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von haxedesboesen
Grundsätzlich gebe ich dir recht, ich bin auch einer von der Sorte wo zumindest meine mangelnde Grundschnelligkeit ein Grund dafür ist, dass ich lange Strecken laufe.
Aber bezüglich Heldentum begeben wir uns aus meiner Sicht eher in den philosophischen Bereich: für mich persönlich ist ein Läufer, der mit 40 Jahren und 120 Kilo (bei 180 cm Körpergröße) mit dem Rauchen aufgehört und mit dem Laufen angefangen hat und nach 3 Jahren den HM in 1:40 (hauptsächlich durch Biss erkämpft, da nicht sonderlich mit Talent gesegnet), heldenhafter als ein 30 Jähriger, der den HM in 1:10 abliefert, dessen Eltern beide in diesem Tempobereich liefen und der schon seit 20 Jahren im Leichtathletikverein mittrainiert. (die Zeiten sind beispielhaft, aber ich glaube man merkt, worauf ich hinaus will)
Andererseits ist es dann natürlich wieder die Problematik, ob man sich jetzt als Held feiern lassen kann oder nicht, dass minimal 98% der Zuschauer an der Strecke einen im Normalfall nicht kennen und so nicht beurteilbar ist, wer jetzt bei gleicher Zeit mehr Held oder Lusche ist. Ich glaube, über diese Problematik kann man sehr lange diskutieren...