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Projekt sub2

201
Ich fand die ganze Aktion wirklich gut. Nikes Aufgabe ist in erster Linie Sportartikel zu verkaufen und damit Gewinn zu machen. Da gehört gute Werbung dazu und in diesem Zusammenhang finde ich das wirklich sehr gelungen. Nicht zuletzt steckte da auch nicht wenig Risiko dahinter. Auch wenn man nichts dem Zufall überlassen will, geht das nicht zu 100%. Das hätte auch total daneben gehen können.

Wem das jetzt den Tag versaut hat, dass es besser lief als allgemein erwartet, der kann doch beispielsweise Nike und auch alle anderen Konzerne boykottieren und sich seine Schuhe selbst nähen. Ich finde, dass Experiment gibt doch tatsächlich einen Eindruck davon, was möglich ist und ist aus meiner Sicht für den gesamten Laufsport inspirierend. Es zeigt aber auch, dass es sehr sehr unwahrscheinlich ist, dass das demnächst jemand unter normalen Rennbedingungen läuft. Das sich jetzt aber keiner über einen neuen WR in 2:02:30 freut, glaube ich nicht und die Rennen werden dadurch auch nicht weniger spannend. Und nicht zuletzt war es sportlich eine großartige Leistung.

Das Ganze allerdings in Verbindung mit Doping zu bringen ist...nun sagen wir mal, nicht wirklich logisch begründbar.

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Antracis hat geschrieben:[...] Das sich jetzt aber keiner über einen neuen WR in 2:02:30 freut, glaube ich nicht [...]
Ganz bestimmt steht es schon irgendwo in diesem Thread, aber ich bin gerade zu faul zu suchen:

Was war noch einmal der genaue Grund, warum die Zeit nicht als Weltrekord/Weltbestleistung anerkannt wird ?

Edit: Einwechseln von Tempomachern verstößt gegen IAAF-Regeln. Ist dies der einzige Grund ?

Edit II: Regelmäßige fliegende Darreichung von Verpflegung. Noch Gründe ?

Gee

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Verpflegung jederzeit möglich, Tempomacher die jederzeit im Rennen einsteigen konnten und eine zu kleine Runde. Warum nicht gleich eine 1% Gefälle Strecke? Fahrzeuge mit Gebläse wären fürn Rückenwind auch nicht schlecht gewesen? Wenn schon denn schon? Ich sehe das ganze auch etwas kritisch. Auch gegenüber reguläre Bedingungen. Die Leistung heute wird dennoch bei regulären Stadtmarathons von einigen Sprechern gepusht.. bei 2:02 Zielzeit.... "ach da war doch schon mal jemand schneller" regulär oder nicht regulär interessiert doch da kaum jemand mehr. Das geht meiner Meinung nach in die falsche Richtung.
800m: 1:59,95 (03.08.2012)
1.500m: 4:01,41 (19.06.2021)
3.000m: 8:32,19 (12.09.2020)
5.000m: 15:05,09 (18.05.2019)
10km: 31:22 (02.09.2018)
HM: 01:08:25 (04.10.20)

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geebee hat geschrieben:Ganz bestimmt steht es schon irgendwo in diesem Thread, aber ich bin gerade zu faul zu suchen:

Was war noch einmal der genaue Grund, warum die Zeit nicht als Weltrekord/Weltbestleistung anerkannt wird ?

Edit: Einwechseln von Tempomachern verstößt gegen IAAF-Regeln. Ist dies der einzige Grund ?

Edit II: Regelmäßige fliegende Darreichung von Verpflegung. Noch Gründe ?

Gee
Soweit ich weiß auch das Laufen in Runden. Ein offizieller Marathon muss einen einmalig zu absolvierenden Rundkurs haben.

Ich hab das ganz Projekt jetzt nicht besonders verfolgt, ähnlich wie D.edoc fand ich es mäßig interessant, aber Kipchoges Leistung hat mich doch beeindruckt. Ich hätte nicht gedacht, dass er an 2 Stunden überhaupt ranlaufen kann und bei ihm ist die Konstanz einfach krass, wenn man sich andere gut Marathonis, Gabius oder Bekele anguckt, die brauchen wirklich den perfekten Tag, Kipchoge hatte jetzt den achten perfekten Tag in wenigen Jahren.

Edit: Ergänzend mag ich gekünstelte "Rekordjagd" (auch wenn es kein offizieller Rekord war) nicht besonders. Im Langdistanztriathlon ist das schon seit Jahren bekannt, dass die Streckenlänge manipuliert wird um die Zeiten zu pushen, ein Frodeno bekommt in Roth einen Haufen Führungsfahrzeuge um sich herum, die für besseren Wind sorgen, ein Führungskanu beim Schwimmen, dass einen gewissen Sog entwickelt und zusätzlich pusht. Verstärkt die Rekordsucht doch am Ende wieder nur - und das kann man schon mit Doping in Verbindung bringen, wenn die Rekordjagd mal nicht mehr mit solchen Tricks zu machen ist, werden dann doch die biochemischen Mittel ausgepackt (wenn nicht sowieso schon völlig normal).

205
D.edoC hat geschrieben:und eine zu kleine Runde.
AchatSchnecke hat geschrieben:Soweit ich weiß auch das Laufen in Runden. Ein offizieller Marathon muss einen einmalig zu absolvierenden Rundkurs haben.
Sagt wer? Wenn ich die entsprechenden Regelwerke überfliege ("IAAF Competition Rules" bzw. kompakter im "IAAF Road Running Manual"), sehe ich zwar einiges an Empfehlungen hinsichtlich der Streckenführung und Rundengröße (es wäre aufgrund von Überrunden eben sehr unpraktisch, eine große Veranstaltung auf einer kurzen Runde auszutragen), aber letztlich als harte Regel sehe ich eigentlich nur:
  • Start und Ziel Maximal 50% der Renndistanz entfernt (Rule 260.21b)
  • Ziel Maximal 0.1% der Renndistanz niedriger als Start (260.21c)
  • Primär auf Straße (240.2) (wenn man pingelig sein wollte, könnte man wohl diskutieren, ob eine Formel1 Strecke als "made-up road" durchgeht? :gruebel: )
  • "Ordentlich" vermessen (etliche Unterpunkte von Rule 240 und 260.21)
Aber ich bin weder Leichtathletik-Regel-Experte noch Anwalt, also lasse ich mich da gerne eines besseren belehren.

P.S.
Was ich spontan auch noch als problematisch ansehen würde, ist Regel 260.1:
A world Record shall be made in a bona fide competition which has been duly arranged, advertised and authorised before the day of the event (...) at least three athletes (...) must be bona fide competitors
Auch wenn hier sogar drei Athleten am Start waren, denke ich nicht, dass die Veranstaltung als "echter", "bona fide" Wettkampf durchgehen würde? Aber auch hier weiß ich nicht, wie der Paragraph in der Vergangenheit praktisch so ausgelegt wurde.

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planar hat geschrieben:Die Leistung aller Beteiligten war natürlich super gar keine Frage. Das pusht natürlich Nike und tut dem Laufsport sicher gut. War es das Wert dafür 35 Millionen auszugeben?
Dafür bekommst du 7-8 30sekündige Spots während des Superbowls, ich glaube der Werbewert wird deutlich über 35 Millionen liegen. Meine ganze facebook-pinnwand ist voll davon.

207
Die Leistung ist natürlich unbestritten, sportlich aber in etwa so bewertbar wie die Werksverbrauchsangaben bei Autos :zwinker5:

Aber mal ehrlich, kauft wegen einer solchen Aktion jemand Produkte des ausrichtenden Sportartikelherstellers, die er sonst nicht gekauft hätte?
Steigert eine solche Veranstaltung den Marktwert des Unternehmens in solcher Weise, dass die Aufwendungen in Gewinn umgewandelt werden?

Bei mancher/n "Werbung" / Marketingaktionen zweifle ich unter kaufmännischer Betrachtung an der tatsächlichen Sinnhaftigkeit. So auch an dieser ehrlicherweise.

208
Ach herrje, mir liegen die Nike Schuhe einfach nicht, das war schon Anfang der 80ger bei mir so. Vielleicht würde mich so ein Rekord zu einem Besuch in einem Nike Store mal wieder inspirieren, auch wenn ich da eher dahinter die Leistung der Pharma Betriebe vermute.
Das war schon vor Jahrzehnten so, in Sportarten mit " stupider " monotoner Wiederholung haben damals schon die Drogen sehr gute Arbeit geleistet, aber mich interessieren viel mehr die anderen " grausamen Experimente " der Pharma Betriebe wie z.B hoch aktuell die Verbreitung totbringender multiresistenter Keime in Krankenhäuser u drgl.

209
@MikeStar: Wieso?
Werbekosten und nichts anderes war das, sind STEUERLICH ABSETZBAR. Mit dieser Aktion schafften sie es sogar weltweit in die Nachrichten ohne weitere Kosten. Die Kosten für diese 'Medienpräsenz' hätten mit Sicherheit die Summe von 35 Mio. um ein vielfaches überschritten
Somit ist Nike der große Gewinner.
Ich weiß, dass die Stimmen in meinem Kopf nicht real sind, aber sie haben so wahnsinnig gute Ideen
Ein bisschen TRI schadet nie.
Bild

210
Ich kaufe jedenfalls einen Schuh, der mich gut über den Marathon bringt. Die Profis können meinetwegen auch in 1,5h oder unter einer Stunde den Marathon laufen. Meiner Meinung nach kooperieren die Angelsachsen mit Außerirdischen seit Jahrzehnten, der Deal sieht so aus, Ihr gibt uns Technisches Know How und " Ihr " die Aliens dürft dafür immer wieder mal ein paar Kinder oder Menschen " entführen " und damit Experimente " Gen - Versuche " machen, deshalb haben die Amerikaner immer weltweit die besten Waffen und deshalb werden so viele " Kindesentführungen " niemals aufgeklärt. Diese " Individuen " oder " Institutionen " sind an ganz anderen Dingen dran,
da bekomme ich bei einem Sub 2h Marathonläufer kein Herzrasen

211
MikeStar hat geschrieben:Aber mal ehrlich, kauft wegen einer solchen Aktion jemand Produkte des ausrichtenden Sportartikelherstellers, die er sonst nicht gekauft hätte?
Steigert eine solche Veranstaltung den Marktwert des Unternehmens in solcher Weise, dass die Aufwendungen in Gewinn umgewandelt werden?

Bei mancher/n "Werbung" / Marketingaktionen zweifle ich unter kaufmännischer Betrachtung an der tatsächlichen Sinnhaftigkeit. So auch an dieser ehrlicherweise.
Mit der Argumentation kannst du doch eigentlich jeglicher Form von Werbung die Sinnhaftigkeit absprechen. Oder was wäre aus deiner Sicht denn ein Beispiel sinnhafter Werbung?

Und ja, ich glaube durchaus dass sich Aktion für Nike wirtschaftlich gelohnt hat, insbesondere da 35 Millionen für eine Firma wie Nike doch regelrecht Peanuts sind. Und ich glaube auch durchaus, dass sich dadurch Leute Nike-Schuhe kaufen, die es sonst vielleicht nicht getan hätten. Seien es die "Poser", die sich als was besonders vorkommen, wenn sie die "schnellsten Schuhen der Welt" besitzten, oder Leute die Nike bisher eher als Lifestyle-Marke angesehen haben und jetzt sehen, dass Nike auch durchaus "ernsthafte" Laufschuhe herstellt, oder Leute die aus purer Neugier im Laden die Schuhe einfach mal ausprobieren und dann feststellen, dass die ja gar nicht schlecht sind, etc.

Es ist mir ja schon fast peinlich, aber bestes Beispiel für einen solchen Werbeeffekt bin ich selbst, obwohl ich mich eigentlich als relativ Werbe-resistent einschätzten würde: Als ich vor ein paar Jahren im Laufladen war und eigentlich irgendwelche ganz anderen Schuhe kaufen sollte, sah ich zufällig die Adidas Schuhe rumstehen, in denen der aktuellen Marathon-Weltrekord gelaufen wurde. Aus purer Neugierde, eigentlich nur aus Spaß, habe ich die dann mal anprobiert. Und siehe da, die haben mir super gepasst und sich toll angefühlt, und mittlerweile bin ich wohl Adidas' bester Kunde... Natürlich hätte ich den Schuh nicht gekauft, wenn er mir nicht gepasst hätte. Und vielleicht hätte ich den Schuh auch sonst irgendwann mal anprobiert, aber eben vielleicht auch nicht. Aber in dem Moment war der werbewirksame Marathon-WR der Auslöser und somit hat das Sponsoring offensichtlich seine Wirkung erreicht.

212
Die 35 Millionen sind doch vergleichsweise Peanuts für Nike. Pro Jahr investieren die beispielsweise 24 Millionen Dollar an Sponsoring für Cristiano Ronaldo.
Insgesamt gibt Nike pro Jahr rund 3 Milliarden Dollar für Marketing aus.

Edit: hatte die Quartalszahlen zum Marketingbudget zitiert.

213
Ich glaub' ich bin marketingtechnisch ein seltsamer Kauz, da mich 90% der Werbung nicht anspricht, nämlich jene, die nicht auf Fakten basiert.

Daher ist es für mich einfach schwer nachvollziehbar. Ich will keine Grundsatzdiskussion über Marketing, Kaufentscheidungsfaktoren etc. lostreten, das würde zu sehr OT gehen.

Für mich ist Werbung halt meistens "oh toll, ein paar bunte Schuhe, viel Tamtam, und sonst keine Infos"... deswegen hol' ich mir noch keine Schuhe von einem speziellen Hersteller. Für mich sieht sinnhafte Werbung aus: Bild vom Schuh, Fakten (Gewicht, Material, Sprengung, Dämpfung usw..., Preis) und fertig.

Was bringt die Aktion dem Konsumenten? Der Bekanntheitsgrad von Nike steigert sich nicht wirklich, oder?

Das (neue) Produkt wird zwar bekannt gemacht, ist aber dasselbe wie bei einer "normalen" Werbung.
Klar, gibt es immer ein paar Leute, die denken "toll, die Schuhe muss ich haben, weil ein Profi damit Marathon beinahe unter 2h läuft"...

Evtl. läuft es jetzt sogar ganz dumm und ein anderer bricht die Schallmauer mit Schuhen einer anderen Marke in einem normalen Wettkampf...

... oder noch schlimmer, barfuß... dann Gnade uns Gueng...äh Gott :daumen:

214
Marketing zielt nicht primär darauf ab, ein konkretes Produkt zu verkaufen sondern eine Marke zu etablieren oder zu festigen um damit Kaufentscheidungen zu beeinflussen. Auch wenn man sich selbst gerne davon freispricht, davon beeinflusst zu werden, am Ende ist der Bekanntheitsgrad und was man mit einer Marke verbindet, doch wichtig.

Und ich kann mir gut vorstellen, dass die Aktion heute der Marke einen guten Schub in der Läuferszene gibt. Sei es nur beim nächsten Schuhkauf im Laden. Hat man bisher vielleicht Nike mit Scheißschuhen verbunden, die nur von fetten Amis getragen werden, so reagiert man dann evtl. anders und denkt sich: "so schlecht können die ja nicht sein, ich probiere mal ein Paar an, nur spaßeshalber". Und dann fühlen sich die Schuhe unerwartet gut an, besser als die Asics. Prompt ist man am Haken.

216
MikeStar hat geschrieben:Ich glaub' ich bin marketingtechnisch ein seltsamer Kauz, da mich 90% der Werbung nicht anspricht, nämlich jene, die nicht auf Fakten basiert.
Das kann ich durchaus nachvollziehen, und im ersten Moment würde ich mich exakt genauso einschätzten. Aber zum einen gibt es da draußen eben eben ein ganzen Haufen Menschen, die in der Hinsicht ganz anders ticken. Und zum anderen – wenn ich darüber nachdenke und dabei wirklich ganz ehrlich zu mir selbst bin – hat Werbung auf mein Konsumverhalten wohl doch deutlich mir Einfluss als mir lieb ist. Weniger im Sinne von "ich habe dieses tolle Produkt in der Werbung gesehen, dass muss ich mir sofort morgen kaufen", sondern durch unterbewusste Mechanismen. Sei es dass man eine bekanntes Produkt instinktiv als hochwertiger als ein unbekanntes No-Name Produkt einschätzt, oder dass man bei der Vorauswahl von Produkten an eine Marke denkt, die man ansonsten eventuell übersehen hat, usw.

217
Lass mich jetzt lügen, aber ich glaub 80% der Kaufentscheidungen (insb. im Consumerbereich) werden aus dem "Bauch heraus" bzw. Unterbewußtsein getätigt.
Natürlich ist es wichtig, was man mit einer Marke verbindet, aber wenn man die Mechanismen kennt und sich mal bewußt macht, welche Faktoren unsere Kaufentscheidungen beeinflussen kann man aus diese Spirale zumindest teilweise ausbrechen... und dann laufen solche Aktionen mehr oder weniger ins Leere.

Aber ja, bei der breiten (nicht wörtlich nehmen) Masse, sorgt sowas sicher dafür, dass die Marke wieder etwas mehr "in" ist.

218
MikeStar hat geschrieben:Lass mich jetzt lügen, aber ich glaub 80% der Kaufentscheidungen (insb. im Consumerbereich) werden aus dem "Bauch heraus" bzw. Unterbewußtsein getätigt.
Genau das ist doch der Punkt, dass Unterbewusstsein. Das Unterbewusstsein kann Dir aber nur Dinge schmackhaft machen, die es auch kennt. Ohne diese Werbung würde Dein Unterbewusstsein Nike nicht kennen. Weiterhin ist bewiesen, dass die meisten Menschen bei der Wahl zwischen zwei Dingen, dass bevorzugen, dass sie irgendwo schonmal gesehen oder von dem sie gehört haben. Egal wie sehr man sich dagegen wehrt, irgendwie lassen wir uns alle beeinflussen, ob wir wollen ohne nicht. Wenn dies nicht der Fall wäre, würde niemand so viel Geld in Werbung und Marketing investieren....

219
MiGu_15 hat geschrieben:Ich kann mir für den LAUREUS-Award 2017 schon jetzt keinen anderen mehr denken als Eliud Kipchoge, nicht mal einen JB der vielleicht doch noch die 19 Sekunden unterbietet.
Sorry, hatte mich vertippt und meinte natürlich "UB"

220
Was mich jetzt doch interessiert, was viel viel ausgemacht hat um den Weltrekord um 2:32 zu unterbieten:

wir haben auf der positiven Seite:

- Einen Kipchoge der auch beim normalen Stadtmarathin 2:02:xx laufen könnte
- ideale Witterung (Temperatur/Feuchtigkeit/Wind)
- keine Kurven/Höhenmeter
- gleichmäßiges Tempo
- durchweg Pacemaker und Windschatten (auch vom Auto)
- überall Verpflegung
- "Spezialschuhe"

Ganz schön viele Punkte für 2:32 (ca. 2,1%) Minuten Steigerung, wenn man bedenkt, dass der Schuh 4% ausmachen soll :hihi:
Eigentlich keine Hexerei, wenn man sich das so aufsummiert.

aber Negativ:
- Keine Stimmung wie beim Stadtmarathon
- 5:45 Uhr wahrscheinlich selbst für die Afrikaner etwas früh, wenn man bedenkt, dass die wohl schon deutlich davor aufgestanden sind.
- Runden, die mental anstrengender sind (ähnlich einem 10.000m-Lauf)
- Kipchoge wusste erst kurz vorher wann er laufen muss
(Kipchoge ist aber vermutlich mental so stark, dass das nicht so schwer wiegt)

Hab ich was vergessen?

221
Man muss einfach mal festhalten, dass die meisten Prognosen, auch hier, in die Richtung gingen, dass es deutlicher verfehlt werden wird. Insofern ist das schon ein Erkenntnisgewinn, dass es prinzipiell möglich ist unter Laborbedingungen, da fehlte wirklich nicht viel.

Spannend finde ich eigentlich eher, dass sich aus meiner Sicht zwar nichts wirklich neues ergeben hat, aber doch vieles bekannte bestätigt wurde.

- Deutliche neue Bestzeit mit leicht positivem Split- Genauso so sind halt die meisten letzten Rekorde zustande gekommen. Möglichst gleichmäßige Pace rulez! :daumen:
- Offenbar auch bei Idealbedingungen etwas Flüssigkeit und KH selbst für die absolute Weltspitze nützlich ?
- Auch in der Vorbereitung KH in Massen, nix Ketoseextreme.
- der offenbar übliche Verlauf bei einer grenzwertigen Pace, auch bei einem absoluten Topläufer: bis km 30-32 kann die Pace gehalten werden, danach leichter Abfall, auf den letzten 2-4km dann deutlicherer Einbruch

Für mich bleibt die Erkenntnis, dass das so schnell nicht auf der Straße passieren wird, weil da schon kleinste Pace-Scharmützel schnell 30s oder so ausmachen, der organisierte Windschatten dürfte dann der größte Faktor sein. Dennoch, wir dürfen auf Berlin gespannt sein. 3:01:58 scheint mir möglich. :daumen:

222
MiGu_15 hat geschrieben:Sorry, hatte mich vertippt und meinte natürlich "UB"
Steht "UB" für Usain Bolt? Wenn ja, dann hege ich große Zweifel, dass ein Kurzstreckensprintler auf einer Langstreckendistanz viel reißen wird.
Antracis hat geschrieben:Dennoch, wir dürfen auf Berlin gespannt sein. 3:01:58 scheint mir möglich.
Mir auch. :hihi:
PBs:
1km: 4:27.3 min (T, 08.17)
5km: 24:25 min (07.17)
10 km: 49:46 min (07.17)
15km: 1:20:xx h (09.17)
HM 01:53:xx h (09.17)

T = Im Training aufgestellte PB

223
Das mit den Schuhen täte mich interessieren ... ich meine, marketingmäßig ist klar dass die behaupten müssen, da wäre noch viel zu holen - aber in der Realität: Wenn da wirklich noch große Reserven liegen würden, hieße das, dass die Entwickler bisher alle geschlafen haben. Und das haben die sicher nicht. Wer sich erwartet, vom Material her noch viel herauszukitzeln, der ist ein ziemlicher Träumer.

Ansonsten bin ich echt beeindruckt von der Leistung, man hat gesehen dass die Kombination Windschatten + gleichmäßige Pace ideal ist, aber auch, dass die Physiologie sich nicht so einfach außer Kraft setzen lässt - ab ca. 1:30 war offensichtlich die Energiebereitstellung nicht mehr ganz ausreichend, obwohl von der Ernährung her sicher alles getan wurde um den Stoffwechsel zu optimieren.
"Only that day dawns to which we are awake." - H.D.Thoreau
Meine Wettkämpfe in der km-Spiel Tabelle
Meine Lauf-Fotoalben (mit vielen Tiroler Laufstrecken)

224
[quote="Titania_1987"]Steht "UB" für Usain Bolt? Wenn ja, dann hege ich große Zweifel, dass ein Kurzstreckensprintler auf einer Langstreckendistanz viel reißen [:/QUOTE]

Es geht um den Weltrekord über 200 m.

Gruß
Markus

225
SKTönsberg hat geschrieben:Ganz schön viele Punkte für 2:32 (ca. 2,1%) Minuten Steigerung, wenn man bedenkt, dass der Schuh 4% ausmachen soll :hihi:
Eigentlich keine Hexerei, wenn man sich das so aufsummiert.
Du vergisst noch diese Anti-Windwiderstand-Aufkleber auf den Beinen. Die sollen doch auch 2% ausmachen. :D
Runalyze-Profil
Mein Lauftagebuch "Ausgerechnet ich laufe"
PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)

227
SKTönsberg hat geschrieben: Ganz schön viele Punkte für 2:32 (ca. 2,1%) Minuten Steigerung, wenn man bedenkt, dass der Schuh 4% ausmachen soll :hihi:
Die 4%, naja. Dass die Punkte nicht additiv zu sehen sind, ist wohl klar.
Und wenn man Deine Positivliste mal nimmt, soooo viele weichen nicht von dem ab, die man auch ganz regulär bei einem "normalen" Marathon eingesetzt werden dürfen. Was Kurs und Wetter angeht, hat Berlin schon oft genug gezeigt, dass man den "idealen Bedingungen" nahe ist. Besser geht es bestimmt auch immer.

Bleiben für mich: Verpflegung, Pacer, Windschatten. Es gibt ja genug Experten hier, da spare ich mir den Aufwand und schlage nach, was sagen die Richtlinien GENAU dazu?

- Gibt es einen Mindestabstand zum Führungsfahrzeug? Ist der Aufbau des Führungsfahrzeugs genau beschrieben?
- Ist festgelegt, in welchen Abständen VPs eingerichtet werden dürfen?
- Was ist exakt zu den Pacern festgelegt?

228
Antracis hat geschrieben:Für mich wäre das PB.
:D
Jetzt glaub bloß nicht, dass Dein Rumgejammere hier irgendeine Sportartikelfirma auf den Plan ruft und Breaking3 für Dich durchzieht. :D

229
Antracis hat geschrieben:Spannend finde ich eigentlich eher, dass sich aus meiner Sicht zwar nichts wirklich neues ergeben hat, aber doch vieles bekannte bestätigt wurde.

- Deutliche neue Bestzeit mit leicht positivem Split- Genauso so sind halt die meisten letzten Rekorde zustande gekommen. Möglichst gleichmäßige Pace rulez! :daumen:
Bei den Männern waren die Splits bei dreien der fünf letzten Marathon-Weltrekorde sogar leicht negativ: https://sportsscientists.com/2017/05/su ... -strategy/

Antracis hat geschrieben:- Offenbar auch bei Idealbedingungen etwas Flüssigkeit und KH selbst für die absolute Weltspitze nützlich ?
- Auch in der Vorbereitung KH in Massen, nix Ketoseextreme.
Idealerweise würde man den Marathon zu 100% mit Energie aus KH laufen, da effektiver als Fett (5.047 kcal/Liter Sauerstoff gegenüber 4.686 kcal/L O[SUB]2[/SUB]), siehe z.B. hier: Sub 2 hours // Energy cost of running a marathon
Antracis hat geschrieben:- der offenbar übliche Verlauf bei einer grenzwertigen Pace, auch bei einem absoluten Topläufer: bis km 30-32 kann die Pace gehalten werden, danach leichter Abfall, auf den letzten 2-4km dann deutlicherer Einbruch
Eine mögliche Erklärung: https://drmarkburnley.wordpress.com/201 ... rition-or/https://drmarkburnley.wordpress.com/2017/05/06/20025-eliud-kipchoges-lesson-in-enduance-physiology-or-biomechanics-or-psychology-or-nutrition-or/Optimal wäre meiner Meinung nach ein absolut konstantes Tempo, nur müsste man dafür im Vornherein auf die Sekunde die Endzeit wissen, die man bestmöglich erreichen kann und es dürfte rein gar nichts dazwischenkommen. Von daher vermutlich lieber ein klein wenig zu langsam starten, da man - wenn man erstmal das Tempo nicht mehr halten kann - relativ schnell mehr verliert, weil dann gleich mehrere Faktoren zusammenkommen, die einander positiv (im Bezug auf das Tempo negativ) beeinflussen.https://drmarkburnley.wordpress.com/2017/05/06/20025-eliud-kipchoges-lesson-in-enduance-physiology-or-biomechanics-or-psychology-or-nutrition-or/

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alcano hat geschrieben:Bei den Männern waren die Splits bei dreien der fünf letzten Marathon-Weltrekorde sogar leicht negativ:


Danke für die Korrektur, hatte das anders in Erinnerung! Aber letztlich ist denke ich wichtig, dass es sich wirklich um diskrete Abweichungen handelt. Ich bin fest davon überzeugt, dass jemand der z.B. die zweite Hälfte 3 Minuten schneller läuft als die erste, zwar vielleicht mit einem guten Gefühl eine PB läuft und auch eine für sich gute Strategie gewählt hat, weil man, wie Du sagst, das ideale MRT nur schwer prognostizieren (und dann treffen!) kann, aber ideal ist das dann, aus physiologischer Sicht, wahrscheinlich nicht gewesen.



]Optimal wäre meiner Meinung nach ein absolut konstantes Tempo, nur müsste man dafür im Vornherein auf die Sekunde die Endzeit wissen, die man bestmöglich erreichen kann und es dürfte rein gar nichts dazwischenkommen. Von daher vermutlich lieber ein klein wenig zu langsam starten, da man - wenn man erstmal das Tempo nicht mehr halten kann - relativ schnell mehr verliert, weil dann gleich mehrere Faktoren zusammenkommen, die einander positiv (im Bezug auf das Tempo negativ) beeinflussen.
Danke für die interessanten Links. Sehe ich prinzipiell genauso. :daumen:

231
alcano hat geschrieben:Von daher vermutlich lieber ein klein wenig zu langsam starten, da man - wenn man erstmal das Tempo nicht mehr halten kann - relativ schnell mehr verliert, weil dann gleich mehrere Faktoren zusammenkommen, die einander positiv (im Bezug auf das Tempo negativ) beeinflussen.https://drmarkburnley.wordpress.com/2017/05/06/20025-eliud-kipchoges-lesson-in-enduance-physiology-or-biomechanics-or-psychology-or-nutrition-or/
Hier ging es zwar nur um Sekunden, aber was glaubst Du, wie nah es an die 2h rangegangen wäre, wenn die ersten 10 km nicht etwas "zu schnell" gewesen wären? Bei derartig gleichbleibenden Bedingungen kann man die Pace ja ganz gut analysieren, ohne sich möglicherweise veränderte Bedingungen zwischen erster und zweiter Rennhälfte berücksichtigen zu müssen.

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Antracis hat geschrieben:Aber letztlich ist denke ich wichtig, dass es sich wirklich um diskrete Abweichungen handelt. Ich bin fest davon überzeugt, dass jemand der z.B. die zweite Hälfte 3 Minuten schneller läuft als die erste, zwar vielleicht mit einem guten Gefühl eine PB läuft und auch eine für sich gute Strategie gewählt hat, weil man, wie Du sagst, das ideale MRT nur schwer prognostizieren (und dann treffen!) kann, aber ideal ist das dann, aus physiologischer Sicht, wahrscheinlich nicht gewesen.
Absolut einverstanden. Was man bei diesen ganzen theoretischen Betrachtungen natürlich auch nicht vergessen darf ist die psychologische Komponente. Wenn man beispielsweise nicht daran glaubt, dass der gewählte Ansatz der richtige ist, dann ist er es evtl. auch nicht. Wenn man allerdings glaubt, man müsse auf der ersten Hälfte Zeit "rauslaufen" (zumindest, wenn es um mehr als ein paar Sekunden geht), dann bin ich davon überzeugt, dass das dem Körper irgendwann herzlich egal ist und man im Endeffekt (deutlich) schlechter fährt als mit einer Strategie, die aus physiologischer Sicht mehr Sinn macht.
Bharti hat geschrieben:Hier ging es zwar nur um Sekunden, aber was glaubst Du, wie nah es an die 2h rangegangen wäre, wenn die ersten 10 km nicht etwas "zu schnell" gewesen wären? Bei derartig gleichbleibenden Bedingungen kann man die Pace ja ganz gut analysieren, ohne sich möglicherweise veränderte Bedingungen zwischen erster und zweiter Rennhälfte berücksichtigen zu müssen.
Du meinst die 6 Sekunden, die auf den zweiten fünf Kilometern "zu schnell" gelaufen wurde (siehe https://sportsscientists.com/2017/05/el ... oge-20025/)?Das habe ich mich auch gefragt. Interessant wäre es, hier die einzelnen Kilometersplits zu sehen. Je nachdem dürfte das schon die eine odere andere Sekunde gekostet haben (evtl. minim geringere Laufökonomie dadurch?), die Frage ist halt tatsächlich wie viele. Was man aber in der verlinkten Grafik auch sieht ist, dass das Tempo eigentlich schon ab km 26-30 etwas nachließ. Und es war sicher auch zu Rennende leicht wärmer als zu Rennbeginn. Und, und, und... Aber um die Frage zu beantworten: ich tippe auf ca. 10-15 Sekunden.

233
Ich frage mich, wieso es überhaupt unterschiedliche Splits gab. Die zweiten 5km 6sek schneller als die angestrebte Zielzeit - war das Taktik oder einfach "schlecht" (wenn man davon reden kann) gepaced? Ist das Auto nicht mit Tempomat gefahren oder kann man die Pace so genau selbst mit nem Auto nicht timen?

234
Tempomat ist für sowas zu ungenau (und bei so niedrigen Geschwindigkeiten meist gar nicht aktivierbar).

Aber da es alle 200m einen Messpunkt hätte eigentlich eine sehr genaue Fahrt möglich sein müssen. (+-/1s auf 200m und die dann im nächsten Segment korrigieren).
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Mein Lauftagebuch "Ausgerechnet ich laufe"
PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)

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Dartan hat geschrieben:Sagt wer? Wenn ich die entsprechenden Regelwerke überfliege ("IAAF Competition Rules" bzw. kompakter im "IAAF Road Running Manual"), sehe ich zwar einiges an Empfehlungen hinsichtlich der Streckenführung und Rundengröße (es wäre aufgrund von Überrunden eben sehr unpraktisch, eine große Veranstaltung auf einer kurzen Runde auszutragen), aber letztlich als harte Regel sehe ich eigentlich nur:
  • Start und Ziel Maximal 50% der Renndistanz entfernt (Rule 260.21b)
  • Ziel Maximal 0.1% der Renndistanz niedriger als Start (260.21c)
  • Primär auf Straße (240.2) (wenn man pingelig sein wollte, könnte man wohl diskutieren, ob eine Formel1 Strecke als "made-up road" durchgeht? :gruebel: )
  • "Ordentlich" vermessen (etliche Unterpunkte von Rule 240 und 260.21)
Aber ich bin weder Leichtathletik-Regel-Experte noch Anwalt, also lasse ich mich da gerne eines besseren belehren.
Steht dort in den Regeln auch etwas über die StreckenLÄNGE bzw. etwas über die Streckenlängen-Toleranz beim Marathon ?
Ich meine einmal gehört zu haben, dass da eine gewisse Toleranz - also Abweichung nach unten hin - zulässig sei.
Kannst Du da mal nachblättern ?

In diesem Zusammenhang stellt sich dann GGF. die Frage: wie lang war die Strecke in Monza tatsächlich ?
Hat man die Strecke auf exakt 42.195 Meter fixiert oder hat man eine evtl. Tolaranz laut Regelwerk ausgenutzt ?

237
MiGu_15 hat geschrieben:Steht dort in den Regeln auch etwas über die StreckenLÄNGE bzw. etwas über die Streckenlängen-Toleranz beim Marathon ?
IAAF Competition Rules - Rule 240.3 hat geschrieben: (...)
The length of the course shall not be less than the official distance for the event.
(...)
the uncertainty in the measurement shall not exceed 0.1% (i.e. 42m for the Marathon)
(...)
Note (ii):
To prevent a course from being found to be short on future re-measurement, it is recommended that a “short course prevention factor” be built in when laying out the course. For bicycle measurements this factor should be 0.1% which means that each km on the course will have a “measured length” of 1001m.
Also keine Toleranz nach unten. Und in der Praxis sind die meisten Marathon-Kurse sogar tendenziell 42m zu lang, um sicherzustellen, dass trotz Messtoleranz die Strecke auch wirklich garantiert die Mindestlänge hat.

P.S.
Ob die Strecke hier diesen Anforderungen genügt und was für eine Länge die Strecke tatsächlich hat, weiß ich nicht. Aber irgendwie kann ich mir schwer vorstellen, dass man gerade an der Stelle "schummelt", das wäre einfach zu blamabel wenn es auffliegen würde. :noidea:

238
Ich glaub, es lag an der Nasenatmung. :hihi:
Ist mal jemanden aufgefallen, dass alle die Münder weit offen haben, aber Kipchoge anscheinend Kiemenatmung betreibt? :D

239
Ich würde den Werbeeffekt auch anzweifeln.
Selbst in meinem Läuferbekanntenkreis haben viele von dem Projekt überhaupt nichts mitbekommen bzw. nur am Rande davon gehört, wussten aber z.B. nciht, dass es dieses WE stattfindet.
Don't be scared of failure,the only failure is never to try!

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Dartan hat geschrieben:Sagt wer? Wenn ich die entsprechenden Regelwerke überfliege ("IAAF Competition Rules" bzw. kompakter im "IAAF Road Running Manual"), sehe ich zwar einiges an Empfehlungen hinsichtlich der Streckenführung und Rundengröße (es wäre aufgrund von Überrunden eben sehr unpraktisch, eine große Veranstaltung auf einer kurzen Runde auszutragen), aber letztlich als harte Regel sehe ich eigentlich nur:
  • Start und Ziel Maximal 50% der Renndistanz entfernt (Rule 260.21b)
  • Ziel Maximal 0.1% der Renndistanz niedriger als Start (260.21c)
  • Primär auf Straße (240.2) (wenn man pingelig sein wollte, könnte man wohl diskutieren, ob eine Formel1 Strecke als "made-up road" durchgeht? :gruebel: )
  • "Ordentlich" vermessen (etliche Unterpunkte von Rule 240 und 260.21)
Aber ich bin weder Leichtathletik-Regel-Experte noch Anwalt, also lasse ich mich da gerne eines besseren belehren.

P.S.
Was ich spontan auch noch als problematisch ansehen würde, ist Regel 260.1: Auch wenn hier sogar drei Athleten am Start waren, denke ich nicht, dass die Veranstaltung als "echter", "bona fide" Wettkampf durchgehen würde? Aber auch hier weiß ich nicht, wie der Paragraph in der Vergangenheit praktisch so ausgelegt wurde.

Unter maximaler Ausnutzung dieser Regeln wäre vielleicht sogar noch eine etwas optimalere Streckenwahl möglich gewesen.
Da der Start und das Ziel 21km auseinander liegen dürfen, könnte man z.B. 3/4 der Strecke mit Rückenwind laufen und auf dem ersten Streckenabschnitt ein Heer von legalen Pacemakern einsetzen die das Rennen danach verlassen.
Bestimmt gibt es die eine oder andere Strecke auf welcher der Wind relativ verlässlich in die selbe Richtung bläst. Ev. lässt sich der Start mit einem guten Meteorologen sogar so timen dass der Wind erst nach Abschluss der Gegenwind Strecke so richtig einsetzt.

Auch die 0,1% Höhenunterschied zum Ziel wurden noch nicht ausgenutzt.


Die Rennbedingungen waren aus meiner Sicht gegeben da 3 Athleten um den Sieg und eine Bestzeitenprämie von über einer Million gekämpft haben.

Was sicher nicht regelkonform war, waren die wechselnden Pacemaker, auf diese könnte man aber ev. bei ausreichendem Rückenwind verzichten da das Auto die Pace sowieso genauer halten kann.
Das Auto mit dem riesigen Schild scheint mir zwar ebenfalls nicht ganz regelkonform, wie ich gelesen habe sind aber 5 Meter Abstand zum Auto ausreichend und wie hoch und Breit das Fahrzeug sein darf ist nicht festgelegt

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Jonakahn hat geschrieben:Ich würde den Werbeeffekt auch anzweifeln.
Selbst in meinem Läuferbekanntenkreis haben viele von dem Projekt überhaupt nichts mitbekommen bzw. nur am Rande davon gehört, wussten aber z.B. nciht, dass es dieses WE stattfindet.
Jap, also verglichen mit den Aktionen von Red Bull war das hier marketingtechnisch tatsächlich etwas dünn.

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Fire hat geschrieben:Was sicher nicht regelkonform war, waren die wechselnden Pacemaker, auf diese könnte man aber ev. bei ausreichendem Rückenwind verzichten da das Auto die Pace sowieso genauer halten kann.
Das Auto mit dem riesigen Schild scheint mir zwar ebenfalls nicht ganz regelkonform, wie ich gelesen habe sind aber 5 Meter Abstand zum Auto ausreichend und wie hoch und Breit das Fahrzeug sein darf ist nicht festgelegt
Woher kommt denn diese Einschätzung? Diese Meinung kommt genau zum gegenteiligen Schluss, nämlich dass das Auto der größte Faktor überhaupt war:
https://sportsscientists.com/2017/05/pu ... thon-next/

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Der Einfluss der optimierten flachen Strecke, ohne Ecken und scharfe Kurven, die den Rhythmus, jedenfalls bei mir, erheblich stören und viel Kraft kosten bis die Pace wieder erreicht und stabil ist, der wichtigste Faktor.

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lespeutere hat geschrieben:Woher kommt denn diese Einschätzung? Diese Meinung kommt genau zum gegenteiligen Schluss, nämlich dass das Auto der größte Faktor überhaupt war:
https://sportsscientists.com/2017/05/pu ... thon-next/
Das Auto war auch aus meiner Sicht der grösste Faktor, im Reglement steht aber soweit ich gesehen habe nichts von einer Mindestdistanz zu Fahrzeugen und nichts zur Grösse von Führungsfahrzeugen. Das einzige was ich gefunden habe ist ein Mindestabstand von 5 Metern, der scheint mir aber auch eher aus Sicherheits als aus Drafting Gründen im Reglement zu stehen.

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Wenn man sieht, wie die Pacer bei manchen Läufen oft auf den ersten Kilometern "daneben liegen", dann dürfte auch die deutlich genauere Pacing-Funktion des Autos nicht ganz unwichtig sein, die haben ja extra die Laser eingesetzt, um dies den Läufern so genau wie möglich anzuzeigen.
Runalyze-Profil
Mein Lauftagebuch "Ausgerechnet ich laufe"
PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)

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Das Auto war sicher ein entscheidender Faktor, aber nicht nur wegen des Windschatten (ich fand die Tafel sogar recht zurückhaltend; die hätten sie ja ohne weiteres noch viel größer machen können) sondern vor allem wegen der Rolle, die es bei der Pace spielte. Normalerweise fährt das Fahrzeug ja vor dem Führenden und beschleunigt oder verlangsamt je nachdem was da vorgeht; hier wurde das Lauftempo explizit vom Auto vorgegeben. Nachdem das Reglement aber technische Hilfsmittel zum Pacen abseits der Uhr verbietet, würde ich allein aus dieser Tatsache schon ableiten, dass dies eben kein weltrekordtaugliches Rennen unter normalen Wettkampfbedingungen war.
"Only that day dawns to which we are awake." - H.D.Thoreau
Meine Wettkämpfe in der km-Spiel Tabelle
Meine Lauf-Fotoalben (mit vielen Tiroler Laufstrecken)

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farhadsun hat geschrieben:Der Einfluss der optimierten flachen Strecke, ohne Ecken und scharfe Kurven, die den Rhythmus, jedenfalls bei mir, erheblich stören und viel Kraft kosten bis die Pace wieder erreicht und stabil ist, der wichtigste Faktor.
Die fehlenden Ecken machten es auch leichter, auf der Ideallinie zu bleiben. Das dürfte etliche Meter eingespart haben.
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming
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