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Plantarfasziitis / Cortison Spritze?

Plantarfasziitis / Cortison Spritze?

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Liebe Foren - Mitglieder,

seit Februar habe ich Probleme mit meiner Plantarsehne.
Ich habe schon viele Versuche durch (Einlagen, Stosswellentherapie, IbuProfen als Salbe - Tablette, Traumeel Salbe)
- kein richtiger Erfolg.
Nach 30 Minuten Laufgym sind die Schmerzen an der Fusssohle nicht mehr zu ertragen.
Nun hat der Orthopäde eine Kortison Spritze empfohlen - um die Entzündung zum Abklingen zu bringen.
Hat jemand von Euch damit Erfahrungen??

Vielen Grüsse
Jürgen

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Du bist neu hier, aber du wirst per Suchfunktion einige Threads zu diesem Thema finden und feststellen, dass es den einen Weg nicht gibt. Um eine individuelle Antwort zu bekommen, müsstest du schon weiter ausholen, seit wann du läufst, wie viel, welche Intensität, wie ist es zu der Verletzung gekommen usw., und ob wirklich nur die beschriebenen Maßnahmen erfolgt sind und sonst nichts, wenn ja, bitte erwähnen. Gute Besserung.

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Cortison bewirkt zwar eine starke Entzündungshemmung. Allerdings hat es beim Einsatz an Sehnen auch die unschöne Konsequenz, dass das Gewebe spröde werden und in der Folge unter Belastung leichter reißen kann. Abgesehen davon ist man in der Wissenschaft mittlerweile der Ansicht, dass chronische Sehnenbeschwerden (also solche, die über mehrere Monate bestehen) keine klassische Entzündung darstellen, sondern die Beschwerden daraus resultieren, dass Verwachsungen zwischen Sehnen- und umliegendem Gewebe entstehen und bei Belastung einen Reizzustand bewirken. Da dürfte Cortison nicht viel bewirken.

Ungewöhnlich ist dein Verlauf im Übrigen auch nicht: Sehnenbeschwerden können durchaus 6 - 12 Monate bis zur vollständigen Abehilung benötigen. Um die zügige Heilung zu fördern, ist eine gewisse Belastung des Gewebes mit bestimmten Übungen sinnvoll. Einfach nur draufloslaufen, bis die Schmerzen nicht mehr zu ertragen sind, ist eher kontraproduktiv.

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radler17 hat geschrieben:Nun hat der Orthopäde eine Kortison Spritze empfohlen - um die Entzündung zum Abklingen zu bringen.
Tja, wenn das so einfach wäre... . :frown:

Die Plantarfasciitis ist, das kann man wohl so sagen, die behandlungsresistenteste laufassoziierte Überlastungserkrankung überhaupt.

Lies mal die über die Suchfunktion zugänglichen Threads darüber, von erfolglosen Cortisoninjektionen ist da auch öfter die Rede.
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Was ist Folding@home?:geil: Mach doch mit in unserem Folding@home-Team!:geil:

Wer aufhört besser zu werden, hat aufgehört gut zu sein.
14.11.´10 Tenero M: 2:58:06 :)
13.11.´11 Tenero HM: 1:23:02
29.7.´12 Radolfzell 10k: 37:33

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radler17 hat geschrieben: seit Februar habe ich Probleme mit meiner Plantarsehne.
Ich habe schon viele Versuche durch (Einlagen, Stosswellentherapie, IbuProfen als Salbe - Tablette, Traumeel Salbe)
Nein, mit Cortison diesbezüglich habe ich keine Erfahrung.

Feb. bis heute ist gar nix für eine Plantarfasziitis. Es hat wohl auch eine Weile gebraucht, bis du in diese Misere hineingeraten bist.

Ich schleppe den Kram seit September mit mir herum. Eine gesamte M-Vorbereitungszeit + Marathon bin ich damit gelaufen und es war kaum noch zum Aushalten. Gehumpelt bin ich im Alltag, von den Beschwerden im Lauf mal gar nicht zu reden und dann noch die langen Kanten in den letzten Wochen der Vorb. ... War auch nicht klug, aber so gewollt.

Bis auf Cortison habe ich alles, aber auch wirklich alles durch. Zusätzlich zu deinen Behandlungen würde ich Krankengym. empfehlen, Physio, Igelball, geeiste Wasserflasche, Treppenübungen, Massage. Wobenzym habe ich ne Großpackung hinter mir. Hier wäre ich jedoch vorsichtig, was die Erfolge hiermit betrifft. Ich bin gerade mit der letzten Stoßwelle durch, trage jetzt zum 3. Lauf die Einlagen und habe drastisch die WKM reduziert. Im Studio mache ich vorzugsweise Kraftübungen für die Beine, Wade, Füße.

Beste Genesung
Highlights bisher:
16.+17. Juni 2018 - 24 h Burginsellauf = 121,74 km
03.10.2021 SIX STAR Finisher
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radler17 hat geschrieben:Nun hat der Orthopäde eine Kortison Spritze empfohlen
Offensichtlich ein Verzweiflungstäter. Aber das gilt für so ziemlich alle Ärzte, die mit Heilungswünschen ihrer Patienten konfrontiert werden, von denen sie (also die Ärzte) wissen, daß sie (also die Wünsche) überzogen sind. Es ist eben schwer, dem Patienten klarzumachen, daß man nach medizinischem Ermessen nichts Vernünftiges für ihn tun kann.

Aber genau das ist der Fall. Von einer Plantarfasziitis hat man normalerweise mindestens ein halbes Jahr etwas, und anschließend verschwindet sie meist von allein wieder. Was man vor der Spontanheilung als letztes ausprobiert hat, wird dann als Allheilmittel propagiert.

Erster genereller Tip: Mach alles, was nicht weh tut. Dazu könnte auch gehören, mal nicht auf einem virtuellen Laufband zu laufen, sondern draußen in der echten, realen Welt. Vielleicht bewegt der Untergrund ja etwas.

Zweiter genereller Tip: Laß mal eine Weile die Ärzte in Ruhe. Probier alles mögliche aus, aber mach es selbst. Das vermittelt Dir das Gefühl, mit Deinem Latein noch längst nicht am Ende und - vor allem - selbst Herr Deiner Initiativen zu sein. Es gibt so vieles, das man selber machen kann: Kühlen (meinetwegen gern 10x3 Minuten täglich den Fuß auf einem Gelkissen aus dem Gefrierfach parken), alle mögliche Fußgymnastik usw. usf. Einfach mal rumspielen und dabei die Neugier nicht verlieren. Und wenn Laufen nach 30 Minuten nicht mehr erträglich ist, dann lauf eben nur 25 Minuten.

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Vielen Dank für Eure Antworten - an Lauftraining ist momentan nicht zu denken - mit den 30 Minuten war Gymnastik mit Laufelementen gemeint.
Das Problem ist der Alltag - ein ständiger Schmerz im rechten Fuss - und selbst 30 Minuten Einkaufen hat stärkere Schmerzen zur Folge.
Als Ausgleichssport geht nur Schwimmen und Radfahren.
Bin etwas ratlos??

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Konsequent die Wade dehnen auf der Treppe abwärts. Täglich massieren - genau da, wo es weh tut. Barfuß laufen - sehr kurze Einheiten. Kühlen. Und Geduld. Weiter Ausgleichssport. Die Schuhe wechseln. Flache, ungedämpfte Schuhe für kurze Strecken und stärker gedämpfte Schuhe im Wechsel. Nichts überstürzen - möglichst locker bleiben. Bei mir hat es gedauert von Januar bis Juni. Mein Orthopäde hat mir nun folgendes verschrieben: Arbeit an den Fußmuskeln im Sandkasten und ein stark die Durchblutung steigerndes Fußbad. Das Fußbad hilft, die letzten Reste auszuheilen. Die Arbeit an den Muskeln hilft, dass es nicht wieder passiert. Ich finde, mein Orthopäde ist genial!

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Durchbeißerin hat geschrieben: Bei mir hat es gedauert von Januar bis Juni. Arbeit an den Fußmuskeln im Sandkasten
schön für dich.
Wenn ich mich an die endlos Story von Hennes erinnere, der isses wohl nie ganz losgeworden, sogar im mit Mais gefüllten Kübel isser rumgetreten

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Hallo Durchbeißerin, vielen Dank für die aufmunteren Tipps - Barfuss laufen machen ich z.B. in der Wohnung und in der Wiese.

P.S. Was kommt in das Fussbad - außer Wasser??

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Hallo.
Hatte auch schon das zweifelhafte Vergnügen, Zeit mit Plantarfaszitis zu verbringen. Mir half damals pausieren, bis zum Schmerz laufen dann Schluss, und - und danach wars dann viel besser und bald weg - mein Physiotherapeut, welcher mir die Sehne ordentlich "ausmassiert" hat. Also Faszienbehandlung. Es war ziemlich schmerzhaft, habe dann aber auch selber weiter gemacht. (Also links und rechts die Sehne entlang streifen, von der Ferse bis zum Ende des großen Zehs, mit Druck). Weiters auch mit harten Bällen und Rollen die Fußsohle und die Waden bearbeitet. Außerdem meine zu weichen Laufschuhe aussortiert und umgestellt auf weniger Dämpfung und Neutralschuhe.

Aber vielleicht hat auch aghamemnun nicht unrecht :)
aghamemnun hat geschrieben:...Von einer Plantarfasziitis hat man normalerweise mindestens ein halbes Jahr etwas, und anschließend verschwindet sie meist von allein wieder. Was man vor der Spontanheilung als letztes ausprobiert hat, wird dann als Allheilmittel propagiert
Lg, der sulimo :hallo:

"Sei du selbst die Veränderung, die du dir von der Welt wünschst!" Ghandi

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binoho hat geschrieben:schön für dich.
Wenn ich mich an die endlos Story von Hennes erinnere, der isses wohl nie ganz losgeworden, sogar im mit Mais gefüllten Kübel isser rumgetreten
Und bei mir dito. Nunmehr seit 5 Jahren... aktuell probiere ich es mit Laufpause...

Gruß Chris

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radler17 hat geschrieben:Barfuss laufen machen ich z.B. in der Wohnung...
Ich wundere mich gelegentlich - und so auch hier - über die Dimensionen der Wohnungen mancher Forumsmitglieder :confused: .
Die Laufschule Marburg
Twitter
Video-Anleitung zur Selbsthilfe bei Überpronationsproblemen

"Barfuß - das ist ehrlich!" (Zuschauer eines Straßenlaufs in Marburg, während ihn eine Barfußläuferin passiert)

Persönliche Bestzeiten

5.000 m (Bahn) in 21:39 (barfuß) - Bahnlauf des ASC Breidenbach, 6.9.2013
10.000 m (Bahn) in 45:14 (barfuß) - Kreismeisterschaften in Eschenburg-Eibelshausen, 09.10.2015
10 km (Straße) in 46:16 (barfuß) - 31. Marburger Ahrens-Stadtlauf, 29.9.2013
HM in 1:41:53 (barfuß) - 16. Schottener Stauseelauf, 5.10.2013

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Hallo Gueng :hallo: ,

das ist doch DEIN Thema oder? Du läufst doch jetzt wohl nur noch barfuß (als Prophylaxe) oder?

Na, ich laufe seit meiner Plantarfasziitis 2006 (nach Marathontraining) nur noch mit Einlage, die mein Fußgewölbe hebt, seitdem hatte ich nie wieder damit Probleme :zwinker4: und damals half nur PAUSE und Aquajogging!

Aber ich weiß, man/frau sollte barfuß laufen und Fußgymnastik machen :D

LG
Kunstwally :winken:

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Gueng hat geschrieben:Ich wundere mich gelegentlich - und so auch hier - über die Dimensionen der Wohnungen mancher Forumsmitglieder :confused: .
ja, die Definition "laufen" ist nicht so einfach :D

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radler17 hat geschrieben: Barfuss laufen machen ich z.B. in der Wohnung und in der Wiese.
Barfuß laufen war eines - Fußmuskeln stärken durch gezielte Übungen im Sandkasten das andere. Einlagen bekomme ich auch - damit könne ich so weit laufen, wie ich möchte... die Einlagen werde ich vorsichtig antesten und schauen, wie es sich anfühlt.

Andererseits brauche ich die derzeit nicht. Länger als 3 Stunden bin ich nicht unterwegs die nächste Zeit. Er hat gesagt, alles drei. Muskeln aufbauen, Fußbad und Einlagen bei sehr langen Strecken.

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vielen Dank für die vielen Beiträge - der aktuelle Stand:
morgens geringer Anlaufschmerz - Einlagen mit Pelotte (wegen Spreizfuß?) - nach 30 min bis 1 Stunden unterwegs mit Einlagen Schmerzen am Fuss - Ausgleichssport Schwimmen 30 min Rücken bzw. Brust ohne Probleme. Jetzt meinte ein Sportskollege, eine Schleimbeutelentzündung an der Ferse könnte das Problem sein? - wurde bei Ihm mit Cortison behandelt.

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Ging bei mir von selber weg mit moderater Bewegung, weichen Sandalen mit Neopren im Fersenbereich und vorsichtigem Dehnen - und Retterspitzumschläge nachts. Der Ansatz der Achillessehne im Fersenbereich war sichtbar geschwollen.

Du brauchst vor allem einen Arzt, der mit Sportlern/Läufern Erfahrung hat.

War das der erste Lauf mit den Einlagen? Beim ersten Mal reichen 10 Minuten damit.

Der Heilungsverlauf war bei mir nie geradlinig - d.h. es gab immer eine Phase, wo ich dachte, das geht nicht voran... mal ist es leicht besser, dann wieder schlimmer, dann tut sich gar nichts. Irgendwann gibt es einen Punkt, wo es deutlich besser ist, aber ich kann im Rückblick nicht mehr nachvollziehen, ab wann genau es besser wurde.

Mit anderen Worten - verschiedene Maßnahmen ergreifen - und dann Geduld...

Eine Stunde kommt mir lang vor. Mein typischer "Lauf" war: 10 Minuten mit Schuhen zum Sportplatz - 10 Minuten barfuß dort - 10 Minuten zurück mit Schuhen - dann ausführlich gedehnt etc. etc.

Und viel Schwimmen und Radfahren zum Ausgleich.

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radler17 hat geschrieben:Jetzt meinte ein Sportskollege, eine Schleimbeutelentzündung an der Ferse könnte das Problem sein? - wurde bei Ihm mit Cortison behandelt.
Irgendwie höre ich hier ständig was von Cortison. Scheint irgendwie das Allheilmittel phantasieloser Ärzte zu sein. Aber abgesehen davon, dass man Cortison heute im Bereich von Sehnen nur noch ganz ausnahmsweise einsetzt (Cortison kann dazu führen, dass die Sehne auffasert), sollten zunächst vielleicht Alternativen in Betracht gezogen werden, wie z.B. die Einnahme von NSAR-Schmerzmitteln in entzündungshemmender Dosis für einen bestimmten (vom Arzt verordneten) Zeitraum, um die primäre Entzündung in den Griff zu bekommen. Gerade im Bereich der Sehnen und damit zusammenhängenden Beschwerden geht man zudem mittlerweile davon aus, dass die Beschwerden nicht primär durch die Entzündung sondern durch Einwachsungen von Blutgefäßen aus dem umliegenden Gewebe herrühren. Da hilft nur abwarten und im Bereich der Achillessehne/Plantarsehne z.B. durch die bekannte Treppenübung Bewegung ins Gewebe bekommen. Aktuelle Wundertherapie scheint bei vielen Sportärzten mittlerweile die Therapie mit aus Eigenblut gewonnenen Plasmazellen zu sein. Aber auch dass sollte man (zumal es die Kassen nicht zahlen) nur der letzte Ausweg darstellen.

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Ein Schleimbeutel (Bursa) ist aber keine Sehne.... und bis eine Sehne durch Cortison ausfasert, dauert. Von eine Injektion fasert keine Sehne auf! Aber eine (1) Injektion kann das Problem beheben, wenn die Spritze richtig sitzt. Zumal die Dosierung des Cortisons sehr gering ist, wenn es lokal und nicht systemisch eingesetzt wird.

NSAR wie Voltaren wird oral als Tablette verabreicht und wirkt damit nicht lokal sondern eher systemisch und muss, bis es an der Bursa vernünftig wirkt (wenn überhaupt!), über mehrere Tage eingenommen werden, da es erstmal einen Wirkspiegel im Körper aufbauen muss. Es kann zu Magenschleimhautentzündungen kommen ( bei vorbelastetem Magen auch zu Blutungen!), die Leber wird belastet, ebenso die Nieren....
es ist ein gutes Präparat, welches ich aber nicht bei solchen "Kleinigkeiten " wie einer Bursitis oder Tendinitis einsetzen würde, weil eben lange Einnahmedauer bis eine Wirkung erzielt wird, fraglich ist, ob der Zielort überhaupt darauf reagiert und die Nebenwirkungen auch nicht ohne sind.

Da wäre mir eine einmalige, oder auch wiederholte Injektion doch lieber.... auch wenn das scheinbar phantasielos ist....
wobei..... :confused: .....NSAR finde ich jetzt aber auch nicht besonders kreativ..... :D
Wir sind vom Leben gezeichnet in den buntesten Farben, und wir tragen sie mit Stolz, unsere Wunden und Narben (SDP)

Dieser Weg wird kein leichter sein...(Teil 1)
In Ruhe alt werd´ich später.....(Forts.)

Kölner Zoolauf 07/2017 8,6 km
Kölner Brückenlauf 09/2017 15,65 km 1:43:xx
HM Köln 10/2017. 21,1 km 2:18.xx

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Malu68 hat geschrieben:Ein Schleimbeutel (Bursa) ist aber keine Sehne.... und bis eine Sehne durch Cortison ausfasert, dauert. Von eine Injektion fasert keine Sehne auf! Aber eine (1) Injektion kann das Problem beheben, wenn die Spritze richtig sitzt. Zumal die Dosierung des Cortisons sehr gering ist, wenn es lokal und nicht systemisch eingesetzt wird.
Schleimbeutel liegen aber eben oft in unmittelbarer Nachbarschaft zur Sehne, weil sie als Dämpfer gegen erhöhte mechanische Druckbelastung eingesetzt wird. Zu glauben, man könne Cortison also so zielgerichtet in den Schleimbeutel aplizieren, dass nichts an die Sehne dringt, halte ich für Selbstüberschätzung.

Malu68 hat geschrieben:NSAR wie Voltaren wird oral als Tablette verabreicht und wirkt damit nicht lokal sondern eher systemisch und muss, bis es an der Bursa vernünftig wirkt (wenn überhaupt!), über mehrere Tage eingenommen werden, da es erstmal einen Wirkspiegel im Körper aufbauen muss. Es kann zu Magenschleimhautentzündungen kommen ( bei vorbelastetem Magen auch zu Blutungen!), die Leber wird belastet, ebenso die Nieren....
es ist ein gutes Präparat, welches ich aber nicht bei solchen "Kleinigkeiten " wie einer Bursitis oder Tendinitis einsetzen würde, weil eben lange Einnahmedauer bis eine Wirkung erzielt wird, fraglich ist, ob der Zielort überhaupt darauf reagiert und die Nebenwirkungen auch nicht ohne sind.

Da wäre mir eine einmalige, oder auch wiederholte Injektion doch lieber.... auch wenn das scheinbar phantasielos ist....
wobei..... :confused: .....NSAR finde ich jetzt aber auch nicht besonders kreativ..... :D
Zu den NSAR zählt neben Diclofenac z.B. auch Ibuprofen. Es ist genauso ein Irrglaube, dass die lokale Anwendung von Salbe mit Diclofenac zielgerichtet nur an dieser Stelle (und dann in konzentrierter Form) wirkt. Der Wirkstoff wird (in geringer Menge) von der Haut aufgenommen und gelangt über den Blutkreislauf (auch) an die betroffene Stelle. Der Vorteil der lokalen Anwendung gegenüber der oralen Einnahme ist, dass hier die Magenschleimhaut nicht bei der Aufnahme angegriffen wird. Lediglich bei Verletzungen in den obersten Gewebeschichten, kann die Schmerzsalbe wohl auch an Ort und Stelle wirken. Das ist dann auch der maßgebliche Unterschied z.B. zur Cortisonsalber, die es ja auch gibt: hiermit werden Entzündungen der Haut behandelt.

Im Gegensatz zu Kopfschmerzen (die in meiner Begriffswelt zu den Kleinigkeiten zählen), bei denen die meisten Menschen völlig gedankenlos zu Aspirin (auch ein NSAR) oder Ibuprofen greifen, sollen hier also die Bedenken überwiegen? Natürlich greifen hohe Dosen von NSAR die Magenschleimhäute auf Dauer an. Kurzfristige und unter ärztlicher Aufsicht abgestimmte Zeiträume einer Einnahme sind allerdings (ggf. unter Anwendung von Magenschutzmitteln, nach aktueller Studienlage in der Regel (d.h. ohne besondere Umstände oder Vorerkrankengen) unbedenklich. Die Nebenwirkungen von Cortison scheinen in deiner Begriffswelt wohl nicht zu existieren!?

Darüber hinaus wird der entzündungshemmende Spiegel von NSAR bereits recht schnell erreicht; nicht schneller oder langsamer als im Falle der Salber. Abgesehen davon frage ich mich, wo jetzt genau das Problem liegen soll, wenn jemand bereits ein Zeit lang Beschwerden hat und die entzündungshemmende Reaktion erst nach kurzer Zeit eintritt.

Als phantasielos sehe ich es an, wenn jemand meint, dem Patienten eine Wunderheilung mit einer Spritze vesprechen zu müssen, anstatt zunächste konservative Therapiemethoden zu versuchen. Erst wenn das (nach einer gewissen Zeit) nicht anspricht, kann man über weitere Ansätze nachdenken. Aber gut, ist eben zusätzliches Geld, was man als Arzt damit verdienen kann; das lässt man sich natürlich nicht durch eine vorzeitige Heilung zunichte machen. Ich hätte statt "phantasielos" auch "dreist" schreiben können.

P.S.: natürlich sind nicht alle Ärzte so. Ich habe selbst das Glück, (aus meiner Sicht) positive Berufsträger gefunden zu haben.

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Ich will mich nicht in die medizinische Fachdiskussion einmischen, aber gründliches Lesen sollte die Basis einer solchen Diskussion sein, sonst kämpft man mal wieder gegen Windmühlen....
taste_of_ink hat geschrieben:Schleimbeutel liegen aber eben oft in unmittelbarer Nachbarschaft zur Sehne, weil sie als Dämpfer gegen erhöhte mechanische Druckbelastung eingesetzt wird. Zu glauben, man könne Cortison also so zielgerichtet in den Schleimbeutel aplizieren, dass nichts an die Sehne dringt, halte ich für Selbstüberschätzung.
Malu68 schrieb:
Ein Schleimbeutel (Bursa) ist aber keine Sehne.... und bis eine Sehne durch Cortison ausfasert, dauert. Von eine Injektion fasert keine Sehne auf! Aber eine (1) Injektionkann das Problem beheben, wenn die Spritze richtig sitzt. Zumal die Dosierung des Cortisons sehr gering ist, wenn es lokal und nicht systemisch eingesetzt wird.
Wo steht da, dass man sicherstellen kann, die Sehne nicht zu treffen?
taste_of_ink hat geschrieben: Im Gegensatz zu Kopfschmerzen (die in meiner Begriffswelt zu den Kleinigkeiten zählen), bei denen die meisten Menschen völlig gedankenlos zu Aspirin (auch ein NSAR) oder Ibuprofen greifen, sollen hier also die Bedenken überwiegen? Natürlich greifen hohe Dosen von NSAR die Magenschleimhäute auf Dauer an. Kurzfristige und unter ärztlicher Aufsicht abgestimmte Zeiträume einer Einnahme sind allerdings (ggf. unter Anwendung von Magenschutzmitteln, nach aktueller Studienlage in der Regel (d.h. ohne besondere Umstände oder Vorerkrankengen) unbedenklich. Die Nebenwirkungen von Cortison scheinen in deiner Begriffswelt wohl nicht zu existieren!?
1. Nur weil viele Leute dies tun, muss Malu68 also auch die gedankenlose Einnahme von NSAR bei Alltagsbeschwerden gutheißen? Abgesehen davon hat sie auch klar gestellt, dass es ihr bei den Nebenwirkungen um die regelmäßige Einnahme über längere Zeiträume geht, was schon einen gewaltigen Unterschied zum alltäglichen (Miss-)gebrauch vieler Leute darstellt.
2. Hat Malu68 nirgendwo behauptet Cortison hätte keine Nebenwirkungen. Nur das diese bei einer Bursitis geringer gehalten werden können, weil das Medikament zielgerichteter eingesetzt werden kann und damit die Dosis geringer - was dann insgesamt in geringeren Nebenwirkungen resultieren kann.


taste_of_ink hat geschrieben:Als phantasielos sehe ich es an, wenn jemand meint, dem Patienten eine Wunderheilung mit einer Spritze vesprechen zu müssen, anstatt zunächste konservative Therapiemethoden zu versuchen. Erst wenn das (nach einer gewissen Zeit) nicht anspricht, kann man über weitere Ansätze nachdenken. Aber gut, ist eben zusätzliches Geld, was man als Arzt damit verdienen kann; das lässt man sich natürlich nicht durch eine vorzeitige Heilung zunichte machen. Ich hätte statt "phantasielos" auch "dreist" schreiben können.

P.S.: natürlich sind nicht alle Ärzte so. Ich habe selbst das Glück, (aus meiner Sicht) positive Berufsträger gefunden zu haben.
Der Threadersteller schrieb:
seit Februar habe ich Probleme mit meiner Plantarsehne.
Ich habe schon viele Versuche durch (Einlagen, Stosswellentherapie, IbuProfen als Salbe - Tablette, Traumeel Salbe)
- kein richtiger Erfolg.
Nach 30 Minuten Laufgym sind die Schmerzen an der Fusssohle nicht mehr zu ertragen.
Nun hat der Orthopäde eine Kortison Spritze empfohlen - um die Entzündung zum Abklingen zu bringen.
Hat jemand von Euch damit Erfahrungen??
Hört sich das danach an, dass keine konservativen Therapien probiert wurden und das Problem gerade erst aufgetreten ist?
Warum kriegen eigentlich so viele Menschen Schnappatmung, wenn sie nur einen Begriff hören ("Cortison")?

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AchatSchnecke hat geschrieben: Wo steht da, dass man sicherstellen kann, die Sehne nicht zu treffen?
Es heißt da "wenn die Spritze richtig sitzt". Darauf habe ich meine Zweifel bezogen. In der von mir zitierten Antwort werden am Ende aus der einen Spritze, die bereits helfen soll, plötzlich mehrere. Das macht schon einen erheblichen Unterschied.

AchatSchnecke hat geschrieben: 1. Nur weil viele Leute dies tun, muss Malu68 also auch die gedankenlose Einnahme von NSAR bei Alltagsbeschwerden gutheißen? Abgesehen davon hat sie auch klar gestellt, dass es ihr bei den Nebenwirkungen um die regelmäßige Einnahme über längere Zeiträume geht, was schon einen gewaltigen Unterschied zum alltäglichen (Miss-)gebrauch vieler Leute darstellt.
2. Hat Malu68 nirgendwo behauptet Cortison hätte keine Nebenwirkungen. Nur das diese bei einer Bursitis geringer gehalten werden können, weil das Medikament zielgerichteter eingesetzt werden kann und damit die Dosis geringer - was dann insgesamt in geringeren Nebenwirkungen resultieren kann.
Weder Malu noch ich haben die gedankenlose Einnahme von NSAR gutgeheißen. Ich begreife nur einfach nicht, warum bei vielen Beschwerden sofort mit der Cortison-Spritze gewinkt wird, bei NSAR allerdings so getan wird, als würde man von der ersten Tablette bereits eine Leberzirrhose bekommen. Malu hat das in der Tat auf die längerfristige Einnahme bezogen. Aber auch genau darauf hat sich meine Aussage bezogen: eine Einnahme über mehrere Tage ist nicht per se schädlich. Dazu gab es jüngst wieder eine Studie, die dies sogar für Diclofenac bestätigt hat. Wie dem auch sei... Die Ausnahme bilden - wie ebenfalls bereits angemerkt - vorbelastete Menschen. Ich befürworte im Übrigen in keinster Weise die bedenkenlose (bei manchen Menschen auch profilaktische) Einnahme von NSAR. Aber gerade in einem solchen Fall wie vorliegend, könnte eine Indikation durchaus gegeben sein.

Nein, Malu hat nichts von Nebenwirkungen geschrieben. Genau darauf bezog sich aber meine Kritik. Dass nämlich der Einsatz von Cortison nur in Kenntnis der Nebenwirkungen und unter Abwägung von Chancen und Risiken erfolgen sollte. Dazu habe ich ebenfalls ausgeführt. Auch zum Thema "geringere Dosierung, weil lokale Anwendung" habe ich bereits ausgeführt. Aus der einen Spritze wurden wie gesagt mehrere.
AchatSchnecke hat geschrieben: Hört sich das danach an, dass keine konservativen Therapien probiert wurden und das Problem gerade erst aufgetreten ist?
Warum kriegen eigentlich so viele Menschen Schnappatmung, wenn sie nur einen Begriff hören ("Cortison")?
Das Einzige, was ich hier unter Therapie verstehen würde sind Einlagen, Stoßwellentherapie und (mit Einschränkungen) die Ibuprofen-Salbe. Da kann man durchaus noch mehr machen (z.B. auch Physiotherapie). Eine Heilungsdauer von über 6 Monaten ist bei Plantarfasziitis im Übrigen nicht ungewöhnlich. Ob es überhaupt eine Schleimbeutelentzündung ist, sollte zuvor der Arzt klären. Das dann immer Cortison als vermeintliches Wunderspritze propagiert wird, finde ich persönlich schlimm.

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Ich habe schon viele Patienten mit Nebenwirkungen von NSAR gesehen, aber bisher noch keinen, der eine Nebenwirkung von in den in der Orthopädie für üblich angewandten Dosierung gehabt hätte!
von daher wären selbst zwei oder drei Injektionen an / in die Bursa unschädlich!

By the way, ich nehme selbst NSAR und bin auch "Konsument" von Cortison-Injektionen. Nebenwirkungen hatte ich bisher auch nur von NSAR, verteufel aber weder das eine noch das andere!
Und von Wunderspritzen halt ich eh nix! Ich habe nämlich mit keinem Wort gesagt, Cortison sei eine Wunderspritze!!!

Manchen Leuten kann man es eben auch nicht recht machen. Sie kommen mit Schmerzen zum Arzt, wollen eigentlich Hilfe, aber bitte ohne chemische Keule, bekommen wie Achat Schnecke schon anmerkte, Schnappatmung bei dem Wort "Cortison", Spritzen überhaupt nicht, OP schon gar nicht, Physiotherapie....ja, aber wie lange dauert das denn, bis es weg ist...... ja, was dann bitte??? Vom Wattebällchenpusten wurde noch keiner geheilt.....
und jetzt dürft ihr mich zerfleischen :D
Wir sind vom Leben gezeichnet in den buntesten Farben, und wir tragen sie mit Stolz, unsere Wunden und Narben (SDP)

Dieser Weg wird kein leichter sein...(Teil 1)
In Ruhe alt werd´ich später.....(Forts.)

Kölner Zoolauf 07/2017 8,6 km
Kölner Brückenlauf 09/2017 15,65 km 1:43:xx
HM Köln 10/2017. 21,1 km 2:18.xx

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Mir half KÜHLEN KÜHLEN KÜHLEN und ganz entscheidend:
Von Fersenlauf auf Mittelfuss-lauf umstellen.
Injektionen habe ich nie probiert, bei mir ging es nach ca 3 Monaten besser, seit dem ersten "Befall" bin ich seit ca. 1 Jahr absolut beschwerdefrei. TOI TOI TOI

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Als medizinischer Laie würde ich es einfach versuchen, vor allem wenn alles andere nicht geholfen hat.
Eine einzelne Spritze dürfte kaum dauerhafte Schäden verursachen, aber vielleicht das Problem beheben.

Habe in den ca. 15 Jahren meines Lauflebens zweimal eine Kortisonspritze (wegen anderer Beschwerden) bekommen und es hat immer nachhaltig alle Probleme beseitigt.
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