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Ein ehem. Ultramarathoni beginnt wieder von Vorne!

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Hi Kris,

ich finde es ein bisschen schade, dass Du Deinen fotografischen Ansatz der Romantischen Postapokalypse aufgibst und plötzlich Menschen und Dinge auf den Bildern auftauchen :wink:

Nein, ganz im Ernst: Die Bilder menschenleerer Wälder zusammen mit der Erzählweise haben eine ganz spezielle eigene Qualität.

Vielleicht ist es aber auch ein gutes Zeichen, dass die Bilder "belebter" werden. :daumen:

Gee

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geebee hat geschrieben:Die Bilder menschenleerer Wälder zusammen mit der Erzählweise haben eine ganz spezielle eigene Qualität.
Öhm … irgendwann mal fand ich die immer gleichen Bilder von den immer gleichen Wegen etwas langw … also, nicht ganz meins. Aber gerade jetzt, wo ein und derselbe Weg sich fast täglich in anderen Farben präsentiert, merke ich, dass das ein ganz tolles Stilmittel ist - fast schon ein Alleinstellungsmerkmal dieses Tagebuchs (Georg Schoeneggers Bilderreigen mal ausgenommen, der ist wieder auf andere Weise einzigartig).


Also: knips ruhig weiter ! :wink:

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

353
Klappt nicht mit alleine laufen? Weil so viele Läufer deinen Weg säumen oder weil du mit anderen läufst? Das war so nicht ganz ersichtlich aus deiner Antwort :D

Und wenn du dich doof fühlst, musst du mich mal sehen. Den Preis für das beste Laufoutfit werde ich nie bekommen. Schlabberpulli (vor allem wenn es kälter wird ein muss) dann manchmal todschicke wasserdichte babyblaue Umhängehülle... Man könnte echt meinen, ich wäre auf Durchreise und habe alles fürs Übernachten dabei!
Ersteres. Vielleicht schließe ich mich irgendwann tatsächlich einer Laufgruppe an. Dann aber nicht wegen der sozialen Interaktion, sondern um weiterzukommen. Ich denke, dass ein Team da durchaus motivierend wirken kann.

354
Hallo Kris,
auch ich muss hier mal meinen Senf hinterlassen und pflichte meinen Vorrednern durchaus bei: Schreib ein Buch oder eine Kolumne !

Du hast einen sehr lebendigen Schreibstil, man mag gerne weiterlesen und ist in Gedanken mit dir unterwegs! Dazu noch die tollen Fotos...

Ich habe auch einen Riiiiesenrespekt davor, dass du dich aufrappelst und deine Runden drehst. Weiter so! :daumen:
Wir sind vom Leben gezeichnet in den buntesten Farben, und wir tragen sie mit Stolz, unsere Wunden und Narben (SDP)

Dieser Weg wird kein leichter sein...(Teil 1)
In Ruhe alt werd´ich später.....(Forts.)

Kölner Zoolauf 07/2017 8,6 km
Kölner Brückenlauf 09/2017 15,65 km 1:43:xx
HM Köln 10/2017. 21,1 km 2:18.xx

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Lilly* hat geschrieben:Forumsregel Nr.1: Keine fiesen Links klicken. Keine fiesen Links klicken!!! :D

Ich glaube, es war ein passionierter Baumkuschler, der sich als Tarnung ein Buch mitgenommen hat, falls Passanten kommen.

Spinnen sind übrigens hervorragende Nachahmer. Vielleicht wollte sich die Spinne dir anschließen - als Laufbuddy, um mit dir sicher durch den Wald zu kommen. Hast du gesehen, ob sie aus den Spinnenfäden eine graue Jogginghose um ihre Beine gewebt hat?
Der Link ist echt harmlos - und witzig :nick:
Sorry, ich habe nicht nachgesehen, ob sie sich eine graue Jogginghose gewebt hat, aber die Vorstellung ist zu komisch :hihi:
geebee hat geschrieben:Hi Kris,

ich finde es ein bisschen schade, dass Du Deinen fotografischen Ansatz der Romantischen Postapokalypse aufgibst und plötzlich Menschen und Dinge auf den Bildern auftauchen :wink:

Nein, ganz im Ernst: Die Bilder menschenleerer Wälder zusammen mit der Erzählweise haben eine ganz spezielle eigene Qualität.

Vielleicht ist es aber auch ein gutes Zeichen, dass die Bilder "belebter" werden. :daumen:

Gee
Huhu Gee

Keine Sorge, ich gebe gar nichts auf. Schon gar nicht die Illusion eines menschenleeren Waldes aufrecht zu erhalten. Die nächsten Bilder werden wieder post-apokalyptisch werden, versprochen! Danke dir auch für dein Lob - ich mache die Bilder ja nur, um ein bisschen zu zeigen, wo ich unterwegs bin.
RunningPotatoe hat geschrieben:Öhm … irgendwann mal fand ich die immer gleichen Bilder von den immer gleichen Wegen etwas langw … also, nicht ganz meins. Aber gerade jetzt, wo ein und derselbe Weg sich fast täglich in anderen Farben präsentiert, merke ich, dass das ein ganz tolles Stilmittel ist - fast schon ein Alleinstellungsmerkmal dieses Tagebuchs (Georg Schoeneggers Bilderreigen mal ausgenommen, der ist wieder auf andere Weise einzigartig).


Also: knips ruhig weiter ! :wink:
Ich mag fotogene Strecken - nicht alle Wege sind im Wald wunderschön (zumindest empfinde ich das so) und außerdem ist diese eine bestimmte Stelle genau da, wo der laaaange Anstieg fast beendet ist. Da bin ich meistens aus der Puste und verschnaufe. Und dann kann man ja auch gleich ein Bild knipsen :nick:

Falls euch der Weg nicht mehr interessiert (und darüber habe ich tatsächlich schon nachgedacht), kann ich ja nur noch den Boden knipsen. Aber jetzt wo wir noch 4 Jahreszeiten hier im Land haben, wird sich die Flora und Fauna noch genügend ändern. Es ist auch oft so, dass ich an den selben Stellen eine Gehpause mache, deswegen sieht man auch oft dieselben Stellen.

Wird sich aber irgendwann auch mit der Zeit ändern - hoffe ich zumindest.
Allmachtsdackel hat geschrieben:Ersteres. Vielleicht schließe ich mich irgendwann tatsächlich einer Laufgruppe an. Dann aber nicht wegen der sozialen Interaktion, sondern um weiterzukommen. Ich denke, dass ein Team da durchaus motivierend wirken kann.
Ich denke auch, dass eine Laufgruppe einen weiter bringt. Ich habe ja auch eine im Visier für die ich aber noch zu langsam bin. Mir fällt das konstante Durchlaufen schwer, d.h. schon früher konnte ich die Pace nicht genau halten und war mal langsamer, dann wieder schneller. Wenn die Laufgruppe gleichmäßig läuft, kann man das üben.
Malu68 hat geschrieben:Hallo Kris,
auch ich muss hier mal meinen Senf hinterlassen und pflichte meinen Vorrednern durchaus bei: Schreib ein Buch oder eine Kolumne !

Du hast einen sehr lebendigen Schreibstil, man mag gerne weiterlesen und ist in Gedanken mit dir unterwegs! Dazu noch die tollen Fotos...

Ich habe auch einen Riiiiesenrespekt davor, dass du dich aufrappelst und deine Runden drehst. Weiter so! :daumen:
Danke für deine Worte Malu! :hug:

Ich habe ja eine Webseite, wo ich über den christlichen Glauben schreibe. Das Laufen und die Berichte sind sowas wie ein Hobby. Letztendlich habe ich auch Spaß dran, anderen daran teilhaben zu lassen und die klitzekleinen Erfolge zu feiern. Ich merke aber auch, wie gut mir der Sport tut und das ich ihn echt lange vermisst habe. Und ich hoffe, dass sich irgendwann auch mal Laufberichte zu Wettkämpfe hier einstellen werden - das ist ja irgendwie das Ziel - in welcher Länge diese Wettkämpfe auch immer sein mögen. Das ist unerheblich.
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#26 - 6,5 Km Wald

356
Etwas besser geschlafen als gestern, aber immer noch schlecht, beschließe ich, wieder Vormittags den Wald aufzusuchen. Aber die große Runde soll es heute nicht werden. Schon im Bus fühle ich mich kaputt und empfinde leichte Übelkeit. Als ich den Waldrand betrete, ist die Flasche leer. Schon zu Beginn.

Na das kann ja heiter werden!

Also beschließe ich, einen Gesundheitslauf einzuschieben. D.h. keinerlei Ambitionen, getrabt wird nur, wenn es geht und sonst marschiert. Die App starte ich erst gar nicht. So kann ich wieder einige Bilder schießen (diesmal auch von anderen Stellen). Und zwischenzeitlich gehts mir auch wieder richtig gut, dass ich wieder etwas traben kann.

Man kann sich fragen, warum ich überhaupt unterwegs bin. Aber mir tut es gut, lieber ein paar Stunden draußen zu sein, als in der Wohnung zu hocken.

Dann folgt aber wieder diese Schlappheit, mit der ich schon seit Wochen kämpfe und plötzlich kommt mir in den Sinn, dass ich wohl einen Eisenmangel haben muss. Wundert mich auch nicht. Die Ernährung ist überwiegend Gemüse, Kartoffeln, Fisch, Thunfisch und Magerquark. Das sind die Hauptkomponenten, die variieren. Die Proteine kommen vorwiegend über Magerquark und Thunfisch in den Körper, aber Eisen? Ich hab daran nicht gedacht. Die Eisenspeicher müssen fast leer sein.

Irgendwie hat sich bei mir oller Fleischesser das Fleisch verabschiedet. Ich esse es nicht mehr und habe auch keinen Appetit darauf. Die Schlappheit habe ich lange Zeit als schlechte Ausdauer gewertet, aber heute kippe ich fast aus den Latschen und fühle mich teilweise grottig. Die kleinen Hochphasen nutze ich, um den Weg weiter zu traben. Ich möchte nur noch nach Hause und ins Bett fallen.

Zuhause google ich erstmal, welche Nahrung Eisenhaltig ist und sehe, dass Leber ganz oben auf der Liste steht. Gut, ist zwar nicht besonders ideal für Morbus Bechterew, aber das ist mir in dem Falle egal und ich decke mich damit ein, damit ich übers Wochenende komme (klingt dramatischer als es ist). Nächste Woche werde ich mal beim Hausarzt einen Termin machen - aber bis das Blutbild fertig ist, wird auch dann wieder ne Woche ins Land ziehen. Später sehe ich, dass Hähnchenleber die niedrigsten Eisenwerte von den Lebern hat (9,1 mg /100 gramm), aber das ist besser als gar nichts. Sie schmeckt auch besser als erwartet.

Klar kann ich nicht nur Leber essen - ich denke, wenn die Vorräte wieder aufgefüllt sind, werde ich ab und zu Leber essen und sonst auf Eisehaltiges Gemüse setzen. Und Kräuterblut soll ganz gut sein - sogar dm verkauft es. Das kaufe ich mir definitiv Montag! Wer sonst noch Tipps hat für Eisenhaltiges Gemüse, nur zu!

Tja, das war der heutige Tag - wirklich besser gehts mir immer noch nicht, aber ich hoffe mal, dass der Arzt mich bald wieder auf die Beine stellen kann. Falls es überhaupt an Eisen liegt. Man muss ja immer mit Selbstdiagnosen vorsichtig sein. Aber die Symptome machen Sinn - weil ich einfach zu wenig Eisenhaltige Nahrung gegessen habe.

Morgen ist Ruhetag und Montag sehe ich dann, wie es mir geht. Ich entscheide dann ob ich laufe.

Und ein paar post-apokalyptische Bilder gibts auch für euch :)
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358
Kräuterblut ist wirklich gut. Ich habe es nach meinen Schwangerschaften genommen und auch mal so zwischendurch als Kur, wenn ich mal viel Stress hatte oder so.
Es enthält nicht nur Eisen, sondern auch noch viele andere Spurenelemente und Mineralstoffe,die einfach nur gut tun und mal alle Speicher auffüllen.
Am besten mit einem Glas Orangensaft vor dem Frühstück (kann auf den Magen schlagen - dann erst was essen) kalt (aus dem Kühlschrank) trinken. Ab Zimmertemperatur schmeckt es sehr metallisch.... und dann keine Milch zwei Stunden vor- und nachher, weil Calcium aus der Milch die Eisenaufnahme behindert...
Wir sind vom Leben gezeichnet in den buntesten Farben, und wir tragen sie mit Stolz, unsere Wunden und Narben (SDP)

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Czynnempere hat geschrieben:Rote Beete und Hülsenfrüchte (mit beidem kann man schöne Salate machen und eine Merçimek ist sensationell).
Aber nichts geht über ein kleines Steak. :-)
Danke für die Vorschläge! Problem mit Steak ist, dass es rotes Fleisch ist, welches Entzündungen fördert. Damit will ich nicht sagen, dass ich nur gesunde Sachen esse. Aber das sind eher Ausnahmen und für regelmäßigen Eisenbedarf nicht brauchbar. Von Hülsenfrüchten habe ich auch schon was gelesen. Ich werd einfach nen bissl ausprobieren :nick:
Malu68 hat geschrieben:Kräuterblut ist wirklich gut. Ich habe es nach meinen Schwangerschaften genommen und auch mal so zwischendurch als Kur, wenn ich mal viel Stress hatte oder so.
Es enthält nicht nur Eisen, sondern auch noch viele andere Spurenelemente und Mineralstoffe,die einfach nur gut tun und mal alle Speicher auffüllen.
Am besten mit einem Glas Orangensaft vor dem Frühstück (kann auf den Magen schlagen - dann erst was essen) kalt (aus dem Kühlschrank) trinken. Ab Zimmertemperatur schmeckt es sehr metallisch.... und dann keine Milch zwei Stunden vor- und nachher, weil Calcium aus der Milch die Eisenaufnahme behindert...
Danke für die Empfehlung - ich hole es mir morgen bei dm. Milch trinke ich gar nicht, aber gut das zu wissen. Der Körper soll ja so viel Eisen wie möglich aus der Nahrung herausholen (in dem Fall Getränk). Wahrscheinlich ist Kräuterblut eine echt gute Alternative, die man regelmäßig nehmen kann. Bei Lebensmitteln würde ich sonst irgendwann so viel essen müssen, dass ich nicht mehr abnehme (oder mir das Essen zum Hals raushängt).
Als Frau hat man ja noch zusätzlich die Monatsblutungen, die einen nicht unerheblichen Eisenverlust hervorrufen können. Das sind alles so Faktoren, wo ich mich nicht wundern muss, dass die Speicher irgendwann alle sind oder zumindest unter dem Normalwert.
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Krisrennt hat geschrieben: Als Frau hat man ja noch zusätzlich die Monatsblutungen, die einen nicht unerheblichen Eisenverlust hervorrufen können. Das sind alles so Faktoren, wo ich mich nicht wundern muss, dass die Speicher irgendwann alle sind oder zumindest unter dem Normalwert.
Das muss man aber nicht überbewerten. Ein ansonsten gesunder Organismus steckt das weg. So groß ist der Blutverlust ja auch nicht. Man geht von 150 - max 200 ml aus.... das ist wirklich ohne Einbuße verkraftbar...
Sonst hätte ja jede Frau einen nennenswerten Eisenmangel....

Bevor du aber ins Blaue rein philosophierst, geh doch einfach mal zum Arzt und lass ein Blutbild machen. Dann hast du den Eisenmangel verifiziert - oder eben auch nicht....
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362
#27

Die kleine Runde im Gehölz stand an. Mir gings zwar etwas besser, aber optimal fühlte ich mich nicht. Egal, der Wind blies mir ins Gesicht und der leichte Regen zeigte an, dass der Herbst langsam aber sicher zu Ende ging. Vom Sommer ganz zu schweigen.

Auch diesmal stieg jemand mit mir an der Haltestelle aus und im Bemühen leicht und locker zu wirken, trabte ich los. Da der Bus Verspätung hatte, schmolz das Zeitpolster auf einige Minuten, so dass ich etwas schneller traben wollte. Ich wollte auch wissen, was geht und was nicht, bzw. wo es anaerob wird. Wenn ich hier so von den Minuten pro Km schreibe, weiß ich, dass das super lahm ist und ich kann dennoch nichts dagegen tun - außer weiter zu laufen und fitter zu werden.

Die ersten Minuten fühlen sich gut an, aber schon bei der ersten leichten Steigung merke ich, dass ich so nicht auf Dauer traben kann. Und dann geschieht das, wovor ich schon seit längerem echt Schiss habe. Urplötzlich knicke ich mit dem rechten Fuß teilweise um. Ich kann das Schlimmste verhindern und trabe nach einem kurzen Ausruf des Ärgernisses weiter, nachdem ich gemerkt habe, dass ich mich nicht verletzt habe.

Aber das Adrenalin, die Aufregung, tut mir nicht gut - vor allem, weil ich jetzt noch genauer auf den Erdboden starre, um etwaige Wurzeln zu erkennen. Vielleicht war es auch nicht ganz so klug gewesen, ausgerechnet diese Strecke zu laufen... wo momentan einfach noch zu viele Blätter auf dem Boden liegen.

Irgendwann nach 700 Metern merke ich - so geht das nicht weiter - ich keuche mir hier noch die Lunge aus dem Körper. 3 Km halte ich das nicht durch und für 4 Sekunden bleibe ich entnervt stehen, während ich die LaufApp pausiere. Wollte ich mal wieder zu viel? Unter 10 min pro Km will ich unbedingt schaffen - aber heute soll es das nicht sein. Ich ermahne mich wieder selbst, geduldiger zu sein und trabe etwas langsamer den Weg entlang.

Die lange Steigung macht mir zwar immer noch zu schaffen (auch wenn sie sehr moderat ist), aber nach dem Lauf werde ich sehen, dass ich heute schneller als zuvor hier hoch gelaufen bin. Dann biegt der Weg nach rechts ab und ich weiß, dass mehr als die Hälfte geschafft ist. Ich möchte heute nicht im Wohlfühltempo traben, sondern mich fordern, aber auch nicht überfordern. Es bringt auch nichts, wenn ich daran denke, was andere in der Zeit für Fortschritte gemacht haben. Hier geht es um mich, meinen Körper und die Ausdauer. Das baut mich wieder etwas auf und ich kann sogar noch am Ende einen "Schlussspurt" mit wahnsinnigen 7:30 min/km ansetzen.

Danach gehe ich die letzten Schritte keuchend und mit brennender Lunge zum Bus und warte brav die 4 Minuten, bis ich einsteigen kann. Es war vieles heute nicht optimal, aber ich kann sagen, dass ich mein möglichstes getan habe. Am Ende gab es eine Durchschnittspace von 10:06 min für den Km, was bedeutet, dass ich mich um weitere 10 Sekunden gesteigert habe. Morgen ist ein Ruhetag und dann werde ich im anderen Gehölz wieder ein wenig im Wolhlfühltempo herumtraben. Die Blutentnahme für den Arzttermin ist am Montag und Donnerstag folgt dann das Gespräch. Dann werde ich sehen, ob es ein Eisenmangel ist oder etwas anderes.

Das obligatorische Foto darf natürlich auch nicht fehlen.
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In the Wald back again

363
#28

Ich habe bisher ja nicht viel (also eig. gar nicht) über das Abnehmen geschrieben. Zum einen, weil das kein Abnehmblog sein soll, sondern es sich primär um das Laufen drehen soll. Aber ich hatte im Kopf immer eine Zahl, die ich erreichen wollte, bevor ich hier mit Zahlen um mich werfe :zwinker2:

Das wurde heute erreicht! Ich habe 8,2 Kg innerhalb von 8 Wochen verloren und freu mich voll. Trotz Mädelsabend, trotz Besuche, trotz "manchmal der Versuchung nicht widerstehen könnens". Für mich ist das hier auch keine Diät, sondern ein Ändern des Essverhaltens. Und dazu gehört auch - ab und zu - Süßkram oder was man sich sonst gönnen möchte.

Das ist ein schöner Teilerfolg, nun gehts natürlich weiter!

Zur "Belohnung" war ich dann im Wald und trabte ein bisschen vor mich her. Diesmal ohne App, nix was mich stören könnte. Befürchtete ich zu Beginn, dass es bald regnen könnte, kam nachher sogar noch die Sonne durch. An den obligatorischen schönen Stellen im Wald musste ich dennoch ein Foto schießen. Das die Kamera sogar mit Sprache auslöst, ist ein nettes Feature. Trotzdem sehe ich mich um, bevor ich laut "klick" sage. In der Stadt würde ich die Sprachsteuerung nicht nutzen, das wär mir dann doch etwas peinlich :peinlich:

Ich fühlte mich zwar immer noch etwas erschöpft, konnte aber dennoch einige Passagen in einem flotteren Tempo durchtraben. Die heiße Dusche hinterher belohnte die müden Knochen und den Rest des Körpers sehr! Schon alleine dafür lohnt es sich, rauszugehen!
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365
Wow, 8kg? Respekt! Und manchmal ein wenig rumzunaschen, tut der kleinen Seele auch ganz gut...
Zum Thema Eisenaufnahme: auch Koffein behindert die Eisenaufnahme.
sonstige Späße:
25.02.2023 HaWei by night 10km

Halbmarathons:

26.03.23 Freiburg-Marathon #49
21.05.23 Stuttgart-Lauf #50
17.09.23 Badenmarathon #51
08.10.23 Schwarzwaldmarathon #52

366
Glückwunsch zu den 8,2kg. Klasse Leistung. :daumen:

Genascht habe ich in meiner Abnehmphase fast nie. Erst jetzt wieder, wo ich verzweifelt versuche, nicht noch mehr abzunehmen, gönne ich mir öfters mal was. Suche da noch ein wenig nach dem Gleichgewicht.

367
Danke für eure Glückwünsche!

@Allmachtsdackel

Klar ist der komplette Verzicht auf etwas Süßes sicher besser wenn man abnehmen will. Aber ich wollte nicht in eine zu große Verzichtsspirale reinfallen und am Ende komplett wieder nur noch Ungesundes essen. Von daher gönne ich mir was, wenn ich es will - aber nicht zu oft. Und sonst versuche ich, gesund zu essen. Das richtige Gleichgewicht zu finden, ist auch nicht leicht.
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#29

368
Manchmal gibt es so Tage, an denen man echt keine Lust hat, zu laufen. Heute war so ein Tag. Aber da ich gestern schon fleißig regeneriert habe und mein Körper von soviel Regeneration noch krank wird, gab es keine Ausrede!

Im Wald angekommen, beschließe ich, heute die mittellange Runde zu laufen - diesmal auf Zeit und ohne Erbarmen! Nachdem ich die letzten Tage vermehrt Kohlenhydrate in Form von Spaghetti Bolognese genossen habe, hat der Körper mehr zum verbrennen übrig. Davon darf er gerne heute Gebrauch machen!

Während ich so dahintrabe und versuche, den kleinen aber eiskalten Regentropfen auszuweichen, läuft jemand heute zur Hochform auf. Meine Nase hatte beschlossen, mich bei der Einheit zu unterstützen. So muss ich einige Zwangspausen einlegen, mir ein paar Blätter zu einem behelfsmäßigem Taschentuch zusammenlegen und ein kräftiges Tötörötöö von mir geben.

Nächstes mal ziehe ich mir eine Jacke an, darin kann ich wenigstens Taschentücher verstauen.

Trotz meiner übermütigen Nase komme ich heute recht gut voran und kann die meisten Stücke traben. Dort, wo es zu sehr ansteigt und das Traben noch langsamer als mein Gehen wird, gehe ich. Am Ende kann ich für die Laufstrecke ein - von 4 Minuten verbuchen. Find ich jut!

Die Bilderflut gibt es heute allerdings nicht, da die meisten Bilder während des Laufens doch zu psychedelisch verwackelt aussahen - viel konnte man nicht erkennen. Aber ich wollte heute einfach nicht stehen bleiben, sondern mal n bissl so tun, als ob ich trainiere :nick:

Als ich im Bus sitze, fällt mir der wunderschöne Regenbogen auf und ganz atypisch von mir, zücke ich im Bus mein Handy und kann während der Fahrt diesen Moment festhalten. Zuhause angekommen fängt es richtig zu pladdern an und ich bin froh, nicht die lange Runde gelaufen zu sein (denn dann wäre ich zu der Zeit noch im Wald gewesen).
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Hallo Kris,

mir ist seit ein paar Tagen auf nicht nach Anstrengung... ich glaube der Herbst ist angekommen....

Mach so wie es dir gut tut, langsam ist besser als nix (wobei du ja schneller wirst :zwinker2: ), und es sich danach mit nem Tee zu Hause gemütlich machen ist doch alle Mühe wert! :daumen:
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Malu68 hat geschrieben:Hallo Kris,

mir ist seit ein paar Tagen auf nicht nach Anstrengung... ich glaube der Herbst ist angekommen....

Mach so wie es dir gut tut, langsam ist besser als nix (wobei du ja schneller wirst :zwinker2: ), und es sich danach mit nem Tee zu Hause gemütlich machen ist doch alle Mühe wert! :daumen:
Ja das stimmt - aber ich muss ja noch ordentliche Kalorien verbrennen und die schüttelt man am besten durchs Laufen ab. Zumindest hilft mir das, mal rauszukommen und nicht mitm Hintern auf dem Stuhl daran zu denken, was man denn essen könnte :D

Und das Motto von Gee gefällt mir. Besser wenig als nix.

Wobei ich bei deinem Satz "wobei du ja schneller wirst" echt schmunzeln musste. Meine PBs sind ja momentan noch im zweistelligen min/km Bereich zu finden.
Wo Läufer einen fragen würden "Meintest du ne Meile statt nen Km?" und ich ganz ernst nicken und sagen würde "Ja, ich meine tatsächlich nen Kilometer!" :zwinker2:
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Ich bin mal so frei und zitier Geebee´s Eintrag in mein TB hier rein, weil er sooo Recht hat:
geebee hat geschrieben: Da ich auch nicht zu den Geduldigsten gehöre, musste ich im Kopf drei Schalter umlegen:
> Das Zurücklegen der Strecke mit Geh- und Laufanteilen ist auch Sport.
> Auch eine Minute Laufen ist Laufen, es keine Minimaldistanz, die ich zwangsweise laufend zurücklegen muss.
> Die Länge dieser Aufbauphase spielt keine Rolle, sie kann zwei Monate oder ein Jahr betragen, alles ist besser als gar nicht zu laufen.
Gee
Und weisste,... ich glaube, Läufer fragen nicht nach km oder Meile, das sind eher Leute, die diese Distanz noch nicht laufend zurückgelegt haben.
Läufer haben eher Respekt vor dir.... die wissen nämlich, wie anstrengend der Weg zurück ist....
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Danke für deine Worte Malu und das Zitieren von Gee's Beitrag. Sehr passend.

Es ist halt so, dass ich selbst nicht glauben kann, so langsam unterwegs zu sein und dennoch in die anaerobe Schiene zu kommen. Aber auf der anderen Seite merke ich daran eben, dass es für mich Training ist. Aber es ist auch nicht sehr intelligent, sich mit seinem früheren Ich zu vergleichen, welches damals 60 Kg wog (und keine 114,5 im Jetzt).

Damals habe ich viele Fortschritte nicht wert geschätzt, sondern sie für selbstverständlich erachtet. Das ist heute anders. Und das möchte ich mir auch beibehalten. Das wert zu schätzen, was man erreicht, seien die Schritte noch so klein!
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374
Czynnempere hat geschrieben:Hallo Kris ,


Ich war heute mal neugierig und habe den Wald gegoogelt, in dem Du läufst. Kannst Du da eigentlich auch ein Stück am Kanal langlaufen?
Ich bin in zwei Waldgebieten unterwegs :)

Das Projensdorfer Gehölz liegt direkt am Nord-Ostsee Kanal. Nennt man auch Projensdorfer Gehege, weil es dort ein Wildgehege gibt, das man betreten kann. Das Gehölz ist nett, etwas weniger hügelig als der Wald in Rönne. Und auch schneller zu erreichen. Dort laufe ich meine "Temporunde".

Der Wald in Rönne ist auch ein Naturschutzgebiet und viel größer als das Gehege. Leider oder auch nicht ist er recht hügelig. Meine 6,4 Km Runde schlägt mit rund 100 positiven Hm zu Buche (und 100 Hm negativen). Aber das Gelände ist dort ideal um etwas mehr Abgeschiedenheit zu erleben und um keine Runden laufen zu müssen. Mittlerweile habe ich mich auch mit den Höhenmetern arrangiert. Das ist zwar als Anfänger echt ne Herausforderung (und haut mich immer von den Beinen, bzw. haut es mir die Lunge aus dem Körper raus) aber wird sich sicher für später bezahlt machen in Punkto Ausdauer und hügeligem Gelände.
Blog: Ein ehem. Ultramarathoni beginnt wieder von Vorne
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376
Es ist auf keinen Fall ein Nachteil, wenn Deine Trainingsstrecken hügelig sind.

Zum einen hat man Abwechslung, zum anderen wechselnde Belastungen und für meine Begriffe, trifft hier auch der alte Zatopek - Spruch zu: Mach es Dir im Training schwer, dann hast Du es im Wettkampf leichter (auch wenn das noch was hin ist...)

Flach kann doch jeder... :-)
Vogel 🐦 fliegt
Fisch 🐠 schwimmt
Mensch :winken:läuft

https://www.strava.com/athletes/19137562

377
Hallo Kris,

Glückwunsch zur Abnahme! 8kg in 8 Wochen sind ein schöner Erfolg! Abnehmen kann zäh sein, aber ein stetiger Erfolg spricht ja für sich und motiviert dann ja auch, weiter zu machen.

Darf man eigentlich fragen, was passiert ist, dass du vom sportlichen Ultramarathonlaufen und 60kg Körpergewicht auf 160kg gekommen bist? Das passiert ja nicht zufällig eben so, weil man einen Moment nicht aufgepasst hat, da muss ja ein schwerwiegenderer Impact im Leben stattgefunden haben..? Oder geht die Frage zu tief?

378
todmirror hat geschrieben:Als Student war ich auch oft im Projensdorfer Gehöllz, als meine Freundin im benachbarten Studentenwohnheim wohnte. Schöne Gegend!
Ja absolut. Man bekommt das Gefühl, in der Natur zu sein, obwohl man direkt in der Stadt ist. :daumen:
Czynnempere hat geschrieben:Es ist auf keinen Fall ein Nachteil, wenn Deine Trainingsstrecken hügelig sind.

Zum einen hat man Abwechslung, zum anderen wechselnde Belastungen und für meine Begriffe, trifft hier auch der alte Zatopek - Spruch zu: Mach es Dir im Training schwer, dann hast Du es im Wettkampf leichter (auch wenn das noch was hin ist...)

Flach kann doch jeder... :-)
Das sage ich mir auch jedesmal, wenn ich den Hügel hochkeuche :peinlich: Das lohnt sich für mich, das bringt richtig viel schön Ausdauer (irgendwann) und jeder Lauf, der im Flachland stattfindet, wird easy going für mich werden...

Es ist jedenfalls gut, wenn man ein paar Wellen im Streckenprofil hat, so kann man ein bisschen üben.
Lilly* hat geschrieben:Hallo Kris,

Glückwunsch zur Abnahme! 8kg in 8 Wochen sind ein schöner Erfolg! Abnehmen kann zäh sein, aber ein stetiger Erfolg spricht ja für sich und motiviert dann ja auch, weiter zu machen.

Darf man eigentlich fragen, was passiert ist, dass du vom sportlichen Ultramarathonlaufen und 60kg Körpergewicht auf 160kg gekommen bist? Das passiert ja nicht zufällig eben so, weil man einen Moment nicht aufgepasst hat, da muss ja ein schwerwiegenderer Impact im Leben stattgefunden haben..? Oder geht die Frage zu tief?
Ach Lilly... du stellst immer Fragen, die ich nicht einfach so beantworten kann. Aber das ist nix schlimmes. :daumen: Nur ist das eine längere Geschichte, ich versuche mal mich kurz zu fassen.

Vor dem Bund war ich sehr sportlich, aber dann während dieser Zeit wurde der Stress immer größer. Ich hatte gelernt, vieles zu verdrängen. Andere müssen auch hart arbeiten etc. Die ständigen Versetzungen, der Lehrgangsstress (ich war im Logistikbereich eingeteilt worden, weil ich zuvor Bürokauffrau gelernt hatte - aber das war echt nicht meins...), dann zum Schluss das Mobben von einem Kameraden haben mich dazu gebracht, den Wehrbeauftragten anzuschreiben. Dadurch wurde ich wieder versetzt, weil ich dort nicht mehr arbeiten konnte. Nun saß ich in einer Diensstelle, wo es nichts zu tun für mich gab. Zwischendrin die normalen Anforderungen an mich als Soldaten, die Märsche, das Sportabzeichen. All das führte dazu, dass ich beständig zunahm.

Aber richtig explodiert ist dann das Gewicht, als ich krankgeschrieben wurde und nach meinem Suizidversuch in der Klinik hockte und Psychopharmaka einnahm. Diese Medikamente führten dazu, dass ich mehr Hunger hatte und der Stoffwechsel verlangsamt wurde. Das kann ich heute so beurteilen, weil ich nicht die einzige bin, die durch die Einnahme solcher Medikamente quasi "explodiert". Da bin ich von 90 Kg auf 135 Kg in wenigen Monaten gekommen. Ich bin da leider kein Einzelfall, die Foren sind voll von Menschen, die durch Psychopharmaka extrem zunehmen, selbst wenn sie nur wenig essen. Aber ich bin ehrlich, ich habe zu der Zeit nicht wenig gegessen, sondern mich durch die Süßigkeitenabteilung gefuttert. Ich habe all den emotionalen Ballast wegfressen wollen.

Das Ganze ist Ende 2011 geschehen und bis August diesen Jahres habe ich die Tablette noch immer genommen. Sie half mir zwar überhaupt nicht, aber ich konnte gut mit ihr einschlafen :haeh:

Das war auch der Grund, warum ich damals hier aufgehört hatte. Weil ich trotz des vielen Sports von 5-6 mal die Woche und Kalorienzählen unglaublich zäh und langsam abgenommen hatte. Auch Fasten brachte überhaupt nichts. Jedes Gramm klebte an meinem Körper.

Ich musste erstmal diese Tablette loswerden und habe sie im August abgesetzt. Mir war der Eingriff dieser Tablette in meinen Körper einfach zu heftig und sie half mir wie gesagt nicht. Ich bin zwar nicht in ärztlicher Behandlung, aber ich habe einen ambulanten Betreuer, den ich einmal die Woche sehe. Er hilft mir bei Behördengängen und wir quatschen einfach über das, was mich beschäftigt. Ich habe ihm auch sofort in meinen Plan eingeweiht, dass ich die Tablette absetzen will. Das war okay für ihn.

Jetzt - Ende Oktober merke ich zwar, dass meine psychische Krankheit nicht weg ist (ich lerne aber dank dem Herrn damit zu leben), aber es mir körperlich besser geht. Der Sport zeigt seine Wirkung und es ist fast so, als ob der Körper aus dem jahrelangen Winterschlaf langsam aufwacht. Ich finde das klasse!

Ich möchte mich auch nicht mehr mit meinem damaligen Ich vergleichen - diesen Menschen gibt es nicht mehr. Aber dafür entsteht etwas Neues und ich lerne, dankbar dafür zu sein, was ich tun darf. Auch bin ich dankbar, dass ich nicht arbeiten gehen muss und so die Freiheit besitze, laufen zu gehen wann immer ich möchte. Von daher ist das laufen für mich nicht nur ein Aspekt um abzunehmen, es tut mir in der Seele gut :nick:
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Hast gut daran getan, die Tablette abzusetzen. Das Laufen tut dir ja gut zu tun und macht dich lebendig .....ich wollte auch nicht mehr darauf verzichten....
Bestzeiten: 17.08.2019 Mauerweglauf 100 Meilen 19.36.35 Stunden. 08.09.2018 RUNWINSCHOTEN (Holland) 100 km 9:33.30. 16.06.2018 Karlsruher Nachtlauf 80 km 7:55:45. Marathon 3:22.10. HM 1:34:32. 10 KM 43:37
Laufberichte: www.corneliusrennt.de

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Hauptmieter hat geschrieben:Hast gut daran getan, die Tablette abzusetzen. Das Laufen tut dir ja gut zu tun und macht dich lebendig .....ich wollte auch nicht mehr darauf verzichten....
Definitiv :daumen:

#30

Vor dem Laufen war ich beim Arzt und gab Blut ab. Dummerweise sind meine Venen sehr unnachgiebig bei dem Thema. Es hat ganze 6 (sechs!) Versuche gebraucht, bis das Blut floss. Ich bin echt nicht mehr zimperlich und sehe sehr interessiert zu, wenn der Arzt (nachdem die Schwester aufgegeben hat) die Vene sucht, indem er die Nadel hin und her bewegt. Tat mir auch irgendwie leid, dass ich den ganzen Betrieb aufgehalten habe, weil die ganze Aktion ganze 40 Minuten gedauert hatte. Aber am Ende gab es endlich etwas fürs Blutbild - denn ich hatte auch keine Lust, an einem anderen Tag wieder zu kommen - in dem Wissen, dass es wirklich jedesmal schwierig bei mir ist.

Das Laufen war dann heute eher sowas wie eine Marschierveranstaltung mit kleinen Trabeinheiten. Nachdem ich ca 500 Meter im Wald gelaufen war, hatte ich schon große Lust, umzukehren - so müde war ich. Aber dann warf ich alle Ambitionen über den Haufen und beschloss, einfach die Strecke weitestgehend abzulatschen. Und nachdem das Traktorfahrgerät mich auch nicht mehr durchs Unterholz jagte, stellte sich sowas wie Entspannung ein. Ob es nun einfach am Tag lag oder an was anderem, werde ich hoffentlich Donnerstag erfahren. Bis dahin halte ich mich mit Spekulationen zurück. Die Erschöpfung nervt schon sehr, muss ich sagen. Aber ich war draußen und habe die frische Luft genossen. Das ist auch was!

Zahlen Daten usw. 6,4 Km in sagenhaften 100 Minuten. Läuft ne? Ich glaube, ich habe bei jeder Welle ne Rastpause eingelegt...
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Czynnempere hat geschrieben:Morgen geht es wieder besser, jede Wette.

Mich hat auf meiner Hausstrecke mal ein Traktor verfolgt, im Schneckentempo. Ich fand das nervig ,weil ich mich dauernd umgedreht habe, um zu schauen ,wo er ist...
Ja das hoffe ich - das heute war echt ein herumkrebsen deluxe. Aber wie gesagt, ich habe es als sportlichen Spaziergang gesehen, was besser ist, als diese Zeit vor dem PC zu sitzen.

Wenn mir das mit dem Traktor passiert wäre, hätte ich wohl angehalten und ihn vorbeigelassen. Ich habe - nachdem er beim ersten Mal an mir vorbeigefahren ist - schnell gehört, dass das Motorengeräusch wieder näher kommt. Und solche Dinger mag ich nicht im Rücken haben. Die haben doch zuviel Kraft und Masse. Da mache ich gerne Platz.
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Hauptmieter hat geschrieben:Hast gut daran getan, die Tablette abzusetzen. ..
Krisrennt hat geschrieben:Definitiv :daumen:

#30


so einfach ist das nicht immer - mir haben sie definitiv das Leben gerettet.
Allerdings konnte auch ich erst nach dem, vom Psychiater, Absetzten der Medikamente abnehmen
12.05.2007 / 12.05.2012 / 09.04.2013 / 27.05.2017
...an Tagen wie diesen, wünscht man sich Unendlichkeit
An Tagen wie diesen, haben wir noch ewig Zeit
In dieser Nacht der Nächte, die uns soviel verspricht
Erleben wir das Beste, kein Ende ist in Sicht
(Toten Hosen)
__________________________________________

BIG 25 Berlin 2015 HM 2:14:xx

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d'Oma joggt hat geschrieben:so einfach ist das nicht immer - mir haben sie definitiv das Leben gerettet.
Allerdings konnte auch ich erst nach dem, vom Psychiater, Absetzten der Medikamente abnehmen
Das wollte ich auch so nicht ausdrücken. :peinlich:

Ich kann das Thema nur für mich beurteilen und habe damals eine Pro/Contra Liste im Kopf geführt, wofür ich diese Tablette nehme. Und da kam raus, dass es nur noch darum ging, gut einzuschlafen. Was ich nicht in Ordnung finde ist, dass Ärzte zu schnell sowas verschreiben. Mir waren damals die Auswirkungen überhaupt nicht bekannt und ich war in der Notsituation, dass ich alles an Medikamenten nahm, was man mir verschrieb.

Ich freue mich für dich, dass du sie auch absetzen konntest und das es dir gut geht!
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d'Oma joggt hat geschrieben:so einfach ist das nicht immer - mir haben sie definitiv das Leben gerettet.
Allerdings konnte auch ich erst nach dem, vom Psychiater, Absetzten der Medikamente abnehmen
Natürlich haben Psychopharmaka ihre Berechtigung. Nur erlebe ich in meiner täglichen Arbeit, dass diese meiner Meinung nach eher zu schnell verschrieben werden, auch wenn logischerweise viele Menschen von diesen Pillen auch profitieren können.
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Krisrennt hat geschrieben:Nur ist das eine längere Geschichte, ich versuche mal mich kurz zu fassen. [...]
Nach dieser Odyssee sind ja deine jüngsten Erfolge beim Abnehmen doppelt und dreifach hoch zu bewerten. Nochmal: Respekt und viel Erfolg bei der weiteren Stabilisierung dieses Prozesses. :daumen:

Und nun wollen wir wieder ganz viele Geschichten aus dem finsteren Kieler Märchenwald lesen, von verwunschenen Steigen und bösen, grünen Waldmonstern ! :D

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

387
Seit ich hier mitlese, denke ich, ich sollte öfter mal in den Wald laufen... Man hat ja doch so seine Runden,die man regelmäßig dreht. Da kann Abwechslung nie schaden. Es ist wirklich schön, hier mitzulesen.
sonstige Späße:
25.02.2023 HaWei by night 10km

Halbmarathons:

26.03.23 Freiburg-Marathon #49
21.05.23 Stuttgart-Lauf #50
17.09.23 Badenmarathon #51
08.10.23 Schwarzwaldmarathon #52

390
Katz hat geschrieben:Seit ich hier mitlese, denke ich, ich sollte öfter mal in den Wald laufen... Man hat ja doch so seine Runden,die man regelmäßig dreht. Da kann Abwechslung nie schaden. Es ist wirklich schön, hier mitzulesen.
Im Wald zu laufen, bedeutet für mich Entspannung pur. Die Wege sind zwar weicher als Asphalt, aber dafür ist es insgesamt herausfordernder dort zu laufen. Oft liegen kleine Steine auf dem Weg oder Äste, denen man ausweichen muss.Die Beschaffenheit des Weges ändert sich ständig und man muss ein Auge drauf haben - sonst kann man leicht umknicken oder stolpern. Wild ist natürlich auch ein Thema, wobei ich bisher nur einmal einen Rehbock aus nächster Nähe gesehen habe. Wenn du die Möglichkeit hast, im Wald zu laufen, würde ich sie auf jedenfall nutzen!
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#31

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Nach drei Tagen Pause wollte ich mich mal wieder in den Wald aufmachen.

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Die Arztsache beschreibe ich nur kurz:

Das Arztgespräch habe ich hinter mir, die Blutwerte sind in Ordnung. Bis auf leicht erhöhten Zucker und ein erhöhter Entzündungswert. Der Rheumatologe denkt, dass der MB eine Fehldiagnose ist, hat mich aber immerhin zum MRT überwiesen. Diesen Termin habe ich am 20.11.

Die leicht erhöhten Entzündungswerte machen mir Sorgen, da ich diese schon seit Jahren habe (und bisher immer ignoriert habe). Zu wissen, dass es im Körper eine dauerhafte Entzündung gibt, ist nicht gut.

Aber die Erschöpfungsprobleme kamen wohl daher, dass ich seit Wochen immer schlechter schlafe. Ich wachte ständig gerädert auf und wurde nach wenigen Stunden wieder müde. Der Grund ist n bissl langatmiger zu erklären - wer Interesse hat, schreibt mir ne PN. Ich habe diesen Grund bereinigt und schlafe seit 2 Nächten besser. Ich hoffe, dass das der Grund für die Erschöpfung war und beobachte das weiter.

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Und so betrat ich mit einem etwas flauen Gefühl den Wald. Beim letzten Mal kroch ich quasi über den Weg. Heute hatte ich aber dafür keine Zeit, weil in der Zeit die Dämmerung einsetzen würde. Etwas verhalten trabte ich los und lies das Handy in der Jackentasche. Nach einer Weile löste sich die Anspannung und ich fühlte, wie es einfach von selber rollte.

Einige Steigungen ging ich, aber den Rest konnte ich locker im Wohlfühltempo durchtraben. Die letzten Tage waren seelisch schwierig für mich gewesen und ich wollte dem Körper die nötige Erholung gönnen. Für Tempo war es nicht die richtige Zeit. Es war echt schön, so dahin zu traben und die Gedanken schweifen zu lassen. Keinerlei Anstrengung für das Laufen zu empfinden war genau das, was ich gebraucht hatte.

Selbst der einsetzende Regen konnte meiner guten Laune keinen Dämpfer verpassen. Und gegen die (mit)laufende Nase war ich mit Taschentüchern ausgerüstet :daumen:

Ich freue mich aufs nächste Mal und werde wohl ab kommender Woche wieder das Tempotraining aufnehmen.
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Hey klingt gut was du schreibst. Alles Gute dir...
Bestzeiten: 17.08.2019 Mauerweglauf 100 Meilen 19.36.35 Stunden. 08.09.2018 RUNWINSCHOTEN (Holland) 100 km 9:33.30. 16.06.2018 Karlsruher Nachtlauf 80 km 7:55:45. Marathon 3:22.10. HM 1:34:32. 10 KM 43:37
Laufberichte: www.corneliusrennt.de

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Liebe Kris,

Leicht erhöhte Entzündungswerte sind nicht ungewöhnlich, wenn man Asthma hat. Was allerdings durchaus die eigentliche Ursache dauerhaft erhöhter Werte in diesem Zusammenhang sein kann, sind Polypen und damit einhergehende chronisch entzündete Nebenhöhlen. Die Erreger rutschen des Nachts dann auch gerne eine Etage tiefer in die Bronchien - fühlt sich wie asthmatische Beschwerden an, sind aber eigentlich keine. Hatte meine Frau (hat auch allergisches Asthma wie ich) über längere Zeit, bis mal eine Ärztin die richtige Diagnose gestellt hat. Nach der Polypen- OP ist es sehr viel besser geworden. Natürlich ist das Asthma nicht verschwunden, aber sie bekommt ganz anders Luft und ist insgesamt fitter.
Vogel 🐦 fliegt
Fisch 🐠 schwimmt
Mensch :winken:läuft

https://www.strava.com/athletes/19137562

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Hauptmieter hat geschrieben:Hey klingt gut was du schreibst. Alles Gute dir...
Danke dir!
Czynnempere hat geschrieben:Liebe Kris,

Leicht erhöhte Entzündungswerte sind nicht ungewöhnlich, wenn man Asthma hat. Was allerdings durchaus die eigentliche Ursache dauerhaft erhöhter Werte in diesem Zusammenhang sein kann, sind Polypen und damit einhergehende chronisch entzündete Nebenhöhlen. Die Erreger rutschen des Nachts dann auch gerne eine Etage tiefer in die Bronchien - fühlt sich wie asthmatische Beschwerden an, sind aber eigentlich keine. Hatte meine Frau (hat auch allergisches Asthma wie ich) über längere Zeit, bis mal eine Ärztin die richtige Diagnose gestellt hat. Nach der Polypen- OP ist es sehr viel besser geworden. Natürlich ist das Asthma nicht verschwunden, aber sie bekommt ganz anders Luft und ist insgesamt fitter.
Das klingt interessant. Ich werde das beobachten und jetzt erstmal die nächsten Termine abwarten. Es ist halt so, dass ich noch andere Symptome habe, für die ich eine Diagnose möchte (Fußschmerzen bei warmen Füßen, Schmerzen beim Stehen allgemein). Ich habe bisher vieles abgenickt und mich mit unklaren Sachen zufrieden gegeben, aber jetzt habe ich keine Lust mehr dazu. Nur dazu braucht man eben auch einen Arzt, der einen ernst nimmt.

Und da bin ich bei dem Rheumatologen noch nicht sicher. Aber wie gesagt, ich warte erstmal weiteres ab und verlagere alles dann außerhalb dieses Blogs, da es mir nicht besser geht, wenn ich Krankheitsbilder beschreibe. Irgendwie fühlt man sich kränker, wenn man Arzttermine hat. Jedoch kann man gerne per PN nachfragen, das finde ich nicht schlimm und nervt mich auch nicht.

Ich hoffe, dass es jetzt stetig bergauf geht und ich mehr Laufberichte von meinen kleinen Erfolgen schreiben kann :)
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#32

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Nachdem das gestern so gut lief, beschloss ich, heute nochmal eine Runde im Wald zu drehen. Allerdings hatte ich vergessen, dass im dortigen Heim ein großer Flohmarkt stattfand. Der Bus war prall gefüllt mit Menschen, die ganz erpicht darauf waren, noch mehr Zeugs für ihr Zuhause anzuschaffen.

Es dauerte daher ein Weilchen bis ich - mich tapfer und unter Einsatz meines eiskalten Lächelns durch die Massen von Menschen gekämpft - den Wald betreten konnte.

Auch diesmal trabte ich verhalten los und musste erstmal ein paar Fotos vom Weg schießen. Bei all der Fotografiererei ermahnte ich mich schließlich, sowas wie ein Sportverhalten an den Tag zu legen und tat das Handy in die Jackentasche. Zu beobachten, wie die Sonne durch die Bäume bricht und diese ihre letzten Blätter fallen ließen, lies mich ganz wehmütig werden.

Da es mir lungentechnisch echt gut ging, beschloss ich, diesmal bis zum ersten großen Anstieg durchzutraben. Das klappte sogar! Wunderbar!

Unterwegs treffe ich noch einige Waldarbeiter, die Baumstämme ins Fahrzeug laden.

Beim Anstieg angekommen, gehe ich langsam hoch. Ich warte sehnsüchtig auf den Tag, an dem ich diesen Anstieg locker hochmarschieren kann. Das kommt aber mit der Zeit (irgendwann) ganz sicher. Nach dem Anstieg geht es ein wenig bergab, wo man sich von all dem marschieren etwas erholen kann. Während ich mit meiner laufenden Nase kämpfe, denke ich darüber nach, dass ich ganz einfach Nasenstöpsel erfinden könnte. In den Laufforen wird doch eh seit Jahrzehnten darüber diskutiert, ob man durch die Nase oder den Mund beim laufen atmen sollte. Dem könnte ich einen Riegel vorschieben.

Nachdem ich meine Produkte auf dem Markt gebracht habe (inklusive verschiedener Farbvariationen. Frauen könne Rosa mit Glitzer wählen, Männer chromefarben und für Minimalisten hätte ich eine beigefarbene Palette im Angebot), würde ich auch einfach eine Behauptung aufstellen, dass das Tragen der Aerofits (Nasenstöpsel klingt ja nicht wirklich modern) das Laufverhalten erheblich verbessern würde - von der Ausdauer und dem Körper ganz zu schweigen.

Zum Schluss würde ich noch bei der Höhle der Löwen mitmachen und einen Deal mit Judith Williams und Ralf Dümmel abschließen, bei dem beide mit 10 % in meiner Firma einsteigen und ich dafür 2 Millionen von ihnen bekäme. Frank Thelen hätte gerne mitgemacht, aber ich war nicht daran interessiert, eine extra App auf den Markt zu bringen und Carsten Maschmeyers Expertise war mir zu sehr auf das monetäre fokussiert. Eine Judith Williams, die die Aerofits im Home Shopping voller Freude präsentiert (und trägt) und ein Herr Dümmel, der all meine nutzlosen sinnvollen Verbesserungen in die Geschäfte bringt, würden mich dennoch nicht davor bewahren, dass ich mir gerade hier und jetzt eine Blase erlaufe.

Also halte ich an, zieh den Schuh aus, zuppel an der Socke und trabe weiter. Auch die nächsten Wellen gehen angenehm vorüber und ich freue mich, dass ich sie zwar superlangsam, aber immerhin hochtraben kann. Als ich aus dem Wald rauskomme, bin ich angenehm erschöpft, aber nicht so fertig, wie ich es am Montag und die Tage davor war.

War schön, war anstrengend, war einfach jut!
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Czynnempere hat geschrieben:Liebe Kris,

Ohne Deine Geschäftsidee kritisieren zu wollen: Was wird aus dem Schnodder? Saugen die Aerofits den auf? Falls ja: Gekauft! :hihi:
Also... in den Aerofits sind bestimmte Aerosole enthalten, die die Fähigkeit besitzen, die Nase frei von Schnodder zu halten. Die Aerosole halten aber nur einmal pro Lauf und deswegen solltest du die Aerofits möglichst in der Mehrwegpackung kaufen. :daumen:
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#33 - 9,3 Km Waldlauf

400
Nachdem ich das erste Mal seit Monaten (!) ohne Rückenschmerzen aufgewacht bin, hatte ich schon ein gutes Gefühl heute für das Läufchen. Die längere Strecke stand an, diejenige, bei der ich beim ersten Mal mich so furios verlaufen hatte und eine Ehrenrunde drehen musste.

Da ich nicht genau wusste, wie lang sie war (ich schätzte sie auf 8,7 Km), startete ich die App und nahm mir vor, nicht allzu oft aufs Display zu gucken. Dieser Vorsatz hielt genau 2 min nach dem Starten der App und weitere 10 min war ich von mir selbst und meinen ach so tollen Vorsätzen so genervt, dass ich das Handy wieder in die Jackentasche steckte.

Zu Beginn war ich auch ein wenig ZU forsch am traben, so dass ich mich schon nach exakt 1,4 Km völlig anaerob fühlte. Nein, so sollte es nicht weitergehen. Also Ambitionen runter schrauben, akzeptieren, dass man eben kein Rennpferd, sondern ein (dickes) Pony ist und das Ganze etwas langsamer angehen. Dann begann die Traberei auch richtig Spaß zu machen.

Am Anstieg beschloss ich diesmal, forsch zu marschieren. Also nicht so tun, als ob ich einen Rollator vor mir herschiebe, sondern mal wenigstens ein bisschen den Anschein eines fitten Wanderers zu haben. Wie üblich enttäuschte mich dieser Anstieg nicht und nach wenigen Minuten keuchte und ächzte ich mich den Weg hoch. ABER: Ich blieb nicht stehen, sondern marschierte tapfer weiter. Dieser Hügel wird sich noch wunderbar in dem kommenden Bergtraining machen.

Alles.....für....die...........*keuch*.......Ausdauer!

Ich bin wieder einmal froh, alleine zu laufen. Für Gespräche reicht die Atemluft nicht. Schon das Denken fällt mir bei dem Anstieg schwer. Aber irgendwann...habe ich ihn bezwungen. Nicht mehr ganz so fit erreiche ich die Wegbiegung und laufe nach links. Ich erspare euch eine genaue Wegbeschreibung des Waldes zu geben - eigentlich gehts ständig entweder hinauf oder hinunter. Die wenigen geraden Passagen wechseln sich mit den Wellen ab.

Beim letzten Mal als ich diese Runde lief/ging, kamen die Gehpausen sehr oft vor. Deswegen nehme ich mir heute vor, so viel wie möglich zu traben und wenn ich gehen muss, halte ich diese Pause kurz. Das Wetter ist übrigens perfekt. 11 Grad, kaum Wind - ich hatte noch nie besseres Wetter erlebt.

Den Weg, bei dem ich von einer Kreuzsspinne angegriffen wurde, passiere ich mit einem leicht schaurigen Gefühl. Aber heute gab es keinen Zusammenstoß mit dem Viech. Wahrscheinlich hat sie sich verkrümelt, oder jagt gerade einem anderen arglosen Jogger hinterher...

Dann geht es auch schon bald wieder nach Hause und ein Blick auf die Uhr zeigt mir, dass ich den Bus noch erwischen kann - aber Gehpausen sind nicht drin. Also gebe ich nochmal alle Körner, die ich mit mir herumtrage und erreiche pünktlich die Haltestelle. Ein Mann, der dick eingemummelt auf der Bank sitzt, sieht mich mit einem mürrischen Blick an. Kann ja nicht jeder so dynamisch zu einer Haltestelle laufen wie ich :D

Am Ende war die Strecke gute 9,3 Km lang und für den "langen" Lauf ideal, wenn man bedenkt, dass ich als reine Laufzeit rund 1 Stunde 40 Minuten unterwegs gewesen bin (zuzüglich stehen bleiben und Nase putzen). Ich bin dem Herrn echt dankbar, dass es heute so gut lief und vor allem, dass ich seit einigen Tagen wieder gut schlafen kann.
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