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Räder zentrieren

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Hallo,

meiner Meinung ist Räder zentrieren, keine Kunst und Wissenschaft,
sondern hat was mit handwerklicher Geschicklichkeit und Können zu tun,
letztes Jahr habe ich Lutz aus der Liegeradszene in meiner Nachbarstadt kennengelernt, ein absoluter Kenner und Könner in Sachen Laufräder. Meine 28" Laufräder für mein effendi Projekt habe ich bei ihm gekauft. Mittlerweile fahre ich den effendi 28-28 als Tourenroller mit Conti Grand prix 4000 S in 28er Breite. Meinen Universalroller 26-20 habe ich 2014 mit Mow Joe gebraucht gekauft, über Big Apple und Marathon Racer fahre ich nun den Schwalbe One . Ich war total überrascht was für ein Potential in guten Reifen steckt.
Vorgestern habe ich meinen 20/20 von Big Apple auf Schwalbe Marathon Racer umgerüstet ! Auch dieser Roller fährt sich nun ganz anders !
Schöne Grüsse aus dem Frankenwald
Reinhardkonrad

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Mußte ich schon ewig nicht mehr machen (beim Roller noch nie!). Aber gaaaaanz früher, als ich noch keine Systemlaufräder benutzt habe, benutzte ich einen Speichenschlüssel und Augenmaß (Bremsklötze als Bezugspunkt). Schlimmere Schäden mit starkem Seitenschlag oder doofer Kombination aus Höhen- und Seitenschlag würde ich beim Fahrradhändler machen lassen und mir damit etliche Stunden wirren Rumprobierens ersparen.

Alternativ vielleicht ein passendes Video auf Youtube anschauen. Zum Thema "Laufrad zentrieren" gibt es wohl tausende Anleitungen.
Bild

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Zum hobbymässigen Einspeichen und Zentrieren von Rädern braucht man vor allem Geduld und Gefühl. Mit jedem gefertigten Rad gewinnt man an Erfahrung.


Mein größter Anfängerfehler war zu hohe Spannung auf den Speichen. Zu viel Spannung ist sehr schlecht, zu wenig Spannung ist schlecht. Das richtige Maß an Spannung auf allen Speichen einzustellen, das ist die Kunst. Und dabei den Höhen- und Seitenschlag zu minimieren.


„Weniger ist mehr“, d. h. wenn man in den richtigen Spannungsbereich kommt, sollte man nur noch in sehr kleinen Schritten von ¼ – 1/8-Umdrehungen weiter arbeiten. Wenn die Gesamtspannung stimmt, beim Zentrieren mit jedem weiteren Anziehen auf der Gegenseite lösen, so das die Gesamtspannung erhalten bleibt. Beim Zentrieren drücke/bewege ich die Speichen immer wieder gegeneinander, um die Spannung im Rad zu verteilen.


Wenn das Rad fertig ist, fahre ich es ein paar hundert Meter, es knackt und die Spannung setzt und verteilt sich. Danach nehme ich es wieder in den Zentrierständer und kontrolliere es nochmal.


Gut zentrierte Räder halten ewig, trotzdem sollte man sie immer mal wieder kontrollieren und ggfls. nacharbeiten.


Mit gutem Werkzeug arbeitet es sich gut. Ich benutze seit 25 Jahren einen Zentrierständer von Parktool, der immer auf mittig ausrichtet. Günstigere Modelle tun sicher auch ihren Dienst.

Viel Geduld und Erfolg wünscht Jens

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Was heißt, zu viel Spannung ist sehr schlecht?


Am Ende der Arbeiten habe ich so viel Spannung auf den Speichen, dass schon Angst bekomme, die Speichennippel zu verwürgen.

Bei zu hoher Speichen Spannung kollabiert die Felge zum Kartoffelchip.
So hoch bin ich noch nie gekommen.
Bei etwas niedriger Spannung passts.

Es macht Arbeit, geht schwieriger, und kostet viel mehr Zeit, ordentlich Power draufzugeben.
Wie du schreibt: Dann halten die Räder ewig.
Billige Laufräder sind eigentlich immer (zu) lasch gespannt, der nächste "Achter" ist unvermeidbar.

Beim "Abdrücken" übertreibe ich es vielleicht ein wenig.
Ich lege das Laufrad auf den Boden und stelle mich auf die Speichen, gehe darauf herum.
Das muss das Rad aushalten.

Mein Zentrierständer ist ein Billigteil von Minoura, mein Lieblings Spanner auch der Spokey.

Viel gelernt habe ich von Gerd Schraners Buch "Die Kunst des Laufradbaus".

Hier ein YouTube Film, der mir gut gefällt.

https://youtu.be/r4W0HFO_JEU

Der Laufradbau kostet(e) mich so dermaßen viel Zeit, dass ich das jetzt nur noch meinen Radladen machen lasse.
Der macht das ordentlich. Meistens ziehe ich dann nicht mehr nach.
Manchmal doch.


Peter
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