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Laufutensilien Marathon <-10°C

Laufutensilien Marathon <-10°C

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Hallo zusammen,

ich versuche mich in ca. 2 Jahren an einem Marathon, der unter widrigen klimatischen Bedingungen stattfindet.

Die Strecke ist nicht asphaltiert (Schotter), sehr bergig und entweder schneebedeckt und/oder matschig.

Ich konnte diesen Winter schon einige Materialien ausprobieren, z. B. wasserdichte Trail-Running-Schuhe, Lauf-Tights mit langer Unterhosen und Mützen. Bei der Oberbekleidung schwöre ich eigentlich auf das Zwiebel-Prinzip. Trage unter dem eigentlichen Funktions-Shirt eine lang-ärmliges Thermo-Shirt und über beiden eine Laufjacke, die sowohl atmungsaktiv, als auch regendicht ist (sein soll). Mit der Kombination bin ich eigentlich sehr gut gefahren bisher. Ich schwitz an sich schon sehr stark und bei starkem Wind dauert es ca. 2 h bis ich ausgekühlt bin.

Der Marathon findet direkt an der Küste statt, sodass ich neben den tiefen Temperaturen (ca. -10 °C) mit starkem Wind rechne. Irgendwo habe ich mal die Info aufgeschnappt, dass die Thermoball-Jacke für diese Verhältnisse recht gut ist?! Hat da jemand Erfahrungswerte?

Vielen Dank für eure Tipps :-)
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Welche Laufjacke hast Du bisher?

Regendicht und für das Laufen ausreichend atmungsaktiv widerspricht sich leider (auch wenn die Werbung etwas anderes erzählt).

Ich vermute, dass sich an der Membran im Lauf der Zeit der Schweiß sammelt, auskühlt und langsam wieder nach innen kriecht. Und nach ca. 2h ist es dann angekommen und Dir wird kalt.

Ich würde eher auf mehr Schichten gehen und ggfs. eine Windstopper-Schicht einbauen aber nichts, was offiziell mit "Regendicht" ausgezeichnet ist.
Runalyze-Profil
Mein Lauftagebuch "Ausgerechnet ich laufe"
PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)

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... super das ist ein guter Tipp, den ich gleich mal ausprobieren werde, solange das Wetter noch einigermaßen kalt ist!
:-)

Meine Laufjacke ist die North Face Storm Stow, alternativ habe ich noch die Salomon Bonatti Laufjacke, worin ich aber noch mehr schwitze.
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Ein "Hauch von Wind" sollte bei Wind durch die Jacke streichen. Mir ist auch angenehm, wenn ich weiß, dass da für den "Notfall" hinten eine Kapuze herumbaumelt, die mir dann bei Nutzung freie Sicht lässt.

Knippi

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Hört sich spannend an. Wo läufst Du denn?

Bei -10° brauchts ja nicht regendicht zu sein, winddicht an der Küste ist wohl nicht schlecht.

Bei den Temperaturen bin ich mal nen UT gelaufen und hatte oben rum keine Jacke an, sondern ne Weste.
Ein Winterfunktionsshirt, ein kurzärmliges Merinoshirt und ein dickeres Trikot.
Remember pain is just the french word for bread

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redflag1982 hat geschrieben:Der Marathon findet direkt an der Küste statt, sodass ich neben den tiefen Temperaturen (ca. -10 °C) mit starkem Wind rechne. Irgendwo habe ich mal die Info aufgeschnappt, dass die Thermoball-Jacke für diese Verhältnisse recht gut ist?! Hat da jemand Erfahrungswerte?
Alles viel zu viel, soviel ziehe ich nicht mal im Training bei -10 Grad an, und im Wettkampf trage ich dann noch weniger, etwa normale Schuhe (nix Gortex) und Socken (nicht extra-dick), duenne Laufstrumpfhose (nix drunter), kurzes Hemd, langes Hemd (nix Thermo), plus duenne Handschuhe und duenne Jacke gegen den Wind.
Frage ist, ob du dich auf dem ersten km wohlig warm fuehlen willst, oder ob du moeglichst schnell laufen moechtest.
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

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redflag1982 hat geschrieben:...ich versuche mich in ca. 2 Jahren an einem Marathon, der unter widrigen klimatischen Bedingungen stattfindet. Die Strecke ist nicht asphaltiert (Schotter), sehr bergig und entweder schneebedeckt und/oder matschig.
Bedingungen des Wetters und der Wege empfindet jeder anders, man kann aber auch trainieren, sich an verschiedene Bedingungen anzupassen. Bei Frost von 10 Grad und darunter ist Matsch unwahrscheinlich, es sei denn, die Wege wurden eingepökelt. Mein Problem wären die Füße, aber dir geht es vorrangig um Oberbekleidung.
redflag1982 hat geschrieben:...Bei der Oberbekleidung schwöre ich eigentlich auf das Zwiebel-Prinzip. ... Ich schwitz an sich schon sehr stark und bei starkem Wind dauert es ca. 2 h bis ich ausgekühlt bin.
Das Zwiebelprinzip nutze ich auch, allerdings meist nur das von der Natur vorgegebene, nämlich die verschiedenen Hautschichten. In diesem Winter habe ich darüberhinaus außer zum Aufwärmen noch nichts anderes gebraucht. Gerade nicht am Strand, wo tatsächlich fast immer Wind oder dieser heftiger ist. Schwitzen wirst du dann nicht mehr und verwundert sein, wenn du weniger oder zumindest weniger schnell auskühlst als gedacht.
redflag1982 hat geschrieben:Der Marathon findet direkt an der Küste statt, sodass ich neben den tiefen Temperaturen (ca. -10 °C) mit starkem Wind rechne. ... Hat da jemand Erfahrungswerte?...
Da ich an der Küste wohne, würde mich interessieren, welchen Lauf du meinst. Vielleicht, Norwegen, Spitzbergen?
Grüße von der Baltischen See! Laufen/Wandern barfuß erleben - Zu Fuß - am besten barfuß - hält die Seele Schritt.
Je länger die Strecke, desto unbedeutender die Zeit, da allein die Streckenbewältigung zur eigenen Leistung wird.
:)
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Kälte ist ja auch mein absolutes Lieblingsthema. Ich hab für mich die Erfahrung gemacht, daß der ganze Funnktionskram an seine Grenzen stößt, wenn es wirklich kalt ist.

Ich hab lange exprerimentiert und dann eine kreative Lösunng gefunden. Bei Engelbert S. gibt´s eine mehr oder WENIGER atmungsaktive dick wattierte Signalweste. Ich hab drain nach etwa anderthalb Stunden zwar im eigenen Saft gestanden, aber sie hat dann noch etwa gut 2 Stunden warm gehalten. Sieht zwar etwas bescheiden aus, hat mich aber bei langen Läufen im Winter immer sicher warm gehalten. Und kostet mit 40 Euro einen Bruchteil der angeblich warmen, winddichten und atmungsaktiven Gore-Jacken, di eprimär nur für den Verkäufer gut sind.

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barefooter hat geschrieben:


Da ich an der Küste wohne, würde mich interessieren, welchen Lauf du meinst. Vielleicht, Norwegen, Spitzbergen?
Der Spitzbergen-M ist im Sommer, da ist es dann wärmer als -10°C und richtig groben Schotter gibts in Longyearbyen auch nicht. :zwinker5:
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Vielen Dank für eure vielen und hilfreichen Antworten. Ich werde eure Ideen versuchen mal auszuprobieren! Ihr habt mir echt weitergeholfen!

Irgendwie funktioniert die Zitier-Funktion bei mir gerade nicht , aber ich versuche eure Fragen hier mal zu beantworten:

1. Der Marathon findet auf King-George-Island (Antarktis) statt.

2. Mir geht es vorrangig um das Ankommen in der Zeit von unter 6:30 h und nicht die Schnelligkeit. So langsam habe ich zwar bisher keinen Marathon gefinisht, bin trotzdem kein guter/schneller Läufer (Bestzeit war mal 4:25) und die Bedingungen sind dieses Mal viel härter . Ich werde also lange unterwegs sein und mache mich gerade deswegen Gedanken darüber möglichst nicht zu schnell auszukühlen.

3. Mir geht es vorrangig wirklich um die obere Laufbekleidung. Mit den Tights und der langen Unterhose habe ich bisher eigentlich nie gefroren, der Großteil der Wärme geht ja über den Kopf verloren. Da hat mir bisher eine einfache Mütze ausgereicht, war es zu windig habe ich die Kapuze über den Kopf gezogen, was die Wärme nochmal gut am Körper gehalten hat (zur Not hätte ich eine Art Sturmhaube, wenn es zu extrem wird). Bezüglich der Schuhe ist der Einwand doch sehr sinnvoll. Mit Laufen der Schuhe im Schnee hatte ich zwar noch keine Probleme, anders sieht es sicher aus, wenn sich der kalte Schnee/Matsch um die Füße legt.
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Ich weiss ja nicht was das für Schnee ist in dem Du läufst, aber wenn das fluffiger Schnee sein sollte (obwohl ich nicht weiss wo der da her kommen sollte, da schneits ja selten), da wären dann so Gamaschen vielleicht nicht schlecht. Ich hab so kurze von Inov-8, die reichen bei wadentiefem Schnee und Matsch.

Viel Spass und Berichte sind immer gern gesehen :winken:
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Trauerklos hat geschrieben: Ich hab lange exprerimentiert und dann eine kreative Lösunng gefunden. Bei Engelbert S. gibt´s eine mehr oder WENIGER atmungsaktive dick wattierte Signalweste. Ich hab drain nach etwa anderthalb Stunden zwar im eigenen Saft gestanden, aber sie hat dann noch etwa gut 2 Stunden warm gehalten. Sieht zwar etwas bescheiden aus, hat mich aber bei langen Läufen im Winter immer sicher warm gehalten.
So ähnlich es auch bei mir. Ich trage eine simple Windjacke von Decathlon, darunter Laufgedöns (Funktionsunterhemd (kurz oder lang), Lauf-Shirt kurz, Lauf-Shirt lang). Das reicht meistens. Wenn es wirklich frisch ist (dieses Jahr bis -15 Grad) unter der Jacke noch eine Fleece-Weste. Man glaubt gar nicht, wie warm und atmungsaktiv das billige Fleece-Zeug ist. Obenrum noch ein, zwei Buffs und ein Mützchen und es ist mollig warm :-)

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1. Der Marathon findet auf King-George-Island (Antarktis) statt.
Klasse! Neidisch...

2. Mir geht es vorrangig um das Ankommen in der Zeit von unter 6:30 h und nicht die Schnelligkeit. So langsam habe ich zwar bisher keinen Marathon gefinisht, bin trotzdem kein guter/schneller Läufer (Bestzeit war mal 4:25) und die Bedingungen sind dieses Mal viel härter . Ich werde also lange unterwegs sein und mache mich gerade deswegen Gedanken darüber möglichst nicht zu schnell auszukühlen.

Das wirst Du nicht, so lange Du in Bewegung bist. -10 Grad ist nun auch nicht so wahnsinnig kalt. Ich würde mir mehr Gedanken um den Wind als um die Temperatur machen, also eher windfeste als dicke Klamotten. Die von Dir erwähnten...

3. der langen Unterhose
....würde ich mir sparen. Ich hatte die anfangs bei Bergotouren im Winter dabei, ich habe es jedesmal bereut. Da schwitzt Du eher, hinterher stehst Du im Saft, dann wirds richtig eklig.

Viel Spaß dort!
Antworten

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