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Bandscheibenvorfall - Joggen oder Walken?

Bandscheibenvorfall - Joggen oder Walken?

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Hi zusammen,

ich habe gesehen, dass es schon einen Bandscheibenvorfall Thread gibt. Wollte mich dort aber nicht einklinken.

Erstmal zu mir, hatte mir anfang des Jahres vorgenommen wieder in Form zu kommen und auch das HK System wieder auf Schwung zu bringen.
Das wurde dann jäh beendet, da ich ab Anfang Februar schwerzen im linken unteren Rücken hatte.
Erst meinte mein Othopäde, dass es etwas mit Hüfte/Becken zu tun haben könnte. MRT gemacht vom Becken - kein Ergebnis.
Sind allerding auch nun schon ende März.
Schmerzen hörten etwas auf, nachdem mit etwas gespritzt wurde. Hielt ca 10 Tage an, danach war der Schmerz, ausgelöst durch eine "falsche Bewegung" noch schmlimmer, strahlte in den linken Po und ins Bein, bis zum Knie. (kein Taubheitsgefühl).

Wieder ab zu Doc, Wieder auf MRT Termin gewartet...MItte Mai.
Endlich das Ergebnis = BSV LSW 4/5 (Vorstülbung)

Klar, der Schmerz war schlimm, und nach jetzte gut 6 Wochen muss ich sagen, dass sich durch mobilisationsübungen und Fazienrollen, schon einiges getan hat. Sprich ich habe fast keine Schmerzen mehr.

Jetzt kommt es aber zu meiner eingentlichen Frage.
Im Fitnesstudio mache ich nun seit der Diagnose nur einen MaschinenPlan, das aber 3 x die Woche.
Ich würde so gerne einen Ausdauersport machen. Allerdings geht Fahrradfahren nicht wegen des angschlagenen Knies nicht.

Laufen/Joggen ging letztes Jahr noch super und der 10k Lauf in Berlin wurde auch in 1:04:00 abgeschlossen.
Ich war aber nur bis dato "schön Wetter läufer". Würde sagen im Jahr 2016 war ich von Mai - Aug so 10 x laufen.

Daher bin ich was das Laufen angeht nicht trainiert und würde mich auf Grund der Diagnose als Einsteiger beschreiben.

Mein Physio meinte, ich solle ruhig joggen gehen, da es gut für Verspannungen ist und auch die Wirbel zwischen den Bandscheiben dadruch immer bewegt werden. Mein Arzt meint genau das Gegenteil, da die Belastung für die LWS 4 fach so groß ist.
Ein 2ter Physio, is allerdings wieder der Meinung meines Physions.

So, bevor ich jetzt entgültig meine Schuhe schnüre, wollte ich mal hier nachfragen, was ihr davon haltet. WIe ihr die Aussagen der beiden Experten seht und ob ihr was aus eurer Erfahrung sagen könnt. Und ob walken sinniger/Schonender wäre.
Des Weiteren wurmt mich die Frage nach dem geeigneten Schuh, ICh habe einen, auch damals mit Laufanalyse von RP, allerdings ist das 2 Jahre her und ich weiß nicht ob der dementsprechend noch taugt.

Alle die bis hier gelesen haben: :daumen:

Danke sehr

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Mrincredible hat geschrieben:Laufen/Joggen ging letztes Jahr noch super und der 10k Lauf in Berlin wurde auch in 1:04:00 abgeschlossen.
Ich war aber nur bis dato "schön Wetter läufer". Würde sagen im Jahr 2016 war ich von Mai - Aug so 10 x laufen.

Daher bin ich was das Laufen angeht nicht trainiert und würde mich auf Grund der Diagnose als Einsteiger beschreiben.
Na ja, 10x laufen im Jahr ist gerade 'mal etwas mehr als nichts. Aber Du bezeichnest Dich ja selbst als Anfänger.
Mrincredible hat geschrieben:Mein Physio meinte, ich solle ruhig joggen gehen, da es gut für Verspannungen ist und auch die Wirbel zwischen den Bandscheiben dadruch immer bewegt werden. Mein Arzt meint genau das Gegenteil, da die Belastung für die LWS 4 fach so groß ist.
Ein 2ter Physio, is allerdings wieder der Meinung meines Physions.
Laufen ist wirklich eher gut "für Verspannungen" als "gegen Verspannungen" (obwohl der Physio wohl genau das meinte). Ich würde mich auf jeden Fall dem Arzt anschließen, allerdings Walken noch ersetzen durch "Nordic Walking". Erstens habe ich selbst damit sehr gute Erfahrungen für meinen Rücken gemacht (allerdings ohne Vorfall, einfach so); zweitens hat aber ein Kollege von mir (Sportlehrer und früher auch Läufer) nach einem Bandscheibenvorfall NW in der Reha gelernt und mit Erfolg betrieben. Wenn es ihm zu langsam ist, macht er jetzt NordicJogging, also Laufen mit Stöcken, weil auch das entlastender ist und gleichzeitig die angesprochene Bewegung der Bandscheiben bringt, die beim reinen Laufen eher fehlt. Dies kommt (bei richtigem Stockeinsatz) durch die gegenläufige Bewegung von Armen und Beinen und der Bewegung aus der Schulter heraus, die so beim Laufen fehlt.

Also klares Ja zum NW!
Gruß vom NordicNeuling

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Ich kenne ein paar Läufer, die trotz Bandscheibenvorfall problemlos und erfolgreich laufen. Die tun aber neben der Lauferei viel für den Rücken. Das sind aber nur Beispiele und individuell, das kann bei dir ganz anders sein. Im Zweifel sind deine Ärzte und Physios näher an dir dran.

Gruss Tommi

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Mein Kreuz ist auch in desolatem Zustand, da ist der BSV noch das harmloseste.... mir haben auch die Ärzte vom Laufen dringendst abgeraten...
ich habe mich darüber schon an anderer Stelle hier im Forum ausgelassen.... :zwinker5:

seitdem ich vernünftiges Krafttraining mit Körpergewicht, nicht mit Eisen,zur Stabilisierung der Rumpfmuskulatur mache, klappt es auch mit dem Laufen....
Horch in dich hinein, stabilisier deine Rumpfmuskulatur und versuch es .... es gibt viele, die nach einem BSV wieder laufen....
warte aber die akute Schmerz-Phase ab und du schmerzfrei bist, bevor du mit dem Laufen anfängst.
Wir sind vom Leben gezeichnet in den buntesten Farben, und wir tragen sie mit Stolz, unsere Wunden und Narben (SDP)

Dieser Weg wird kein leichter sein...(Teil 1)
In Ruhe alt werd´ich später.....(Forts.)

Kölner Zoolauf 07/2017 8,6 km
Kölner Brückenlauf 09/2017 15,65 km 1:43:xx
HM Köln 10/2017. 21,1 km 2:18.xx

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Moin,

hör' auf die Physios, Ärzte sind meistens viel zu defensiv was so etwas angeht. Physios haben viel mehr praxisbezug. Ich empfehle dir als Laufanfänger mit lädiertem Knie und BSV einen Anfängerplan "30min Laufen in 12 Wochen". Fängt mit "Gehen" an und der sanfte Einstieg gibt dir die Gelegenheit, die Wirkung auf das Kreuz zu beobachten. Zweitens wird dein gesamter Bewegungsapparat an das Laufen gewöhnt, inklusive Knie.
Ich bin nicht du und kann deinen Rücken nicht spüren, aber selbst wenn es reibungslos klappt, fang' nicht an den Plan zu überspringen. Nimm' dir die Zeit die Gräten auf Vordermann zu bringen und reize nicht alles aus, was schmerztechnisch scheinbar möglich ist (da bin ich defensiv :) ).

Das rät dir jemand, der als Couchpotatoe vor ein paar Jahren mit L5/S1 monatelang konservativ therapiert wurde und anschliessend (!) mit einem solchen Plan in einer Laufgruppe das Laufen angefangen hat. Über ein Jahr später habe ich trotz guter Form meinen ersten HM wegen wiederkehrender Schmerzen sausen lassen aber inzwischen den 3. Marathon abgerockt. Zeit und Körpergefühl sind die entscheideneden Faktoren, nur keinen falschen weil überstürzten Ehrgeiz entwickeln!

Viel Erfolg und gute Besserung.
Denke nicht über die Lösung nach, sondern über das Problem. :idee2:Die Lösung ergibt sich dann von selbst.

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Danke für euren Input und besonders für den Letzten Beitrag.

Kraftsport mache ich schon eine Weile, jedoch mache ich seit 6 Wochen mehr Bodyweight und Mobilisationsübungen, die anscheinend helfen.

Dieser Plan "in 12 Wochen 30min Laufen", wo findet man sowas?
Das ist eine sehr gut Idee, um einfach zu starten. Danke für den Tipp

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Mrincredible hat geschrieben: Dieser Plan "in 12 Wochen 30min Laufen", wo findet man sowas?
Da oderdort unter "Trainingspläne für Einsteiger". Auf beiden Sites findest Du viele wertvolle Tips zur Trainingsgestaltung, einfach mal stöbern.
Denke nicht über die Lösung nach, sondern über das Problem. :idee2:Die Lösung ergibt sich dann von selbst.

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Die Frage kann dir niemand wirklich beantworten. Wenn du bei dem genannten Laufprogramm anhaltende Schmerzen in Unterschenkeln oder Knien bekommst, könnten die Schuhe eines der Probleme sein. Wenn nicht, dann gibt es keinen triftigen Grund, die Schlappen in Frage zu stellen.
Ausprobieren und beobachten. Wie gesagt, anhaltende Schmerzen. Alles was nach zwei Tagen wieder weg ist, ist harmlose Anpassungsreaktion und sollte nach ein paar mal nicht wieder auftreten. Wie Muskelkater.
Denke nicht über die Lösung nach, sondern über das Problem. :idee2:Die Lösung ergibt sich dann von selbst.
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