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Anderthalb nagende Unklarheiten im Zusammenhang mit Garmin (Connect)

Anderthalb nagende Unklarheiten im Zusammenhang mit Garmin (Connect)

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Hallo!

Ich habe einige Fragen zu zwei Garmin (Connect)-Themen, zu welchen ich bisher nirgendwo befriedigende Antworten finden konnte, wobei mich das zweite deutlich mehr beschäftigt.
(Zur Info: Ich nutze die FR 230)

1. Erholungsratgeber:
Auf welcher Basis wird die nach Abschluss einer Trainingseinheit angezeigte Erholungsdauer bestimmt? Welche Parameter fließen mit ein? Wird nur die soeben beendete Einheit berücksichtigt oder ein zurückliegender Trainingszeitraum? Was bedeute hierbei „Erholung“? Maximal Rekom für die angegebene Dauer oder keine QTE?

2. Höhenkorrekturen:
Die Höhenkorrekturen sind in Garmin Connect (GC) für Uhrenmodelle, die keinen barometrischen Höhenmesser haben - wie bei der FR 230 der Fall - automatisch aktiviert. Hierbei werden die

„vom GPS-Gerät ermittelten Positionsdaten (Breiten- und Längengrad) mit den von einem Vermessungsdienst zur Verfügung gestellten Höhendaten abgeglichen. Nach der Höhenkorrektur enthält jeder Trackpunkt der Aktivität die Höhendaten des Webdienstes und nicht die vom GPS-Gerät erfassten Höhendaten“.

An dieser Einstellung habe ich auch nie irgendetwas geändert - bis Anfang der Woche… Nachdem ich vergangenen Freitag einen für meine Verhältnisse überaus profilierten LDL gelaufen bin und die Aktivität zwei Tage später nach GC brachte, staunte ich nicht schlecht über die gerade mal 84 Hm über 25 km. Die Einheit schnell mit GPSies zusammengeklickt, ergab etwas um die 500 Hm, was deutlich eher meinem Eindruck während und nach der Einheit entsprach.

Mehr zum Spaß, habe ich dann erstmalig die Höhenkorrekturen in GC für genau diese Aktivität deaktiviert und siehe da: aus 84 Hm werden 516 Hm. Sofort erinnerte ich mich an ein 15 km-Läufchen an der Amalfiküste aus dem letzten Jahr. Da zeigte mir GC damals 1.133 Hm an, was mir dann doch etwas zu heftig vorkam. Auch diese Einheit habe ich damals mit GPSies überprüft und kam auf deutlich realistischere 630 Hm. Nun habe ich für genau diese Aktivität auch mal spaßeshalber die Höhenkorrekturen deaktiviert und sehe: 633 Hm.

Ich raff’s jetzt nicht! Die FR 230 hat keinen Höhenmesser installiert, entsprechend würde ich denken, dass sie auch keine Höhendaten erfassen kann, sondern lediglich Positionsdaten, denen dann, wie oben zitiert, erst die Höhendaten in GC zugeordnet werden. Wie kommt es aber dann, dass aus deaktivierten Höhenkorrekturen deutlich realistischere Höhendaten resultieren bzw. überhaupt Höhendaten ermittelt werden können??

Und noch ein Hinweis: Wenn ich die Summe der Hm der Zwischenzeiten bilde, komme ich bei deaktivierten Höhenkorrekturen bei weitem nicht auf die angegebenen Gesamt-Hm, wobei die in den Zwischenzeiten angezeigten Hm sich durchaus ändern, sobald ich zwischen aktivierten und deaktivierten Höhenkorrekturen switche.

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@Edd Laddix,

du wirst niemals wirklich exakte Werte betreffend der Höhenmeter erhalten.
Das GPS erfasst nicht nur die Position sondern auch die Höhenmeter, aber während die Fehlertoleranz vom GPS-Signal bei einer Laufstrecke von sagen wir mal 25km egal ist ob man jetzt lt. GPS 10m weiter vor oder zurück ist, macht es bei der Höhe einen sehr großen Unterschied und summiert sich auf eine nicht vernachlässigbare Größe.

Wenn Du eine genaue Erklärung haben möchtest, empfehle ich Dir die Erklärung auf RUNALYZE, dort geht man auf genau Deiner Frage sehr ausführlich ein.

Hier der Link: https://help.runalyze.com/de/latest/cal ... ation.html

Beste Grüße
Markus
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Klar wird man weder mit GPS noch mit den Höhendaten exakt präzise Werte ermitteln können. Allerdings kommt auch die barometrische Höhenmessung, jedenfalls bei längeren Läufen, an ihre Grenzen, wenn sich der Luftdruck verändert. Unabhängig davon, sind die Abweichungen zwischen GPS-Höhe und Höhenkorrektur bei GC doch sehr extrem in deinem Fall. Ich tippe mal, dass GC hier einfach einen Softwarefehler hat. Bist du zufällig auch bei Strava und hast da die Werte überprüft?

Die Erholungszeit wird wohl aus der Herzfrequenz und der Herzratenvariablität während der Aktivität ermittelt. Wie das genau berechnet wird, kann ich nicht sagen. Der Wert stellt nur die Erholung für das Herz-Kreislauf-System dar, nicht für Muskeln, Sehnen, Knochen. Ich würde das aber nicht als genauen Wert im Sinne einer Trainingssteuerung mittels Reiz und Superkompensation ansehen. Ermittelt wird grundsätzlich immer nur die Erholungszeit für die letzte Aktivität. Dauert die Erholungszeit der letzten Aktivität noch länger an als die aus der aktuellen bleibt die alte Erholungszeit maßgeblich. Dauer die aktuelle Erholungszeit dagegen länger, wird diese angesetzt. Es findet grundsätzlich keine Addition statt. Wird dir also am 01.01. um 12:00 Uhr unmittelbar mit Schluss der Aktivität eine Erholungszeit von 24 Stunden angezeigt, hast du bei Start einer neuen Aktivität am nächsten Tag um 11:00 Uhr noch eine Stunde Erholungszeit. Endet diese Aktivität um 11:30 mit einer Erholungszeit von z.B. 6 Stunden, werde nur diese 6 Stunden angezeigt. Beginnst du dagegen noch am 01.01. z.B. um 15 Uhr eine Aktivität mit einer Dauer von einer Stunde wird dir mindestens noch eine Erholungszeit von 20 Stunden angezeigt. Alle Klarheiten beseitigt? ;)

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taste_of_ink hat geschrieben: Unabhängig davon, sind die Abweichungen zwischen GPS-Höhe und Höhenkorrektur bei GC doch sehr extrem in deinem Fall. Ich tippe mal, dass GC hier einfach einen Softwarefehler hat. Bist du zufällig auch bei Strava und hast da die Werte überprüft?
Ich habe zwar eine Polar, aber das Problem bleibt das gleiche. Ich habe festgestellt, dass man die Höhenmessung vergessen kann, sobald man an Berghängen hoch läuft die Bergeinschnitte enthalten. Wenn da das Signal nicht sauber ist, dann hat man plötzlich mal eine 10-50m Höhendelle drin, je nach der Steile des Abhangs. Das Problem dabei ist, das jeder Algorithmus den man anwendet irgendeinen Haken hat, irgendwo muss die Software einen Kompromiss machen und dort läuft man garantiert mal durch. Sprich wenn du deine gpx-Daten bei vier verschiedenen Anbietern einspielst, erhältst du vier verschieden Angaben zurück und davon ist wahrscheinlich keine exakt.
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wo ich herkomme Am Anfang war da der Bauchspeck und wo ich zuletzt gelaufen bin Joels Daily Challenge - Streakrunning

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klnonni hat geschrieben:
Das GPS erfasst nicht nur die Position sondern auch die Höhenmeter

Danke Markus! Dass GPS auch die Hm erfasst war mir bisher nicht bekannt. Das erklärt ja wenigstens schonmal, warum ich auch bei deaktivierten Höhenkorrekturen überhaupt Höhendaten habe.
taste_of_ink hat geschrieben:
Unabhängig davon, sind die Abweichungen zwischen GPS-Höhe und Höhenkorrektur bei GC doch sehr extrem in deinem Fall. Ich tippe mal, dass GC hier einfach einen Softwarefehler hat.

Das scheint mir auch so! Und würde vielleicht sogar das erklären:
Edd Laddix hat geschrieben: Wenn ich die Summe der Hm der Zwischenzeiten bilde, komme ich bei deaktivierten Höhenkorrekturen bei weitem nicht auf die angegebenen Gesamt-Hm, wobei die in den Zwischenzeiten angezeigten Hm sich durchaus ändern, sobald ich zwischen aktivierten und deaktivierten Höhenkorrekturen switche.
taste_of_ink hat geschrieben:
Bist du zufällig auch bei Strava und hast da die Werte überprüft?
Nein.

Die Erholungszeit wird wohl aus der Herzfrequenz und der Herzratenvariablität während der Aktivität ermittelt. Wie das genau berechnet wird, kann ich nicht sagen.
Der Wert stellt nur die Erholung für das Herz-Kreislauf-System dar, nicht für Muskeln, Sehnen, Knochen. Ich würde das aber nicht als genauen Wert im Sinne einer Trainingssteuerung mittels Reiz und Superkompensation ansehen. Ermittelt wird grundsätzlich immer nur die Erholungszeit für die letzte Aktivität. Dauert die Erholungszeit der letzten Aktivität noch länger an als die aus der aktuellen bleibt die alte Erholungszeit maßgeblich. Dauer die aktuelle Erholungszeit dagegen länger, wird diese angesetzt. Es findet grundsätzlich keine Addition statt.

War mir so weit schon klar, dass hier lediglich die HF-Werte herangezogen werden können und zur Belastungssteuerung wollte ich den Erholungsratgeber allein schon deswegen
auch nicht nutzen. Es interessiert mich nur mal, was hinter der Berechnung steckt. Hätte sein können, dass jemand im Web irgendwo was gefunden hat, worauf ich selbst nicht gestoßen bin. Selbst beim Hersteller Firstbeat Technologies wird man ja nicht schlauer.

Wird dir also am 01.01. um 12:00 Uhr unmittelbar mit Schluss der Aktivität eine Erholungszeit von 24 Stunden angezeigt, hast du bei Start einer neuen Aktivität am nächsten Tag um 11:00 Uhr noch eine Stunde Erholungszeit. Endet diese Aktivität um 11:30 mit einer Erholungszeit von z.B. 6 Stunden, werde nur diese 6 Stunden angezeigt. Beginnst du dagegen noch am 01.01. z.B. um 15 Uhr eine Aktivität mit einer Dauer von einer Stunde wird dir mindestens noch eine Erholungszeit von 20 Stunden angezeigt. Alle Klarheiten beseitigt? ;)

War schon absolut verständlich erklärt, keine Sorge! :daumen:
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