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Marathonwettkampf: Pulsgurt und Kompressionsshirt

Marathonwettkampf: Pulsgurt und Kompressionsshirt

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Hallo,

habe nicht eine ähnliche Frage im Forum gefunden, deshalb hier meine Frage. Ich weiss, dass viele auf Pulsmessung beim Marathonwettkampf verzichten. Welche Gründe würden aber dafùr sprechen (ausser VO2Max-Ermittlung) fuer ambitionierten Hobbyläufer mit angepeilten sub 3:30?

Und die zweite Frage die mich bewegt: Warum sind die Spitzenläufer beim Marathonwettkampf mit "relativ schlaprigen" Shirts unterwegs, während beim Triathlon die Athleten mit enger Kleidung laufen. Mir ist natuerlich klar, dass die enge Kleidung insbesondere beim Radfahren ihre Wirkung hat, aber warum nicht auch ärmellose Kompressionsshirts fuer den reinen Marathonlauf?

Dankbar fuer Hinweise.

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Triathleten fahren nicht nur Rad, sondern schwimmen auch in den Sachen. Daher ist klar, dass die Klamotten eng anliegen sollten. Mit Kompression hat das nicht unbedingt was zu tun. Und ja, damit kann man auch einen Marathon laufen. Warum nicht?

Mit Pulsgurt kann man in jeder Leistungsklasse laufen. Wenn man die Daten später auswerten mag oder man über den Puls das Rennen steuern mag. Letzteres setzt aber schon einiges an Vorwissen voraus wie der Puls sich auf so langen Strecken verhält.

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Als ambitionsloser Hobbyläufer wollte ich nie wie eine Presswurst rumlaufen. Darum Singlet statt engem Shirt, Split Shorts statt Tight und keinen Pulsgurt. Alles ganz locker. :zwinker5: Warum die Spitzenläufer das auch so machen.....?

PS. Eigentlich kann man es sich denken. Die schmächtigen Kenianer in Kompressionskleidung würde doch sehr lächerlich aussehen. :D
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

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bones hat geschrieben: Die schmächtigen Kenianer in Kompressionskleidung würde doch sehr lächerlich aussehen. :D
Nicht nur das: da diese Kleidungsteile ja einen gewissen Druck ausüben, könnten die recht schnell zur Zwangsjacke mutieren…

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zumindest beim Sprint oder OD Tri hat man den Tri-Einteiler unterm Neo an und zieht in der Wechselzone nur den Neo aus - alles schlapprige wäre da also eher doof :)
Wechsel von Rad auf Laufen soll auch schnell gehen, also nur Schuhe wechseln und wieder los.

Gibt bei den Marathons immer mal wieder welche zu sehen, die in Tri Sachen laufen - sieht da häufig nicht soo schick aus.
Aber Triathleten sind ja so oder so eine besondere Spezies Menschen und kleidungstechnisch ... äh... anders als andere Ausdauersportarten. Ist so. Gerade gestern beim Elbe Tri hier in Hamburg wieder gesehen. *g*
(und ja, ich bin auch im Tri-Einteiler + Neo gestartet und nachher beim Laufen habe ich auch den Reißverschluss vorne halb aufgehabt, beim Zieleinlauf aber brav geschlossen *g*)

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hle hat geschrieben: Welche Gründe würden aber dafùr sprechen (ausser VO2Max-Ermittlung) fuer ambitionierten Hobbyläufer mit angepeilten sub 3:30?
Ich laufe immer noch bei jeden Wettkampf mit Pulsmesser.
Es ist für mich leichter nach meinen Puls zu laufen als nach der Geschwindigskeitanzeige.
Viele kommen ja ohne aus,mir hilft es nicht zu überpacen,und wenn man sieht,wie viele Läufer man ab der HM Marke einsammelt wenn man gleichmäßig läuft,scheint nicht jeder das perfekte Tempogefühl zu haben wie einige glauben

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Vielen Dank fuer die Rueckmeldungen. Auch wenn ich jetzt immer noch etwas unschluessig bin, ob ich es mal ohne Pulsmessung zur PB versuchen sollte. Es gibt ja einige Infoseiten, die den 'typischen' Pulsverlauf auf die angestrebte Zielzeit hochrechnen, allerdings ist aus meiner Sicht die Gefahr gross, dass man sich zu sehr am Pulsmesser versklavt - zumindest bin ich eher dieser Typ. Am Ende ist so ein Pulsgurt nun auch nicht gerade das Bequemste der Welt. Ich denke, ich werde es mal ohne Pulsmesser probieren.

Was die "schlapprige" Kleidung anbelangt, so ist ein Punkt fuer mich, dass man bei eng anliegender Kleidung, je nach Hersteller, ein paar kleine Taschen vorfindet. Da man ja leider nicht zur Elite gehoert, ist es immer so eine Sache mit der eigenen (Drink)Verpflegung beim Marathon. Mir ist man nun schon drei mal an solche Erfrischungsstationen in die Hacken gelaufen. Zum Glueck nichts Schlimmeres passiert, aber ich versuche diese immer zu vermeiden. Ich habe jetzt eine enge Laufhose von Scott, die hinten je links und rechts eine Art Netztasche hat. Da passen gut diese 150ml Softflaschen rein. Es schuettelt und zieht nichts mit dieser Loesung und bringt mich gut an den ersten Erfrischungsstationen vorbei. Nur ist dann kein Platz mehr fuer eine Art Notreserve-Gel. Diese Gel-Revolverguertel sind aber nichts fuer mich. Und nun habe ich gesehen, dass bei diesen Triathlonoberteilen auch teilweise Rueckentaschen vorhanden sind, wo gut ein Gel reinpassen sollte, ohne das es schlappert. Nur hat sich fuer mich die Frage gestellt, ob diese engere Kleidung beim puren Marathonlaufen eher nachteilig ist, da man es eben so selten sieht.

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hle hat geschrieben: ..... Da passen gut diese 150ml Softflaschen rein. Es schuettelt und zieht nichts mit dieser Loesung und bringt mich gut an den ersten Erfrischungsstationen vorbei.....
Bei einen Stadt Marathon Getränke mitschleppen,halte ich für das verrückteste was man machen kann.
Es gibt genug VP einfach mal 50 Meter weiter laufen,da alle sich auf den ersten Tisch stürtzen,ist es hinten ruhiger.
Kurioser weise kaufen sich Läufer leichte Wettkampfschuhe,tragen dann aber Getränke mit sich ,was ich nicht ganz verstehe.
Um so langsamer der Läufer,umso mehr Flaschen trägt er in seinen Gürtel,musst du mal beobachten.

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hle hat geschrieben: Ich weiss, dass viele auf Pulsmessung beim Marathonwettkampf verzichten. Welche Gründe würden aber dafùr sprechen (ausser VO2Max-Ermittlung) fuer ambitionierten Hobbyläufer mit angepeilten sub 3:30?
Mich wundert, dass da noch keiner drauf reagiert hat. Natürlich kann man nicht durch Messen des Pulses seine VO2max ermitteln.
Das wird genauso nur geschätzt wie beispielsweise der Kalorienverbrauch.
severin2 hat geschrieben:Um so langsamer der Läufer,umso mehr Flaschen trägt er in seinen Gürtel,musst du mal beobachten.
Korrekt (von der Tendenz her, Ausnahmen bestätigen die Regel). Und umso mehr Nahrung und umso mehr Kleidung.
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

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D-Bus hat geschrieben:Korrekt (von der Tendenz her, Ausnahmen bestätigen die Regel). Und umso mehr Nahrung und umso mehr Kleidung.
... und von der Kleidung dann die Hälfte irgendwann um die Hüfte gebunden. :hihi:

Vom Getränke mitschleppen war ich geheilt, als ich bei meinem ersten Marathon u.a. "nicht so viel Zeit an den Getränkestationen verlieren wollte" und am Ende trotz Trinkgürtel an jeder Station ab km 22 angehalten habe. Beim zweiten Marathon hatte ich keine Getränke dabei, habe mich an fast jeder Station versorgt und trotzdem dort überhaupt keine Zeit verloren. Die paar Meter langsameres Tempo habe ich immer wieder ausgeglichen, gestanden habe ich nie.
Runalyze-Profil
Mein Lauftagebuch "Ausgerechnet ich laufe"
PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)

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severin2 hat geschrieben:Bei einen Stadt Marathon Getränke mitschleppen,halte ich für das verrückteste was man machen kann.
Es gibt genug VP einfach mal 50 Meter weiter laufen,da alle sich auf den ersten Tisch stürtzen,ist es hinten ruhiger.
Kurioser weise kaufen sich Läufer leichte Wettkampfschuhe,tragen dann aber Getränke mit sich ,was ich nicht ganz verstehe.
Ganz einfach mit Physik erklärt: Kraft ist Masse mal Beschleunigung. Die Beschleunigung hält sich bei einer Flasche in Grenzen (sofern diese eng am Körper anliegt). Die Beschleunigung bei Laufschuhen mit jedem Schritt hat da ganz andere Dimensionen. Ist ja im Radsport ähnlich, Gewichtsreduzierung bringt dort sehr viel (Krafteinsparung), wo Schwungmasse reduziert werden kann, z.B. bei den Laufrädern, weniger aber am Rahmen. Ich bin aber auch keine Freund von den Marathoncowboys, die einen Munitionsgürtel an Gels und Flaschen mit sich führen.
D-Bus hat geschrieben:Mich wundert, dass da noch keiner drauf reagiert hat. Natürlich kann man nicht durch Messen des Pulses seine VO2max ermitteln.
Ich denke, die Mehrzahl der Leser hat hier schon verstanden, dass dies in Kombination mit einer GPS-Laufuhr gemeint war, die entsprechende Funktionalität hat - aber eben nur, wenn auch eine Pulsmessung erfolgt. Denn so dürfte die Mehrzahl der ambitionierten Hobbyläufer ihren VO2max-Wert bestimmen. Die Methode der Laufuhren soll ja auch relativ zuverlässig/nah dran sein im Vergleich zur Labormethode.

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hle hat geschrieben:Ich denke, die Mehrzahl der Leser hat hier schon verstanden, dass dies in Kombination mit einer GPS-Laufuhr gemeint war, die entsprechende Funktionalität hat - aber eben nur, wenn auch eine Pulsmessung erfolgt. Denn so dürfte die Mehrzahl der ambitionierten Hobbyläufer ihren VO2max-Wert bestimmen. Die Methode der Laufuhren soll ja auch relativ zuverlässig/nah dran sein im Vergleich zur Labormethode.
Nö, die Mehrzahl hatte einfach keinen Bock mehr, zum drölfzigsten Mal drauf hinzuweisen, dass das marketingtechnischer Blödsinn ist.

Gruss Tommi
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