Knieschmerzen, aber Doc und Physio sind überfragt

Hallo liebe Mitläufer,

ich laufe seit über 15 Jahren regelmäßig. Vor 3 Jahren wurde mir eine Meniskusnaht gesetzt, innen am Hinterhorn. Nach Pause konnte ich dann wieder an alte Zeiten anknüpfen und bin Marathons beschwerdefrei gelaufen. Vor einem Jahr habe ich dann eine kleine Pause gemacht und habe nun Probleme am operierten Knie. Allerdings ist der Schmerz ein anderer. Er kommt nicht vom Gelenkspalt, sondern aus dem Bereich des Innenbandes. Nach langem Sitzen ist es schwierig das Bein durchzustrecken, die Hocke ist manchmal problematisch und ich kann durch Draufdrücken den Schmerz auslösen. Nach einer gewissen Zeit beim Joggen fühlt sich das Knie "komisch" an. Eine Stunde joggen ist möglich, aber macht keinen Spass und dann ist tagelang das Knie zu spüren.

Wochenlange Schonung inklusive der fleissigen Aufnahme von Entzündungshemmer haben im ersten Schritt nicht geholfen.
Dann war ich beim Arzt, der meinte, dass die Meniskusnaht dazu führt, dass sich im Gewebe Etwas wölbt und auf das Innenband drückt, was den Schmerz auslöst. Der Operateur sagt aber, dass der Anker zu weit hinten gesetzt ist, als dass das der Grund dafür sein kann. Dazu gab es ein MRT mit unaufälligem Befund des Meniskus und der Überweisung zum Physio. Die dann aufgestellte Vermutung des pes anserinus Syndrom teilte der Physio nicht und auch war keine übermäßige Muskelspannung oder Dysbalance festzustellen. Nun stehe ich nach sechs Sitzung ähnlich ratlos und frustriert da wie am Anfang.

Jetzt möchte ich gerne mal in die Runde fragen, ob jmd. noch etwas einfällt oder vlt. ähnliche Erfahrungen gemacht hat?

BG läufer21

Der Arzt kann sich irren, der Physio kann sich irren, vielleicht beide. Vielleicht dauert die Heilung länger als 6 Sitzungen beim Physio.

Wochenlange Schonung inklusive der fleissigen Aufnahme von Entzündungshemmer haben im ersten Schritt nicht geholfen.

Was hast du sonst selbst getan?

Vielleicht hilft eine zweit-, oder Drittmeinung anderer Ärzte.

Gruss Tommi

Ich würde mir auch eine zweite Meinung holen. Diese MRT- Befunde, in denen alles in Ordnung zu sein scheint, verleiten viele Ärzte, das Problem dann abzutun. Aber auch ein MRT gibt nicht alles preis.
Manchmal ist es auch ein Ungleichgewicht der verschiedenen Muskelgruppen, die am Oberschenkel auf das Knie einwirken und so dann Beschwerden auslösen können. Vielleicht eine Erklärung, gerade weil du ja schreibst, den Beschwerden ist eine einjährige Pause vorangegangen. Aber das sollte ein kompetenter Physio herausfinden und behandeln können....
gute Besserung
malu

Schon einmal danke!

dicke_Wade hat geschrieben:

Was hast du sonst selbst getan?

Ich habe es noch mit Dehnen versucht, insbesondere Wade und Oberschenkel. Ansonsten noch Krafttrainning für die Beine, aber da gab es weder in die eine noch in die andere Richtung einen spürbaren Effekt.

@Malu68: Das mit dem Ungleichgewicht der verschiedenen Muskelgruppen hatte mein Physio nicht sehen können, aber vlt muss ich da noch jmd anderes finden.

Im Prinzip habe ich ja schon zwei Arztmeinungen und auch waren zwei verschiedene Physios am Werk. Die Drittmeinung muss wohl dennoch kommen, sonst wirds schwer wieder mit DL anzufangen :-(

läufer21 hat geschrieben:Schon einmal danke!

@Malu68: Das mit dem Ungleichgewicht der verschiedenen Muskelgruppen hatte mein Physio nicht sehen können, aber vlt muss ich da noch jmd anderes finden.

Ein Ungleichgewicht sieht man nicht, aber man kann sowas entweder durch entsprechende Kraftübungen testen oder zum Beispiel mittels EMG messen.
und viele Physios halten noch lange nicht, was sie versprechen.... manche haben sehr fragwürdige Methoden....

Vielleicht mal bei einem Ostheopaten vorbei schauen. Die Ursache eines Problems kann weit entfernt liegen. Beispiel: Kieferprobleme > Schulterverspannungen > Beckenschiefstand > Knieschmerzen.

Gruss Tommi

Hallo Läufer21,

das Folgende bitte keineswegs als Handlungsanweisung oä sehen, da ich kein Mediziner bin, sondern nur als Erfahrungsbericht meinerseits:

Ich hatte fast 2 Jahre leichte Schmerzen im linken Knie, nie zum Arzt gegangen (schön doof, aber doof geboren). Ich habe dann wieder mit Yoga angefangen und nehme täglich das entzündungshemmende Kurkuma in Pulverform im Kaffee zu mir: Knieschmerzen sind weg. Ich vermute es war eine Muskeldisbalance bei mir. Wie gesagt, nur ein Erfahrungsbericht, aber Yoga kann ich wärmstens ans Herz legen.

Ich hatte mal in Krafttrainingszeiten einen ähnlichen Schmerz im Schultergelenk, der Arzt (damals bin ich noch hingegangen ) wollte mir Spritzen und Vibtrationstherapie verpassen. Auf dem Weg nach Hause mal auf Gut Glück beim Physiotherapeuten, der ein Ladengeschäft bei mir um die Ekce hat, rein. Der warf ein Blick auf meine Schulter bzw Brust, sagte nur jaja, immer die Brustmuskeln trainieren und damit alles schief stellen, zeigte mir eine Dehungsübrung und nach einigen Tagen waren die Schmerzen weg.

Und Yoga dehnt und rückt eben alles zurecht.

ok, vielen Dank schon mal euch allen! Yoga wollte ich sowieso mal ausprobieren, also kann ich das doch gerne versuchen. Kurkuma steht zumindest relativ regelmäßig auf dem Speiseplan :-)

Zu einem Osteo könnte ich ja tatsächlich auch mal gehen und/oder den Physio wechseln, muss dann mal in Verhandlung mit dem Arzt treten für das Nachfolgerezept.

Kennt denn jmd einen guten Osteo und Physio in Berlin?