Banner

Komplettsperrung wegen Rentnern

51
Titania_1987 hat geschrieben:Dann gib doch mal eine praktischen Ansatz, wie Läufer auf Bürgersteigen, wenn sie auf Passanten vor ihnen stoßen (egal, ob frontal oder von hinten), die Situation rücksichtsvoll meistern können.
Ganz einfach: vorausschauen!

Wenn wir unsere Kinder in Berlin besuchen, laufe ich immer an den größeren Straßen entlang. (Da ist es einfacher, den Weg zu merken.) Natürlich sind da meistens etliche unterwegs. Da gucke ich eben so 5 - 10 m voraus, um die Lücke zu sehen. So erkenne ich auch immer frühzeitig, wenn jemand eine Ausweichbewegung macht. Im schlimmsten Fall muss ich halt mal kurzfristig abbremsen. Wenn ich da jedesmal von hinten rufen sollte, wäre ich nur am Rumkrakeelen.

Ein solches Laufen erfordert allerdings Voraussicht und eine gewisse Körperbeherrschung, um - wenn erforderlich - ausweichen zu können. Genauso mache ich es auch, wenn ich in einer unbekannten Stadt bin, und habe da noch immer ordentlich meine Laufrunde absolvieren können - bei einem Durchtschnittstempo so um die 5:30 herum.

Das einzige Ärgernis, dem man damit nicht begegnen kann, ist, wenn Autofahrer aus Einfahrten oder Parkplätzen voll auf den Bürgersteig fahren, am besten noch 1/2 m in die Straße hineinragend. Wenige fahren wieder ein Stück zurück, die meisten glotzen einfach nur dämlich, wenn ich eine verärgerte Handbewegung mache und auf die Straße ausweiche. Bei diesen Bürgersteigblockierern ist übrigens jedes Alter vertreten, von der jungen Frau bis zum gesetzten Herrn.

Bernd
Rentner, 66
Das Remake
Infos zum Laufen und Vereinsgedöns gibt's auf www.sgnh.de

52
Ich schau ja voraus und in 8 von 10 Fällen gibt es auch die Lücke. Ich bremse da auch ab, lauf auch ein paar Meter langsamer hinterher, wenn ich sehe, gleich gibt es Platz zum Überholen. Aber in den anderen zwei Fällen gibt es die Lücke halt nicht. Sei es, weil es eine Gruppe ist oder weil ein, zwei Personen sich tatsächlich so breit machen können. Da bitte ich dann schon, ob sie mir eine Lücke geben können.

Das bezieht sich übrigens nicht nur auf Rentner, sondern allgemein auf die Mitmenschen. Rentner sind eher das geringste Problem. Die sind meistens schon so sensibel und umsichtig, dass sie einen von hinten hören und zur Seite treten (selbst, wenn genug Platz wäre).

Aber mal ganz ehrlich: Ihr müsst das doch auch erleben: Es gibt die Mitmenschen, die sehen, da kommt ein Läufer auf dich zu bzw. hören das und machen etwas Platz. Dann gibt es aber auch die, die das nicht wahrnehmen und keinen Millimeter zur Seite gehen, obwohl es physikalisch nicht möglich ist, dass wir passieren, ohne dass beide etwas zur Seite gehen.
PBs:
1km: 4:27.3 min (T, 08.17)
5km: 24:25 min (07.17)
10 km: 49:46 min (07.17)
15km: 1:20:xx h (09.17)
HM 01:53:xx h (09.17)

T = Im Training aufgestellte PB

53
Titania_1987 hat geschrieben:... Dann gibt es aber auch die, die das nicht wahrnehmen und keinen Millimeter zur Seite gehen, obwohl es physikalisch nicht möglich ist, dass wir passieren, ohne dass beide etwas zur Seite gehen.
Naja, unmöglich, sagen wir mal sehr unwahrscheinlich, es gibt ja schließlich noch den Tunneleffekt. :prof:
2022: erledigt: G1-Grüngürtel, Kölnpfad 100k, Burginsellauf Delmenhorst 24h Staffel(!), Mega Marsch Köln (63k) ... geplant: nix

54
Titania_1987 hat geschrieben:Dann gibt es aber auch die, die das nicht wahrnehmen und keinen Millimeter zur Seite gehen, obwohl es physikalisch nicht möglich ist, dass wir passieren, ohne dass beide etwas zur Seite gehen.
Fred128 hat geschrieben:Naja, unmöglich, sagen wir mal sehr unwahrscheinlich, es gibt ja schließlich noch den Tunneleffekt. :prof:
Ich wende in dem Fall immer den Verdrängungseffekt an. :D
Einfach durchrennen.

55
Titania_1987 hat geschrieben: Aber mal ganz ehrlich: Ihr müsst das doch auch erleben: Es gibt die Mitmenschen, die sehen, da kommt ein Läufer auf dich zu bzw. hören das und machen etwas Platz. Dann gibt es aber auch die, die das nicht wahrnehmen und keinen Millimeter zur Seite gehen, obwohl es physikalisch nicht möglich ist, dass wir passieren, ohne dass beide etwas zur Seite gehen.

Kennen tut das sicher jeder, kann immer wieder mal passieren. Man lebt halt nicht alleine. :zwinker5:
Jedoch kommt es auch immer darauf an, was man unter Platz machen versteht. Mir z.B reicht es, wenn man Platz macht kurz bevor ich an einem vorbei bin. ich kann auch die Situation soweit gut einschätzen, so das ich fast immer Platz haben um vorbei zu kommen. Bei meinem Mann ist es etwas anders, er hätte gern, dass man schon zig Meter vorher Platz macht, versucht aber auch selbst schon ewig vorher den richtigen Weg vorbei zu finden. Finde ich etwas arg unnötig. Er verhält sich auch auf leeren Feldstraßen so. Kaum ein Fahrrad in Gegenrichtung in Sicht, versucht er die richtig Wegseite zu finden und schimpft, wenn der Radfahrer, obwohl noch 500m entfernt, sich noch nicht richtig eingeordnet hat. Sehr unnötiger Stress und sich ärgern. Keep Cool, dann wird das schon :zwinker2:

Ich kann Bernd nur zustimmen, dass wirklich ärgerliche sind Ausfahrten und Leute, die dort mit dem PKW die Gehwege versperren.

56
Lilly* hat geschrieben:Ich wende in dem Fall immer den Verdrängungseffekt an. :D
Einfach durchrennen.
Rentnerkegeln :D
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

57
Mir reicht es auch, wenn unmittelbar vorab Platz gemacht wird, nur sollte irgendwie Platz geschaffen werden. Wenn Platz da ist, ist es mir auch egal.

Aber hier scheinen viele mit der Einstellung herumzulaufen: Nach mir die Sinnflut.

Erinnere mich da gerne an eine Gruppe, die vor mir war und ich rief mehrmals zu, bitte Platz zu machen. Als ich dann keinen Meter mehr hinter ihnen war, kamen sie auch auf die Idee, ich könnte sie meinen. Machten mir dann den Mittelweg frei, nur dass ihr Yorhshire Terrier dann nicht beim Leinenhalter bleiben wollte, sondern auf die andere Seite. War nicht schön... Anstatt sich aber zu entschuldigen, haben sie nur gelacht.

Oder die fünf Leute, die auf mich zukamen auf einem Weg. Rechts und links waren Sträucher. Da war kein Platz. Es hätte nur einen 10 Sekunden seinen Schritt verlangsamen müssen und ich wäre vorbeigekommen. Nicht einen Millimeter. Die schauten mich aber nur blöd an nach dem Motto "Kann sich nicht in Luft auflösen?".

Und über solche Situationen rede ich hier. Nicht über die, an denen ich sowieso vorbei laufen kann oder zur Seite treten.

Ich denke da grundsätzlich: Man ist nicht alleine und wenn jeder seinen Teil Aufmerksamkeit dazu steuert, klappt das schon.
PBs:
1km: 4:27.3 min (T, 08.17)
5km: 24:25 min (07.17)
10 km: 49:46 min (07.17)
15km: 1:20:xx h (09.17)
HM 01:53:xx h (09.17)

T = Im Training aufgestellte PB

58
Du lebst und läufst halt Mitten in einer Metropole, da kommt das sicher öfter vor. Das sind halt die Nachteile deines Laufreviers. Ich lebe fast schon ländlich, da kann ich solchen Situationen mit Schmunzeln begegnen, wenn sie denn mal vorkommen. Jedes Laufrevier hat nun mal seine Vor- und Nachteile. Wenn du direkt vor deine Haustür los laufen willst, musst du dich wohl oder übel damit arrangieren.

Natürlich wäre es schon, wenn jeder jeder Zeit aufmerksam wäre, aber wer ist das schon immer und ständig? Fußgänger sein ist halt nicht wie Autofahren. gerade von Touristen und größeren Gruppen würde ich so eine Aufmerksamkeit nicht erhoffen. Das fällt bei mir jedoch unter menschlich, da ich mit Sicherheit in ähnlichen Situationen auch nicht immer 100% Aufmerksam bin.

60
dicke_Wade hat geschrieben:Weiste noch die Walkerin am Schloß Charlottenburg? :hihi:

Gruss Tommi
Die Walkergruppe. Und genau darauf spielte ich an. :D

Masse x Beschleunigung = Rentnerverdrängung

62
bannh hat geschrieben:Pfefferspray gehört zur Pflichtausstattung eines Laufes.
Yep. Nicht alle Läufer sind ausreichend bewaffnet um sich zu wehren..

Streit endet mit Pfeffersprayattacke
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

63
Titania_1987 hat geschrieben: Und über solche Situationen rede ich hier. Nicht über die, an denen ich sowieso vorbei laufen kann oder zur Seite treten.
Wenn ich an viele Laufjahre zurück denke, dann fällt mir da eine einzige ein, wo's etwas schwieriger war. Das war, als mir direkt auf der Wettkampfstrecke beim Tempo von 4 min/km oder 15 km/h die ins Stadion strömenden Zuschauer eines Bundesligaspiels entgegen kamen (siehe hier).

Da war es WIRKLICH eng. Und selbst da lief's, ohne dass ich das Tempo zu sehr drosseln musste. Trainingsläufe, auch bei gefülltem Bürgersteig, sind harmlos.

Bernd
Das Remake
Infos zum Laufen und Vereinsgedöns gibt's auf www.sgnh.de

64
Ich denke, es kommt drauf an, wo ich laufe.

Catch sagte ja schon: Metropole / Land sind ein Unterschied. Und Metropole / Metropole ebenso.

Was ich hier schreibe, erlebe ich eigentlich nur bei mir in der Heimatstadt. Wenn ich aber in Budapest laufe (= 2./3. Zuhause), habe ich diese Probleme nicht. Dabei passiere ich bei fast jedem Lauf die Kettenbrücke (enges Teil, viele Touristen), das Parlament, laufe an der Basilika entlang. Nie diese Probleme gehabt. Nicht einmal. Auch als ich kürzlich in Hamburg an der Alster lief, kein Problem. Die Leute scheinen dort ein ganz anderes Bewusstsein zu haben. Auch bei einem Lauf in einer kanadischen Küstenstadt, am Hafen entlang (Touristenhotspot), null Probleme. Spaziergänger, Touristen, Fahrradfahrer, Hunde, Läufer - wir kamen alle miteinander aus.

Vielleicht ist es wirklich lokal bedingt.
PBs:
1km: 4:27.3 min (T, 08.17)
5km: 24:25 min (07.17)
10 km: 49:46 min (07.17)
15km: 1:20:xx h (09.17)
HM 01:53:xx h (09.17)

T = Im Training aufgestellte PB

65
Ich laufe nur im Wald, durfte hier aber auch schon einigen Eskalation beiwohnen. Kleinere Wortgefechte gibt es jeden Monat, bei aggressiven Hunden wird es dann allerdings schwieriger, da in diesen Fällen natürlich auch der Halter aggressiv ist und man ausloten muss, wie unzurechnungsfähig beide sind, als dass sie notfalls nicht ihre ganze Existenz bei einer Streitigkeit opfern würden.

66
Erinnere mich da gerne an eine Gruppe, die vor mir war und ich rief mehrmals zu, bitte Platz zu machen. Als ich dann keinen Meter mehr hinter ihnen war, kamen sie auch auf die Idee, ich könnte sie meinen. Machten mir dann den Mittelweg frei, nur dass ihr Yorhshire Terrier dann nicht beim Leinenhalter bleiben wollte, sondern auf die andere Seite. War nicht schön...


Stelle mir das gerade Bildlich vor, ein Läufer (eine Läuferin) die laut rufend von hinten auf eine Gruppe Fußgänger aufläuft 😂

Würde ich nie auf die Idee kommen?!?

Evtl. Schon mal an einen Meinungsverstärker gedacht (z.b. ein Megaphon)?

68
2fast2furious09 hat geschrieben:

Stelle mir das gerade Bildlich vor, ein Läufer (eine Läuferin) die laut rufend von hinten auf eine Gruppe Fußgänger aufläuft 

Würde ich nie auf die Idee kommen?!?

Evtl. Schon mal an einen Meinungsverstärker gedacht (z.b. ein Megaphon)?
Anstatt doofer Sprüche und Häme, warte ich immer noch auf Gegenvorschläge von dir, wie man rücksichtsvoller solche Situationen meistert.

Depparte Sprüche kann jeder...
PBs:
1km: 4:27.3 min (T, 08.17)
5km: 24:25 min (07.17)
10 km: 49:46 min (07.17)
15km: 1:20:xx h (09.17)
HM 01:53:xx h (09.17)

T = Im Training aufgestellte PB

69
burny hat geschrieben:Trainingsläufe, auch bei gefülltem Bürgersteig, sind harmlos.
Wir sind in der Vorweihnachtszeit den Kuhdamm hinunter gelaufen, an der Gedächtniskirchen vorbei etc. DAS waren volle Bürgersteige, da hatten die Bürger nicht einmal die Chance, aus dem Weg zu gehen, wenn wir gerufen hätten :D Bestes Training für nen Massenstart beim Marathon, wenn sich zu viele Walker zu weit vorne einsortiert haben. :D
bannh hat geschrieben:Ich laufe nur im Wald, durfte hier aber auch schon einigen Eskalation beiwohnen. Kleinere Wortgefechte gibt es jeden Monat, bei aggressiven Hunden wird es dann allerdings schwieriger, da in diesen Fällen natürlich auch der Halter aggressiv ist und man ausloten muss, wie unzurechnungsfähig beide sind, als dass sie notfalls nicht ihre ganze Existenz bei einer Streitigkeit opfern würden.
Junge, Junge! Was du so absonderst! :wegroll:

Gruss Tommi
Bild


Bild


Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

71
Lustiges Thema :D

Ich kann Titania eigentlich nur zustimmen. Passiert zwar nicht häufig, aber wenns mal passiert kanns ganz schön nerven. Ich muss aber sagen, dass in meinem "Revier" die meisten auf freundliche Zurufe reagieren. Zwecks Hunde nehm ich auch schon mal die Hürde über die Leine. In meiner nunmehr fast 3 jährigen Läuferkarriere ist mir nur folgende Begegnung in Erinnerung geblieben:
Gehsteig, ca. 3m breit, rechts ein Zaun, links geparkte Autos, also kein Ausweichen möglich. Eine Familie, bestehend aus 2 Erwachsenen und einem Kind (ca. 12 Jahre) kommen mir, natürlich den ganzen Gehsteig einnehmend, entgegen. Da wir uns schon von weitem im Blickfeld hatten war ich mir sicher, dass einer der 3 rechtzeitig ausweichen wurde. Als der Abstand auf die letzten Meter schrumpfte, mich die Familie eindeutig registrierte und es noch immer nicht den Eindruck machte als würde mir jemand platz machen bin ich dann einfach direkt auf das Kind zugelaufen. Die Eltern kamen dann doch noch auf die Idee ihren Sprössling auf die Seite zu ziehen. :nick:
Bei Jugendlichen die meinen mich ignorieren zu müssen lauf ich auch immer einfach auf eine (wenn auch manchmal zu kleine) Lücke zu und durch.

Als ich noch am Land gelebt habe hätte ich mich da aber auch anders verhalten. In der Stadt, besonders wenn man mit öffentlichen Verkehrsmittel unterwegs ist, lernt man halt sich seinen Platz zu nehmen. Teilweise ist bei uns das Aussteigen aus der Straßenbahn nicht mehr möglich, weil sich ein Rudel Kinder um die Tür scharrt, weil natürlich jeder zuerst hinein will. Da gibt's 2 Möglichkeiten: Stehen bleiben und sagen: "Wenn ich nicht raus kann, könnt ihr nicht rein" Funktioniert aber meist nicht, weil natürlich jedes Kind denkt "die anderen sollen platz machen. Typisch Massenpsychologie....
Oder
einfach durch. Ich achte natürlich darauf keinem Kind weh zu tun, aber immerhin bin ich groß genug um die Zwerge auf die Seite zu schieben.

Mit Rentnern hatte ich noch nie ein Problem. Erfahrungsgemäß machen die Platz (wenn sie mich sehen). Kann es nicht vl. sein, dass die dich nicht rufen hören?

73
Ladyinpink hat geschrieben: Bei Jugendlichen die meinen mich ignorieren zu müssen lauf ich auch immer einfach auf eine (wenn auch manchmal zu kleine) Lücke zu und durch.
Kann ich leider nicht empfehlen. Es gibt (durchgeknallte) Typen, die lassen da mal das Bein stehen um zu zeigen, wer Herr im Hause ist

LG Bonno

74
FasterRoadRacer hat geschrieben:Ich ruf immer: Weg da, ich zahl schliesslich auch eure Rente.
Hm. Interessant. Ich hab eher das Problem, daß ich meine Sprüche gar nicht an den Mann bzw. die Frau gebracht kriege. Weil die nämlich mitten auf dem schmalen Weg vor mir herjoggen und wegen der Stöpsel im Ohr ringsum nichts mitkriegen. Leider wird das mit der Zeit nicht besser. Denn in 20 Jahren, da sind diese Typen dann 50 und kriegen auch ohne Ohrenstöpsel nichts mehr mit.

75
Bei meinem letzten Waldlauf trug sich folgendes zu: auf einem schmalen Waldweg kamen mir zwei Nordic Walkerinnen entgegen. Als sie mich sahen, schalteten sie von parallel auf seriell um, um mich vorbeizulassen. Also alles gut. Ich laufe vorbei und bekomme noch ein schnippisches "gern geschehen" hinterher. Mal ehrlich, muss man sich für eine Selbstverständlichkeit bedanken? Als Radfahrer bedanke ich mich teilweise schon, wenn man mir NICHT meine Vorfahrt nimmt, obwohl ich gerade etwas langsamer unterwegs bin, aber dafür, den Weg nicht komplett für sich einzunehmen?

77
aghamemnun hat geschrieben:Leider wird das mit der Zeit nicht besser. Denn in 20 Jahren, da sind diese Typen dann 50 und kriegen auch ohne Ohrenstöpsel nichts mehr mit.
Ja und nein. Dank Cochlea-Implantaten werden die auch in 20 Jahren noch hören, aber vermutlich lassen sie sich dann die Musik direkt über den Hörnerv einspielen und es ändert sich wieder nichts...

78
Zak_McKracken hat geschrieben: . Mal ehrlich, muss man sich für eine Selbstverständlichkeit bedanken
mal ehrlich:
man bricht sich doch keinen Zacken aus der Krone wenn man im vorbeilaufen ein Danke sagt,
vll auch gerade deshalb weil autom. Auweichen nicht mehr unbedingt selbstverständlich ist.
Wer seine Luft gerade zum schnaufen braucht hebt eben kurz die Hand ... es kann so einfach sein.....

79
Bin ich noch normal?
Ich laufe seit ungefähr 30 Jahren durch Wald, Feld und Stadt und hatte noch keine Probleme mit Rentnern, Nordic Walkern, Bikern, Hunden oder sonstigen Tieren-was mache ich nur falsch?

80
Koppentraun hat geschrieben:-was mache ich nur falsch?
Man kann potentiellen Probleme auch vorausschauend (ängstlich) aus dem Weg gehen (laufen). Das ist nicht falsch, aber anstrengend :D
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

81
binoho hat geschrieben:mal ehrlich:
man bricht sich doch keinen Zacken aus der Krone wenn man im vorbeilaufen ein Danke sagt,
vll auch gerade deshalb weil autom. Auweichen nicht mehr unbedingt selbstverständlich ist.
Wer seine Luft gerade zum schnaufen braucht hebt eben kurz die Hand ... es kann so einfach sein.....
Ich sag grundsätzlich Danke zu allen, die stehen bleiben oder hebe halt dankend die Hand. Ich glaub – in meiner jugendlichen Naivität –, es macht die Welt zu einem besseren Ort.
PBs:
1km: 4:27.3 min (T, 08.17)
5km: 24:25 min (07.17)
10 km: 49:46 min (07.17)
15km: 1:20:xx h (09.17)
HM 01:53:xx h (09.17)

T = Im Training aufgestellte PB

82
binoho hat geschrieben:mal ehrlich:
man bricht sich doch keinen Zacken aus der Krone wenn man im vorbeilaufen ein Danke sagt,
Mache ich auch oft genug. In dem konkreten Fall u.a. deshalb nicht, weil ich auf dem letzten Kilometer eines flotten Laufs und an einer ziemlichen Steigung unterwegs und deshalb tatsächlich ziemlich atemlos war. Dennoch empfinde ich weiterhin die spitze Bemerkung als eine gewisse Frechheit, über die ich mich aber auch nicht groß geärgert, sondern vor allem gewundert habe.

83
Zak_McKracken hat geschrieben:... Dennoch empfinde ich weiterhin die spitze Bemerkung als eine gewisse Frechheit,...
Recht hast du.
Bei der nächsten Begegnung solltest du dich mit einem Roundhouse-Kick revanchieren.
Die beiden haben es verdient. :ironie:

- - -

Im Ernst:
Warum beschäftigst du dich überhaupt mit diesem Vorfall?
Danke deinem Schöpfer, dass du solche "Bemerkungen" nicht nötig hast und genieße deine Läufe.
:meinung:
.

84
Zak_McKracken hat geschrieben:Bei meinem letzten Waldlauf trug sich folgendes zu: auf einem schmalen Waldweg kamen mir zwei Nordic Walkerinnen entgegen. Als sie mich sahen, schalteten sie von parallel auf seriell um, um mich vorbeizulassen. Also alles gut. Ich laufe vorbei und bekomme noch ein schnippisches "gern geschehen" hinterher. Mal ehrlich, muss man sich für eine Selbstverständlichkeit bedanken? Als Radfahrer bedanke ich mich teilweise schon, wenn man mir NICHT meine Vorfahrt nimmt, obwohl ich gerade etwas langsamer unterwegs bin, aber dafür, den Weg nicht komplett für sich einzunehmen?
Da hast du dich bestimmt verhört, die haben "gern gesehen" gesagt, weil sie so erfreut über den Anblick waren ... danach kam noch hinterher "Bitte das nächste mal ohne Shirt!", aber da warst du schon weg ... :D
2022: erledigt: G1-Grüngürtel, Kölnpfad 100k, Burginsellauf Delmenhorst 24h Staffel(!), Mega Marsch Köln (63k) ... geplant: nix

85
Ich würde ich mich nicht unbedingt für Dinge bedanken, die bei gesundem Menschenverstand klar definiert sind. Die freche und unlogische Bemerkung der Dame, könnte z. B. damit ausgeglichen werden, ihr einen Stock zu entwenden und diesen einen Kilometer entfernt irgendwo in den Wald zu werfen.

Anderen Menschen Verhaltensweisen abzugewöhnen, die sie im Leben nicht benötigen, ist doch ein guter Zweck.

86
Fred128 hat geschrieben:Da hast du dich bestimmt verhört, die haben "gern gesehen" gesagt, weil sie so erfreut über den Anblick waren ... danach kam noch hinterher "Bitte das nächste mal ohne Shirt!", aber da warst du schon weg ... :D
Ich habe "Bitte das nächste Mal ohne Shorts" verstanden. :teufel:
PBs:
1km: 4:27.3 min (T, 08.17)
5km: 24:25 min (07.17)
10 km: 49:46 min (07.17)
15km: 1:20:xx h (09.17)
HM 01:53:xx h (09.17)

T = Im Training aufgestellte PB

87
Ich hatte gerade den umgekehrten Fall:

Ich auf einem schmalen als Rad/Fußweg ausgeschildertem Weg mit dem Rad unterwegs, vor mir ein Läufer, der sich umdreht, sich dann unfassbar schmal macht und auf dem schmalen Grasstreifen direkt am Elektrozaun weiterläuft. Da die Engstelle eh 25m weiter zuende ist, rufe ich ihm zu: "Alles OK, ich bleibe hinter ihnen" - Keine Reaktion - Nochmal gerufen - immer noch nix. Tja, dann sehe ich die Stöpsel in seinem Ohr - Also dann doch vorbeigequetscht damit er endlich wieder vernünftig laufen kann....
Runalyze-Profil
Mein Lauftagebuch "Ausgerechnet ich laufe"
PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)

88
bannh hat geschrieben:Die freche und unlogische Bemerkung der Dame, könnte z. B. damit ausgeglichen werden, ihr einen Stock zu entwenden und diesen einen Kilometer entfernt irgendwo in den Wald zu werfen.
Ach komm, Du hast doch immer Pfefferspray dabei. Wenn schon, denn schon.....
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

89
Zak_McKracken hat geschrieben:Bei meinem letzten Waldlauf trug sich folgendes zu: auf einem schmalen Waldweg kamen mir zwei Nordic Walkerinnen entgegen. Als sie mich sahen, schalteten sie von parallel auf seriell um, um mich vorbeizulassen. Also alles gut. Ich laufe vorbei und bekomme noch ein schnippisches "gern geschehen" hinterher. Mal ehrlich, muss man sich für eine Selbstverständlichkeit bedanken? Als Radfahrer bedanke ich mich teilweise schon, wenn man mir NICHT meine Vorfahrt nimmt, obwohl ich gerade etwas langsamer unterwegs bin, aber dafür, den Weg nicht komplett für sich einzunehmen?
Also, ich kann so eine schnippische Antwort schon verstehen.
Ich bin nicht die Nordic Walkerin gewesen, aber ich gebe offen zu, ich hätte sie sein können. Wenn man ein umsichtiger, höflicher Mensch ist, aber öfter unhöflichen, nicht umsichtigen Menschen begegnet, ist man manchmal genervt. Und manchmal fragt man sich, ob man überhaupt noch umsichtig und höflich sein sollte. Mir kann in solchen Situationen dann durchaus passieren, dass ich so eine schnippische Bemerkung mache, um jemanden drauf hinzuweisen. Meist passiert mir das im Aufzug, auf dem Weg ins Büro. Ich empfinde es als Höflichkeit, "Guten Tag" beim Einsteigen oder "Tschüss, schönen Tag noch" beim Aussteigen zu sagen. Manche Personen steigen aber ein und aus, ohne auch nur einen Ton zu sagen. Das empfinde ich als unhöflich und unangebracht. Und da werfe ich oftmals ein extra lautes "IHNEN AUCH EINEN SCHÖNEN TAG!!!" hinterher. :D

Und zur Frage, ob man zu Selbstverständlichkeiten Danke sagen muss: Muss man nicht. Aber es wäre eben höflich! Höflichkeit ist eben nicht die Defintion "in notwendigen Situationen danke zu sagen" sondern ist eine "rücksichtsvolle Verhaltensweise, die dem Gegenüber Respekt ausdrückt" - und die sich an gesellschaftliche Normen anlehnt. Und ich verweigere mich im Alltag oftmals dagegen, dass solche "Nettigkeiten" immer weiter verfallen und das ein unhöfliches Verhalten Einzug hält und kommentarlos hingenommen wird. Und ich gebe zu, dass ich Menschen das dann hin und wieder spüren lasse, so wie diese Nordic Walkerin. :zwinker5:

Hat ja auch einen positiv verstärkenden Effekt. Wenn jemand immer umsichtig den Joggern Platz macht und stets ein freundliches Danke erhält, der spürt, dass sein Verhalten gewünscht und dem Gegenüber nicht egal ist. Wer immer umsichtig Platz macht und niemals eine Reaktion erhält, wird dieses Verhalten vielleicht irgendwann einstellen, weil er denkt, es ist nicht wichtig und wird sowieso nicht gesehen/bemerkt.

90
Sehe ich wie Lilly.

Bei mir kommt auch schon mal vor, dass ich recht ironisch "Danke" sage, wenn Leute fast den ganze Weg vereinnahmen. Sie versuchen dann zwar im letzten Moment noch Platz zu machen, da bin ich jedoch schon vorbei.

92
Lilly* hat geschrieben:Also, ich kann so eine schnippische Antwort schon verstehen.
Ich nicht. Aber ich bin ja auch kein gebürtiger Rheinländer.

Die Leute hier sind oft entsetzlich behäbig, und auf die banalsten Selbstverständlichkeiten bilden sie sich wer weiß was ein. OK, der geschilderte Vorfall spielte anscheinend in Berlin - das zeigt halt, daß die Preußen das auch können. Aber bleiben wir ruhig noch ein bißchen hier vor Ort:

Ich verstehe diejenigen, die es nervt, wenn jemand durch derartige schnippische Bemerkungen zu verstehen gibt, daß er sein Verhalten nicht etwa als selbstverständlich empfindet (was es ja nun einmal ist), sondern als ganz besonders huldvoll. Dem entgegenkommenden Läufer wird damit zu verstehen gegeben, daß er eigentlich ein Störenfried ist, daß man aber heute gut aufgelegt ist und ihn deshalb gnädigerweise gewähren läßt. Auf solche Leute kann ich wirklich bequem verzichten.

Das bedeutet nicht, daß ich solchen Leuten prinzipiell sage, was ich von ihnen halte. Eher rufe ich dann irgendetwas wie "Küß d' Hand". Was, wie ganz alte Österreicher wissen, auch mal sowas wie "Danke" bedeutete und heute vielleicht gewissen eingebildeten Heiligen gegenüber eine Art ironischer Unterwürfigkeit zum Ausdruck bringen mag. Wobei - Ironie ist etwas, das hier in der Gegend normalerweise auch nicht verstanden wird.

93
Lilly* hat geschrieben:Also, ich kann so eine schnippische Antwort schon verstehen.
Ich bin nicht die Nordic Walkerin gewesen, aber ich gebe offen zu, ich hätte sie sein können. Wenn man ein umsichtiger, höflicher Mensch ist, aber öfter unhöflichen, nicht umsichtigen Menschen begegnet, ist man manchmal genervt. Und manchmal fragt man sich, ob man überhaupt noch umsichtig und höflich sein sollte. Mir kann in solchen Situationen dann durchaus passieren, dass ich so eine schnippische Bemerkung mache, um jemanden drauf hinzuweisen. Meist passiert mir das im Aufzug, auf dem Weg ins Büro. Ich empfinde es als Höflichkeit, "Guten Tag" beim Einsteigen oder "Tschüss, schönen Tag noch" beim Aussteigen zu sagen. Manche Personen steigen aber ein und aus, ohne auch nur einen Ton zu sagen. Das empfinde ich als unhöflich und unangebracht. Und da werfe ich oftmals ein extra lautes "IHNEN AUCH EINEN SCHÖNEN TAG!!!" hinterher. :D

Und zur Frage, ob man zu Selbstverständlichkeiten Danke sagen muss: Muss man nicht. Aber es wäre eben höflich! Höflichkeit ist eben nicht die Defintion "in notwendigen Situationen danke zu sagen" sondern ist eine "rücksichtsvolle Verhaltensweise, die dem Gegenüber Respekt ausdrückt" - und die sich an gesellschaftliche Normen anlehnt. Und ich verweigere mich im Alltag oftmals dagegen, dass solche "Nettigkeiten" immer weiter verfallen und das ein unhöfliches Verhalten Einzug hält und kommentarlos hingenommen wird. Und ich gebe zu, dass ich Menschen das dann hin und wieder spüren lasse, so wie diese Nordic Walkerin. :zwinker5:

Hat ja auch einen positiv verstärkenden Effekt. Wenn jemand immer umsichtig den Joggern Platz macht und stets ein freundliches Danke erhält, der spürt, dass sein Verhalten gewünscht und dem Gegenüber nicht egal ist. Wer immer umsichtig Platz macht und niemals eine Reaktion erhält, wird dieses Verhalten vielleicht irgendwann einstellen, weil er denkt, es ist nicht wichtig und wird sowieso nicht gesehen/bemerkt.
Ja, allerdings wieder ein Äpfel-Birnen-Vergleich, der die freche Bemerkung der Dame nicht legitimiert.

Es ist ein Unterrschied, jemanden einen guten Morgen zu wünschen oder die Weghälfte des Gegenüber nicht zu blockieren.

94
aghamemnun hat geschrieben:Ich nicht. Aber ich bin ja auch kein gebürtiger Rheinländer.
Ich auch nicht. Ich bin gebürtige Westfälin. Das erklärts dann wohl. :D
aghamemnun hat geschrieben:OK, der geschilderte Vorfall spielte anscheinend in Berlin
Uppsi. Eine Berliner Nordic-Walkerin? Könnte die sein, die ich mal stur umgerannt hab. Vielleicht geht sie seitdem brav zur Seite und vielleicht ist sie seitdem Läufern nicht mehr wohlgesonnen. :D
aghamemnun hat geschrieben:Ich verstehe diejenigen, die es nervt, wenn jemand durch derartige schnippische Bemerkungen zu verstehen gibt, daß er sein Verhalten nicht etwa als selbstverständlich empfindet.
Und das verstehe ich auch. Mal angenommen, jemand grüßt sonst im Aufzug auch immer freundlich, aber just an dem Tag ist derjenige grad tief in Gedanken bei z.B. einer Präsentation, die er an dem Tag halten soll. Und dann wird er gleich schnippisch angemacht. Man ist ja nicht immer "perfekt" und dann gleich schnippisch zurecht gewiesen zu werden, kann auch auf den Geist gehen, bzw. muss nicht sein. Ich bin auch nicht die sauertöpfische Person, die den ganzen Tag Leute zurecht weist. Aber manchmal wird es auch mir zuviel und dann kann ich einen kleinen Seitenhieb raushauen.
Und klar muss dies auch nicht immer auf die schnippische Art geschehen, sondern kann auch mit Augenzwinkern oder einem lockeren, charmanten Spruch geschehen - das ist allerdings situationsbedingt.
Und manchmal bin auch die Person, die selber einen schnippischen Spruch kassiert. Weil auch ich nicht immer perfekt bin. Dann könnte ich genervt sein, weil ich ja sonst umsichtig bin und man mir bei einer "Verfehlung" nicht gleich doof kommen müsste, aber ich nehme es dann als Anlass, mich wieder "auf die Spur zu bringen", als Hinweis darauf, wieder achtsamer zu sein.

Aber unterm Strich finde ich das höfliche Bedanken für "eigentlich" selbstverständliche Dinge einfach sinnvoll und gut.

95
bannh hat geschrieben:Ich würde ich mich nicht unbedingt für Dinge bedanken, die bei gesundem Menschenverstand klar definiert sind. Die freche und unlogische Bemerkung der Dame, könnte z. B. damit ausgeglichen werden, ihr einen Stock zu entwenden und diesen einen Kilometer entfernt irgendwo in den Wald zu werfen.

Anderen Menschen Verhaltensweisen abzugewöhnen, die sie im Leben nicht benötigen, ist doch ein guter Zweck.
Das ist seit langem der dümmste Beitrag, den ich gelesen habe, und zwar in doppelter Hinsicht.
Zum einen teile ich Lillys und anderer Einschätzungen, dass Höflichkeit und ein verbal oder nonverbal geäußertes "Danke" keinem weh tut und Menschen füreinander öffnet. Zum anderen sei in Erinnerung gerufen, dass hier jemand etwas aus seiner ureigenen Sicht geschildert hat. Wie aus so etwas dann eine Bemerkung werden kann, als wäre man selbst dabei gewesen, kann ich nicht nachvollziehen. Audiatur et altera pars, wie schon der alte Römer treffend bemerkte.
bannh hat geschrieben:Die ganze Problematik der Ungewissheit wurde z. B. hier mit "Tit for Tat" gelöst:

https://de.wikipedia.org/wiki/Gefangenendilemma
Das zeigt nur, dass du das eine genauso wenig wie das andere verstanden hast.
aghamemnun hat geschrieben: Die Leute hier sind oft entsetzlich behäbig, und auf die banalsten Selbstverständlichkeiten bilden sie sich wer weiß was ein.
Agha, von dir hätte ich ein wenig mehr Distanz und objektive Beurteilung erwartet. Wenigstens wirst du die Anspielung oben verstehen.

Das Ideal kann doch wohl nicht der ungehobelte Rüpel sein, der wie ein Bulldozer durch die (Menschen-)Landschaft walzt - auch wenn es erschreckende Beispiele an höchster Stelle gibt.
Koppentraun hat geschrieben:Bin ich noch normal?
Ich laufe seit ungefähr 30 Jahren durch Wald, Feld und Stadt und hatte noch keine Probleme mit Rentnern, Nordic Walkern, Bikern, Hunden oder sonstigen Tieren-was mache ich nur falsch?
Das denke ich mir öfter auch. Vielleicht liegt's halt einfach nur daran, wie man selbst auf andere zugeht. Der Volksmund schildert treffend, welchen Weg zurück der Schall nimmt, wenn er in's dichte Gehölz trifft.

Bernd
Das Remake
Infos zum Laufen und Vereinsgedöns gibt's auf www.sgnh.de

96
burny hat geschrieben:Agha, von dir hätte ich ein wenig mehr Distanz und objektive Beurteilung erwartet.
Keine Sorge. Zu den geschilderten Leuten habe ich ein ziemlich distanziertes Verhältnis. Aber objektive Beurteilung darfst Du von niemandem erwarten. Sowas ist eine contradictio in adiecto.

97
Es stimmt aber leider schon, dass doch mehr als genug Menschen mittlerweile für Selbstverständlichkeiten Dank oder Lob erwarten und dann eingeschnappt sind, wenn es ausbleibt.

Schlimmer jedoch finde ich eben jene, die keine Rücksicht auf ihre Mitmenschen nehmen und dann - wenn sie auf ihr Fehlverhalten hingewiesen werden - auch noch patzig reagieren.

Natürlich tut niemandem ein "Danke" weh und in den meisten Situationen bedankt man sich ja auch für Selbstverständlichkeiten, schon alleine der Situation wegen.
Wenn jemand aber explizit ein "Danke" für eine Selbstverständlichkeit einfordert, möglicherweise noch dazu in unangemessener Art und Weise, kann ich eine "Zurechtweisung" durchaus nachvollziehen. Ignorieren ist aber i.d.R. die einfachere und sinnvollerer Lösung.

Ich muss in jeder Situation einschätzen können ob ich andere - die sich korrekt verhalten - behindere oder gefährde und entsprechend reagieren können. Gleiches kann man auch von seinen Mitmenschen erwarten.
Klar ist bei z.B. älteren Personen die Bereitschaft, mehr von seinem "Recht" abzutreten, größer, zumindest bei mir aber es hängt auch von der Situation ab.

Beispiel: Ich fahre mit dem Fahrrad auf einem Feldweg. 3 ältere Personen kommen entgegen und blockieren den kompletten Weg. Sie schauen mich an und laufen erstmal einfach weiter. Ich fahre äußerst rechts und klingele etwa 100m im Voraus einmal. Sie schauen auf und laufen wieder einfach weiter. Ich muss dann am Ende tatsächlich ins Feld ausweichen.
So eine Situation kann ich nicht an schlechten Tagen nicht ignorieren. Da geige ich den betroffenen Personen auch mal (sachlich) die Meinung.

Gleiche Situation. Ich nähere mich von hinten, klingele, die Personen machen den Weg frei, ich danke, obwohl ich die Pflicht der Wegsicherung nach hinten primär bei den Fußgängern sehe.

Vorsätzliche Tätlichkeiten gehen natürlich gar nicht, wobei ich auch schon einen Halbstarken einfach umgerannt habe, weil er meinte vor seiner Freundin den Toughen markieren zu wollen und immer weiter auf meine Spur gelaufen ist, obwohl er mich gesehen hat.

Es ist also wie vieles im Leben situationsbedingt. Freundlichkeit und Respekt ist das A und O, aber man muss sich auch nicht alles kommentarlos gefallen lassen.

99
MikeStar hat geschrieben:Gleiche Situation. Ich nähere mich von hinten, klingele, die Personen machen den Weg frei, ich danke, obwohl ich die Pflicht der Wegsicherung nach hinten primär bei den Fußgängern sehe.
Wie kommst Du denn auf den Trichter? Natürlich hat immer der Auffahrende auch aufzupassen!
Gruß vom NordicNeuling

100
NordicNeuling hat geschrieben:Wie kommst Du denn auf den Trichter? Natürlich hat immer der Auffahrende auch aufzupassen!
Deswegen schrieb ich "primär". Es gibt zwar keine explizite Verordnung, aber gegenseitige Rücksichtsnahme und Ableitung aus der STVO gebietet es schon, einen Weg so zu benutzen, dass man niemanden behindert oder gefährdet. Deswegen geht man entweder rechts und lässt links Platz für schnellere/Vorbeifahrende oder geht links um den Gegenverkehr zu sehen und mittig vorbeilassen zu können.
Dies sollte sich aus den Verkehrsregeln und dem gesunden Menschenverstand ableiten.

Geht man nebeneinander und blockiert den kompletten Weg so ist man zur Vermeidung möglicher Gefahren und Behinderungen durch sein Verhalten verpflichtet.

Als Auffahrender bin ich verpflichtet frühzeitig auf mich aufmerksam zu machen (Überholen per 1x Klingeln ankündigen) und den Fußgängern die Möglichkeit zu geben, gefahrlos Platz zu machen. Als Fußgänger bin ich verpflichtet dem Auffahrenden die Möglichkeit zu geben, gefahrlos vorbeifahren zu können.
Antworten

Zurück zu „Laufsport allgemein“