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Konditionstraining für Berge

Konditionstraining für Berge

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Hallo ihr,

ich klettere leidenschaftlich gerne in den Bergen und meine Kondition hat für diverse Zustiege von bis zu 1000hm mit teilweise doch recht vollgepacktem Rucksack immer ausgereicht. Beim Klettern selbst war Ausdauer bisher nicht der limitierende Faktor. Allerdings hab ich neidvoll feststellen müssen, dass meine Kletterpartner teilweise leichter zu irgendwelchen Hütten oder Einstiegen hochmarschieren. Vorallem längere Anstiege fallen immer recht wortlos aus, weil der frisch eingeatmete Sauerstoff bei mir nicht leichthin durch Worte verschwendet werden will...
Neben dem ganzen Training für's Klettern hat sich mein Ausdauertraining in den letzten Jahren auf etwa einmal alle 2-3 Monate joggen gehen beschränkt - hab ich mir doch eingeredet, Kondition ist genug da und braucht nicht extra trainiert werden!

Da sich meine alpinen Ambitionen etwas gesteigert haben und neben dem alpinen Felsklettern auch kombinierte Touren mit Schnee-/Eisfeldern hinzugekommen sind, ist eine Steigerung meiner Grundlagenausdauer definitiv notwendig. Schon allein deshalb, damit meine Waden bei Eiskontakt nicht mehr ganz so arg leiden müssen...

Dementsprechend hab ich in den letzten drei Wochen meine Laufschuhe etwas öfters aus dem Schrank geholt. Tatsächlich habe ich von Lauf zu Lauf eine Steigerung feststellen können und es fängt sogar an, Spaß zu machen. Ich laufe mit Pulsuhr, bin mir aber bezüglich meiner Maximalherzfrequenz etwas unsicher. Nach der Faustformel liegt diese mit meinen 28 Jahren bei etwa 198 Schläge pro Minute.
Hier mal die harten Fakten, die das bisherige Laufen ergeben haben:
Bei meinem vorletzten Lauf war ich 45 Minuten bei einer durchschnittlichen Pace von 5:57 min/km und einem Puls bei etwa 152 bpm unterwegs. Gestern habe ich bewusst ein Tempo von etwa 6:30 min/km gehalten, mit dem ich gefühlt ewig unterwegs hätte sein können.

Um dem Lauftraining etwas Struktur zu geben, hab ich mal nach Trainigsplänen gesucht und bin dabei auf den "10 km unter 55 Minuten" hier auf dieser Seite gestoßen. Man muss dazu sagen, dass mein eigentliches Ziel keine persönliche Bestzeit bei einem Laufwettbewerb ist, sondern eine verbesserte Kondition in den Bergen. Bergläufe erscheinen da natürlich am effektivsten, nur leider lässt sich das in meiner näheren Umgebung nur schwer realisieren.
Erachtet ihr den Trainingsplan für die 10 km in meinem Fall dennoch als sinnvoll, oder würdet ihr da ganz anders rangehen?

Danke für eure Hilfe!

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southwind hat geschrieben:Bergläufe erscheinen da natürlich am effektivsten, nur leider lässt sich das in meiner näheren Umgebung nur schwer realisieren.
Hallo,

hier eigentlich auch nicht, aber dafür habe ich - hätte ich - "Die Hölle am DB-Bahnhof Großbeeren". Ist ein wenig eintönig, aber in der Nähe.
Laufuntergrund "Schlacke" wäre noch näher: Fußgängerbrücke über die neue B 101 bei REWE.

Knippi

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Den Hinweis, dass einmal joggen alle 2-3 Monate = nix ist, wolltest Du sicher nicht hören weil Du da schon selbst drauf gekommen bist? Da ich gerade 1 1/2 Wochen in den Bergen zugebracht habe, kann ich als Flachlandtiroler, Dich vollkommen verstehen! Meine Idee wäre vielleicht ein Stepper als vorbereitendes Training?
Mein limitierender Faktor wird in Zukunft die Höhenangst meiner Freundin sein, die sich jetzt am Gardasee heraus stellte! :frown:
Steif
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Ständig verschwinden Senioren spurlos im Internet, weil Sie "ALT" und "ENTFERNEN" gleichzeitig drücken.

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Hallo southwind,

ich trainiere ja ziemlich spezifisch auf Laufwettkämpfe, verbringe meine Urlaube aber auch oft in den Bergen. Meist Bergwandernd oder in Schottland auch mal im Winter mit Steigeisen und Eisaxt und auch mal kletternd, aber in der Regel alles, was man noch ohne oder nur gelegentlich mit Seil machen kann. Zusätzlich längere Trekkingtouren über mehrere Wochen in weglosen Gelände mit Rucksackgewichten so um die 25 Kg.
Insofern konnte ich in den letzten Jahren ganz gut beobachten, wie hilfreich sich welches Training bei mir auswirkt.

Von regelmäßigem Lauftraining wirst Du definitiv profitieren, weil deine unspezische Ausdauer gesteigert wird. Das macht was aus. Das geht natürlich auch mit Radfahren, Spinning oder anderem Cardiozeugs, der Vorteil vom Laufen ist, dass es sehr zeiteffizient ist und bei jedem Wetter möglich. Es ist aber tatsächlich wenig spezifisch für die doch große Kraftkomponente, die ein Aufstieg mit schwerem Gepäck darstellt.

Mangels Ahnung vom Klettern kann ich schlecht einschätzen, welche Gewichte Du zur Hütte hochschleppen musst, gehe aber mal davon aus, dass selbst ausgiebiges Gepäck für mehrtägigen Hüttenaufenthalt + Kletterequipment unter 15Kg liegen dürften ? Das ist zwar nicht viel (38kg sind viel, hab ich mal 1300hm hochgescheppt :klatsch: :teufel: ), muss aber auch erstmal gestemmt werden.

Bergläufe betonen die Kraftkomponente, sind aber auch nicht so spezifisch, wie man denken sollte und Du schriebst ja, bei Dir auch nicht leicht verfügbar. Der bereits angesprochene Stepper oder Treppensteigen sind da effektiver, aber nicht jedermans Sache.

Wenn ich Du wäre, würde ich Laufen (2-3 mal die Woche, nicht groß Kopf drum machen, meist locker, ab und zu flott) wegen der Allverfügbarkeit und der Zeiteffizienz während und mit Krafttraining kombinieren, das hat bei mir super funktioniert. Hantelkniebeugen z.B. trainieren gleichzeitig den Rücken mit, wenn Du doch mal mehr schleppst. Weil das eine schwer zu erlernde Übung ist, geht auch erstmal Bodyweight-Übungen für die Beine und/oder Maschine, das ist auch hilfreich für das Gehen mit schwereren Lasten auf unebenen Steigen.

PS: Ein Kumpel, der als Guide arbeitet, empfielt seinen Kunden für längere Trekkingtouren als Vorbereitung Treppensteigen mit dem geplanten Rucksack inklusive Gewicht. Ist zwar langweilig, funktioniert aber bestens - und man lernt endlich mal die ganzen anderen Nachbarn kennen, die im selben Haus wohnen.
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