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Rhein-Ruhr-Halbmarathon 2017

Rhein-Ruhr-Halbmarathon 2017

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Hallo zusammen,

nachdem ich bisher nur Nutzniesser dieses Forums war und von den vielen Erfahrungen von erfahrenen Läufern profitieren durfte, möchte ich mich auch aktiv beteiligen und möchte von meinem Halbmarathon im Rahmen des 34. Rhein-Ruhr-Marathons berichten:

Es war nach Offenbach im Herbst letzten Jahres und dem Paderborner Osterlauf in diesem Jahr mein dritter Halbmarathon. Ich wollte gerne mal in meiner Geburtststadt und alten Heimat laufen und machte mich mit meiner Partnerin am Samstag von Langgöns in Hessen auf ins Ruhrgebiet.
Da ich eher die gemäßigteren bis kühleren Temperaturen bevorzuge, wurden die Wettervorhersagen der letzten Tage genauestens verfolgt - mit der Hoffnung, dass die Hitzewelle sich doch noch um einen Tag verschiebt. Am Samstagmorgen bei meiner kleinen Einlaufrunde war die Temperatur auch noch zu ertragen. Doch leider war es 24 Stunden später um einiges heisser.

Beim Start war es eigentlich noch ganz erträglich und die ersten Kilometer liefen auch ziemlich gut. Ich pendelte mich in den Zwischenzeiten meines Paderborn-HM ein - so bei 4:39/km. Ich dachte bei mir, "läuft ja besser als befürchtet". Nur von der Strecke war ich zu diesem Zeitpunkt wenig angetan. Die ersten Kiometer führten durch die Innenstadt, wo nur sehr wenig Zuschauer die Straßenränder säumten. Ich war ein wenig enttäuscht und hatte mir von meiner Heimat mehr ewartet,

Der achte Kilometer war dann zu schnell - 4:27/km. Bis zur Hälfte konnte ich das Tempo noch halten. Doch dann forderte die Hitze ihren Tribut. Kilometer für Kilometer wurden die Pacezeiten langsamer. Bei Kilometer 15 war ich dann bei 5:03/km. Schnell musste ich mein Minmalziel 1:40:00 ad acta legen. Ich bin einfach zu optimistisch und zu schnell losgelaufen.

Aber wenigstens die Atmosphäre an der Strecke änderte sich. Im Duisburger Süden waren viele Zuschauer, die anfeuerten und mit Duschen und Gartenschläuchen uns Läufern Abkühlungen verschafften. Da war dann ein tolles Duisburger Publikum, das sich nicht hinter der Stimmung in Paderborn verstecken muss.

Während ich Ostern beim Halbmarathon ohne Wasser auskam, hatte ich am Sonntag wenigstens von Anfang an jeden Versorgungsstand angesteuert und mir einen Becher Wasser gegriffen - ich musste jedoch feststellen, dass es einiger Übung bedarf, ohne sein Tempo groß zu drosseln, auch wirklich was in den Mund zu bekommen und das Wasser nicht nur zur Körperkühlung zu benutzen. Auch die Duschen und Schläuche habe ich so weit wie möglich mitgenommen, um mich abzukühlen.

Kilometer 19 habe ich dann bewusst noch einmal mit 5:20/km als Verschnaufpause genutzt, um dann das letzte Stück etwas unter der 5er Marke zu bleiben. Der Blick auf die Uhr beim Erreichen der Ziellinie zeigte mir 1:43:00 - eine Sekunde später war es dann geschafft. Netto war es dann eine 1:42:41 - 5 Minuten langsamer als in Paderborn. Aber angesichts der Hitze bin ich doch am Ende zufrieden mit der Zeit, zumal ich zwischenzeitlich die Befürchtung hatte, dass ich noch weiter einbreche und vielleicht sogar abbrechen muss.

Nach zwei Bechern Erdinger alkoholfrei habe ich mich dann mit meiner Partnerin und meiner Familie (so viel Untertützung auf der Strecke war ganz neu für mich - ist halt doch toll in heimatlichen Gefilden zu laufen) auf die Tribüne der MSV-Arena gesetzt und den Mitläuferinnen und Mitläufern, die dann noch ins Ziel kamen, applaudiert. Die hatten meine Hochachtung verdient, weil es ja noch wärmer wurde und sie noch känger die Hitze aushalten mussten. Ganz besonders natürlich diejenigen, die die volle Marathondistanz bei diesem Wetter gemeistert haben.

Im Nachhinein betrachtet, waren es lehrreiche Erfahrungen für mich: ein Wettkampf bei Hitze;zu erleben, dass es mal nicht so läuft beim Wettkampf und man einbricht; sich bei einem Wettkampf durchzubeissen; gesteckte Ziele auch mal nicht zu erreichen. Schließlich ist meine Zahl von Wettkämpfen noch sehr überschaubar und so die Erfahrung auch noch nicht so groß.

Im Herbst soll dann der erste Marathon folgen. Ich habe mich bereits für den Frankfurt Marathon angemeldet und werde nach der Regenerationsphase anfangen, meine Umfänge zu steigern, so dass ich ausreichend lange Läufe in der Vorbereitung machen kann.

Richard

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Ahoi,

auch wenn du schon schneller warst, ich finde die Zeit klasse. Ich wünschte, ich würde das auch endlich mal schaffen. ;-)
Ich habe den RRM für meinen ersten Marathon genutzt und habe es gründlich verkackt. Die erste Hälfte war ich noch im Soll (Zielzeit 4 Stunden), aber dann hat mich die Hitze völlig fertig gemacht. Es ging gar nichts mehr und die letzten 20 km waren eigentlich nur ein Spaziergang. Sehr bitter, hatte mir so viel vorgenommen.
Letztes Jahr war der RRM meine Halbmarathon-Premiere, da war es ähnlich heiß. Ist halt auch ein gefährliches Datum.

Atmosphärisch erlebte ich es übrigens ähnlich. Die ersten Kilometer war erstaunlich wenig los, das hatte ich vom letzten Jahr anders in Erinnerung.
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Eigentlich hatte ich auf meiner "Vorhabenliste" auch mal den Rhein-Ruhr-Marathon gehabt. Aber im Ziel habe ich dann doch gedacht, dass ich bei diesem Wetter eigentlich den Halbmarathon nicht noch mal laufen möchte - und dann schon gar nicht die volle Distanz. Vielleicht dann eher eine spontane Anmeldung, wenn man weiss, dass das Wetter mitspielt. Aber da wäre dann wohl nur ein Halbmarathon möglich. Den könnte ich auch ohne spezielle Vorbereitung laufen, an einen Marathon hingegen würde ich mich nicht heranwagen, ohne mich darauf gezielt vorbereitet zu haben.

Auch wenn die letzten 20 Kilometer bei Dir "nur" mehr oder weniger ein Spaziergang waren, zolle ich Dir wie allen anderen Marathonis meinen höchsten Respekt, bei diesem Wetter überhaupt 42 Kilometer durchgehalten zu haben.

Richard
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