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Ein ehem. Ultramarathoni beginnt wieder von Vorne!

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Das linke Foto von "Deinem" Wald, wie der Weg beschaffen ist, sieht wirklich nach einer Einladung zum Laufen aus. :-)

So Tage, wie Du oben beschreibst, kenne ich. Wenn ich schon beim Warmlaufen das Gefühl habe, ich gehe gleich wieder nach Hause, der Laufstil erinnert an einen Haufen Kleiderbügel in Leggins... Und nach drei Kilometern ist meistens alles gut. Und hinterher fühlt es sich dann auch meistens gut an.
Vogel 🐦 fliegt
Fisch 🐠 schwimmt
Mensch :winken:läuft

https://www.strava.com/athletes/19137562

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Malu68 hat geschrieben:Da hast du dir ein echt schönes Ziel ausgesucht.... :nick: :daumen:
Das kam auch nur dadurch zustande, dass jemand hier diesen Link gepostet hatte :) Mir gefällt es auch, dass ich noch recht viel Zeit zum trainieren habe und dass der Marsch selbst kein Leistungsmarsch ist. Eine Zeiterfassung wird es nicht geben. Wäre schön, wenn ich wirklich die 55 Km angehen könnte. Bis dahin habe ich aber noch einige Km abzuarbeiten :D
burningshoes90 hat geschrieben:Ein schöner Blog :)
Dankeschön!
Czynnempere hat geschrieben:Das linke Foto von "Deinem" Wald, wie der Weg beschaffen ist, sieht wirklich nach einer Einladung zum Laufen aus. :-)

So Tage, wie Du oben beschreibst, kenne ich. Wenn ich schon beim Warmlaufen das Gefühl habe, ich gehe gleich wieder nach Hause, der Laufstil erinnert an einen Haufen Kleiderbügel in Leggins... Und nach drei Kilometern ist meistens alles gut. Und hinterher fühlt es sich dann auch meistens gut an.
Deine bildliche Darstellung hat wirklich wie die Faust aufs Auge gepasst. So kam es mir gestern auch vor, als ich den Anstieg hochkämpfte und so gar keine Lust auf weitere 9 Km hatte. Das Bild stammt übrigens vom Anstieg, bzw. ist dieser Weg kurz vor der Anhöhe flacher als der Rest. Der Punkt muss oft für Fotos herhalten, weil die Stelle zu meinen Lieblingsplätzen im Wald zählt.

Das sich die Laune lichtete, ich echt Bock hatte, den Rest zügig zu marschieren kam nicht aus mir selbst heraus, sondern sehe ich als Geschenk des Herrn an. Habe mich darüber wirklich gefreut.

Und heute spüre ich den Muskelkater - sehr intensiv vor allem im unteren Rücken rechts und links. Gutes Gefühl, etwas getan zu haben. :daumen:
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#46 a Läufchen im Wald

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Eigentlich lief es ganz gut heute, auch wenn ich verhärtete Waden mit mir herumschleppe. Seit Wochen habe ich sie anscheinend nicht ordentlich gedehnt und auch keine Beschwerden gehabt (bis letzter Woche). Jetzt bin ich dabei, jeden Tag sie mit den Daumen ordentlich zu lockern und zu bearbeiten. Gerade die rechte hat es arg erwischt. Ein richtiger Knubbel sitzt im Muskel. Verhärtete Muskeln weich zu klopfen ist kein Vergnügen - aber so langsam wird es besser.

Trotzdem beschloss ich, heute laufen zu gehen. Sollte auch nur eine kleine Runde werden und anschließend würden die Waden wieder gewalkt werden.

Also ging es ab in den Wald.

Wirklich flott trabte ich nicht, aber zumindest konnte ich ohne größere Pausen bis zum fA (fiesen Anstieg) durchlaufen. Nach wie vor zwingt mich dieser Hügel in die Knie. Nachdem ich vor einigen Tagen eine ausgeschilderte 7% Steigung erklommen habe, weiß ich nun, dass dieser Hügel in Teilen > 7% ist, was mich schon ein wenig beruhigt, sonst würde ich mir um meine Kondition echt Sorgen machen.

So aber keuche und ächze ich im langsamen Gehschritt voran und nutze die Mitte des Anstieges natürlich dazu, ein Foto zu machen. Oben angekommen nehme ich mir aber vor, durchzutraben. Und das klappt irgendwann recht gut. Mit der Zeit schaltete ich einfach ab und ließ es traben - das war wirklich angenehm! Auf dem Rückweg kämpfte ich wieder mit den Höhenmetern und kroch nur langsam über den Waldboden. Aber am Ende - als die Strecke abbog und ich wusste, dass es ab jetzt nur noch max. 3 Minuten sind - zog ich nochmal an.

Als ich mein müdes Haupt gen Horizont richte, sehe ich direkt vor mir einige Menschen merkwürdige Bewegungen machen. Waren es Läufer, die ihre Gelenke warm hüpften? Ich nähere mich langsam der Gruppe, die dazu übergegangen ist, Lunges zu absolvieren. Sie haben Hundeleinen über der Schulter hängen und stehen neben einem weißen Transporter, aus dem Hunde zu hören sind.

Jeder soll ja den Sport ausüben, den er will - aber diese Leute stehen bzw. hüpfen direkt vor dem Eingang herum. Ich senke mein Haupt und laufe einen Bogen um die Leute, die wie festgewurzelt an ihrer Stelle hüpfen, bzw. strecken. Wenigstens einigen ist es peinlich, denn sie sehen verlegen zur Seite, als ich sie angucke.

Was man nicht alles sieht.

Am Ende habe ich eine neue PB für diese Strecke erreicht und freue mich ein wenig.

68 Minuten für 6,4 Km - mit 100 positiven Hm incl. aller Pausen die ich freiwillig und unfreiwillig gemacht habe.

Mal sehen, ob ich mich morgen motivieren kann, mit Stöckern den Wald wieder unsicher zu machen. Aber momentan stehen alle Zeichen auf go.
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#48 Nordic Walking Eilmarsch

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Heute war wieder so ein Tag, wovor ich ein wenig Bammel hatte. Ich wollte so schnell walken, wie es nur geht und wusste, dass das nicht angenehm werden wird. Ich konnte mich noch gut an den Eilmarsch erinnern, den wir bei der Bundeswehr absolvieren mussten. In voller Montur + 15 Kg Rucksack hatte ich nur eine Stunde für die 6 Km Strecke Zeit. Ich habe sie damals gepackt, aber wie gesagt - schön war es nicht. Danach hätte man mich auch vom Asphalt kratzen können, so fertig war ich.

Zwar hatte ich heute keinen Rucksack dabei, aber gute 40 Kilo extra Gewichte, die sich ganz sicher bemerkbar machen würden. Am Wegesrand schoss ich noch zwei Fotos, denn wenn die Uhr lief, würde ich dafür keine Zeit mehr haben. Ich drückte auf den Timer und marschierte mit einer Geschwindigkeit los, als wenn der Versicherungsvertreter hinter mir her wäre.

Dabei versuchte ich, die Art des Marschierens immer ein wenig zu variieren, mal mit Mittelfuß aufkommen, mal Rückfuß, dann einen größeren Schritt, mal viele kleine Schritte. Einfach, um ein wenig Abwechslung reinzubringen. Als ich so in meinem Marschieren vertieft war, knickte ich plötzlich mit dem rechten Fuß um, konnte aber noch verhindern, zu stürzen. Adrenalin schoss durch meinen Körper und während ich vorsichtiger voran ging, beobachtete ich, ob der Schmerz abnahm oder stärker wurde. Nach einigen Minuten verschwand er und ich konnte meinen Weg ungehindert fortsetzen.

Als eine Reiterin auf einem Islandpferd mich mit einem eleganten Tölt überholte, erinnerte ich mich an die Zeiten zurück, als für mich das Glück der Welt auch auf einem Pferderücken zu finden war. Dann - ganz unvermittelt - rutschte das Pferd mit beiden Vorderhufen aus und stürzte mit dem vorderen Körper auf den Boden. Ich blieb stehen, fragte ob alles gut sei. Die Reiterin nickte. Sie konnte sich auf dem Pferd halten, stieg danach aber ab und beruhigt das Pferd. Anscheinend hatte es sich nicht verletzt. Alles nochmal glimpflich verlaufen.

Heute war offensichtlich der Tag, der (beinahe) Verletzungen.

Ich setzte meinen Weg wieder fort, immer bemüht, nicht in einen Spaziergang zu fallen. Heute wollte ich wirklich Gas geben - von Anfang bis zum Ende. Bis zum fiesen Anstieg war ich auch gut unterwegs gewesen, aber er zwang mich wie üblich in die Knie. Wegen der Blätter auf dem Boden fanden die Stöcke oft keinen Halt. Aber irgendwann, war das Ende in Sicht. Zumindest Hügeltechnisch.

Die Strecke hatte ich noch nicht zur Hälfte geschafft, da merkte ich leichte Ermüdungserscheinungen in den Beinen. Ich versuchte, nicht zuviel an sie zu denken und setzte meinen Marschiergang fort. Irgendwann machte der Weg eine Kurve und ich wusste, dass ich mich jetzt auf dem Rückweg befand. Das gab mir ein gutes Gefühl. Sonst war alles einfach nur anstrengend. Selbst der Puls war mit mir einer Meinung. Ich hatte mir meine Jacke um die Hüfte gebunden - momentan war mir wirklich alles andere als kalt.

Trotz der Anstrengung (die ich ja freiwillig gewählt hatte - niemand rannte hinter mir her und wollte Versicherungen verkaufen) hatte ich Freude an dem was ich tat. Und der Gedanke an ein leckeres Abendessen spornte mich weiterhin an, das bestmöglichste zu geben.

Das vertraute Schild am Wegesrand, welches die Richtung nach Kiel wies, bedeutete mir, dass jetzt die letzten Kilometer angebrochen waren. Ein deutliches Signal nochmal alles zu geben. Mittlerweile wollte ich auch nicht mehr langsam marschieren, sondern das jetzt zu Ende bringen und kämpfte mich - mittlerweile anaerob schnaufend - einen weiteren Hügel hinauf.

Irgendwann war die letzte Wegabzweigung genommen und die letzten Hügelchen bezwungen. Das Ende war da. Und ich fands klasse.

Exakt 1 Stunde und 41 Minuten habe ich für 9,6 Km gebraucht, was einen Schnitt von 5,7 Km/h bedeutete. Witzigerweise hatte ich beim letzten Mal 4,7 Km/h auf dem Tacho gehabt. Heute einen ganzen Kilometer schneller gewesen zu sein, gab mir ein gutes Gefühl. Das ich die 6 Km/h nicht erreicht habe, wurmt mich zwar ein bisschen, aber momentan scheint nicht mehr drin zu sein. Schneller als das, geht es grad wirklich nicht. Joa, deswegen bin ich zufrieden. Alles in allem war es eine gute Woche gewesen.

Nächste Woche stehen das erste Mal 15 Km auf dem Plan.
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Da hattest du wohl einen schönen Tag! Das freut mich! Der arme Gaul... Du bist gerade total motiviert - das kann man so richtig spüren, wenn du erzählst!

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Klasse gemacht, Kris! :daumen:

Strammes, längeres Walking ist sicher eine gute Abwechslung zwischen deinen Läufen. 5,7 km/h ist wirklich sehr zügig für einen Schnitt über fast 10 km. Ich hab's im Oktober mal versucht, 12 km so schnell wie möglich zu walken - 5,35 km/h waren das magere Ergebnis. Und da war ich ein paar Tage vor dem letzten Hm fit und schon gut ausgeruht. Gut, da waren 300 Hm drin, die am Schluss des Berges so steil hoch gingen, dass sie mich ziemlich ausbremsten, aber 6 km/h flach wären trotzdem eine Herausforderung für mich gewesen, denn das schaffte ich auch auf dem selben Weg zurück, also bergab, nicht. Das muss man eben auch koordinativ erstmal auf die Reihe kriegen.

Also verbeiß' dich jetzt nicht in den 6 km/h - das kommt mit etwas mehr Übung ganz von selbst. Bis dahin lohnt es nicht, sich daran zu verkrampfen. :winken:

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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Katz hat geschrieben:Da hattest du wohl einen schönen Tag! Das freut mich! Der arme Gaul... Du bist gerade total motiviert - das kann man so richtig spüren, wenn du erzählst!
Ja absolut! Ist halt auch deswegen, weil ich jahrelang den Sport nicht ausüben konnte. Freut mich auch, Fortschritte zu erzielen und im kommenden Jahr die ersten Wettkämpfe zu bestreiten. :nick:
RunningPotatoe hat geschrieben:Klasse gemacht, Kris! :daumen:

Strammes, längeres Walking ist sicher eine gute Abwechslung zwischen deinen Läufen. 5,7 km/h ist wirklich sehr zügig für einen Schnitt über fast 10 km. Ich hab's im Oktober mal versucht, 12 km so schnell wie möglich zu walken - 5,35 km/h waren das magere Ergebnis. Und da war ich ein paar Tage vor dem letzten Hm fit und schon gut ausgeruht. Gut, da waren 300 Hm drin, die am Schluss des Berges so steil hoch gingen, dass sie mich ziemlich ausbremsten, aber 6 km/h flach wären trotzdem eine Herausforderung für mich gewesen, denn das schaffte ich auch auf dem selben Weg zurück, also bergab, nicht. Das muss man eben auch koordinativ erstmal auf die Reihe kriegen.

Also verbeiß' dich jetzt nicht in den 6 km/h - das kommt mit etwas mehr Übung ganz von selbst. Bis dahin lohnt es nicht, sich daran zu verkrampfen. :winken:
Ich war gestern auch nur kurz enttäuscht, letztlich wollte ich schneller als 4,7 km/h gehen und das ist mir gelungen. Anstrengend war es auch, da kann ich mir nicht vorwerfen, getrödelt zu haben. Immerhin (wenigstens) konnte ich auch 128 Hm bezwingen (ein Großteil davon ist dem fiesen Anstieg geschuldet) und ich bin ja auch nicht wirklich in Form, sondern muss diese aufbauen. Da muss ich geduldiger mit mir selbst (immer wieder) sein. Einfach rausgehen und machen und manchmal erwischt man einen guten Tag, wo alles passt, manchmal eben nicht. So wie bei dir mit dem Hügel, wo ich mich echt gefreut habe, wie gut es gelaufen ist!
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Ich musste letztens auch feststellen, dass stramm gehen nochmal eine ganz andere Nummer ist als Laufen....
Man denkt immer, wenn man laufen kann, ist stramm gehen keine Herausforderung ...pustekuchen.... mir tat alles weh von der tiefen Rückenmuskulatur über Hüfte bis in den Oberschenkel ....
Von daher ... Respekt, mich hättest du vermutlich abgehängt.... :peinlich:
Wir sind vom Leben gezeichnet in den buntesten Farben, und wir tragen sie mit Stolz, unsere Wunden und Narben (SDP)

Dieser Weg wird kein leichter sein...(Teil 1)
In Ruhe alt werd´ich später.....(Forts.)

Kölner Zoolauf 07/2017 8,6 km
Kölner Brückenlauf 09/2017 15,65 km 1:43:xx
HM Köln 10/2017. 21,1 km 2:18.xx

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Allmachtsdackel hat geschrieben:Ich glaube ja, dass du das Tempo massiv unterschätzt. 6 km/h ist mein Walkingtempo und ich bin 1m92 groß und schreite aus wie ein Bauer (sagt man hier so). Ich finde 5,7 km/h extrem flott.
Wahrscheinlich tue ich das. Ich gucke mir Videos an, rechne von den zügigen Walkern deren km/h aus und komme dabei auf diese Werte (wobei manche noch locker darüber sind). Die Strecke am Samstag bin ich wirklich am Limit gegangen und habe heute noch Muskelkater im Hintern. Wobei ich mich nicht als übertrieben ehrgeizig bezeichnen würde - der Körper gibt die Grenze vor und mein momentanes Gewicht eben auch. Aber mal über dem Wohlfühltempo eine Zeit lang laufen zu können, war sehr gut und motivierend. Längere Beine wären zwar von Vorteil, aber man kann halt nicht alles haben. Und mit 1,70 m bin ich im mittleren Bereich.

Danke für deine Worte!

Malu68 hat geschrieben:Ich musste letztens auch feststellen, dass stramm gehen nochmal eine ganz andere Nummer ist als Laufen....
Malu68 hat geschrieben: Man denkt immer, wenn man laufen kann, iststramm gehen keine Herausforderung ...pustekuchen.... mir tat alles weh von der tiefen Rückenmuskulatur über Hüfte bis in den Oberschenkel ....
Von daher ... Respekt, mich hättest du vermutlich abgehängt.... :peinlich:
Ja, ich habe es auch unterschätzt. Soviel Muskelkater hatte ich seit langem nicht mehr, nicht mal, als ich mit dem Laufen begonnen hatte. Stramm gehen ist heftig und muss ich nicht jeden Tag haben. Ich freue mich ja auf meine erste 15 Km Runde, die ich in einem ganz gemütlichen Schritt absolvieren werde. Aber auf der anderen Seite bin ich froh, Samstag das durchgezogen zu haben und nicht in der Mitte wieder langsamer geworden zu sein. Davor hatte ich den meisten Bammel. So strukturiert habe ich früher nicht trainiert, muss ich ja mal ganz offen zugeben.
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Czynnempere hat geschrieben:Und da Du jetzt strukturiert trainierst, wirst Du noch jede Menge Erfolgserlebnisse haben. Manche eher, manche später. :daumen:
Absolut! Das Tagebuch ist auch ein schöner Ansporn für mich. So kann ich das alles dokumentieren und vergesse nicht, wie ich angefangen habe und wie ich mich konditionell verbessert habe. Der Austausch mit euch ist auch etwas, was ich nicht missen möchte :nick:
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Das geht mir auch so! Hier treffen so viel Motivation, Fachwissen und Spaß am Laufen aufeinander - da kann man ja gar nicht anders! Da muss man Fortschritte erzielen! Wenn das Forum jubelnd am Rechner sitzt, läuft man absolut zur Hochform auf! Echt spitze! Weiter so, Kris!

#49 Intervall

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Katz hat geschrieben:Das geht mir auch so! Hier treffen so viel Motivation, Fachwissen und Spaß am Laufen aufeinander - da kann man ja gar nicht anders! Da muss man Fortschritte erzielen! Wenn das Forum jubelnd am Rechner sitzt, läuft man absolut zur Hochform auf! Echt spitze! Weiter so, Kris!
Danke für deine Worte!

#49

Tag des Intervalls war heute und deswegen wollte ich ins Projensdorfer Gehölz fahren, um auf meiner bekannten Strecke die Runden zu absolvieren. Insgesamt 10 x 2 min zügig laufen + jeweils 2 min Gehpause stand an. Ich entschied mich für eine kurze Laufhose + langärmeliges Shirt + weiteres Shirt darunter. Die Waden waren teilweise in Stulpen eingepackt und ich fand mich warm genug angezogen. Aber andere nicht.

Unterwegs zum Bus kam mir ein Radfahrer entgegen, der mir im vorbeisausen ein "Mutig!" entgegen schmetterte. Ich hätte mich eher mutig gefunden, mit einer Thermohose bei diesen Temperaturen Intervalltraining zu absolvieren. Die Sonne schien noch ein wenig und allzu windig war es auch nicht. Ich verstand nicht, warum andere nicht verstanden, dass mir nicht kalt war. :haeh:

Auch im Bus erntete ich erstaunte Blicke. Sind wir Nordlichter alle weich geworden? Was sollen die Skandinavier von uns denken? Und eines muss man dazu betonen: Ich hatte ja auch noch eine Jacke an!

Auf "meiner" Laufstrecke kam mir nämlich nach einigen Einheiten eine Frau mit einem Hund entgegen, die mich auch entgeistert fragte, ob das nicht zu kalt wäre. Ich antwortete kurz angebunden mit einem nordischen "Nö!" und drehte mich nochmal mit einem Lächeln um, als sie mir hinterher rief, dass ihr schon beim Anblick frösteln würde.

In den Gehpausen begutachtete ich meine Beine - blau liefen sie jedenfalls nicht an. Und auch sonst war mir warm. Ehrlich! Die 10 x 2/2 min waren zwar anstrengend, aber gut machbar. Ich lief nach wie vor nach Gefühl und fand es gut, dass ich nicht langsamer in den Einheiten wurde. Anschließend beschloss ich, nicht sofort zum Bus zu eilen, sondern noch ein wenig durch die Landschaft zu traben, da ich den Tag wirklich schön fand und es einfach genoss, in der Natur unterwegs zu sein.

Darum war ich 80 Minuten unterwegs, inkl. 40 Minuten Intervalltraining.

Morgen werde ich 15 Kilometer Nordic Walken. Das Wetter soll schön werden, da gibt es keine Ausrede, nicht raus zu gehen. Allerdings wird das Tempo eher moderat sein. Geht ja erstmal darum, die Strecke zu absolvieren und nicht bei der Hälfte der Strecke die Stöcke frustriert in den zu Graben werfen, weil man keine Puste mehr hat.

Bezüglich MRT und Arzt gibt es auch Neuigkeiten. Der Doc rief mich heute an und teilte mir mit, dass ich keinen Bechterew habe, aber einen heftigen Bandscheibenvorfall. Und den dann wohl schon seit einigen Jahren, da ich die Schmerzen schon längere Zeit habe. Der Rheumatologe hat mich quasi entlassen und im Januar werde ich bei einem Wirbelsäulenspezialisten, der zugleich Sportmediziner ist, vorstellig werden. Ich sehe das ganze zuversichtlich und mache jedenfalls mehrmals in der Woche meine Rücken- und Rumpfübungen, damit die Körpermitte gestärkt wird.
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515
Krisrennt hat geschrieben:Ich verstand nicht, warum andere nicht verstanden, dass mir nicht kalt war. :haeh:
Da verlangst du womöglich zu viel von den Zeitgenossen. Der Radfahrer würde wohl objektiv gebibbert haben, wäre er in deinem Aufzug unterwegs. Und die behundete Frau hat vielleicht gerade vom bullernden Ofen zu Hause geträumt, während der "blöde Köter" unbedingt draußen rumstöbern muss. Meine Frau hat - allein in meinem aktuellen Läuferleben - vier Jahre gebraucht, bis sie meine Absicht, "bei diesem Wetter" oder in meinem Aufzug zu laufen nicht mehr hinterfragt und mir einfach viel Spaß wünscht. Aber nicht zu fragen heißt noch nicht zwingend, wirklich zu verstehen.
Könnte ja auch was mit Resignation zu tun haben. :hihi:

Aber schön, dass du es dir eingerichtet hast, wie du es brauchst, und dass es offensichtlich auch gepasst hat.

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

516
Hi Kris,

damit es gleich im richtigen, nämlich Deinem Fred landet, wg Laufuhren und so:
[font=&amp]
Krankenkassen bezuschussen Fitness-Tracker und Smartwatches[/font]


[font=&amp]Bis zu 250 EUR können Versicherte von der richtigen Krankenkasse für den Kauf eines Fitness-Trackers oder einer Smartwatch erstattet bekommen …[/font]
[font=&amp]Schon länger bieten Krankenkasse verschiedene Programme mit denen sie ihre Mitglieder für die Durchführung gesundheitsfördernder Maßnahmen belohnen. Wer sich beispielsweise im Fitnessstudio anmeldet oder regelmäßig Routineuntersuchungen beim Arzt vorweisen kann, profitiert von speziellen Prämien oder Sonderzahlungen. Einige Krankenkassen bezuschussen nun sogar die Anschaffung eines Fitness-Trackers oder einer Smartwatch.[/font]
[font=&amp]50 EUR von AOK Nordost und DKV[/font]
[font=&amp]Träger von Fitness-Trackern haben nicht nur Details zu ihren täglichen Aktivitäten im Blick, sondern werden von den meisten Produkten auch zu mehr Bewegung ermuntert. Verschiedene Krankenkasse sehen solche Geräte daher mittlerweile ebenfalls als Gesundheitsfördernde Maßnahmen an und übernehmen einen Teil der Anschaffungskosten. Hersteller und Preis des Fitness-Trackers oder der Smartwatch spielen dabei keine Rolle. So fördern zum Beispiel die DKV oder die AOK Nordost den Kauf mit eine Zuzahlung von 50 EUR. Versicherte, die sich also beispielsweise für die Anschaffung des Garmin Vivofit 2 entscheiden, dass wir nicht nur wegen seiner langen Akkulaufzeit als besonders empfehlenswert bewerteten, zahlt für das Fitness-Armband letztlich nur rund 40 EUR."

Viell.eicht hilft das. :hallo:
[/font]

#50 Nordic Walking (15 Km - gemütlich)

518
Die frühe Stunde fängt den Wurm. So ging der Spruch doch, oder?

Wie auch immer.

Schon vor dem Wecker wachte ich auf und entschied mich, eine Stunde eher loszufahren. Die Fahrt dahin würde ungefähr eine Stunde dauern und die 15 Km standen auf dem Plan. Fünfzehn Kilometer. Die Strecke hatte ich schon vor einigen Tagen in gpsies ausgemessen. Ein paar Teilsegmente der Strecke würden neu für mich sein. Ich hatte mich dagegen entschieden, meine altbekannte 9,6 Km Strecke 1,5 mal zu laufen. Rundenkurse standen bei mir nicht hoch im Kurs.

Das Tempo war heute auf gemütlich geschaltet. Ich wollte heute unversehrt wieder nach Hause kommen und vor allem nicht nach dem heutigen Training völlig fertig vor der Bushaltestelle hinfallen, die Stöcker immer noch fest in der Hand verkrampft haltend :peinlich:
Der Bandscheibenvorfall war aktiv und sehr wach. Man kann sicher über Sinn und Unsinn diskutieren, dabei Sport zu machen, aber ich habe diese Schmerzen jetzt mindestens seit 2011 (wobei ich schon seit meiner Bundeswehrzeit ständig Rückenschmerzen hatte) und das hat mich in meinem Alltag völlig gelähmt und war mit ein Grund, warum ich mit dem Laufen aufgehört habe.

Ob ich nun mit Schmerzen vor dem Rechner sitze oder mich bewege ist einerlei. Etwas Mobilisation schadet nicht. Ob es 15 Km sein müssten, sei dahingestellt. Ich habe auf jedenfall vor, mir nicht davon die Laune verderben zu lassen und genieße das sonnige Wetter.

Den ersten Kilometer führt mich die Strecke vorbei an einem See. Viele Spaziergänger kommen mir entgegen, darunter sogar einige Nordic Walker. Anschließend gehe ich langsam durch ein Wohnviertel. Hier liegt stellenweise Tau und der Gehweg ist glatt. Vorsichtig gehe ich durch den schattigen Abschnitt und gelange zu dem Waldstück.

Ich biege nach links ab und atme tief durch. Die Luft ist so schön frisch und klar. Wunderbar.

Mein Blick geht schweift nach rechts und mitten im Wald sehe ich - einen Weihnachtsbaum stehen. Das ist so schön. Mich freut vor allem, dass der Baum nicht abgeholzt wurde, sondern weiter wachsen "darf" und dass der Baumschmuck nur eine kurze Zeit dran bleibt. Nach ausgiebigen fotografierens ermahne ich mich zum weitergehen. Aber da merke ich schon, dass es heute wirklich sehr trödelig werden wird.

Nach dem Waldabschnitt geht es kurze Zeit über einen Feldweg, der durch ein malerisches Dörfchen führt. Wobei Dorf schon sehr großzügig gefasst ist. Ich glaube, es waren um die 5 Häuser/Höfe, an denen ich vorbei gegangen bin. Beim nächsten Mal werde ich sie genauer zählen. Erste leichte Schwächeerscheinungen treten auf - vor allem, wenn es bergauf geht. 194 positive und 171 negative Höhenmeter werden heute zu Buche schlagen. Die Strecke ist ideal für ein Training, wenn man den Hermannslauf bestreiten will.

Doch ich will (vorerst) nichts von alledem, sondern nur vorwärts gehen und möglichst bald ohne Schmerzen im unteren Lendenwirbelbereich sein. Hin und wieder muss ich stehen bleiben und ein Foto machen. Obwohl die fertige Auswahl der Bilder definitiv kleiner als die tatsächlich geschossene sein wird und ich dabei jede Menge Zeit vertrödele - ich habe Freude daran und knipse mich durch den Wald!

Irgendwann erreiche ich die Wegbiegung, bei der ich weiß, dass es ab jetzt nach Hause geht. Ein schönes Gefühl. Bis auf - ihr wisst schon - habe ich auch keine Beschwerden. Und so nordict es vor sich hin (das Wort walken finde ich so doof, dass ich es jetzt einfach mal ersetze!). Trotz dem wirklich schönen Wetter muss ich zugeben, dass es auf dem letzten Kilometerabschnitt nicht mehr ganz so leicht vor sich hin nordict. Die Kamera habe ich längst wieder in die Tasche zurückgesteckt. Jetzt heißt es: Zähne zusammenbeißen und einfach durchhalten!

Auf dem allerletzten Kilometer fühle ich mich allerdings wieder besser - ich könnte glatt weitergehen, ermahne mich allerdings zur Vernunft und gehe langsam zur Bushaltestelle. 4 Stunden durch die Pampa zu latschen und dabei durch jede Menge Matsch zu waten sollte für einen Mittwoch ausreichen.

Ein Geschwindigkeitsrekord ist es nicht, dafür aber komme ich (wenn wir das mit dem Rückendingsbums mal ausklammern) wesentlich erholter nach Hause als beim vorherigen unfreiwilligen 15 Km Wandertag, der mit einer Verletzung endete. Die Strecke ist wirklich sehr schön und ich kann mir vorstellen, sie regelmäßiger zu laufen. Morgen aber ist erstmal Ruhetag angesagt - den habe ich mir verdient!
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520
Kurze Rückmeldung:

Donnerstag ging es mir richtig gut, aber da war ja mein offizieller Ruhetag, den ich brav eingehalten habe. Es gab keinen Muskelkater, gar nix. Hat mich gefreut.

Freitag sollten die neuen Laufschuhe geliefert werden, aber der Fahrer musste seine Tour abbrechen. Da ich den ganzen Tag auf die Ankunft der Schuhe gewartet habe, bin ich nicht laufen gewesen.

Heute sollen sie erneut geliefert werden. Ich sitze also wieder brav zu Hause und erwarte freudig das Klingeln von meiner Klingel. Sollten die Schuhe wider höherer Gewalt wieder nicht bei mir ankommen, werde ich einfach mal die Ruhetage ein wenig verlängern.
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521
Sind die Schuhe jetzt da? :abwart:
sonstige Späße:
25.02.2023 HaWei by night 10km

Halbmarathons:

26.03.23 Freiburg-Marathon #49
21.05.23 Stuttgart-Lauf #50
17.09.23 Badenmarathon #51
08.10.23 Schwarzwaldmarathon #52

522
Liebe Kris ,

Ich staune, wie ruhig Du die Sache mit der Fehldiagnose aufgenommen hast. Mich würde ja mal interessieren, ob vor der Diagnose Bechterew ein Arzt Röntgenbilder und erst recht MRT zu Rate gezogen hat. Ich meine ,das ist soweit voneinander entfernt ,daß Fehldiagnose da noch freundlich formuliert ist.
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523
Katz hat geschrieben:Sind die Schuhe jetzt da? :abwart:
Montag sollen sie ankommen...
Czynnempere hat geschrieben:Liebe Kris ,

Ich staune, wie ruhig Du die Sache mit der Fehldiagnose aufgenommen hast. Mich würde ja mal interessieren, ob vor der Diagnose Bechterew ein Arzt Röntgenbilder und erst recht MRT zu Rate gezogen hat. Ich meine ,das ist soweit voneinander entfernt ,daß Fehldiagnose da noch freundlich formuliert ist.
Das ein Arzt etwas diagnostiziert hat, aufgrund von einem Blutwert, finde ich gar nicht mal so schlimm. Viel schwerwiegender finde ich, dass man mich nicht ernst genommen hat, was meine Rückenschmerzen anbetraf. Teilweise war es so heftig, dass ich mich beim Einkaufen am Wagen festgekrallt habe. Aber ich will hier nicht jammern, wahrscheinlich war ich einfach nicht hartnäckig genug zu den Ärzten gewesen und habe mich mit einer unklaren Diagnose zufrieden gegeben. Ich habe große Hoffnungen, dass der Arzt, den ich im Januar besuche, mir wirklich weiterhelfen kann und dass die Schmerzen ein Ende nehmen. Rückenprobleme hatte ich schon vor der Bundeswehr, aber 2006 trat der Schmerz dann richtig auf. Daran erinnere ich mich noch gut, weil es in den Beinen gezogen hat. Aber ein Röntgenbild hat zu der Zeit keinen Aufschluss (laut Ärztin) gegeben, dass etwas vorliegt. Und weil ich mich da gerade in der Grundausbildung befand und irre Schiss hatte, ausgemustert zu werden, nahm ich Schmerzmittel und saß die Sache aus.

Es wurde dann auch besser, wobei der Schmerz im unteren Rücken bestehen blieb. Ab 2011 wurde es dann sehr schlimm und hat seitdem - unterbrochen von einigen Pausen - angehalten. Aber immerhin weiß ich jetzt was es ist. In Punkto Ärzten und Fehldiagnosen habe ich schon einiges erlebt, auch mein dickes Bein ist Resultat einer Op, wo man mir zuviele Lymphknoten aus der Hüfte entnommen hat. Mit den Konsequenzen muss ich jetzt leben. Wobei die Sache mit dem Bein relativ harmlos ist, im Vergleich zu ständigen Schmerzen. Und ein Weichei bin ich in dieser Hinsicht wirklich nicht. Aber irgendwann zermürbt mich dann sowas doch. Ich blicke jetzt positiv nach vorne und hoffe, dass der Doktor mir helfen kann.

Bis dahin werde ich so viel Sport machen, wie ich kann - weil es mir gut tut.
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Die Schuhe wurden heute geliefert. Aber beim anschließenden Testen im Gelände merkte ich: Die Dinger sind zu schwer. Wie Betonklötze kamen mir die Teile an meinen Füßen vor. Jeden Läufer, der leichtfüßig und locker an mir vorbeitrabte, beneidete ich (denn ich ging - laufen mochte ich nicht mehr).

Ein anschließendes Wiegen zeigte doch einen eklatanten Unterschied gegenüber meinen alten Tretern.

Die neuen wiegen 360 Gramm, die alten 275.

Ich werde die Schuhe morgen zurückschicken und in den nächsten Monaten ins Geschäft gehen. Bin Schuhtechnisch noch zu unbedarft, um genau zu wissen, welche Schuhe zu mir passen. Wenn ich mehr Erfahrung in dieser Sache habe, kann ich mir auch wieder welche im Internet bestellen.
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Übers Modell will ich gar nicht diskutieren, war nur Neugier. Vom Gewicht her liegen die schon klar im oberen Bereich, wobei ich generell den Eindruck habe, daß bei einigen Herstellern neuere Modelle generell schwerer geworden sind. Es gibt aber auf jeden Fall auch Trailschuhe, die vom Gewicht her im Bereich Deiner alten Schuhe liegen. Du kannst in der Laufschuhdatenbank von Runnersworld bei vielen Schuhen auch das Gewicht sehen und die Gewichtsklasse des Läufers bei der Suche einschränken, damit hast Du eine grobe Orientierung, was für Dich interessant sein könnte, unabhängig von einer bestimmten Marke. :winken:
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https://www.strava.com/athletes/19137562

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Czynnempere hat geschrieben:Übers Modell will ich gar nicht diskutieren, war nur Neugier. Vom Gewicht her liegen die schon klar im oberen Bereich, wobei ich generell den Eindruck habe, daß bei einigen Herstellern neuere Modelle generell schwerer geworden sind. Es gibt aber auf jeden Fall auch Trailschuhe, die vom Gewicht her im Bereich Deiner alten Schuhe liegen. Du kannst in der Laufschuhdatenbank von Runnersworld bei vielen Schuhen auch das Gewicht sehen und die Gewichtsklasse des Läufers bei der Suche einschränken, damit hast Du eine grobe Orientierung, was für Dich interessant sein könnte, unabhängig von einer bestimmten Marke. :winken:
Die Laufschuhdatenbank hatte ich schon mal benutzt, mit sehr mauem Ergebnis. Ich möchte keine 250 Euro für einen Schuh ausgeben. Aktuell gab es bis 100 Euro nur ein einziges vorgeschlagenes Modell. Trailschuhe müssen es auch nicht unbedingt sein - ich wollte einfach mal sehen, wie es sich mit ihnen läuft, würde mich aber jetzt nicht darauf festlegen. Ich denke, ein Besuch im Geschäft lohnt sich. Vor allem, weil ich den Schuh gleich anprobieren kann. Mir mehrere Modelle bestellen und dann alle bis auf eines zurückschicken, liegt mir nicht. Ich reklamiere ungerne Sachen.
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#51 (6,4 Km)

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Mit meinen alten Vagabundlatschen bin ich wieder ins Gehölz gefahren (mittels Bus). Nachdem ich die Laufapp schon einige Zeit nicht mehr genutzt habe, dachte ich, es wäre heute eine gute Gelegenheit, mal wieder auf Zeit zu laufen.

Wie üblich brauche ich eine gewisse "Einrollzeit", in der ich meinen Rhythmus finden muss. Das kann schon mal bis zu 20 Minuten dauern, bis das geschieht. Und in diesen 20 Minuten laufe ich auf einer Wegstrecke, die zwar nicht lang ist, aber leicht bergauf geht. Jedesmal, wirklich jedesmal, komme ich in Versuchung, hier eine Gehpause zu machen.

Das Traben wird unökonomisch und kann von außen nicht mehr als solches erkannt werden. Dabei geht die Strecke wirklich sehr moderat bergauf, ganz im Gegensatz zum fiesen Anstieg. Aber dennoch - es wird hier schwer für mich und mit mir. Jedesmal muss ich mich im inneren antreiben, bloß nicht zu gehen. Und jedesmal bin ich froh, wenn dieser kleine Teilabschnitt hinter mir liegt und die wirklich nervigen Wellen kommen.

Ich bemühe mich, zügig zu traben und gehe erst, als mein Lieblingsbergchen kommt. Wie üblich komme ich ziemlich laut schnaufend oben an. An diesem Teilstück habe ich noch nie jemanden hoch joggen gesehen. Und den ersten, den ich sehe, werde ich laut anfeuern - weil mir schon das zügige Gehen vollkommen reicht.

Oben angekommen gibt es eine kurze Verschnaufpause in Form von Höhenmetern die im Minus Bereich liegen. Aber das ist nur eine Falle - ich kenne die Strecke und weiß, dass noch einige wirklich fiese kurze Wellen vor mir liegen. Ganz übel wird das Ganze ja, wenn es vor der Welle noch schön bergab geht und man im Kopf weiß, dass man all das wieder hochlaufen muss.

In der ganzen Zwischenzeit blicke ich nicht einmal auf das Handy - ich möchte nicht wissen wie schnell oder langsam ich bin. Erst am Ende werde ich die App stoppen und auf meine Zeit schielen. In der Hoffnung habe ich ja etwas unter 10 min/km. Aber ich merke, dass das heute doch zäher wird, als angenommen. Bei einigen Wegabschnitten liegt viel Matsch auf dem Boden. Das Trecker über den Waldboden gefahren sind, ist ebenso von Nachteil. Manchmal frage ich mich, warum ich ausgerechnet diesen Abschnitt laufen muss - der offizielle Waldweg ist viel breiter und matschfreier (denke ich zumindest.)

Das Ende ist gemein, wie sonst auch. Denn jetzt geht es nur noch bergauf und laut schnaufend erreiche ich den Punkt, an dem ich die Uhr gestartet habe. Hoffnungsvoll sehe ich aufs Display und werde enttäuscht. 10:32 min sind es geworden und das ist der Punkt, an dem ich beschließe, die Laufapps (erstmal) von meinem Handy zu deinstallieren. Mir hilft es nicht, zu wissen wie langsam ich war, wenn mich das angestrengt hat. Und es nimmt mir auch die Freude am Laufen, weil ich mir unnötig Druck mache, schneller zu werden. Sicher möchte ich schneller werden, das ist ganz klar. Sonst würde ich nur noch im Gesundheitstempo herumtraben und Gehpausen machen, wann ich möchte.

Aber ich merke, dass es mich gerade nervt. Ich brauche Zeit, mehr Zeit als andere und das ist völlig okay. Denn Sport macht mir Freude und in der Natur zu sein genieße ich jedes mal.

Mit diesen Gedanken im Hinterkopf trabe ich zufriedener zur Bushaltestelle und erreiche den Bus kurz vor der Abfahrt. Als ich einsteige, werde ich vom Busfahrer kommentiert mit: "Das Beste kommt zum Schluss." Und nachdem ich meinen Fahrschein vorgezeigt habe und an ihm vorbeigegangen bin, sieht er mich erstaunt an und fragt mich, ob dass nicht zu luftig ist. Das Kurze-Hose-Problem halt (ich kenne das ja mittlerweile schon).

Ich drehe mich um und entgegne: "Nicht, wenn man Sport macht!"

Er nickt anerkennend und ich setze mich (fast wie ein richtiger Sportler fühlend) zufrieden auf den Sitz.

Ja, doch, war ein guter Lauf heute. Angenehm warm. War ja über Null Grad.
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Kris, ich habe tiefen Respekt vor deiner Power, dich jeden Tag bei diesem Wetter aufzuraffen und loszulaufen und vor deiner Disziplin und deinem Ego, dich selbst zu motivieren und selbst zu reflektieren und die Störenfriede (Handy-App) zu entlarven und so rigoros auszuschalten, um die Lauffreude nicht zu gefährden.
Und das ist kein Gesülze, sondern absolut ehrlich und aufrichtig gemeint.
Toll! :daumen:
Wir sind vom Leben gezeichnet in den buntesten Farben, und wir tragen sie mit Stolz, unsere Wunden und Narben (SDP)

Dieser Weg wird kein leichter sein...(Teil 1)
In Ruhe alt werd´ich später.....(Forts.)

Kölner Zoolauf 07/2017 8,6 km
Kölner Brückenlauf 09/2017 15,65 km 1:43:xx
HM Köln 10/2017. 21,1 km 2:18.xx

534
Kris, kennst du den Online Shop https://www.runningwarehouse.eu ?
Auch wenn du vorerst nicht online kaufen willst, ist die Seite trotzdem interessant, da dort das Gewicht der Schuhe, Sprengung , Passform, Untergrund u. co angegeben sind. Ist relativ interessant, wenn man Schuhe als für sich (un)passend einordnen will.

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Malu68 hat geschrieben:Kris, ich habe tiefen Respekt vor deiner Power, dich jeden Tag bei diesem Wetter aufzuraffen und loszulaufen und vor deiner Disziplin und deinem Ego, dich selbst zu motivieren und selbst zu reflektieren und die Störenfriede (Handy-App) zu entlarven und so rigoros auszuschalten, um die Lauffreude nicht zu gefährden.
Und das ist kein Gesülze, sondern absolut ehrlich und aufrichtig gemeint.
Toll! :daumen:
Jeder Tag wär schön, im Moment sind es maximal 4 in der Woche :peinlich:

Das Ziel ist schon, an 5-6 Tagen Sport zu machen, aber das wird erst was, wenn ich die 4 Tage gut überstehe. Dann wird natürlich auch nicht jede Einheit intensiv werden, sondern es gibt dann auch Nordic Fotowanderungen, wo ich einfach rausgehe und mich bewege.
Die Disziplin hätte ich gerne überall in meinem Leben, gerade mit der Ernährung ist es grad schwierig. Aber umso mehr freue ich mich, dass mir das Laufen im Prinzip Spaß macht und ich zwar auch manchmal Tage habe, an denen ich länger fürs Umziehen der Sportklamotten brauche, als für den Sport selbst, aber im Kern wirklich Freude habe, an dem was ich tue. Es gibt halt große und kleinere Hürden im Leben, mit denen ich zu kämpfen habe, da werde ich mir den Sport nicht durch eine App vermiesen lassen. Danke für deine Worte Malu, taten gut, sie zu lesen :nick:
Czynnempere hat geschrieben:Ich glaube, irgendwann kennen die Busfahrer auf der Linie Dich alle. Da kriegst Du Deinen eigenen nummerierten Sitz. Fleißig, fleißig! :daumen:
"Hier sitzt Kris" - könnte ich mir direkt vorstellen :zwinker2: Aber nicht jeder Busfahrer ist so freundlich, wie er. Schien neu dabei zu sein - ich hoffe, er behält sich seine Art und Weise bei.
Catch-22 hat geschrieben:Kris, kennst du den Online Shop https://www.runningwarehouse.eu ?
Auch wenn du vorerst nicht online kaufen willst, ist die Seite trotzdem interessant, da dort das Gewicht der Schuhe, Sprengung , Passform, Untergrund u. co angegeben sind. Ist relativ interessant, wenn man Schuhe als für sich (un)passend einordnen will.
Nein, den kannte ich nicht - danke für den Link! Ich habe ja schon diverse Shops (outlet46) durchgesehen, aber da konnte man nicht so viele Details einstellen, wie bei deinen genannten. Gut finde ich auch die wirklich große Schuhauswahl. Gerade bei Damenschuhen in Größe 42,5 wird es schnell mau oder teuer. Ich werde mir den Link abspeichern und ihn sicher irgendwann auch nutzen, nach dem Kauf im Geschäft, wenn ich besser weiß, welcher Schuh zu mir und den Füßen passt.
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Die Angaben sind zwar nicht immer dabei, aber fast immer. Hilft, finde ich, ungemein.
Für den Laden gibt es auch Gutscheine: Mit runmail10 gibt es 10€ Ermäßigung, MBW 40€, oder trail15 15%, ohne MBW. Muss man dann halt schauen, welcher Gutschein mehr bringt :zwinker5:

#52 (6,4 Km)

537
So langsam verwandelt sich meine liebgewordene Laufstrecke, in einen matschigen Trampelpfad. Ungeachtet dessen, kämpfte ich mich tapfer durch meterhohe Matschwände und...naja gut, es war eine Treckerspur, die sich doch ziemlich hartnäckig den gesamten Pfad entlang zog.

Und wenn das Ganze gefroren ist, wird der Weg unpassierbar, sofern man nicht umknicken möchte. Ansonsten war der Lauf heute recht unspektakulär. Mir ging es nur darum, raus zu gehen und mich zu bewegen, um nicht einzurosten. Während dem Training merkte ich dann auch recht schnell, dass heute keine neue PB rausspringen wird und gab mich mit dem zufrieden, was ich hatte.

Das Wetter war auf meiner Seite und in der Mitte des Laufens bereute ich es schon fast, heute in Lang/Lang unterwegs zu sein. War mir dann doch etwas zu warm mal wieder... ich kann aber auch nicht aus meinen Fehlern lernen. :peinlich:

So zuckelte ich den Weg entlang, kam an einem riesigen Stapel gefällter Bäume vorbei und blieb erstmal total interessiert stehen, um die Jahresringe einiger Bäume abzuzählen. Der jüngste Baum war 7 Jahre alt. Dann ermunterte ich mich selbst, wieder Laufschritt einzunehmen und führte das "Training" fort.

An der Bushaltestelle erklärte ich einem Hundebesitzer, wie man konsequent den Hund führt und nötigte eine alte Dame, mit ihrem Handy den Busfahrplan abzufotografieren. Nunja, das kam sicher gerade komisch rüber, war aber alles harmlos.

Nachdem der Hundebesitzer von Sally bei mir stehen blieb und ihr lange und ausführlich erklärte, dass sie die Kekse auf dem Boden nicht fressen darf (und er ihr das schon tausend Mal gesagt hatte), ermutigte ich ihn, einfach konsequent weiterzugehen, anstatt in der Nähe der Kekse stehen zu bleiben. Das kam auch schon wieder merkwürdig rüber... Ich kann es nicht erklären.

Jedenfalls war der Mann NICHT böse auf mich (denke ich jedenfalls). Als er wieder an mir vorbeiging und die Mülltonne passierte, neben der die Kekse lagen, blieb er diesmal nicht stehen und zögerte keine Sekunde. Sally trabte neben ihm her. Ich war stolz auf ihn!

Dann stand die ältere Dame neben mir auf, zückte Zettel und Stift, um die Busfahrzeiten zu notieren. Ich ermutigte sie, mit ihrem Handy den Plan einfach abzufotografieren und stellte mich freundlich neben sie, um im Bedarfsfall auszuhelfen, wenn sie Probleme mit dem Navigieren ihres Handys hatte. Danach setzten wir uns wieder hin und während sie ein Taschentuch hervorholte, um ihre Schuhe sauber zu machen, bemerkte ich nur, dass Laufschuhe generell dreckig sein müssten. Und ja, sie hat darüber gelacht, wir beide haben gelacht!

Ich war heute echt kommunikativ. Kenne ich so gar nicht von mir. Und niemand wurde verletzt.
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Malu68 hat geschrieben:Das kenn ich ... an manchen Tagen meint man, man kann die Welt verbessern.... :D
Das war eine spontan auftretende Freundlichkeit, die zwar sonst auch aktiv, aber sich eher im Ruhemodus befindet. Wenn ich unterwegs bin, dann denke ich über vieles nach und da müssen Freunde mich wirklich beim Namen nennen und laut rufen, damit ich sie wahrnehme. :zwinker2:
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#53 Kleine Runde im Gehölz

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Schon beim losgehen merke ich, dass ich heute keine Bestzeiten laufen werde und weil bald das neue Jahr eingeläutet wird, beschließe ich, es einfach laufen zu lassen und den Druck rauszunehmen, möglichst immer auf Leistung zu laufen. Nachdem ich diese Entscheidung getroffen hatte, ging es mir gleich besser. So konnte ich ein bisschen im Gehölz traben und mich mit einem Hirsch unterhalten. Wobei, geredet habe ja nur ich und er hat mich angeschaut. Was er gedacht hatte, möchte ich gar nicht wissen. Das zerstört nur meine idealistische Vorstellung, dass die Tiere mich verstehen würden :zwinker2:

Wahrscheinlich bin ich heute auf der kürzesten Brücke Deutschlands gelaufen. Die gerade Strecke oberhalb ist keinen Meter lang, da geht es schon wieder abwärts. Für Bergsprints für Anfänger ist sie sicher ideal. Sind sicher 20 %, die einem in die Beine steigen.

Ansonsten habe ich die üblichen Verdächtigen in Form von Hundehaltern und anderen Joggern angetroffen. Nach guten 50 Minuten war das Läufchen auch vorbei (wobei ich schon viele Gehpausen gemacht habe). Achja, einen Specht habe ich dann auch noch getroffen, der mit seinem Schnabel sehr engagiert auf Holz geklopft hat (ich dachte ja echt zuerst, jemand hämmert im Wald, so laut war das). Aber als er mich erblickte, flog er empört hoch und landete in einigen Metern entfernt wieder auf einem Ast.

Mein "Ich beobachte dich!" schallte hinter ihm her, was ihn aber anscheinend nicht störte, denn er machte mit seiner Arbeit unverrichtet weiter. Zuhause gab es dann noch ein Zehnminütiges Coreprogramm (also Core - kein Corel Draw, sondern die gute alte Körpermitte) und nach diesen zehn Minuten war ich platt wie eine Flunder. Ich habe mir vorgenommen, an jedem Tag eine solche Einheit zu machen, weil meine Körpermitte so stabil wie ein Schilfhalm ist und ich das gerne ändern möchte, um Verletzungen vorzubeugen.
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#54 Ein langer Spaziergang mit Nordic Walking Stöcken in der Hand

541
Die letzte Woche war schwer für mich gewesen. Ich musste meine Katze kurz vor Weihnachten einschläfern lassen. Ihr ging es schon seit längerem nicht gut (sie war Herzkrank) und dazu kamen plötzlich Atemgeräusche. Ich wusste auch, als ich zum Tierarzt ging, dass ich nicht mehr mit ihr nach Hause kommen würde.

Wenn man ein Tier aus einem Haushalt bekommt, welches offensichtlich misshandelt wurde, verstärkt sich die emotionale Bindung zu diesem nur noch mehr. Auf Hände war Maggie fixiert und ich musste für die erste Zeit diese immer schön in den Ärmeln verstecken, damit sie nicht zuhaut. Eine kratzende Katze im Haushalt zu haben, war natürlich nicht das, was ich mir vorgestellt hatte. Aber ich gab ihr einfach Zeit und ignorierte sie. Irgendwann beschloss sie dann, mich zu mögen und seitdem kuschelten wir zwei wie die Weltmeister.

Dazu hatte ich noch zwei Kater (bzw. ich habe sie!). Aber Maggie stammte eben aus einer 1 Zimmer Wohnung wo sie von klein auf gelebt hatte, als Einzelkatze. Sie hatte Schwierigkeiten, mit anderen Katzen zu kommunizieren. Wenn Besuch kam, musste ich sie immer in ein Zimmer sperren, da ich mir nie sicher sein konnte, dass sie plötzlich nicht auf die Hände des Besucher losging. Mit den Jahren konnte ich sie immer besser verstehen und lernte, auf ihre winzigen Reaktionen zu reagieren.

Ich hätte sie gerne noch einige Jahre bei mir gehabt, aber es sollte nicht sein.

Klar kuschel ich mit meinen beiden Katern ebenso, aber die Wohnung ist wirklich ruhiger geworden ohne Maggie. Deswegen werde ich mir einen weiteren Kater zulegen. Ein kleiner junger Wirbelwind, der meine beiden Katerchen ruhig ein wenig aufweckt. Und auch gerne meine Wohnung in die Unordnung stürzt (obwohl ich das auch ohne Kater schaffe!).

Mit all den Gedanken (es ist ja noch mehr geschehen als das oben genannte), beschloss ich, in die Natur zu gehen. Kaum hatte ich die Stöcke in die Hand genommen und die ersten Meter zurückgelegt, bekomme ich eine Nachricht. Ich hatte das Handy nur aus dem Flugmodus geholt, um den geschmückten Weihnachtsbaum als Instagram Story zu filmen. An 23 Stunden des Tages ist nämlich das Handy bei mir im Flugmodus, weil ich es nicht mag, dauernd erreichbar zu sein. So las ich die Nachricht und beantwortete die Frage, ob wir mal telefonieren könnten, mit einem ja.

Es war ein wichtiges Gespräch und ein gutes. Ich merkte schnell, dass es nicht kurz sein würde und so nahm ich die Stöcker in die eine Hand und das Handy in die andere und wanderte einfach die Strecke ab, die ich eigentlich sportlich nehmen wollte.

Das Gespräch war erst nach zwei Stunden beendet, als ich die Haltestelle erreichte. Aber all das war gut gewesen. Heute Abend kann ich wesentlich zufriedener ins Bett gehen, als wenn ich nicht telefoniert hätte.

Momentan geht es mir einfach nur darum, raus zu gehen und mich an der Natur zu erfreuen. Und deswegen freue ich mich, heute einen schönen Spaziergang gehabt zu haben. Gut, die Stöcker habe ich immer mal wieder gewechselt (also von der einen Hand in die andere) und ich bin mir recht doof vorgekommen, all die Leute - die mir entgegen gekommen sind - mit Handy am Ohr zu grüßen. Aber die konnten ja nicht wissen, dass das sonst nicht meine Art ist und dass das Gespräch sehr wichtig war.

Achja, das Nest, welches nie von einem Vogel fertig gestellt worden ist, musste ich auch noch fotografieren.
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544
Liebe Kris,

Ich freue mich darauf, auch im nächsten Jahr in Deinem Lauftagebuch mitzulesen. Oft erinnern Deine Beiträge an Auszüge aus einem guten Buch ...
Ich wünsche Dir einen guten Rutsch ins neue Jahr und ich hoffe, daß das jugendliche Ungestüm Deines neuen Katertiers Dich über den Verlust Deiner Katze alsbald hinwegkommen lässt .
Vogel 🐦 fliegt
Fisch 🐠 schwimmt
Mensch :winken:läuft

https://www.strava.com/athletes/19137562

545
Danke für eure Worte!

Im kommenden Jahr, wird wieder mit einer frischen #1 begonnen. Die Zahlen stehen für die Einheiten pro Jahr, von daher freue ich mich, dass ich 2019 noch viel mehr Einheiten absolvieren werde, als 2018. Ansonsten habe ich alle Wettkampfambitionen nach hinten gestellt, d.h. auch mein anvisierter Marsch zum Meer wird nicht stattfinden. Zuerst muss der Bandscheibenvorfall behandelt werden. Ich habe auch gemerkt, dass 15 Km mein momentanes Limit sind, da eben der BV nach einiger Zeit des Bewegens sich bemerkbar macht.

Das bedeutet erstmal, dass ich eher auf der Gesundheitssportschiene unterwegs sein werde, aber ganz sicher werde ich auch da schweißtreibende Einheiten auf meinem Plan haben, da mir Sport Spaß macht. Vor allem, wenn man merkt, dass die Ausdauer zu- und der Hüftspeck abnimmt. :zwinker2:

Ich bin auch echt froh, dass ich mich gerne bewege und nicht nur, weil ich abnehmen muss.

Trotzdem bin ich über alles dankbar, weil ich die Hoffnung habe, bald in guten ärztlichen Händen zu sein und dass die Dauerschmerzen irgendwann vorbei sind. Ich wünsche euch, dass ihr ein gutes 2019 erlebt. Tut mir leid, dass ich in letzter Zeit lesetechnisch bei euren Tagebüchern nicht up to date war, es ist nicht persönlich gemeint. Ich bin wegen meiner Webseite jeden Tag online und merke da auch, dass es mir auch mal gut tut, die Onlinezeit ein wenig einzuschränken. Das bedeutet aber nicht, dass ich nie mehr bei euch vorbeischauen werde.

Bis nächstes Jahr! :hallo:

Kris

PS: Die Webseite von meinem Tierheim wird regelmäßig gestalkt, aber bis jetzt hatten sie noch keinen kleinen Kater zur Abgabe. Ich werde mich auch darin in Geduld üben müssen. Irgendwann wird ein Katerchen da sein, der zu meinen Katern passt :nick:
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Alles Gute für 2019! Ich wiederhole mich da... Ich denke, der Spaß und die Gesundheit sollten im Vordergrund stehen. Klar ist es cool, 195 km am Stück joggen zu können und von sich behaupten zu können, einen iron man überlebt zu haben oder einen 24 Stundenlauf bewältigt zu haben. Aber mal ehrlich: schön ist auch, einfach regelmäßig allein durch die Landschaft zu streifen und das zu genießen - unabhängig von Pace und Jahreskilometern. In diesem Sinne wünsche ich dir viel Freude am Laufen, deinem Wald und an deiner Gesundheit!

LG, Katz

547
Krisrennt hat geschrieben:[...] Das bedeutet erstmal, dass ich eher auf der Gesundheitssportschiene unterwegs sein werde
Hi Kris,

ich wünsche Dir alles Gute für dieses Jahr. Laufen, Joggen, Walken, Wandern, Spazierengehen, völlig egal, Hauptsache raus, in Bewegung bleiben (und schöne Bilder für die Fans machen).

Gee

#1 Just a little Walk

548
Im neuen Jahr möchte ich häufiger Sport machen und vor allem das Nordic Walken mehr integrieren. Deswegen bin ich heute wieder bewaffnet mit Stöcken Bus gefahren und habe mich auf die bekannten Waldwege gewagt, um eine mehr oder weniger dynamische Nordic Walking Figur abzugeben.

Vorbei an eingezäunten Jungtannen, die wie Soldaten Reihe an Reihe, Baum an Baum, dicht gedrängt stehen, ging es immer weiter voran auf dem Feldweg, der sich nur allzu bald in eine Straße verwandeln würde.

Was ich besonders an dieser Strecke mag, ist ihr Abwechslungsreichtum. Langeweile kommt wirklich nie auf. Selbst, wenn ich diese Strecke jeden Tag begehen würde, täte ich doch immer wieder neue Dinge entdecken. So konnte ich einen umgekippten Baum bestaunen, den der Sturm komplett entwurzelt hatte. An diesen Tag konnte ich mich noch gut erinnern. Selbst in der Stadt Kiel lies der Sturm die Blattlosen Äste der Bäume wild hin- und her schwenken, wie wütend gewordene Demonstranten.

Auch am geschmückten Weihnachtsbaum ging der Sturm nicht ohne Spuren vorbei. Einige Kugeln lagen wild verstreut im Gras. Ich hob diejenigen auf, die ich fand und legte sie auf einen Haufen, damit derjenige, der den Baum geschmückt hatte, die Kugeln leichter finden würde. Die Karte, die jemand dort hinterlassen hatte, konnte ich trotz intensiver Suche nicht finden. Ich hoffe, dass sie schon abgeholt wurde. Wäre echt schade, wenn sie irgendwo vergessen im Dickicht liegen würde.

Ich bemühte mich, nicht zuviel zu fotografieren, konnte mich aber nicht beherrschen, eine Instagramstory aufzunehmen, als ich ein Gebiet betrat, welches von Singvögeln besetzt wurde. Anscheinend führten sie ausgerechnet in diesem Augenblick eine hitzige Podiumsdiskussion, als ich ihren Weg kreuzte. Ich sag ja, jedes Mal gibt es etwas Neues zu bestaunen oder in dem Fall zu hören!

Geplant hatte ich eigentlich eine mittellange Strecke, entschied mich dann aber für die Kurzversion, als ich sah, dass die Sonne bereits am Untergehen war. Ein guter Einstieg für dieses Jahr, fand ich.

Insgesamt war ich 60 Minuten in einem gemütlichen Tempo unterwegs gewesen.
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#2

549
Diese Woche bin ich vor lauter Terminen wenig zum Sport gekommen. Montag war ich beim Wirbelsäulenspezialisten und der hat MRT (oder besser sich die Bilder) angeschaut und gemeint, dass kein Bandscheibenvorfall vorliegt. Das Röntgenbild bestätigte seine Diagnose. Aber wenigstens konnte ich so einen Blick auf meine wunderbar komisch gedrehte Wirbelsäule werfen, inkl. schiefe Hüfte. Jetzt steht erstmal manuelle Therapie an und die durfte ich gleich am Dienstag in Anspruch nehmen.

Wobei, manuell wird momentan nix gemacht, da der Physiotherapeut sich erstmal durch die komplett verhärteten Muskelstränge, die ich sicher in 14 Jahren entwickelt haben, durchwurschteln wird. Einlagen habe ich auch verschrieben bekommen, soll diese aber erst anfertigen lassen, wenn die Sitzungen beim Physio beendet sind, damit nicht eventuell verhärtete Muskeln den Beckenschiefstand bewirken. So oder so bin ich zufrieden mit allen beiden, vor allem der Physio versteht etwas von seinem Fach und ich fühle mich bei ihm gut aufgehoben.

Da er mich gebeten hatte, am Tag der Therapie keinen Sport zu machen (da sonst die Muskeln sich gleich wieder anspannen), fallen einige Tage in der Woche raus, an denen ich sonst den Wald unsicher gemacht hätte. Ich übe mich in Geduld und bin optimistisch, dass ich zum Sommer hin schmerzfrei sein werde.

Heute aber habe ich mal wieder meine Stöcke in die Hand genommen und die mittellange Runde absolviert.

Ich freue mich jedesmal, das kleine Dörfchen zu passieren und die hübschen Häuser zu bewundern (sind übrigens ganze Acht an der Zahl). Meine Befürchtungen, dass ich durch das Walken nicht ins Schwitzen geraten würde, war absolut unbegründet. Wie üblich machten mich die Höhenmeter richtig fertig, so dass ich manchmal stehen bleiben musste um zu verschnaufen.

Alles in allem war es ein schöner Tag gewesen.

Da der Schnee beschlossen hat, nur im Süden zu sein, sind wir im Norden frei davon. Sogar +10 Grad hatte es heute hier und wenn ich mir die Bilder ansehe, könnte man denken, dass wir November haben.

Ich hoffe bald wieder öfter draußen sein zu können, aber das wichtigste ist erstmal, die ganzen Termine wahr zu nehmen und zu gucken, wie sich alles entwickelt.

Strecke: 7,5 Km
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