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Ziehen unter der Pobacke

Ziehen unter der Pobacke

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Hallo zusammen, ich bin eigentlich ein alter Hase aber fange nach einer Pause von fast 1,5 Jahren wieder mit dem Laufen an. Natürlich ist das nicht so einfach 😢 Allerdings zieht es mir nach etwa 20 Minuten unterhalb der rechten Pobacke und zwar so, als würde das Bein schwergängig nach vorne gehen. Als wenn sich der Muskel unter dem Po verkrampft und verhärtet aber...nur auf der rechten Seite. Dehne ich den Bereich, kann ich wieder 5-10 Minuten beschwerdefrei laufen. Hat jemand eine Idee was das sein kann?
LG Tommy

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Hmm, interessant! Ich hatte bewusst nicht erwähnt das mir mein Arzt immer die Blockade im ISG löst um objektive Antworten zu bekommen. Ich zweifel nämlich mittlerweile an dieser Diagnose zumal das ISG bei mir anscheinend häufig blockiert. Ich habe zum Teil auch arge Probleme bei längeren Autofahrten. Da setze ich mich schon mal mit der rechten Pobacke auf meine Faust

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Ymmot hat geschrieben:Hmm, interessant! Ich hatte bewusst nicht erwähnt das mir mein Arzt immer die Blockade im ISG löst um objektive Antworten zu bekommen.
Das finde ich nun meinerseits interessant.

Knippi

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Schmerzen beim Sitzen (Bürostuhl, Autofahren) gehören auch zur Symptomatik, allerdings drängt es mich dann eher zur Entlastung der betroffenen Po-Unterseite, nicht zu einer künstlichen Belastung. :confused:

Die Symptomatik kann aber auch sehr diffus sein, da beim P.-Syndrom der Piriformismuskel (durch Entzündung/Schwellung wegen Überlastung) den Ischiasnerv abdrückt und dann alle möglichen Symptome von der Hüfte abwärts hervorrufen kann. Bei mir wanderte der Schmerz anfangs regelrecht im hinteren Oberschenkel rauf und runter - von dicht oberhalb der Kniekehle bis dicht unter der Pobacke. Mir hat ein guter Sportphysiotherapeut geholfen.

Kannst ja auch mal nach "Piriformis" im Netz kugeln, da gibt es etliche Faszien- und Dehnungsübungen. Wenn du mit denen den Schmerz provozieren kannst, wird der Piriformis schon nicht ganz unschuldig sein.

Aber Dehnen doktert letztlich nur am Symptom herum, nicht an der Ursache eines zu schwachen Musculus Piriformis. Tust du regelmäßig was für die Rumpfstabilität ? Wieder einsteigende Läufer sorgen sich ja gelegentlich mehr darum, ihre alte Form schneller wiederzufinden als ihnen guttut, als darum, ihre Muskeln auf diesem Wege behutsam mitzunehmen, z.B. durch regelmäßiges Rumpfstabi-Training. Ja, ja, ich weiß genau, wovon ich da rede ... :D

Zum Thema ISG kann ich nix beisteuern, aber wenn dein Doc das regelmäßig lockert - bewirkt das denn etwas ?

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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RunningPotatoe hat geschrieben: Tust du regelmäßig was für die Rumpfstabilität ? Wieder einsteigende Läufer sorgen sich ja gelegentlich mehr darum, ihre alte Form schneller wiederzufinden als ihnen guttut, als darum, ihre Muskeln auf diesem Wege behutsam mitzunehmen, z.B. durch regelmäßiges Rumpfstabi-Training. Ja, ja, ich weiß genau, wovon ich da rede ... :D
Ich meine meine Frau hier zu hören :-D
Jahrelang bin ich einen Marathon nach dem Anderen gelaufen ohne was für den Rumpf zu tun. Es ging ja auch immer gut aber ich glaube das Thema sollte ich angehen bevor meine Frau noch mehr schimpft ;-)

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Der Blick der schimpfenden Frau ist oft noch bezeichnender als das Schimpfen selbst :D

Ergänzend zu vorigen Antworten: Laufen kann man damit durchaus weiter, aber wenig belastend und vor allem kein Tempo. Sonst kann es laaaaange dauern.

Gruss Tommi

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Ymmot hat geschrieben:Ich meine meine Frau hier zu hören :-D
Jahrelang bin ich einen Marathon nach dem Anderen gelaufen ohne was für den Rumpf zu tun. Es ging ja auch immer gut aber ich glaube das Thema sollte ich angehen bevor meine Frau noch mehr schimpft ;-)
Ja, die Welt könnte um so vieles einfacher sein, wenn die jeweils beste aller Ehefrauen mit ihrem reflexartigen "Übertreib's nicht" (so jedenfalls der Spruch bei mir) nicht doch immer wieder mal Recht hätte. :wink:

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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Ach übrigens, neben dem Musculus Priformis gibt es noch (glaube drei) weitere Außenrotatoren, die ebenfalls wegen Überlastung rummotzen können. Der Piriformis ist nur der Bekanntere, da er den Ischiasnerv ärgern kann. Die ganze Sache kannste auch mal einem sportlererfahrenen Physio begutachten lassen.

Gruss Tommi

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Ymmot hat geschrieben:Hmm, interessant! Ich hatte bewusst nicht erwähnt das mir mein Arzt immer die Blockade im ISG löst um objektive Antworten zu bekommen. Ich zweifel nämlich mittlerweile an dieser Diagnose zumal das ISG bei mir anscheinend häufig blockiert. Ich habe zum Teil auch arge Probleme bei längeren Autofahrten. Da setze ich mich schon mal mit der rechten Pobacke auf meine Faust
Ist hier zwar keine beliebte Antwort, dafür aber wahr: Ich habe, seitdem ich NW mache, keinerlei Rückenbeschwerden mehr, auch nicht im Lenden-/Hüftbereich. Liegt wohl daran, daß das auch eine Art von Rumpfstabilisierung ist.
Gruß vom NordicNeuling

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Meine Erfahrung,
voriges Jahr fing das an, erst linke, dann rechte Pobacke. Beim Laufen keine Probleme aber beim sitzen z.b. beim Autofahren oder im Büro. Ich hatte dann mal 4 Wochen langsamer gemacht, also kein Tempo und kein Intervall es wurde besser. Danach wieder moderat angezogen, der Schmerz war sofort wieder da. Bei einer Gang- und Laufanalyse habe ich das Problem angesprochen, der Sportarzt zeigte mir verschiedene Übungen, die ich seit 3 Monaten 2 - 3 mal die Woche mache. Das Training mit Intervall und Tempo habe ich trotzdem gemacht, beim Laufen tat ja nichts weh. Im Moment meckert die linke Pobacke gar nicht mehr, die rechte ist etwas besser aber noch nicht gut..
Ich muss dazu sagen das ich sehr ungelenk bin und eigentlich jeden Tag Dehnübungen machen sollte.

Wie gesagt nur meine Erfahrung.

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Ymmot hat geschrieben:Hallo zusammen, ich bin eigentlich ein alter Hase aber fange nach einer Pause von fast 1,5 Jahren wieder mit dem Laufen an. Natürlich ist das nicht so einfach  Allerdings zieht es mir nach etwa 20 Minuten unterhalb der rechten Pobacke und zwar so, als würde das Bein schwergängig nach vorne gehen. Als wenn sich der Muskel unter dem Po verkrampft und verhärtet aber...nur auf der rechten Seite. Dehne ich den Bereich, kann ich wieder 5-10 Minuten beschwerdefrei laufen. Hat jemand eine Idee was das sein kann?
LG Tommy
Hallo Tommy,

vorausgesetzt ich interpretiere deine Schilderung richtig, dann plagen mich dieselben Beschwerden derzeit, nur auf der linken Seite. Ich werde dir nun nicht sagen, was du hast. Aber nicht aus Vorsicht oder Bosheit, sondern weil ich das nicht weiß. Ich habe unabhängig voneinander zwei höchst erfahrene Physiotherapeuten dazu befragt, von denen einer meinen Körper muskulär ziemlich genau kennt, weil er mich jede Woche behandelt. Ich erhielt zwei verschiedene Aussagen. Die Erklärung jenes Therapeuten, der mich zwar auch gut kennt, aber eben nicht "anfasst", klang gleichermaßen stichhaltig, endete aber mit der Relativierung: "Wenn sie 10 Mediziner und Therapeuten dazu befragen, werden sie 10 verschiedene Meinungen bekommen!"

Was mich angeht - das soll kein versteckter Hinweis darauf sein, was dir fehlen könnte (siehe oben) -, so habe ich einen Nerv in Verdacht, der bei einem harten Training gereizt wurde. Ich hatte sogar einen Arzttermin, den ich voller Panik vereinbart habe, einen Tag vorher aber wieder absagte, nachdem es sich über Nacht dramatisch besserte und ich meinem Sportarzt nicht die Zeit stehlen wollte (der gleichzeitig Allgemeinarzt ist und zu jenem Zeitpunkt bis zur Erschöpfung gegen die Welle grippaler Infekte kämpfte).

Du musst selbst wissen, wie "dramatisch" die Sache ist. Falls sie sich nicht alsbald von selbst bessert oder gar verschlimmert solltest du einen Sportarzt konsultieren. Typisch ist bei "so Sachen" ein wellenförmiger Verlauf der "Krankengeschichte". Mal bessert sichs, dann spürt man es wieder mehr, irgendwann keimt schon die Hoffnung es überstanden zu haben, dann spürt mans doch wieder und so weiter. Bis es irgendwann wirklich überwunden ist.

Was unternehme ich dagegen: Ich rolle mit dem Oberschenkel und dem Hinterteil fleißig (2 - 3 mal pro Tag) über die Blackroll, mache Dehnübungen fürs Gesäß und hoffe auf Besserung. Manchmal - z.B. heute - ist es besser, manchmal nervt es wieder etwas mehr. Siehe oben.

Ich wünsche dir Harmlosigkeit und rasche Besserung :daumen:

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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Tommy, Udo ... gleiches Leiden, seit knapp einem Jahr, kenn ich sehr gut. Habs Beidseitig, beim Laufen selbst kaum ein Problem, aber von einem Lauf heim fahren, im Auto sitzen geht fast gar nicht.
Viele viele Phyisio-Termine hinter mir, fast tägliches dehnen, Stabi- und Core-Training und es wurde besser. Und wie mir von anderen Lauf-/Leidensgenossen bestätigt wurde, es dauert. 1-2 Jahre sind völlig normal, und mein Trost, es geht auch so gut wie sicher fast von selbst wieder vorbei. Meinte mein Physio gestern erst zu mir, heilen geht wohl schlecht, lindern und zur Schmerzbehandlung ja.
Von daher mein Trost, ihr seid gewiss nicht allein, aber ihr müsst da durch, es vergeht wieder, aber gebt euch die Zeit.

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Ich hatte dies jetzt speziell selbst noch nie, befasse mich aber seit einiger Zeit mit Themen/Studien zu Faszien, Dehnen, muskulären Dysbalancen, Schmerzen.. Interessant dabei die Darstellung, dass wir uns täglich ein Haltungsmuster "speichern" durch unsere Haltung, Bewegung oder eben Nicht-Bewegung. Klingt absolut nachvollziehbar. Die Inaktivitätsforschung sagte dazu, dass wir schon erkannt haben, dass wir uns im Alltag oftmals zu wenig oder falsch bewegen und man den Menschen ja schon klar gemacht hat, dass sie sich zu wenig bewegen. Allerdings würde sich rauskristallisieren, dass z.B. 9-11h Sitzen am Tag auch nicht durch 1h Sport am Abend vollends kompensiert werden kann. Der Großteil des Tages speichert immer noch eine ungünstige/ungesunde Haltung. Die davon betroffen sind, sollten nicht nur in kleinen TE daran arbeiten, sondern auch am Tagesablauf. Dies nur mal als Gedankenansatz. Vielleicht gibt es ja den ein oder anderen, der sich darin erkennt und frustriert ist, dass 3-4x die Woche ein 15minütiges Stretching- oder Kräftigungsprogramm nicht ausreichend anschlägt. Vielleicht gibt es im Alltag noch Bewegungs- oder Inaktivitätsmuster, die es zu durchbrechen gilt.
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