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Marathon/HM: Wie groß ist der Unterschied der Strecke auf Laufuhr?

Marathon/HM: Wie groß ist der Unterschied der Strecke auf Laufuhr?

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Hallo,

Ich konnte nicht so recht entscheiden, welches das richtige Subforum für diese Frage ist, daher stelle ich sie mal hier rein.
Ich laufe in Kürze meinen ersten Halbmarathon und wollte die erfahrenen Marathon/HM Läufer fragen (falls Ihr mit Garmin Laufuhr gelaufen seid), wie groß am Ende die Diskrepanz der Strecke auf der Laufuhr war. Prinzipiell geh ich mal davon aus, dass die Laufuhr immer mehr Strecke als die 21,1 bzw. 42,2 km anzeigen wird, da man ja nicht die ideale Linie läuft und außerdem funktioniert das Errechnen der Laufstrecke mittels GPS ja nicht auf den Meter genau, sondern eher auf einige Meter genau.
Meine Frage daher, um wieviele Meter die Laufuhr am Ende von der offiziellen Renndistanz abweicht.


Danke im Voraus! :)
________________________
10 km - 37:36 (T - April 2019)
HM - 1:30:41 (Sorger Halbmarathon/Graz - April 2018)
M - 3:10:26 (Wien Marathon - April 2019)

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Kommt drauf an, wo. Auf dem Gendarmenmarkt in Berlin wird der Athlet wie ein Flummie mehrmals von der Domseite zur Gastronomieseite gedätscht. Ich sage ja immer: bei Stadtkursen das Heitäckgeschoss am Handgelenk zu einer stinknormalen Stoppuhr degradieren, Gesamt- und Rundenzeit auf einer Seite anzeigen lassen und die Zwischenzeiten per Hand an den km-Schildern abdrücken. Wenn es mal ganz stark abweicht, haben nächtens irgendwelche Spaßvögel die Markierung versetzt :wink: .

Knippi

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Bernd79 hat geschrieben: Meine Frage daher, um wieviele Meter die Laufuhr am Ende von der offiziellen Renndistanz abweicht.
Wie sklavisch wirst du dich an der Ideallinie orientieren (können)? Deine Frage hängt nicht nur von deiner Uhr ab, sondern vor allem auch von dir selbst. Vom Wetter, dem GPS-Signal, der Verwinkelung der Strecke usw. Von daher ist das wie Lotto hier eine Aussage zu treffen. Klick dir deine Laps einfach mit der Uhr anhand der Streckenmarkierungen ab, dann hast du zumindest für den aktuellen KM einen relativ verlässlichen Wert.
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Über mich
wo ich herkomme Am Anfang war da der Bauchspeck und wo ich zuletzt gelaufen bin Joels Daily Challenge - Streakrunning

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Diese Problem wird ja immer wieder thematisiert.
Grundsätzlich muss man berücksichtigen, dass die Uhren und GPS-Empfänger von den Signalen der GPS-Satelliten abhängig sind. Diese umkreisen die die Erde in einer mittleren Höhe von ca. 20.200 Kilometern.
Stets sind 4-5 Satelliten im "Sichtbereich" eines GPS-Empfängers auf der Erde.
Eine mittlere Genauigkeit von ZEHN Metern kann angenommen werden. Angesichts des Abstandes der Satelliten zum Empfänger ist diese Genauigkeit ja schon sehr erstaunlich, mehr kann man da ja nicht ernsthaft erwarten !

Wenn Du also eine Weile still sitzt - meinetwegen beim Bierchen nach dem Lauf - werden sich dennoch die Meter ansammeln - und zwar VÖLLIG EGAL welche Uhr oder Gerät du verwendest !

Als Faustregel kann angenommen werden: 50 Meter je Kilometer ist eine völlig normale Fehlerrate. Wenn Du - wie von hardlooper schon angedeutet - in Häsuerschluchten unterwegs bist, empfängt die Uhr die Signale noch schlechter und die Abweichung steigt an.

Wenn also die Laufuhr im Ziel 21,1 / 42,2 anzeigt, ist das wie zumindest "FÜNF RICHTIGE im Lotto", purer Zufall !
Meine 15km-Runde endet laut GPS-Uhr mal genau an der Haustür, mal 100 Meter eher und manchmal muss ich noch 100 Meter weiterlaufen.

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Wenn ich Strecken sauber in Google Maps nachmesse, ist es immer so, dass die Garmin Uhr weniger anzeigt als Google.
Bei einem 10 km Lauf sind das so ca. 150 - 200 m.
Dunkel, nass, windig, kalt. - "Yeah, let's go!!!"
Never stop.
No.Status.Quo.

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MiGu_15 hat geschrieben:Als Faustregel kann angenommen werden: 50 Meter je Kilometer ist eine völlig normale Fehlerrate.
Bei einem HM im April ging es auf einem Rundkurs durch die Innenstadt und unter Bäumen durch den Kurpark eines kleinen Städtchens. Die Uhr zeigte im Ziel nur 19,9 km - die Faustregel hat hier fast gepasst.

Merke: GPS-Uhren zeigen zwar eine Entfernung an, diese sogar mit einigen Nachkommastellen, das hat aber mit dem Gelaufenen nur grob was zu tun. Nennt man dann wohl Scheingenauigkeit.

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Es kommt aber auch auf die Strecke an. Ich tracke ja auch auf der Bahn mit und da ist meine Uhr (Polar M430) doch deutlich genauer als ich gedacht habe. Das sind schon sehr verlässliche Werte muss ich sagen.

Aber letztlich ist es bei einem Rennen ja wurscht was die Uhr zeigt, so lange du nicht im Ziel bist solltest du nicht stehen bleiben, auch wenn die Uhr bereits meint es wäre Zeit für die Dusche. :nick: :nick: :nick: :wink:
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Bei mir lag die Abweichung bislang maximal +/- 2 % von der ausgeschriebenen Strecke, in der Annahme das die Wettkampfstrecke korrekt vermessen ist. Allerdings sind das fast ausnahmlos Landschaftsläufe in gemäßigter Umgebung, also weder tiefe Berg- noch Häuserschluchten. Ausreiser aus der Statistik war der Halbmarathon in Fürth den ich jedoch als einzigen Wettkampf mit dem Handy aufgezeichnet habe, hier lag die Abweichung bei fast 800m (weniger) was einer Abweichung von fast 4% entspricht.

Die Abweichung auf einzelnen Teilstücken kann natürlich deutlich größer ausfallen, da die Fehler aber ja sowohl "zu kurz" als auch "zu lang" beinhalten wäre meine Vermutung das sich das auf "je länger die Strecke" umso besser rausmittelt.
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Mein Laufblog

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Meine Laufuhr zeigt nur die Zeit hat. Für die Streckenvermessung sind Veranstalter und Verband zuständig. Alles andere ist überflüssige Spielerei.
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

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Bei halbwegs freiem Himmel ist meine Abweichung mit 4 verschiedenen Garmin Uhren in den letzten 10 Jahren meist unter 0.5% geblieben.

Man sieht es ja meist an den Kilometerschildern ob die Uhr genau daneben piepst oder eher etwas früher und kann das dann notfalls noch korrigieren.

Bei extrem verwinkelten Kursen in sehr dichtem Wald oder zwischen hohen Gebäuden kann die Abweichung auch mal bei 1-2% landen.
Mehr Abweichung hatte ich bisher aber noch nie. Die 50 Meter pro Kilometer wären ja 5% Abweichung was für eine Uhr war denn das?

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Das war 'ne Garmin Vivoactive. Im Ziel habe ich mit einem anderen Teilnehmer gesprochen, der mit seiner Polar V800 auch so Abweichungen hatte. Stellenweise war es auf dem Kurs recht eng und es gab viele rechtwinklige Kurven. Da kürzt GPS gerne mal ab :-)

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Komischerweise sehe ich eher zu wenig Strecke auf meiner Garmin (FR 630) und nur auf der Bahn ist's in der Regel zu viel. Das ist aber gefühlt besser geworden, seitdem ich GPS+Glonass zugunsten von nur GPS ausgeschaltet habe. 10er liegen bei mir zwischen 9,8 und 10,1km, HM (nur einer mit der aktuellen Uhr) bei 20,7km, M (ebenfalls nur einer) bei 42,4. Ich drücke, wenn's geht, die Runden nach Kilometerschild ab und nicht mit Autolap.

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Es ist logisch, dass die Uhr in der Regel weniger anzeigt. Das wurde mal in irgendeiner Zeitschrift thematisiert.
Man muss sich klar machen wie so eine GPS-Uhr funktioniert. Es gibt immer Datenpunkte, ca alle paar Meter. Läuft man nun eine Kurve in der kein Datenpunkt ist, so weiß die Uhr von der Kurve gar nichts, sondern verbindet die letzten beiden Datenpunkte mit einer Linie, welche sie misst. Diese Linie ist der Direkte Weg zwischen den Punkten. gelaufen ist man aber eine Kurve, also mehr.

Das meine laienhafte Erklärung hierzu.

Natürlich könnten die Umwege, die man abseits der Ideallinie läuft und die gemessen werden, dieses auch wieder aufwiegen. Könnten, müssen nicht.
Aus der Erfahrung kann ich sagen, dass ich immer so eine Abweichung von max 300 m habe... hab aber nie drauf geachtet ob öfter mehr oder weniger...

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Das Grundproblem wurde oben schon erklärt: Die Bestimmung der einzelnen Datenpunkte ist mit GPS prinzipiell ungenau, die Abweichung kann zudem in jede Richtung erfolgen.

Was mir nicht wirklich klar ist: Wird die reine Ortsbestimmung bei höheren Geschwindigkeiten (etwa beim Rad fahren) noch ungenauer? Ich vermute, dass die zu messenden Zeiten für eine Ortsbestimmung so kurz sind, dass die Ungenauigkeit aufgrund der Geschwindigkeiten von Läufern und Radfahrern zu vernachlässigen ist. Evtl. gibt es trotzdem relevante Effekte?

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Ja, hinterher kann man sowohl erklären, warum weniger angezeigt wurde (Kurven falsch geglättet oder nicht mitbekommen), als auch, warum mehr angezeigt wurde (keine Ideallinie, driftende Messpunkte). Und dann kommen noch Empfangsprobleme (Gebäude, Wald) hinzu, die sich in beide Richtungen bemerkbar machen können. Hier kann der Fachmann im Nachhinein alles erklären...

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Das kann man so pauschal nicht sagen. Es kommt schon auf den Algorithmus an, der aus den Einzelmessungen versucht einen sinnvollen Pfad zu schätzen. Die Garmins meiner Kollegen unterschätzen die Distanz ganz gerne, meine Ambit3 überschätzt sie hingegen. Wobei es bei zu hoher Distanz immer eine Frage ist, wie viel von dieser Abweichung durch die Uhr und wie viel durch Verlassen der Ideallinie verursacht wurde.

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Bernd79 hat geschrieben:wie groß am Ende die Diskrepanz der Strecke auf der Laufuhr war.

Beim Berlin Marathon 2013 zeigte mir meine damalige Garmin 305 folgende Distanz an:
(Aus BM-Faden 2013 kopiert)
Isse hat geschrieben: ... 44,33k an ...


Gibt es nix zu meckern. :hihi:
Highlights bisher:
16.+17. Juni 2018 - 24 h Burginsellauf = 121,74 km
03.10.2021 SIX STAR Finisher
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Ich denke bei mehr Kurven kommt eher zu wenig raus da die Glättungs Algorithmen die Kurven schneiden.
Bei geraden Strecken kommt eher zu viel raus weil seitliche Abweichungen sich zu einer Schlangenlinie summieren.

Ich schätze den Entwicklern sind beide Verhalten durchaus bekannt und sie kalibirieren das Verhalten der Glättung so dass die beiden Effekte sich auf den meisten Strecken in etwa aufheben.
Das würde auch erklären dass die Strecken oft trotzdem recht genau sind obwohl in der Grafik ganz klar die Kurven geschnitten werden.

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Marky89 hat geschrieben: Was mir nicht wirklich klar ist: Wird die reine Ortsbestimmung bei höheren Geschwindigkeiten (etwa beim Rad fahren) noch ungenauer?
Die reine Ortsbestimmung: nein (solange der GPS-Emfänger gut ist und tatsächlich einen exakten Zeitpunkt trifft). Die Geschwindigkeit und die Strecke wird aber mit steigender Geschwindigkeit immer genauer.

Ganz simples Extrembeispiel:

Ein Läufer legt in 10s etwa 30m zurück. Nehmen wir an, der Startpunkt ist um 5m falsch gemessen, der Zielpunkt um 8m - beide in der gleichen Richrtung. Das GPS sagt also, er ist 27m weit gelaufen, die Distanz liegt um 10% daneben.

Ein Kampfjet legt in den 10s 3000m zurück. Start und Ziel sind genauso falsch wie beim Läufer, also kommen 2997m raus. Ein Fehler von 0,1%
Runalyze-Profil
Mein Lauftagebuch "Ausgerechnet ich laufe"
PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)

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MarkyMcFly hat geschrieben:Es ist logisch, dass die Uhr in der Regel weniger anzeigt.
Aus der Erfahrung kann ich sagen, dass ich immer so eine Abweichung von max 300 m habe... hab aber nie drauf geachtet ob öfter mehr oder weniger...
Bei keinen meiner diesjährigen Marathon Läufe hat die Uhr weniger angezeigt,immer 300-500 Meter mehr.
Gefühlt würde ich sagen,sie hat noch nie weniger angezeigt

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Die Genauigkeit wird auch davon abhängen, wie viele Datenpunkte man verwendet.
Was in jedem Fall sehr ungenau bleibt ist die Höhenangabe durch GPS. Da verlasse ich mich generell lieber auf Kartenmaterial.

23
Moin,

meine diversen Garmin Forerunner haben immer etwas mehr Strecke angezeigt. Allerdings nie dramatisch.
Gut in Hamburg macht der Tunnel etwas Probleme, aber am Ende wars auch da recht genau.

Hier eine kleine Auswahl, Abweichung musst Du dir selbst ausrechnen.

Berlin M:
42,5 km
42,2 km
42,79 km ,da muss ich etwas getorkelt sein ;-)

Hamburg M:
42,2 km
42,44 km

London M:
42,2 km

Berlin HM:
21,32 km
21,22 km
21,10 km
21,37 km

Hamburg HM:
21,1 km
21,13 km

grüße
beeker

24
beeker hat geschrieben:Moin,

meine diversen Garmin Forerunner haben immer etwas mehr Strecke angezeigt. Allerdings nie dramatisch.
Gut in Hamburg macht der Tunnel etwas Probleme, aber am Ende wars auch da recht genau.

Hier eine kleine Auswahl, Abweichung musst Du dir selbst ausrechnen.

Berlin M:
42,5 km
42,2 km
42,79 km ,da muss ich etwas getorkelt sein ;-)

Hamburg M:
42,2 km
42,44 km

London M:
42,2 km

Berlin HM:
21,32 km
21,22 km
21,10 km
21,37 km

Hamburg HM:
21,1 km
21,13 km

grüße
beeker
Das sind erstaunlich und erfreulich genaue Ergebnisse !
Nichtsdesotrotz: Die getrackten Streckenlängen sind systembedingt (s.o.) immer nur Annäherungen und sollten nie auf die Goldwaage gelegt werden.

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19joerg61 hat geschrieben:Beim Berlin-M und den meisten anderen Stadtmarathons hatte ich i.d.R etwa einen Kilometer mehr auf der Uhr.
Was dann natürlich heißen könnte, dass man im Vergleich zum Training bei gleicher (tatsächlicher) Pace ca. 5 Minuten langsamer ist. Allerdings stimmt die Rechnung so auch nicht ganz.
beeker hat geschrieben:Moin,

meine diversen Garmin Forerunner haben immer etwas mehr Strecke angezeigt. Allerdings nie dramatisch.
Gut in Hamburg macht der Tunnel etwas Probleme, aber am Ende wars auch da recht genau.

Hier eine kleine Auswahl, Abweichung musst Du dir selbst ausrechnen.

Berlin M:
42,5 km
42,2 km
42,79 km ,da muss ich etwas getorkelt sein ;-)

Hamburg M:
42,2 km
42,44 km

London M:
42,2 km

Berlin HM:
21,32 km
21,22 km
21,10 km
21,37 km

Hamburg HM:
21,1 km
21,13 km

grüße
beeker
Sehr interessante Werte!
Ich habe vor, den HM in Graz mit einer 4:55 min Pace zu laufen, was mich theoretisch an eine sub 1:45 h Zeit bringen sollte. Allerdings spielen da soviele Faktoren mit und jetzt ist auch klar, dass es sein kann, dass ich selbst wenn meine Garmin Forerunner am Ende einen 4:55 Schnitt anzeigt, trotzdem eine langsamere Zeit habe, weil eben die Strecke 200 oder 300 Meter länger ist.
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10 km - 37:36 (T - April 2019)
HM - 1:30:41 (Sorger Halbmarathon/Graz - April 2018)
M - 3:10:26 (Wien Marathon - April 2019)

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Bernd79 hat geschrieben: Ich habe vor, den HM in Graz mit einer 4:55 min Pace zu laufen, was mich theoretisch an eine sub 1:45 h Zeit bringen sollte. Allerdings spielen da soviele Faktoren mit und jetzt ist auch klar, dass es sein kann, dass ich selbst wenn meine Garmin Forerunner am Ende einen 4:55 Schnitt anzeigt, trotzdem eine langsamere Zeit habe, weil eben die Strecke 200 oder 300 Meter länger ist.
Bei einem WETTKAMPF ist die GPS-Funktion völlig uninteressant. Die Strecke ist bei schon mittelgroßen Strassenläufen amtlich vermessen und durchgehend kilometriert. Da genügt also innerhalb des Rennens die Stoppuhr-Funktion vollends. Das GPS-Piepsen bei 4960 und 8055 Metern stiftet nur Verwirrung.

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Guter Anhaltspunkt dafür, wie weit die Uhr daneben liegt, sind die Kilometerschilder.

Wenn Deine Uhr beim 1000m-Schild 1010m, beim 2000m-Schild 2020m usw. anzeigt, liegt sie um 1% daneben. Dieses eine Prozent entspricht bei einer Pace von 5min/km einem Fehler von 3s/km (Diese Zahl im Kopf behalten, den Rest bekommt man unterwegs ausgerechnet: 4080m beim 4km-Schild sind also z.B. 6s/km).

Wenn du das nicht im Kopf rechnen willst, gibt es für diverse Garmin-Uhren auch Apps, die anhand von manuell abgedrückten Kilometern die Distanz und Durchschnittspace korrigieren.
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ruca hat geschrieben:Guter Anhaltspunkt dafür, wie weit die Uhr daneben liegt, sind die Kilometerschilder.
Da muss ich dich enttäuschen. In den seltensten Fällen stehen die km-Schilder ganz exakt. Das gilt auch für DLV-vermessene Läufe. Da kann man zwar (ziemlich) sicher sein, dass die Gesamtlänge stimmt. Die einzelnen km variieren aber stark. Beim Hamburgmarathon z. B. waren über Jahre die km 3, 18 und 33 deutlich länger und andere entsprechend kürzer. Ob's immer noch so ist, weiß ich nicht. Ist aber auch nicht tragisch. Meistens mittelt sich das für die 5 km-Abschnitte dann wieder aus.

Genauso blödsinnig, wie sein Tempo nach den Längenangaben der Uhr auszurichten, ist es, sein Tempo an den km-Schildern festzumachen. Am besten ist es, sein Tempo nach gefühlter Belastung durchzulaufen und ggfs. nach mehreren km anzupassen.
(Beim ersten Marathon in Köln z. B. waren die Schilder noch in der Dunkelheit falsch aufgestellt, was viele zu zu schnellem Anfangstempo verleitet hat.)

Im Übrigen zeigt meine Uhr meistens auch MEHR an als weniger. Je gerader der Verlauf ist, um mehr stimmen die Distanzen.

Bernd
Das Remake
Infos zum Laufen und Vereinsgedöns gibt's auf www.sgnh.de

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burny hat geschrieben: Am besten ist es, sein Tempo nach gefühlter Belastung durchzulaufen und ggfs. nach mehreren km anzupassen.
Genau das. Ich laufe im Wettkampf ganz ohne Uhr und dennoch funktioniert die Einteilung offensichtlich viel besser als bei den 99% der Kollegen, die mit Uhr rennen.
"Only that day dawns to which we are awake." - H.D.Thoreau
Meine Wettkämpfe in der km-Spiel Tabelle
Meine Lauf-Fotoalben (mit vielen Tiroler Laufstrecken)

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Bernd79 hat geschrieben:Meine Frage daher, um wieviele Meter die Laufuhr am Ende von der offiziellen Renndistanz abweicht.
Beim Trollinger-Marathon wurde hierzu eine Befragung durchgeführt. Das Ergebnis kannst du hier nachlesen: https://www.hs-heilbronn.de/13186135/ve ... liegen-vor

GPS-Uhren zeigen die Distanz relativ genau an. Ich persönlich bin auch nur an der Distanz, Laufzeit und Pace interessiert und deshalb mit meiner einfachen GPS-Uhr ganz zufrieden.

Ich habe nachgeschaut: Beim letzten Marathon hat die Uhr 42,12m gemessen. Normalerweise hast du aber größere Abweichungen.

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MiGu_15 hat geschrieben:Bei einem WETTKAMPF ist die GPS-Funktion völlig uninteressant. Die Strecke ist bei schon mittelgroßen Strassenläufen amtlich vermessen und durchgehend kilometriert. Da genügt also innerhalb des Rennens die Stoppuhr-Funktion vollends.
Grundsätzlich stimme ich da zu. Ich habe aber schon mehrfach erlebt, dass das eine oder andere Kilometerschild entfernt wurde (was ausreicht, um einen nicht mehr wissen zu lassen, ob man im Zeitplan ist, wenn man keine parallele GPS-anzeige hat).

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Bonno hat geschrieben:Grundsätzlich stimme ich da zu. Ich habe aber schon mehrfach erlebt, dass das eine oder andere Kilometerschild entfernt wurde (was ausreicht, um einen nicht mehr wissen zu lassen, ob man im Zeitplan ist, wenn man keine parallele GPS-anzeige hat).
beim HM letzten Sommer fehlten ebenfalls 2 km Schilder (und ein Informationsschild "Getränkeaufnahme in 200m" stand exakt 5m vor den Tischen).
bzgl GPS-Genauigkeit:
Bei HM oder Marathon auf freiem Feld passt die Distanz bisher eigentlich recht gut, 10k Stattläufe (bei denen man 4 oder 5 Runden innerorts, teilweise durch Häuserschluchten dreht) wurden von meiner Garmin ausnahmslos zu kurz gemessen. Meistens im Bereich 100-200m, also noch in der Toleranz.
Sinnvoll ist die Aufzeichnung auf "jede" Sekunde" zu stellen. Anderenfalls kann es gerade bei hohem Lauftempo sein, dass die Abweichung bei engen Kurven/Ecken sehr hoch wird.

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Weder auf die Kilometer Schilder noch auf die GPS Angaben kann man sich verlassen, ich habe mit der Kombination von beidem aber bisher recht gute Erfahrungen gemacht.
Wenn die Schilder immer um 1% von der Uhr abweichen kann man damit in etwa weiterplanen, wenn bei einem einzelnen Schild aber auch einmal 1200m sind, beim nächsten dann 800m, dann kann man davon ausgehen dass das Schild falsch ist.
Sein Tempo in so einem Fall den Schildern anzupassen wäre fatal :zwinker5:

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Wer sich nicht sicher ist, wie stark und warum die Entfernungen abweichen, der soll mal den aufgezeichneten Track auf den Rechner oder auf eine entsprechende Seite hochladen, wo er über ein Satellitenbild gelegt wird. Da sieht man bei jedem Datenpunkt die tatsächliche Abweichung von der gelaufenen Strecke. Bei einigen Programmen (SportTracks z.B.) kann man die Punkte manuell korrigieren und damit die Aufzeichnung verbessern und bekommt am Ende eine recht genaue Streckenentfernung. Funktioniert allerdings schlecht bei Waldläufen, wo man auf dem Satellitenbild die Wege nicht erkennen kann.

Gruss Tommi
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Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

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dicke_Wade hat geschrieben:Wer sich nicht sicher ist, wie stark und warum die Entfernungen abweichen, der soll mal den aufgezeichneten Track auf den Rechner oder auf eine entsprechende Seite hochladen, wo er über ein Satellitenbild gelegt wird. Da sieht man bei jedem Datenpunkt die tatsächliche Abweichung von der gelaufenen Strecke. Bei einigen Programmen (SportTracks z.B.) kann man die Punkte manuell korrigieren und damit die Aufzeichnung verbessern und bekommt am Ende eine recht genaue Streckenentfernung. Funktioniert allerdings schlecht bei Waldläufen, wo man auf dem Satellitenbild die Wege nicht erkennen kann.

Gruss Tommi
Wahnsinn......was heutzutage alles zum Laufen dazu gehört. Früher ging das noch ohne Satelliten. :D
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

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bones hat geschrieben:Wahnsinn......was heutzutage alles zum Laufen dazu gehört. Früher ging das noch ohne Satelliten. :D
Da staunste wa? Und ohne das Internetz wüsstest du noch nicht einmal davon :D

Gruss Tommi
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Thorsten Havener

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beim Frankfurt Marathon, in den Häuserschluchten des Bankenviertels, kann man die GPS Messung von Streckenlänge und Pace regelmäßig vergessen. Das ist nicht mehr als eine grobe Schätzung. Ist deshalb doppelt blöd, weil man da zwischen km 2 und 5 unterwegs ist, wo das Körpergefühl noch Potential nach oben hat. Beim zweiten Durchlaufen, so zwischen km 36 und 39 ist das deutlich weniger problematisch, da weiß man, was (noch) geht und was nicht (mehr). Habe mir deshalb angewöhnt, auf dem Abschnitt einfach nur nach Puls zu laufen, so wie früher, als es den GPS Schnickschnack noch nicht gab.
Eine Alternative ist übrigens der Stryd Sensor, den interessieren Sichtbehinderungen / Reflexionen des Signals nicht.
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