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Muskeltraining bei Kreuzbein Ermüdungsbruch?

Muskeltraining bei Kreuzbein Ermüdungsbruch?

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In der Marathonvorbereitung für Hamburg habe ich mir leider das Kreuzbein angebrochen weshalb ich aktuell nicht laufen darf. Gerne würde ich die Zeit nutzen um wenigstens ein bisschen Muskeln zu trainieren für die sonst keine Zeit ist im Lauftraining oder die gerne mal vernachlässigt werden. Könnt ihr mir Übungen empfehlen bei denen das Kreuzbein nicht belastet wird?

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Ehrlich gesagt, möchte ich dir hier keine Ratschläge geben, wie "mach die Übung oder die" und denke auch, dass das kaum einer guten Gewissens tun dürfte. Denn das Kreuzbein ist die Verbindungsstelle zwischen Wirbelsäule und Becken. Selbst wenn man isoliert den Oberkörper trainiert (und das nur im Liegen, weil sonst immer Kraft auf den gebrochenen Bereich wirkt), könnte ich nicht ausschließen, dass die Kräfte, beispielsweise aus der Core-Muskulatur ausreichen, um schlimmeres hervorzurufen. Gleiches gilt für die Beinmuskulatur. Abgesehen davon wird gerade der Core-Bereich häufig vernachlässigt (wobei sich da die Geister streiten, inwiefern Training sinnvoll oder erforderlich ist).

Der einzige, der dir eine verbindliche und fundierte Auskunft geben kann, ist dein behandelnder Arzt, gegebenenfalls auch ein Physiotherapeut. Er kennt die Schwere der Verletzung und kann sagen, welche Form von Bewegung gut ist und welche ein Risiko birgt.

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Hallo Jackson,

da da hast du dir ja was Feines eingefangen....
ich hatte 2012 auch eine Stressfraktur im Kreuzbein durchs Laufen. Ich habe auch gedacht, ich brauch keine großartige Pause, bin weiter arbeiten gegangen und habe immer wieder versucht zu kaufen ( ich hatte regelrecht Entzug!).
damit habe ich nur die Heilung verzögert und habe immer wieder Schmerzen provoziert und der Bereich um die Fraktur kam nicht zur Ruhe.
Ruhe ist aber notwendig, damit das Knochenödem (welches dem Bruch ja vorangeht) abheilen kann.
Was gut funktioniert hat, war Fahrradfahren und Training auf dem Crosstrainer. Mein Orthopäde hat zwar auch dabei die Augen verdreht, meinte aber, im schmerzfreien Bereich könne ich das machen.... wenn es sein müsse.... :geil:
zusätzlich ist die Einnahme von hochdosiertem Vitamin D 3 zu empfehlen.
Gute Besserung
malu68

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Vielen Dank für deine Erfahrungen Malu,

seitdem der Verdacht aufkam das es keine Ischias Blockade oder was Muskeläres ist bin ich schon nicht laufen gewesen und ich halte das jetzt auch eisern durch wie mein Arzt es empfohlen hat.
Vitamin D nehme ich schon seit einigen Monat und zusätzlich habe ich jetzt noch angefangen meinen Magnesium und Calcium Haushalt etwas auf Vordermann zu bringen :)
Wie lange hast du mit dem Laufen pausieren müssen? Und hattest du seitdem Ruhe?

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Ich habe rund 4 Monate pausiert und bin danach nicht wieder auf meine alten Trainingsumfänge gekommen. 2 Jahre später hatte ich dann einen Bruch des Kreuzbeines auf der anderen Seite nach einem Bagatellsturz vom Pferd ( aber auch hier ging ein Knochenödem voraus) so dass der Orthopäde eine sogenannte "transiente Osteoporose" vermutet hat durch Übertraining,(sooooviel wars ja nun auch nicht.... :tocktock: ) , bzw. Mangelernährung (konnte ich nicht bestätigen).
Fakt ist, ich habe bis heute immer wieder fiese tieflumbale Rückenschmerzen und ISG-Beschwerden. Aber ich hatte vor 10 Jahren einen Reitunfall mit 2 LWK-Brüchen, so dass ich nicht weiß, ob die jetzigen Probleme nicht vielleicht auch daher kommen.
Sämtliche läuferischen Wiedereinstiege endeten auf kurz oder lang mit heftigen Beckenschmerzen.... da ich hier angemeldet bin, erkennst du ja, dass ich immer noch nicht aufgebe..... grrmpf....

Geduld wirst du allerdings brauchen und ich rate dir dringend bei Wiederaufnahme des Laufens nur Training im schmerzfreien Bereich! Sonst kann es ein Perpetuum mobile werden....
Gute Besserung
malu

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Dito :D .
ich nehme gerade den Kampf wieder auf. Da ich mich alleine ja ständig ins Nirvana renne, habe ich mir heute mal was Gutes getan und mir einen Personal Trainer gesucht, der mich jetzt eine Weile begleiten wird. :daumen:

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Hi,

Ich habe mir den selben Murks zugezogen wie Du, ich wollte mal nachfragen, wie es Dir zwischenzeitlich erging, bin über jeden Tipp dankbar!

Danke und viele Grüße, e

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elliot hat geschrieben:Hi,

Ich habe mir den selben Murks zugezogen wie Du, ich wollte mal nachfragen, wie es Dir zwischenzeitlich erging, bin über jeden Tipp dankbar!

Danke und viele Grüße, e
Hi elliot,

ich habe 6 Wochen nach der Diagnose pausiert und dann langsam wieder angefangen. Die ersten Wochen fühlte es sich noch komisch an. Mein Arzt meinte aber das sei normal und er hat recht behalten. Nach weiteren 2-3 Wochen war auch dieses Gefühl vorbei :)

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Scheint ja doch nicht soooo selten zu sein wie die Literatur glauben machen will. Dort ist der Ermüdungsbruch des Sacrum als sehr selten beschrieben... hier sind wir jetzt schon drei.... :confused:
Wir sind vom Leben gezeichnet in den buntesten Farben, und wir tragen sie mit Stolz, unsere Wunden und Narben (SDP)

Dieser Weg wird kein leichter sein...(Teil 1)
In Ruhe alt werd´ich später.....(Forts.)

Kölner Zoolauf 07/2017 8,6 km
Kölner Brückenlauf 09/2017 15,65 km 1:43:xx
HM Köln 10/2017. 21,1 km 2:18.xx

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Malu68 hat geschrieben:Scheint ja doch nicht soooo selten zu sein wie die Literatur glauben machen will. Dort ist der Ermüdungsbruch des Sacrum als sehr selten beschrieben... hier sind wir jetzt schon drei.... :confused:
Drei in einem Unterforum für gesundheitliche Probleme des Laufforums.

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Malu68 hat geschrieben:Scheint ja doch nicht soooo selten zu sein wie die Literatur glauben machen will. Dort ist der Ermüdungsbruch des Sacrum als sehr selten beschrieben... hier sind wir jetzt schon drei.... :confused:
Rainer Zu-Phall?

Knippi

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Mich hat es leider auch erwischt :-( Nach dem MRT bekam ich die Diagnose Ermüdungsbruch im Kreuzbein. Hab wohl nach dem Frankfurt Marathon zu früh und mit zu langen Strecken wieder begonnen :klatsch:

Der Orthopäde meinte ca. 3 Monate Laufpause. Soll aber schon ca. 6-8 h Sport pro Woche machen um dem Entlastungssyndrom und depressiven Verstimmungen vorzubeugen... Empfohlen hat er Schwimmen, Rad- oder Ruderergometer und Aquajogging. Von Crosstrainer und Langlauf hat er eher abgeraten.

Was ist eurer Meinung nach gut möglich und evtl. sogar zur Beschleunigung der Heilung sinnvoll? Habt ihr zum Brustschwimmen zur Entlastung eine Beinauftriebshilfe genutzt? Ist Vitamin D3 und ein Besuch beim Physiotherapeuten hilfreich?
Schon mal vielen Dank für eure Antworten (sowohl von den ehemaligen Leidensgenossen als auch den orthopädisch Bewanderten)!

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Ich glaub beschleunigen kannst du die Heilung nicht, der Bruch braucht einfach Ruhe.
Ich musste 8 Wochen Laufpause machen. Als ich dann langsam wieder anfing fühlte es sich noch komisch an aber mein Orthopäde behielt recht und es war komplett verheilt nach den 8 Wochen.
In der Zwischenzeit bin ich viel Rad gefahren, das war wie ne Art Schonhaltung und vollkommen ok.
Hoffentlich hast du es auch bald überstanden.

Gute Besserung!

16
+1
Ich kann Jackson nur zustimmen.
Zufügen würde ich noch, dass die Schmerzfreiheit bei welcher Bewegung /Sportausübung auch immer beachtet wird. Sobald Schmerzen auftreten > sofortiger Abbruch der Belastung!
Und danach bei der Wiederaufnahme der Belastung auch die Schmerzgrenze beachten!
Der Knochen muss sich erst wieder auf die Belastung einstellen und sich dafür "wappnen".
Ermüdungsbrüche entstehen ja, weil der Knochen der Belastung nicht mehr standhalten kann und während der Belastung mehr Knochenbälkchen kaputt gehen (das ist per se ein physiologischer Vorgang) als neue in der Regenerationszeit aufgebaut werden können.
Das lässt den Schluß zu, dass entweder die Belastung zu hoch oder die Regeneration zu kurz war.
Nach dem Ermüdungsbruch ist der Knochen also soweit wieder hergestellt, als dass er der normalen Alltagsbelastung gewachsen ist, an die der sportlichen Belastung jedoch langsam herangeführt werden muss durch ausgewogenes Training im schmerzfreien Bereich und unter strenger Beachtung der Regeneration (in der die Knochenbälkchen wieder aufgebaut werden).
Wir sind vom Leben gezeichnet in den buntesten Farben, und wir tragen sie mit Stolz, unsere Wunden und Narben (SDP)

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Georunner_85 hat geschrieben:Was ist eurer Meinung nach gut möglich und evtl. sogar zur Beschleunigung der Heilung sinnvoll?
Und ich möchte noch hinzufügen, dass eine Beschleunigung nicht sinnvoll ist in dem Sinne, dass du eher eine vollständige und nachhaltige Heilung anstreben solltest. Du kannst deinen Körper dazu mit den nötigen Nährstoffen versorgen und die Durchblutung fördern aber es braucht so lange, wie es eben braucht. Dein Leben ist hoffentlich noch sehr lang, da kommt es jetzt nicht auf eine Woche mehr oder weniger an :wink:

Gruss Tommi
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Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

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Malu68 hat geschrieben:Scheint ja doch nicht soooo selten zu sein wie die Literatur glauben machen will. Dort ist der Ermüdungsbruch des Sacrum als sehr selten beschrieben... hier sind wir jetzt schon drei.... :confused:
Das ist hier ja auch im Hinblick auf mögliche Versehrtheit durch oder beim Laufen der Vorhof der Hölle, das (Unter-) Forum der Verzweifelten. Vielleicht liegt es daran :zwinker5:

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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Georunner_85 hat geschrieben:Der Orthopäde meinte ca. 3 Monate Laufpause. Soll aber schon ca. 6-8 h Sport pro Woche machen um dem Entlastungssyndrom und depressiven Verstimmungen vorzubeugen... Empfohlen hat er Schwimmen, Rad- oder Ruderergometer und Aquajogging. Von Crosstrainer und Langlauf hat er eher abgeraten.

Was ist eurer Meinung nach gut möglich und evtl. sogar zur Beschleunigung der Heilung sinnvoll?
Hallo,

Körper und Geist bilden eine Einheit, im Idealfall eine gesunde, gut ausbalancierte, die für stabiles Wohlbefinden sorgt. Verletzungen oder Erkrankungen sprengen Einheit und Ausgewogenheit. In der Folge "fühlt" man sich als am Bewegungsapparat Versehrter schlecht, bis hin zu depressiven Verstimmungen. Vor allem bei langem und ungewissem Heilungsverlauf. Umgekehrt kann eine Phase psychischer Überlastung auch körperlich zu Einschränkungen oder Beschwerden führen. Dein Arzt kennt diese Interaktion und empfiehlt dir deshalb alternativen Sport zu treiben: Er soll dich fordern und dadurch die Stimmungslage im Positiven hoch halten. Ihm geht es dabei weniger um den ausdaurerkonservierenden Mehrwert solchen Crosstrainings. Es geht darum dem Heilungsprozess bestmögliche Bedingungen zu sichern, wozu Freude und Optimismus nicht unerheblich beitragen. Natürlich sollte man mit dem Arzt zusammen auch rein körperliche Bedingungen ergründen, die eine Heilung zwar nicht beschleunigen, aber dafür sorgen, dass sie nicht verzögert wird. Kontrolle der Blutwerte in bestimmten Abständen, Ernährung während der Rekonvaleszenz, auf dich zugeschnittenen Mindestschlafbedarf festlegen, und anderes.

Wie wichtig die emotionale Verfassung ist, um körperliche Ziele allgemein und Heilungschancen im Speziellen zu verbessern, wird von den meisten Menschen unterschätzt. Schließlich ist dergleichen nicht messbar. Und doch hat jeder von uns schon Situationen erlebt, wo er spürte, dass ihn Optimismus oder gar Begeisterung zu ungeahnten Leistungen befähigten. Als Ultraläufer wäre ich ohne eine sehr starke mentale Verfassung und stets ungebrochenem Optimismus "es" zu schaffen nicht in der Lage meine Ziele zu erreichen. Hinterher konnte ich zig Situationen benennen, in denen ich ohne die Kraft des Geistes aufgegeben hätte.

In diesem Sinne solltest du alles tun, was dich bei guter Laune hält und alles unterlassen, was einer optimistischen Grundhaltung zuwider läuft. Umso rascher wird der Bruch heilen.

Alles Gute :daumen:

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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Vielen Dank für eure Ratschläge und Genesungswünsche! Zu der Jahreszeit ist es ja zum Glück nicht ganz so schwer, aufs Laufen zu verzichten und auch eine Gelegenheit mal Alternativsportarten auszuprobieren zu denen man sonst zu faul ist... Die Besuche im Schwimmbad fand ich auch gar nicht ganz so schlimm wie befürchtet :wink:
Nur mit der Physiotherapie bin ich noch am überlegen, für die Heilung wirds wahrscheinlich nichts bringen, aber evtl. für die generelle Stabilisierung der Beckenmuskulatur!? Ist wohl ne Schwachstelle bei mir und auch mit ursächlich gewesen...

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Hallo zusammen,
hallo Georunner,

ich lese gerade mit großem Interesse eure Beiträge.

Mich hat es leider auch erwischt. Diagnose: Knochen-Ödem im Kreuzbein. Die Radiologin meinte noch, dass eine Fissurlinie gerade eben noch nicht zu sehen ist auf dem MRT.

MIST! :frown:

Auch ich habe nach dem Frankfurt-Marathon nach Persönlicher Bestzeit in lauter Euphorie zu kurz pausiert und bin dann gleich mit hochintensiven Intervallen in die Vorbereitung für 2019 gestartet. Hinzu kommt, dass ich meine lieben Zwillingstöchter-Babies schon das ganze Jahr durch die Gegend trage und mit insg. 4 Kindern plus Beruf plus vielen Trainingskilometern (ca 100-120 pro Woche) und vielen Wettkämpfen in 2018 wohl schlicht überzogen habe.

Immerhin ist die Diagnose gesichert und alle anderen Bereiche (Wirbelsäule, ISG...) sind ok. Die geplagten Achillessehnen werden auch mal geschont. Verordnete Laufpause 8 Wochen. Dann wieder MRT und bei grünem Licht vorsichtiger Wiedereinstieg.

Bei mir sind Rollentrainer, Rudergerät, Schwimmen und Aquajogging auch erlaubt / emfpohlen. Auf dem Rudergerät habe ich jetzt schon wieder gesessen. Das ist ok. Am Wochenende hole ich mir eine Rolle für mein Rennrad. So werde ich meine Frühjahrsziele zwar sicher abschreiben müssen aber ich muss zumindest nicht faul rumsitzen und ich erhalte mir eine kleine Grundlage.

Parallel lasse ich meinen Knochenstoffwechsel von der Hausärztin analysieren. Werde dann wohl noch am Vitamin D-Spiegel arbeiten. Zur Physio gehe ich auch. Der macht die Muskulatur frei und schließt mich an ein Stromgerät an (Luxxamed). Rumpfstabi- und Yogakurse laufen auch weiter.

Nun zu meiner Frage:

@Georunner_85: Dass ich wegen der Schmerzen meinen letzten Lauf abbrechen musste, ist jetzt gute 2 Wochen her und ich habe im Alltag immer noch Schmerzen bei jedem Schritt. War das bei dir auch so? Wie lange hat es gedauert, bis du wieder schmerzfrei wurdest im Alltag? Ich will nicht dauernd IBUs einwerfen und wie gesagt hält mich meine Familie immer auf Trab. Oder spürst du das Problem auch noch sehr im Alltag?

Wie war es bei den anderen? Wiedereinstieg ins Lauftraining ist das eine. Was ich mich frage ist, wann ich endlich einen deutlichen Fortschritt im Alltag spüren werde?

Würde mich über euer Feedback sehr freuen!

LG, Flo

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FloLU78 hat geschrieben:Was ich mich frage ist, wann ich endlich einen deutlichen Fortschritt im Alltag spüren werde?

Würde mich über euer Feedback sehr freuen!

LG, Flo
Hallo Flo,
das kann dir genau keiner sagen. Das hängt auch von deiner persönlichen Belastung ab. Gerade einen Ermüdungsbruch, oder auch die Vorstufe davon, kann man dauerhaft "am Leben erhalten"
Wichtig ist, dass du die Pathogenese verstehst.... ich zitier mich hier mal selber aus einem anderen Beitrag, in dem es auch um eine Stressfraktur ging.
[quote]
Ein Knochenödem ist die Vorstufe zur Stressfraktur.

Solange ein Knochenödem sichtbar ist, kein (!) Training, was den Bereich belastet.
Wenn kein Knochenödem mehr nachweisbar ist:
vorsichtige Aufnahme der Belastung... im schmerzfreien Bereich... optimal ist, aufzuhören, bevor
es weh tut...
sollten während oder nach dem Training Schmerzen auftreten.... Schonung bis zur völligen Schmerzfreiheit....
danach wieder s.o.
Ausbau der Belastung im schmerzfreien Bereich

5 km.... wenn 1, 2, 3, 4 km nicht mehr weh tun.....
Laufen wie früher..... wenn es nicht mehr weh tut


Biomechanisch geschieht eine Streßfraktur durch zu hohe Belastung auf den Knochen...
er treibt auf (sonalsmwenn dunein Stück Holz ins Wasser legst), um seinen Umfang zu vermehren, um damit widerstandsfähiger für die Belastung zu werden.
Die Knochenbälkchen rücken damit aber weiter auseinander und werden porös (siehe den Vergleich mit dem aufgetriebenem Holz) - der Effekt ist, das der Knochen bruchanfälliger wird durch mangelnde Dichte. Verringert man jetzt die Belastung nicht, sondern steigert vielleicht noch, wird der Knochen nachgeben und brechen.

Die Heilung verläuft dann ähnlich..... der Bruch muss ausheilen (unter vorsichtiger Belastungsaufnahme )durch vermehrte Bildung von Knochenbälkchen, im Trainingsaufbau muss dann auf Schmerzfreiheit geachtet werden, denn mit Schmerz signalisiert der Knochen, dass er der Belastung nicht standhalten kann.
Durch Reduzieren der Belastung kann der Knochen neue Knochenbälkchen bilden, um sich gegen die Bealstung zu wappnen. Dieser Prozeß braucht Zeit... und.... du ahnst es schon.... Geduld.... Wird der Knochen trotz Schmerzen belastet, werden die Knochenbälkchen schneller zerstört als neue aufgebaut werden können.... der Knochen bricht erneut....
Erst wenn der Knochen trotz steigender Belastung keine Schmerzsignale mehr sendet, ist von einer ausgeheilten und belastbaren Knochenstruktur auszugehen.[/quote]

Das alles ist ein ziemliches Geduldsspiel und hängt davon ab, in wie weit du in der Lage bist, deine körperliche Belastung schmerzadaptiert anzupassen.

Malu
Wir sind vom Leben gezeichnet in den buntesten Farben, und wir tragen sie mit Stolz, unsere Wunden und Narben (SDP)

Dieser Weg wird kein leichter sein...(Teil 1)
In Ruhe alt werd´ich später.....(Forts.)

Kölner Zoolauf 07/2017 8,6 km
Kölner Brückenlauf 09/2017 15,65 km 1:43:xx
HM Köln 10/2017. 21,1 km 2:18.xx

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Danke, Malu! Ja. Ich werde Geduld brauchen. Kenne das alles schon von einem Schienbeinbruch, den ich als Jungendlicher hatte. Das hat sehr lange gedauert. Allerdings hatte ich da auch einen Gips und konnte lange rumliegen. Das ist ja jetzt nicht so einfach möglich. Ich beobachte das jetzt erstmal eine weitere Woche und hoffe, dass ich zumindest eine ganz leichte Verbesserung bemerke. Das wäre gut für meinen Kopf! LG, Flo

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FloLU78 hat geschrieben:Danke, Malu! Ja. Ich werde Geduld brauchen. Kenne das alles schon von einem Schienbeinbruch, den ich als Jungendlicher hatte. Das hat sehr lange gedauert. Allerdings hatte ich da auch einen Gips und konnte lange rumliegen.
Worum wohl bekamst du da einen Gips? Damit der Bruch ruhig gestellt war und heilen konnte. Warum sollte das beim Ermüdungsbruch anders sein? Klar kann man ein Kreuzbein nicht gipsen. Da ist der Mensch selbst gefordert, die nötige Ruhe zu geben.

Ich weiß wovon ich schreibe :D Ich hatte ne OP am großen Zeh und durfte 9 Wochen den Zeh nicht belasten.

Ich hab immer mehr das Gefühl, die Menschen gehen zu Grunde, wenn sie mal ein paar Wochen keinen Sport treiben dürfen :wink:

Gruss Tommi
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Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

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Naja. Es geht mir wie beschrieben im Moment nicht darum, möglichst früh wieder mit dem Laufen zu beginnen sondern darum, im Alltag schmerzfrei zu werden. Da hatte ich gehofft, von euren Erfahrungen zu profitieren und zumindest grobe Anhaltswerte zu bekommen. Aber es ist wohl wirklich sehr individuell und vom Einzelfall abhängig. Aber danke nochmal. Nächste Woche gehe ich ggf. dann nochmal zum Arzt...

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Da haben wir ja wirklich fast die gleiche Leidensgeschichte :frown: Bei mir wars der 30.11. wo ich den Lauf abbrechen musste. Am 04.12 bekam ich dann die Diagnose. Die Schmerzen im Alltag hielten bei mir so ca. 2 Wochen an und mein Gang war während dieser Zeit sehr "unrund". Seit ein paar Tagen ists deutlich besser geworden und ich spüre es nur noch ganz leicht, vor allem wenn ich nach längerem Sitzen aufsteh...
Hoffe, bei dir ists mittlerweile auch besser geworden!?

Ist anscheinend unter Läufern doch recht verbreitet, hat ja auch einen Großteil der schweizer Nati binnen eines Jahres erwischt... https://www.fitforlife.ch/artikel/ermue ... kreuzbein/

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Ich musste am 29.11. abbrechen. Die richtige Diagnose habe ich am 6.12. bekommen. Ich bemerke es jetzt noch ziemlich stark. Allerdings wird es ganz leicht besser. Insofern bin ich hoffnungsvoll. Gut zu wissen aber, dass es dir schon besser geht. Dann kann es bei mir ja auch nicht mehr lange dauern. Dann müssen wir uns nur ermahnen, nicht zu schnell wieder mit dem Laufen anzufangen ;).

Kannst ja mal schreiben, wie der Wiedereinstieg so läuft bei dir, wenn es so weit ist!

Den Artikel mit den Schweizer Läufern habe ich auch schon gelesen.
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