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Stadtlauf Eisenberg 2017 - 5.1km - mir fällt...

Stadtlauf Eisenberg 2017 - 5.1km - mir fällt...

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...keine passende Überschrift ein.

Dieses Wochenende führte mich das Laufen wieder einmal in die schöne Pfalz, genau gesagt nach Eisenberg, gelegen etwa auf halber Strecke zwischen Mannheim und Kaiserslautern.
Die direkte Vorbereitung auf den dritten Volkslauf innerhalb von 3 Wochen war jedoch nicht unbedingt optimal. In der Nacht von Freitag auf Samstag bin ich sage und schreibe 4 mal, durch Alpträume aufgeschreckt, wachgeworden. Entsprechend gerädert und von leichten Kopfschmerzen geplagt gestaltete sich dann auch mein Morgen.

Dagegen gab es dann nur ein Mittel. Bei strahlendem Sonnenschein, Sonnenbrille auf, Verdeck runter, Musik laut und hoffen, dass die Kombination aus Fahrtwind und Adrenalin, den Körper in Schwung bringt.

Glücklicherweise war genau dies der Fall.

Als ich dann etwa eine Stunde später in den Ortskern von Eisenberg eingefahren bin, deutete ausser ein paar Absperrbarken mit Flatterband, ein Getränkestand und ein Zielbanner noch nichts auf die bevorstehende Veranstaltung hin.

Der Weg vom Startgelände zu der Startnummernausgabe, die sich etwa 300m entfernt in einer Sporthalle in einer der Seitenstraßen befand, hätte meines Erachtens nach besser ausgeschildert sein können, doch immerhin musste man sich keine Gedanken um Parkplätze machen.

Der Start-/Zielbereich befindet sich mitten im Ortskern, direkt an einem großen Parkplatz, gegenüber einer malerischen Kirche. Noch fahren hier Autos, doch kurze Zeit später, wird die dortige Bushaltestelle kurzerhand zum Start- und für die Kinderläufe über 800m auch zum Zielbereich umfunktioniert worden sein.

Mit der Startnummer in der Hand gehe ich zurück zum Auto, ziehe mich um und schau mir noch ein wenig die Stadt an, bevor es zum Warmmachen geht.
Mittlerweile hat sich der Eventbereich gut gefüllt. Der Parkplatz ist voll und wird nicht nur von mir zum Warmlaufen genutzt während nebendran erst die Mädels, und dann die Jungs auf die kleine Runde geschickt werden.

Wenig später wird es auch für die älteren Semester ernst. Zeitgleich mit der Kurzstrecke über 5.1km startet auch der 10km Hauptlauf. Bis zu km5 wird die Strecke gemeinsam gelaufen werden, bevor wir zum Ziel abbiegen und die 10er auf eine Schleife in eine andere Richtung geführt werden.

Punkt 15 Uhr fällt der Startschuss. Obwohl ich eigentlich nicht allzuschnell angehen will, stehe ich wieder relativ weit vorne in der Starting Grid. Im Gegensatz zu anderen Strecken ist in Eisenberg ausreichend Platz für alle rund 200 Läufer (davon ca. 60 beim 5er).
Direkt nach dem Start geht es leicht ansteigend nach rechts der Hauptstraße folgend. Schon wenige Meter später biegen wir über einen Verkehrskreisel scharf nach links, passieren etwas später die Startnummernausgabe und jagen Richtung 13 Uhr den Führungsläufern hinterher. Jetzt führt die Strecke erst einmal ein Stück geradeaus, weiter schwach ansteigend und nach circa 900m folgt ein 90° Rechtsknick. Nach einem kurzen flachen Abschnitt vorbei an KM1 gilt es noch einen kleinen Anstieg zu bewältigen, bevor eine weitere scharfe Rechtskurve den Tross zurück zum Kreisel führt.

Trotz - oder vielleicht dank - der Steigung geht der erste Kilometer beinahe wie geplant durch. 4:15 steht beim ersten Schild auf der Uhr.

Das Stück zurück zum Kreisel führt permanent bergab. Entsprechend gilt es für mich hier eine Mischung aus Tempo und lockerem Laufen zu finden. Während ich bergauf einige vor mir gestartete Läufer - vermutlich fast nur 10km-Starter - überholt habe, werde ich jetzt meinerseits überholt. Auch wenn es mir schwer fällt, versuche ich mich nicht mitziehen zu lassen und laufe meinen Stiefel weiter.
Während ich vergebens auf das zweite Kilometerschild warte, haben wir am Kreisel eine enge ca. 145° Spitzkehre nach links absolviert und sind nach einem kurzen Stück wieder nach rechts abgebogen.
Jetzt geht es wieder leicht abwärts und nach einigen hundert Metern folgt eine scharfe Doppel-Rechtskurve, gefolgt vom nächsten Anstieg. Kurz vor dessen Ende steht das Schild für Kilometer drei und mit einer Zeit von 12:10min liege ich voll auf Kurs.
Nach einer links-rechts-links-rechts Kurvenkombination mit jeweils wenigen geraden Metern dazwischen führt der Streckenverlauf wieder durch die Bushaltestelle, die zu Anfang den Start markierte. Im Gegensatz zum Beginn des Laufes müssen wir nun nach links und damit bergab abbiegen. Vorebei am späteren Ziel steuern wir langsam auf den tiefsten Punkt der Strecke zu. Vorher jedoch gilt es noch einmal einn Linksknick zu passieren, der eine letzte Schleife einläutet.
Besagte Schleife besteht aus einem geraden Teilstück an dessen Ende uns eine Doppelrechts am Tiefpunkt der Strecke bei etwa KM4.5 auf einen Schotterweg durch einen kleinen Park an der Rückseite eines Seniorenheims schickt. Einige Bewohner hocken an der Hauswand und feuern die Läufer an.

Leider bin ich mittlerweile gezwungen Tempo rauszunehmen. In der gerade passierten Doppelkurve sticht es mir kurz in den linken Oberschenkel und vorsichtshalber reduziere ich lieber bevor mir ein Krampf oder eine Zerrung den Garaus macht.

Am Ende des Schotterwegs geht es wieder nach rechts bergauf. Nach wenigen Schritten, die leider für mich nicht mehr so kraftvoll ausfallen wie vielleicht möglich, treffen wir wieder auf die Straße an der die Schleife begonnen hat. Wir biegen nach links und laufen dem hinteren Teil des Feldes entgegen.

Dann ist es endlich soweit. Während die 10km-Läufer geradeaus weiterlaufen, dürfen wir nach rechts auf die letzten 150m bergauf direkt ins Ziel.

Bei 21:37 (offiziell brutto) geht es nach 5.1km schlussendlich über die Linie, was gleichbedeutend mit einer (inoffiziellen) PB ist.

Anmerkung: Scheinbar herrscht sowohl bei den Veranstaltern als auch den Läufern Unklarheit wo die Zeitnahme endet. Ich gehe bei 21:37 über die Linie, trudle aus, werde 20m später gescannt und mit einer Zeit von 21:45 durchgesagt. Andere Läufer sprinten durch bis sie fast die Frau mit dem Scanner umrennen.

Fazit:
Abgesehen von der verbesserungswürdigen Beschilderung gut organisierte, Veranstaltung mit schneller, asphaltierter und leicht profilierter Strecke (lt. GPSies ca. 45 Hm).

Platz 10/62, M 8/39, AK 1/5

Nächstes Jahr auf jeden Fall wieder!

Anmerkung: Passend zu dem verpeilten Tag, habe ich übersehen, dass es auch beim 5er eine AK-Wertung gibt und bin vorzeitig abgereist. Selbst Schuld würde ich sagen.

Stadtlauf Eisenberg 2018 - Defeat at the Iron Hill

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2018 war irgendwie ein gewaltiger Griff ins Klo.

Ich bin mit großen Ambitionen angereist und ebenso groß gescheitert.

Dass ich nicht in der Form von 2017 bin hatte sich letzte Woche schon angedeutet (etwa 30 Sek über 4km langsamer als 2017), allerdings dachte ich da noch es läge nur an der vorangegangen und gerade auskurierten Erkältung. Für Eisenberg war ich eigentlich fit, hatte sogar getapert, schließlich sollte der Angriff auf die PB erfolgen, genauer gesagt, die Verbesserung war eigentlich Pflicht.

Rahmenbedingungen waren gut, ca. 10°C, vor'm Lauf etwas Nieselregen, aber pünktlich zum Start trocken.

15:00 Uhr - Start. Vom Start weg leicht bergauf, es fühlt sich gut und leicht an. Oben angekommen, Km1, 3:58min, top. Dann bergab, eine Spitzkehre bei ca. km 1.9 und rund 100m vor und nach km2 kurz flach, dann wieder leicht bergab. Rollen lassen, nicht überpacen... Schock bei Km2, statt 8:00... 8:25... keine Panik, etwas Druck mitgeben und schauen... Km3, 12:35, der nächste Nackenschlag, denn jetzt geht es erst leicht nach oben und dann bis ca. Km4 flach. Nichts geht mehr, erst mental, dann auch körperlich... bei ca. km3.5 geht ein 11jähriger an mir vorbei, selbst mit diesem kann ich nicht mehr mitgehen.


Km4 geht in 4:50min durch, dann geht's nochmal bergab, flach durch einen kleinen Park, 70m steil hoch, kurz flach und dann die letzten 150m bergauf ins Ziel.
4:52min für die letzten 1.1km.


Fazit:


- 22:17min für 5.1km, 40 Sekunden schlechter als 2017.
- Das Ironische an der Sache ist:
a) Mit Platz 8 von 67 bzw. Männer 6 von 39 in den Platzierungen zwei Plätze besser als 2017
b) AK-Titel verteidigt (1/4)


Irgendwas muss ich falsch gemacht haben, dass ich im Februar noch meine 10er-PB verbessert habe und jetzt auf 5km so abschmiere.

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Na ja, 2018 hat ja nun gerade erst angefangen. Da geht sicher noch was! Und ich merke es so seit 2 Wochen im Training (bei meinem Wettkampf am Samstag hoffentlich nicht mehr), dass ich irgendwie schlaff bin und bei gefühlt gleicher Anstrengung schlechtere Zeiten laufe. Vielleicht hast du auch gerade so eine Phase. Vielleicht steckt dir halt irgendwas in den Knochen. Das wird sicher wieder besser!!!

Ich bin übrigens langsam darüber hinweg mich zu ärgern, wenn mich Kinder überholen. Sogar meine 7jährige ist schneller als ich (die hat mich bei meinem letzten 4er locker eine Runde (1,3 km) begleitet in für mich hart erkämpften 4:25er Schnitt, und mein eher unsportlicher 11jähriger ist zumindest bergab noch deutlich schneller als ich :frown:

Also Kopf hoch! Und vielleicht einfach mal ne Woche entspannen. Das wird schon wieder! Und falls es dir hilft: Ich wäre mit deiner Zeit super zufrieden!!!

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Ach schau an, da war ich ja auch. Habe den Motivator gelaufen für einen Erstlingszehner. Und das richtig erfolgreich, bin total stolz auf meine Elevin.

@MikeStar
Wie hast du denn die Zeiten genommen auf den ersten beiden km? Ich habe nämlich an den Schildern manuelle Runden gestoppt und für den ersten KM nur 930m auf der Uhr gehabt (in 5:02 = 5:26/km Pace) und den zweiten dann 1070 Meter (5:23 = 5:02/km Pace). Vielleicht bei dir das gleiche Phänomen, wenn auch jeweils eine Minute schneller? Das würde auch erklären wie du die Gefällstrecke vermeintlich deutlich langsamer absolvieren konntest, als den Berg hoch, was doch seltsam anmutet.
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Über mich
wo ich herkomme Am Anfang war da der Bauchspeck und wo ich zuletzt gelaufen bin Joels Daily Challenge - Streakrunning

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Soli: Problem bei meiner Denkweise ist, dass ich von Jahr zu Jahr schaue. Innerhalb eines Jahres sollte doch ein gewisser Fortschritt erkennbar sein. Muss mal schauen ob es nicht doch noch an der Erkältung zwei Wochen zuvor lag. :peinlich:

Joel: Glückwunsch für deine Elevin. Ja, ich hab' bei den Schildern kurz geschaut, bin ansonsten aber nach Gefühl gelaufen. Mit etwas Abstand glaube ich, dass der Lauf schon nach dem zweiten Km vorüber war, da mir die Zwischenzeit einen mentalen Knick verpasst hat.

Ich muss jetzt einfach die richtigen Schlüsse für's Training ziehen und weitermachen.

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Aller guten Dinge sind drei... von wegen.

2019 läuft bislang eh nicht rund und der gestrige Lauf in Eisenberg war sinnbildlich dafür.

Erstmals bin ich ohne Ambitionen angereist um mir selbst etwas Druck von der Seele zu nehmen. Keine Zielzeit, kein Wunsch den AK-Sieg zu verteidigen, einfach nach Gefühl laufen und sehen was dabei herauskommt. Und jetzt, einen Tag danach, bin ich umso enttäuschter über den Verlauf des Rennens.

Vom Start weg war ich primär darauf bedacht nicht wieder zu überpacen. Die ersten rund 400m, direkt nach dem Start nach rechts, leicht ansteigend, nach links über den Kreisel und dann wieder halb rechts abbiegend jetzt kurzfristig etwas stärker bergauf. Ich erwarte, dass uns hier erstmals der starke Wind entgegenschlägt, jedoch ist er weniger stark als befürchtet, vermutlich weil wir leicht schräg zur Windrichtung laufen.
Nach rund 800m kommt der nächste Rechtsknick und es wird kurz flach bevor es nochmal nach km1 ganz leicht aufwärts geht.

Bis dato fühlt sich erstmal alles sehr gut an. Natürlich kann ich mir beim Schild für km1 einen Blick auf die Uhr doch nicht unterdrücken und bin mit ca. 4:15 auch guter Dinge.

Wieder geht es nach rechts und von jetzt an erstmal für die nächsten rund 1.5km leicht bergab bzw. flach weiter. Auch hier läuft alles relativ entspannt. Etwas Druck ist natürlich dabei aber nur soviel, dass es sich richtig anfühlt. Bei km 1.7 erreichen wir wieder den Kreisel, biegen ca. 145° nach links und nach weiteren 200m wieder 90° nach rechts. Kurz darauf vibriert die Uhr für km2. Ich ignoriere sie.

Wenn es bis dato Rückenwind gab, habe ich ihn nicht wahrgenommen.

Bei Km 2.7 folgt eine Doppelrechtskurve und es geht die nächsten 400-500m leicht bergauf. Und hier schlägt erstmals der Wind richtig zu. Ich versuche gegen den Wind zu drücken und das Tempo zu halten, merke aber, dass mir die Kraft fehlt. Gefühlt kommt es mir vor als laufe ich noch etwa eine 6er-Pace gegen eine Wand.

Nach rund 2-3 Minuten, die wie eine Ewigkeit vorkommen, biegen wir wieder nach links, runter von der offenen Straße in eine kleinere, die von hohen Häusern gesäumt ist. Sofort läuft es wieder besser. Ich komme auch den Läufern vor mir wieder etwas näher, die mir gegen Ende des Windkorridors etwas abhanden gekommen waren.

Bei km3.5 müssen wir die Straße leider wieder verlassen und biegen auf die Straße, die am Start vorbei auf den letzten Kilometer führt. Wieder trifft der Gegenwind in voller Stärke und wieder ist es als würde ich laufen, ohne voranzukommen. Nach einer Gefühlen Ewigkeit geht es links hinunter in die Schleife auf den letzten Kilometer und kaum ist der Wind weg, geht es wieder voran. Mittlerweile zwar hart aber bei weitem nicht so quälend wie sonst.
Rund 600m vor dem Ziel folgt dann, am tiefsten Punkt der Strecke, nochmals ein 180°-Turn in Form einer Doppelrechts und zum dritten Mal haut der Wind zu. Jetzt hab' ich nichts mehr entgegenzusetzen und quäle mich irgendwie durch den Park, welchen wir gerade durchqueren. Es folgt noch ein windfreier kurzer Anstieg zurück auf die Straße, 100m im Gegenwind und die letzten Meter nach rechts bergauf ins Ziel, während die 10km-Läufer geradeaus weiterlaufen.

Als ich auf die Zielgerade biege, schätze ich meine Zielzeit so in etwa auf 22:45 - 23:00. Stattdessen zeigt die Zieluhr, als ich sie erblicke, 21:28. Ich weiß, dass das nicht sein kann... trotzdem drücke ich nochmal, auch um die beiden hinter mir nicht vorbeilassen zu müssen.

Nachdem ich etwas runtergekommen bin, schaue ich auf meine Uhr und sehe.... 22:40min. Ok, das scheint mir realistischer und als ein andere Läufer dann noch erwähnt, dass die Zieluhr falsch geht, weiß ich, dass das Wunder ausgeblieben ist. Am Ende sind es 22:36.1 netto.

Ges. 21/86, M 16/54, AK 2/8

Fazit: So wirklich schlau werd' ich aus dem Lauf nicht. Hatte gehofft eine einigermaßen verlässliche Referenz für's weitere Jahr zu erhalten, was aber nur bedingt erfolgt ist. Das Gefühl war zumindest besser als die letzten Läufe und ich wage mal die These aufzustellen, dass ohne Wind irgendwas um die 22:00 drin gewesen wäre.

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Ja, war ein harter Kampf gegen den Wind, du hast ja schon früh wieder dürfen abbiegen zum Ziel. Gerade die Gerade von km 5 bis 7 war böse. Da ich ja diesmal auch versucht habe schnell zu laufen kamen mir die Höhenunterschiede krass stärker vor als im Jahr zuvor. Na ja war ja auch 11 Minuten schneller unterwegs. Dafür hat meine Elevin einen Schritt nach vorne gemacht und die 47 Min. unterboten, also auch einen 5 Minutensprung gemacht, gegenüber dem Vorjahr. Und das bei dem Wetter, fand ich klasse.
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2020 - Uhrlos und Orientierungslos

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Nachdem ich bisher jedes Jahr einen Laufbericht zum Stadtlauf geschrieben habe, soll er auch dieses Jahr nicht fehlen.

Eisenberg, Anfang März, Corona war gerade in den Deutschland angekommen und es war nur noch eine Frage der Zeit, wann die ersten kleineren Läufe abgesagt werden würden. Der Stadtlauf in Eisenberg mit seinen rund dreihundert Teilnehmern über 5 bzw. 10km gehörte "zum Glück" noch zu den Läufen, die stattfinden sollten.

Obwohl noch nicht wirklich besorgt, war da schon ein flaues Gefühl im Magen vor dem Start. Entsprechend früh war ich angereist um die Startnummernabholung gleich als einer der ersten erledigen zu können.

Wie jedes Jahr lief dies auch reibungslos... es sollte jedoch das letzte sein, was für mich im Zusammenhang mit diesem Lauf reibungslos lief.

Schon beim Aussteigen musste ich feststellen, dass ich meine Uhr vergessen hatte. Für den Lauf an sich eigentlich kein Problem, doch die Analyse nach dem Lauf würde damit ausfallen müssen.
Dann vor dem Warmlaufen, der nächste Schock... die Fußmatte auf der Beifahrerseite, wo meine Tasche stand, war durchnässt und damit auch der Boden meiner Tasche samt Inhalt. Glücklicherweise war ein Teil der Klamotten verschont geblieben.

Wie letztes Jahr war es recht kühl und windig, allerdings nicht ganz so windig wie im Jahr zuvor. Der Weg vom Auto zum Start war trotzdem recht beißend.

Vom Start weg lief es für mich eigentlich verhältnismäßig gut. Der erste Kilometer bergauf durch Eisenberg verging wie im Fluge und als ich an die 1. KM Markierung kam, hörte ich neben mit aus einer Uhr tönen "Kilometer 1, 4 Minuten 10 Sekunden".
Auf gewohnter Strecke ging es dann wieder zurück, leicht bergab Richtung Ortskern, dann scharf links, kurz geradeaus und wieder nach rechts weiter leicht bergab bis zum ersten "Tiefpunkt" der Strecke.

Dort sollte es eigentlich in einer engen Doppelrechtskurve wieder nach oben Richtung Startbereich gehen, doch statt der zweiten Rechtskurve ging es gerade aus. Im Unterbewußtsein war ich mir sicher, dass dies falsch war, doch da ich auch keine Bänder oder Pfeile auf der Straße sah, bin ich entsprechend dem Pult weiter gefolgt.

Kurz darauf folgte dann die erwartete Rechtskurve, doch als uns die ersten Autos entgegenkamen, war mir klar, dass da was gewaltig schief gelaufen sein musste. Etwa 200-300m später trafen wir dann wieder auf die richtige Strecke. Eigentlich hätten wir von Norden kommen müssen, stattdessen kamen wir alle von Süden her.

Alle? Nein, zwei, wie die Rohrspatzen schimpfende Läufer bogen in schnellem Tempo kurz vor uns auf die Strecke. Wohl wissend, dass ich es nicht ändern konnte, blieb ich weiter im Pulk und erwartete nach einem kurzen Abschnitt durch einen Park, dass wir nochmal auf selbigen Abschnitt geschickt werden würden um den fehlende Strecke auszugleichen.
Doch nichts dergleichen geschah.

Stattdessen bleiben wir auf der jetzt richtigen Strecke und hielten auf die Abzweigung zu an der die 10km geradeaus und die 5km nach rechts zum Ziel geleitet werden sollten. Die Abzweigung war eingerichtet, Schilder aufgestellt und Ordner postiert.

Vor mir jedoch ordnete sich niemand nach rechts ein und ich konnte mir nicht vorstellen, dass ich so weit vorne sein könnte. Da ich auch keine Uhr hatte, konnte ich auch nicht schauen, wieviel Strecke verlorengegangen war.
Also ordnete ich mich nach rechts, bereit für den Schlussspurt abzubiegen.

Plötzlich vermeinte ich einen der Ordner zu rufen "Geradeaus... Alle geradeaus!". Verwundert rief ich "Alle? Auch wir 5er?" "Alle!" kommt es zurück.
"Gut" denke ich mir. "Vermutlich haben sie weiter vorne einen Wendepunkt für uns eingerichtet."

Pustekuchen!

Relativ schnell wird mir klar, dass es das für mich war. Was nun? Umdrehen ins Ziel und schauen was passiert oder weiter mit den 10ern?
Sch*** drauf, was soll's?! Schau' ich mir halt' die 10er Strecke an. Zwischen Km6 und Km7, der ja jetzt km6 ist, geht es von der Hauptstraße in ein kleines Wäldchen mit noch einer leichten Steigung. Hier muss ich mir eingestehen, dass ich nach 4km in 5k-RT den Rest der Strecke etwas rausnehmen muss. Ich entscheide mich den Rest angenehm hart weiterzulaufen, lieber etwas zu locker als zu verkrampft.

Als ich ins Ziel komme steht die Uhr bei 43:36min. Es dauert einen kurzen Moment bis mir bewußt wird, dass die Strecke ja zu kurz ist und die "Freude" über eine rund zweieinhalb Minuten schnellere 10km-PB ist wieder weg. Am Ende sind es rund 900-1000m zu kurz und trotz der zusätzlichen 4km bin ich nicht letzter in der 5km (jetzt 4km) - Wertung. :hihi:

Hoffen wir mal, dass 2021 wieder alles einigermaßen normal läuft... mit aufmerksamen Ordnern und mit Laufuhr.
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