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Schmerzen im Knie bei Belastung

Schmerzen im Knie bei Belastung

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Hallo!

Ich bin neu hier, also verzeiht mir bitte "Anfängerfehler" :-)

Eigentlich gehe ich nicht regelmäßig laufen. Meine Frau hat letztes Jahr ein Lauftraining von ihrer Arbeit mitgemacht und hat einen Trainingsplan erhalten, den wir beide gemeinsam umsetzen wollten.

Ging anfangs ganz gut. Ab einem bestimmten Punkt (nach ca. 3km Laufen) fing dann allerdings mein rechtes Knie an zu Schmerzen, an der Außenseite, leicht unterhalb des Knies. Ich habe mir nichts weiter gedacht, erstmal ausgesetzt und ein paar Wochen später wieder sehr moderat angefangen. Selbes Spiel - nach ein paar Kilometern ging es wieder los.

Nach der Winterpause hatte ich noch nicht wieder mit dem Laufen angefangen. Nun war ich vor 3-4 Wochen mit meiner Frau ein Wochenende in Prag. Nach ca. 1 Stunde durch die Stadt laufen ging es mit meinem Knie wieder los - stechender Schmerz außen am Knie, beim Beugen. Treppen steigen ging dann fast gar nicht mehr.

Im Alltag merke ich davon nichts, eben erst nach längerer Belastung. Ich wollte der Sache dann doch auf den Grund gehen - ist ja kein Dauerzustand. War bei unserem sehr guten Hausarzt, der hat sich das Knie angesehen, mich dann aber zu einem Chirurgen überwiesen mit der Bitte um fachärztliche Diagnostik und Therapie.

Heute war ich nun dort. Er hat sich die Stellung meiner Beine angesehen, verschiedene Punkte am Knie gedrückt und das Knie in verschiedene Stellungen gebracht. Dann seine Diagnose: die Bänder außen an meinen Knien seien zu locker, dadurch habe das Knie ansich zu viel Spiel, was bei längerer Belastung für Schmerzen sorge. Das könne man aber nicht ändern. Laufen wäre daher nicht der richtige Sport für mich, ich sollte lieber Fahrrad fahren.

Irgendwie ist das nicht richtig befriedigend für mich. Ich bin 33 Jahre und bis letztes Jahr hatte ich diese Beschwerden noch nicht und jetzt sagt er mir: da kann man nichts machen...

Sollte ich vielleicht einmal den Gang zu einem Osteopathen erwägen?

Danke im Voraus!

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Du könntest noch eine zusätzliche Meinung eines Sportmedizieners vulgo Orthopäden einholen. Viel mehr kann ich da auch nicht sagen da Ferndiagnosen nicht wirklich zielführend sind, schon gar nicht von einem Läuferischen Laien wie mir.

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Nachdem wir geklärt haben, dass fremde Leute im Forum, die weder dich noch dein Knie kennen keine medizinische Ferndiagnose geben können und du ein kritischer Konsument sein solltest hier meine Meinung:

Mein linkes Knie war nach mehreren Unfällen in Jugendjahren ziemlich fratze. Die Bänder waren so locker, dass mir bei jeder noch so kleinsten Bewegung (schräg am Tisch aufstehen oder sowas) die Kniescheibe rausgesprungen ist. Das Knie war schon mehrfach operiert und die Ärzte sagten: Kann man wohl nichts mehr machen, soll mich damit abfinden, damit keinen Sport mehr ausüben zu können.

Womit wir zur Aussage deines Arztes kommen: "Da kann man nichts machen."
So eine Aussage würde ich niemals glauben, es sei denn, der Patient ist schon tot und kalt.

Es gibt Stützbandagen, die das Knie halten. Aber damit kam ich nicht gut klar. Außerdem: Alles, was gestützt wird, verkümmert noch mehr. Use it oder lose it. Bei mir haben Stabilisationsübungen für das Knie Wunder bewirkt. Mittlerweile bin ich damit Marathon und mehr gelaufen ohne dass das Knie auch nur gemuckt hätte. Man muss nur Geduld haben, das geht nicht immer von heute auf morgen.

Aber lass dir niemals einreden, dass etwas nicht geht. :zwinker5:

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Deine Beschreibung erinnert mich an meine eigene Situation. Ein Sportmediziner hat mir Einlagen verschrieben. Das Rezept hab ich letztlich aber nicht eingelöst, stattdessen habe ich mich nach Laufschuhen umgesehen, die besser zu mir passen - in meinem konkreten Fall waren es erst die Asics Gel-Kayano 22, mit den jetzigen Asics GT-2000-4 komme ich auch gut zurecht. Das hat schon ausgereicht, um die Beschwerden loszuwerden.
Aber wie Little_John schon anmerkte, letztlich kann man hier nur raten, und besonders sinnvoll ist das ja nun wirklich nicht.
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Dave123 hat geschrieben:... Ich bin 33 Jahre und bis letztes Jahr hatte ich diese Beschwerden noch nicht und jetzt sagt er mir: da kann man nichts machen...

Sollte ich vielleicht einmal den Gang zu einem Osteopathen erwägen?
Wie groß und wie schwer bist du?

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Herzlichen Dank für eure Antworten!

Ich bin 170cm und wiege 72 kg. Mein erster Verdacht im letzten Jahr war auch, dass es an den Schuhen liegen könnte. Habe mir neue Asics Laufschuhe gekauft, das hat leider auch nichts gebracht.

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Was macht der Chirurg denn beruflich? :zwinker5:

https://www.dr-gumpert.de/html/aeussere ... erzen.html

Knieschmerzen beim Joggen: Läuferknie (Runner's Knee) durch Joggen - RUNNER’S WORLD

Deine Symptomatik hatte ich schon an beiden Knien (nach 3 KM geht nix mehr wegen Schmerzen). Rechts bekam ich das nach einem Marathon. Nach vier Wochen mit ganz wenig laufen wurde es wieder besser. Im linken Knie trat es überraschenderweise zu einer Zeit auf, als ich fast gar nicht mehr gelaufen bin. Es blieb hartnäckig über viele Monate erhalten. Ich habe viel pausiert, bin nur ganz kurze Strecken gelaufen und habe eine Vibrationsplatte genutzt. Irgendwann ging es dann wieder besser und die Schmerzen beim Laufen waren weg.
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

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Nix gegen Schuhe und/oder Einlagen, die irgendwie stützend wirken. Ist in manchen Fällen sicherlich nicht verkehrt, sondern hilfreich. Aber auch hier: Obacht. Mit passiven Hilfsmitteln wie Stützen würde ich nur arbeiten, wenn es nicht anders lösbar ist. Wenn es die Möglichkeit gibt, aktiv eine Lösung zu finden, würde ich die vorziehen.

Ein aktuelles Beispiel meines Arbeitskollegen: Er hatte seit Monaten bei Belastung leichtes Ziepen im Knie. Nicht schlimm, aber eben schon lang genug, um das mal abklären zu lassen. Der Orthopäde hat festgestellt, dass er eine Dysbalance in der OS-Muskulatur hat, sich dadurch etwas das Knie "verdreht" und es deshalb zu den Beschwerden kommt. Er hat ihm geraten, speziell gestützte Schuhe oder Einlagen zu tragen, damit sich das Knie wieder in den richtigen Winkel dreht. Ich hab meinen Arbeitskollegen gefragt, warum er nicht lieber an der Dysbalance seiner OS-Muskulatur arbeitet? Aber nun gut, ich bin kein Arzt. Was ist passiert? Die Knieschmerzen sind weg, dafür hat er starke Schmerzen am Fußgelenk bekommen, ist nur noch in der Gegend rumgehumpelt (vorher leichtes Ziepen am Knie!) und war dann 3 Wochen krankgeschrieben, weil sich auch noch die Sehnen an der Fußsohle stark entzündet haben.
Da hat die "Lösung" des Arztes nicht an der Ursache gearbeitet, sondern was anderes im Bewegungsapparat verändert, was dann zu anderen Beschwerden geführt hat. Mahlzeit.

Ich will jetzt nicht missionarisch gegen gestützte Schuhe oder Einlagen vorgehen, nur zu bedenken geben, dass man schauen sollte, ob man wirklich ein Fall dafür ist oder ob andere (aktive) Lösungen nicht besser für die Wurzel des Übels sind.

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Dave123 hat geschrieben: Sollte ich vielleicht einmal den Gang zu einem Osteopathen erwägen?

Danke im Voraus!
Ich bin ja sehr begeistert von Osteopathen, auch weil sie einen ganzheitlichen Ansatz haben, und eben nicht nur auf's Knie schauen. Aber vorsicht, da gibt es auch solche und solche. Meine hat zu meinen Problemen neben der Behandlung auch immer die passenden Übungen für mich parat. Wenn du da den richtigen gefunden hast, kann dich das schon weiterbringen.

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Danke für eure Antworten! Ich habe mit gestern eine Überweisung zum Osteopathen geholt und einen Termin im Juni ausgemacht. Ich gebe dann mal Bescheid, ob das was gebracht hat.

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Hallo!

Einmal ein kurzes Update: ich war heute zur Behandlung bei einer Osteopathin. Eine Stunde ingesamt. Ich konnte alles in Ruhe schildern und dann hat sie mich komplett untersucht. Am ganzen Körper alle Muskeln/Gelenke überprüft massiert, bestimmte Punkte gedrückt usw. Hat insgesamt über eine halbe Stunde gedauert.

Am Ende sagte sie bei der Auswertung, die Ursache für die Beschwerden läge nicht im Knie, sondern im unteren Rücken. Da wäre ein Muskel/eine Muskelgruppe blockiert, was dann bis ins Bein ausstrahlt und für eine Fehlbelastung im Knie gesorgt hat. Über kurz oder lang hätte das auch zu Beschwerden in der Schulter geführt. Die blockierte Stelle wäre jetzt wieder frei. Heute und morgen soll ich mich schonen, nichts schweres heben, keinen Sport machen usw., so dass der Körper sich auf die neue "Muskelstellung" einrichten kann und der Muskel nicht wieder zurück in die alte Stellung rutscht. Nächste Woche könnte ich dann mal den Versuch wagen und ein Stück laufen gehen.

Nun bin ich sehr gespannt, ob das dann wirklich was gebracht hat. Bin aber mit der Behandlung bis hierher schon mal sehr zufrieden :-)

Gebe dann nächste Woche nochmal nen Update!
Antworten

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