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Suche Rat & möchte eure Geschichten hören

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Ohje hat geschrieben: offenbar will derjenige ja aber, dass es anders wird.
Irgendwie glaube ich das auch, sonst wäre man ja zufrieden damit, wie es ist.
Ohje hat geschrieben:Es mangelt nur ganz offenbar an dem Glauben, dass er aus dem "Loch" herauskommt.
Der Grund klingt einleuchtend. Mir erklärte sich ja bisher einfach nicht, wie man unzufrieden sein kann, aber nichts ändern will.
Möglich, dass die Mauer zu hoch, das Loch zu tief und der Weg zu weit erscheint.
Ohje hat geschrieben: Um dahin zu kommen gibt es mindestens zwei Wege:

1. Leidensdruck weiter anwachsen lassen, bis er grösser ist als Selbstzweifel, Mut- und Hoffnungslosigkeit und der Glaube ans eigene Scheitern

2. Selbstzweifel, Mut- und Hoffnungslosigkeit und Glauben ans eigene Scheitern verringern, bis sie kleiner sind als der aktuelle Leidensdruck
Verhalten bei Punkt 1 wäre dann, die Hilfe, Unterstützung und jegliche Aufmerksamkeit in dieser Hinsicht kategorisch abzulehnen.
Verhalten bei Punkt 2: Gedankenansätze/-anregungen finden, die Mut machen.

Insofern weicht grad das schlechte Gefühl von gestern, irgendwas grandios verkehrt gemacht zu haben.
Ohje hat geschrieben:Und bei Weg zwei können meiner Ansicht nach die Geschichten anderer Menschen durchaus helfen. Dies nutzen ja auch viele Selbsthilfegruppen, dort sind Menschen, die die Selbstzweifel, die Mut- und Hoffnungslosigkeit kennen, die aus dem Loch herausgekommen sind, die Mut machen können, die einen auch mal an die Hand nehmen können und sich gleichzeitig nicht mit Ausreden abspeisen lassen, eben weil sie ja selbst den ganzen Weg gegangen sind und die Ausreden wahrscheinlich sogar selbst benutzt haben.
Vielleicht gibt es ja für Deinen Bekannten eine passende Gruppe? Ich denke am hilfreichsten sind wirklich Menschen, die die gleichen Probleme haben und aktuell dagegen ankämpfen. Mit denen muss er reden, aber eben nicht in Form gedruckter Berichte, sondern live.
Da kann ich aber leider keinen Menschen hinzwingen. Da muss der Betroffene schon selbst die Beine in die Hand nehmen und hingehen. :nick:

Alles in allem ein sehr schöner Post von dir. Die Geschichte am Ende passt m.E. auch sehr schön dazu. Danke.

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ruca hat geschrieben:Nö, auch bei den kleineren, sofern richtig ausgesucht.
Klein ist halt relativ und auf das richtig ausgesucht kommt es an, in dem Sinne war der Frauenlauf eben auch nur ein Beispiel. Es muss ja noch nicht mal ein Lauf sei. Kann auch eine ganz andere Veranstaltung sein, die jedoch motiviert sich darauf vorzubereiten. Wichtig finde ich dabei, dass das Ziel nicht zu groß sondern auch mit Unterbrechung der Vorbereitung/nach Bedenkzeit machbar ist. Sprich, sie muss nicht schon an Weihnachten Feuer und Flamme dafür sein und auch nicht vor einer riesen Herausforderung gestellt fühlen. Eins woran sie sich herantasten kann oder wenn sie mal ein Tief hat, es hervorholen und sich sagen kann "das werde ich jetzt wagen, wenigstens etwas muss ich doch hinbekommen können!"

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Vielleicht ist der Schlüssel das "etwas ändern" umwandeln in genau da will ich hin. Also im Schwimmbad sein und mich gut fühlen. Oder den Berg raufkommen ohne Gehechel. Oder das eigene Körpergewicht hochhieven können an der Teppichstange. Oder im Sommer in dieses oder jenes Kleidungsstück reinpassen.

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Catch-22 hat geschrieben:Wichtig finde ich dabei, dass das Ziel nicht zu groß sondern auch mit Unterbrechung der Vorbereitung/nach Bedenkzeit machbar ist.
Hm, da scheiden sich ja die Geister. Zu hoch und zu groß gesetze Ziele wären nicht gut, da man schnell an ihnen scheitert. Manche sagen aber auch, der Traum eines großen Ziels hat sie erst bewegt.

Bei mir war es damals schon der Traum vom Marathon. Noch bevor ich das erste Mal in meinem Leben auch nur 1m gejoggt bin. Dafür habe ich nur angefangen. (ja, ich gehöre zu denen.. :peinlich: )

Hätte ich jetzt aber nur "MARATHON MARATHON MARATHON" gedacht, wäre ich sofort ermutigt gewesen, nachdem ich beim ersten Versuch nach 200m platt umgedreht bin. :hihi:

Ich habe mir das große Ziel in kleine "Häppchen" aufgeteilt. So klang es gar nicht mehr so bescheuert, unmöglich, größenwahnsinnig und unschaffbar. Es war keine große Wand mehr, die riesig und unüberwindbar von mir stand, sondern in Häppchen portioniert klang es durchaus realistisch.

Meine Excel sah ungefähr so aus:

ZIEL: Marathon!

Etappe 1: 30min durchlaufen können.
Etappe 2: 5km
Etappe 3: 10km
Etappe 4: Halbmarathon
Etappe 5: 16-Wochen-Marathonplan.

Mit der Einschätzung, wie lange ich wohl für welches Etappenziel benötige, kam ich letztendlich auf eine Zielerreichung in geschätzt 1,5 - 2 Jahren.

Gut, das Ganze zog sich aufgrund einiger Rückschläge dann 5 Jahre hin, obwohl der Punkt HM schon nach 4 Monaten erledigt war, aber nun ja... :D Bin dann doch dran geblieben.

Und so mache ich es seither mit vielen Dingen im Leben. Ich träume groß und portioniere in kleine verträgliche Happen.
Damit ich nicht so unter Druck stehe, damit es mir nicht wahnsinnig erscheint, damit ich nicht zu schnell demotiviert bin und vor allem, damit ich auch weiß, wie ich da hin komme, wo ich hin will!
Und bisher sind solche Pläne auch aufgegangen. Naja, bis auf den 100er... Aber Rückschläge gehören ja dazu. :zwinker5:

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Catch-22 hat geschrieben:Klein ist halt relativ und auf das richtig ausgesucht kommt es an, in dem Sinne war der Frauenlauf eben auch nur ein Beispiel. Es muss ja noch nicht mal ein Lauf sei. Kann auch eine ganz andere Veranstaltung sein, die jedoch motiviert sich darauf vorzubereiten. Wichtig finde ich dabei, dass das Ziel nicht zu groß sondern auch mit Unterbrechung der Vorbereitung/nach Bedenkzeit machbar ist.
Mit einem Volkslauf hätte man mir, als ich mit laufen anfing, gar nicht zu kommen brauchen. Meine Frau zeigte mir ca. Anfang Dezember 2015 einen Zeitungsartikel, wo der Verein, der den Dürener Stadtlauf veranstaltete, ein mehrwöchiges Laufseminar bekannt gab, das sich an Anfänger richten sollte. Ziel war die Teilnahme am Stadtlauf. Obwohl ich an dem Seminar interessiert war, schreckte mich der Lauf ab, kam gar nicht in Frage. Aber ich wollte mich dann ja auch nicht blamieren als derjenige, der am Training teilgenommen hat, und dann doch nicht gelaufen ist. Also habe ich mich nicht dort angemeldet und bin weiter für mich alleine gelaufen. Um dann am Ende aus eigenem Entschluss doch an dem Lauf teilzunehmen. :klatsch:

Für jemand, der noch gar keinen Sport macht, ist ein großes Ziel schon, etwas abzunehmen und gesünder zu werden. Und da kann Walking oder Schwimmen auch die geeignetere Einstiegssportart sein. Hat mir auch geholfen. Von "0" auf "Laufen" war für mich ein zu großer Schritt, aber mit Schwimmen dazwischen klappte es im zweiten Anlauf.

Wer sich wegen seiner Optik nicht ins Schwimmbad traut, der mag halt Walken. Dann ist der Übergang zum Laufen später nicht so schwer. Wäre aber sinnvoll, wenn jemand die ersten Schritte begleitet. Termine verpflichten, und was manche mit ihren Stöcken da anstellen, darüber mag man gar nicht reden, da sollte jemand ein wenig Anleitung geben, der sich auskennt.

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Hach, ich schweife wieder ab.

Also, zum Ursprungsthema:
@Durchbeißerin: Das hatte ich auch schon erfolglos versucht. Wo will man hin? Z.B. nicht mehr im Urlaub bei einer gemeinsamen Wanderung nicht mitmachen oder mithalten können, usw. Ich habe dann einige Situationen aufgegriffen, die die Person mir erzählt hat und das Bild gemalt, wie schön es dann wäre, vor dem nächsten Urlaub sich deswegen nicht mehr verrückt machen zu müssen, sondern sich einfach der Vorfreude auf den Urlaub hingeben zu können, usw.. Irgendwie zog das aber auch nicht. *seufz*

Das fühlt sich schon so an, als suchte ich Zutritt zu einem Haus und es ist verschlossen. Und ich wäre schon 100x um dieses Haus geschlichen, hätte geklingelt, gerufen, geklopft, an jeder Türklinke am Vor- und Hintereingang, am jedem Fenster gerüttelt, wirklich überall geguckt und probiert, aber ich komme nirgends rein. :frown:

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Ist es die Aufmerksamkeit, die evtl. von ihm gezogen wird - also lieber hat er negative Aufmerksamkeit und fühlt sich schlecht...
ist die Luft evtl. zu dünn, wenn es ihm gut geht - also "bestraft" er sich lieber selbst als die Spannung auszuhalten - ich bin zufrieden mit mir, jetzt schlägt bestimmt gleich wieder der Blitz ein...
dann braucht es den therapeutischen Rahmen.

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Lilly* hat geschrieben:Hm, da scheiden sich ja die Geister. Zu hoch und zu groß gesetze Ziele wären nicht gut, da man schnell an ihnen scheitert. Manche sagen aber auch, der Traum eines großen Ziels hat sie erst bewegt.
Das kann ich so unterschreiben. Jedoch würde ich zwischen selbst gewählten Zielen und vorgesetzten unterscheiden. Selbst gewählte nehme ich auch immer so groß wie möglich und unterteile sie mir dann. Eine große Herausforderung würde ich mir jedoch von einer anderen Person nicht vorsetzten lassen wollen, da ist mir meine Entscheidungsfreiheit wichtig, der Schuss würde nach hinten los gehen. Daher würde ich einem Freund in der Situation ehr ein kleines Ziel schenken, er kann ja dann selber entscheiden, ob es nur ein Zwischenziel ist. Mir geht es dabei auch mehr um das symbolische Charakter. Einfach darum zu signalisieren: "Wenn du wirklich was ändern willst, dann mach das. Ich bin dann für dich da." Ich würde es auch so klein halten, dass ein Verzicht nicht in schlechtes Gewissen ausartet. Es soll nur als Motivationshilfe dienen, falls man den will und braucht. Will sie nicht, kannst du nicht viel ändern. Braucht sie nicht, weil sie bessere/größere Ziele hat? Umso besser!

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Ich klinke mich mal hier ein, denn ich hatte auch ein "klick" Erlebnis.
Auf einer Party wurde ich damals (vor ca. 3 Jahren) fotografiert.
Und zwar von hinten.
Als ich dieses Foto sah, und die "Speckrolle" in meinem Nacken, hatte es "Klick" gemacht.
2006 hatte ich bei einer Größe von 1,85m 83kg.
Zur Zeit des Fotos 112kg. Also "leichtes Übergewicht" ;-)
Da habe ich gesehen, dass sich was ändern muss.
Hab dann durch Ernährungsumstellung abgenommen und einige Zeit später bei einem Laufkurs 0 bis 30 Minuten laufen mitgemacht.
Ich wollte einfach wieder fitter und leichter werden.

Nur gibt es in meiner Umgebung auch einen Menschen, wo immer Ausreden kommen udn es mit dem Abnehmen und Sport nicht klappt.
- Keine Zeit zum Laufen
- Keine Zeit um vernünftig zu essen
- Erst muss ich abnehmen, bevor ich laufe
- Nächste Woche fange ich eine Diät an
usw.
Da habe ich es auch aufgegeben, denn bei diesem Menschen hat es auch nicht "Klick" gemacht.
Ich bin der Meinung, wenn es nicht "Klick" macht, geht es auch nicht voran.

Bin jetzt übrigens bei 83±1 kg....
Und ich merke, wenn ich nicht laufe, bin ich unglücklich und jedes "ungesunde" Essen hat bei mir die Auswirkung, dass ich denke, ich sei wieder dick...
Whenever I'm sad, I stop beeing sad and be awesome instead.
Barney Stinson

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Lilly* hat geschrieben:Hach, ich schweife wieder ab.

Also, zum Ursprungsthema:
@Durchbeißerin: Das hatte ich auch schon erfolglos versucht. Wo will man hin? Z.B. nicht mehr im Urlaub bei einer gemeinsamen Wanderung nicht mitmachen oder mithalten können, usw. Ich habe dann einige Situationen aufgegriffen, die die Person mir erzählt hat und das Bild gemalt, wie schön es dann wäre, vor dem nächsten Urlaub sich deswegen nicht mehr verrückt machen zu müssen, sondern sich einfach der Vorfreude auf den Urlaub hingeben zu können, usw.. Irgendwie zog das aber auch nicht. *seufz*

Das fühlt sich schon so an, als suchte ich Zutritt zu einem Haus und es ist verschlossen. Und ich wäre schon 100x um dieses Haus geschlichen, hätte geklingelt, gerufen, geklopft, an jeder Türklinke am Vor- und Hintereingang, am jedem Fenster gerüttelt, wirklich überall geguckt und probiert, aber ich komme nirgends rein. :frown:
Hej,
vielleicht bist Du zu dicht dran.
Das ist vielleicht wie bei Suchtkranken, da können auch oft selbst Betroffene oder ehemals Betroffene besser helfen als Anggehörige und Freunde. Einfach, weil die einerseits das ganze Elend kennen, anderseits aber eher auch mal unangenehme Wahrheiten aussprechen dürfen oder auch mal über etwas lachen dürfen (dumme Ausreden z.B.); man kann es ihnen ja nicht nicht wirklich übelnehmen, weil sie ja mal genauso waren, dieselben Ausreden benutzt haben.
Und sie sprechen es vielleicht auch eher aus, wenn jemand besser erst mal wieder nach Hause gehen sollte, weil er noch nicht wirklich sich helfen lassen will und die ganze Gruppe runterzieht.
Ich denke, das einzige was Du sinnvoll tun kannst, ist ein entsprechendes Angebot zu suchen (also Sport- / Selbsthilfegruppe für Kranke, Übergewichtige, Eingeschränkte, Depressive oder was auch immer), mit ihm/ihr da hinzufahren und zu sagen: "Da gehst Du jetzt rein, ich warte hier solange und wenn Du das nicht tust, will ich nie wieder ein Wort drüber hören."
Sofern die Gruppe es zulässt (zB Sportgruppe) kannst Du ja beim erstenmal oder sogar öfter auch mit teilnehmen, gibt ja auch gemischte Sportgruppen, wo zB ganz verschiedene Leistungsniveaus vom totalen Anfänger bis zum ambitionierten Sportler zumindest teilweise gemeinsam trainieren.

Ohje

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Lilly* hat geschrieben: Das fühlt sich schon so an, als suchte ich Zutritt zu einem Haus und es ist verschlossen. Und ich wäre schon 100x um dieses Haus geschlichen, hätte geklingelt, gerufen, geklopft, an jeder Türklinke am Vor- und Hintereingang, am jedem Fenster gerüttelt, wirklich überall geguckt und probiert, aber ich komme nirgends rein. :frown:
An dem Punkt finde ich es schon wieder kritisch, problematisch für dich, da es dir zu Belastung wird. Da musst du dir überlege wie nah die Person dir steht und ob du dich soweit in ihr Strudel ziehen lassen willst. Ich habe im engsten Umfeld eine Person, die ist sich nur am beklagen und leid klagen. Was ändern mag/will sie nicht, aber bei jedem treffen nur alles schlecht reden und auskotzen. Ich hab das ganz klar angesprochen und die gemeinsame Zeit auf ein Minimum reduziert und seit dem ist Ruhe. Die wenige gemeinsame Zeit wird nun auch geschätzt. Letztlich muss man irgendwo Grenzen ziehen. Sie weiß, wir sind für sie da, wenn sie mal wirklich was ändern will. Aber auch das sie mit stetigem quengeln von uns keine Aufmerksamkeit mehr bekommt. Man muss halt aufpassen, dass die Sorge, die man sich macht, dem anderen nicht Ersatzbefriedigung wird.

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Nachtrag:

man sollte nicht unterschätzen welche Power solche Gruppen haben. Wenn ich dick bin und versuche abzunehmen und futter dann doch wieder zu viel - dann nützt es nix, wenn mein dünner, sportlicher Freund ankommt und mir erzählt, wie ich es anders hätte machen sollen oder das meine Ausrede ("Ich musste die noch aufessen, sowas kann man ja nicht wegschmeissen.") total blöd ist. Der hat ja keine Ahnung, wie das ist.
Wenn aber andere Übergewichtige oder ehemals Übergewichtige meine Ausrede zerpflücken, ja sogar sagen: "Wir wolln Dir gerne helfen, aber wenn Du Dir gar keine Mühe gibst, dann kannst Du hier nicht mitmachen. Du ziehst die Gruppe runter. Du kannst aber jederzeit wiederkommen, wenn Du bereit bist." - das hat ne andere Power.
Man fühlt sich ja selbst als Looser, dann will man sich ja nicht von anderen Loosern oder ehemaligen Loosern nach Hause schicken lassen.
Naja, bei Übergewicht jetzt ne ungeschickte Wortwahl :-)

Ohje

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Hallo Lilly,

vielleicht helfen dem vielleicht künftigen Läufer diese beiden Bücher ein Stück weiter, sich wieder
selber Wert zu schätzen und positive Ziele zu setzen:
- Steffen Kirchner: Totmotiviert?: Das Ende der Motivationslügen und was Menschen wirklich antreibt
- John Strelecky: Das Cafe am Rande der Welt

Würde mich aus der eigenen Erfahrung heraus wundern, wenn das Übergewicht nicht tiefere Gründe hat,
wo es erstmal anzusetzen gilt ...

Viel Erfolg,
Jens
Angefangen: 17.9.2015, PB 5km: 19:06 (8.1.2017), 10 km: 39:39 (05.02.2017), HM: 1:26:54 (07.10.2018), M: 3:27:35 (30.4.2017) https://runalyze.com/shared/Jde/

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RayStinson hat geschrieben: Bin jetzt übrigens bei 83±1 kg....
Und ich merke, wenn ich nicht laufe, bin ich unglücklich und jedes "ungesunde" Essen hat bei mir die Auswirkung, dass ich denke, ich sei wieder dick...
Großen Respekt für Deine Leistung. Aber der letzte Satz hört sich nach einem bemerkenswerten Verhältnis zu Ernährung und Bewegung an. Ich laufe auch für mein Leben gerne und wenn's mal ein paar Tage nicht geht oder ich den Hintern nicht hochkriege, ärgert mich das schon. Aber "unglücklich" klingt nach einem Dauerzustand. So weit würde ich dann nicht gehen. Zur Ernährung: Gewisse Gelüste zu akzeptieren, nicht Schwarz-Weiß denken, wenn es um's Essen geht, finde ich wichtig. Es ist nur Nahrungsaufnahme. Die kann furchtbar Spaß machen oder auch lästig sein. Sich ab und zu was zu gönnen gehört absolut zur Lebensqualität. Wobei auch das nicht falsch verstanden werden soll, nach dem Motto Essen als emotionales Trostpflaster in schwierigen Lebensphasen (der Klassiker: Ben&Jerry's weinend im Bett schaufeln, weil die Alte gerade abgehauen ist).

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Ach, wisst ihr, irgendwie ist das emotional schon regelmäßig erschöpfend.
Wenn man mich anspricht mit einem Problem und um Rat fragt, stürze ich mich da gerne rein. Denke über Lösungsansätze, Hilfestellungen, etc. pp. nach. Suche auch Adressen raus, Telefonnummern, es gibt allgemeine Hilfestellungen und Gedankenanstöße- und wenn die zu groß erscheinen (bin hilflos, wie soll das nur gehen), drösel ich das auch gern kleinteilig auf oder gebe konkrete kleine Tipps zur Umsetzung. Man muss ja nicht immer gleich die Welt aus den Angeln heben. Also irgendwie gerne von A-Z das, was ich in meinem Portfolio habe.
Das kommt aber nicht so wirklich an. Geht nicht, kann nicht, bin nicht der Typ dafür, usw.
Dann höre ich erstmal nichts mehr. Anscheinend geht es dann wieder ne zeitlang irgendwie. Bis zum nächsten Mal. Wenn der Leidensdruck wieder zu groß ist. Und das Spiel fängt von vorne an. Und diese stetigen Wiederholungen mit der Aussicht, da kommt wieder nix bei rum und in 1 oder 2 Wochen werde ich wieder damit konfrontiert und man ist keinen Schritt weiter gekommen, ist erschöpfend.

Wie das erst für den betroffenen Menschen sein muss?

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Lilly* hat geschrieben:Da ich mit diesem Menschen schon unzählige Gespräche hatte, würde es den Rahmen sprengen, alles explizit aufzuführen. Und letztendlich ist es immer Schema F: "Ich bin unzufrieden, unglücklich, dies oder jenes kann ich nicht oder geht schlecht, Schmerzen, Probleme, Einschränkungen, kannst du mir helfen oder einen Rat geben?"

Und egal, welchen Rat ich dann gebe, die Antworten gehen immer in die Richtung: "Dafür bin nicht der Typ, dies geht nicht, jenes geht nicht, kann nicht, usw.."
Frag ihn doch mal, warum er denn sein bisheriges Leben beibehält. Es muss ihm nämlich besser gefallen als alle Alternativen.
Er findet wahrscheinlich sich und was er so tut, ganz okay. Er liebt seine Misere. Und zwar mehr als alles andere.
Vielleicht will er bloß deine Zuwendung?! Und er weiß, so bekommt er die. Da ist jemand, der sich über ihn Gedanken und Sorgen macht, sich mit ihm beschäftigt, an seine besseren Möglichkeiten glaubt - das reicht ihm vermutlich aus. So'ne gibt's, die habe ich auch gelegentlich im Job gehabt, da kann man auch fragen: "Was erwarten Sie von mir, was kann ich konkret für Sie tun?"
Naja, im Job war man die denn los, pivat ist das noch eine andere Nummer, aber ich finde, du kannst es hinkünftig ablehnen, über das Thema Lebensumgestaltung mit ihm zu reden.
Bild

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Lilly* hat geschrieben:Ach, wisst ihr, irgendwie ist das emotional schon regelmäßig erschöpfend.
...
Dann höre ich erstmal nichts mehr. Anscheinend geht es dann wieder ne zeitlang irgendwie. Bis zum nächsten Mal.
...
Wie das erst für den betroffenen Menschen sein muss?
Fragt die Person denn auch wie es dir dabei geht? Oder um es mit deiner Freundin zu sagen:
Lilly* hat geschrieben:Und meine Freundin hörte sich das so an und meinte ganz trocken: "Tja, dann mach nur weiter so, tut anscheinend noch nicht weh genug."
War wohl noch nicht erschöpfend genug...

...oder ist das jetzt zu gemein?
Versteh mich nicht falsch, ich bin immer der Ansicht, dass man Helfen soll, wenn man kann. Aber ich frage mich so langsam, braucht sie oder du unsere Hilfe?

Ich kann auch eine andere Frage in die Runde stellen:
Wann hat es bei euch klick gemacht, wie viele liebe Menschen mussten erst auf Distanz gehen?
Interessant ist auch die Frage:
Als es klick gemacht hat, war euer Umfeld ein Teil des Problems oder der Lösung?

Ich kann nur von mir und meinem Umfeld reden. Wenn da mal jemand große Veränderungen im Leben vorgenommen hat, dann meist mit neuen Menschen.

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Bei mir hat es Klick gemacht, nachdem meine schwere Depression positive Therapieergebnisse zeigte.
12.05.2007 / 12.05.2012 / 09.04.2013 / 27.05.2017
...an Tagen wie diesen, wünscht man sich Unendlichkeit
An Tagen wie diesen, haben wir noch ewig Zeit
In dieser Nacht der Nächte, die uns soviel verspricht
Erleben wir das Beste, kein Ende ist in Sicht
(Toten Hosen)
__________________________________________

BIG 25 Berlin 2015 HM 2:14:xx

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Hallo Catch,

auf jeden Fall schlagfertig, muss man dir lassen. Ja, ich sollte mich auch fragen, ob es für mich nicht erschöpfend genug war. :zwinker5:

Und wer jetzt hier Hilfe braucht... Ich bleibe von den Emotionen meiner Umwelt nicht gänzlich unberührt.
Den Verlauf, den diese Sache mir nimmt: 1) Sorge 2) Aktiv werden 3) eine Art von "Erschöpfung".
Dadurch, dass ich den Fall nun kommuniziert habe, erlebt ihr natürlich auch mich mit. Wie ich mir erst Gedanken über den Menschen mache und dann bei mir Auswirkungen rumkommen. :zwinker5: Logo, bleibt nicht aus. Wäre es mir völlig egal, würde ich mir keine Gedanken um den Menschen machen und es würde in mir auch nichts auslösen.

Aber eigentlich bin ich dafür, Probleme an der Wurzel zu packen. Also das lösen, wo es herkommt. Klar, wenn das nicht geht, muss ich mir überlegen, wie ich mit der Situation künftig umgehen will, um mich dem nicht immer wieder auszusetzen.
Wie Christoph ganz am Anfang schrieb: Wenn man sich verantwortlich fühlt und immer wieder scheitert.. blödes Gefühl.

Ich werde um Hilfe gebeten bei einer Sache, die ich nicht lösen kann.

Also, eigentlich geht es um den Menschen. Aber in Folge belastet es natürlich auch mich, das kann ich nicht verhehlen und das schien jetzt ja auch durch. War aber nicht mein Ursprung, den Thread zu eröffnen, sondern kam jetzt so.

Nur muss man sich um mich keinerlei Sorgen machen. Bei mir sind es ja nur kurzfristige, wenn auch wiederkehrende Auswirkungen. Die muss man sich nicht wiederkehrend antun, richtig. Also: Sofern Hilfe nicht ankommt, muss ich da wohl eine klare Linie ziehen, soweit ich bisher vernommen habe. Wenn ich in dieser Sache also keinen guten Einfluss nehmen kann, muss ich wenigstens schauen, dass die Sache keinen negativen Einfluss auf mich nimmt.

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Lilly* hat geschrieben: Auf den anderen Menschen habe ich wohl einfach nicht genug Einfluss.
Ich bin mir sicher, du hast hier auf so einige einen guten Einfluss. :)
Man kann nun mal nicht auf jeden Einfluss haben und das ist eigentlich auch ganz gut so.

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Catch-22 hat geschrieben:Ich bin mir sicher, du hast hier auf so einige einen guten Einfluss. :)
Man kann nun mal nicht auf jeden Einfluss haben und das ist eigentlich auch ganz gut so.
Yeah, fix die Dame. Noch schnell gecatcht vor der Änderung. Hab den Satz direkt (aber nicht schnell genug) geändert, weil er irgendwie doof war. :hihi:

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Hallo Lilly,

Rat

Meiner Meinung nach verstellt manchmal der zwanghafte Drang zu helfen den Blick auf das Wesentliche. Nicht für jedes Problem gibt es eine Lösung, nicht jedes Problem kann von mir gelöst werden, nicht alles lässt sich optimieren, nicht immer geht die Linie von rechts unten nach links oben.

Um diesen Blick zu bekommen, muss man manchmal erst einmal auch "einfach nur da sein" können: Warum will ich helfen ? Erwarte ich Dankbarkeit ? Möchte ich jemand in eine gesellschaftliche Norm zwingen ? Möchte ich jemand nach meinem Ebenbild formen ? Geht dies nicht vielleicht am Bedürfnis des anderen vorbei ? Was ist das eigentliche Problem ?

Geschichte

Meine Lieblingsgeschichte in diesem Forum zum Thema Wandlung:

http://forum.runnersworld.de/forum/tage ... ommen.html

Gee

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Catch-22 hat geschrieben: Ich kann auch eine andere Frage in die Runde stellen:
Wann hat es bei euch klick gemacht, wie viele liebe Menschen mussten erst auf Distanz gehen?
Interessant ist auch die Frage:
Als es klick gemacht hat, war euer Umfeld ein Teil des Problems oder der Lösung?
Interessante Frage übrigens.

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geebee hat geschrieben:Hallo Lilly
Hallo Gee! :hallo:

Ich habe deine Fragen gestern abend schon gelesen und sie mir durch den Kopf gehen lassen, um mir auch meiner eigenen Rolle und meinen Intentionen in diesem Konstrukt klarer zu werden.

Warum ich helfen will?
Ich bekomme mit, dass dieser Mensch nicht wirklich glücklich ist, und stellenweise sogar tieftraurig, manchmal gar verzweifelt.
Das tut mir leid. Jeder weiß, wie schlimm es ist, wenn man schlechte Laune hat oder traurig ist, das ist kein wünschenswerter Zustand. Und wenn das immer oder stets wiederkehrend da ist, ist das eine Last, die kein Mensch tragen sollte. Ich wünsche jedem Menschen, dass er am Lebensende, wenn er auf dem Sterbebett liegt, wenigstens im Großen und Ganzen zufrieden zurückschauen kann. Ich wünsche den Menschen um mich herum, dass sie glücklich sind.

Ob ich Dankbarkeit erwarte?
Ich versuche, hier wirklich ganz ehrlich mit mir selbst zu sein und nein, das erwarte ich nicht! Ich würde mich einfach nur freuen, ein zufriedenes Strahlen in den Augen des Menschen zu sehen, das würde mich mit Dankbarkeit genug erfüllen.

Möchte ich jemanden in eine Norm zwingen?
Auch hier ganz ehrlich: Nein! Ich will selbst nicht in eine Norm gezwungen werden und ich erzähle oft, wieviel Freude es mir bereitet, so viele unterschiedliche Menschen zu kennen. Als junges Mädchen habe ich Freunde gesucht, die ähnlich waren wie ich. Gleiche Ansichten, Interessen, Musikgeschmack. So war das damals. Das hat sich völlig gewandelt. Ich finde die ganzen unterschiedlichen Menschen mit ihren unterschiedlichen Ansichten und Lebensstilen wahnsinnig wichtig. Ich liebe das. Es erweitert meinen Horizont, es lehrt mich viele neue Dinge.
Wie eintönig wäre das Leben, wenn wir alle gleich wären?

Ob ich jemanden nach meinem Ebenbild formen will?
Die Frage ist schon mit der obigen beantwortet. Nein. Zusätzlich zu meiner Ansicht oben finde ich, dass eine von meiner Sorte reicht. :D
Außerdem bin ich gar nicht der Meinung, so ein nachahmenswertes Leben zu führen. Ich bin zufrieden und glücklich damit, ja. Aber es ist nix dolles, was man kopieren müsste. Ehrlich gesagt, bin ich sogar der Meinung, der liebe Mensch, der mir hier am Herzen liegt, führt in vielen Punkten ein viel vorbildlicheres Leben als ich (engagiert sich sozial sehr stark und viele andere Dinge, die ich wirklich lobenswert finde und die ich nicht für meine Umwelt tue!).

Geht es am Bedürfnis des Menschen vorbei?
Ja, das denke ich. Was ich in meinem Portfolio bieten kann, scheint dem Menschen ja nicht zu helfen. Daher habe ich hier auch um Rat gefragt.

Was ist das eigentlich Problem?
Das kann nur besagter Mensch wissen und sich darüber klar werden.


geebee hat geschrieben:Meiner Meinung nach verstellt manchmal der zwanghafte Drang zu helfen den Blick auf das Wesentliche. Nicht für jedes Problem gibt es eine Lösung, nicht jedes Problem kann von mir gelöst werden, nicht alles lässt sich optimieren, nicht immer geht die Linie von rechts unten nach links oben.

Um diesen Blick zu bekommen, muss man manchmal erst einmal auch "einfach nur da sein" können
Und hier kommen wir an einem Punkt, an dem ich eine Baustelle bei mir sehe.
Ich kann zwar mal einfach nur da sein. Aber eben nur mal. Wenn ich wiederkehrend mit etwas konfrontiert werde, also merke, das ist kein einmaliger Zustand, der jeden von uns Menschen mal trifft, sondern es ist ein Dauer- oder wiederkehrender Zustand, dann muss ich zugeben, kann ich das nicht! Dann leide ich zu sehr mit und möchte das ändern. Dann tue ich mich schwer, nichts zu tun oder zu sagen, sondern nur zuzuhören und da zu sein.

Mein Fazit in diesem Fall: Entweder daran arbeiten, den innerlichen emotionalen Abstand zu halten und "nur da sein" zu können oder aber, falls ich das nicht hinkriege, echte Distanz walten zu lassen und mich aus dem Thema rauszuziehen.

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Lilly* hat geschrieben: Der Hintergrund ist folgender:
Ein sehr lieber und mir sehr nahestehender Mensch hat mich heute um Hilfe gebeten und ich habe abgelehnt zu helfen. Und dies habe ich sogar recht klar und deutlich getan.
Meine ziemlich harte Empfehlung lautete sogar, das Gespräch mit dem Arzt einfach zu vergessen, sich Chips oder Schoki zu kaufen und vor den Fernseher auf die Couch zu legen.
...
Denn da kann ich nicht helfen, schließlich war ich schon immer schlank und sportlich, wie es heißt und könne mich da nicht richtig reinversetzen, was es heißt, das Ruder des Lebens komplett rumzudrehen. Und das stimmt vermutlich sogar.
Es ist genauso sinnlos, wenn ein starker Raucher jemanden fragt wie er aufhören oder wenigstens weniger rauchen könnte, der in seinem Leben noch nie eine Zigarette angefasst hat! Der Raucher wird es erst begreifen, wenn der innere Leidensdruck hoch genug wird und insofern sollte er weiter rauchen ... vielleicht kommt ja so seine Erkenntnis schneller!? Vielleicht aber auch nicht! Es soll Leute geben, die an ihren Süchten und schlechten Gewohnheiten sterben!
Steif
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Ständig verschwinden Senioren spurlos im Internet, weil Sie "ALT" und "ENTFERNEN" gleichzeitig drücken.

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Ich versuche mir das immer mit einem Art Kräfte- und/oder Zetdiagramm zu erklären. Jeder Mensch hat einen bestimmten (veränderbaren!) Level an Kraft und Zeit zur Verfügung. Im Falle des lieben Menschen wird viel Kraft/Energie und Zeit in die diversen sozialen Projekte investiert. Diese Energie und Zeit fehlt dann am anderen Ende. Nun ist es aber so, dass einige Dinge nur kraft- und zeitaufwändig erscheinen. Im Falle des vorher erwähnten Rauchens bedarf es erst der Erfahrung, dass es gerade das NIchttun ist, das den Zugewinn bedeutet. Bevor es losgeht ist es ein schwerer Angang und ein Berg, den man vor sich herschiebt. Wenn man den überwunden hat, sieht man nur noch das Positive.
Zurück zum Kräfte-/Zeitmodell ... man muss sich jetzt überlegen, ob man seine bisherige verfügbare Kraft anders aufteil oder ob man "beschließt", dass von nun ab mehr Kraft und Zeit zur Verfügung steht! Ich denke Letzteres geht früher oder später nach hinten los und ist zum Scheitern verurteilt!
Steif
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Ständig verschwinden Senioren spurlos im Internet, weil Sie "ALT" und "ENTFERNEN" gleichzeitig drücken.

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Lilly

Kurz meine Geschichte:
Wenn Vater mit 70 Herzinfarkt hat, du selbst stolze 110 kg auf die Waage bringst beide Eltern im Alter Bluthochdruck bekamen, da konnte ich mir gut meine Chancen ausrechnen. Das war der Beginn meines Walking Jahres.
Zum Laufen kam ich durch Endomondo etc, da ich meine Kollegen bewunderte die liefen...

Beides Motivationen, die du vielleicht weitergeben kannst.
Morchl
http://www.endomondo.com/stats/4520808
Ein rollender Stein setzt kein Moos an.
Member des Garmin Elite Teams. :Dhttp://www.kmspiel.de?lid=13889
Bild


09/14 Wachau HM : 2:09:47
04/15 VCM HM : 2:07:06
09/15 Wachau HM : 2:08:12
04/18 VCM HM : ???

Kilo killen 2018: Ziel: 85 kg, aktuell 92,4 kg

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Meiner Erfahrung nach, liebe Lilly, Dein Engagement in allen Ehren, solange der Leidensdruck desjenigen nicht hoch genug ist und er sich in seiner Opferrolle noch zu wohl fühlt und dadurch mehr Aufmerksamkeit bekommt, als wenn er was ändern würde, ist das alles vergebene Liebesmühe, die Dich nur mit hineinzieht und DIR Energie raubt.

Meine Meinung: Jeder ist für sein leben selbst verantwortlich. Wenn mich jemand um Rat fragt und ich ihm so einen ( auch ein paar Mal) gebe, aber sich nichts ändert, höre ich auf, meine Energie in soetwas zu stecken, denn es bringt nichts, außer, daß ICH mich schlecht fühle.

Eins habe ich (auch in Therapie) nämlich gelernt: Der einzige, der MEIN Leben dauerhaft ändern kann, bin ich selbst. Nur ich selbst habe es in der Hand, etwas anders zu machen. Und dafür muß ich aus meiner Komfortzone raus, egal wie, das ist hart, aber ich habe die Erfahrung gemacht, daß es sich lohnt.

Also, mein Rat: Dein Freund muß das selbst in die Hand nehmen. Und Du paß auf, daß du nicht zu vielEnergie in etwas steckst, bei dem von vorneherein klar ist, daß es scheitert.

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Lilly* hat geschrieben: den innerlichen emotionalen Abstand zu halten und "nur da sein" zu können
"Einfach nur da sein" ist etwas anderes als "nur da sein". "Einfach nur da sein" muss nicht bedeuten "emotionalen Abstand halten", ganz im Gegenteil.

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Danke euch allen für weiteren Input und Gedanken! :hallo:
Steif hat geschrieben:Ich versuche mir das immer mit einem Art Kräfte- und/oder Zetdiagramm zu erklären.
Das ist ein gutes Bild, was du da zeichnest. :daumen:
Das kann möglicherweise ein guter Denkansatz für die Person sein. Ich könnte mir beispielsweise gut vorstellen, dass der Mensch zuviel Kraft in andere investiert und für sich selbst nicht mehr viel überbleibt.
Morchl hat geschrieben: Beides Motivationen, die du vielleicht weitergeben kannst.
Danke Morchl! (Mensch, dich habe ich hier auch lange nicht mehr gelesen!) :hallo:
Caia hat geschrieben: Meine Meinung: Jeder ist für sein leben selbst verantwortlich. [...] Der einzige, der MEIN Leben dauerhaft ändern kann, bin ich selbst. Nur ich selbst habe es in der Hand, etwas anders zu machen. Und dafür muß ich aus meiner Komfortzone raus, egal wie, das ist hart, aber ich habe die Erfahrung gemacht, daß es sich lohnt.
Also, mein Rat: Dein Freund muß das selbst in die Hand nehmen.
Ja, das sehe ich ja genauso. Dennoch mag man ja unterstützen. Irgendwie.. :haarrauf:
geebee hat geschrieben:"Einfach nur da sein" ist etwas anderes als "nur da sein". "Einfach nur da sein" muss nicht bedeuten "emotionalen Abstand halten", ganz im Gegenteil.
Hm. Muss ich nochmal wirken lassen. Dieser "emotionale" Abstand ist ja eh so eine Sache.. :D
Ich habe früher jeden Tag Zeitung gelesen, abends Nachrichten geguckt, gerne Psycho-, Kriegs-, Actionfilme (die ganze Palette) geguckt und solche Sachen. Heute kann/will ich das nicht mehr. Ich habe gemerkt, dass zuviele Nachrichten runterziehen. Jeden Abend Tagesschau gucken würde mich verrückt machen. Ich kann und will Filme und Bücher in der Richtung nicht mehr sehen/lesen. Mach ich schon länger nicht mehr. Man sagt mir immer: "Mensch Lilly, das ist doch nur UNTERHALTUNG!!!" :klatsch:
Aber ich sehe das für mich nicht so. Egal, wie oft ich mir vorhalte, das sind Schauspieler, die nach einem Drehbuch agieren, habe ich dennoch den Gedanken im Kopf: "Aber das gibt es wirklich! Irgendwo in dieser Welt passiert es grad, dass ein Mensch ermordert wird, Krieg ist oder whatever." Und mir will einfach nicht in den Kopf rein, warum sich Menschen negative Dinge wie Folter, Mord, Krieg als Unterhaltung und sei es nur als Film oder Buch in ihrer Freizeit aussuchen. Nee, das kann und will ich für mich nicht. Ich kann auch keine "Ups, die Pannenshow" oder auch nicht diese "lustigen" Filmchen auf youtube sehen, wo sich Menschen auf die Fre.... legen. Das tut mir ja schon beim Zugucken weh. Ich denke, das porträtiert in Summe ganz gut meinen "emotionalen Abstand". Ich leide sehr bei allem mit. :rolleyes:
Der positive Effekt bei sein-lassen alltäglicher "Kleinigkeiten" war/ist deutlich spürbar bei mir. :daumen:

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Irgendwie fokussiert sich der Thread aber nun zu sehr auf mich statt auf die Person. Aber ist ja logisch.. Wir haben hier Input von mir, aber nicht von der Person. Das ist immer das Problem, wenn die Person nicht selber agiert, sondern ein Außenstehender. Kann ja nicht funktionieren. Aber es waren bisher interessante und gute Denkansätze dabei mit denen man "arbeiten" kann.

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Caia hat geschrieben:Meiner Erfahrung nach, liebe Lilly, Dein Engagement in allen Ehren, solange der Leidensdruck desjenigen nicht hoch genug ist und er sich in seiner Opferrolle noch zu wohl fühlt und dadurch mehr Aufmerksamkeit bekommt, als wenn er was ändern würde, ist das alles vergebene Liebesmühe, die Dich nur mit hineinzieht und DIR Energie raubt.

Meine Meinung: Jeder ist für sein leben selbst verantwortlich. Wenn mich jemand um Rat fragt und ich ihm so einen ( auch ein paar Mal) gebe, aber sich nichts ändert, höre ich auf, meine Energie in soetwas zu stecken, denn es bringt nichts, außer, daß ICH mich schlecht fühle.

Eins habe ich (auch in Therapie) nämlich gelernt: Der einzige, der MEIN Leben dauerhaft ändern kann, bin ich selbst. Nur ich selbst habe es in der Hand, etwas anders zu machen. Und dafür muß ich aus meiner Komfortzone raus, egal wie, das ist hart, aber ich habe die Erfahrung gemacht, daß es sich lohnt.

Also, mein Rat: Dein Freund muß das selbst in die Hand nehmen. Und Du paß auf, daß du nicht zu vielEnergie in etwas steckst, bei dem von vorneherein klar ist, daß es scheitert.
Es mag vielleicht aber auch Menschen geben, die einfach nur noch zu schwach sind um ihr Leben selbst umzukrempeln. Schon mal daran gedacht?
Denen gute Ratschläge dann wie eine Verballhornung ihrer Bedürfnisse vorkommen...
für die ein "Komm mal in die Puschen" wie ein Schlag in die Magengrube und ein "Nur du bist für dein Leben verantwortlich, änder' was" bedeutet "Du bist selbst schuld, dass du so scheiße/fett/häßlich/was auch immer bist."
Die einfach mal nur jemanden brauchen, der ihnen das Gegenteil beweist? Nicht nur mit Worten, sondern mit Taten.

Diese Menschen haben in der Regel nicht mehr die Kraft, das Selbstvertrauen oder sonst was um sich selbst aufzuraffen, sonst würden sie es meist tun.

Klar, gibt es auch die Variante, die sich in Selbstmitleid suhlt und die Aufmerksamkeit genießt wenn sie diese so bekommt.
Ob der Betroffene hier so einer ist steht uns aber nicht zu zu beurteilen.

Man kann auch Freunden helfen ohne sich emotional kaputt zu machen. Manchmal bedeutet es mehr eigene Zeit und Energie zu opfern, als man es unter normalen Umständen tun würde.

Sorry falls der Ton harsch rüberkommt, aber bei solchen Pauschalismen in diesem sensiblen Thema platzt mir manchmal die Hutschnur.

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Der Mensch muss selber aktiv werden, da stimme ich voll zu. Und man sollte sich als Außenstehender nicht zuviel davon anziehen, damit ist schließlich auch niemanden geholfen. Allerdings hat Mike auch recht, dass man mit einem pauschalen "sieh selbst zu" auch sehr vorsichtig sein muss. Da ist wahrlich Fingerspitzengefühl gefragt.
MikeStar hat geschrieben:Es mag vielleicht aber auch Menschen geben, die einfach nur noch zu schwach sind um ihr Leben selbst umzukrempeln. Schon mal daran gedacht?
:daumen:
Würde da einen Ansatz sehen beim Bild, welches Steif gemalt hat. Falls zu wenig Kraft vorhanden ist, um Dinge in seinem Leben anzugehen, schauen wo man Kraft sparen oder Kraft generieren kann.

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Schon eine ganze Weile lese ich hier mit und staune über die vielseitigen, wohlüberlegten Vorschläge, die die betreffende Person auf den besseren Weg bringen sollen.
Es ist sicher nicht einfach, zumal Psychologie meiner Meinung nach zum Bereich Chaosforschung gehört. Soll heißen, daß man möglicherweise bei gleicher Vorraussetzung und gleicher Einwirkung komplett verschiedene Resultate erzielen kann.



Um nochmal auf den Anfang zurück zu kommen: Ich fand jedenfalls deine Bemerkung, sich mit Chips und Schokolade vor die Glotze zu legen, nicht so verkehrt, nachdem du es ja auf die weiche Art schon probiert hast. Gibt es doch tatsächlich Querköpfe (und dazu zähle ich mich), bei denen so eine zunächst unfreundliche Äußerung evtl. eher Wirkung zeigt (Klick!), als gutgemeinte Ratschläge. Es könnte zu einer „nee, den Gefallen tu ich dir nicht“ Reaktion kommen, wer weiß.

Irgendwie hab ich auch das Gefühl die Person genießt deine Hilfsversuche (und sie Ablehnen zu können), das bringt Aufmerksamkeit.


Ansonsten würde ich versuchen dieses Thema mit der Person sein zu lassen, sofern es möglich ist, und nur im Kreis rum gejammert werden soll, anstatt konkrete Schritte an zu gehen.
Laufen unter Palmen

"You gotta keep on keepin´on." (Joe Dirt)

http://www.laufsport-liga.de/profil.html?u=19280

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Mein Kick war einfach wie bei vielen irgendwann Leidensdruck.
Auch wenn es für die Allermeisten nicht in Frage kommen kann:Meine Lösung war die Hilfe nach professioneller Hilfe. Nach Reinzappen in irgendwelche RTL-Sendungen, wo stark übergewichtige Menschen mit Hilfe eines Personal Trainers abnehmen sollten, habe ich mich gefragt, ob es vielleicht eine Idee wäre und überhaupt machbar. Gegoogelt, ein paar Leute angeschrieben, nach Preisen gefragt. Mmm, ich hatte mir aufgrund von in letzter Zeit mehr verdientem Geld einen gewissen Rahmen gesetzt. War doch teurer, gut, ist halt so. Ich wusste aber, dass ich eben einen gewissen Druck von außen brauchte, wo ich keine Ausreden geben könnte.
Als DIESER Schritt gemacht worden war (Person gefunden und ersten Termin gehabt, überprüft, dass man zusammenarbeiten will), war ich drin. Die Termine waren abgemacht, da ist keine Ausrede möglich, wenn man verabredet ist oder jemand vor der Tür steht. und da ich nicht wenig Geld in Sportstunden ausgegeben habe, war die Motivation, die Schokolade ein bisschen häufiger zur Seite zu lassen auch gesteigert. Nach ein paar Monaten habe ich mich bei einem "Bootcamp" in der Nähe angemeldet. Da hat man auch feste Termine, und die Gruppe fragt schon nach, wenn man nicht da gewesen ist. Also noch Druck aber ein anderer. Beim Bootcamp war ich mehr als ein Jahr, bis es mir zuviel wurde, weil ich auch schliesslich mehr laufen wollte.
Den damals gefundenen Personal Trainer sehe ich noch ab und zu, so zur Kontrolle, weil es mir gut tut. Ich sehe es als Investition. Die Urlaube sind in den letzten 2 Jahren - auch aus anderen Gründen - quasi weggefallen, das Geld ist in meine gute Laune und meinen Körper investiert worden und ich könnte mir jetzt nicht mehr vorstellen, mehr als eine Woche gar nichts zu machen.

Die finanzielle Investition konnte ich mir zu dem Zeitpunkt gut leisten. Ich hatte ein paar Monate vorher meine erste feste Stelle angetreten und lebte summenmäßig weiter von meinem Ausbildungsgehalt, so dass sich der Überschuss eben nach Reichtum anfüllte.

Für MICH gilt: KEIN Freund der Welt hätte mir helfen können, weil ich eben ganz gut in Ausreden war. Ich hatte auch schon mal angefangen, mit meinem Freund zu laufen. Aber irgendwie klappte es nicht, wie ich es wollte, habe es an ihm ausgelassen usw... und das wollte ich nicht mehr. Mich selbst belügen, helfende Menschen vergraulen, usw.. Das hätte ich mir nie bei jemandem erlaubt, der extra für mich auf der Matte stand. aber sicher eine Typsache.

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Lilly* hat geschrieben:Ob ich Dankbarkeit erwarte?
Ich versuche, hier wirklich ganz ehrlich mit mir selbst zu sein und nein, das erwarte ich nicht! Ich würde mich einfach nur freuen, ein zufriedenes Strahlen in den Augen des Menschen zu sehen, das würde mich mit Dankbarkeit genug erfüllen.
Wow - ohne Kommentar. Diesen wirklich großartigen Satz wollte ich nur nochmal aus den vielen großartigen Gedanken hier herausheben.

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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man könnte wohl sehr viel geld damit verdienen, wenn man wüsste wie man menschen helfen kann, sich selber zu motivieren. Aber dafür gibt es wohl kein geheimrezept.

mein größter motivator waren einmal angst um mein leben und einmal ein riesiger leidensdruck der mich dann dazu brachte hilfe auf professioneller ebene zu suchen. die größte hürde war das erstmal überhaupt zu wollen dass es mir besser geht. und dabei ist es glaube ich ganz egal, um welches problem es geht, an dem man arbeiten möchte. das selber wollen muss irgendwoher kommen. aber ich glaube nicht dass es plötzlich kommt. ich glaube es braucht viele tausend kleine schritte bis es irgendwann leichter wird, das neue anzunehmen. und irgendwann das neue zu wollen.
was daran so schwer ist? der mensch ist bequem. immer. der eine mehr der andere weniger, aber generell zielen die allermeisten bemühungen menschlichen tuns auf bequemlichkeit ab. wie bitte soll man jemanden davon überzeugen dass das unbequeme auf einmal das bessere sein soll? das geht wohl nur durch harte erlebnisse.. körperliche warnzeichen, menschliche zurückweisungen.

ein idee wäre ein fixer termin pro woche wo du mit dem freund irgendetwas aktives machst. auf diese weise entsteht gewohnheit. und gewohnheiten möchte man irgendwann nicht mehr missen.
16.9.2017: 7km

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Mir geht nicht aus dem Kopf, wie du beschrieben hast, wie du dich fühlst ihm gegenüber - wie vor einem Haus, zu dem du einen Eingang suchst und suchst und es gibt einfach keine Tür.
Ich denke, das ist es, worum es tatsächlich geht - genau um dieses Gefühl. Ohnmacht - das Gefühl, nichts bewirken zu können und nicht handlungsfähig zu sein. Vermutlich ist es ein Gefühl bzw. ein Zustand, der schon sehr viel älter ist als der konkrete Anlass.
Oder - abstrakter - er soll etwas tun und vielleicht ist ja gerade die Ohnmacht der Zustand, der ihm ein intaktes Selbstgefühl garantiert und Handeln führt ihn auf Glatteis. Wenn man im Kontakt mit einer bestimmten Person ein sehr starkes Gefühl erlebt, ist es ja im Grunde das Spiegelbild dessen, was diese Person quasi auslagert im Kontakt.
Das würde heißen, die Lösung liegt erst einmal nicht innerhalb des postulierten Problems, sondern das formulierte Problem bietet nur den Anlass, eben diese Gefühle zu formulieren und was dem zu Grunde liegen könnte, kann diese Person nur selbst herausfinden - am besten mit Unterstützung eines klar spiegelnden Gegenübers, das nicht involviert ist durch eine Beziehung außerhalb dieses Prozesses.
Ich hoffe, das ist jetzt nicht zu verklausuliert...

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Lilly* hat geschrieben:... Ich habe früher jeden Tag Zeitung gelesen, abends Nachrichten geguckt, gerne Psycho-, Kriegs-, Actionfilme (die ganze Palette) geguckt und solche Sachen. Heute kann/will ich das nicht mehr. Ich habe gemerkt, dass zuviele Nachrichten runterziehen. Jeden Abend Tagesschau gucken würde mich verrückt machen. Ich kann und will Filme und Bücher in der Richtung nicht mehr sehen/lesen. Mach ich schon länger nicht mehr. Man sagt mir immer: "Mensch Lilly, das ist doch nur UNTERHALTUNG!!!" :klatsch:
Aber ich sehe das für mich nicht so. Egal, wie oft ich mir vorhalte, das sind Schauspieler, die nach einem Drehbuch agieren, habe ich dennoch den Gedanken im Kopf: "Aber das gibt es wirklich! Irgendwo in dieser Welt passiert es grad, dass ein Mensch ermordert wird, Krieg ist oder whatever." Und mir will einfach nicht in den Kopf rein, warum sich Menschen negative Dinge wie Folter, Mord, Krieg als Unterhaltung und sei es nur als Film oder Buch in ihrer Freizeit aussuchen. Nee, das kann und will ich für mich nicht. Ich kann auch keine "Ups, die Pannenshow" oder auch nicht diese "lustigen" Filmchen auf youtube sehen, wo sich Menschen auf die Fre.... legen. Das tut mir ja schon beim Zugucken weh. Ich denke, das porträtiert in Summe ganz gut meinen "emotionalen Abstand". Ich leide sehr bei allem mit. :rolleyes:
Der positive Effekt bei sein-lassen alltäglicher "Kleinigkeiten" war/ist deutlich spürbar bei mir. :daumen:
Ich habe jetzt in den letzten Wochen alle 6 Staffeln von "The Walking Dead" gesehen, mit jeweils 15 Folgen oder so, teilweise 4,5,6 Folgen hinter einander ... da gibt es ständig Szenen mit "expliziter Gewalt", ist normalerweise auch nicht mein Ding. Die Menschen leben da in einer Welt unter permanenter Bedrohung und funktionieren als Gruppe super miteinander, ohne viel zu Reden und zu Besprechen, das Handeln bestimmt ihr (Über)Leben. Zwischenzeitlich landen sie für eine Zeit lang wieder in einer heilen Welt hinter einem schützenden Zaun und können wieder ein "normales" Leben führen zusammen mit "normalen" Menschen und sie sind anfangs total überfrordert mit dem ständigen Gequatsche über alltägliche Nichtigkeiten und "Luxus"problemen. Dieses Durcheinandergequtsche, diese vielen unwichtigen Fragen, die man gestellt bekommt und auf die man alle eine Antwort finden muss ... Wenn man sich nicht mehr mit den existentiellen Fragen ums Überleben auseinander setzen muss, dann bekommen andere Dinge eine Wichtigkeit, die sie gar nicht verdienen. "Ich würde gerne dasunddas mal kochen, aber ich habe Sorge, dass das meinem Mann nicht schmecken könnte." Fassungslosigkeit auf der anderen Seite "DAS macht dir Sorge?" ... Wenn man keine wirklichen Probleme hat, dann gewinnen offenbar die nichtigen Probleme immer mehr an Wichtigkeit und können bedrohliche Formen annehmen ...

Edit: Gut, passt hier eigentlich nicht rein, abervich lasse es trotzmem mal so stehen.
2022: erledigt: G1-Grüngürtel, Kölnpfad 100k, Burginsellauf Delmenhorst 24h Staffel(!), Mega Marsch Köln (63k) ... geplant: nix

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Witzig - ich hör seit Tagen ungewollt den Soundtrack dieser Serie mit, während ich meine abendlichen Übungen für die Hüfte absolviere - das ist ein Gekreische und Geächze vom Feinsten (nicht von mir, sondern von den verflixten Beißern) - ich kann gar nicht sagen,wie mich das nervt...ich bin heilfroh, dass die letzte Folge zwischenzeitlich angeschaut wurde - ich komm mir schon richtig zerfleischt vor... :D

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Fred128 hat geschrieben:
Edit: Gut, passt hier eigentlich nicht rein, abervich lasse es trotzmem mal so stehen.
Doch, das passt
12.05.2007 / 12.05.2012 / 09.04.2013 / 27.05.2017
...an Tagen wie diesen, wünscht man sich Unendlichkeit
An Tagen wie diesen, haben wir noch ewig Zeit
In dieser Nacht der Nächte, die uns soviel verspricht
Erleben wir das Beste, kein Ende ist in Sicht
(Toten Hosen)
__________________________________________

BIG 25 Berlin 2015 HM 2:14:xx

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Durchbeißerin hat geschrieben:Witzig - ich hör seit Tagen ungewollt den Soundtrack dieser Serie mit, während ich meine abendlichen Übungen für die Hüfte absolviere - das ist ein Gekreische und Geächze vom Feinsten (nicht von mir, sondern von den verflixten Beißern) - ich kann gar nicht sagen,wie mich das nervt...ich bin heilfroh, dass die letzte Folge zwischenzeitlich angeschaut wurde - ich komm mir schon richtig zerfleischt vor... :D

Meine absolute Lieblingssendung, und da obwohl ich kaum Fernsehen gucke.

George A. Romero, der "Erfinder" der Zombies mag die Sendungen allerdings nicht. Seltsam eigentlich, da ihm die Gruppendynamik immer sehr wichtig war und die Zombies nur ein Vehikel waren, um Spannungen zu produzieren.
.. bis der Arsch im Sarge liegt!

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Scheiße. Da komm ich grad vom Weihnachtsmarkt und bin endgültig im tiefsten Weihnachtsfieber angekommen, mehr so dieses "I´m dreaming of a white christmas la la laaa" im Kopf, links funkeln Tannenbäumchen und rechts die Sterne und vor mir grinst ein Elch und nun krieg jetzt thematisch den Dreh zu den Zombies nicht. :motz:

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Lilly* hat geschrieben: ..... und nun krieg jetzt thematisch den Dreh zu den Zombies nicht. :motz:
Das musst Du ja auch nicht. Dieses norddeutsche "Kinnings, bitte beim Thema bleiben" hätte gereicht - natürlich nur dann, wenn Du das mit Deinem Beitrag hättest ausdrücken wollen.

Knippi (Praktikant in diesem Bereich)

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hardlooper hat geschrieben:Das musst Du ja auch nicht. Dieses norddeutsche "Kinnings, bitte beim Thema bleiben" hätte gereicht - natürlich nur dann, wenn Du das mit Deinem Beitrag hättest ausdrücken wollen.
Nö, meinte ich nicht. Wer noch Input zu dem Thema hat, mag es gerne hier einwerfen. Solang gebe ich aber frei für Zombies. :zwinker5:
Aber es ist so unweihnachtlich... . :confused: Wie wäre es mit einer weihnachtlichen Alternative? Waldwichtel oder sowas? :confused:

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Um den Dreh am Revolver zurück zum Thema zu finden ... ganz intensive "Klick"-Erlebnisse hat man z.B. beim russischen Roulette, dabei ist man soo erleichtert, wenn es endlich Klick gemacht hat im Kopf.

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Boah, zur Weihnachtszeit bin ich immer auf diesem total besinnlichen Trip. In meinem Köpfchen tanzen Schneeflöckchen, die Schlittenglöckchen klingeln, der Chor singt... :hihi: Mit einer Pistole in den Kopf schießen ist ja noch übler als das Zombie-Thema... :uah:

Wie wäre es mit einer Schneekanone? Oder Konfetti-Pistole? Quasi ein Glücksgefühl-Kick?
Ist es nicht so, dass das Gehirn bei neuen Erlebnissen neue Synapsen ausbildet? Oder die Reframing-Methode? Negative Erlebnisse mit positiven überlagern?
Vielleicht muss man im ersten Schritt gar nicht zum positiv Denken kommmen, sondern positives erleben? Das überlagt, schüttet Endorphine aus und sorgt in Folge eher für positive Gedanken?

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Lilly* hat geschrieben:Wer noch Input zu dem Thema hat, mag es gerne hier einwerfen.
Frag Deinen Freund doch einmal, wie er sich vorstellt, dass sein Leben in 10 Jahren aussehen wird, wenn er
a) weiterhin so lebt, wie bisher
b) wenn er es schafft, eine sportliche Lebensstiländerung zu erreichen.

Wie würde das sein, wie würde es sich wohl anfühlen? Hinsichtlich objektiver Parameter und Lebenszufriedenheit.

Am besten wäre, wenn er diese Fragen nur für sich schriftlich ausarbeitet, sonst kommen erwartbar wieder "Ja, aber"-Argumentationen.

Gehe davon aus, dass er sich die Änderung (zumindest latent) dringend wünscht, also an sich genug Veränderungsmotivation vorhanden ist, aber zu wenig Veränderungszuversicht.

In einem zweiten Schritt könntest Du versuchen, diese Veränderungszuversicht zu stärken und dann ähnlich vorgehen und ihn schriftlich, nur für sich selbst Faktoren finden lassen, die eine Veränderung ermöglichen. Wie muss ich meine Prioritäten sortieren, wie kann ich die Veränderung planen und was kann ich tun, um den Plan gegen Verhaltensrückfälligkeiten in das alte Muster widerstandsfähig zu machen?

Kannst Dir ja auch mal das hier anschauen. :wink:
Bild
Was ist Folding@home?:geil: Mach doch mit in unserem Folding@home-Team!:geil:

Wer aufhört besser zu werden, hat aufgehört gut zu sein.
14.11.´10 Tenero M: 2:58:06 :)
13.11.´11 Tenero HM: 1:23:02
29.7.´12 Radolfzell 10k: 37:33
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