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Ein ehem. Ultramarathoni beginnt wieder von Vorne!

#3

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Czynnempere hat geschrieben:Hallo Kris,

Mittlerweile bin ich wirklich gespannt, was das Problem oder vielmehr die Ursache Deiner Rückenschmerzen und der Fehlstellung ist.

Alles Gute!
Ja, das bin ich auch. Aber der Physio scheint auf der richtigen Spur zu sein. Die Beschwerden beim Sitzen im Rücken werden weniger. Er hat mir auch gut erklärt, dass der Ischiasnerv anscheinend gereizt ist, weil die Muskeln verhärtet sind. Ist ja nicht nur der Rücken, sondern das geht bis in den... Hintern. Und das wird jetzt seine Zeit dauern, bis die Muskeln locker sind.

Heute war es mal wieder soweit. Trotz Unwetterwarnung zog es mich in den Wald. Heute gab es alles. Regen, Wind, Matsch war ohnehin überall auf den Wegen verstreut. Ich ließ die Stöcke zu Hause und trabte die kurze Strecke ab, die ich auf ca. 4 Km schätzte. Für die mittlere Runde hatte ich bei dem Wetter keine Muße. Außerdem plagte mich noch immer eine leichte Heiserkeit. Ich wollte es nicht übertreiben.

Die Luft war auch nicht so angenehm für mich. Unterwegs musste ich mehrmals das Spray nehmen, aber großartig gewirkt hat es nicht. War wohl der Feinstaub :zwinker2:

Einigen Spaziergänger bin ich begegnet, aber keine Sportler. Wo waren sie bloß? Bestimmt allesamt im warmen Hallenbad. Dann traf ich auf eine Frau, die zwei Hunde Gassi führte und zwei kleine Hunde nicht. Die stürmten laut bellend auf mich zu und umkreisten mich. Zum ersten Mal in meinem Läuferleben war ich wirklich trittbereit mit meinen Füßen. Hätte einer mich gebissen, wär er ins Gebüsch geflogen. Ich bin dann langsam mit den kläffenden Hunden weiter gegangen (die mich weiterhin umzingelten und hochsprangen) und habe einfach nur mit dem Kopf geschüttelt. Wenigstens hat sich die Frau noch entschuldigt. Aber ich denke immer an die, die echt Angst vor Hunden haben. Die hätte das traumatisiert. Sowas hake ich aber dann auch recht schnell ab, weil ich keine Lust habe, mir meine Laune deswegen zu verderben.

Die witzigste Begegnung hatte ich später dann mit einem Reh, welches ganz forsch vor mir aus dem Wald gelaufen kam. Da meine Brille voll mit kleinen Wassertropfen war, trabte ich weiterhin auf den vermeintlichen "Hund" zu, bis ich dann doch stehen blieb und mich fragte, ob das da vorne wirklich ein Hund war. Ich konnte die Rasse einfach nicht erkennen und die Größe stimmte auch nicht.

Der Hund erstarrte und blickte mich an. Plötzlich galoppierte er wieder in den Wald hinein. Da wusste ich, dass es ein Reh war. :hihi:

Ansonsten war es matschig und zeitweise rutschig. Ich brauchte ein paar Gehpausen und trabte sonst auch nicht sehr schnell. Dennoch war es ein schöner Lauf gewesen und auch die Strecke ist ganz nett traben. Sie hat bei all den Strecken die wenigsten Höhenmeter.
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Ui, in deinem Wald ist es ja richtig schön rutschig... Von Schnee keine Spur... Toll, dass du bei jedem Wetter rausgehst! Ich habe neulich auch zwei Rehe gesehen, die aus dem Wald in den Weinberg gesprungen sind. Das sind die nettesten Begegnungen, die man so hat, wenn man laufen ist, oder? Manchmal streift auch mal ein Bussard über den Weinberg...
Als ich heute morgen zur Arbeit gelaufen bin, habe ich ein kleines Mäuschen die Treppen hochgejagt... Es war die letzte Treppe kurz vor dem Ziel, sodass ich noch mal etwas Gas gegeben habe. Das Mäuschen muss da wohl ebenso nichtsahnend wie ich gesessen haben und hat sich dann mal lieber vom Acker gemacht. Die kleine Maus war viel schneller oben als ich. Sie lief in einer kleinen Rinne, die direkt an die Treppe anschließt, während ich die Stufen hochmusste... Gemein... Ja, solche Momente sind echt schön zu Beginn eines Tages!
sonstige Späße:
25.02.2023 HaWei by night 10km

Halbmarathons:

26.03.23 Freiburg-Marathon #49
21.05.23 Stuttgart-Lauf #50
17.09.23 Badenmarathon #51
08.10.23 Schwarzwaldmarathon #52

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Katz hat geschrieben:Ui, in deinem Wald ist es ja richtig schön rutschig... Von Schnee keine Spur... Toll, dass du bei jedem Wetter rausgehst! Ich habe neulich auch zwei Rehe gesehen, die aus dem Wald in den Weinberg gesprungen sind. Das sind die nettesten Begegnungen, die man so hat, wenn man laufen ist, oder? Manchmal streift auch mal ein Bussard über den Weinberg...
Ja, ich freue mich immer, wenn ich wilde Tiere sehen kann. Ein Schönwetterläufer war ich noch nie. Aber ich gebe zu, dass so richtig kalter Regen und Wind nicht gerade angenehm sind.
dicke_Wade hat geschrieben:Au ja, Matschepampe im Wald! Sowas mag ich :)

Gruss Tommi
Mir war das schon ein wenig zuviel. Hat wohl Sinn gemacht, den Avatar zu verändern :D

Hab halt echt Schiss, auszurutschen und hinzufallen. Das muss nicht sein.

#Update

War gerade beim HNO gewesen, da die Heiserkeit und die Beschwerden im Hals nicht weggingen (ich hatte das seit Silvester). Resultat: Kehlkopfentzündung + Entzündung der Nasennebenhöhlen.

Jetzt muss ich diese und kommende Woche erstmal Nasenspray und Antibiotika nehmen. Den Januar kann ich sporttechnisch abhaken. Aber ich blicke zuversichtlich auf den Februar. :nick:
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Krisrennt hat geschrieben:Hab halt echt Schiss, auszurutschen und hinzufallen. Das muss nicht sein.
Nein auf keinen Fall! Heute lief ich über ne Brücke und gerade da war es noch gefroren und ich lief sehr sehr vorsichtig :daumen:
Krisrennt hat geschrieben:#Update

War gerade beim HNO gewesen, da die Heiserkeit und die Beschwerden im Hals nicht weggingen (ich hatte das seit Silvester). Resultat: Kehlkopfentzündung + Entzündung der Nasennebenhöhlen.

Jetzt muss ich diese und kommende Woche erstmal Nasenspray und Antibiotika nehmen. Den Januar kann ich sporttechnisch abhaken. Aber ich blicke zuversichtlich auf den Februar. :nick:
Ach Mensch! Aber nun hast du ne Diagnose und es wird mit der Medizin nun hoffentlich heilen. Wünsche dir alles Gute :)

Gruss Tommi
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Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

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Danke für eure Nachrichten. Direkt nach dem HNO Arztbesuch brach eine Erkältung total heftig aus. Als ob sie gewartet hätte...

Leichte Halsschmerzen habe ich bis heute... eigentlich müsste ich nochmal zum HNO Arzt gehen, aber ich bin so genervt von all den Arztterminen...

[Vorsicht, es folgt ein weiterer Krankenbericht]

Aber das sollte es nicht sein. Im Anschluss danach musste ich zum FA, der eine Gebärmuttersenkung diagnostizierte. Das ist natürlich so ne Sache, die mich gerade körperlich verunsichert. Ich soll erstmal Beckenbodenübungen machen + NW + abnehmen. Im halben Jahr darf ich dann wieder vorstellig werden. Meiner Meinung nach ist das eine Sache, die operiert werden muss, weil die Gebärmutter nunmal nicht zurück geht wenn sie schon den Abflug Airport verlassen hat (wenn ihr versteht was ich meine). Immerhin verstehe ich jetzt, warum ich gut und gerne 3 x in einer Stunde beim Sport in die Büsche muss. Und auch Nachts werde ich in regelmäßigen Abständen geweckt. Ist alles andere als schön und ich fühle mich auch seitdem in meinem Körper nicht wohl, weil ich weiß, dass sich das ganze auch als Prolaps entwickeln kann. Zudem kommen leichte Unterleibsschmerzen hinzu.

Das hohe Gewicht mag ein Faktor sein, aber ich habe eine Bindegewebsschwäche. Immerhin kann ich einen Leistenbruch in meiner Krankheitskarriere vorweisen, den ich mit damaligen 60 athletischen Kgs erlitten habe.

Ich werde dennoch jetzt in diesem halbe Jahr wirklich motiviert Beckenstabilisierungsübungen absolvieren und fleißig meine NW Stöcke schwingen. Dann muss ich mir nicht vorwerfen, zu wenig getan zu haben, falls keine Besserung eintritt. Da ich leider eine lange Krankengeschichte mit Schmerzen habe (und oft für die befreiende Op betteln musste), bin ich wirklich eher dafür, sie zu entfernen (die Gm, nicht die Op!). Denn mit dem steigenden Alter wird das Gewebe sicher nicht besser. Und so etwas zu haben, obwohl ich nie schwanger war, ist schon etwas niederschmetternd, muss ich sagen.

Das dazu erstmal. Ich habe das hier so offen geschrieben, weil das für mein kein Tabu Thema ist und ich der Meinung bin, dass viel zu oft über so etwas geschwiegen wird. Das muss nicht sein. Niemand muss sich das ja durchlesen (habe extra oben ja gewarnt!). Also nächste Woche wird wieder genordikt. Das Laufen muss ich jetzt erstmal ad acta legen, denn diese Bewegungen sind doch zu heftig und ich habe da zu große Angst, dass der Prolaps dadurch entsteht.

Sorry für die Info, aber ich wollte euch informieren, warum es gerade so still war.
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Czynnempere hat geschrieben:Du bist ja wirklich nicht vom Glück verfolgt. Ich wünsche Dir, daß es Dir körperlich bald wieder besser geht. Ob Du läufst oder walkst, ich freue mich von Dir zu lesen .
Wenn man einen Lauf hat, hat man einen Lauf. Meine Mutter fragt mich auch schon des öfteren, ob ich nicht mal ne Woche Pause einlegen möchte, so schnell regnet es neue Diagnosen. Ich bin da aber auch so dankbar, dass ich mich so gut mit ihr austauschen kann!

Jetzt geht es mir etwas besser - ich freue mich darauf, die Tage wieder walken zu gehen und einfach genießen, draußen zu sein. :nick:
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Czynnempere hat geschrieben:Du bist ja wirklich nicht vom Glück verfolgt. Ich wünsche Dir, daß es Dir körperlich bald wieder besser geht. Ob Du läufst oder walkst, ich freue mich von Dir zu lesen .
Jo, dem schließe ich mich voll an, alles Gute wünsche.

Gruss Tommi

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Den ganzen "guten Wünschen zur Besserung" kann ich mich nur vollumfänglich anschließen :nick:

Uwe
Disziplin bedeutet, dass man Dinge tut, die keinen Spaß machen.
Für alles, was man gerne tut, braucht man keine Disziplin!
Lilli Palmer

#4

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Gestern hatte ich Zeit und Lust, mal wieder eine Runde zu nordiken. Die kleine Runde sollte es sein, nichts weltbewegendes. Immerhin hatte ich seit einem Monat keinen Sport mehr absolviert. Unglaublich, wie schnell die Zeit vergeht.

Mit den Stöcken bewaffnet, ging es dann auch gleich motiviert los, in einem gemütlichen Welchen-Kuchen-würdest-du-backen-Renate-Tempo. Aber ich wollte es einfach auch nicht gleich wieder übertreiben. War froh, überhaupt draußen zu sein.

Das Wetter war schön. Sonnig, etwas kühl, aber das änderte sich auch schnell mit der passenden Bewegung. Unterwegs traf ich dann noch auf eine Gruppe Schottischer Hochlandkühe, die auf der Wiese wie in einem Sitzstreik (oder Arbeitskreis? Selbsthilfegruppe?) angeordnet saßen. Wenn sie diskutierten, taten sie es in einem ruhigen Ton - denn als ich ein Foto machte, konnte ich keine aufgeregten Muh-Laute vernehmen. Aber ich schweife ab...

Die Runde war kurz (schrieb ich ja schon) und ich genoss die Sonne. Einfach schön.
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Kühe im Stuhlkreis … :hihi:

Etwa so ?
  • Gisela: "Hallo, ich heiße Gisela und werde gemobbt."
  • Ortrude: "Möchtest du drüber reden, Gisela ?"
  • G: "Ja, aber ich schäme mich doch so. Alle sagen immer, das läge an mir, ich wolle es doch auch."
  • O: "Wie oft passiert das denn ?"
  • G: "Regelmäßig. Mein Chef, dieser übergriffige Mensch, kommt jeden Morgen und jeden Abend."
  • O: "Und was macht er dann ?"
  • G: "Er grabscht"
  • O: "Er grabscht ? Wohin grabscht er dich ?"
  • G: "Ein widerlicher Busengrabscher ist das."
  • O: "Und du bist sicher, dass du es nicht provozierst ?"
  • G: "Ja, bin ich - er hat doch so eklig kalte Hände ."
  • O: "Mumumuh, die Männer sind doch alles Schweine, mumumuh."
  • G: "Muhuhuuuuuuuuuu!"

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

#5 (K)eine Runde um den See

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Bei dem schönen Wetter konnte ich mich nicht an mich halten und musste raus in die Natur.

In der Nähe meiner gewöhnlichen Laufstrecke gibt es einen See. Und heute wollte ich einfach mal schauen, ob man diesen umrunden könnte. Gesagt getan, die Stöcke in die Hand genommen und motiviert losgewalkt, musste ich doch nach kurzer Zeit feststellen, dass der Weg sich immer weiter vom See entfernte. Und als es in Richtung Dorf + Straße ging, drehte ich kurzerhand um.

Auch zwei Rentner, die auf einer Bank saßen (ihre Nordic Walking Stöcke in der Hand) schüttelten traurig mit dem Kopf, als ich sie fragte, ob es einen Rundweg um den See gäbe. Also kein Rundweg. Nagut.

Dann stöckerte ich wieder zurück und den gewohnten Weg weiter entlang. Zwischendurch setzte ich mich auf eine Bank, telefonierte mit Mutti und genoss die Sonne. Mit frischer Kraft ging es den restlichen Weg (ca. 1 Km) bis zur Bushaltestelle. Ich musste mich nach diesem Marsch auch erstmal wieder setzen und Kraft tanken.

Nordic Walking ist eben echt ein sehr anstrengender Sport.
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Katz hat geschrieben:Ja, das ist es! Schöne Frühlingsbilder! Wie geht es dir momentan? Wird es besser?
Ähm, ja also schwierig. Die GM klettert von selbst ja nicht wieder hinauf, d.h. ich habe weiterhin mit Blasenproblemen und Unterleibsschmerzen (diese jedoch nicht oft und nicht heftig) zu kämpfen. Die Blasenprobleme sind am nervigsten, vor allem, wenn man in der Natur Sport macht und sich ständig Gedanken macht, wo man pinkeln kann.

Aber ich habe morgen einen weiteren Frauenarzttermin, bei einer Frau, wo ich völlig überraschend (und dafür bin ich dem Herrn so dankbar) so schnell einen Termin bekommen habe. Normalerweise muss man bis zu 6 Monate auf einen Termin warten. Ich werde mir mal eine zweite Meinung einholen und hoffen, dass sie mich ernst nimmt.

Ich schreibe hier so wenig ausführlich wie möglich, weil mich das ganze Thema mittlerweile selbst nervt und ich auch keine Lust habe, jeden Tag an die GM zu denken. Sowas zieht auch einen runter. Trotzdem hoffe ich natürlich, dass ich morgen einer Ärztin gegenüber sitze, die Verständnis für meine Situation hat und mir helfen möchte. :)

Bis auf weiteres fokussiere ich mich mehr darauf, mir meinen Sport nicht vermiesen zu lassen und nehme die Umstände so hin, wie sie sind.
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Den Wünschen von der Katz schließe ich mich gerne an :) Und ja, du hast das Wetter bestens genutzt :daumen:

Gruss Tommi
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Thorsten Havener

#6

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Nach dem doch enttäuschenden zweiten Arzttermin beschloss ich, Meinung Meinung sein zu lassen und mir eine eigene zu bilden. Die Ärztin war schon fast persönlich beleidigt, als ich ihre Vorschläge lieber Fahrrad zu fahren oder schwimmen zu gehen mit einem einfachen "mag ich nicht" vom Tisch fegte.

Liegt einfach daran, dass ich mir wirklich viele Gedanken darüber gemacht habe und es Gründe gibt, warum diese zwei Sportarten nicht zu meinem Repertoire gehören. Als ich aus der Tür trat, war ich sehr geknickt. Und ich brauchte einen Tag, um zu überlegen, wie ich damit jetzt umgehen soll. Für mich steht fest, dass ich weiterhin joggen und NW werde. Ich brauche die Natur, das rausgehen, mal keine Menschen um mich haben, die Stille genießen, die frische Luft einatmen usw.

Das tut mir gut. Und was mir gut tut, ist es auch.

Zum Joggen muss ich noch anmerken, dass man mich auch momentan mit einem schnellen Walker verwechseln könnte. Ich glaube, es gibt momentan noch nicht mal eine Flugphase, so langsam schlappe ich über den Waldboden. Ziel für dieses Jahr ist es, irgendwann 5 mal die Woche Sport zu treiben, abwechselnd joggen und Nw und einfach die Natur genießen.

Deswegen ging ich heute raus und trabte die kurze Runde. Das graue Wetter war anscheinend der Grund, warum ich nicht so vielen Sportlern/Spaziergängern begegnete, wie sonst. Als auf halber Strecke der Regen einsetzte, wischte ich die Pläne einer mittellangen Runde vom Tisch und begnügte mich mit 45 Minuten Natur pur.

Wenn es mal ein paar Tage hintereinander schönes Wetter gibt, denkt man, dass das selbstverständlich ist. Nunja, ist es nicht. Macht aber nichts. Wenigstens hatten wir hier im Norden kein Glatteis gehabt. Das allein - und ein Orkan - würde mich vom Sport stoppen :D
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Ich habe kürzlich einen Artikel über einen Triathleten gelesen, der mit einem Spenderherz den Ironman auf Hawaii absolviert hat.

https://youtu.be/h7K6_6GyY8c

Dessen Arzt hat ihm nicht abgeraten, sondern ihn ermutigt und er hatte eine Ärztin, die ihn bei dem Wettkampf intensiv betreut hat und die sich positiv über die ganze Angelegenheit geäußert hat. Der Sportler stand natürlich schwer unter Medikamenteneinfluss, die bei solchen Transplantationen als Nachsorge unerlässlich sind.

Warum ich Dir das erzähle?

Weil es mich kollosal nervt, wenn Ärzte ohne Sportaffinität ihre Patienten aus dem Sportlerleben direkt in den Ü80- Rehasport kicken.
Hier gibt es Leute, die laufen mit künstlichen Hüftgelenken oder Herzschrittmachern oder halt deutlichem Übergewicht und haben Spaß am Laufen, einfach Lebensqualität. Ich hoffe, Du gerätst alsbald an einen Arzt / eine Ärztin, die Dich in Deinem Tun bestärken und fördern, anstelle Dich zu demotivieren.
Vogel 🐦 fliegt
Fisch 🐠 schwimmt
Mensch :winken:läuft

https://www.strava.com/athletes/19137562

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Ärzte haben die Sicht auf Gesundung - somatische Ärzte: nicht überforderter gesunder Körper.
Wir Läufer sehen dies natürlich (nur) aus unserer Sicht.
Wirklich falsch ist deshalb die Arztempfehlungen nicht - eine Empfehlung kann man annehemen oder abweisen - eigene Verantwortung.
Es wird ja auch nicht vom Sport abgeraten und ohne Flugphase ist es ja auch kein Laufen oder joggen
Jede Medaille hat eben 2 Seiten.
Wichtig ist dranbleiben, nicht aufgeben - und da sehe ich die große Stärke von Kris! :daumen:
Also ist doch alles gut.
mein Arzt gab mir auch den Rat eine Ausweichsportart zu suchen - schließlich würde ich ja älter werden und ich hätte eben einen vorgeschädigten Körper, hat er ja Recht
12.05.2007 / 12.05.2012 / 09.04.2013 / 27.05.2017
...an Tagen wie diesen, wünscht man sich Unendlichkeit
An Tagen wie diesen, haben wir noch ewig Zeit
In dieser Nacht der Nächte, die uns soviel verspricht
Erleben wir das Beste, kein Ende ist in Sicht
(Toten Hosen)
__________________________________________

BIG 25 Berlin 2015 HM 2:14:xx

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Wir waren ja nicht beim Gespräch dabei. Vorschläge sind ja im Prinzip nur das, kein Befehl und auch kein Verbot. Kris, ich kann dich verdammt gut verstehen, aber gleich beleidigt zu reagieren, ist doch sicher etwas übertrieben. Ich hab letztes Jahr bei meinem Arzt einfach die Klappe gehalten, als er meinte, ich solle viel Fahrrad fahren. Ich bin kein Radler und werde es nie werden, dennoch sitze ich mittlerweile über ne halbe Stunde aufm Radel, wenn ich in der Muggibude bin. Dank "Heute Show" ist es erträglich :hihi:

Mach du so weiter, wie du es für dich am Besten empfindest. Die Natur laufend/walkend zu erleben ist durch nichts zu ersetzen. Das Tempo ist dabei völlig egal. Und arbeite mit den Ärzten zusammen, nimm mit, was dir hilft und gut tut und den Rest drückst du in den Skat :D

Gruss Tommi

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Es war ja nicht Kris, die beleidigt war, sondern die Ärztin, weil Kris den Ratschlag vom Tisch gewischt hat. Manche Ärzte sehen auch nur ihr Fachgebiet. Ein Orthopäde meinte zu mir auch, ich solle bloß nicht so viel laufen, weil ich mir einen Ermüdungsbruch in der Marathonvorbereitung zugezogen hatte. Zwei, drei Kilometer seien ok, alles darüber nur schädlich, meinte er. Was wohl ein Kollege aus einem anderen Teilgebiet der Medizin bezüglich Diabetes II und Herz/Kreislauf-Risiken gesagt und diese Risiken auf welche Weise gegen einen läppischen Ermüdungsbruch abgewogen hätte? :hihi:

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Czynnempere hat geschrieben:
Ich hoffe, Du gerätst alsbald an einen Arzt / eine Ärztin, die Dich in Deinem Tun bestärken und fördern, anstelle Dich zu demotivieren.
Mich nervt sowas auch kolossal. Aber mittlerweile denke ich, dass die Ärztin vielleicht Radfahren und Schwimmen mag. War wahrscheinlich beleidigt, dass ich es nicht tue :wink: .
Ich brauche jetzt erstmal eine Pause von Ärzten und werde jetzt erstmal so weitermachen, wie ich es mir vorgenommen habe. Je mehr man zum Arzt geht, umso schlechter geht es einem.

d'Oma joggt hat geschrieben: Wirklich falsch ist deshalb die Arztempfehlungen nicht - eine Empfehlung kann man annehemen oder abweisen - eigene Verantwortung.
Es wird ja auch nicht vom Sport abgeraten und ohne Flugphase ist es ja auch kein Laufen oder joggen
Jede Medaille hat eben 2 Seiten.
Wichtig ist dranbleiben, nicht aufgeben - und da sehe ich die große Stärke von Kris! :daumen:
Also ist doch alles gut.
mein Arzt gab mir auch den Rat eine Ausweichsportart zu suchen - schließlich würde ich ja älter werden und ich hätte eben einen vorgeschädigten Körper, hat er ja Recht
Ja, das stimmt. Eine Empfehlung kann man annehmen oder abweisen. Mich hat allgemein gestört, dass ich den Eindruck hatte, es geht nur ums Gewicht. Und so wird einem suggeriert, man hat selbst Schuld an der Misere, weil man zu fett ist. Das wird einem nicht gesagt, aber ich höre den Tonfall und das ignorieren, dass ich gesagt habe, dass ich eine Bindegewebsschwäche habe. All das macht es mir natürlich schwerer, dem Arzt dann noch zu vertrauen. Warum ernst nehmen, wenn er/sie mich nicht ernst nimmt? Aber ich ärger mich schon wieder, deswegen hör ich auf, darüber zu schreiben. Ich lasse die Meinung stehen und bilde mir meine eigene.
dicke_Wade hat geschrieben:dennoch sitze ich mittlerweile über ne halbe Stunde aufm Radel, wenn ich in der Muggibude bin. Dank "Heute Show" ist es erträglich :hihi:

Mach du so weiter, wie du es für dich am Besten empfindest. Die Natur laufend/walkend zu erleben ist durch nichts zu ersetzen. Das Tempo ist dabei völlig egal. Und arbeite mit den Ärzten zusammen, nimm mit, was dir hilft und gut tut und den Rest drückst du in den Skat :D

Gruss Tommi
Ich würde eine "Muckibude" heute nicht mehr Betreten, weil für mich das genaue Gegenteil von Entspannen wäre. Ich liebe es, mal keine Menschen um mich zu haben, in der Natur, wo die Luft frisch ist. Und wie Zak schrieb, die Ärztin war beleidigt, nicht ich :D

Es stellt sich ja auch die Frage, was einem seelisch gut tut. Viele Menschen mögen keinen Sport und da habe ich den Sport für mich gefunden und werde auch weiterhin andere Sportvorschläge vom Tisch wischen, wenn sie in meinen Augen keinen Sinn ergeben, weil diese mir nicht gut tun.
Zak_McKracken hat geschrieben:Es war ja nicht Kris, die beleidigt war, sondern die Ärztin, weil Kris den Ratschlag vom Tisch gewischt hat. Manche Ärzte sehen auch nur ihr Fachgebiet. Ein Orthopäde meinte zu mir auch, ich solle bloß nicht so viel laufen, weil ich mir einen Ermüdungsbruch in der Marathonvorbereitung zugezogen hatte. Zwei, drei Kilometer seien ok, alles darüber nur schädlich, meinte er. Was wohl ein Kollege aus einem anderen Teilgebiet der Medizin bezüglich Diabetes II und Herz/Kreislauf-Risiken gesagt und diese Risiken auf welche Weise gegen einen läppischen Ermüdungsbruch abgewogen hätte? :hihi:
Wenn ich damals nicht darauf bestanden hätte, dass man mich operiert, würde ich heute noch immer mit einem Leistenbruch durch die Gegend laufen. Was ich damit sagen will ist, Ärzte haben nicht immer Recht. Und gerade, wenn man den eigenen Körper gut kennt und auf die Signale achtet, bin ich der Meinung, dass die eigene Meinung mehr zählt, als die eines Arztes, der einem nicht mal richtig zuhört.

Ich habe im August die nächste Untersuchung und bis dahin mache ich Beckenbodenübungen, sowie meinen Sport weiter und beobachte das Ganze, wie es sich entwickelt.

Immerhin war die Ärztin so ehrlich und meinte, dass man das Ganze nicht beheben kann, sondern nur noch dafür sorgen kann, dass es nicht schlimmer wird.
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Krisrennt hat geschrieben:Ich würde eine "Muckibude" heute nicht mehr Betreten, weil für mich das genaue Gegenteil von Entspannen wäre. Ich liebe es, mal keine Menschen um mich zu haben, in der Natur, wo die Luft frisch ist. Und wie Zak schrieb, die Ärztin war beleidigt, nicht ich :D
Wer lesen kann ist klar im Vorteil :klatsch: Du hast es ja eindeutig geschrieben.

Nein, niemand muss in die Muggibude und stimmt, niemand muss das tun, was andere der Meinung sind. Ich bin da ganz bei dir :daumen:

Gruss Tommi
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Thorsten Havener

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dicke_Wade hat geschrieben:Wie geht's dich denn so? :gruebel:

Gruss Tommi
Moin Tommi und alle anderen. Zur Zeit leider nicht so. Die gesundheitlichen Probleme haben all die Monate angehalten, dazu kamen dann noch psychische hinzu. Und irgendwann bin ich dann wieder in ein Loch reingefallen, weil alle Versuche, wieder neu mit Sport zu beginnen, durch Krankheiten gebremst wurden. Ende August werde ich jetzt an den Nasennebenhöhlen operiert, da ich fast dauerhafte Kopfschmerzen habe und auch die Heiserkeit dadurch ausgelöst wurde. Sportliche Ambitionen habe ich jetzt erstmal aufs Abstellgleis gestellt. Ich möchte nach der OP im September einfach wieder raus in die Natur gehen und erstmal genesen. Durch die momentane Depression ist leider alles etwas schwergängig, bin auch oft müde und benötige viel Schlaf.

Werde aber das Tagebuch dann hoffentlich bald wieder weiterführen, wenn auch mit etwas weniger sportlichem Elan.

PS: Das neue Farbdesign vom Forum ist echt meh. Gibt es die Möglichkeit, die alte Farbwahl und Schriftart wieder einzustellen? Ich kann vieles nicht mehr gut lesen und die Lust, andere Blogs weiterhin mitzuverfolgen, sinkt dann natürlich.
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Ja das sind weniger schöne Neuigkeiten und irgendwie hatte ich so etwas schon geahnt. Dann kann ich dir nur eine erfolgreiche OP und beste Genesung wünschen. Liege ja selbst gerade nach OP im Krankenhaus :wink: Und für die Depression wünsche ich dir auch, dass dir bestens geholfen werden kann. Lass es ruhig wieder angehen :daumen: Das wird wieder! :)

Gruss Tommi
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Thorsten Havener

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dicke_Wade hat geschrieben:Ja das sind weniger schöne Neuigkeiten und irgendwie hatte ich so etwas schon geahnt. Dann kann ich dir nur eine erfolgreiche OP und beste Genesung wünschen. Liege ja selbst gerade nach OP im Krankenhaus :wink: Und für die Depression wünsche ich dir auch, dass dir bestens geholfen werden kann. Lass es ruhig wieder angehen :daumen: Das wird wieder! :)

Gruss Tommi
Dieses ganze Jahr war wirklich merkwürdig. Immer war etwas. Ich bin aber jetzt positiv gestimmt und hoffe einfach, dass die OP erfolgreich verläuft. Wenigstens hatte ich einen engagierten HNO Arzt an der Hand, der die Ursache herausfinden wollte und mich nicht mit warmen Worten verabschiedet hat.
Katz hat geschrieben:Hui, da bist du ja wieder! Ich wünsche dir alles Gute! Werd erst mal gesund und erholen dich gut!
Danke dir - hoffe euch geht es besser :)

Ich melde mich im September wieder. Dann wird es herausragende - aktionreiche - Beiträge als Spaziergänger geben :D
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Fred128 hat geschrieben:Drücke dir auch die Daumen, dass du schnell wieder fit wirst. :-)
Danke dir!
geebee hat geschrieben:Und schöne Herbstbilder :daumen:

Alles Gute von Gee
Jaaa das stimmt :D Ich habe ja noch nicht alle Blätter im Wald fotografiert. Und meine Bilderreise durch die apokalyptische Welt ohne Menschen muss definitiv fortgesetzt werden!

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auch von mir Alles Gute für OP und in Sachen Depression...
Bestzeiten: 17.08.2019 Mauerweglauf 100 Meilen 19.36.35 Stunden. 08.09.2018 RUNWINSCHOTEN (Holland) 100 km 9:33.30. 16.06.2018 Karlsruher Nachtlauf 80 km 7:55:45. Marathon 3:22.10. HM 1:34:32. 10 KM 43:37
Laufberichte: www.corneliusrennt.de

Krankenhausbericht

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Der Morgen am Tag der OP verlief gut. Ich wachte vor dem Wecker auf und konnte mich noch ein wenig mehr dem Packen des Rucksackes widmen. Unglaublich, wie viel man am herumtüdeln ist, weil man Schiss hat, etwas Wichtiges zu vergessen. Danach ins KH, das schicke Hemdchen angezogen und schon bald darauf ging (fuhr) es in den OP Saal. Dort angekommen, maß man den Blutdruck und weil man den Wert nicht glauben konnte, noch ein zweites Mal. 110/60 = optimal. Und das, obwohl ich adipös bin. Der Anästhesist hat länger als erforderlich auf die Werte geschaut, als er den Saal betrat.

[einschub]Wenn ich über die Adipositas humorvoll spreche, bedeutet das im übrigen nicht, dass ich sie lustig finde. Aber im Alltag und von Ärzten wird man öfters als Mensch zweiter Klasse behandelt, weil das offensichtliche zu sehen ist. Dabei rauche und trinke ich nicht. Und der niedrige Blutdruck gibt mir Hoffnung, dass ich durch Sport und Abnehmen schlimmeres vermeiden kann. Von daher bin ich jedes Mal froh, nicht dem Mainstream (dick = hoher Blutdruck) zu entsprechen. Die Kilos zu verlieren wird ein langer Prozess werden und manchmal ärgert mich die Unsensibilität von den Ärzten.[/einschub]

Nach der OP hatte ich Mühe, mich zurechtzufinden. Befand ich mich doch gerade in schwierigen Friedensverhandlungen mit einem Stammesvolk und plötzlich stehen Leute an meinem Bett herum. Ich war wirklich irritiert und brauchte einige Sekunden um festzustellen, dass der Traum nicht die Realität gewesen war. Ich hätte die Friedensverhandlungen dennoch gerne abgeschlossen. "Haben Sie gut mitgemacht, Frau Bode" sagt die Schwester zu mir. Ich entgegne: "Aber ich habe doch nichts gemacht!" - bin halt ehrlich. Lag doch nur herum.

Die Lunge brannte durch die Beatmung und da ich Asthmatikerin bin, gab man mir nochmal extra Spray, obwohl die Blutsättigung 100 % betrug. All das war aber nicht schlimm im Vergleich zu den hämmernden migräneartigen Kopfschmerzen, die ich verspürte. Und die mich noch sehr lange beschäftigen würden. Der Tag verging sehr langsam. Ich hatte ja gehofft, im Dämmerschlaf den Freitag zu verpennen. Aber das Schmerzzentrum hielt mich wach. Zudem konnte ich auf dem Bett nicht schlafen. Als Bauchschläfer hat man bei so einer OP die A Karte gezogen und ich versuchte, so seitlich wie möglich zu liegen, wie es ging. Natürlich lief ständig Blut aus der Nase, so dass ich immer mit einem Papiertuch die Nase ein wenig umhüllte, so dass nicht alles aufs Kissen ging.

Meine Mutter besuchte mich am selben Tag. Aber das machte wenig Sinn, so dass sie nach 20 Minuten wieder ging. Ich konnte einfach wegen den Schmerzen keine Unterhaltung führen. Und irgendwann sagten die Schwestern mir, dass sie mir keine Schmerzmittel mehr geben könnten und ich das aushalten müsste. So hielt ich es aus - die ganze Nacht. Und fragte mich - des ständigen Hin- und Herwälzens leid - ob diese Nacht 20 Stunden lang war, so oft döste ich ein und wachte kurz darauf wieder auf. Anhand der Schmerzen setzte meine Regelblutung aus, die ich am Freitag bekommen hatte (sie startete erst wieder am Sonntag).

Am nächsten Tag wurden die Kopfschmerzen besser, so dass ich sie mit den reichlichen Kühlpacks aushalten konnte. Da ich die Nacht nicht geschlafen hatte, wollte ich den Tag aber auch nicht im Bett verbringen, um wieder dieses Problem zu haben. So lief ich ein wenig umher, ging mit Mutti Eis essen in der Krankenhauscafeteria und verbrachte sonst viele Stunden im Aufenthaltsraum, der sonst von niemandem genutzt wurde. Ich verstand mich mit meiner Zimmernachbarin sehr gut, aber dennoch genoss ich es, alleine in einem Raum sein zu können. Bis Abends saß ich da und ging frohen Mutes wieder ins Bett. Um nach einer Stunde die Schwester um eine Schlaftablette zu bitten. Und um nach einer weiteren Stunde sie zu fragen, welches Medikament das gewesen ist (ich hatte ja echt geglaubt, dass sie mir ein Placebo gegeben hatte). Danach ging ich ins Bett um nach der nächsten Stunde aufzustehen und mit Smartphone in den Aufenthaltsraum umzuziehen.

Es sollte anscheinend nicht sein. Ich konnte in dem Bett nicht schlafen. Dafür gab es mehrere Gründe. Unter anderem habe ich Nervenschmerzen in den Füßen, die immer dann aktiv werden, wenn sie warm werden. Der körperliche Zustand meinerseits wird tatsächlich von den Füßen gesteuert. Zu der Zeit war es im Krankenhaus sehr warm. Und obwohl Petra und ich als Frischluftfanatiker alles taten, um das Zimmer zu lüften, blieb es warm. Mittlerweile nehme ich Milgamma Protekt, dass die schlimmsten Schmerzen ausschaltet und mir ein angenehmes Leben ermöglicht, wofür ich dem Herrn sehr sehr dankbar bin.

Ich blieb also wach, im abgedunkelten Aufenthaltsraum, starrte mehr oder weniger auf mein Smartphone, worauf ich mir Videostreams anschaute, schloss ab und zu die Augen und fasste den Beschluss, mich am folgenden Tag selbst zu entlassen. Das würde der Tag sein, an dem die Tamponaden, die in der Nase waren, herausgezogen werden würden. Und ich konnte keine dritte Nacht (+ den Tag) mehr schlaflos verbringen. Das all das an der psychischen Komponente zerrte, muss ich nicht weiter ausführen. Es ging einfach nicht mehr.

Es wurde wieder hell. Ich setzte mich auf das Bett und wartete auf den Arzt, der dann auch bald daraufhin kam. Wahrscheinlich wäre es besser gewesen, ihm von meiner Absicht erst in Kenntnis zu setzen, NACHDEM er die Tamponaden entfernt hat. Aber so hatte ich das Gefühl, dass er das ruppiger als sonst machte. Er knallte die Nasensprays auf den Beistelltisch und hielt mir eine Standpauke, indem er alle möglichen schrecklichen Szenarien mir an die Wand malte. Ich hatte ihm davon erzählt, dass ich zwei Nächte und Tage nicht schlafen konnte. Seine Antwort darauf war: "Diese Nacht wird es sicher etwas."

Davon konnte ich mir nichts kaufen und wollte es auch nicht. Ich wäre eh am nächsten Tag entlassen worden, also ließ ich mich vom Arzt zusammenfalten, nickte, als er mir sagte, dass ich Montag bei ihm in der Gemeinschaftspraxis erscheinen müsste (wegen Absaugen) und packte bald daraufhin meine Sachen. Wenn man mich nicht ernst nimmt, habe ich auch keine Lust, mich noch weiter rechtfertigen zu müssen. Von Petra verabschiedete ich mich sehr freundlich, sie war echt eine Unterstützung in dieser Zeit gewesen und hat mir oft Wasser ans Bett gebracht. Danach hatte ich noch ein nettes Gespräch mit einem Pfleger und bald daraufhin saß ich im Taxi nach Hause.

Als ich den Weg zu meiner Wohnung entlang ging - wusste ich, dass es die richtige Entscheidung gewesen war. Meine Wohung war gute 10 Grad kühler als die Außentemperatur, meine Mutter kam bald daraufhin in die Wohnung. Wir aßen noch etwas Kuchen und abends ging ich ins Bett um 7,5 Stunden ohne Probleme durchzuschlafen. Am nächsten Tag ging ich in die Praxis, um bei einem anderen HNO Arzt mich behandeln zu lassen. Ich habe das Vertrauen in den Arzt verloren und bin froh, dass ich die freie Arztwahl habe und selbst entscheiden kann, wen ich an meine Nase ran lasse und wen nicht.

Ich treffe Entscheidungen nicht leichtfertig, aber die letzten Tage haben mich bestätigt, dass es die richtige gewesen ist. Mittwoch und Freitag muss ich wieder zum HNO Arzt. Ich behandel momentan die Nase mit zwei Nasensprays und Tabletten anhand des Post OP Plans. Zwei Bilder habe ich für euch, das eine wurde am Samstag aufgenommen, dass andere heute. Da es Menschen gibt, die Blut und Co. nicht sehen möchten, habe ich es verpixelt. Wer sich für die Sache interessiert, muss auf den Link klicken. Äußerlich sieht man nichts mehr. Schon am Sonntag war nichts zu sehen. War vielleicht gut, dass ich das erste Bild geschossen habe, sonst könnte man anzweifeln, dass ich überhaupt im KH war.

Diese Woche werde ich mich der Regeneration widmen und kleinere Spaziergänge unternehmen. Nächste Woche werde ich diese ein wenig ausdehnen. Aber immer so, wie der Körper mir das signalisiert. Jetzt, wo es bald wieder kühler wird, gehts mir auch wieder besser. Meine Wohnung heizt sich ja trotzdem irgendwann auf.

[/url] Foto unverpixelt
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Morgen werden die Silikonplättchen in der Nase gezogen. Leider hat mich ein Infekt erwischt, der die Nase zusätzlich verstopft. Das Deo kann ich momentan nur prophylaktisch nehmen, ich rieche nichts :zwinker2:

Mental bin ich gerade ein wenig down. Dieses Jahr war gesundheitlich wirklich schwierig gewesen und es frustriert mich in mehrerer Hinsicht. Trotzdem will ich mich lieber an den positiven Dingen hochziehen. Lief ja nicht alles schlecht. Mit dem neuen Arzt bin ich sehr zufrieden, er geht vorsichtig mit der Nase um. Ich bin froh, wenn ich wieder frei durchatmen kann und ich mein Leben neu mit dem Sport gestalten kann, dass es gewichtsmäßig bergab und konditionsmäßig bergauf geht.
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Its sickening, for you and me too!

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Kurzes Update von der Krankheitsfront:

Die Wundheilung verlief prima, nur das Jucken im oberen Zahnfleisch beunruhigte mich. War ein Infekt im Anmarsch? Ich konnte bis letzten Mittwoch es einfach nicht eroieren, bis das Jucken sich zum Pochen weiterentwickelte und ich Donnerstag einen spontanen Termin beim Kieferchirurgen bekam. Diagnose: Apikale Ostitis im 12er. Eine fette Entzündung, die man schön auf dem 3D Röntgenbild sehen kann. Der Zahn, der schon im Jugendalter beschloss, das zeitliche zu segnen und seit jeher tot war. Deswegen kann ich auch hier einen kurzen Bericht tippen und gehe die Wände nicht hoch, da die zwei Nerven damals gezogen worden sind und das Areal zwar schmerzt, es aber aushaltbar ist.

OP kommenden Mittwoch und bis dahin Schmerzmittel + Antibiotika. Wird auch nicht die letzte OP sein, die mir der Chirurg motiviert mitteilte. Tja.

Aber das positive daran ist, dass ich mir vorstellen kann, dass die Entzündung(en) Ursache für meine Müdigkeit sind. Und mein allgemeines Gefühl, dass mein Immunsystem schlapp macht. Damit kämpfe ich ja seit Beginn diesen Jahres und ich konnte die Ursache einfach nicht herausfinden. Von daher hoffe ich, dass das der Grund ist und dass die OP gut verläuft.

Bis dahin!
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#7 Nach langer Zeit endlich zurück im Wald!

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Die kleine Runde sollte es werden. Ca. 45 Minuten im gemächlichem Tempo. Nordic Walking.

Man konnte sich praktisch nicht verlaufen, da es ein Rundweg war.

Aber ich habe es trotzdem geschafft.

Irgendwo muss ich eine falsche Abzweigung genommen haben. Als ich einen kleinen Hügel erklomm und weit und breit keine Straße in Sichtweite war - und ich mich nicht daran erinnern konnte, dass diese Strecke überhaupt einen Hügel hatte - konnte ich es nicht fassen, dass ich mich verlaufen hatte. Und was macht der sture Norddeutsche? Er leugnet die Tatsache und geht weiter seinen Weg, bis nichts mehr geht bzw. der Weg zu Ende war und ich eine wunderschöne Lichtung bestaunen durfte.

Das war der Moment, wo ich den Fehler eingestand und beschloss, einfach zurückzugehen. Sollte ja kein Problem werden. Dann würde ich heute eben keinen Rundweg gehen, sondern schnurstracks zurück.

Genau.

Doch auch hier muss ich irgendwo abgebogen sein. Denn plötzlich stand ich an der Straße, an der ich ursprünglich stehen wollte. Ich konnte nicht fassen, dass mein Orientierungssinn mich so getäuscht hatte. :klatsch:

Aber hey, ich wusste jetzt wo es lang ging (wirklich!) und verließ nach einiger Zeit den Wald. Aus der kleinen Runde wurden 80 Minuten und ein Muskelkater. Dabei wollte ich es beim Wiedereinstieg wirklich nicht so übertreiben. Ehrlich! Aber: Ich werde das Rätsel der aufgetauchten Wege noch lösen. Es wird zumindest nie langweilig!
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Na, das ist doch ein aufregender Wiedereinstieg! Viel Spaß weiterhin!
sonstige Späße:
25.02.2023 HaWei by night 10km

Halbmarathons:

26.03.23 Freiburg-Marathon #49
21.05.23 Stuttgart-Lauf #50
17.09.23 Badenmarathon #51
08.10.23 Schwarzwaldmarathon #52

598
Krisrennt hat geschrieben:Danke dir! Ja, der Muskelkater ist die Medaille des Unsportlichen :zwinker2:
Oder ist Muskelkater die Medaille des Orientierungslosen?? :teufel:

So oder so... ich wünsche dir viel Spaß beim Medaillensammeln und einen guten Wiedereinstieg! :daumen:
Wir sind vom Leben gezeichnet in den buntesten Farben, und wir tragen sie mit Stolz, unsere Wunden und Narben (SDP)

Dieser Weg wird kein leichter sein...(Teil 1)
In Ruhe alt werd´ich später.....(Forts.)

Kölner Zoolauf 07/2017 8,6 km
Kölner Brückenlauf 09/2017 15,65 km 1:43:xx
HM Köln 10/2017. 21,1 km 2:18.xx

599
Ich vermute mal, du warst da zwischenzeitlich auf einem Holzweg ... auf dem irgendwann mal die Bäume, die mal auf der Lichtung standen, abtransportiert wurden. :D

Vielleicht war das mit dem Verlaufen ja auch gar kein Zufall, sondern eine größere Runde war ungewollt gewollt. :daumen:
2022: erledigt: G1-Grüngürtel, Kölnpfad 100k, Burginsellauf Delmenhorst 24h Staffel(!), Mega Marsch Köln (63k) ... geplant: nix

600
Malu68 hat geschrieben:Oder ist Muskelkater die Medaille des Orientierungslosen?? :teufel:

So oder so... ich wünsche dir viel Spaß beim Medaillensammeln und einen guten Wiedereinstieg! :daumen:
Sehr gut, so konnte ich gestern zwei Medaillen einsammeln. Das motiviert mich zusätzlich :daumen: :nick:
Fred128 hat geschrieben:Ich vermute mal, du warst da zwischenzeitlich auf einem Holzweg ... auf dem irgendwann mal die Bäume, die mal auf der Lichtung standen, abtransportiert wurden. :D

Vielleicht war das mit dem Verlaufen ja auch gar kein Zufall, sondern eine größere Runde war ungewollt gewollt. :daumen:
Normalerweise sind solche Wege dadurch gekennzeichnet, dass sie nur aus einer großen Traktorspur bestehen. Und davon gibt es recht viele. Aber das war ein echter Weg, vollkommen platt. Bis es nicht mehr weiter ging. Aber: Ich werde dorthin ganz sicher zurückkehren und mal gucken, ob es nicht doch irgendwo weiter geht.

Das ich zwischenzeitlich auf einem Holzweg war, da muss ich dir recht geben. Das geschieht immer wieder mal. :zwinker2:
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