habe Leute scheitern sehen, die mindestens so stark waren wie ich. Da war halt ein Umstand, der ihnen den Erfolg verwehrte.

Der Spartathlon hat einen so oder so an der Angel. Wer mal da war - seit heute weiß ich das - wird wohl nie wieder von ihm loskommen. Die einen, weil sie noch eine Rechnung offen haben, die anderen, weil das Gefühl über die maximal 36 Stunden und vor allem ganz zum Schluss einfach alles sprengt, was man sich als Läufer erträumen kann. Ich habe vielleicht eine Vorstellung von meinen Empfindungen und jenen der anderen vermitteln können, aber sicher nicht mehr als eben das: Eine "Vorstellung" davon. Die Realität ist nämlich unbeschreiblich ...

Ich weiß seit heute, dass mich der Spartathlon, auch wenn ich mich ihm standhaft verweigern werde, nie wieder loslassen wird. Heute Morgen erhielt ich von Mike (Mike1783 hier im Forum, hat es 2016 auch gepackt :daumen: ) die Nachricht, dass sich auf die 35 Plätze für den Spartathlon 2017 mit ihm genau 35 Ultras beworben haben, dass er infolgedessen auch dieses Jahr von Athen nach Sparta laufen wird. Damit war mir klar, dass auch Rolands ("runners.high" hier im Forum) Bewerbung zum Zuge kommt. Und Roland hat noch eine Rechnung offen mit dem Spartathlon ... Dass ich mir für die beiden ein Loch in den Bauch freuen würde, damit habe ich gerechnet. Was mich unvermittelt traf, war der spontane Neid, gepaart mit viel Wehmut, es selbst nicht auch noch einmal erleben zu dürfen. Da zuckt es in mir und jede Form von Leichtsinn und Wortbruch rückt in den Bereich des Denkbaren. Wird nicht passieren, aber trotzdem ... Es wäre so, so, so schön ...

Heute war ich beim Zahnarzt. Kein schönes Kapitel. Eigentlich nur Vorsorge. Nur so viel: Ich muss nächste Woche wieder hin ... Mein Zahnarzt weiß, was ich so treibe. Nicht zuletzt aus der Zeitung. Dass ich in der dann und wann auftauche, dafür sorgt schon mein Vereinspressewart, der sich keine Erwähnung des Vereins entgehen lässt. Brauchen wir halt, wegen der Sponsoren ... Also mein Zahnarzt: Kommt durch die Tür und tönt: "Da sitzt der Extremläufer". Das ist das Prädikat, das mir die meisten an die Backe kleben. Dagegen konnte ich mich auch in der Vergangenheit nicht wehren, obschon ich das anders sehe, weil ich weiß, wie so was geht. Seit 2016, der Vorbereitung zum Spartathlon, sozusagen aus dem läuferischen Nichts einer dreimonatigen Trainingspause wegen Verletzung und zu guter Letzt den 246 km von Athen nach Sparta selbst, habe ich jede Gegenwehr aufgegeben. Ich anerkenne die Tatsache, dass dieses mörderische Programm samt glücklichem Abschluss wirklich extrem war. Für mich extrem. Für ein paar wenige andere vielleicht nicht. Für mich schon. Darum auch die Ahnung, dass dahinter/darüber nichts mehr kommen darf ... Umso mehr freue ich mich, dass es geklappt hat.

Die "Extremität" erkenne ich auch darin, wie sehr mich dieses Erlebnis noch heute beschäftigt, mehr als vier Monate danach. Das war bei keinem anderen Wettkampf vorher so.

Hab Dank für deine Würdigung, Michael.

Ich wünsche dir alles Gute für deine eigenen Vorhaben. :daumen:

Herzliche Grüße

Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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Slot hat geschrieben:Toll wie du sachen beschreiben kannst über die man sich kaum Gedanken macht beim lauf die einem aber von längeren Läufen bekannt vorkommen worüber man aber nie bewusst nachdenkt.
Hallo Slot,

vielen Dank für deine Rückmeldung und die Blumen :P

Ein Ultralauf von dieser Länge reduziert den Ultraläufer in seinem Denken und Fühlen nach und nach. Da hat nichts mehr Platz, was sich nicht in unmittelbarer Umgebung ereignet und direkt mit dem Lauf und dem steten Weiterlaufenwollen zu tun hat. Dieses Wenige prägt sich einem dafür umso tiefer ein, scheint in allen Einzelheiten wichtig und will - so man vom Lauf berichtet - auch erzählt werden. Wenn ich nach einem Lauf vom Lauf schreibe, dann sehe ich manches wie durch ein Brennglas: Größer in seiner Bedeutung als es vielleicht ist. Für den Lauf und auch sonst.

Alles Gute für dich :daumen:

Gruß Udo
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Durchbeißerin hat geschrieben:Was mich umgesemmelt hat beim Lesen, ist diese knochenharte Ehrlichkeit, die sicher Grundvoraussetzung ist für so ein riesiges Laufvorhaben und für den Erfolg. Mir wurde bewusst, dass der Laufsport, wenn man ihn ernst nimmt, alle Schönrednerei abschleift, bis man am Boden angekommen ist - weil man nur dort vorwärts kommen kann. Dass du die Härten nie beschönigst bei der Beschreibung, scheint mir ein Wegweiser - nicht nur fürs Laufen, aber gerade dafür sicher unverzichtbar, wenn man ankommen will.
Ein großes Dankeschön jedenfalls - von ganz außen kommen und kurz hineinblicken können mitten ins Herz so eines großen Rennens- das war schon ein sehr großzügiges Geschenk - und ein großer Lauf natürlich von dir mit großartigem Abschluss!
Hallo Durchbeißerin,

wie anders als ehrlich und nichts beschönigend hätte ich denn berichten können? - Natürlich kann man sich auf ein paar Fakten beschränken, Schweiß und Erschöpfung hinzufügen und abschließend von Freude schreiben. Aber auf diese Weise gewinnt niemand einen Eindruck davon, wie es wirklich war ... Es lohnte auch der Mühe nicht die Fakten abzuklappern, die kann man überall abgreifen.

Danke für deine intensive Würdigung und alles Gute :daumen:

Gruß Udo
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Fred128 hat geschrieben:Das ist übrigens ein schönes Beispiel um den Unterschied zwischen schwerer und träger Masse aus physikalischer Sicht zu verdeutlichen. Am Berg musstest du, Udo, gegen die schwere Masse ankämpfen, die dich den Berg runter gezogen hat, später kurz vorm Ziel immer mehr gegen die träge Masse, die dich z.B. in den Stuhl gezogen hat. :wink:
Hallo Fred128,

offen gestanden hat mich spätestens als es dunkel wurde, also schon so ab km 120 jeder der regelmäßig in Sicht kommenden Stühle magisch angezogen. Sich auf keinen Fall zu setzen (außer zum Kleiderwechsel vielleicht) und auf diese Weise das Verweilen an den Checkpoints so kurz wie nur irgend möglich zu halten, war jedoch eine wichtige Regel meiner Lauftaktik. Hätte ich den Lauf - rein sportlich betrachtet!!! - nach meinen Wünschen beenden können, also in einer sehr guten Zeit, dann wäre es auch bis zum Schluss beim nicht hinsetzen geblieben. Nachdem ich jedoch schon so viel Zeit durch "organische Missgeschicke" und mangelnde Kraft verloren hatte, war mir die Endzeit egal. Und - wie geschrieben - als ich dann erkannte, dass mir der Erfolg nicht mehr zu nehmen ist, da setzte ich mich ganz bewusst hin. Eine Art Demonstration - wogegen oder wofür, darüber denke ich gelegentlich und immer noch nach ... :P

Danke für deinen Massen-Vergleich und alles Gute für dich :daumen:

Gruß Udo
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Wie geht's dir aktuell Körperlich Udo ? Mal wieder ein Lauf in Sicht?

mfg Slot

*edit da reicht natürlich ein Blick auf deine Seite... wie ich sehe gehts nächste Woche am 12.3 wieder los .

Viel Erfolg

121
Hallo Slot,

Planung ist das eine, Realität das andere. Im Moment steht der Start im Bienwald noch in den Sternen. Seit ich wieder versuche "ernsthaft" zu trainieren - was für mich heißt in Richtung Leistung und mehr Umfang zu gehen -, insbesondere seit ich versuche meine Lauflängen wieder in Richtung Marathon zu treiben, wehrt sich mein Körper vehement. Ich wurde x-Mal zurückgeworfen und aktuell laboriere ich noch an zwei Beschwerdeherden herum. Nachher werde ich den üblichen langen Lauf unternehmen und sehen, wie die zwei Problemzonen darauf reagieren. Endgültig entscheiden werde ich mich wohl erst zur Wochenmitte.

Dieser hinhaltende Widerstand meines sonst so willigen "Sportgerätes" geht mir gehörig auf die Nerven. Das gehört aber dazu. Derzeit sieht es so aus, als wäre mein Saisonziel nicht erreichbar, als müsste ich tatsächlich mal wieder eine Laufpause einlegen und einen Neustart versuchen. Mal sehen, wann ich wieder in die Spur komme. :nick:

Alles Gute für dich :daumen:

Gruß Udo
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Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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Hallo Udo, ich habe gerade gesehen, du hast die Harzquerung auf dem Programm- da werde ich, soweit gesund, gern morgens zum Start zum anfeuern kommen und ggf. auch zum Ziel fahren :) wenn du schon mal so in der Nähe bist, muss ich das unbedingt nutzen, um dir kurz persönlich zu danken für all die Berichte, Motivation usw.
Sorry fürs OT.
Das größte Vergnügen im Leben besteht darin, das zu tun, von dem die Leute sagen, du könntest es nicht. (Walter Bagehot)

"Ist der Marathon für Frauen etwa auch 42,2 km lang?" (Überraschter Kollege im Büro)

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Tigertier hat geschrieben:Hallo Udo, ich habe gerade gesehen, du hast die Harzquerung auf dem Programm- da werde ich, soweit gesund, gern morgens zum Start zum anfeuern kommen und ggf. auch zum Ziel fahren :) wenn du schon mal so in der Nähe bist, muss ich das unbedingt nutzen, um dir kurz persönlich zu danken für all die Berichte, Motivation usw.
Sorry fürs OT.
Hallo Tigertier,

ich würde mich sehr freuen, wenn wir uns begrüßen könnten. Mich wirst du auch kaum verfehlen können. Ich bin der mit dem schwarzen Hund an provisorischer Leine, der sich gebärdet wie eine wild gewordene Bestie - also unsere Hündin Roxi, nicht ich ... :zwinker5: Wenn es uns beiden gut geht, dann werden wir die wunderschöne Strecke als Duo in Angriff nehmen, wie schon 2011.

Alles Gute für dich :daumen:

Gruß Udo
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PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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d'Oma joggt hat geschrieben:Deine dicke Schriftrolle ist nun wieder eingerollt und verstaut.
Die Frage, warum macht er sowas, konnte ich beantworten: weil ich halt andere Sachen mache, bei der auch gefragt wird: warum macht sie sowas.

Eins wird mich mein läuferisches Leben immer begleiten - auch durch dich - gelaufen wird mit dem Kopf
Hallo Anke,

bei dir hatte ich mich für die "aktive" Begleitung meines Abenteuers und die Beiträge glaube ich noch nicht bedankt und hole es hiermit nach. :nick:

Wenn man läuft lernt man viel über sich. Wenn man nicht ganz alltägliche Umfänge und Belastungen läuft, sich folglich in Grenzsituationen begibt, offenbaren sich noch ein paar Zusammenhänge mehr. Möglicherweise - bei mir ist es so gewesen. Dass man als Langstreckler zum großen Teil mit dem Kopf läuft, wird jeder verstehen, der etwas schaffen will, was nicht leicht zu erreichen ist. Die körperlichen Voraussetzungen um bespielsweise einen Marathon oder Ultra zu laufen sind das eine. Manchmal wird es so sein, dass nur ankommt oder sein (Zeit-) Ziel erreicht, wer das mit unbeugsamer innerer Kraft auch will. Diese Willenskraft ist nicht nur Segen. Sie bringt Menschen, so sie stark genug ist, auch dazu ihre Grenzen in einer Weise zu überschreiten, die ihnen schadet. Seit ich weiß, wozu mein Kopf mich bringen kann, stelle ich mir viel häufiger die Frage: "Ist das noch zu verkraften?"

Warum macht er sowas? - Ich weiß es nicht. Ich wusste auf diese Frage noch nie eine Antwort. Es gibt einen Kern in jedem Menschen, der sich ihm selbst und anderen nicht erschließt. Davon bin ich überzeugt. Dort drin liegen die Antworten auf alle Fragen, die wir uns nicht beantworten können. Also suche ich Zuflucht zu ausweichenden Antworten: Ich mach es, weil ich "Lust" dazu habe. Weil ich es kann. Weil der Wettkampf angeboten wird. Weil mich die Aufgabe reizt. Weil ich die Herausforderung suche ... und aus 1.000 anderen Gründen, auch solchen die am Rand liegen. Vielleicht will ich auch "gesehen" werden. Obwohl ich eigentllich viel lieber in der Masse der anderen Läufer anonym unterwegs bin. Wer weiß das schon? Ich jedenfalls nicht ...

Ich danke dir für deine Worte, Anke. :nick: :)

Alles Gute für dich. Vielleicht sehen wir uns ja mal an einer Laufstrecke wieder :daumen:

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
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PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h
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