Vielen Dank für die zahlreichen Rückmeldungen.
Ich fasse mal zusammen:
Die 100m-Sprints sind zu lange. Eher 30m/60m-Sprints. Essentiell ist, diese locker laufen zu können. Bevor das nicht geht, sind Zeiten, Schrittlängen etc. egal. Es gibt erstmal nur 1 Ziel:
locker zu laufen.
Rolli hat geschrieben:
Ich finde auch, dass man da (oder nach einigen Einheiten) mit TWL oder mit Ausrollen arbeiten sollte, weil Kleingehirn nur Bewegungsabläufe speichert, die locker und nicht erzwungen gemacht wurden. Maximale Sprints sind aber immer erzwungen.
Was meinst du mit "TWL oder mit Ausrollen"?
alcano hat geschrieben:Achtest du auf irgend etwa im Bezug auf die Beine? Abdruck? Fußstellung? Beinstreckung? Kniehub? Ich versuche einfach ein Bild davon zu bekommen, was für eine Bewegungsvorstellung du hast und was sich wie auf die Lauftechnik auswirken könnte.
Nein, bisher gar nicht. Ich kenne es aber vom Schwimmen, dass da durch gezielte Drills versucht wird, sich immer auf einen bestimmten Aspekt der Technik zu konzentrieren und diesen dann ins Unterbewusstsein einzuschleifen, danach den nächsten etc. Ist so ein Ansatz hier evtl. ebenfalls zielführend? Im Prinzip schlägst du dies hier ja vor:
alcano hat geschrieben:Im Prinzip müsste man das während des Trainings machen: "versuch mal xy" (z.b. "den Boden wegdrücken" oder "lauf als würdest du von einem oben am Kopf befestigten Faden nach oben gezogen" als externale "Cues" oder je nachdem auch eher internale Cues wie "versuch das Becken aufzurichten") -> beobachten -> nachfragen -> evtl. weitere Cues ausprobieren, usw.
Vermutlich meint Rolli dasselbe auch damit:
Rolli hat geschrieben: lockere Steigerungsläufe (bis 60-70m und nur letzte 20m schnell) mit Aufgabestellung
Diese Dinge stellen für mich die zentralen Fragen der ganzen Sprinterei dar, da ich einfach nicht genau weiß, wie ich lockerer werden kann, bzw. zumindest der Versuch am Dienstag ist ja eher gescheitert.
Rolli hat geschrieben:Kraft, kann ich mir nicht vorstellen. Hier erkennt man sofort verkürzte biceps femoris und wahrscheinlich auch semitendinosus. Ursache wahrscheinlich Kraftdysbalance zwischen vorderen und hinteren Oberschenkelmuskulatur. Hier sehre ich sehr große Gefahr eine Zerrung oder sogar eine Muskelfaser-Risses, wenn er versucht noch schneller zu laufen.
Hier bin ich mir nicht ganz sicher ob ich dich richtig verstehe. Du vermutest, dass ich genug Kraft habe, diese mir aber aufgrund einer Dysbalance evtl. zum Verhängnis werden kann, richtig? Also mit "hier erkennt man..." meinst du auf meinem Video, oder?
MikeStar hat geschrieben:
Die erste zu klärende Frage für Marsu wäre meiner Ansicht nach, wieviel Umfang für Sprinttraining, insbesondere Technik und Kraft, aufgewendet werden kann/soll.
Ich laufe z.B. aktuell 2 Einheiten pro Woche, ca. 2h je Einheit, davon ca. 75min Aufwärmen + Koordination, 45min Sprinttechnik + Schnelligkeit (alles inkl. Pausen). Ob das im Zusammenhang mit Marathontraining notwendig ist, würde ich eher mal verneinen.
Genau das frage ich mich auch. Ich komme von der Langstrecke und für mich ist das ganze Sprinttraining absolutes Neuland. Ich schwanke hier immer zwischen
"man sollte nicht zuviel Energie (und auch Verletzungsgefahr) ins Sprinten aufwenden, schließlich ist das Ziel der Marathon" einerseits und
"neue Reize sind immer gut, hier liegt mehr Potential als im aeroben Bereich" andererseits.
Ich bin aber grundsätzlich gerne bereit, hier was zu investieren, nur darf ich eben das eigentliche Ziel nicht aus den Augen verlieren.
Danke auch, MikeStar, für die Übungstipps etc.
leviathan hat geschrieben:Völlig d'accord. Das ist für so starke Radfahrer auch wirklich eine große Herausforderung. Bzgl. Kraft bin ich mir nicht so sicher. Das sollte man wirklich prüfen. Du benötigst als Läufer andere Muskeln und vor allem in einem völlig anderen Hüftwinkel als beim Radfahren. Dazu kommt die starke Rolle des Fußgelenks und des Hüftbeugers bei der Laufbewegung. Vielleicht passt das auch alles. Ich würde es dennoch prüfen.
Was schlägst du hier vor um das zu prüfen?
leviathan hat geschrieben:
Frage 1 ist also, was man besser und effizienter machen könnte. Frage 2 ist, wie man das unter den zur Verfügung stehenden Bedingungen tatsächlich umgesetzt bekommt.
So ist es, diese Fragen gilt es zu beantworten. Ich würde noch ergänzen, dass das Ziel nicht ist, ein besserer Sprinter zu werden, sondern das Ziel ist, das Sprinttraining gewinnbringend hinsichtlich einer optimalen Marathon-/HM-/10k/...-Leistung zu nutzen.