Banner

Gondo Event 2017

Gondo Event 2017

1
Moin moin

Hier mein kleiner Bericht von diesjährigen Gondo-Event in der Schweiz.
Auf dem Programm stand ein Doppelmarathon, am Samstag mit 2000 postiven Höhenmetern und Sonntag mit 2200 Höhenmetern, das gleiche auch im negativen. Erster Tag von Gondo nach Ried-Brig, am zweiten Tag umgekehrt mit anderer Streckenführung.

Noch kurz zu meinen Voraussetzungen. Ich komme aus dem Norden Deutschlands, habe noch nie einen richtigen Traillauf mitgemacht und auch keine zwei Marathons am Stück. Auch mit Bergläufen hatte ich keine Erfahrung. Ich habe für mich also neues Terrain betreten Es gab also viele Fragezeichen.
So gestaltete sich auch die Schuhwahl etwas schwierig, da ich noch keine Traillaufschuhe hatte und auch keine Erfahrung. Es sind dann die MerrellAccess 4 geworden, Schuhe mit 0 mm Sprengung, aber etwas Dämpfung. Vorab schon: geile Schuhe, gute Wahl!

Der erste Tag war heiß, über 30 Grad waren angesagt, keine Wolke am Himmel.
Es sollte gute 23 km bergauf auf den Bistinenpass in 2400 m Höhe gehen, dann über die restliche Distanz abgesehen von einer Steigung zum Schluss fast ausschließlich bergab.
Für mich lief es anfangs OK, ich bin schnell gestartet. Es gab immer wieder landtypische Hindernsise wie Kühe auf der Strecke.
Leider habe ich an den Steigungen den Fehler gemacht, mich zu oft an schnellere Läufer dran zu hängen. So habe ich nicht mein Tempo gefunden und musste dem vor dem Erreichen des Bistinenpasses Tribut zollen. Es wurde eine Wanderung mit gelegentlichen Pausen. Teilweise wurde mit schlecht. Körperlich war ich schon ziemlich am Ende. War es die Hitze? Das Tempo? Die Höhenluft? Ich weiß es nicht wirklich.
Aber oben angekommen gings auch schon wieder runter. Viele Läufer waren hier schneller als ich, wohl weil ich die Handbremse stets angezogen hatte aufgrund des unsicheren Terrains. Später nahm die Steigung etwas ab, es war fast flach. Hier konnte ich mal meine stärken ausspielen und ordentlich Pace machen........ und so kam es wie es kommen musste: Ich blieb an einer Wurzel hängen und habe mich schön abgeledert. Ich lag wie ein Maikäfer auf dem Rücken, ein Krampf schoss mit in die Wade. Zum Glück kam eine hilfsbereite Läuferin vorbei und drückte diesen raus. Knie war blutig, aber es ging weiter.
Ein Highlight war die Durchquerung eines Wildbaches, es gab nasse Füße, aber es war auch eine herrliche Erfrischung. Es folgte die krasseste Steigung des ganzen Wochenendes. Ich bin dort tatsächlich teils auf allen Vieren hoch gekrackselt. Ich konnte einfach nicht mehr. in Ried-Brig angekommen fingen auch die Oberschenkel an zu krampfen. in 5:58 schleppte ich mich in Ziel.
Damit war ich immerhin 25 von ca 80 Startern.
Meine persönliche Analyse ergab, dass ich über den langen Zeitraum nicht genug zu mir genommen hab was Nahrung angeht. Außerdem zu schnell am Berg. Das wollte und sollte ich am zweiten Tag besser machen.

Übernachtet wurde im Zivilschutzbunker mit einer höllisch lauten Belüftungsanlage und bestimmt 60 anderen Läufern.
Ich habe mir kurzerhand wie einige andere auch die Matratze geschnappt und mir ein bessere Plätzchen gesucht. einige nächtigten auch unter freiem Himmel, ich habe meinen Platz in der Männerumkleide gefunden ;)

Am zweiten Tag waren es nur noch ca 25 Grad. Also bessere Bedingungen.
Diesmal galt es zwei Ansteige auf gut 2000 m Höhe zu meistern, einer Ende bei km 23, der andere begann bei den kritischen 30 km bis km 35... fiese Sache.
Aber für mich lief es besser. Kurz die Müdigkeit rausgelaufen, hatte ich aus den Fehlern gelernt, meine eigene Pace gefunden und einfach nicht auf die anderen geachtet. Außerdem habe ich mir mehr gegönnt an den Verpflegungsstationen.
So lief das Rennen in einem guten Tempo vor sich hin. Hier und da habe ich mal wen überholt, andere mich, Ansonsten war es teilweise etwas einsam auf der Strecke. Die Steigung bei km 30 bis 35 hatte es wirklich in sich. An Laufen war natürlich nicht zu denken. Belohnt wurde man am Gipfel von super Stimmung der Helfer und einem Alphornbläser.
Ich hatte mir zwischenzeitlich das Ziel genommen auf den letzten km Abstieg ordentlich Tempo zu machen, um die 6 Std noch zu unterbieten. Aber das Geläuf war so schwierig, dass daran nicht zu denken war bzw ich wollte das Risiko nicht eingehen. Und so kam ich mit 6:12 und einem super 23. Platz in der Endabrechnung (9. in AK) ins Ziel. Von den 80 Startern kamen glaube ich 69 ins Ziel.
Dort war ordentlich was los... Partyzelt, FastFood, Bier... Passte!


Insgesamt war das ganze super organisiert. Super abwechslungsreiche Strecke mit krassen Bergen, Flüssen, Wasserfällen, Kühen... kleine und familiäre Veranstaltung. Es haben sich viele Gespräche und Kontakte ergeben....

Nun erstmals regenerieren ;)

Gondo Marathon - Renninfos

3
Naja, was heißt gut klargekommen, das ist relativ... aber danke, dass du das so siehst ;)
Also Höhenluft habe ich glaube ich nicht so gespürt, aber bergauf musste ich oft genug gehen, andere sind dort teils in Tippelschritten gelaufen. Bergab war ich stärker, aber auch dort konnte mich einige überholen. Auffallend gut war ich in den ebenen Passagen, da habe ich immer einige kassiert... macht ja auch Sinn aufgrund der Voraussetzungen.
Ich habe vor kurzen dem 3 Stunden-Marke beim Marathon geknackt. Bin es also gewohnt so bei den besten 1 bis 5 % mitzulaufen. Hier war ich mal so gerade noch im ersten Drittel, wobei ich das relativ kleine Teilnehmerfeld von der Leistung schwer einschätzen kann. Ich habe keine Vergleiche...

5
gut gesagt ;)


was mit noch einfällt... ich hatte dort mit einem geübten Bergläufer geschnackt, der im flachen ähnliches Niveau wie ich habe... der hat mir über beide Tagen fast zwei Stunden abgenommen und ist achter geworden...
Ich sollte also noch bisschen Luft nach oben haben ;) ... war bei diesem Lauf aber natürlich nicht primär auf Geschwindigkeit aus
Antworten

Zurück zu „Laufberichte“