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Trainingsplan umgestalten

Trainingsplan umgestalten

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Hallo Lauffreunde,

da dies mein erstes Posting ist, will ich mich erst mal vorstellen und meine (Lauf)-Vergangenheit vor euch ausbreiten.

Ich bin männlich, 48 Jahre alt, 1,90 m groß und wiege zurzeit 93 Kilogramm.

In den Jahren 2013-2015 bin ich jeweils im Sommer 3-4 Monate gelaufen und habe dann im Winter immer pausiert.

Seit Juli 2016 laufe ich jetzt regelmäßig und bin auch im Winter durchgelaufen. Durch das regelmäßige Training habe ich mein Gewicht um 20 Kilogramm auf jetzt 93 Kilogramm reduziert. In den letzten Wochen bin ich 2-3x die Woche ca. 9 km und 1x die Woche zwischen 15 und 22 km gelaufen. Ich laufe eine 10 Kilometer-Zeit von 60-65 Minuten.

Letzte Woche habe ich mir eine Pulsuhr (Polar M400 - das neue Modell mit besserer Rückwand) mitsamt dem passenden Brustgurt gekauft. Seitdem messe ich auch meine Herzfrequenz, vorher habe ich nur Kilometer und Laufzeit gemessen (mit runtastic). Seit dem Kauf der Uhr beschäftige ich mich auch intensiver mit dem theoretischen Teil des Laufens, habe mir viele Threads hier im Forum und Artikel auf der Seite von Udo durchgelesen. Dadurch ist mir klar geworden, dass ich wohl zu schnell und zu viel gelaufen bin. Gesundheitliche Probleme sind dadurch aber nicht entstanden.

Ich möchte jetzt nach einem Trainingsplan trainieren und habe mir den Runnersworld-Trainingsplan Marathon unter 4:30 Stunden ausgesucht. Ziel ist die Teilnahme an einem Marathon, der Anfang Juni stattfindet. Da ich aber in 10 Tagen bereits einen Halbmarathon laufen möchte (Ziel: 2h 15 Minuten) und mich auch sehr fit fühle, würde ich den Trainingsplan gerne nicht von Beginn absolvieren, sondern schon in der 5. Woche einsteigen (da laut Trainingsplan der Halbmarathon in der 6. Woche stattfinden soll).

Jetzt meine Fragen:

1. Ist die Umgestaltung des Trainingsplans sinnvoll oder wäre es besser, den Trainingsplan von Anfang an zu absolvieren, obwohl ich mich unterfordert fühle?
2. Falls ich den Trainingsplan umgestalte, liegen ja zwischen dem Halbmarathon und dem Marathon noch 12 Wochen, der Trainingsplan umfasst aber nur noch 6 Wochen. Soll ich da jede Woche zweimal absolvieren?
3. Oder bin ich generell viel zu früh mit meiner ersten Marathon-Teilnahme dran und soll noch ein paar Monate länger damit warten?

Und noch eine Frage zur maximalen Herzfrequenz.

Bei einem 9 Kilometer-Lauf und dem 22 Kilometer-Lauf (in 2 h 20 Minuten) in der letzten Woche wurde mir eine maximale Herzfrequenz von 176 bzw. 177 angezeigt. Ich möchte jetzt aber keine Leistungsdiagnose machen und auch gerne auf den Selbsttest verzichten. Kann ich da einfach eine max. Herzfrequenz von 185 ansetzen? Oder lässt sich das so pauschal nicht sagen?

Viele Grüße

Derry

PS: Noch ein Hinweis zum Thema Gesundheit. Im Mai 2016 habe ich ein Belastungs-EKG ohne Probleme absolviert.

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Zum Puls kann ich leider nix sagen, aber zum Thema Trainingsplan gebe ich meinen Senf dazu: jede Woche 2x zu absolvieren halte ich nicht für sinnvoll, denn es wird schon einen Grund haben, dass jede Woche nur 1x drin steht...
Nachdem dein Halbmarathon ja bereits in 10 Tagen ist, würd ich den laufen und schauen was raus kommt. 12 Wochen hast du dann ja noch locker drin, und du wählst anhand des Ergebnisses den passenden Trainingsplan. Wenn dir vorkommt, dass dich der 4:30er Plan unterfordert, würd ich den 4:15er nehmen. Das heißt dann ja nicht, dass du den Marathon zwingend sub 4:15 h laufen musst.

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Vor allem bist du im Training die 22 km in 2:20 gelaufen, d.h. du müsstest die 21,097 km Marke bei knapp unter 2:15 erreicht haben. Warum dann für den Wettkampf so passiv? Oder läufst du dein Training immer am Limit? Das würde ja erklären, warum du 177 Schläge erreichst, und dann von 185 HFmax ausgehst.

Wer im Training beim langen Lauf 96% HFmax erreicht, sollte sich vielleicht erstmal grundlegendere Fragen stellen, als wie man einen Marathon-Plan umschreibt... :confused:
10 km: 38:00 | HM: 1:26:16 | M: 3:02:41
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marco1983 hat geschrieben:Wer im Training beim langen Lauf 96% HFmax erreicht, sollte sich vielleicht erstmal grundlegendere Fragen stellen, als wie man einen Marathon-Plan umschreibt... :confused:
Dieser lange Lauf war, bevor ich mich ausführlich mit dem Thema Trainingsplanung beschäftigt habe. Inzwischen weiß ich ja, dass ich zu schnell und zu viel trainiert habe.

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Derry hat geschrieben:Dieser lange Lauf war, bevor ich mich ausführlich mit dem Thema Trainingsplanung beschäftigt habe. Inzwischen weiß ich ja, dass ich zu schnell und zu viel trainiert habe.
Wieso, tut dir was weh?

Deine Zeiten sind nicht konsistent.
Du läufst 10km in 60 -65 Minuten, aber 22 in 2:20, hast ein HM Ziel von 2:15 und willst in 4 Monaten einen Marathon in 4:30h laufen.

Ich glaube dir, dass du dich ausführlich mit Trainingsplanung beschäftigt hast. Es hat sich nur kein richtiges Verständnis eingestellt.

BTW: Deine Wettkampfplanung hört sich nach Lahntallauf und Nachtmarathon an.

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Rauchzeichen hat geschrieben: Deine Zeiten sind nicht konsistent.
Du läufst 10km in 60 -65 Minuten, aber 22 in 2:20, hast ein HM Ziel von 2:15 und willst in 4 Monaten einen Marathon in 4:30h laufen.
Ich poste hier im Anfänger-Bereich und habe mich auch als Anfänger geoutet. Wenn du meine Ziele nicht für realistisch hältst, dann sag mir, was du für realistisch hältst :)
BTW: Deine Wettkampfplanung hört sich nach Lahntallauf und Nachtmarathon an.
Ein Tipp ist richtig und einer ist falsch :)

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Ok, ich versuchs mal.

Wettkampferfahrung hast du nicht, richtig?
Den halben nächste Woche solltest du deutlich sportlicher angehen als 2:15h, versuch mal mit ner 6:00 Pace anzufangen und wenn du bei km 19 noch Luft hast, gibst du Gas.

Dann kommst du auch in die Nähe deiner hf max :wink:
- aber wenn du die Pulsuhr anziehst, lass dich nicht von den Werten einbremsen, die können im Wettkampf höher liegen als im Training.

Wenn du den halben in 2:06 beendest, klappt es vermutlich auch mit den 4:30h. Wenn du im Sommer einen Marathon laufen willst, musst du aber bedenken, dass es da teilweise brutal heiß sein kann. Deshalb würde ich den Marathon lieber im Herbst laufen und im Sommer noch 2 o. 3 halbe.

Den Plan selber finde ich zu lasch in den Umfängen. Die langen Läufe läufst du vermutlich mit einer Pace langsamer als 6:40. D.h. du hast im ganzen Plan nur 2 Läufe a 205min, wo du überhaupt in die Nähe von 30km kommst.

Im Prinzip ist das mit den Marathontrainingsplänen in dem Leistungsbereich ziemlich einfach.
1.) ein paar Läufe >30 km, es geht zwar angeblich auch mit weniger, aber ich schaffe es erfahrungsgemäß nicht. :peinlich:
2.) Nicht zu wenig Wochenkilometer - wenn du nur 40km/Woche läufst und davon 25 oder 30 in einen einzelnen Langen packst, dann geht es auf die Knochen
3.) Alle 4 Wochen im Training nen Gang rausnehmen und eine lockere Woche machen.
4.) Tempotraining schadet auch nicht.

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Oben ist im Wesentlichen alles gesagt worden. Mein Senf dazu:

Zu 1. Unterfordert zu trainieren ist joggen und kein Training.
Zu 2. Such dir einen 12 Wochenplan oder laufe ordentlich Strecke bis zum Beginn des Trainingsplans. Regel: Der Trainingstag darf nur so anspruchsvoll sein, dass der nächste Trainingstag wie geplant ausgeführt werden kann. Die Umgestaltung eines Plans ist der Normalfall: Plan trifft Wirklichkeit. Ein 6-Wochenplan ist eher was für erfahrene Läufer die gerade gut in Form sind.
Zu 3. Um Marathon zu laufen, sollte man schon durchgehend ein bis zwei Jahre fordernd im Training Strecke gelaufen sein und Unterdistanzwettkämpfe gemacht haben. Sonst kann das Unternehmen ganz schnell zu einer Spassbremse werden.

Der Trainingsumfang sollte von 40km/Woche langsam auf 60km/km und mehr gesteigert werden. Diese Umfänge muss man schon aushalten können.

Den Halbmarathon bitte laufen. Danach ist erstens die Steuerzeit bekannt und zweitens bekommst du eine kleine Ahnung, was der Marathon bedeuten könnte. Aber den Ball flach halten: Der Halbe ist eher ein langsamer 10km-Lauf, als ein schneller Marathon in seiner ganz eigenen Liga.

Die Steuerzeit liefert dir Anhaltspunkte für deine Trainingsgestaltung. Ausserdem lernst du ein bisschen was zur Lauftaktik.

Tom

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Da ich gerade voll im TP für den Hamburg-Marathon stecke, ein Tipp von Anfänger zu Anfänger - trenn dich von irgendwelchen HF-Werten und Lauf nach Pacevorgaben, ist deutlich einfacher. Als Anfänger traue ich mir auch nicht zu, einen TP umzugestalten, von daher nimm einen Plan der passt und zieh ihn durch. Und du brauchst eine Menge Disziplin, 4 Läufe pro Woche nerven hin und wieder, da kommt auch mal Unlust auf-da musst du durch. Und die Trainingsumfänge von 60km sind nicht ohne, aber sie helfen (hoffentlich) den Marathon mit Spaß zu laufen, die Atmosphäre zu genießen, statt zu resignieren!
LG Heiko :winken:
[font=&amp]
Etappen
2014 3km 2014 5km 2015 10km 2016 30km und HM 2017 Marathon 2018 Laufen[/font]
„Die erste halbe Stunde laufe ich für meinen Körper, die zweite halbe Stunde für die Seele.“ (George Sheehan)

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Okay, das waren ja schon einige hilfreiche Tipps. Vielen Dank dafür :)

Ich werde heute Abend einen 10 km-Lauf machen und danach meine Zeit für den HM ausrichten. Wenn ich unter 60 Minuten bleibe, werde ich meine Planzeit wie vorgeschlagen auf 2:06 h verkürzen. Nach dem HM habe ich ja eine Steuerzeit (schönes Wort :zwinker2: ) und auch etwas Wettkampf-Erfahrung und kann entscheiden, ob ich den Marathon Anfang Juni versuche und welchen Trainingsplan ich dafür auswähle.
Rauchzeichen hat geschrieben:Wettkampferfahrung hast du nicht, richtig?
Aktuelle Wettkampferfahrung habe ich keine. Ich habe 2008 an einem 10 km-Wettbewerb teilgenommen und hatte eine Zeit von 53 Minuten. Das dürfte aber wohl verjährt sein :zwinker2:

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Hallo Derry,

wenn du mit besagtem "Udo" mich zitierst, somit lesend auf unserer Seite unterwegs warst, dann hast du zu wenig gelesen. Oder solches, für das deine Zeit noch nicht reif ist.

Lass mich mal klarstellen: Ich bin der Allerletzte, der nicht verstünde, dass einer feuchte Augen kriegt, wenn er das Zauberwort Marathon hört. Ich habe dem Lockruf schließlich auch irgendwann nicht mehr widerstehen können und dann ging die Post ab. Allerdings war ich nie ein Hasardeur. Meine Ziele steckte ich hoch und höher. Das sportliche und gesundheitliche Risiko blieb jedoch immer im Rahmen. Vor allem hätte ich es niemals ertragen am Tag X ein Ziel anzustreben und nicht im Innersten davon überzeugt zu sein in jeder Hinsicht ausreichend vorbereitet zu sein.

Und genau da sehe ich bei dir das Fragezeichen. Alle, die von Trainingslehre und ihrem medizinischen Hintergrund etwas verstehen, werden dir raten erst einmal zwei Jahre mit ununterbrochenem Training ins Land gehen zu lassen. Am geschicktesten geht man vor, indem man sich in dieser Zeit über die Distanzen 10 km und Halbmarathon mehrmals prüft. Dann hat man auch jeweils bei der Auswahl des nächsten Trainingsplans verlässliche Werte, um sich selbst einschätzen und den richtigen Plan auswählen zu können.

Wenn ich dich richtig verstehe, bis du seit nunmehr ungefähr 8 Monaten in der "Spur". Damit kommt ein Marathontraining - ich will nicht übertreiben - mindestens ein Jahr zu früh. Es geht nicht nur darum die Belastungen des finalen Marathons "wegzustecken". Das umfangreiche Training davor, die vielen Kilometer, die häufigen langen Läufe bis 30 km oder mehr, summieren sich zu einer gewaltigen Belastung. Dabei ist das es zunächst einmal egal, welches Zeitziel dein Trainingsplan hat. Viele Kilometer läufst du bei einem Zeitziel 4:30 wie auch bei 4:15 oder 4:00.

Zu Trainingsplänen: Ich kann dir nicht sagen, wie lange ich daran saß, bis die auf unserer Seite veröffentlichen Pläne ihre endgültige Form hatten. Es waren zig Stunden. Das Schwierige dabei ist, neben ausreichend fordernden Trainingseinheiten noch genügend Regeneration einzubauen, damit sich der Trainierende nicht nach und nach überlastet. Und nun kommst du mit deinen 8 Monaten Laufvergangenheit und willst einen Plan in der Mitte anfangen, oder zweimal trainieren, alle Wochen doppelt oder irgend etwas Ähnliches. Vergiss es! Den Plänen unterliegen Strukturen, die du ihnen gar nicht ansiehst. Zum Beispiel bilden Pakete von 3 oder 4 Wochen hintereinander, in denen die Belastung angehoben wird und die mit einer Regenerationswoche enden, eine "unsichtbare" Einheit. Trainiere Pläne regelgerecht - so wie sie dastehen - oder lass es sein.

zum Hf-Messer: Ich verstehe, dass du den Test scheust, weil er anstrengend ist. Es gäbe eine Möglichkeit sich zu behelfen, die auf einem einfachen Trainingslevel noch reicht. Du strebst jedoch an für einen Marathon zu trainieren. Da sollte man über verlässliche Hf-Daten verfügen. Entweder solche, die sich über Monate im Trainings bestätigt haben oder solche, die man sich in einem schweißtreibenden Test abgerungen hat.

Ich wünsche dir alles Gute :daumen:

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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Also ich habe auch als erstes mal an Regenaration und vernünftige Leistungssteigerung gedacht. Ich, gleiches Alter, aber weiblich, würde auch gerne so viele am besten morgen, spätestens übermorgen, und man liest ja auch immer von anderen, was die alles schon im 1. Jahr geleistet haben, wie viel sie trainieren, Intervalle, lange Läufe, mittlere Läufe, schnelle Läufe, Studio, Ausgleichssportart, immer bis zum Anschlag... Ich kann das nicht. Zwar hatte ich auch noch keine ernsthaften gesunheitlichen Probleme, aber immer mal wieder Wehwehchen oder einfach das Gefühl, ich muss mal wieder etwas weniger machen. Ich brauche meine Regenerationstage, -wochen und ich kann meine Umfänge nicht in dem Maße steigern, wie ich gerne würde. Also muss ich mich in Geduld üben. Und ich habe mittlerweile auch langsame etwas kürzere, gemütlichere Läufe schätzen gelernt. Es muss nicht immer schnell oder lang sein. So wird nach und nach an der Grundausdauer gearbeitet, und wenn ich Lust habe, baue ich auch mal etwas Neues in meinen (nicht wirklich vorhandenen) Trainingsplan ein. Mein Training ist schon zielgerichtet. Ich möchte ggf. Ende des Jahres einen HM laufen, nur hab ich keinen festen Plan, nach dem ich mich richte. Ist ja auch noch ein bisschen hin.

Lange Rede kurzes Sinn: Ich würde das ganz auch nicht über's Knie brechen. Ich wünsche dir natürlich, dass du weiterhin verletzungsfrei bleibst, egal wie viel du trainierst. Wenn du dich für den HM fit fühlst, laufe den. Und dann würde ich erstmal schauen. Man muss ja auch noch für später Ziele haben und nicht alles gleich im ersten Jahr abreißen :zwinker5:

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Hallo Derry,

das mit dem Marathon ist machbar, aber wie ausführlich erläutert, nicht sinnvoll. Für einen halbwegs gesunden und trainierten jungen Menschen ist der Schritt vom 10er zum HM ein Klacks, der Sprung zum M allerdings nicht! Ich riskier' jetzt zwei Fünfer für's Phrasenschwein, aber dem Satz hat noch kein Marathoni widersprochen:

"Ein Marathon fängt bei km 30 erst an!"

Bereite dich vernünftig darauf vor, damit es auch Spaß macht. Den ersten Marathon kann man nur ein einziges Mal laufen! (Jetzt ist der zweite Fünfer auch weg :zwinker2: )

Viel Erfolg.
Denke nicht über die Lösung nach, sondern über das Problem. :idee2:Die Lösung ergibt sich dann von selbst.

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Derry hat geschrieben:Ich bin männlich, 48 Jahre alt, 1,90 m groß und wiege zurzeit 93 Kilogramm.
Leiderkeinkenianer hat geschrieben:das mit dem Marathon ist machbar, aber wie ausführlich erläutert, nicht sinnvoll. Für einen halbwegs gesunden und trainierten jungen Menschen ist der Schritt vom 10er zum HM ein Klacks, der Sprung zum M allerdings nicht!
Und hier haben wir es nicht mit einem solchen zu tun: weder (ausreichend) trainiert noch jung - also erst recht kein Klacks. Je älter man ist, desto mehr Zeit sollte man sich für seine Steigerungen gönnen. In so kurzer Zeit zum Marathon ist für 48-Jährige eine deutlich härtere Belastung als für 24-Jährige.
Derry hat geschrieben:PS: Noch ein Hinweis zum Thema Gesundheit. Im Mai 2016 habe ich ein Belastungs-EKG ohne Probleme absolviert.
Das sagt gar nichts aus, erst recht nicht 10 Monate später. Wenn es Probleme gegeben hätte, dann wäre das eine (Negativ-)Aussage! Die Probleme, die man beim überhasteten Einstieg ins Marathon-Training bekommt, sind auch eher orthopädischer als kardiologischer Natur.
Gruß vom NordicNeuling

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Ich finde ja, es gibt noch einen weiteren Aspekt: Willst du einen (?) Marathon laufen oder möchtest du Läufer werden? Laufen ist so ein tolles Hobby, das man mit Glück bis ins hohe Alter betreiben kann. Ich sehe bei den Kandidaten, die den Marathon übers Knie brechen wollen, immer die Gefahr, dass man danach dann wieder hinschmeißt. Nicht zuletzt, weil das ganz große Ziel gleich zu Beginn erreicht wurde, ohne das Laufen erst mal über längere Zeit systematisch in sein Leben einzubauen und die Freude aus dem Laufen an sich zu ziehen, nicht (allein) aus dem Erreichen (großer) Ziele.

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Ich bin am Donnerstag die 10 Kilometer in 59 Minuten gelaufen, werde beim Halbmarathon aber weiterhin eine Zeit von unter 2:15 h anstreben. Beim ersten richtigen Wettbewerb steht für mich die Zeit sowieso noch nicht im Vordergrund.

Bei meinen letzten Läufen ist mir auch die Wichtigkeit der max. Herzfrequenz klar geworden. Wenn ich nach Trainingsplänen laufen will (und das will ich) muss ich diesen Wert kennen. Deshalb werde ich nach dem Halbmarathon - wie von Udo vorgeschlagen - eine Leistungsdiagnostik machen.

Wegen den Hinweisen hier im Forum das Projekt Marathon nicht zu schnell anzugehen, werde ich mir nach dem Halbmarathon nochmal Gedanken über den Termin machen und auch bei der Leistungsdiagnostik mit dem Arzt darüber reden.

Zu meiner Motivation: Es gibt ja viele verschiedene Sportlertypen. Ich bin halt der Typ, der ein Ziel braucht. Mir macht es Spaß mich immer weiter zu verbessern. Andererseits gibt es ja auch Sportler, die ihren Sport betreiben ohne dass sie sich ein Ziel setzen oder an einem Wettkampf teilnehmen. Das wäre für mich nichts. Ich brauche immer eine Herausforderung. Zuerst war es die Motivation abzunehmen, dann der Halbmarathon und als nächster Schritt soll halt der Marathon kommen. Dann gibt es natürlich noch die Möglichkeit meine Zeiten zu verbessern. Sollte es wirklich irgendwann soweit kommen, dass ich keine Ziele mehr habe, würde das Laufen dadurch für mich unattraktiver werden.

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Derry hat geschrieben:Bei meinen letzten Läufen ist mir auch die Wichtigkeit der max. Herzfrequenz klar geworden. Wenn ich nach Trainingsplänen laufen will (und das will ich) muss ich diesen Wert kennen. Deshalb werde ich nach dem Halbmarathon -* wie von Udo vorgeschlagen - eine Leistungsdiagnostik machen.
Bei einer Leistungsdiagnostik wird nicht deine HFmax ermittelt, höchstens hochgerechnet. Außerdem auf einem Laufband, was mit draußen nicht immer vergleichbar ist.
Derry hat geschrieben: Sollte es wirklich irgendwann soweit kommen, dass ich keine Ziele mehr habe, würde das Laufen dadurch für mich unattraktiver werden.
Das sind aber unschöne Zukunftsaussichten :(

Gruss Tommi

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Derry hat geschrieben: Bei meinen letzten Läufen ist mir auch die Wichtigkeit der max. Herzfrequenz klar geworden. Wenn ich nach Trainingsplänen laufen will (und das will ich) muss ich diesen Wert kennen.
Es gibt auch jede Menge pacebasierter Trainingspläne.
Sollte es wirklich irgendwann soweit kommen, dass ich keine Ziele mehr habe, würde das Laufen dadurch für mich unattraktiver werden.
Wenn man will, findet man immer ein Ziel.
Runalyze-Profil
Mein Lauftagebuch "Ausgerechnet ich laufe"
PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)

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dicke_Wade hat geschrieben:Bei einer Leistungsdiagnostik wird nicht deine HFmax ermittelt, höchstens hochgerechnet.
Okay, dann werde ich mich noch informieren, was bei einer Leistungsdiagnostik genau passiert. Es macht ja keinen Sinn, 150 Euro auszugeben und am Ende kann ich mit dem Ergebnis nichts anfangen :klatsch:
ruca hat geschrieben:Wenn man will, findet man immer ein Ziel.
Stimmt natürlich auch :D

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Derry hat geschrieben:Okay, dann werde ich mich noch informieren, was bei einer Leistungsdiagnostik genau passiert. Es macht ja keinen Sinn, 150 Euro auszugeben und am Ende kann ich mit dem Ergebnis nichts anfangen :klatsch:


Bisher konnte (zumindest hier im Forum) noch niemand etwas damit anfangen - alle haben dann hier um Rat gefragt
12.05.2007 / 12.05.2012 / 09.04.2013 / 27.05.2017
...an Tagen wie diesen, wünscht man sich Unendlichkeit
An Tagen wie diesen, haben wir noch ewig Zeit
In dieser Nacht der Nächte, die uns soviel verspricht
Erleben wir das Beste, kein Ende ist in Sicht
(Toten Hosen)
__________________________________________

BIG 25 Berlin 2015 HM 2:14:xx

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d'Oma joggt hat geschrieben:Bisher konnte (zumindest hier im Forum) noch niemand etwas damit anfangen - alle haben dann hier um Rat gefragt
Naja, das kann man auch umdrehen: Vielleicht haben die (möglicherweise) vielen, die etwas damit anfangen konnten, keinen Rat gebraucht und sind deshalb auch nicht hier ein-/aufgeschlagen. Wer weiß das schon.
Gruß vom NordicNeuling

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Sich vorher über ne LD zu informieren ist auch nicht zu verachten :prof: Die meisten, die hier ratlos aufschlugen, bekamen doch meist ihre "Werte" auf bem Zettel in die Hand gedrückt und es gab kaum ne Erklärung dazu. Und die Probanden kamen, aus welchen Gründen auch immer, nicht auf die Idee, nachzufragen.

Gruss Tommi

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Derry hat geschrieben: Zu meiner Motivation: Es gibt ja viele verschiedene Sportlertypen. Ich bin halt der Typ, der ein Ziel braucht. Mir macht es Spaß mich immer weiter zu verbessern. Andererseits gibt es ja auch Sportler, die ihren Sport betreiben ohne dass sie sich ein Ziel setzen oder an einem Wettkampf teilnehmen. Das wäre für mich nichts. Ich brauche immer eine Herausforderung. Zuerst war es die Motivation abzunehmen, dann der Halbmarathon und als nächster Schritt soll halt der Marathon kommen. Dann gibt es natürlich noch die Möglichkeit meine Zeiten zu verbessern. Sollte es wirklich irgendwann soweit kommen, dass ich keine Ziele mehr habe, würde das Laufen dadurch für mich unattraktiver werden.
Versteh ich nicht. Gerade das Laufen bietet doch eine unendliche Fülle an Zielen. Du kannst deine Zeiten laufend verbessern, du kannst neue Strecken ausprobieren, du kannst dich mal auf der Mittelstrecke versuchen oder auch im Ultralauf. Für viele Freizeitläufer sind 4h im Marathon die magische Grenze. Und wenn du sie geknackt hast, vielleicht hat ich schon der Ehrgeiz gepackt, Richtung 3:30 oder 3 zu gehen. Oder für schöne Trail- und Bergläufe. Die sub40 auf 10 Kilometer zu knacken ist in deiner Altersklasse ein ehrgeizigeres und anspruchsvolleres Ziel als einen Marathon irgendwie auf Biegen und Brechen durch zu laufen. Also mögliche Ziele gehen dir durch das Marathon-Finish nicht verloren.

Ansonsten hast du ja schon gute Tipps bekommen, ich würde dir auch von einem Marathon so früh abraten und das eher auf nächstes Frühjahr verlegen. Meiner Ansicht nach, bist du (noch) zu untrainiert und auch zu schwer für einen Marathon. Schaffen kannst du es denke ich, aber sinnvoll ist das nicht unbedingt.

Leistungsdiagnostik lohnt sich für Freizeitsportler meiner Auffassung nach auch nicht. Die vielen Anfragen hier für 150 € teure Tests, von Leuten die kaum die vordere Hälfte eines Volkslaufs erreichen, sprechen eine deutlich Sprache. Prominente Stimmen wie Steffny und Baumann halten ja sogar die meisten LDs im Profibereich für überflüssig, da man sich dann zu sehr auf die Werte und zu wenig aufs Gefühl verlässt.

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Ich bin vorgestern meinen ersten HM knapp unter 2 h 15 Min. gelaufen. Als nächstes habe ich mir vorgenommen, Anfang Juni nochmal einen HM zu laufen und dabei meine Zeit zu verbessern. Meinen ersten Marathon verschiebe ich, wie von den meisten vorgeschlagen, in den Herbst.
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