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Bloß nicht auf die schiefe Bahn geraten, Hallenmarathon Geisingen 12.02.2017

Bloß nicht auf die schiefe Bahn geraten, Hallenmarathon Geisingen 12.02.2017

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Raus an die frische Luft und Laufen. Da ist Schauläufers Lieblingsbeschäftigung nach einem Tag als Bürohengst im muffigen Büro. Doch so wie es im Alltag auch mal abwechslungsreiche Außentermine gibt, so gilt das umgekehrt ab und zu auch für Laufen im Trockenen. Da Laufbänder hierfür nicht in Frage kommen, bleiben geschlossene Räume in Form von Treppenhäusern oder Bürogebäuden. Auch dort kann man einen Marathon absolvieren. Was in meiner diesbezüglichen Sammlung noch gefehlt hat war eine Sporthalle. Aber dank Roland hier aus dem Forum, wurde ich auf solcherlei sinnfreie Aktivitäten aufmerksam. Senftenberg: Hallenmarathon oder gar 100 km.

Schnell war mein innerer Teufel :teufel: Feuer und Flamme und nervte fortan mit seinem: Das will ich auch. Leider, oder vielleicht zum Glück, war ich terminlich unpässlich. Skiurlaub stand schon auf der Agenda meiner besseren Hälfte. Aber aufgeschoben ist ja nicht… Sofern die 100 km dort ein weiteres Mal angeboten wird. Zum Glück gibt es als Trost nur 2 Wochen später einen ähnlichen Blödsinn in der Arena von Geisingen, wo der FC Pfohren in der dortigen Inline-Skating Halle, die 42,195 km, verteilt auf 210 Ganze und eine halbe Runde, mir als Einstiegsdroge anbieten. In 200 m Häppchen serviert. Also Sonntag früh raus und Richtung Donaueschingen. Um diese Zeit sind in Stuttgart schon 2 Polizeikontrollen auf den Ausfallstraßen aufgebaut um heimwärts ziehenden Nachtschwärmern unangenehme Fragen zu stellen. Von mir will zum Glück keiner was wissen, denn allzu viel Vorlaufzeit vor dem Lauf habe ich nicht einkalkuliert. Die Überpünktlichkeit ist bei mir gentechnisch sehr schwach ausgeprägt. Ich bin eher ein notorischer „Just in Time-Starter“.

Angekommen an der Halle, heißt es Schauläufer meets "Rumläufer" Und auch das "runners.high" ist heute mal wieder schon vor dem Laufen erlebbar. Das Fori-Treffen komplett macht schließlich der Wasseronkel, der frisch genesen, leider nur als Zuschauer dabei sein kann. Es kann losgehen. 50 Teilnehmer stehen am Start. Mehr dürfen nicht, sonst gäbe es Dauerstau. Es gibt auch so schon genügend Überholmanöver, die Konzentration und gegenseitige Rücksichtnahme erfordern.Regelmäßig auf die schiefe Bahn gerät man schließlich nicht so gerne, auch dann nicht wenn es nur kurz ist.

Das ständige „Herumeiern“ unter der Käseglocke klappt aber recht gut. In der großen, hohen, komplett geschlossenen Halle ist es kein bisschen muffig, sondern hat angenehme kühle Temperaturen, die trotz des sonnigen Tages um einige Grad höher sind als draußen. Eigentlich hätte ich heute draußen mehr Spaß gehabt. Als ich dies einem Laufbekannten beim überholt werden mitteile, kommt der gutgemeinter Vorschlag: Wir können ja anschließend draußen noch ein paar Kilometer auslaufen. Super Idee. Da ich mir heute das Finishertrikot des Indoormarathons der in Nürnberg stattfand übergestreift habe kommt kurz danach der nächste Spruch in der Art. „Klaus läufst du jetzt nur noch in der Halle?“ Die Versorgung alle 200 m mit Riegeln, Bananen, Brezeln sowie Iso, Wasser, Tee oder Cola - bestens. Die Besonderheit. Jeder hat seine eigene*Trinkflasche mit Startnummer am Verpflegungstisch stehen. Diese wird bereits beim Einbiegen in die „Boxengasse“ vom Helfer gegriffen und dann mundgerecht serviert. Da sag noch einer: "Mir kann keiner das Wasser reichen." Es gab 3 Tische, in Längsrichtung aufgebaut, die von je einem „Getränkelieferanten“ bedient wurden. Mit der Vorankündigung: „Nächste Runde“ die beim Vorbeilaufen zugerufen wurde, hat mir „mein Wasserträger“ sogar mehrmals das Getränk zur Strecke gebracht und von dort wieder in Empfang genommen. Die Helfer waren echt auf Zack. So blieb keine unnötige Zeit liegen und ich merkte, dass ich heute zügig unterwegs bin, obwohl auf meinen Garmin kein Verlass war.

Mir war von Anfang an klar, dass mangels Signal hier keine Unterstützung zu erwarten wäre. Aber blöderweise schaute ich automatisch doch immer wieder auf das Display und stellte fest, dass doch gemessen wurde. O.K. dachte ich mir, dann kannst du dir die ständige wechselnde nervige Kontrolle am großen Bildschirm sparen und dich auf das Rennen konzentrieren. Bis auch mir vom "Bauchgefühl" her erste Zweifel kamen. Dieses (für mich) flotte Tempo das ich anging sollte eine 5:40 er Pace sein. Dann als ich die Kilometer abglich mit der Hallenmessung bin ich auch erschrocken. Da fehlten schon gut 2 km und die Differenz wurde Runde um Runde eher größer. Ich gab einem zeitweiligen Aussetzer des GPS-Signals die Schuld. Das eigentlich zu hohe Tempo (geplant war eine entspannte SUB 4 oder a bissle drunter) fühlte sich aber gut an und im Weg rumstehen wollte ich auch niemandem.

Die Luft reichte aber um bei den Überholvorgängen noch ein paar flotte Sprüche mit den anderen Hallensportlern auszutauschen. Der Laufuntergrund aus schnellem Asphalt und der dröhnende Lautsprecher mit Partymucke taten ein Übriges dazu. Lediglich in den Kurven konnte es durch die 50 Läufer im Rund ab und an eng werden und zu Staus kommen, denn keiner wollte freiwillig in deren oberen überhöhten Bereich ausweichen. Nie war mein Avatar-Spruch „Teuflisch schnell, vor allem wenn’s drum geht das was schief läuft“ sinniger denn heute.

Schneller als erwartet hat „mein letztes Ründchen“ geschlagen. Wie bei Leichtathletik Wettkämpfen wurde hierzu eine Glocke geläutet. Bei mir auch? Ich war mir nicht sicher und habe aus lauter Begeisterung nach vollbrachter Tat noch eine langsame Schaulaufrunde hingelegt, wie es sich für meinen "Vereinsnamen" gehört. Die Ergebnis-Tafel blieb bei einer 3:35:11 stehen, was Gesamtplatz 25 bedeutete. Also in der goldenen Mitte, gemessen an der Teilnehmerzahl, wobei 8 Läufer das Zeitlimit von 4:30 Stunden überschritten. Was für einen Marathon auch nicht gerade übig ist. Man darf aber nicht vergessen, dass die Hallenmiete sicher nicht ohne ist und im straffen Zeitplan der Start weiterer Disziplinen vorgesehen war (HM und 10 km).

Das anschließende Duschen fiel dann ins Wasser. Nicht weil es keine Duschen gab oder diese zu kalt gewesen wären. Auch der Preis hierfür (50ct.) wäre für einen Schwaben zwar happig, aber noch tragbar gewesen. Es fehlte mir schlicht das passende Kleingeld.

Fazit: Für das nächste Jahr werde ich mir das letzte Januarwochende freihalten müssen. Denn wo ein Marathonwille ist, ist auch ein (100km) Weg. Die paar Runden mehr kriegen wir auch noch rum. Mein Teufel :teufel: und ich.
13.04. 12h Lauf Grüntal 53,55k
14.04. LIWA-Mara 04:56:44
27.04. Tri-speck 69 km 1100 hm
28.04. Ditzinger Lebenslauf
05.05. Trolli-Mara
11.05. Albtraum 115 k 3000 hm
06.07. Heuchelbergtrail 50 k
28.07. Schönbuch Trophy 47, k 1300 hm
17.08. 100 M Berlin

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Hallo Klaus,

Danke für Deinen Bericht zum Pfohren Marathon, bei dem Du Dich ja auch vom vermeintlich passenden GPS-Signal hast locken lassen, und entsprechend ebenfalls deutlich schneller als geplant unterwegs warst. :zwinker5: Sei's drum, ich habe diesen speziellen Marathon jedenfalls ohne irgendwelche Nachwirkungen überstanden, und ich hoffe, Dir ist er ebenfalls gut bekommen! In diesem Sinne weiterhin alles Gute, und ich würde mich freuen, wenn wir uns demnächst mal wieder über den Weg laufen. :hallo:
Tschüss, sportliche Grüße aus dem Bergischen Land

Eckhard :winken:

"Radsport ist Mannschaftssport, 60 km/h und 30 cm Abstand zum Vordermann" (Robert Bartko)

Auch 2014 und danach wird weitergelaufen! :zwinker2:

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Hallo Rumläufer,

sehe ich genauso, vielleicht wäre Wuppertal was für dich. Hab mich heute für den WHEW angemeldet.
13.04. 12h Lauf Grüntal 53,55k
14.04. LIWA-Mara 04:56:44
27.04. Tri-speck 69 km 1100 hm
28.04. Ditzinger Lebenslauf
05.05. Trolli-Mara
11.05. Albtraum 115 k 3000 hm
06.07. Heuchelbergtrail 50 k
28.07. Schönbuch Trophy 47, k 1300 hm
17.08. 100 M Berlin
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