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Zu hoher Puls trotz akzeptabler Fitness! Ist Laufen der richtige Sport für mich?

Zu hoher Puls trotz akzeptabler Fitness! Ist Laufen der richtige Sport für mich?

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Hallo, Gemeinde von RunnersWorld!

Ich hab mich hier jetzt mal angemeldet, da ich einen kleinen Erfahrungstausch anregen wollte.

Ich bin 21 Jahre alt, 1,82 Meter groß, wiege aktuell 88 Kilo und laufe schon seit knapp 2,5 Jahren, mal öfter, mal seltener. Ich hatte mir schon seit meinem 13 Lebensjahr durch Austrägerjobs eine gewisse Fitness erhalten und seit knapp 2 Jahren auch noch einen Nebenjob, bei dem ich viel am laufen bin. Zu meinen "besten Zeiten" bin ich nach dem anstrengenden Job, bei dem man teils über 10 Stunden ohne Pause nur am rumrennen und Schweresachenheben ist, sogar noch Joggen gegangen. Durchaus auch in der Hoffnung, auf mein gewünschtes Gewicht von 80 Kilo zu kommen.
Mein Arzt versicherte mir jüngst, ich sei durchtrainiert.

10km laufe ich in knapp 51 Minuten, meine "kleine" Runde mit 5km (inklusive steilem Berg) in ca. 25 Minuten.

Ich lauf ebenso immer Treppen (und wie gesagt, ich muss oft Treppen laufen...), selbst in den 7. Stock, und merk erst in den höheren Stockwerken, dass meine Atmung langsam "mehr wird".

Jetzt habe ich mir neulich mal eine Pulsuhr von Sigma gekauft (25.10, da ich keinen technischen Schnickschnack brauche) und bin erschrocken, wie hoch mein Puls beim Laufen ist. Durchschnittlich 176! Selbst wenn ich die Geschwindigkeit drossle geht der Puls nicht wirklich runter und er schwankt auch während des Trainings. Mal ist er kurzzeitig über 200, dann ist er mal kurzzeitig auf 150. Kein Wunder, dass ich dabei nicht abnehme.
Das ist auch der Grund, warum ich mich nicht mehr "traue", laufen zu gehen. Denn von der Ausdauer her usw. ist mir selbst das verringerte Tempo viel zu niedrig und ich bin nach dem Joggen kaum erschöpft. Klar merkt man es, wenn man gelaufen ist, aber ich will damit sagen, dass ich noch mehr könnte.
Mein Arzt hat gemeint, ich solle mal ein Belastungs-EKG machen. Da kommen wir aber zu meinem zweiten Problem: Ich hab einen hohen Blutdruck (wohl vererbt bekommen), der bei einem Belastungs-EKG wahrscheinlich in zu gefährliche Höhen schellen wird.
Mein Blutdruck liegt auch während des Trainings nicht signifikant höher als sonst. Schon ein bisschen, aber nicht viel.
Ich hab gedacht, Laufen verringert den Blutdruck. Warum ist das bei mir nicht der Fall? Ja ich weiß, woher weiß ich wie hoch er wäre wenn ich nicht joggen gehen würde. Aber warum ist er jetzt, wo ich seit knapp einem Monat nicht mehr laufe, nicht höher als sonst?

Ist Laufen der richtige Sport für mich? Er fällt mir viel leichter als z.B. Schwimmen oder Radfahren und ich besitze auch teure Laufschuhe und Sportklamotten. Wäre schade, wenn ich das aufgeben müsste! Oder sollte ich zur Gewichtsreduktion nicht viel lieber nur gemächlichte Spaziergänge bzw. Walking betreiben?
Ich weiß, ihr seid keine Ärzte (wie schmeichelhaft von einem Neuling :D ). Aber ihr habt doch auch Erfahrungen gemacht und mich interessiert, wie das bei euch so ist.

Viele Grüße

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Kennst Du den Unterschied zwischen Blutdruck und Pulsfrequenz?

Bei Dir ist alles in Ordnung. Laufen ist genau der richtige Sport für Dich. Einzig der Kauf der Pulsuhr war ein Fehler. Ohne wärst Du ein glücklicher, zufriedener Läufer.
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

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Natürlich kenne ich den Unterschied zwischen Blutdruck und Pulsfrequenz. Wie kommst du zu der Annahme, ich würde ihn nicht kennen, nur weil ich beides in meinem Posting erwähnt habe?

Das habe ich mir auch schon gedacht. Man soll ja eher nach dem Gefühl gehen und weniger nach der Herzfrequenz. Dennoch scheint sie bei allem guten Gefühl zu hoch zu sein. Selbst mein Arzt hat gesagt, das ist nicht mehr normal.

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Es kommen hier mehrere Sachen zusammen:

- Wenn schon ein Belastungs-EKG für Deinen Blutdruck kritisch sein könnte, dann ist laufen der falsche Sport, denn dort ist die Belastung nicht entscheidend niedriger. Ich kann das nicht beurteilen, da musst Du Deine Ärzte fragen. Da Du aber schon 10km gar nicht mal so extrem langsam läufst, dürftest Du beim Laufen schon den Blutdruck des Belastungs-EKGs erreicht haben. Zudem: Dabei wirst Du ärztlich überwacht, wenn es kritisch wird, wird gestoppt - und ein Arzt ist in der Nähe. Besser und sicherer geht doch kaum.

- Ob ein 176er Puls hoch oder nicht ist, hängt von der individuellen (nicht mit irgendwelchen Formeln errechenbaren) maximalen Herzfrequenz ab.

- Eine kurzzeitige Pulsschwankung von 150 auf 200 ist sehr sicher wahrscheinlich ein Messfehler.

- Woher kennst Du eigentlich den Blutdruck während des Laufens? Wie misst man sowas (ernst gemeinte Frage). Oder verwechselst du womöglich Blutdruck und Puls/Herzfrequenz?


Gäbe es nicht den angesprochenen medizinischen Hintergrund und hätte Dir Dein Arzt kein Belastungs-EKG empfohlen, hätte ich Dir gesagt: "Schmeiß die Pulsuhr weg, ohne bist Du doch gut gelaufen". Aber ich will nicht verantwortlich sein, wenn Du bei irgendeinem Lauf aus den Latschen kippst.
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Mein Lauftagebuch "Ausgerechnet ich laufe"
PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)

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Was ist denn normal bei einem "Hochpulser"? Und was ist normal bei einem "Niedrigpulser"? Der eine hat halt 'ne 210 auf der Uhr und der andere 'ne 170 bei gleichem Tempo und Anstrengung. So what?
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ruca hat geschrieben:- Wenn schon ein Belastungs-EKG für Deinen Blutdruck kritisch sein könnte, dann ist laufen der falsche Sport, denn dort ist die Belastung nicht entscheidend niedriger. Ich kann das nicht beurteilen, da musst Du Deine Ärzte fragen. Da Du aber schon 10km gar nicht mal so extrem langsam läufst, dürftest Du beim Laufen schon den Blutdruck des Belastungs-EKGs erreicht haben. Zudem: Dabei wirst Du ärztlich überwacht, wenn es kritisch wird, wird gestoppt - und ein Arzt ist in der Nähe. Besser und sicherer geht doch kaum.
Der Arzt hat selbst gesagt "Man müsste eigentlich ein Belastungs-EKG machen. Aber das ist in deinem Fall nicht ratsam, da zu hoher Blutdruck".
- Eine kurzzeitige Pulsschwankung von 150 auf 200 ist sehr sicher wahrscheinlich ein Messfehler.
Auch, wenn die Pulsschwankung nicht "kurzzeitig" ist, sondern sich über 2-3 Minuten erstreckt?
- Woher kennst Du eigentlich den Blutdruck während des Laufens? Wie misst man sowas (ernst gemeinte Frage). Oder verwechselst du womöglich Blutdruck und Puls/Herzfrequenz?
Ich habe mal ein 24h-Blutdruckmessgerät am Arm gehabt und bin währenddessen auch joggen gegangen. Daher weiß ich, dass er beim Laufen nur leicht höher wird.

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Merdarion hat geschrieben:Selbst mein Arzt hat gesagt, das ist nicht mehr normal.
Was ist nicht normal? Ein Pulsschnitt von 176? Doch, das kann je nach MaxHF durchaus normal sein und selbst nach der (oft nicht zutreffenden) Formel ist das (ich bin jetzt zu Faul zum genauen Rechnen) irgendwo im Bereich 85-90% MaxHF. Ja, Schwankungen von 150 auf 200 sind nicht normal, aber sowas ist fast immer ein Messfehler. Wenn nicht, ist es ein Herzfehler, den man im Belastungs-EKG finden müsste.
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Herzfehler wurden bei mir im Ruhe-EKG zumindest außerhalb des Sports ausgeschlossen.
Selbst, wenn ich das Tempo drossle, geht die Pulsfrequenz nicht runter. Normal?
Keine Schwankungen "von 150 auf 200", sondern mal von 180 auf 150, dann wieder auf 180-190, dann mal 200.

Edit: Um abzunehmen müsste ich mir also eine andere Sportart suchen, da ich beim Joggen offensichtlich eine zu hohe Herzfrequenz habe, um Fett zu verlieren. Richtig?

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Merdarion hat geschrieben:Der Arzt hat selbst gesagt "Man müsste eigentlich ein Belastungs-EKG machen. Aber das ist in deinem Fall nicht ratsam, da zu hoher Blutdruck".
Aber Laufen darfst Du? Komischer Arzt.
Auch, wenn die Pulsschwankung nicht "kurzzeitig" ist, sondern sich über 2-3 Minuten erstreckt?
Klar.
Die Dinger messen Spannungsdifferenzen. Wenn die aber nicht vom Herzen aber nicht deutlich genug sind (z.B. zu schlechter Kontakt mit der Haut), dann misst das irgendwelche Spannungsdifferenzen.
Ich habe mal ein 24h-Blutdruckmessgerät am Arm gehabt und bin währenddessen mal joggen gegangen. Daher weiß ich, dass er beim Laufen nur leicht höher wird.
Ich habe leise Zweifel, ob die während des Laufens überhaupt zuverlässig messen. Der Arm bewegt sich, die Schritte erzeugen Erschütterungen und das Ding versucht "verzweifelt" zu hören, ob Puls da ist oder nicht (so eine Manschette drückt die Blutzufuhr ab, bis kein Puls mehr hörbar ist und öffnet dann wieder. Wo der Puls da/weg ist, sind die unterschiedlichen Werte).

Glaube nicht allen Werten, wer viel misst misst Mist.
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Eine Pulsuhr ist normalerweise nicht geeignet um den Puls zweifelsfrei feststellen zu können - hatte selbst einmal so ein Ding, ist echt den Aufwand nicht wert meiner Meinung nach. Da können Fehler sowohl vom Sensor her (Feuchtigkeit nicht ausreichend oder zu viel) auftreten als auch, bei der Verwendung des an sich genaueren Brustgurts, bei der Verbindung Gurt-Anzeige (insbesondere wenn man beim Laufen Magnetfelder durchquert oder - noch schlimmer - Stromleitungen oder Oberleitungen entlang der Strecke verlaufen).
"Only that day dawns to which we are awake." - H.D.Thoreau
Meine Wettkämpfe in der km-Spiel Tabelle
Meine Lauf-Fotoalben (mit vielen Tiroler Laufstrecken)

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Mein Arzt hat nicht explizit gesagt, ich solle laufen. Ich hab es halt jahrelang gemacht, war vor kurzem beim Arzt und dort hat er halt gesagt ein Belastungs-EKG sei kontraproduktiv.
Eigentlich läuft man doch entspannt, geht also nicht an seine Belastungsgrenze (tu ich ja auch nicht). Ein Belastungs-EKG dient aber doch genau diesem Zweck: An die Belastungsgrenze zu gehen. Kann man das dann überhaupt vergleichen?

Hmm ok, gut zu wissen mit den Spannungsdifferenzen.

Ja, diese Zweifel hatte ich auch, deshalb glaube ich auch nicht, dass die Werte eins zu eins exakt so während des Laufens stimmen. Aber tendenziell müssten sie richtig sein? Messfehler werden doch nach vielen Messungen im statistischen Durchschnitt unwahrscheinlicher?

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Merdarion hat geschrieben: Edit: Um abzunehmen müsste ich mir also eine andere Sportart suchen, da ich beim Joggen offensichtlich eine zu hohe Herzfrequenz habe, um Fett zu verlieren. Richtig?
Nein.

Das Verbrennen des Fettes endet nicht bei irgendeinem Pulswert.

Ganz simpel erklärt (die Werte stimmen nicht und sind nur zur Anschauung):

- Du schläfst. Du verbrennst zu 99% Fett und zu 1% Kohlenhydrate
- Du gehst spazieren. Du verbrennst zu 95% Fett und zu 5% Kohlenhydrate
- Du läufst langsam. Du verbrennst zu 60% Fett und zu 40% Kohlenhydrate
- Du läufst schnell. Du verbrennst zu 30% Fett und zu 70% Kohlenhydrate.

Also zur Fettverbrennung schlafen und bloß nicht laufen?

Nein. Denn die 30% beim schnell laufen sind (in Gramm) mehr als die 99% beim schlafen und auch mehr als die 60% beim langsamen Laufen.
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Merdarion hat geschrieben:Ich finde es halt seltsam, dass ich bei recht guter Ernährung und viel Sport so rein gar nichts abnehme.

Dafür gibt es einen ganz einfachen Grund: Du nimmst mehr Kalorien zu Dir als Du verbrennst. Und hier ist es auch egal, ob Du Fett oder Kohlenhydrate verbrennst.
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Merdarion hat geschrieben:Mal ist er kurzzeitig über 200, dann ist er mal kurzzeitig auf 150. Kein Wunder, dass ich dabei nicht abnehme.
Das ist auch der Grund, warum ich mich nicht mehr "traue", laufen zu gehen. [...] ich besitze auch teure Laufschuhe und Sportklamotten. Wäre schade, wenn ich das aufgeben müsste! Oder sollte ich zur Gewichtsreduktion nicht viel lieber nur gemächlichte Spaziergänge bzw. Walking betreiben?
Merdarion hat geschrieben: Edit: Um abzunehmen müsste ich mir also eine andere Sportart suchen, da ich beim Joggen offensichtlich eine zu hohe Herzfrequenz habe, um Fett zu verlieren. Richtig?
Hör erstmal auf, an den Fettverbrennungspuls zu glauben.
Google mal Mythos Fettverbrennungspuls (bin nicht mehr geduldig genug, das zu erklären, sorry), dann ist es dir vielleicht auch möglich,die Pulsuhr abzulegen und endlich Sport zu treiben ohne dich verrückt zu machen.

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So viel weiß ich auch. Also das mit dem Kalorienhaushalt.
Früher habe ich wesentlich mehr Kalorien gegessen, als heutzutage. Viel mehr Zucker, Fett, Fast-Food, Tiefkühlpizzen usw.
Seit geraumer Zeit achte ich aber auf meine Ernährung. Und nehme trotzdem nix ab.

@Lilly: Oh, gut zu wissen. Das war mir neu. Danke für die Anregung!

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ruca, ja du hast ja recht. Aber gezielten Kraftsport mache ich eigentlich nicht.

Zu viel Gesundes esse ich sicherlich nicht. Dafür hab ich viel zu oft Heißhungerattacken^^

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Merdarion hat geschrieben:Der Arzt hat selbst gesagt "Man müsste eigentlich ein Belastungs-EKG machen. Aber das ist in deinem Fall nicht ratsam, da zu hoher Blutdruck".
Vergiss beides. Den Arzt und deinen Pulsmesser! Mach ein Belastungs-EKG bei einem Arzt der Ahnung hat und gut is!

Gruss Tommi

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Dann ist diese Aufklärung über den Mythos Fettverbrennung aber noch nicht sehr weit verbreitet. Ich habe in diesem Forum, aber auch grundsätzlich im Internet, schon oft Stimmen gehört, die immer noch einen Fettverbrennungspuls bzw. maximalen Puls nach irgendwelchen Faustformeln propagieren.

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Merdarion hat geschrieben:Dann ist diese Aufklärung über den Mythos Fettverbrennung aber noch nicht sehr weit verbreitet. Ich habe in diesem Forum, aber auch grundsätzlich im Internet, schon oft Stimmen gehört, die immer noch einen Fettverbrennungspuls bzw. maximalen Puls nach irgendwelchen Faustformeln propagieren.
"Seien Sie sich bewußt, dass das, was Sie über Ihr persönliches Wohlbefinden zu wissen glauben, vielfach das Resultat gezielter Manipulation durch Industrien ist, deren primärer Fokus ihr Gewinnstreben und nicht notwendigerweise Ihre Gesundheit und Sicherheit ist. " Prof. Dr. Tim Noakes

:D
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

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Lilly* hat geschrieben:Leider stehen in vielen Fitnesstudios auch immer noch Geräte rum, die was mit "Fettverbrennung" anzeigen. :frown:
Falsch formuliert, es müsste heißen:
Leider stehen in vielen Fitnesstudios auch immer noch Geräte rum, die nichts mit "Fettverbrennung" zu tun haben. :D

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Lilly* hat geschrieben:Leider stehen in vielen Fitnesstudios auch immer noch Geräte rum, die was mit "Fettverbrennung" anzeigen. :frown:
Und die "Trainer" sabbeln den selben Scheiß wieder und wieder :klatsch:

Sitze nun am PC und kann ein wenig ausführlicher schreiben. Da komme ich noch mal drauf zurück:
Merdarion hat geschrieben:Mein Arzt hat gemeint, ich solle mal ein Belastungs-EKG machen. Da kommen wir aber zu meinem zweiten Problem: Ich hab einen hohen Blutdruck (wohl vererbt bekommen), der bei einem Belastungs-EKG wahrscheinlich in zu gefährliche Höhen schellen wird.
Das war nach dieser deiner Darstellung nicht dein Arzt, der dir vom Belastungs-EKG abgeraten hat, sondern deine eigene Unkenntnis. Doch aber dann:
Merdarion hat geschrieben:Der Arzt hat selbst gesagt "Man müsste eigentlich ein Belastungs-EKG machen. Aber das ist in deinem Fall nicht ratsam, da zu hoher Blutdruck".
So ist das wohl mit der Stillen Post :wink:

Mal etwas Grundsätzliches vom Laien zu einem Belastungs-EKG. Bei diesem wird, im Gegensatz zum Ruhe-EKG das Puls- und Blutdruckverhalten des Herzes unter steigender Belastung gemessen. Was erst einmal nicht bedeutet, dass man an die Maximalbelastung des Körpers/Herzens herangehen muss. Die Auswertung geschieht modernerweise am Bildschirm eines PC. Allgemein wird dies auf einem Fahrrad-Ergometer (Sportdmedizinische Abteilungen haben auch Laufbänder) durchgeführt. Zuerst wird noch ein Grundwert (HF und Blutdruck) vor Start ermittelt, dann startet man mit leichter Belastung und diese wird nach bestimmter Zeit und um einen bestimmten Watt-Wert erhöht. Hab die genauen Werte nicht mehr im Kopf. Währenddessen sitzt eine (hoffentlich) ausgebildete Fachkraft daneben und beobachtet den Prüfling und allgemein das Geschehen. Als Prüfling hat man jederzeit die Möglichkeit, abzubrechen. Bis an die maximale Leistung (HFmax) wird bei einem medizinischen Belastungs-EKG in aller Regel nicht gegangen. Das ist auch nicht Sinn und Zweck dessen.

Bei der Auswertung meines Belastungs-EKGs waren dem Dok vier Werte wichtig: 1. Der Pulsanstieg während der Belastung. Dieser sollte von einem "gewissen" Kurvenbereich nicht abweichen. 2. der Abfall des Pulses nach Wegfall der Belastung. 3. der Blutdruckanstieg bei dem ebenfalls eine Kurve zu beachten war und natürlich die maximal Höhe des Blutdruckes. Mein systolischer Wert überschritt bei höchster Belastung 200 und ich bekam einen Schreck, doch der Dok beruhigte mich, dass das ganz normal sei, denn er wies mich auf Punkt 4 hin: Der wieder rasche Abfall des Blutdrucks nach Wegfall der Belastung. Dann schaute der Dok sich noch die einzelnen Systolen an, ob die seiner Erfahrung nach normal waren. Waren sie. Diagnose: Ich hab ein ganz normales Sportlerherz. Heißt, ich hab einen durch den Ausdauersport vergrößerten linken Herzmuskel, was mein Hausarzt als krankhaft und nicht gut befand. Ach übrigens, der Dok ist Kardiologe, Sportarzt und selbst aktiver Triathlet. :wink:

Was deinen erhöhten Blutdruck betrifft, da hoffe ich erst einmal, dass du da in Behandlung bist, die Risiken eines dauerhaft erhöhten Blutdrucks solltest du wissen. Und gerade da ist ein Belastungs-EKG wichtiger, als bei gesunden Menschen. Du joggst zwar nur so vor dich hin, ohne dass dich das groß anstrengt. Was ist aber, wenn du mal einen Sprint einlegst? Aus Gründen welchen auch immer, sei es der schnöde Bus, den du nicht verpassen willst.

Gruss Tommi
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Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

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Die Themen im Threads trudeln so ein wenig: zu hoher Puls, keine Gewichtsabnahme trotz Sport und gesunder Ernährung, Fettverbrennungspuls und neu: zu hoher Blutdruck
.
Ich nehme mal den Blutdruck.
Erst heisst es, der Arzt rät zum Belastungs-EKG, aber das will der TE nicht, weil er befürchtet, der Blutdruck könne gefährlich nach oben schnellen. Dann die Kehrtwende. Der Arzt rät ausdrücklich ab, weil zu gefährlich und kontraproduktiv.

Wenn der Blutdruck so hoch ist, dass eine Belastung im Test unter ärztlicher Aufsicht gefährlich ist, müsste er in der Tat dringend behandelt werden und wir müssten uns um die Gesundheit des TE, nicht nur beim Laufen, Gedanken machen. Davon schreibt der TE aber nichts. Ich mag dem Arzt nicht glauben.

Ich nehme mal die sportliche Fitness.
Der TE ist leicht übergewichtig und läuft gelegentlich, dann zwischen 5 und 10 km mit einer Pace um 5:10 min/km. Alter: 21 Jahre. Diagnose des Arztes: durchtrainiert. Wow. Also ich sehe da sportlich Luft nach oben.

Ich nehme mal den Puls.
Der schwankt beim Laufen ohne erkennbaren Grund stark, mal ist er 150, mal 200. Halt, doch nicht. Mal ist er 180/190 und dann plötzlich 200. Ja wie denn nun?

Ich nehme mal die Ernährung.
Da wird bewusst und gesund gegessen, aber nicht abgenommen. – ein Rätsel. Naja, es gibt auch Heißhungerattacken.

Bin mal gespannt, wie sich das hier weiter entwickelt.
______________________________________

Es ist nicht entscheidend, woher man kommt, sondern wohin man geht.

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FreddyT hat geschrieben:Die Themen im Threads trudeln so ein wenig: zu hoher Puls, keine Gewichtsabnahme trotz Sport und gesunder Ernährung, Fettverbrennungspuls und neu: zu hoher Blutdruck
Warum ist das Thema "zu hoher Blutdruck" neu? Habe ich doch schon im Anfangspost erwähnt.
Jedes deiner angesprochenen Themen habe ich bereits im Eingangspost erwähnt. Nur das mit der gesunden Ernährung habe ich später hinzugefügt. Mit dem Ziel, dass man sich ein Bild von mir machen kann. Was ist daran verwerflich? Warum "trudeln die Themen so ein wenig"? Ich dachte, dass vieles vielleicht zusammenhängt, daher habe ich es erwähnt.
Erst heisst es, der Arzt rät zum Belastungs-EKG, aber das will der TE nicht, weil er befürchtet, der Blutdruck könne gefährlich nach oben schnellen.
Wo habe ich geschrieben, dass ich ein Belastungs-EKG nicht machen möchte, da ICH der Meinung bin, er könnte gefährlich nach oben schellen? Das hat der Arzt gesagt. Zitat: "Da kommen wir aber zu meinem zweiten Problem: Ich hab einen hohen Blutdruck (wohl vererbt bekommen), der bei einem Belastungs-EKG wahrscheinlich in zu gefährliche Höhen schellen wird."
Ich habe nur gesagt, dass mein hoher Blutdruck ein Problem darstellt. Nicht, dass er ein Belastungs-EKG ausschließt!
Ich selber möchte eines machen. Mein Arzt allerdings hat gemeint, dass es evtl. gefährlich werden könnte. Was ich selbst aber schon etwas seltsam fand (zugegeben, das habe ich in meinem Anfangspost nicht erwähnt), da wie bereits erwähnt das EKG jederzeit abgebrochen werden kann und immer qualifiziertes Fachpersonal da ist, das meine Werte überwacht.
Dann die Kehrtwende. Der Arzt rät ausdrücklich ab, weil zu gefährlich und kontraproduktiv.
Welche Kehrtwende? Ich habe meine Aussage präzisiert. Wo genau siehst du hier auf einmal eine Kehrtwende meinerseits? Vorher habe ich mit keinem Wort erwähnt, dass es ZU gefährlich und kontraproduktiv ist.
Wenn der Blutdruck so hoch ist, dass eine Belastung im Test unter ärztlicher Aufsicht gefährlich ist, müsste er in der Tat dringend behandelt werden und wir müssten uns um die Gesundheit des TE, nicht nur beim Laufen, Gedanken machen. Davon schreibt der TE aber nichts. Ich mag dem Arzt nicht glauben.
Er ist jetzt nicht ZU stark erhöht, dennoch aber so erhöht, dass man es behandeln müsse. Laut meinem Arzt.
Ich schreibe deshalb davon nichts, da ich jetzt nicht alles hier im Faden breittreten möchte. Ich wollte einfach nur ein differenzierteres Bild dadurch eröffnen, dass ich einige Informationen über mich preisgebe, die für meine Fragestellung relevant sein können. Warum man daraus dann den Rückschluss zieht, ich sei "wenig glaubhaft", entzieht sich meiner Logik.
Ich nehme mal die sportliche Fitness.
Der TE ist leicht übergewichtig und läuft gelegentlich, dann zwischen 5 und 10 km mit einer Pace um 5:10 min/km. Alter: 21 Jahre. Diagnose des Arztes: durchtrainiert. Wow. Also ich sehe da sportlich Luft nach oben.
Stimmt, da ist Luft nach oben. Sowohl ich, als auch mein Arzt, haben mich ja auch nicht als Sportskanone bezeichnet, sondern als jemanden mit "akzeptabler Fitness" (siehe Threadtitel).
Gut zugegeben, das "mein Arzt versicherte mir jüngst, ich sei durchtrainiert." im Anfangspost war vielleicht etwas missglückt ausgedrückt, wenn man bedenkt, dass ich mich nicht mit Marathonläufern, die 25km oder mehr am Stück laufen, und Hochleistungssportlern vergleiche, was ja scheinbar in diesem Forum usus ist, sobald man sich als "trainiert" bezeichnet.
Ich nehme mal den Puls.
Der schwankt beim Laufen ohne erkennbaren Grund stark, mal ist er 150, mal 200. Halt, doch nicht. Mal ist er 180/190 und dann plötzlich 200. Ja wie denn nun?
Auch hier: Ich habe mich klar und deutlich ausgedrückt. Im ersten Posting schrieb ich "Mal ist er kurzzeitig über 200, dann ist er mal kurzzeitig auf 150". Nirgendswo ist die Rede davon, dass er dauerhaft zwischen 150 und 200 schwankt! Er hat mal "Ausrutscher" nach 150 oder 200 oder auch mal 140. Die auch mal über ein paar Minuten gehen können. Aber im Durchschnitt liegt er bei 175-180. Ich verstehe nicht, was daran so missverständlich sein soll?
Ich wurde darüber aufgeklärt, dass das auch dann Messfehler sein können, wenn die Pulsuhr minutenlang solche Werte anzeigt, also habe ich das Thema abgehakt. Das hat sich doch alles jetzt geklärt! Ich versteh nicht, warum man mir jedwede Entwicklung und Erkenntnis innerhalb dieses Fadens abstreitet. Dann habe ich halt meine Meinung geändert. Ist das schlimm?
Ich nehme mal die Ernährung.
Da wird bewusst und gesund gegessen, aber nicht abgenommen. – ein Rätsel. Naja, es gibt auch Heißhungerattacken.
Stimmt. Ich esse bewusst, habe aber dennoch manchmal Heißhungerattacken. Ist das so abwegig? Ist das so merkwürdig?
Ich glaube dennoch, dass mein Kalorienhaushalt negativ ist.
Bin mal gespannt, wie sich das hier weiter entwickelt.
(auch bezüglich des Posts über mir):
Ich finde es sehr schade, dass man mir irgendwelche Sachen in meine Aussagen reindichtet und mich daraufhin als unseriös abstempeln will, nur weil man meine Postings nicht aufmerksam liest.
Was hätte ich davon, mich hier in einem Forum anzumelden, um irgendwelche Geschichten zu erfinden?
Ich wollte einfach nur einen Erfahrungsaustausch anregen und mal Leute befragen, die sich mit dem Thema eingehender befassen und auch Hintergrundwissen mitbringen.

Danke an alle, die mich trotz meiner angeblich "widersprüchlichen Aussagen" ernst genommen haben. Manchmal ist es auch einfach ein Kommunikationsproblem.

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Also, dann zusammengefasst folgende Ratschläge:

1. Du gehst zu deinem Arzt und fragst ihn klar und deutlich, ob er da jetzt was für gefährlich hält oder nicht!
Falls er Ja sagt, frag ihn, warum er das dann nicht untersuchen, sprich abklären, sondern dich weiter so rumrennen lassen will.
Denn irgendwie passt das nicht zusammen. Entweder hält ein Arzt etwas für gefährlich, aber dann muss er auch genau hinschauen und untersuchen oder er hält es nicht für gefährlich und daher eine Untersuchung für unnötig.
Falls er Nein sagt, ok.

Variante: Du gehst zu einem anderen Arzt, den du für kompetent hältst, dem du vertraust oder einfach zur Zweitmeinung, weil der erste dich nicht nur verwirrt hat.

2. Verkauf deinen Pulsmesser bei Ebay und geh künftig ohne laufen. Mach dich damit nicht verrückt. Vielleicht erhöht es ja als positiven Nebeneffekt auch deinen Kalorienverbrauch, wenn du künftig nach Gefühl und nicht künstlich gedrosselt nach Puls läufst.

3. Du gewöhnst dir diese Fettverbrennungspuls-Geschichte ab und liest dich etwas in Ernährungs- und Abnehmmythen ein (kannst ja eigentlich schon einen Haken dran setzen, oder?).

4. Du trackst mal spaßeshalber 1 Standard-Ernährungswoche mit fddb.info z.B. Ist ne große Ernährungsdatenbank. Die rechnet dir zusammen, wieviel Kalorien du wirklich zu dir nimmst. Anhand so einer Beispielwoche (bitte hier so ernähren, wie du es sonst auch tust) kannst du leicht erkennen, ob du wirklich im Defizit bist oder nicht. Aus den Erkenntnissen kannst du weitere Schritte ableiten.

Viel Erfolg.

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Hi Merdarion.

Im Ruhe EKG kannst Du keinen Herzfehler ausschliessen.
Eine Ergometrie (Belastungs-EKG)dient in der Regel zur Erfassung von Durchblutungsstörungen der Herzkranzgefässe (also in Deinem Alter eher ungewöhnlich).

Wenn Du sicher gehen willst,dass Dein Herz o.k.ist,lass ein Echo machen,also einen Herz-Ultraschall.Da kann man die Herzleistung,die Herzklappen und die Herzgrösse beurteilen.Das macht eigentlich jeder Kardiologe.Das aber mal jetzt nur zu Deiner Sicherheit,wo ich doch denke,dass mit Dir alles in Ordnung ist.Meine Pulsuhr "erzählt"mir beim Laufen oft auch abenteuerliche Werte.

LG und lass Dich vom Laufen nicht abhalten.
Antworten

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