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HWS-Probleme während Laufen

HWS-Probleme während Laufen

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Hallo RW-Gemeinde,

Nachdem ich mich jetzt nun seit fast einem halben Jahr mit HWS-Problemen rumplage, frage ich doch hier mal nach ob jemand sowas ähnliches schon einmal hatte und Tipps geben kann. Ich war schon bei Orthopäden, Osteopathen und ein MRT steht demnächst auch noch aus.

Konkret äußert sich mein Problem darin, dass ich vorallem nach 8-10km des Laufens zunehmend eine Verspannung um die untere HWS (unterer Nacken) bekomme. Das ganze strahlt dann auch ein wenig in die Schulterpartien aus. Es fühlt sich an, als ob jemand ein Brett hingenagelt hat, sehr steif und unbeweglich. Den Kopf zur Seite oder nach unten rotieren ergibt einen Schmerz in der HWS.

Ab und an habe ich auch leichte Probleme im Alltag, dann wenn ich viel Stehe oder Sitze. Ansonsten ist es morgens immer am besten (keine Schmerzen), da die HWS über Nacht hier ihre Ruhe bekam.

Das ganze hat mich auch veranlasst, momentan keine Wettkämpfe zu bestreiten. Leider muss ich auch auf längere Läufe +10km verzichten, da die Probleme da auftauchen.

Ein Tendenz, wann es sich verbessert oder verschlechtert, habe ich nicht. Ganz selten habe ich mal ein Lauf (meist morgens), da habe ich 10km lang keine Probleme. Wenn ich dopple, ist es beim zweiten Lauf abends meist schon nach wenigen Km problematisch mit der HWS. Und lange Läufe +15km sind in der zweiten Hälfte meist immer sehr unangenehm. Gerade habe ich mal 1 Woche Pause gemacht, aber das hat auch nicht wirklich eine Besserung gebracht.

Vielleicht hat ja jemand von euch sowas auch schonmal erlebt, und kann mir hier Rat geben, um was es sich handelt und was hier angebracht wäre?

Leider weiß ich noch nicht, was hier genau die Ursache ist. Verspannungen, Entzündung, oder eine Krankheit... Keine Ahnung... nur 6 Monate ist definitiv zu lange.
5.000m: 16:46 (2016)
10 km: 34:20 (2016)
21,1 km: 1:14:31 (2016)

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Hi Infest,

eine wirkliche Diagnose kann ich natürlich nicht geben, als mögliche Ansätze würden mir als erstes zwei,drei Dinge einfallen, die ich gezielt überprüfen lassen würde:
- Verspannungen aufgrund eines motorischen Haltungsschaden oder verkrampfter Haltung.
- Entzündung im Zahnbereich
- Verschobener Wirbel, der eine Reizung auslöst

Bei mir ist es so, dass ich bei schnellen Läufen meine Schultern zu sehr verkrampfe. Dadurch wird der Nacken zu sehr belastet, was bei mir dann zu Nackenschmerzen, Ziehen und Stechen beim Bewegen und Rotieren des Kopfes und sogar Migräne führt.

Ähnlich bei sehr langen Läufen oder längeren Radeinheiten, in immer gleicher Haltung.

Versuch mal vor einem langen Lauf bewußt die Schultern und den Nacken zu lockern und zu dehnen. Evtl. auch nach einigen Kilometern fünf Minuten langsamer laufen und wieder lockern.

In wieweit hast bzw. kräftigst du deine Nacken- und Schultermuskulatur durch Krafttraining?

Anyway, schonmal gute Besserung.

MfG
Mike

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Hi Infest,

mich erinnern Deine Beschwerden an meine Vergangenheit, als ich mit dem Laufen angefangen hatte. Bei mir war es, denke ich zumindest, eine zu schwache Haltemuskulatur. Ich habe dann mit Rückenübungen zur Stärkung der Muskulatur angefangen (es gibt da so eine schöne Anleitung von der Techniker Krankenkasse). Die Beschwerden haben sich zunächst verschlimmert. Es hat Monate gedauert bis ich ohne Beschwerden gewesen bin. Seither mache ich regelmäßig diese Übungen und es geht sehr gut. Vielleicht hilft es Dir ja.

Gruß,
Multe-Organ-VERSAGER

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Bitte mal jemand, dich zu beobachten, mit welcher Kopfhaltung deine Körperachse gerade ist - bei mir ist das der Fall, wenn ich das Kinn gefühlt nach unten ziehe und die Schulter etwas nach hinten - Blickrichtung nach vorne - aber nicht den Kopf nach hinten kippen lassen.

Das war bei mir eine wichtige Ursache - vor allem bei Tempoläufen und wenn es anstrengend wird, kippte mir der Kopf leicht nach hinten weg und dieser Knick führt zu Nackenproblemen.

Wenn du die Schultern aktiv nach hinten ziehst und die Hände am Rücken hältst - die linke Hand hält die rechte bzw. umgekehrt - ist dein Nacken entspannt - das mache ich beim Laufen, wenn ich merke, dass ich mich verkrampfe - ein paar Schritte so und es läuft sich entspannter.

Die Hände tragen auch dazu bei - wenn du die Hände locker mit bewegst statt in einer Haltung zu verharren, ist das besser für den Nacken als immer dieselbe Position.

Ich schüttel mich auch gern mal kurz durch - lass alles locker - vor allem bei langen Läufen finde ich das gut.

Dehnübungen helfen mir auch. Rechte Hand über den Kopf führen und sanft in der Höhe des linken Ohrs den Kopf seitlich heranziehen und umgekehrt. Und danach den Kopf bzw. das Kinn mit beiden Händen am Hinterkopf vorsichtig Richtung Brust dehnen.
Am besten du ergoogelst dir das!

Und Brustmuskulatur dehnen - ich stütze beide Hände am Türrahmen ab - im Türrahmen stehend - und lasse mich vorsichtig nach vorne fallen - die Hände halten mich natürlich mit Gegendruck - Position beim Dehnen schräg nach vorne...

Rückenschwimmen und Kraulschwimmen kann lockern.

Ich mach also vieles für meinen Nacken - außerdem Krafttraining speziell für den Nacken.

Mir hilft mein Maßnahmenpaket.

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He, das sind auch prima Hinweise für mich. Gerade "hohe Schultern" habe ich ganz gerne :( Warst du schon beim Physio??? Als meine HWS-Scheiße vor 6 Wochen los ging (Schmerz im Trapezmuskel und Schulterblstt, heftiges Kribbeln bis Stechen im Arm bis zu den Fingern), war ich schnellstens beim Ortnhopäden und (ich hatte bissi Glück) gleich den Tag darauf zur ersten Behandlung beim Physio. Die konnten mir bisher gut helfen, auch wenn das sicher noch ne Weile dauern wird. Also, tu aktiv was dagegen, von allein verschwindet das kaum.

Gruss Tommi

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Die Brustmuskulatur ist, soweit ich das verstehe, wichtig für die Haltung der Schultern - seit die bei mir kräftiger wird, sind auch die Schultern deutlich nach hinten gerückt. Ich hab eine bestimmte Maschine, wo ich mit Brust raus im Sitzen das Gewicht nach unten drücke - die Hände fassen links und rechts den Hebel - ich kann das schwer beschreiben. Jedenfalls volle Kraft - bis die letzte Wiederholung nicht mehr möglich ist.
Natürlich bin ich durch nach einem Training im Studio - Ganzkörper und möglichst bis zur maximalen Ermüdung - da eiere ich heim danach. Deshalb schaff ich das nur ein Mal die Woche - möglichst am Tag, wenn der längste Lauf schon vorbei ist, denn danach ist zwei Tage Sense mit Laufen. Physio hatte ich letztes Jahr - seit damals mach ich auch diese Übungen für den Nacken und das Krafttraining. Anfangs zwei Mal die Woche - aber seit ich die Gewichte so weit gesteigert habe, dass ich immer näher an den Punkt komme, wo die letzte Wiederholung nicht mehr möglich ist und die Muskeln danach komplett alle sind, geh ich ein Mal die Woche und das reicht mir auch. Teilweise bin ich nun auf 3 Sätze umgestiegen - den ersten bis nix mehr geht, den zweiten mit weniger Gewicht, bis nix mehr geht, den dritten dann noch weiter runter mit den Gewicht, bis ebenfalls nix mehr geht. Seit ich das mache, ist meine gesamte Haltung wesentlich besser geworden beim Laufen. Ich hatte viel zu schwache Hüften etc. - jetzt hab ich da gefühlt ein kleines Kraftwerk und versteh jetzt endlich, was mit dem Laufen "aus der Hüfte heraus" gemeint sein könnte... man darf nur nicht denken, dass diese Art von Krafttraining und volle Belastung beim Laufen kompatibel ist - das würde mit ziemlicher Sicherheit zu Verletzungen führen, denke ich.
Ich seh das als Aufbau - ich steigere derzeit vorsichtig die Wochenkilometer -aber schön verteilt auf 4 Tage und wenn ich im Herbst den langen Lauf wieder auf 2, 5 bis 3 Stunden habe, aber nicht mehr im Schlappschritt, sondern schön locker gelaufen, bin ich hoffentlich fit für das, was ich vorhabe. :)

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hardlooper hat geschrieben:Schultern runter!...
Kopf hoch!
Grüße von der Baltischen See! Laufen/Wandern barfuß erleben - Zu Fuß - am besten barfuß - hält die Seele Schritt.
Je länger die Strecke, desto unbedeutender die Zeit, da allein die Streckenbewältigung zur eigenen Leistung wird.
:)
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Durchbeißerin hat geschrieben:Gar nicht? :haeh:
Laut Badebild mit Sixpack schon
12.05.2007 / 12.05.2012 / 09.04.2013 / 27.05.2017
...an Tagen wie diesen, wünscht man sich Unendlichkeit
An Tagen wie diesen, haben wir noch ewig Zeit
In dieser Nacht der Nächte, die uns soviel verspricht
Erleben wir das Beste, kein Ende ist in Sicht
(Toten Hosen)
__________________________________________

BIG 25 Berlin 2015 HM 2:14:xx

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Hallo Leute!

Vielen Dank für eure zahlreichen Tipps!

Als Feedback werde ich es mal mit folgenden Dingen probieren. Wenn alles gut läuft, ist bis zum MRT in einem Monat ja schon das Problem weg? :P Wäre sehr toll!

- Krafttraining und Stärkung der Haltemuskulatur (inkl. umliegende Muskulatur, Brustmuskeln etc.)
- Dehnübungen für den Nacken vor dem Laufen einbauen (5-10min)
- Beobachtung des Laufstils selbst und von jmd anderem (zwar bereits gemacht, aber nochmals schadet nie)
5.000m: 16:46 (2016)
10 km: 34:20 (2016)
21,1 km: 1:14:31 (2016)

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Durchbeißerin hat geschrieben:Gar nicht? :haeh:
Leider derzeit. :frown: Hab ich den Kopf halbwegs aufrecht, kommt nach ein paar Sekunden das Kribbeln in den Arm, etwas weiter den Kopf hoch (wenige Millimeter), folgt heftiger Schmerz im Trapezmuskel und im Arm. Linderung bringt nur wieder den Kopf nach unten zu nehmen. Das ist egal, ob ich sitze, gehe oder renne. Dok meint, das gibt sich mit der Zeit. Ist kein "richtiger" Vorfall, aber schon ne Vorwölbung zweier Bandscheiben :frown:

Gruss Tommi
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Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

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*igitt* das ist wirklich alles andere als schön... ich hatte vergangenes Jahr einen Lauf, nach dem es plötzlich heftig knackte im Nacken und ich war tagelang steif danach vor Schmerzen. Was machst du für Übungen - oder hattest du das schon beschrieben und ich war wieder mal zu dönsig, ordentlich nachzulesen?

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Wie läufst du denn? (Ferse? Vorfuss? Körperachse?) Hast du schon mal einen Laufkurs besucht?

Ich hatte ein ähnliches Problem. Dachte immer die Bürotätigkeit wäre schuld, aber es war wohl auch das Laufen.
Durch eine Verbesserung des Laufstils hat sich auch diese Problem gelöst... etwas mehr Vorfuss statt Ferse, gerade Körperachse beim laufen leicht nach vorn gebeugt....
Auch das mit dem Kopf nach hinten kippen gehört dazu. Ziehe bewusst dein Kinn etwas an.

Eine Sache will ich noch los werden, die hier noch nicht genannt wurde: Ein guter Trick um sich beim Laufen entspannt zu halten ist den Mund offen zu lassen bzw die Zähne nicht aufeinander zu pressen. Viele machen diese unbewusst! Entspanne also deinen Kiefer, dann entspannt sich vieles andere gleich mit!

Viel Erfolg.
Oder ist vllt schon ne Besserung eingetreten?

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MarkyMcFly hat geschrieben:Wie läufst du denn? (Ferse? Vorfuss? Körperachse?) Hast du schon mal einen Laufkurs besucht?
Ich habe letztes Jahr, als ich noch mit Knieproblemen zu kämpfen hatte, eine Laufband Analyse durchführen lassen, um zu sehen, woher die Probleme herkommen. Mittlerweile habe ich die Knieprobleme gar nicht mehr, die sind nach wenigen Wochen weg gewesen. Damals wurde mir ein super Laufstil attestiert, zumindest von dem, was ich beeinflussen konnte. Lediglich einseitig mit dem Becken bin ich ein wenig eingekippt, das hatte aber keine Auswirkungen auf Rücken/Nacken o.Ä, laufe ja schon über ein Jahrzehnt.
MarkyMcFly hat geschrieben: Oder ist vllt schon ne Besserung eingetreten?
Leider nein. MRT gab auch keine Erkenntnisse, es sei alles bestens. Heute ein 10er Wettkampf gelaufen und da hat es wieder richtig schön zugemacht um die HWS in der zweiten Hälfte.

Das einzige was zumindest ansatzweise den Schmerz für eine Zeit unterbinden kann sind Tape-Bänder entlang der HWS zum Nacken hoch. Aber das ist ja auch eben nicht zur Ursachenbekämpfung, sondern nur, um dem Schmerz rauszuzögern.

Bin grad selbst ein wenig ratlos, was jetzt als nächste Schritte statt finden sollen. Chiro, Osteo, Ortho, Radiologie alles schon durch. Nächster Anlauf ist jetzt mal ein Sportmed angedacht.

Auch wäre es ein Versuch wert, mal den langen Lauf vorab ein Schmerzmittel zu nehmen, um zu sehen, ob dann die Schmerzen ausbleiben. um zumindest einschätzen zu können, ob das dann den Schmerz unterbindet. Hab zwar keine Ahnung, ob man dann damit die Ursache eingrenzen kann, aber vlt weiß ja jemand hier aus dem Forum was oder hat eine Idee?
5.000m: 16:46 (2016)
10 km: 34:20 (2016)
21,1 km: 1:14:31 (2016)

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Vll sind die Ursachen auch nicht beim Laufen direkt zu suchen, sondern treten hier erst zu Tage. betrachte daher auch andere Dinge wie zB die Sitzhaltung. Diese kann man auch gut von einem Physio oder Osteopathen mal beurteilen lassen. Auch hier gilt wie beim Laufen: Den Kopf nicht in den Nacken kippen lassen. gerade sitzen und das Kinn als Hilfestellung bewusst etwas anziehen.

Ansonsten such dir nochmal Dehn- und Mobilitätsübungen aus dem Internet raus oder noch besser lass dir welche zeigen. Damit machst du auf jeden Fall nichts verkehrt!

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Ich würde mit Core Stability anfangen (verschiedene Planks), 3-4 Mal/Woche 3-5 Sätze von Anfangs 30'' jede Stellung halten, dann 45'' und bis 60'' oder mehr wenn du etwas geübt wirst. Damit wird sich deine Körperhaltung verbessern, in dem die Rumpf- Rücken- und Bauchmuskulatur verstärkt wird.

5 Plank-Übungen für eine starke Mitte » WomensHealth.de

Ganz einfach so die klassischen Planks:

Classic Plank:
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Full plank: das selbe nur mit gestreckten Armen.




Side plank:
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zb so ein Programm 3-5 Sätze:
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Und Variationen:
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LG
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