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Marathon in 12 Monaten - doch nicht machbar?!

Marathon in 12 Monaten - doch nicht machbar?!

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Hallo Zusammen,
ich bin gerade etwas frustriert und möchte euch zwecks Rat um Hilfe bitten.

Letztes Jahr zum Köln-Marathon habe ich mir versprochen, beim kommenden in 2017 mitzulaufen. Ich bin ein Mensch der sein Leben lang immer 1000 Pläne und Ziele hat und kaum etwas zu Ende bringt. Jetzt wollte und will ich es mir beweisen. Ich will im Oktober den Köln Marathon laufen!
Also habe ich im Oktober das Internet leichtfüssig durchstöbert und bin auf den Trainingsplan "von null auf 42" von Dr. Thomas Messinghagen gestossen
Die Von-null-auf-42-Methode: In einem Jahr zum Marathon | Gut zu wissen | Landesschau Rheinland-Pfalz | SWR.de.
Dieser klang für mich geeignet, ich habe mich dort als Anfänger wieder gefunden und bin erst einmal losgelaufen. Vor Beginn konnte ich langsame 30 Min durchhalten.
Ich bin nun in Monat 4 und mein aktuelles Trainingspensum von 5 Mal die Woche (3x40min, 1x50min und 1x70min) und halte den Plan brav ein.
Jetzt ist die Anfangseuphorie und leichtfüssigkeit allerdings verschwunden. Ich beschäftige mich viel mit dem Thema im Allgemeinen, mit Zeiten etc. und muss feststellen, dass es wohl doch nicht unbedingt machbar ist nur wenn ich den Plan einhalte?! Ich bin eine sehr langsame Läuferin. Meinen 1. 10km Lauf im November bin ich in 86 Minuten!! gelaufen. Nun bin ich immerhin schon bei 70 Min. Allerdings habe ich das Gefühl, dass die Steigerung nun ausbleibt. Wenn ich versuche sehr schnelle Runden einzubauen schaffe ich gerade mal 3 Minuten dann kann ich einfach nicht mehr und falle wieder in den langsamen Laufmodus. Ich habe mir natürlich kein Zeitlimit für den Marathon gesetzt aber es wäre schon gut wenn ich nachher nicht doch vom Besenwagen eingesammelt werde bzw. aufgrund ggf. doch zu geringer Vorbereitung in der Mitte zusammen breche? Abgesehen davon stelle ich es mir als reinste Qual vor über 6 Stunden zu laufen...

Gerade habe ich den Mut verloren mein Ziel zu erreichen obwohl ich es wirklich umbedingt will!
Kann mir einer helfen und sagen was ich tun muss um mein Ziel nicht doch wie so oft aus den Augen zu verlieren? Oder war mein Ziel doch einfach zu hochgesteckt? Hat einer einen erprobten Plan mit dem ich die kommenden Monate trainieren sollte? Oder ist meiner doch gar nicht so schlecht wie so oft im Internet bewertet?
Ich wäre wirklich dankbar für ein paar Tipps, Erfahrungen etc...
Vielleicht gibt es ja doch einen machbaren Weg mein Ziel zu erreichen.

Danke fürs Lesen und schonmal vorab für eure Hilfe!

Liebe Grüße

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Moin Koellefornia (Köln + Californien?)

Also ich kann dir nur vom Marathon abraten.

Wie wäre es, erstmal an einem 10 Km Wettkampf teilzunehmen und die Grundlagenausdauer langsam aufzubauen und zu erweitern? Bei 70 Minuten pro 10 Km wirst du den Marathon aktuell geschätzt nicht unter 5:30 Stunden finishen.

Ich war früher auch so drauf - möglichst mit Biegen und Brechen ein völlig utopisches Ziel zu haben und es dann durchzuziehen. Aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen, dass es keinen Spaß macht, den Marathon ab Km 25 mit wandern/laufen zu überstehen!

Dieses Fernsehprojekt möchte ich eigentlich gar nicht kommentieren (weil ichs bescheuert finde) aber die Probanden hatten wenigstens nen Trainer und wurden ärztlich engmaschig unterstützt, das fällt bei dir weg.

Du hast selbst zugegeben, dass du gerne viele Ziele hast und die oft nicht durchziehst - warum also muss es jetzt ausgerechnet die Marathondistanz sein? Lauf erstmal die 10 Km im Wettkampf, sammel Erfahrungen - trainier dann weiter für den Halbmarathon und schau dann, ob du das Training durchziehst.

Ich würde dir auch raten, dir einen Lauftreff zu suchen, wo du erfahrene Leute direkt ansprechen kannst wegen Trainingsplänen, der Laufgeschwindigkeit und wie du dich verbessern kannst.

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Grundsätzlich halte ich von dem Vorhaben nichts. Aber gut:

https://de.takethemagicstep.com/trainin ... on-laufen/
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

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Bei dem Plan hakt es überall. Keine Tempoeinheiten, (noch) keine langen Läufe nach vier Monaten (du bist grade bei 10 km angelangt), der längste Lauf soll 2,5 Stunden dauern (bei dir vielleicht dann 22 km), keine Regenerationswochen, so gut wie keine Abwechslung.

Nun denn. Deine derzeitigen 7 min/km werden sich noch weiter verbessern, so dass es zu einem Marathon in 5 - 6 Stunden reichen könnte. Also machbar ist das durchaus, wobei ein vernünftiger Aufbau nicht einen Marathon als Ziel hätte, sondern meinetwegen 5 km in 25 Minuten.
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

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Hallo Koellefornia,

als ich vor 17 Jahren überhaupt mit dem Laufen angefangen habe, hatte ich auch von Anfang an Marathon im Visier.
Keine 200 m ohne Seitenstiche durchgehalten, aber schon jeck auf Marathon.
Mit straffem Plan und Willen (nicht mit Vernunft) bin ich elf Monate, nachdem ich eine halbe Stunde langsam ohne Gehpause durchlaufen konnte, beim Marathon gestartet.
Ruhig und locker durchgelaufen,
Zielzeit 4:50 h.

Ich denke, bei dir würde/könnte das ähnlich werden.

Aber... im Nachhinein würde ich sagen, dass ich zwar meinen Willen durchgesetzt habe, es aber Murks war.
Mir ist die Freude am Laufen schnell wieder vergangen, ich vermute mal, weil es kein richtiges Ziel mehr gab.
"Nur" schneller zu werden, konnte mich nicht mehr motivieren.
Ich bin dann viele Jahre gar nicht mehr gelaufen :-(

Mein Tipp an dich:

Den beeindruckenden Start in Köln- Deutz, das wunderbare Panorama, wenn es über die Brücke rübergeht, die phantastische Stimmung am Rudolfplatz und der Zieleinlauf am Dom über den roten Teppich, all das hast du auch beim Halbmarathon :-)

Es wird bestimmt ein tolles Erlebnis und du hast dann mit dem Marathon für die Zukunft etwas, worauf du dich noch freuen kannst.

LG, Lunedi

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Hallo Koellefornia,

muss es denn wirklich schon dieses Jahr der Marathon sein?

Wie wäre es denn, wenn du dieses Jahr erstmal auf einen Halbmarathon hin trainierst.

Ich habe auch den Eindruck, dass es für dich motivierender sein könnte, den Halben als Zwischenschritt einzubauen und nächstes Jahr kannst du dann immer noch den Marathon in Angriff nehmen, mit der bis dahin besseren Grundlage, die du dann hast.

Einen Halbmarathonplan kann man - meiner Ansicht nach - auch noch flexibler gestalten, als wenn man gleich auf den Vollen geht.
Dann hast du vielleicht auch wieder mehr Spaß und es wird wieder leichtfüßiger.

Was hältst du davon?

LG
Mike

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Danke erst einmal für eure prompten Antworten!
ich hatte schon befürchtet dass der Tenor in die Richtung geht... Einerseits nimmt es mir aber direkt ein wenig Druck wenn Leute, die ganz sicher deutlich mehr Ahnung von der Sache haben als ich, der Meinung sind dass ich mir etwas zu viel zugemutet habe und das ggf. der Grund meiner schon jetzt leicht frustrierten Situation sein könnte. Andersrum fällt es mir schwer mich den Gedanken anzunehmen dass ich mein Ziel evtl doch halbieren muss.
Ist irgendwie ne doofe Situation. Werde mal eine Nacht drüber schlafen ;-)
Würdet ihr denn wenn ihr den halben ansteuert bei meinem Plan bleiben oder doch eher zu einem anderen wechseln?

Habt ihr noch Tipps, wie man sein Tempo etwas gesteigert bekommt? Das sich seit 6 Wochen keine Steigerung einstellt war ja der Ursprung meines Frustes...

Weiterhin bin ich natürlich trotzdem dankbar wenn es Leute gibt die dieses Ziel auch mal hatten und mir berichten möchten was daraus geworden ist und wie sie es wenn denn dann geschafft haben.

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Sieh es nicht so, dass du dein Ziel halbieren musst. Du hast ja weiterhin das Ziel Marathon im Auge, baust nur eine Zwischenetappe ein und gibst dir so einen strukturierteren Aufbau.

Bedenke, je länger und grundlegender du dein Niveau aufbaust, desto stabiler wird es sein.

Schneller werden, wirst du - doof gesagt - durch schneller laufen.

Es gibt verschiedene Trainingseinheiten hierzu:

- Fahrtspiel
- Intervalle
- Tempowechselläufe
- Tempodauerläufe

Ich habe jetzt den Plan, den du verlinkt hast nicht gelesen. Du könntest zum Beispiel mal in einer Einheit versuchen:
15 Minuten locker einlaufen, dann 30 Sekunden schneller (kein Sprint), 1 Min locker, 30 Sekunden schneller, 1 Min locker... usw... das ganze erstmal 5-10 Mal. Tags darauf maximal eine lockere Einheit um zu sehen wie dein Körper das Tempo verträgt. Wenn es klappt kannst du die Woche drauf statt 5-10x 30/1 versuchen 5-10x 45/1 zu laufen.

Taste dich langsam an das Tempo heran, gehe in den schnellen Phasen nicht gleich an die Grenze, sondern laufe lieber nur etwas schneller, dafür sauberer, länger und mit mehr Wiederholungen. Das wird dir am Anfang mehr bringen. Und anschließend ausreichend regenerieren.

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Koellefornia hat geschrieben: Habt ihr noch Tipps, wie man sein Tempo etwas gesteigert bekommt? Das sich seit 6 Wochen keine Steigerung einstellt war ja der Ursprung meines Frustes...
DAS ist absolut kein Grund für Frust sondern ganz normal, am Anfang geht es mit dem Tempo stark voran und irgendwann stagniert es. Und gerade wenn man als Anfänger die Distanzen ausbaut, wird die Geschwindigkeit leiden...

Aber der komische und extrem statische Trainingsplan, den Du hast, der begünstigt das schon ein wenig. Die Erholung ist ein Teil des Trainings, Abwechslung ebenfalls.

Wenn Du Dein Tempo steigern willst, schnappe Dir einen vernünftigen 10km-Trainingsplan (gibt es z.B. hier auf der Seite) und bereite Dich gezielt auf einen 10km-Wettkampf vor. Du wirst staunen, was so geht...
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Mein Lauftagebuch "Ausgerechnet ich laufe"
PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)

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Hello again,

ich erzähl dir jetzt einfach mal aus meinem "Läuferleben" und du kannst ja schauen wenn du magst, wo du Parallelen siehst und vielleicht was für dich rausziehen kannst.

bei mir war es früher mehr, aber jetzt auch immer noch, wenn auch in geringerem Maße so, dass ich mit meinen Verbesserungen unzufrieden bin.

Irgendwie beherzige ich das nicht so richtig, entweder mehr Tempo oder mehr Länge, nicht aber beides gleichzeitig trainieren.
Wobei man ja in einem gewissen Umfang eh schneller wird, je länger man läuft.
So hast du dich ja auch schon von 86 auf 70 Minuten auf 10 km verbessert.

Naja, man muss dem Körper halt auch Zeit geben, sich anzupassen und klar, die Kurve kann nicht immer nur nach oben geben, es gibt diese Phasen, wo es stagniert und dann wieder Phasen wo man überrascht ist, wie gut es voran geht ;-)

Du fragst, wie trainieren, nun, so viele Leutchen dir antworten, so viele Varianten wirst du wohl bekommen ;-)

Ich habe dieses Buch "Von Null auf 42" mit dem Trainingsplan, der ja zum Ende hin abgedruckt ist.
Habe den Plan auch mal ausprobiert, habe aber nach knapp drei Monaten die Lust daran verloren.
Mein Eindruck war, dass es zu viel Umfang war und ich mich irgendwie in eine Art Erschöpfung reingelaufen habe.

Stets gute Erfahrungen habe ich mit den Runnersworld Trainingsplänen gemacht. Es gibt auch andere gute Pläne, aber diese sind schon richtig gut.

Wenn du dich für den Halbmarathon in Köln entscheidest, dann hättest du Zeit, zum Beispiel die Pläne "5 km unter 30 Minuten" sowie "10 km unter 60 Minuten" zu machen bevor dann den HM Plan.

Ohne Werbung machen zu wollen, eins der bestimmt vielen guten HM Bücher ist von Martin Grüning, was ich persönlich recht ansprechend und motivierend finde.

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Sieh es doch so: du halbierst nicht dein Ziel, du setzt dir eins, das deinen Fähigkeiten entspricht.
Ich würde sogar mit einem 10-km-Lauf anfangen.
Für mich persönlich liegt auch der entscheidende Wert eines Wettkampfs darin, nicht einfach irgendwann anzukommen, sondern auch in einer für mich schnellen Zeit. Das gehört für mich doch zum Laufen dazu.

Und ehrlich gesagt, deine Pace ist doch echt langsam. Wäre es nicht ein Ziel, daran was zu schaffen?

Außerdem: Was willst du dir denn nach dem Marathon für ein nächstes Ziel setzen? Einen Ultra?
Dann kannst du auch nur an der Tempoverbesserung arbeiten. Also leg doch diesbezüglich erstmal eine Grundlage!

Aber bleib dran! Das wird schon!
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Koellefornia hat geschrieben: Einerseits nimmt es mir aber direkt ein wenig Druck wenn Leute, die ganz sicher deutlich mehr Ahnung von der Sache haben als ich, der Meinung sind dass ich mir etwas zu viel zugemutet habe und das ggf. der Grund meiner schon jetzt leicht frustrierten Situation sein könnte. Andersrum fällt es mir schwer mich den Gedanken anzunehmen dass ich mein Ziel evtl doch halbieren muss.
Es erfordert viel mehr Stärke, einen zuerst festgenommenen Plan abzuändern und das erste Ziel abzusagen, als sich an den Plan festzuklammern und ihn (mit der Gefahr sich zu verletzen) durchzuziehen bis zum geht-nicht-mehr.

Hier im Forum gibt es sehr regelmäßige Beiträge von Menschen, die eine Wette angenommen haben und jetzt auf Teufel komm raus Marathon in x Monaten laufen wollen. Viele dieser Beiträge verlaufen gleich - zuerst ist der Threadersteller motiviert und dann meldet er sich irgendwann nicht mehr.

Es gibt hier im Forum wirklich gute Läufer, die bisher noch keinen Marathon gelaufen sind, weil sie sich ordentlich vorbereiten wollen oder eine bestimmte Zeit nicht überschreiten wollen.

Denk nochmal in Ruhe drüber nach - warum willst du Laufen? Nur wegen des Marathons? Davor gibt es so viele andere Ziele, die man erreichen kann. Spare dir den Marathon dafür auf, wenn du bereit dafür bist. Ich habe läuferisch einen hohen Preis für meine Unvorbereitung damals zahlen müssen und bereite mich darum jetzt bei meinem Wiedereinstieg ganz brav auf meinen ersten 5 Km Lauf vor.

Mach doch erstmal einen 10 km Wettkampf mit - das ist für mich immer ein läuferisches Highlight, zusammen mit anderen an einem Laufevent teilzunehmen. Der Marathon läuft dir nicht weg :)

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Hallo du! :hallo:

Ich halte von diesen Plänen "Marathon in einem Jahr" / "Von 0 auf 42km in x Wochen" etc. nichts. Für mich sind sie Kundenfängerei. Das liegt weniger daran, dass man rein körperlich nicht einen Marathon nach einem Jahr schaffen könnte, sondern dass man mental nicht auf diesen Weg vorbereitet ist.

Laufen hat immer etwas mit Erfahrung zu tun und ist vor allem eine Kopfsache. Ich habe mich entschieden, meinen ersten Marathon nicht vor Herbst 2018 zu laufen. Zu diesem Zeitpunkt werde ich etwas über drei Jahre im Läuferleben stecken und einige Halbmarathons und kleinere Wettkämpfe absolviert haben. Ich brauch diese Zeit und möchte sie mir auch nehmen. Bei meinem ersten Halbmarathon – nach 10 Monaten in den Laufschuhen – bin ich vor allem an der mentalen Hürde gescheitert und dies ließ mich lernen.

Man sollte sich bei der Vorbereitung Zeit lassen, um lernen zu können, den Körper kennenzulernen und auch Erfahrungen mit den verschiedenen Arten von Trainingsläufen zu machen und wie man die bewältigen kann.

Es gibt keinen rationalen Grund, sich zu stressen mit den langen Strecken. Sie laufen nicht weg und du hast Ziele für die Zukunft. Es ist nur die Ungeduld, der beste Freund des inneren Schweinehundes, die uns glauben lässt, wir müssten das alles so schnell wie möglich abhandeln.
PBs:
1km: 4:27.3 min (T, 08.17)
5km: 24:25 min (07.17)
10 km: 49:46 min (07.17)
15km: 1:20:xx h (09.17)
HM 01:53:xx h (09.17)

T = Im Training aufgestellte PB

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Titania_1987 hat geschrieben: Laufen hat immer etwas mit Erfahrung zu tun und ist vor allem eine Kopfsache.
Das kann ich nur bestätigen.

Und zwar nicht nur im Training sondern auch ganz speziell bei Wettkämpfen. So ein Lauf ist eine ganz andere Nummer als das Training, das Adrenalin (oder was auch immer) sorgt einerseits dafür, dass Leistungsreserven "freigegeben werden", die man aus dem Training bei sich nicht kennt, gleichzeitig verdeckt es aber auch Probleme und man meint, es ginge ewig problemlos in dem Tempo weiter und dann ohne Vowarnung kommen die Probleme (seien sie jetzt konditionell oder orthopädisch).

Daher kam hier auch sehr oft der Tipp, mit einem 10km-Wettkampf anzufangen. Der verzeiht noch einige Fehler, man merkt trotzdem sehr deutlich, wenn man es übertrieben hat. Beim HM bekommt man die Strafe schon recht deutlich und der Marathon ist bei Fehlern erbarmungslos.

Das letzte, wozu ich jemandem raten würde, ist in einen Marathon zu gehen, ohne zumindest einen Halbmarathon (nicht Training sondern Wettkampf) gelaufen zu sein.

Ich habe inzwischen über ein Dutzend Wettkämpfe zwischen 10km und Marathon gemacht und bei jedem einzelnen viel gelernt. Wenn Du lesen willst, wie es laufen kann, wenn man nach knapp einem Jahr einen Marathon läuft, kannst Du gerne meinen Thread unten lesen. Daher bin ich auch der letzte, der von so einem Vorhaben strikt abrät, aber man muss sich ganz klar sein, dass ein Vorhaben Marathon jederzeit scheitern kann. Und zwar nicht nur bei Laufanfängern. Lies Dir hier den einen oder anderen Thread zu einem bestimmten Marathon durch. Auch von den erfahrenen Läufern fallen etliche im Lauf der Vorbereitung aus. Das gehört dazu. Dann heißt es "Mund abwischen und neuer Versuch".

Was ich aber aus eigener Erfahrung bestätigen kann: Für einen guten Marathon, den man am Ende durchläuft sind 12 Monate extrem kurz, man muss schon sehr gute Konstitution und viel Glück haben, damit das klappt. Wenn das Ziel "nur" ist, innerhalb des Zeitlimits durchzukommen, sind die Chancen deutlich höher, ob einem das Spaß machen würde, muss jeder für sich entscheiden.

Nochmal kurz zu den nicht weiter verbesserten Zeiten auf 10km: In meiner Sig stehen ja meine Bestzeiten. Die 10km-Zeit aus dem Oktober 2015 habe ich erst wieder Ende März 2016 erreicht...
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Wenn Du schon vorher weisst, dass Du Dich nicht an Deine Pläne halten kannst und Deine Ziele kaum erreichst, würde ich einfach mal an der Zielsetzung arbeiten. Sprich erreichbare Ziele suchen, erreichen, nächstes Ziel suchen usw.
Warum willst Du Marathon laufen? Meinst Du das macht Spass 5 oder 6 Stunden auf Asphalt durch Köln zu latschen? Das würde ich mir erst antun, wenn ich locker flockig in 4:00 4:30 Std den Marathon traben kann.
Remember pain is just the french word for bread

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Koellefornia hat geschrieben:Ich bin ein Mensch der sein Leben lang immer 1000 Pläne und Ziele hat und kaum etwas zu Ende bringt. Jetzt wollte und will ich es mir beweisen. Ich will im Oktober den Köln Marathon laufen!
Vielleicht liegt das ja daran, dass du dir die falschen Ziele setzt.

Mal ganz davon abgesehen, dass deine Zeiten alles andere als gut sind und dass der Plan, den du dir da ausgesucht hast, an allen Ecken und Enden hakt, so bleibt dir bei deinem Vorhaben vor allem überhaupt keine Zeit, das Laufen lieben zu lernen. Und das ist aus meiner Sicht eine Grundvoraussetzung für einen erfolgreichen Marathon.

Wobei mich mit "erfolgreich" meine, dass du im Ziel sagst: "Das war toll, das mach ich noch mal, und dann schneller." Dein Plan führt dich vielleicht (vielleicht, vielleicht) dazu, einen Marathon durchzuschleichen, er legt aber mit Sicherheit nicht den Grundstein für eine längere "Karriere" im Laufen.

Wenn du ernsthaftes Interesse am Laufen hast, lauf erstmal schnellere 5 und 10 km und trainiere dann mit einem vernünftigen Plan für einen Halbmarathon. Wenn du nur einen Haken bei Marathon auf irgendeiner Liste machen willst, dann mach was du willst, das ist dann eine andere Sachen, die aber mit Laufen, wie wir es hier normalerweise meinen, nichts zu tun hat.

Als Quasi-Nichtläufer einen Marathon laufen zu wollen macht mich immer extrem skeptisch. Ein Marathon ist ein Ziel für Menschen, die schon Läufer sind.

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cristiano hat geschrieben: Mal ganz davon abgesehen, dass deine Zeiten alles andere als gut sind
Naja, die TE ist weiblich und wir wissen nicht wie alt, welcher BMI (oder habe ich da was überlesen?). Da kann die aktuelle 7:00er Pace schon durchaus beachtlich sein (über die >8:30 vom Anfang rede ich aber lieber nicht), zumal es sich nur um Trainingsleistungen handelt. Im Wettkampf ist da vermutlich durchaus 6:30-6:45 drin...
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Koellefornia hat geschrieben:... Letztes Jahr zum Köln-Marathon habe ich mir versprochen, beim kommenden in 2017 mitzulaufen. ...Jetzt wollte und will ich es mir beweisen. Ich will im Oktober den Köln Marathon laufen! ...
Mal ganz unabhängig von der Sinnhaftigkeit der Sache, wenn mir das sooo wichtig ist, dann lasse ich mir da von keinem reinquatschen und mache es einfach. Punkt. :daumen:
Koellefornia hat geschrieben:... Ich bin ein Mensch der sein Leben lang immer 1000 Pläne und Ziele hat und kaum etwas zu Ende bringt. ...
Das spricht allerdings dagegen, ein bisschen Zielstrebigkeit und Beharrlichkeit gehört schon dazu. Aber du findest bestimmt schnell ein neues Ziel ... :teufel:
2022: erledigt: G1-Grüngürtel, Kölnpfad 100k, Burginsellauf Delmenhorst 24h Staffel(!), Mega Marsch Köln (63k) ... geplant: nix

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Das was Cristiano oben schreibt, will ich nur bestätigen! Es kommt doch auch oder vor allem darauf an, Freude bei dem Wettkampf (oder zumindest davor und noch mehr danach, aber möglichst auch währenddessen, auch wenn man da immer mal wieder das ganze verflucht) zu haben. Und das geht doch nur, wenn man sich nicht mit aller Mühe irgendwie durchquält, sondern weiß: Ich kann das, ich habe es im Prinzip drauf, und jetzt gebe ich mein Bestes.

Und das macht dann Lust auf mehr.
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Es gibt ja im Hobbybereich keine per se guten oder schlechten Zeiten. Deswegen will ich die 70 Minuten für 10 km auch nicht werten.

Allerdings würde ich jemandem mit dieser "Grundschnelligkeit" von längeren Wettkämpfen abraten, einfach, weil man dann leicht in einen Pacebereich rutscht, der mit Laufen nicht mehr viel zu tun hat.

Für ein Ziel "Marathon" müsste aus meiner Sicht da eine andere Zeit stehen, sonst wird das von Anfang bis Ende ein elendes Geschlurfe.

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Krisrennt hat geschrieben:Es erfordert viel mehr Stärke, einen zuerst festgenommenen Plan abzuändern und das erste Ziel abzusagen, als sich an den Plan festzuklammern und ihn (mit der Gefahr sich zu verletzen) durchzuziehen bis zum geht-nicht-mehr.
Ein wunderbarer Satz in diesem Kontext :daumen:
cristiano hat geschrieben:...so bleibt dir bei deinem Vorhaben vor allem überhaupt keine Zeit, das Laufen lieben zu lernen. Und das ist aus meiner Sicht eine Grundvoraussetzung für einen erfolgreichen Marathon.
So isses, ich bin auch der Meinung, ohne Freude am Laufen macht es wenig Sinn, sich das Ganze 4 und mehrt Stunden "anzutun".
Koellefornia hat geschrieben:Letztes Jahr zum Köln-Marathon habe ich mir versprochen, beim kommenden in 2017 mitzulaufen. Ich bin ein Mensch der sein Leben lang immer 1000 Pläne und Ziele hat und kaum etwas zu Ende bringt. Jetzt wollte und will ich es mir beweisen. Ich will im Oktober den Köln Marathon laufen!
Ich bin den Köln-Marathon vor Jahren schon gelaufen und war vom Publikum begeistert! Du hast dich da von der Euphorie mitreißen lassen. Nun willst du das auf der anderen Seite der Absperrung miterleben dürfen. Da spricht nichts dagegen, nur das muss nicht bereits dieses Jahr sein. Man kann sich auch längerfristige Ziele setzen, als nur ein Jahr. Als ich mit Laufen begann, hat es mir durchaus vom ersten Tag an Spaß gemacht. Natürlich gab es da auch schlechtere Tage, und ich wollte einen Lauf abkürzen oder einfach mal ein paar Meter ins Gehen verfallen. Der Gedanke "Du willst mal einen Marathon laufen" war mir in solchen Momenten die richtige Motivation, nicht zu schwächeln. Einen bestimmten Marathon oder gar Termin hatte ich da aber nicht im Kopf. Später hab ich mich dann für meinen ersten Marathon angemeldet, nachdem ich es geschafft hatte, 30 Kilometer durch zu rennen und ich mich anschließend noch halbwegs gut gefühlt hatte. Da war ich bereit dafür. Eher nicht und das hatte nichts mit einem geplanten Tempo zu tun oder was auch immer. Nebenbei, mein erster in 4:35 in Wien war unbegreiflich schön, die letzten Kilometer allerdings auch nicht einfach und ich nahm mir ein paar kurze Gehpausen heraus,
Koellefornia hat geschrieben:Die Von-null-auf-42-Methode: In einem Jahr zum Marathon | Gut zu wissen | Landesschau Rheinland-Pfalz | SWR.de.
Dieser klang für mich geeignet, ich habe mich dort als Anfänger wieder gefunden und bin erst einmal losgelaufen. Vor Beginn konnte ich langsame 30 Min durchhalten.
Der Plan wurde von D-Bus und Christiano schon heftig negativ beurteilt, da muss ich mir den nicht durchlesen. Ich hab allerdings das Projekt damals in der Glotze verfolgt und es war schon sehenswert. Nur nicht vom sportlichen Wert her :D Die Protagonisten hatten alle so ihre Probleme, inklusive Verletzungen und am Ende schaffte es nur einer, den NY Marathon auch wirklich zu genießen. Die Aktion hatte nichts mit vernünftiger Vorbereitung auf einen Marathon zu tun sondern mehr mit der Gewinnung von Einschaltquoten.
Koellefornia hat geschrieben:Wenn ich versuche sehr schnelle Runden einzubauen schaffe ich gerade mal 3 Minuten dann kann ich einfach nicht mehr und falle wieder in den langsamen Laufmodus. Ich habe mir natürlich kein Zeitlimit für den Marathon gesetzt aber es wäre schon gut wenn ich nachher nicht doch vom Besenwagen eingesammelt werde bzw. aufgrund ggf. doch zu geringer Vorbereitung in der Mitte zusammen breche? Abgesehen davon stelle ich es mir als reinste Qual vor über 6 Stunden zu laufen...
Gleich mal vorweg, man kann wunderbar 6 Stunden und länger laufen :teufel:

Ansonsten, es ist ja kein Wunder, dass dich 3 Minuten in flotterem Tempo am den Rand der Leistungsfähigkeit bringen. Wenn du deinen Körper nicht öfters forderst, wird er immer wieder mit Verweigerung drohen, denn er mag das nicht. Mit Betonung auf drohen, denn du kippst ja nicht wirklich um. Nun machst du wahrscheinlich genau das Falsche, du versuchst es nicht immer und immer wieder aufs Neue. Also in demselben Lauf und nicht erst beim Nächsten. Das nennen wir dann Fartspiel oder Intervalltraining. Und genau das ist es, was deinen Körper voranbringt und dich mit der Zeit schneller werden lässt. Denn, mit verlaub, eine Zeit von 86 MInuten auf 10 Km ist so schlecht, da steht auch eine Teilnahme an einem Halbmarathon vollkommen in Frage, unter drei Stunden würdest du da momentan nicht ankommen, nur für den Fall, du würdest die Distanz bereits schaffen.
Koellefornia hat geschrieben:Gerade habe ich den Mut verloren mein Ziel zu erreichen obwohl ich es wirklich umbedingt will!
Kann mir einer helfen und sagen was ich tun muss um mein Ziel nicht doch wie so oft aus den Augen zu verlieren? Oder war mein Ziel doch einfach zu hochgesteckt?
Siehe oben, dein Ziel war nicht unbedingt zu hoch gesteckt, nur der zeitliche Rahmen war unpassend gewählt.

Fazit: Wie schon die meisten meiner Vorschreiber, rate ich dir von dem Marathon in diesem Jahr ab. Gegen einen Halbmarathon (der wird doch in Köln vor dem Marathon gestartet?) spricht bei korrekter Vorbereitung nichts und das wäre ein Meilenstein auf dem Weg zu deinem Ziel.

Gruss Tommi
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Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

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Ich hatte auch mal die Idee einen Marathon mehr oder weniger über’s Knie zu brechen. Nette Worte aus dem Forum haben mich dann davon abgehalten und das war auch gut so. Ich habe die Hinweise beherzigt und die Etappen 5km, 10km, HM und 30km mitgenommen, die 10/30/HM 2ß16. Dieses Jahr wird es dann das Marathondebüt geben.


Hierbei ist noch zu beachten, dass ich äußerst zielstrebig und diszipliniert vorgegangen und sportlich vorbelastet bin.


Insofern rate ich dir aus eigener Erfahrung ab, alles andere wurde im Grunde schon gesagt.

LG Heiko
LG Heiko :winken:
[font=&amp]
Etappen
2014 3km 2014 5km 2015 10km 2016 30km und HM 2017 Marathon 2018 Laufen[/font]
„Die erste halbe Stunde laufe ich für meinen Körper, die zweite halbe Stunde für die Seele.“ (George Sheehan)

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Vielen lieben Dank für eure hilfreichen und ausführlichen Antworten!
Ich habe einiges davon aufgenommen und mein Kopf rattert aktuell...Werde euch berichten wie ich mich entschieden haben wobei es mir heute auf dem Laufband bei dem Gedanken ein wenig Druck aus der Angelegenheit zu nehmen schon etwas besser ging...

Wenn ich mich jetzt dazu entschließen sollte mein Ziel Marathon um ein Jahr nach hinten zu legen wäre es denn dann aber realistisch mich zum HM anzumelden? Ich würde dann jetzt erstmal den 10km abarbeiten und mich dann anschließend auf den vom HM konzentrieren. Zudem hatte ich sowieso vor mich im März zu einem 10km Lauf anzumelden. Kennt einer einen schönen in der Umgebung von Köln?

Und noch eine kleine Frage... ich war eben im Fitnessstudio und war auf dem Laufband laufen. Dort habe ich schon versucht den Plan von hier mit einzubringen. Da steht ja "Fahrtspiel" Ich habe mich dann bei 7km/h eingelaufen (10min) und dann alle 1Min 0,5 km/h bis 10km/h draufgelegt. Danach wieder runter auf 7 km/h. 10 km/h fühlten sich allerdings wie ein Sprint an :peinlich:
Ist das vom Prinzip her so richtig oder würdet ihr das Fahrtspiel anders gestalten?

ich danke euch sehr für eure Unterstützung! Hier scheinen ja einige Profis unterwegs zu sein und ich freue mich wenn ihr mir von eurem Wissen etwas abgebt :D

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"Steigerungslauf" ist aber auch OK - Da muss man keine Wissenschaft draus machen. Hauptsache, du verlässt einmal die Woche die "Locker-Joggen-Kuschelzone" und gibst immer mal wieder richtig Gas. :wink:

An dem 0-42 Projekt kannst du ganz gut sehen, wie so eine relativ knappe Vorbereitung ausgehen kann. Von Top-Ergebnis über "fiese Krämpfe" oder "Gewalkt-aber-Glücklich" bis zu langwieriger Überlastungsverletzung war alles vertreten.

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Super, du gehst ja doch überlegt an die Sache ran. Probier einfach verschiedenes aus, ein bisschen mehr Tempo reinzukriegen.

Denn 10km/h sollte sich nicht gerade wie Sprint anfühlen, das ist für mich langsames Einlaufen! Und ich bin auch noch keinen Marathon gelaufen, erst 2 halbe. Nur um so die Relationen mal zu verdeutichen.
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Die Sache von "Null auf 42" innerhalb eines Jahres hat sich ja irgendwie auch überhaupt nicht durchsetzen können.
Und klar, wie auch?
Es ist nun mal nicht der richtige Weg um dauerhaft die Freude am Laufen zu behalten.

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Vögelchen hat geschrieben:Super, du gehst ja doch überlegt an die Sache ran. .
Naja ich hätte nicht schreiben müssen wenn ich eure Tipps nicht ein wenig annehmen wollen würde.. Ich habe in meinem Bekanntenkreis nicht einen Läufer weit und breit daher leider auch keine Möglichkeit auf anderem Wege Leute zu befragen..

Und zu dem Plan.. ich kenne leider die Doko nicht dazu. Hätte sie mir gerne mal angeschaut aber es gibt sie nur bei Amazon für 65 euro. Das war mir die Sache dann auch nicht wert... Habe lediglich diesen Kurzbericht vom SWR gelesen und bin dann mit dem Plan gestartet..

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Koellefornia hat geschrieben:Zudem hatte ich sowieso vor mich im März zu einem 10km Lauf anzumelden. Kennt einer einen schönen in der Umgebung von Köln?
Im März gibt es den Königsforst Marathon auch mit einem 10 km Lauf.
Im April in Düsseldorf den Paulsmühlenlauf (LT Düsseldorf Süd).
Beide Läufe gehen durch Wälder.

Da es dir die Stimmung in Köln angetan hatte *smile* vielleicht lieber den von der Strecke her sehr schönen Brückenlauf in Düsseldorf City Mitte April, Start am Rheinufer.
Oder ( allerdings erst im Juni) den Schlosslauf Benrath in Düsseldorf.

Und ja, du wirst sehen, wieviel Spaß die Teilnahme an diesen Läufen machen kann :-)
Marathon ist der Mount Everest, genieß die einzelnen Etappen bis dahin in vollen Zügen, auch hier kann auch schon der Weg das Ziel sein ;-)

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Koellefornia hat geschrieben:Naja ich hätte nicht schreiben müssen wenn ich eure Tipps nicht ein wenig annehmen wollen würde....
Och hast du ne Ahnung was hier manchmal für Fragen gestellt werden, auf die viele Leute sich die Mühe machen, zu antworten, und dann die einzige Konsequenz darin besteht, darzulegen, warum das alles nicht geht....
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Ich halte von "Projekten" wie "Null-auf 100" auch gar nichts. Die Gefahr, dass du nach dem Marathon keine Lust mehr aus laufen oder kaputte Knochen hast, ist recht hoch.

Ich empfehle dir einer Laufgruppe (Verein, Lauftreff, etc.)
beizutreten. Du lernst Gleichgesinnte kennen, erlebst den Spaß beim laufen und auch das drumherum (Smalltalk, mal nen Bierchen, etc.). Und dann kannst du in diesem Jahr bei 10km-Läufen und vielleicht einem Halbmarathon Wettkampferfahrung sammeln.

Und dann kann der Marathon in 2018 realisiert werden...

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Hallo Koellefornia,

Die unselige von null auf Marathonmethode war schon immer ein Risiko und führte auch vor der Fernsehkamera und mit ärztlicher Begleitung nicht in allen Fällen zum Erfolg. Nicht umsonst empfehlen viele verantwortungsbewusste Sportmediziner und Training erst nach kontinuierlicher Entwicklung der läuferischen Fähigkeiten und Anpassung des Körpers über anderthalb bis zwei Jahre mit einem Marathontraining zu beginnen. Wer sich je intensiv mit den Anpassungen des menschlichen Körpers beschäftigt hat, die nötig sind, um ein Marathontraining mit abschließendem Marathonlauf unbeschadet zu überstehen, der wird nie verstehen, wie sich ein Arzt für diesen null auf Marathon Unsinn hergeben kann. Vielleicht liegt es daran, dass der Mediziner vorher erfolgreicher Spitzensportler war und die Bedingungen von Freizeitläufern von "so weit oben" nicht einschätzen konnte.

Was mich angeht, werde ich dir jedenfalls keine Ratschläge geben, wie du dein risikoreiches Vorhaben doch noch umsetzen kannst. Unter anderem deshalb, weil du nicht permanent von medizinischem Rat begleitet wirst*. Dass du jetzt ernsthafte Schwierigkeiten bekommen hast, es scheinbar nicht mehr vorwärts geht, sollte dir zeigen, dass ein langsamer Aufbau über mehrere Jahre und Unterdistanzen (10 km, Halbmarathon) erforderlich ist. Meine Empfehlung lautet also eindeutig: Schluss mit dem Unfug und Übergang zu einer Trainingsgestaltung, die du verkraftest.

Alles Gute :daumen:

Gruß Udo

*PS: Hast du dich eigentlich vor Beginn des Trainings gesundheitlich checken lassen? Stetig wachsende Umfänge und Belastung bedeuten Dauerstress für alle Organsysteme.
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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Schöne 10'er in Köln: Vogelsanger Mailauf im Mai, da gibt es viele Hobbyläufer und immer schönes Sonnenwetter. Kurz vor Köln M gibt es den Bickendorfer Büdchenlauf in Bickendorf. Oder Womens Run, ne rundum pinke Sache. Lauftreff ist auf jeden Fall ne gute Sache, such dir einfach im Internet einen in der Nähe und lauf einfach mal mit, das geht ganz problemlos und meist sind da ne bunte Mischung von Läufern durch alle Leistungsklassen ...

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Für mich scheint erst einmal die Frage zu klären zu sein:

Macht mir Laufen überhaupt Spaß? -> Wenn es keinen Spaß macht, ist ein Marathontraining vielleicht nicht die richtige Wahl "sich selbst etwas zu beweisen" zu wollen. Das kann nur nach hinten los gehen.

Ich gehöre zum Glück nicht zu den Menschen, die sich 1.000 Sachen vornehmen und dann nicht machen (eher das Gegenteil), aber ich kenne viele. Aus meiner Sicht scheitern sie daran, dass sie zum einen zu viel zu schnell wollen und sich gar keine Gedanken darüber machen, was für ein langer Weg sie vom Ziel trennt. Dazu kommt noch, dass all diese Pläne keine wirklichen Pläne sind, sondern leichte Träumereien, die nur rein oberflächlich erreicht werden wollen.

Ich kann nur von mir sprechen, aber ich muss Feuer und Flamme sein, um einen Plan zu verwirklichen. Von den hier schreibenden sind eigentlich alle Feuer und Flamme für ihre Laufziele, seien es es 3.000m in Sub 10 Min oder 250km Spartathlon -> Das Training macht nicht immer Spaß: wir laufen bei Schnee und Regen, eisiger Kälte und brütender Hitze; haben oft Blasen an den Füßen, Muskelkater etc. (und ich brennenden Hunger auf Spiegeleier :D ). Wir ziehen es durch, weil wir es im Endeffekt lieben.

Wenn du so ein Gefühl hast für deinen Laufbeginn und dein Marathonziel, dann mach es! Dann wirst du mit Rückschlägen umgehen können, dich vom Wetter nicht abschrecken lassen und auch nicht von den paar Wehwechen. Wenn aber nicht, dann befürchte ich, dass du sehr enttäuscht von dir sein werden wirst und das muss nicht sein.
PBs:
1km: 4:27.3 min (T, 08.17)
5km: 24:25 min (07.17)
10 km: 49:46 min (07.17)
15km: 1:20:xx h (09.17)
HM 01:53:xx h (09.17)

T = Im Training aufgestellte PB

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ruca hat geschrieben: Daher kam hier auch sehr oft der Tipp, mit einem 10km-Wettkampf anzufangen. Der verzeiht noch einige Fehler, man merkt trotzdem sehr deutlich, wenn man es übertrieben hat. Beim HM bekommt man die Strafe schon recht deutlich und der Marathon ist bei Fehlern erbarmungslos.
Ich glaub es war Philipp Pflieger, der im Interview nach dem Marathon Berlin sagte - "da hat man länger was von" - das gilt nicht nur für die Spitzenläufer, sondern gerade auch, wenn man sich aufgrund geringen Tempovermögens ja bereits im Ultra-Bereich bewegt. Das geht mit allmählich vergrößerter Laufdauer. Solange nicht mindestens 4 Stunden Laufdauer beschwerdefrei möglich sind, halte ich das Unterfangen für .... na ja - ich würde es halt nicht machen wollen und käme auch nicht auf die Idee.
Denn - überleg mal - genau das müsstest du als Basis ja schaffen - und zwar länger als 4 Stunden.
Das ist zwar kein Problem - wieso nicht 4 Stunden oder auch 5 Stunden laufen - aber du musst die Fähigkeit dazu allmählich erwerben - du wirst schon spüren, wann es zu viel war.
Und ohne Erholungswoche funzt das Training nicht - also alle 3 Wochen Umfang runter - und ausruhen - und dann erst weiter im Aufbau.

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Mehr aus "philosophischer" Sicht als aus tatsächlichem Pragmatismus habe ich mir mal Gedanken gemacht, wie ich selbst das Unterfangen "von 0 auf 42,195km in 12 Monaten" angehen würde, wenn ich es wirklich machen wollte.

1) Titulierung:

Zuerst einmal würde ich einen anderen Ansatz bei der Benennung wählen. "0 auf 42" wird regelmäßig zerrissen, wohingegen Themen wie "0 auf 5km, 30min in 8 Wochen" erstmal nicht zwingend negativ bewertet werden.

Nehmen wir mal an ich würde das Projekt wie folgt angehen:

1. 0 auf 5km, 30:00min in 8 Wochen

Niemand weiß, dass ich in 52 Wochen einen Marathon laufen will.

Nach Abschluss Phase 1 folgt:

2. 5km auf 10km, 60:00min in 8 Wochen

Auch das scheint mir jetzt nicht unrealistisch, und würde wahrscheinlich im Forum auch bei den eher skeptisch eingestellten Menschen wie mir nicht unbedingt abgeschmettert werden.

Danach kämen dann:

3. 10km auf 15km, 90:00min in 10 Wochen
4. 15km auf Halbmarathon, 2h in 10-12 Wochen
5. Halbmarathon auf Marathon, 4h in 14-16 Wochen


2) Herangehensweise:

Was wären meine Voraussetzungen, dass ich - in der Theorie - so ein Unterfangen überhaupt angehen würde?

Folgende Grundvoraussetzungen wären für mich Pflicht:

- Zeit 3-4x / Woche, später 4-6x / Woche für ca. 60-180 Min trainieren zu können
- Keine körperlichen Einschränkungen, die zu Folgeschäden führen könnten
- Nicht übergewichtig/fettleibig (wg. erhöhter Belastung für Gelenke, Sehnen etc.)
- In der Lage sein mind. 60min "zügig" Spazierengehen zu können, ohne anschließende körperliche Probleme

Dies wären meine persönlichen Voraussetzungen, diese sind nicht allgemeingültig

3) Training:

Ich werde hier keinen Trainingsplan aufstellen, das würde den Rahmen sprengen.

Grob betrachtet würde ich am Anfang jeder Phase erstmal die benötigten Grundlagen (Ausdauer, Kraft) aufbauen und frühestens in der zweiten Hälfte bzw. im zweiten Drittel der Phase Tempo angehen.

Spätestens nach Abschluss Phase 2 (10km in 60min) dürfte man soweit im Trainingsfluss sein, dass man von Anfang an, Distanz ausbauen und Kraft/Tempo parallel trainieren kann.

Die Geschwindigkeit ist für mich in der Betrachtung erstmal sekundär. Ob ich am Ende den Marathon in 3:30, 4:00, 4:30, 5:00 oder langsamer finishen würde, wäre mir persönlich egal, solange der Distanzausbau sauber vonstatten geht, ich sauber - also ohne orthopädische Probleme - laufen kann und es mir Spaß macht.

4) Sonstiges

Thema Spaß: Ich denke wer ein solches Projekt angeht, muss dies tun, weil er/sie es will, nicht weil man sich dazu zwingen muss. Wenn eine entsprechende Leidenschaft bzw. Geilheit aufs Laufen dabei ist, dann machen auch Trainings bei Starkregen, Kälte oder nach einem stressigen Arbeitstag Spaß. Auch wenn es sich während des Trainings nicht so anfühlen mag, spätestens unter der Dusche kommt dieses "Schee war's" (Schön war es) Gefühl.

Ein weiterer Punkt, der aus meiner Sicht hilft sich Frust vom Leib zu halten, ist sich ein bißchen mit Trainingslehre auszukennen. Natürlich gibt es Menschen, die stoisch einen vorgegeben Trainingsplan abarbeiten können, ja sogar müssen.
Andere Leute geraten dann aber in die Frustspirale, wenn der Plan vielleicht nicht so läuft wie gedacht und sie nicht wissen, dass man mit ein paar Tricks und Kniffen einen Plan nach seinen individuellen Anforderungen anpassen kann, ohne den Trainingseffekt nachhaltig zu verändern.

Dazu gehört zur Durchführung eines solchen Projektes neben einem gewissen Maß an Disziplin auch Flexibilität, Optimismus, Realismus und vor allem Vernunft.
Die Vernunft ggf. zu erkennen, dass ein solche Pensum vielleicht doch zuviel für den Körper ist, gleichzeitig aber auch den Optimismus zu Erkennen, dass das Projekt nicht gescheitert sein muss, sondern durch Anpassungen und Verlängerung doch noch erreichbar, wenn halt nicht in 52 sondern 104 Wochen.

Das Training selbst ist nur ein Aspekt bei einem solchen Projekt. Die Herangehensweise, Einstellung und ja, selbst das Verkaufen der "Schnapsidee" gegenüber anderen Leuten, sind u.a. Faktoren, die Menschen allzugerne bei so etwas vergessen.

Nicht auf die Bauernfängerei von irgendwelchen Marketing-Gurus, die versuchen einem das Blaue vom Himmel zu verkaufen, hereinfallen, sondern mit gesundem Menschenverstand und Reflektion auf die eigene Situation an ein solches Projekt heranzugehen erhöht die Erfolgschancen und den Spaßlevel immens.

Feuer frei für weitere Diskussionen, Kritiken, Anregungen...

Schönes Wochenende zusammen.

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MikeStar hat geschrieben:
Feuer frei für weitere Diskussionen, Kritiken, Anregungen...
Nun hat sich ja @Koellefornia auf vernünftige Meilensteine, in Form von kleineren Wettkämpfen auf dem Weg zum Marathon festgelegt. Ich denke aber, dass hier zusätzlich das Alter noch eine Rolle spielt. Auch wenn man den Laufsport theoretisch bis ins hohe Alter betreiben kann, ist das Einstiegsalter von großer Bedeutung. Alte Knochen bringt man eben weniger schnell auf Trab... Das schreibe ich aus eigener Erfahrung :)

Ansonsten ist es interessant, wie jeder Beitragsschreiber eigentlich nur sich selbst beschreibt. Ich denke hier an die unterschiedlichen Läufertypen, wie Wettkämpfer, Genussläufer, usw.

Ich würde mich eher als Genussläufer bezeichnen. Ich muss mich nicht zum Laufen zwingen. Laufen bereitet mir Freude und den Wettkampf sehe ich nicht als Ziel sondern eher als zusätzlichen Reiz. Da sich die TE aber zuerst ein Ziel gesetzt hat und dafür läuft, gehe ich davon aus, dass wir vom Läufertyp her schon unterschiedlich sind. Meine eigenen Empfindungen und Motivationen auch nicht für sie von großer Bedeutung sind.

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Nicht gelesen und daher keine Empfehlung. Scheint aber zum Thema zu passen.

https://www.amazon.de/Non-Runners-Marat ... N12GYJ9WG3
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

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Ist auch mein Ziel: 12 Monate hab ich mir gesteckt. Nach 6 Monaten ein Halbmarathon und dann ein ganzer.
Hab mir einen Plan beschaft (wen´s interessiert: Excelvorlage ) und dann einen groben Trainingsplan eingetragen. Bei mir funktioniert´s nur mit Brachialgewalt - nach 42 Jahren sportlos fliesst jetzt der Ehrgeiz in dieses Projekt.
Also zum Thema: ja ich glaube es funktioniert :nick:

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Hallo,
wenn du seit 4 Monaten von 0 weg den Plan akribisch durchgezogen hast, dann kann ich schon verstehen dass die Leichtfüßigkeit verschwunden ist, hätte mich auch gewundert wenn es anders wäre ..

Wie meine Vorredner z.T. geschrieben haben, würde ich Abwechslung reinbringen.
Hast du irgendwo eine längere Treppe, könntest du z.B. 1-2 mal im Monat einen Treppenlauf machen.
Fahrtspiel ist sehr gut, nach Lust und Laune mal langsam, mal schnell .. wichtig es muss SPAß machen.

Mach mal eine Pause von ein paar Tagen und schau ob du dann wieder mehr Lust am Laufen hast und hänge nicht so am Plan.

Falls du dieses Jahr einen Marathon laufen willst solltest du 4 Monate vorher einigermaßen locker ca. 20km laufen können um dann die letzten 3 Monate. 5-6 lange Läufe mit 28-30 km hinzubekommen, dann ist dein Marathonziel realistisch.
VG...
PB VCM 2024 3:29:39

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Trainieren mit Brachialgewalt... Trainieren mit Brachialgewalt... Trainieren mit Brachialgewalt...

Ich trainiere auch viel, zu viel für mein bescheidendes HM-Ziel, aber ich habe mir geschworen: Gewalt, Zwang und Schmerzen sind No-Go's beim Training. Ab dann höre ich auf.

Wieso hier mit der Brechstange der Marathon erlaufen werden muss, verstehe ich nicht.

Meine Vorstellung aus eigener Erfahrung der Voreiligkeit, wie ihr euren Marathon mit dieser Ungeduld erleben könntet:

Ihr steht am Start, das Adrenalin ist hoch und ihr lauft los. Ein, zwei Kilometer später – mit zwickender bis sehr stark schmerzender Wade (Brachialgewalt) – kommt euch dann in den Sinn, dass ihr noch 40 km laufen werdet. Das wird euch dann extrem lang vorkommen, viel länger als denen um euch herum, die diese Distanz bereits zum xten Mal laufen, viel länger auch als bei denen, die wie ihr grad die Premiere haben, aber Jahre lang Erfahrung gesammelt haben, die unzählige LaLas machten und nicht nur die zwei oder drei dutzend, die ihr auf dem Tacho habt. So trottet ihr dann weiter. 10 Min später schaut ihr auf die Uhr: Verdammt, nur 1,5 km weniger... Gemeinerweise seid ihr auch nicht auf Geschwindigkeit trainiert, so dass der ganze Weg noch länger erscheint. Dazu werdet ihr dann noch häufig überholt, was das Gefühl, hier Fehl am Platz zu sein, nur bestärken wird. Es sind auch andere langsame Läufer dort, doch viele von ihnen sind unvergleichbar erfahrener als ihr und wissen, wie sie die Situation bewältigen werden. - Dann lauft ihr weiter. Der 14 km sind geschafft, 21 km und dann schaut ihr wieder auf die Uhr und stellt fest, ihr werdet immer langsamer, damit zieht sich das alles noch mehr und die Hälfte des Weges liegt immer noch vor euch. Ich bin noch nie einen Marathon gelaufen, aber man sagt, die 2. Hälfte sei die anstrengendere. Waden so schwer wie Stahl, Krämpfe, Erschöpfung, weitere Schmerzen... bis zum Ziel.

Der Zieleinlauf meines 1. HMs - sicher, war glücklich, nicht aufgegeben. Bisschen demütigend war es, dass der Moderator meinen Zieleinlauf persönlich genannt hat, das Feld hatte sich schon gelichtet gehabt. Aber ich denke bei diesem Lauf nicht nur an das Zieleinlauf, sondern ich denke auch an die 21km davor und die waren einfach nur Scheiße: Übermut ersetzte nicht meine Unerfahrenheit.

Wenn ich meinen 1. Marathon laufen werde, dann möchte ich so etwas nie wieder erleben. Ich werde mit dem Training diesen Herbst anfangen und dann ein Jahr Zeit haben, mich an Läufe weit jenseits der 21km-Marke zu gewöhnen, viele davon zu machen, an Wettbewerben weiter teilnehmen, um auch dort weiter zu lernen.

Es muss nicht so sein und ich wünsche es euch auch nicht, aber eine ähnliche Erfahrung sehe ich als wahrscheinlich an. Ihr werdet ein Ziel erreicht haben, aber es wird keine schöne Erfahrung sein.
PBs:
1km: 4:27.3 min (T, 08.17)
5km: 24:25 min (07.17)
10 km: 49:46 min (07.17)
15km: 1:20:xx h (09.17)
HM 01:53:xx h (09.17)

T = Im Training aufgestellte PB

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Ich hätte da noch einen anderen Ansatz:

Einfach mal an einem Sonntag ein paar Stullen und 'ne Flasche Rebensaft in den Rucksack packen, sich 7-8 Stunden Zeit nehmen und einen gemütlichen Spaziergang über 42,195km machen. Zwischendurch ne Stunde für ein schönes Picknick einplanen und den Tag genießen.

4 Wochen später dann das ganze nochmal, aber die Stullen während des Gehens futtern. Dann sollte man mit etwa 6-7 Stunden hinkommen.

Wieder 4 Wochen später einfach etwas schneller durchspazieren und schon hat man seinen Marathon in 12 Wochen geschafft... :nick:

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Das Schöne ist, ich hab meinen beschissensten Marathon bereits hinter mir :D Wünsche den Brachialen viel Spaß in der Vorbereitung und noch mehr beim Marathon :teufel:

Gruss Tommi

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Machbar ist es auf jeden Fall... ist nur die Frage wie... ich hab' mit ca. 14 meinen ersten (und einzigen) M. gemacht ohne vorher mehr als 20km am Stück gelaufen zu haben. Es waren interessante 6.5 Stunden und ich war danach stolz wie Oskar. Hatte damals auch nicht den Anspruch durchzulaufen.

Für sinnvoll halte ich es aber immer noch nicht.
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