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Wahlergebnis

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Rolli hat geschrieben:Willst Du jetzt wirklich Linke-Gewalttäter jetzt verharmlosen?

Beide extreme Seiten sind schlecht, ohne sie jetzt vergleichen zu wollen.
Willst du jetzt dumme Fragen stellen oder hast du Interesse an strukturellen Unterschieden und damit einhergehenden Relativierungen? Ja, ganz böses Wort. Heißt aber eigentlich nur, dass man etwas in Bezug setzt, also die Umstände verständlcher darstellt. Aber ich fürchte, sowas kann ich genauso gut meinem Wohnzimmertisch erzählen.

Ansonsten: dieser Faden ist für mich ein hervorragendes Medienwirkungsbeispiel. Vielleicht sollten wir alle öfter mal die Glotze ausmachen und das Handy weglegen und ein Buch lesen. Das hier zum Beispiel: Ganz normale Organisationen: Zur Soziologie des Holocaust von Stefan Kühl - Suhrkamp

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Den alten Zausel gibt's immer noch? Ich weiß immer gar nicht, wieso die Flüchtlingspolitik überhaupt Thema Ist? Wessen Leben hier hat sich durch die Aufnahme der Menschen denn auch nur marginal verändert? Ich leb ja in Frankfurt, da ist der Anteil an Bewohnern mit Migrationshintergrund ja recht hoch. Einen Flüchtling hab ich hier aber aktiv im Alltag noch nicht wahrgenommen. Also muss man vielleicht mal danach fragen, ob die Prioritäten in der Debatte richtig gesetzt sind. Lafontaine macht's in dem Artikel genau wie die Nazis von der AfD: soziale Probleme, die vorher schon massiv bestanden, vermengt er diffus mit dem Thema Flüchtlinge und spielt so mit den Ängsten der Menschen, anstatt sie ihnen zu nehmen. Das ist nicht links - das ist scheiße.

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Für mich ist seine Rede auch nicht links, weil der " typisch universalistische Ansatz " der Linke fehlt,
aber für mich zweitrangig, ob links oder rechts, meistens stimme ich mit Lafontaine überein, ich kann mich auch noch an seine Reden als Sozialdemokrat zur Zeit der großen Stahlkrisen erinnern, wo 10 tausende Stahlarbeiter Ihre Jobs verloren haben, vorausgehend Streiks über Monate, meiner Erinnerung nach, die längsten Streiks in der deutschen Geschichte, die Gewerkschaften sind ja auch im Niedergang

Abgesehen davon finde ich die Parteiprogramme der Parteien eher wie ein " Hufeisen " Übereinstimmungen als AFD Wähler sind bei mir sehr häufig bei der Linke, auch was die Wagenknecht so erzählt

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McAwesome hat geschrieben:Willst du jetzt dumme Fragen stellen oder hast du Interesse an strukturellen Unterschieden und damit einhergehenden Relativierungen? Ja, ganz böses Wort. Heißt aber eigentlich nur, dass man etwas in Bezug setzt, also die Umstände verständlcher darstellt. Aber ich fürchte, sowas kann ich genauso gut meinem Wohnzimmertisch erzählen.
Willst Du mir jetzt "dumme Frage" vor Kopf hauen, wenn ich Dir sagen, das linke und rechte Gewalttäter für mich Abschaum ist, und da sind mir die Motive ziemlich egal. Nein, ich bin nur ein dumme Junge, der einfach Krawallen hasst und die Unterstützer (Du?) klar als verharmlosender Mittäter nennt. Wie Du Deinen Bezug daraus ziehst ist mir auch Schnuppe.

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Rolli hat geschrieben:Willst Du mir jetzt "dumme Frage" vor Kopf hauen, wenn ich Dir sagen, das linke und rechte Gewalttäter für mich Abschaum ist, und da sind mir die Motive ziemlich egal. Nein, ich bin nur ein dumme Junge, der einfach Krawallen hasst und die Unterstützer (Du?) klar als verharmlosender Mittäter nennt. Wie Du Deinen Bezug daraus ziehst ist mir auch Schnuppe.
Ich habe die Zahlen verglichen, die gar nicht mein Punkt waren (kannst ja noch mal nachlesen), aber dafür sprechen, dass es viel mehr Opfer rechter als linker Gewalt gibt, und du fragst mich, ob ich linke Gewalttäter verharmlosen wolle. Deshalb: ja, das war ne dumme Frage. Dass du Menschen, egal was sie gemacht haben, als Abschaum bezeichnest, macht es für mich nicht besser.
Und weil ich Zahlen genannt habe, bin ich bei dir jetzt möglicherweise Unterstützer von Gewalt? Alter...

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Alter...
Ein Mörder, der eine Person umgebracht hat ist genau so ein Mörder wie der, der 10 Personen umgebracht hat. Und jemand wie Du, der das verharmlosen will, ist nicht besser.
Verbrechen kann man nicht nach Zahlen aufwiegen, wie Dir das so passt. Vor allem menschliche Opfer nicht.

Natürlich jemanden als dumm (oder die Fragen als dumm) zu bezeichnen ist eine herzliche Diskussionseinladung... auf gewissem Niveau. Alter...

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Rolli, ich bezeichne Menschen, die ich nicht kenne, nicht als dumm. Deine Frage war dumm. Das ist ein Unterschied. Wenn du mir jetzt erklärst, wo ich was verharmlose, können wir uns weiter unterhalten. Wenn du abseitige Mörder-Beispiele bringen willst, dann kannst du das ohne mich machen, die haben doch mit dem Thema nix zu tun...

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Linke oder Rechte, die vom Dach Pflastersteine auf Polizisten werfen und deren Tot in Kauf nehmen... nenne ich einfach Mörder.

Die Zahl der Straftaten zu vergleichen ist immer mit Verharmlosung einer der Seiten verbunden.

So einfach ist meine Welt... und mir ist das egal, wie dumm Du meine Fragen bezeichnest. Das ist nur Deine Einsicht.

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@McAwesome: Können wir uns darauf einigen, dass linke wie rechte Gewalt, bzw. Gewalt im allgemeinen, abzulehen ist und der Staat das Gewaltmonopol hat? Ein Like genügt.

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Rolli hat geschrieben: Die Zahl der Straftaten zu vergleichen ist immer mit Verharmlosung einer der Seiten verbunden.

So einfach ist meine Welt... und mir ist das egal, wie dumm Du meine Fragen bezeichnest. Das ist nur Deine Einsicht.
Klaro, ist nur meine Meinung. Dumme Fragen sind auch nichts schlimmes.

Die Zahl der Straftaten zu vergleichen kann schon helfen, wenn man sich die Frage nach der Beachtung, und wo jetzt vielleicht welches Problem akut zu behandeln ist, stellt. Wenn ich also beispielsweise permanent gegen Nazis und Rechte wettern würde und wolltel, dass rechte Parteien vom Verfassungsschutz beobachtet oder verboten würden, dort jedoch so gut wie kein Gewaltpotenzial herrschte, hätte ich mir vielleicht den falschen Gegner ausgesucht oder könnte meine Energie anderweitig effektiver nutzen. Das kann man auf den politischen Diskurs übertragen. Und wenn man dann den rechten und linken Rand ohne Einordnung seiner Gewaltpotenziale einfach gleichsetzt, macht man es sich zu einfach und übersieht womöglich, wo tatsächlich die Bedrohung vorhanden ist, die sich dann fröhlich weiterentwickeln kann.
FasterRoadRacer hat geschrieben:@McAwesome: Können wir uns darauf einigen, dass linke wie rechte Gewalt, bzw. Gewalt im allgemeinen, abzulehen ist und der Staat das Gewaltmonopol hat? Ein Like genügt.
Gewalt ist immer der falsche Weg. Deshalb konnt ich deinen (dummen) Spruch mit dem Sack und dass man ja immer die richtigen treffe, wenn man da den linken und rechten Rand reinpackt, nicht ausstehen. Aber jetzt von mir ein Statement gegen Gewalt einfordern - du bist spaßig.

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mcawesome hat geschrieben: gewalt ist immer der falsche weg. Deshalb konnt ich deinen (dummen) spruch mit dem sack und dass man ja immer die richtigen treffe, wenn man da den linken und rechten rand reinpackt, nicht ausstehen. Aber jetzt von mir ein statement gegen gewalt einfordern - du bist spaßig.
q.e.d.

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McAwesome hat geschrieben:Klaro, ist nur meine Meinung. Dumme Fragen sind auch nichts schlimmes.

Die Zahl der Straftaten zu vergleichen kann schon helfen, wenn man sich die Frage nach der Beachtung, und wo jetzt vielleicht welches Problem akut zu behandeln ist, stellt. Wenn ich also beispielsweise permanent gegen Nazis und Rechte wettern würde und wolltel, dass rechte Parteien vom Verfassungsschutz beobachtet oder verboten würden, dort jedoch so gut wie kein Gewaltpotenzial herrschte, hätte ich mir vielleicht den falschen Gegner ausgesucht oder könnte meine Energie anderweitig effektiver nutzen. Das kann man auf den politischen Diskurs übertragen. Und wenn man dann den rechten und linken Rand ohne Einordnung seiner Gewaltpotenziale einfach gleichsetzt, macht man es sich zu einfach und übersieht womöglich, wo tatsächlich die Bedrohung vorhanden ist, die sich dann fröhlich weiterentwickeln kann.



Gewalt ist immer der falsche Weg. Deshalb konnt ich deinen (dummen) Spruch mit dem Sack und dass man ja immer die richtigen treffe, wenn man da den linken und rechten Rand reinpackt, nicht ausstehen. Aber jetzt von mir ein Statement gegen Gewalt einfordern - du bist spaßig.
Das ist für mich eindeutig Verharmlosung der Gewalt!

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McAwesome hat geschrieben: Die Zahl der Straftaten zu vergleichen kann schon helfen, wenn man sich die Frage nach der Beachtung, und wo jetzt vielleicht welches Problem akut zu behandeln ist, stellt.
Ich muss hier Rolli recht geben. Das ist Herumgeeiere. Laut Verfassungsschutzbericht gab es 2016 bei den "Straftaten mit rechtsextremistisch motiviertem Hintergrund":
18 versuchte Tötungsdelikte
1.313 Körperverletzungen
113 Brandstiftungen

Die Vergleichszahlen für "Linksextremistisch motivierte Straftaten" lauten:
6 versuchte Tötungsdelikte
638 Körperverletzungen
134 Brandstiftungen

(Erkenntnise vom G20-Gipfel sind nicht enthalten.)

Was ist nun deine Schlussfolgerung im Hinblick darauf, "wo jetzt vielleicht welches Problem akut zu behandeln ist"? 6 versuchte Tötungsdelikte sind nur ein Drittel der 18 Versuche, also erstmal nix machen? Oder ein Drittel weniger Aufwand in die Beobachtung und Aufklärung stecken? Sorry, aber das ist Politikverständnis vom warmem Sofa aus.
FasterRoadRacer hat geschrieben:Gewalt im allgemeinen, abzulehen ist und der Staat das Gewaltmonopol hat?
Aber auch das lässt sich nicht so pauschal (und somit irgendwie folgenlos) sagen. Auf die Bundesrepublik oder generell auf einen Rechtstaat bezogen, eindeutig ja! Aber was ist mit einem Unrechtsstaat? Ist die Gewalt der Attentäter des 20. Juli abzulehnen? Wie sieht es mit den Ländern aus, in denen die Bevölkerung oder bestimmte Ethnien unterdrückt, verfolgt und gemordet werden?

Bernd
Das Remake
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116
burny hat geschrieben: Was ist nun deine Schlussfolgerung im Hinblick darauf, "wo jetzt vielleicht welches Problem akut zu behandeln ist"? 6 versuchte Tötungsdelikte sind nur ein Drittel der 18 Versuche, also erstmal nix machen? Oder ein Drittel weniger Aufwand in die Beobachtung und Aufklärung stecken? Sorry, aber das ist Politikverständnis vom warmem Sofa aus.


Stimmt. Ist ja auch nicht meine Schlussfolgerung, die hast du ja aufgestellt. Langsam wird's ein bisschen albern. Wenn du mir Herumgeeiere vorwirfst, dann werd doch bitte konkret. Ich muss ja hier nicht Dinge widerlegen, die du in den Raum stellst.

Schau du dir doch bitte auch nochmal an, worauf ich mich zu Anfang bezog. Es ging nie um Gewalt.
Darüber könnten wir zwar auch sprechen, aber ohne Einordnung, Bezüge und Relationen macht das nach meinem Empfinden wenig Sinn.

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McAwesome hat geschrieben:Stimmt. Ist ja auch nicht meine Schlussfolgerung, die hast du ja aufgestellt. Langsam wird's ein bisschen albern. Wenn du mir Herumgeeiere vorwirfst, dann werd doch bitte konkret. Ich muss ja hier nicht Dinge widerlegen, die du in den Raum stellst.
Du weichst aus. Ich habe mögliche Alternativen mit Fragezeichen versehen. Ich habe keine Schlussfolgerung gezogen, sondern dich gefragt, welche du ziehst. Du hast eine Relativierung aufgestellt mit dieser Aussage: "Die Zahl der Straftaten zu vergleichen kann schon helfen, wenn man sich die Frage nach der Beachtung, und wo jetzt vielleicht welches Problem akut zu behandeln ist, stellt." Ich habe deinen Punkt ganz konkret mit Zahlen versehen. Es ist an dir, nun aufzuzeigen, was genau du mit deiner Aussage nun tatsächlich meinst. Wenn du das nicht willst oder kannst, bleibt das eben Herumgeeiere, nix anderes.

Bernd
Das Remake
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McAwesome hat geschrieben:Es ist halt eine verkürzte Problembeschreibung mit falschen Zusammenhängen. Und das nur, weil die Linke seiner Meinung nach nicht genug bei Arbeitern punktet. Gysis Antwort dazu ist sehr treffend, das Gezeter um die junge Vergangenheit der letzten Wahlen kann man überlesen: https://www.neues-deutschland.de/m/arti ... n.amp.html
Ja das wäre jetzt für mich eine " typisch " linke Analyse zum Wahlergebnis, für mich nicht wählbar, weil ich es utopisch finde in einem Raum mit begrenzten Ressourcen, wenn ich nur ein Haus habe, können da nicht unendlich viele Leute einziehen, wenn es den Einwohnern gut gehen soll, warum also nicht eine linke Partei ohne diesen " absoluten " Anspruch auf Internationalismus und Universalismus, jetzt bin ich mir nicht mehr sicher, wie das Programm dahingehend bei der WASG war, wo Lafontaine nach seiner SPD zeit gearbeitet hat, dafür gab es die Partei auch zu kurz und war zu marginal, aber grundsätzlich fände ich es schon vorstellbar, eine Linke, die eine Obergrenze wie eine CSU einfordert, ob da was erfolgreicher wäre, weiß ich nicht,
ich finde, dass die Linke mit dem Ergebnis zufrieden sein kann, jeder mit etwas Vermögen wählt so eine Partei sowieso nicht,,
und die SED Vergangenheit, die immer etwas präsent ist usw,
vielleicht hofft die Partei auf die Millionen der neuen Migranten , da werden meiner Meinung nach noch Millionen kommen

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ha, eigentlich lustig, die nannten sich damals ja auch schon die " Wahlalternative " WASG, die Alternative finde ich als Parteiname für eine Neuaufstellung perfekt, die kam damals nach der Trennung Lafontaines von Schröder nach dessen Hartz4 Einführung und dann der Zusammenschluss mit der PDS, sonst wäre sie wahrscheinlich auch untergangen, genau wie neue Partei von Prof. Bernd Lucke nach seiner Spaltung von der AFD, normalerweise hat eine neue Partei sowieso kaum eine Chance, die Leute bleiben lieber bei Ihrer gewohnten Hausmannskost . Servus

121
Du weißt aber schon, dass die "Millionen der neuen Migranten" auch die deutsche Staatsbürgerschaft verfügen müssen, damit sie die Linke wählen können?
PBs:
1km: 4:27.3 min (T, 08.17)
5km: 24:25 min (07.17)
10 km: 49:46 min (07.17)
15km: 1:20:xx h (09.17)
HM 01:53:xx h (09.17)

T = Im Training aufgestellte PB

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burny hat geschrieben:Du weichst aus. Ich habe mögliche Alternativen mit Fragezeichen versehen. Ich habe keine Schlussfolgerung gezogen, sondern dich gefragt, welche du ziehst. Du hast eine Relativierung aufgestellt mit dieser Aussage: "Die Zahl der Straftaten zu vergleichen kann schon helfen, wenn man sich die Frage nach der Beachtung, und wo jetzt vielleicht welches Problem akut zu behandeln ist, stellt." Ich habe deinen Punkt ganz konkret mit Zahlen versehen. Es ist an dir, nun aufzuzeigen, was genau du mit deiner Aussage nun tatsächlich meinst. Wenn du das nicht willst oder kannst, bleibt das eben Herumgeeiere, nix anderes.

Bernd
Ich weiß nicht so ganz, ob ich deinen Wünschen entsprechen kann, aber ich versuchs mal: Relativierung ist für mich erstmal kein schlimmes Wort, es ist auch keine Untat, wenn man Gewalt und ihre Entstehung beleuchtet, einordnet und verstehen will. Ich habe ja erstmal nur eingeordnet, dass es mehr Opfer rechter Gewalt gibt und dass ihre Struktur sich von der linker Gewalt unterscheidet, kann man, wenn auch sehr verkürzt, hier nachlesen: Linksextremismus: Eine unterschätzte Gefahr? | faktenfinder.tagesschau.de

Jede einzelne Tat für sich ist daneben natürlich zu verurteilen und zu ahnden. Wenn es um den Einzelfall geht, bin ich da auch überhaupt nicht an Statistiken interessiert. Wenn ein Polizist durch einen linken Gewalttäter verletzt wird, ist das genau so schlimm, wie wenn ein Geflüchteter von einem Rassisten verletzt wird. Beide Male haben die Taten gleiche Strukturen: Die Opfer dienen als Projektionsfläche der eigenen Ideologie und werden in dem Moment nicht mehr als Mensch wahrgenommen, sondern als Hindernis auf dem Weg zur Erfüllung der eigenen Machtvorstellung. Das ist das Gefährliche an politisch motivierten Gewalttaten.

Das politische und mediale Handeln, worauf ich mit meiner Aussage, die du aufgegriffen hast, abzielte, schafft bis zu einem gewissen Grad unsere Realität. Die Frage ist, ob sie annähernd die Wirklichkeit abbildet oder an dieser vorbeiläuft und verzerrt. Deine Zahlen und meine Zahlen sprechen für ein Mehr an rechter Gewalt. Die Zahlen an sich sind natürlich auch immer kritisch zu werten, da sie auch nicht die Realität abbilden, sondern verschiedene Faktoren, wie z. B. das Anzeigeverhalten, das Hellfeld beeinflussen. Es ist aber zumindest ein Anhaltspunkt. Du hast die Frage gestellt, was ich damit meine, wenn ich sage, dass es eine Frage der Beachtung ist, welches Problem jetzt akut zu behandeln ist. Neben den Zahlen von politisch motivierter Gewalt der letzten Jahre spielen da für mich auch andere Faktoren mit rein, mit Hilfe derer man die Frage vielleicht beantworten kann.
Da ist z. B. ein dramatisch nach rechts verschobener gesellschaftlicher Diskurs, der SPD-Abgeordnete Bülow hat die Themen der Talkshows in der letzten Zeit ausgewertet und festgestellt, dass in
1,5 Jahren jede vierte Sendung speziell das Thema Flüchtlinge behandelt und sich fast jede zweite Sendung generell mit dem Themenkomplex Flüchtlinge, Islam, Terror/IS, Populismus/Extremismus befasst hat. In nur sechs von 204 Sendungen wurde über Armut und Ungleichheit diskutiert. Wichtigen Themen wie NSU, Rassismus und rechte Gewalt wurde zum Beispiel jeweils nur eine Sendung gewidmet.
Da das auch meiner Wahrnehmung entspricht, halte ich diese Zahlen für recht glaubhaft, in dem Wissen, dass er natürlich ein Linker ist und da nicht wertfrei rangeht, aber falls er bzw. das Institut, was die Zahlen aufgestellt hat, getrickst hat, hätte das vielleicht schon jemand herausgefunden.

Wenn man sich dann anschaut, wie der Wahlkampf abgelaufen ist, der dominiert war von rechten Themen und soziale Themen höchstens eine Randerscheinung waren, wenn die Bürger mal ihre Sorgen klagen konnten und sich der Pseudokümmerer Schulz patenhaft hinstellt und sagt: "Na, ich schau mal, was sich da machen lässt.", dann ist meine Schlussfolgerung daraus, dass es elementar wichtig ist, sich mit linken Themen und der Betonung linker Politik im gesellschaftlichen Kurs zu beschäftigen. Denn auch die rechte Gewalt, die Ablehnung alles Fremden und das Aufkommen dieser Ideologie geschieht ja nicht aus purem Hass, sondern hat seine Bezüge und Gründe. Und die liegen eben auch in der sozialen Verunsicherung, weshalb es bspw. kein Wunder ist, dass die AfD in Sachsen so stark ist. Es ist für mich nicht allzu verwunderlich, dass Menschen Ressentiments gegen Flüchtlinge entwickelt haben und vielfach angenommen wird, für diese würde mehr getan als für arme Rentner und Hartz-IV-Empfänger, weil für diese eben tatsächlich schrecklich wenig getan wird. Eine linke Antwort wäre meiner Meinung nach eben ein Sichbemühen um alle Armen und Schwachen und ein Zurverfügungstellen von Ressourcen, damit Existenzängste nicht mehr so akut sind. Eine rechte Antwort wäre, einen Schuldigen zu suchen und den im noch schwächeren Geflüchteten zu finden. Da hat man dann sein Ziel auch noch personalisiert vor Augen, wenn im eigenen Dorf eine Flüchtlingsunterkunft errichtet wird. Und nichts anderes wird im Moment gesellschaftlich und politisch ausverhandelt: Ist der Flüchtling ein Problem? Sind es zu viele Flüchtlinge? Müssen wir uns mehr abschotten? Wie schnell gehen die wieder zurück? Und das ist der Nährboden für rechte Gewalt. Linke Themen, wie etwa: Können wir den Schwächeren Möglichkeiten schaffen, sich selbst eine lebenswerte Zukunft aufzubauen, wie können wir Rentner vor der Armut bewahren, wie können wir Hartz-IV-Empfänger ihre Würde zurückgeben, wie schafft man es, dass Menschen in den Dörfern nicht noch mehr abgehängt werden usw., die werden alle kaum behandelt.

Man kann meiner Meinung nach die Frage nach "welche Gewalt ist schlimmer: rechte oder linke?" nicht beantworten, weil beides scheiße ist. Sich aber auf die Bekämpfung linker Gewalt zu konzentrieren, scheint mir in dem politischen und gesellschaftlichen Klima verfehlt. Das können Menschen, die damit beruflich zu tun haben, gern tun und das ist auch wichtig. Ich würde gerne über andere Dinge reden, meine Aufmerksamkeitsökonomie sieht da einfach anders aus, weil ich glaube, dass den Problemen rechten Denkens und Handelns zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt wird und stattdessen selbiges einen viel zu großen Raum im Diskurs einnimmt.

123
Ich will mich da gar nicht groß einmischen, gehe mit McAwesome d'accord.

Aber was linke von rechter Gewalt unterscheidet ist für mich offensichtlich. Linke Gewalt richtet sich zumeist nicht gegen Menschen, sondern gegen des Staat.. Also "Nicht"personen.

Wohingegen sich rechte Gewalt stets direkt gegen Menschen richtet aufgrund ihrer Herkunft, Hautfarbe, Religion oder was weiss ich sonst noch auf was diese kranken Schläger kommen als Grund.

Das ist für mich ein entscheidender Unterschied. Beides ist nicht richtig, aber letzteres deutlich verabscheuenswürdiger.

Und eine Frage @Bio
Warum wählst du als Protestwähler, der mir Rechten angeblich nix am Hut hat, dann nicht einfach eine Spaßpartei wie "DIE PARTEI" um den "Alteingesessenen" zu zeigen, was falsch läuft. Dass sie nicht mehr Ernst genommen werden. Diese Frage stelle ich mir immer wieder, wenn die "Protestwähler" genannt werden.
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wo ich herkomme Am Anfang war da der Bauchspeck und wo ich zuletzt gelaufen bin Joels Daily Challenge - Streakrunning

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Für mich sitzen die wahren Populisten in der Mitte, wenn es mal einen gescheiten Lösungsansatz gibt, kommt er meiner Wahrnehmung nach von der Linke oder der AFD oder FDP und die Medien haben die Aufgabe diese Parteien mit Ihren Vertretern als Links - und Rechtspopulisten zu " entlarven ", Ich schaue überhaupt kein Fernsehen, lese etwas Zeitung und im Internet kann man sich zu jedem Thema zutiefst beschäftigen

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Bio hat geschrieben:und die Medien haben die Aufgabe diese Parteien mit Ihren Vertretern als Links - und Rechtspopulisten zu " entlarven "
Ja nee, ist klar. Das machen die schon selbst, da braucht es kein großes investigatives Zutun der "Medien".
Bio hat geschrieben: und im Internet kann man sich zu jedem Thema zutiefst beschäftigen
Und schreiben was man will, es findet sich garantiert einer der es glaubt :klatsch: :klatsch: :klatsch:
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Wenn Sie mit der Arbeit der eingesessen Altparteien zufrieden sind, ist es doch schön.
Eine Partei braucht ein Alleinstellungsmerkmal " und Euro Betrug mit Transfer Union und Flüchtlingsthema werden es wohl bei der AFD sein und
bei den Piraten ist da eben nichts für mich dabei.

Abgesehen davon glaube ich, dass die Parteien und Regierungen kommen und gehen, unser Schicksal wird von der " 2. Linie " bestimmt, die nicht öffentlich agiert, deren Netzwerke auch nicht offensichtlich sind, deshalb gibt es ja auch zB die Bilderberg Konferenzen, wo die Presse keinen Zutritt hat und deren Existenz bis in die 80ger noch in den Medien verleugnet wurde

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McAwesome hat geschrieben:Ich weiß nicht so ganz, ob ich deinen Wünschen entsprechen kann, aber ich versuchs mal: Relativierung ist für mich erstmal kein schlimmes Wort, es ist auch keine Untat, wenn man Gewalt und ihre Entstehung beleuchtet, einordnet und verstehen will. Ich habe ja erstmal nur eingeordnet, dass es mehr Opfer rechter Gewalt gibt und dass ihre Struktur sich von der linker Gewalt unterscheidet, kann man, wenn auch sehr verkürzt, hier nachlesen: Linksextremismus: Eine unterschätzte Gefahr? | faktenfinder.tagesschau.de
Hallo,

und vielen Dank für deinen sehr gelungenen Beitrag. Du wirst aber bei Ignoranten, die ihr eigenes Verhältnis zur Gewalt womöglich überhaupt nicht über ein Lippenbekenntnis zum staatlichen Gewaltmonopol hinaus geklärt haben, vermutlich auf taube Ohren stoßen und weiter dumme Fragen gestellt bekommen.

Jeder Richter relativiert übrigens, das Abwägen der Umstände und das analysieren der Vorgeschichte einer Straftat ist Teil seines Jobs. Zumindest in einem Staat, in dem das Rechtssystem noch halbwegs funktioniert wie in der BRD. (Die ersten Urteile im Nachgang des G20 Gipfel lassen eher vermuten, dass es mit der Gewaltenteilung und dem Rechtssystem in der Praxis bergab geht.)

Für alle die zu faul sind sich einzulesen ganz kurz:
Linksextreme Gewalt richtet sich häufig gegen Sachen und wenn gegen Personen, dann meist gegen solche die als Repräsentanten des Staats oder des „Systems“ gelten, dazu u. U. noch gegen Rechtsextreme. "Kollateralschäden" kommen natürlich vor, werden häufig aber gezielt vermieden.

Rechtsextreme Gewalt richtet sich gegen nahezu beliebige Personen, die als nicht zugehörig bzw „lebensunwert“ oder etwas analoges dargestellt werden. Die Funktion der Personen ist dabei oft zweitrangig, entscheidend sind eher Hautfarbe, Religion oder politische Gesinnung. "Kollateralschäden" werden tendenziell eher in Kauf genommen.

(In dem Zusammenhang ist hoffentlich klar, dass die islamistische Gewalt von IS und co. tendenziell eine rechtsextreme Gewalt ist, sie beruht wie die klassische rechtsextreme Gewalt auf einer Ungleichheitsideologie.)

Die Unterschiede sind sehr leicht zu sehen, wenn man z. B. die Opfer von NSU und RAF betrachtet.

Die Chance, eher zufällig Opfer von extremistischer Gewalt zu werden, ist also nicht für alle gleich, und sie ist nicht für beide Arten von Gewalt gleich. Ich weiß, wovor ich mehr Angst haben muss.

Noch etwas zum Nachdenken zur Gewalt: Die Gewalt verschwindet nicht durch das Gewaltmonopol und sie wird dadurch auch nicht in jedem Fall legitimiert. (Siehe z. b. Übergriffe von Polizisten.) Die Art der Gewalt, die als legitim betrachtet wird, kann sich mit dem sozialen Wandel ändern, siehe z. b. die Entwicklung zu Gewalt durch Lehrkräfte in Schulen - heute zum Glück weitgehend tabu.

Selbst legitime Gewalt durch den Staat kann man durchaus mit einem gesunden Misstrauen begegnen – einfach weil Gewalt eben niemals eine schöne Sache ist und niemals leichtfertig Gewalt angewendet oder akzeptiert werden sollte. In diesem Sinne war der G20 Gipfel in Hamburg ein Beispiel für ein gigantisches Versagen der Exekutive.

Natürlich war der Gipfel auch Beispiel für viele Fälle von individuellem Versagen, ob auf der einen oder anderen Seite. Vermeidbar waren aber wohl eher die Fehler auf der staatlichen Seite, begonnen mit der idiotischen Idee, den Gipfel in Hamburg abzuhalten.

Gruß
C

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

128
Niedlich, echt niedlich.

Die blauen Pegida-Schlümpfe argumentieren gerne "Ich hab nichts gegen Ausländer aber ...
die linken benutzen das selbe Argumentationsmuster "Ich bin ja gegen Gewalt, aber ...

Da wird dann gerne der Unterschied zwischen RAF Opfern und NSU Opfern gezogen, ... , als es hinter es kommen gerne solche widerlichen Sprüche wie "Kollateralschäden".

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Jeder Idiot beschreibt sich seine Gewaltexzessen schön und begründet unterschiedlich. Letztendlich sind das alles gewaltbereite Idioten.

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DerC hat geschrieben: Natürlich war der Gipfel auch Beispiel für viele Fälle von individuellem Versagen, ob auf der einen oder anderen Seite.
Donald Trump sprach nach den Ausfällen der Neonazis in Charlestonville ebenfalls von "Schuld auf beiden Seiten".

Zur Relativierung der RAF Ulrike Meinhof, Gründungsmitglied der ersten Generation:
„Wir sagen: Natürlich, die Bullen sind Schweine, … der Typ in der Uniform ist ein Schwein, das ist kein Mensch. … Das heißt, wir haben nicht mit ihm zu reden, … und natürlich kann geschossen werden."
Sorry, ich bin damit groß geworden. Am Anfang haben viele die linke Gewalt noch eher harmlos gesehen, mich eingeschlossen. Aber die Geschichte hat gezeigt, wie sich das potenziert hat. Da hilft keine Unterscheidung in ganz böse Gewalt und Gewalt, die irgendwie auch nicht ganz okay ist, aber eigentlich ja gut gemeint.

Bernd
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„Extreme“

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Wer behaupten will, dass die Linkspartei eine extremistische Partei ist, muss auch behaupten wollen, dass Willy Brandt ein Extremist war. :zwinker2: Denn der größte Teil des Parteiprogramms der Linken besteht aus klassischen SPD-Positionen, die in den 1970er Jahren wohl kaum jemand als extrem ansah. Doch dank intensiver Meinungsmache über Jahrzehnte werden solche Positionen in den Mainstream-Medien heutzutage oft schlimmstenfalls als extremistisch, bestenfalls als nicht mehr relevante Flausen sozialistischer Träumer dargestellt.

Zudem wäre ich gerne an Beispiele an extremistischer Politik interessiert, die die Linkspartei in den Bundesländern betrieben haben soll, in denen sie mitregiert. Mir ist da nichts bekannt.

Auch eine tiefgreifende Reform der Nato war übrigens mal ein Ziel der SPD; und hätte die GroKo mit Unterstützung der EU eine Entspannungspolitik in der Tradition von Brandt und Bahr betrieben, hätte der Krieg in der Ostukraine vermutlich verhindert werden können.

Aber Frieden wird hierzulande wohl als selbstverständlich angesehen, und wenn der Krieg nur woanders ist, ist es ja nicht so wichtig. Wir leben anscheinend so langsam wirklich in Zeiten, wie Orwell sie mal dargestellt hat:

„War is peace, freedom is slavery, ignorance is strength.“

Die Maschinen der Meinungsmache schaffen es, vernunftbegabte Menschen von gegensätzlichen
„Wahrheiten“ zu überzeugen. Eine Lüge muss eben nur oft genug erzählt werden, damit sie zur „Wahrheit“ wird.
McAwesome hat geschrieben: Da ist z. B. ein dramatisch nach rechts verschobener gesellschaftlicher Diskurs, der SPD-Abgeordnete Bülow hat die Themen der Talkshows in der letzten Zeit ausgewertet und festgestellt, dass in

Da das auch meiner Wahrnehmung entspricht, halte ich diese Zahlen für recht glaubhaft, in dem Wissen, dass er natürlich ein Linker ist und da nicht wertfrei rangeht,
Kaum jemand geht wertfrei an irgend etwas heran. Wert- oder Ideologiefreiheit sind in erster Linie Propagandabegriffe, um eigene Positionen zu immunisieren und als alternativlos darstellen zu können. Und genau durch diese Strategie, kombiniert mit einer großen Portion Politikverzicht, haben allen voran die CDU, aber auch die anderen etablierten Parteien die AfD groß gemacht.

Du hast natürlich vollkommen recht: Große Teile der Medien haben ohne Not der AfD in die Karten gespielt. Es gab wirklich mal eine Flüchtlingskrise in Deutschland: Das war so 1945/46. Seitdem gab es so etwas in D nicht mehr. Zu Zeit gibt es z. B. eine Flüchtlingskrise im Libanon, in Europa dagegen spielen sich Flüchtlingskrisen wenn dann im und um das Mittelmeer herum ab. Das erste, was seriöse Medien hätten tun müssen, ist zu dokumentieren, dass es in D 2015 keine Flüchtlingskrise gab.
McAwesome hat geschrieben:Und die liegen eben auch in der sozialen Verunsicherung, weshalb es bspw. kein Wunder ist, dass die AfD in Sachsen so stark ist. Es ist für mich nicht allzu verwunderlich, dass Menschen Ressentiments gegen Flüchtlinge entwickelt haben und vielfach angenommen wird, für diese würde mehr getan als für arme Rentner und Hartz-IV-Empfänger, weil für diese eben tatsächlich schrecklich wenig getan wird. Eine linke Antwort wäre meiner Meinung nach eben ein Sichbemühen um alle Armen und Schwachen und ein Zurverfügungstellen von Ressourcen, damit Existenzängste nicht mehr so akut sind.
Das die Abstiegsangst von großen Teilen der Mittelschicht und der Kleinbürger den Nährboden für die Ressentiments und den Rechtsruck bildet, ist ja schon lange bekannt. Solche von dir geforderten linken Antworten gehören aber durchaus zu dem, was Lafontaine gefordert hat. Mehr Sozialwohnungen, mehr bezahlbarer Wohnraum würden ja z. B. vielen schwächeren nützen.

Allerdings weiß ich schon dass Lafontaine gerne etwas mit populistischem Feuer spielt, es gab vor Jahren schon mal die Diskussion um seine „Fremdarbeiter“-Formulierung. Die Linke darf nicht den Fehler machen, die Angstkampagne mitzumachen, sondern sie muss eine überzeugende Kampagne der Hoffnung entwickeln.

Seit Jahren läuft es aber andersherum, ob Renten, Sicherheits- oder Flüchtlingsdebatte, fast alle Politiker und Medien lassen sich auf die Angstpropaganda ein. Diese muss entlarvt werden, die wirtschafts- und machtpolitischen Interessen dahinter transparent gemacht und mit einer überzeugenden Alternative berechtigte Hoffnung geweckt werden.

Dass das im Ansatz funktionieren kann, wenn der politische Wille da ist, sieht man an den Beispielen Sanders oder Corbyn.

Was hat die SPD gemacht? Darauf verzichtet, dass Gesetz zur Abschaffung der sachgrundlosen Befristung mit rot-rot-grüner Mehrheit durchzusetzen. Das Gesetz zu beschließen, hätte der Anfang sein können, sich als eine ernstzunehmende Alternative zum Einheitsbrei darzustellen, und der Auftakt zu einem ganz anderen Wahlkampf.

Das Schlimmste an diesem Wahlergebnis ist für mich nicht der Rechtsruck an sich, sondern wie dieser zustande gekommen ist, und was dieses Zustandekommen offenbart: Einen großen Mangel an Verständnis für Voraussetzungen, Funktionsweise und Prinzipen einer funktionierenden Demokratie, und dieser Mangel zieht sich durch die etablierte Medienlandschaft und die Mitte der Gesellschaft. Im großen und ganzen versagen die Medien als 4. Gewalt seit 15-20 Jahren und die Zukunftsaussichten sind in der Hinsicht düster: Hallo Postdemokratie, Hallo Wahrheitsministerium.

Fakenews sind nur die Oberfläche, fragen muss man, warum so viele Menschen extrem fragwürdige Berichte in den klassischen wie den "neuen" Medien so leicht glauben bzw glauben wollen? Wo ist das kritische und aufgeklärte Denken, zu dem wir hier Menschen angeblich erziehen? Funktioniert die politischen Bildung in ausreichendem Maße, um eine kritische Urteilsbildung der Wähler*innen zu ermöglichen?

Gruß

C

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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burny hat geschrieben:Donald Trump sprach nach den Ausfällen der Neonazis in Charlestonville ebenfalls von "Schuld auf beiden Seiten".
Ach Bernd, du bist doch ein intelligenter Mensch, von dir hätte ich mehr erwartet als so etwas Plumpes. Wenn man Argumente und Fakten nicht angreifen kann, kommt dann eben so was, aber es bleibt ein Armutszeugnis. Aber das hast du dir selbst ausgestellt. :teufel:

Und natürlich gab es in Hamburg Schuld auf beiden Seiten – das zu sagen hat nichts mit Verharmlosung von Gewalt zu tun, sondern dagegen mit einer kritischeren Haltung gegen Gewalt, als dir womöglich lieb ist. Denn wenn man die Gewalt als Mittel zum Zweck wirklich ablehnt, muss man natürlich auch gegenüber staatlicher Gewaltausübung kritisch bleiben.
burny hat geschrieben:Sorry, ich bin damit groß geworden. Am Anfang haben viele die linke Gewalt noch eher harmlos gesehen, mich eingeschlossen. Aber die Geschichte hat gezeigt, wie sich das potenziert hat. Da hilft keine Unterscheidung in ganz böse Gewalt und Gewalt, die irgendwie auch nicht ganz okay ist, aber eigentlich ja gut gemeint.
Mag sein dass „viele“ linke Gewalt verharmlosen, bezogen auf mich ist das nur eine Unterstellung zur Diskreditierung meiner Position, mit der manch einer sich nicht differenziert auseinander setzen will.

Und ich bin auch noch damit groß geworden. Hatte als Kind eine Zeitlang Angst wenn ich das Wort „Touristen“ gehört habe, weil ich das Wort mit „Terroristen“ verwechselt habe. Die RAF-Fahndungsplakate hingen überall. Eine aus unserem Dorf war mit einem Besatzungsmitglied der "Landshut" verwandt oder verschwägert. Ich war noch sehr klein, aber so wurde ja auch in den 80ern noch viel über den "deutschen Herbst" geredet.
Zu leicht, sich hier auf die Autorität des Miterlebens zu berufen, um sich so einen vermeintlichen Vorteil zu verschaffen, der kein argumentativer Vorteil sein kann.

Die Zielobjekte der Gewalt und die Ideen dahinter sind unterscheidbar, und dein Zitat bestätigt dass nur noch einmal. Der Polizist wird wegen seiner Funktion zum „Nichtmensch“ erklärt, um die Gewalt zu rechtfertigen. Der Mann in der Dönerbude wird dagegen wegen seiner (vermeintlichen) Abstammung zum „Nichtmensch“ erklärt, um die Gewalt zu rechtfertigen.

Es ist natürlich immer falsch, den Mensch zum "Nichtmensch" zu erklären, ich habe nie etwas anderes geschrieben. (Das ist sogar bei so etwas wie einem „finalen Rettungsschuss“ oder der Todesstrafe extrem problematisch oder falsch, aber da wird es auch mehr oder weniger gemacht und leider von erstaunlich vielen Menschen akzeptiert.)

Der Unterschied ist aber u. a., der, dass die RAF mit dieser Rechtfertigung den Kern der linken (auch linksextremen) Ideologie verlässt, der eben besagt: Alle Menschen haben die gleichen Rechte. Man könnte sogar strenggenommen sagen, dass es ab diesem Punkt keine linke Gewalt mehr ist.

Dagegen ist der Kern der rechten (rechtsextremen) Ungleichheitsideologie, das ein Teil der Menschen besser, wichtiger, schützenswerter sei. Unterscheidungen werden nach Hautfarbe, Abstammung, Nationalität oder Religion vorgenommen, der rechtsextreme wird bei Gewalttaten durch seiner Ideologie bestärkt.

Wenn du den Unterschied dazwischen und was das in der Praxis bedeutet, nicht erkennst, dann willst du das vermutlich nicht und denkst womöglich, Ignoranz sei Stärke.

Es ist vielleicht nicht allen klar, aber die Grundfesten unserer Demokratie, die in unserem Grundgesetz verankerten Menschenrechte haben historisch einen emanzipatorischen, „linken“ Ursprung, eine Gleichheitsideologie: Alle Menschen haben das gleiche Recht auf Würde und auf körperliche Unversehrtheit, und das gilt auch und gerade gegenüber staatlicher Gewalt. Die meisten Grundrechte sind ja als Abwehrrechte gegenüber möglicher staatlicher Willkür konzipiert. Die kritische Haltung gegenüber staatlicher Gewalt gehört zum Kern unserer Demokratie.

Wenn ein Olaf Scholz also Polizeigewalt verleugnet oder verharmlost, wie verhält er sich dann zum Geist unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung?

So zu tun, als seinen rechte und linke Extreme austauschbar, ist Teil von gezielten entpolitisierenden Kampagnen, die sich am Ende auch gegen unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung richten, Kampagnen, deren Ziel so etwas wie eine „marktkonforme Demokratie“, eine „Pseudodemokratie“ sein wird, in denen dann technokratische Experten beschließen, was sinnvoll und alternativlos zu sein hat und vom Stimmvieh abzunicken ist.

Wir brauchen in der Demokratie aber Pluralismus, echte Antagonismen zwischen politischen Gegnern, eine Streitkultur und echte politische Alternativen.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

133
was Sie da im Bezug zur Linien sagen, bin ich bei Ihnen, aber in Bezug zur AFD sehe ich das nicht so, dass die Medien in deren Karten gespielt hätten. lDas ist gerade mein Vorwurf an Prof Lucke und um so mehr an die heutigen Figuren der AFD wie Dr Weidel, mit so einer Partei wie der AFD geht man nicht ins Fernsehen besonders nicht, seitdem der Islam noch als Thema dazukam.
Ich finde da Geert Wilders viel smarter, ich habe ihn mal live gesehen, wo ich es mit einem Marathon verbinden konnte, für solche Parteien, die sich mit der Agenda der 2. Linie anlegen, reicht das Internet, Vorträge und Zeitungen sind auch noch besser, aber auf keinen Fall Fernsehen

134
@C.,
Danke für deine Einschätzungen. Gerade ist wenig Zeit, darauf einzugehen, später bestimmt!

@burny: Wie ist das denn nun, ich habe mir tatsächlich Mühe gegeben, deinen Vorwürfen des Herumgeeiers zu begegnen und zumindest mal ein wenig mein Geschreibsel von vorher auszuführen. Okay soweit? Nein? Fände es irgendwie schräg, nach deinem Drängen jetzt dazu nichts mehr von dir zu hören und sich stattdessen auf die nächste scheinbare sprachliche Fehlleistung zu stürzen.

135
DerC hat geschrieben: Wir brauchen in der Demokratie aber Pluralismus, echte Antagonismen zwischen politischen Gegnern, eine Streitkultur und echte politische Alternativen.
Wer wird dir da widersprechen? Ich jedenfalls nicht. Aber das kann doch nur auf der Basis der Akzeptanz eines staatlichen Gewaltmonopols geschehen. Was passiert, wenn einzelne Gruppen für sich in Anspruch nehmen, für das Wahre und Gute zu stehen, und dann meinen, das auch mit Gewalt durchsetzen zu müssen und zu dürfen?
DerC hat geschrieben: Der Unterschied ist aber u. a., der, dass die RAF mit dieser Rechtfertigung den Kern der linken (auch linksextremen) Ideologie verlässt, der eben besagt: Alle Menschen haben die gleichen Rechte. Man könnte sogar strenggenommen sagen, dass es ab diesem Punkt keine linke Gewalt mehr ist
Mir ist es egal, ob man das als linke, linksextreme oder wie auch immer Gewalt bezeichnet. Ich lehne das ab, und kein demokratisches Gemeinwesen kann das akzeptieren, ohne sich aufzugeben. Es kann aber genauso wenig akzeptiert werden, dass die Menschen, die das Gewaltmonopol des Staates sichern sollen, mit Steinen, Flaschen, Zwillen und ähnlichem angegangen werden und sowas dann als Kollateralschaden zu bezeichnen.

Und um da noch mal einen weiteren Bogen zu schlagen: Immer in der Geschichte hat es zu ausufernden Gewaltexzessen geführt, wenn Gruppierungen meinten, die Wahrheit gepachtet zu haben, egal ob das die Kirche war, der stalinistische Terror, die Kulturrevolution in China u. ä. (Damit nichts falsch rüber kommt: Die Verbrechen der Nazis stehen davon unberührt singulär in der Geschichte.)
DerC hat geschrieben:Ach Bernd, du bist doch ein intelligenter Mensch, von dir hätte ich mehr erwartet als so etwas Plumpes.
Ich verstehe, dass es dir nicht schmeckt, in einem Zug mit Donald Trump genannt zu werden, aber im Kern relativiert ihr beide, indem ihr die Gewalt der einen Seite der der anderen gegenüberstellt. Die sprachliche Übereinstimmung ist daher kein Zufall.

Bernd
Das Remake
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136
burny hat geschrieben:Wer wird dir da widersprechen? Ich jedenfalls nicht.
Da widerspricht einem wenige, wenn man das so explizit formuliert. Aber viele in ihren politischen Handlungen und Kommentaren. Wie oft hat die GroKo ihre Politik als alternativlos verteidigt?

Bezieh es mal auf Finanzkrise, Austeritätspolitik und Bankenrettung. Wer hat da Alternativen formuliert? Nimm die Rentendiskussion, selbst nach dem Fiasko der Riesterrente wird weiter Propaganda gegen die gesetzliche Rente gemacht. Wo sind die Alternativen, wo die deutlichen Widersprüche zwischen den etablierten Parteien?
burny hat geschrieben: Was passiert, wenn einzelne Gruppen für sich in Anspruch nehmen, für das Wahre und Gute zu stehen, und dann meinen, das auch mit Gewalt durchsetzen zu müssen und zu dürfen?
Eine EU die von Eliten beherrscht wird? Dass ein Unabhängigkeitskampf in der einen Region erlaubt oder belohnt wird, in einer anderen mit Gewalt unterdrückt? Dass Menschen in Griechenland hungern und anderswo Banken gerettet werden? Es passiert viel Schlimmes, ja …

Gewalt hat viele Gesichter.

Das Gesicht der rechten Gewalt in D kann so aussehen: Eine frühere Freundin von mir hat Freunde in Magdeburg besucht. Der Vater dieser Freundin von mir kam aus dem Sudan. Sie hat nachher gesagt, dass sie dort nie mehr hinfahren möchte, weil sie zu viel Angst habe ausstehen müssen – und das ist keine besonders ängstliche Frau – sie hat nur nicht die "richtige" Hautfarbe. Das war Ende der 90er. Meinst du, es ist jetzt besser in der aktuellen Stimmung?

Jetzt beschreib mir die Situationen, in denen linke Gewalt sich in D so dauerhaft manifestiert hat, dass für ganz normale Bürger*innen "No-Go-Areas" entstehen. Dauerhaft, nicht am 1. Mai in Berlin oder beim G20 in HH. Diese Freundin könnte genau wie ich in die Rote Flora reinspazieren, ohne ein Opfer von Gewalt zu werden.

Da hast du wieder einen Unterschied zwischen „rechter“ und „linker“ Gewalt. Unwichtig? Ich glaube in der Praxis alles andere als das, auch wenn wir den Unterschied hier als priviligierte weiße Männer vielleicht nicht so oft spüren.

Man kann rechte Gewalt und ihre Folgen verharmlosen, ein nicht geringer Teil von Verfassungsschützern, Polizisten und Politikern hat das seit Jahrzehnten betrieben. Muss man aber nicht, du hast vollkommen recht: „Kein demokratisches Gemeinwesen kann das akzeptieren, ohne sich aufzugeben.“
burny hat geschrieben: Es kann aber genauso wenig akzeptiert werden, dass die Menschen, die das Gewaltmonopol des Staates sichern sollen, mit Steinen, Flaschen, Zwillen und ähnlichem angegangen werden und sowas dann als Kollateralschaden zu bezeichnen.
Du bist der, der „Kollateralschaden“ hier ohne Anführungszeichen verwendet, nicht ich, ich habe dieses Unwort ganz bewusst in Anführungszeichen gesetzt. Mir ging es da eher um Terror, beschrieben aus der Sicht der Terroristen. Wobei wir auch über die „Kollateralschäden“ beim deutschen Militäreinsatz in Afghanistan, mit dem Deutschland am Hindukusch verteidigt wurde (bzw. geostrategische Interessen mit militärischen Mitteln aka GEWALT verfolgt wurden) oder „Kollateralschäden“ im „internationalen Antiterrorkampf“, wenn US-Dronen von D aus gesteuert Zivilisten in Pakistan ermorden, reden können.

Wieso tust du so, als wäre Gewalt das Mittel, dass linke oder rechte Krawallmacher für sich gepachtet haben?

Wenn wir über Gewalt reden, dann bitte nicht so einseitig. Die Gewalt ist nicht weg, nur wenn Staaten sie ausüben. Wenn wir über China reden ist das auf einmal allen klar, reden wir über die USA oder Deutschland ist die Gewaltausübung durch den Staat auf einmal immer legitim? Was ist daran legitim, wenn Wasserwerfer friedliche Demonstranten blenden? Was ist legitim daran, wenn Journalisten und Passanten von Polizisten verprügelt werden? Ist es legitim, einen Menschen in seiner Zelle verbrennen zu lassen?

Als 2015 die Blockupy-Proteste in Frankfurt waren, hatten einige ausländische Studierende Angst. Es hat ein wenig gedauert, bis ich verstanden habe, dass sie in erster Linie Angst vor der Polizei hatten. Verständlich, wenn jemand z. B. aus Mexiko kommt, wo Studenten nach Protesten eben mit polizeilicher Hilfe verschwinden können. Ich hätte damals noch jedem gesagt, dass sie keine Angst haben müssten. Ich bin mir da nach Hamburg nicht mehr so sicher, und das ist für mich ein großes Problem.

Ein türkischstämmiger Freund von mir hat sich total gewundert, als er hier in D bei Demonstrationen war: Da wurden ihm von der Antifa Zettel mit Verhaltenstipps gegeben und die Nr von einem Anwalt, die man anrufen sollte wenn man verhaftet würde. Er kannte das nicht aus der Türkei, dort gab es so wenig Vertrauen in den Rechtsstaat, dass es nur darum ging, auf keinen Fall in die Mangel der Polizei zu geraten!

Das Vertrauen in den Staat hängt nicht nur davon ab, ob der Staat in der Lage ist Menschen vor Krawallen und Chaoten zu schützen. Es hängt auch davon ab, ob die Exekutive die Gewalt verantwortlich ausübt und illegitime Gewaltanwendung entsprechend geahndet wird.
burny hat geschrieben: Ich verstehe, dass es dir nicht schmeckt, in einem Zug mit Donald Trump genannt zu werden, aber im Kern relativiert ihr beide, indem ihr die Gewalt der einen Seite der der anderen gegenüberstellt. Die sprachliche Übereinstimmung ist daher kein Zufall.
Ich verstehe, dass dir die Wahrheit nicht schmeckt, weshalb auf du auf wichtige Aspekte meiner Postings nicht eingehst. Relativiert werden muss fast immer. Relativieren muss der Polizist, er muss die Folgen seiner Handelns in Relation setzen zu den Mitteln die er einsetzt, abwägen ob er jetzt schlimmeres verhindert, wenn er Gewalt einsetzt, relativieren muss der Richter, wenn er jemand zu einer Haftstrafe udn damit zur Einschränkung seiner Grundrechte verurteilt, etc. etc.

Es ist kein Argument, sondern schlechter Stil, immer wieder in einem empörten Ton Dinge aufzuzählen (Gewaltmonopol des Staates muss sein), die ich nie bestritten oder angegriffen habe, um so zu tun als hätte ich das getan.

Es ist eine durchsichtige und schwache Argumentation, das relativieren per se zu verurteilen, damit disqualifiziert man sich in der Regel selbst, besser als ich es kann hat der ehemalige Bundesrichter Fischer diese „Rhetorik“ in einem anderen Zusammenhang aufs Korn genommen:
Thomas Fischer hat geschrieben: Wissenschaft bedeutet: Versuch, die Erscheinungen des Lebens "systematisch" zu deuten und ins Verhältnis zu setzen. Der Lateiner im Deutschen sagt dazu: "Relativieren" (kommt von relatio: Beziehung/Verhältnis). Der durchschnittliche Deutsche ist größer (meint: vom Erdboden bis zum Scheitel höher) als der durchschnittliche Peruaner. Dies ist, liebe FrauenrechtlerInnen, eine sogenannte "Relativierung". Sie ist nicht "unerträglich" und auch nicht beleidigend: weder für den Engländer noch für den Kongolesen. Es ist halt so: Der durchschnittliche Lachs ist einfach länger als der durchschnittliche Hering. Der Deutsche ist der Hering, der Tuareg der Lachs.
Kriminologie: Du kannst mich mal! |*ZEIT ONLINE

Wann wird nämlich nicht relativiert? Dann
burny hat geschrieben: wenn Gruppierungen meinten, die Wahrheit gepachtet zu haben
wie du schreibst. Der IS relativiert nicht. Die roten Khmer waren wohl auch nicht so dafür, ebenso die Frankisten … Trump relativiert auch zu wenig, wenn es nicht gerade um den Rassismus seiner (potenziellen) Wähler geht. :teufel:

Der Vorwurf lässt sich auch umdrehen: Wenn du rechte und linke Gewalt und Ideologie in einen Topf wirfst, verharmlost du womöglich die rechte Ideologie. Womit du dann auf einmal der wärst, der nah bei Trump wäre.

Und dann bist du ja auch bei denen, wo du vorgibst sein zu wollen: Denen, die nicht relativieren. Oder habe ich dich da falsch
verstanden?

Gruß

C

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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McAwesome hat geschrieben:Fände es irgendwie schräg, nach deinem Drängen jetzt dazu nichts mehr von dir zu hören
Für mich ist durch deinen Beitrag weiter oben deutlicher geworden, was du aussagen willst, auch wenn ich die Einschätzung nicht unbedingt teile, zumindest nicht in allen Punkten. Aber dazu einige Antworten meinerseits:
.
McAwesome hat geschrieben: Jede einzelne Tat für sich ist daneben natürlich zu verurteilen und zu ahnden.
Das halte ich für eine begrüßenswerte Klarstellung. Vorher klang das für mich anders.
McAwesome hat geschrieben:es ist auch keine Untat, wenn man Gewalt und ihre Entstehung beleuchtet, einordnet und verstehen will.
Natürlich. Im Gegenteil, ohne diese Arbeit sind weder Prävention noch Bekämpfung möglich. Das "Verstehen" bedeutet hier für mich allerdings, Erklärungsmuster zu finden und nicht Verständnis im Sinne von (Teil-)Rechtfertigung (was ich dir nicht unterstellen will).
McAwesome hat geschrieben: Das politische und mediale Handeln, worauf ich mit meiner Aussage, die du aufgegriffen hast, abzielte, schafft bis zu einem gewissen Grad unsere Realität. Die Frage ist, ob sie annähernd die Wirklichkeit abbildet oder an dieser vorbeiläuft und verzerrt.
Ja, das kann ich nachvollziehen, wobei das aber natürlich auch komplexer ist: Einstellungen, Meinungen, Verhaltensweisen werden über längere Zeit aufgebaut und durch mannigfache Faktoren beeinflusst (um das mal so abstrakt zu umschreiben). Wenn dann politische Ereignisse hochkommen, werden diese Grundeinstellungen der Individuen bzw. ganzer Gruppen damit konfrontiert. Das "politische und mediale Handeln", wie du es nennst, beeinflusst nun die Menschen ("Wir schaffen das", "Willkommenskultur" etc.), aber es ist eine Wechselwirkung. Stimmungen, Gegenmeinungen etc. werden von der Politik ("Obergrenze") und Medien aufgegriffen. So mag dann die angesprochene mediale Verteilung zustande kommen.

Genauso wie ich die AFD-Vorwürfe in Richtung "Lügenpresse" für schwachsinnig halte, glaube ich nicht, dass bei den Medien eine Art geplanten Einschwörens auf "rechte Themen" dahinter steht. Da wird das gesendet, wo Aufmerksamkeit und Quote winken. Und wenn dann noch ein paar Schockelemente drin sind wie eine radikale Burka-Trägerin: um so besser (für die Quote).

Jedenfalls halte ich die These, dass das Wahlergebnis dominant durch diese mediale Themensetzung hervorgerufen wurde, für gewagt.
McAwesome hat geschrieben:... und sich stattdessen auf die nächste scheinbare sprachliche Fehlleistung zu stürzen.
Was meinst du damit?

Bernd
Das Remake
Infos zum Laufen und Vereinsgedöns gibt's auf www.sgnh.de

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und steigende Kriminalität, Verbrechen, eine zunehmende Verrohung und eine Spirale der Gewalt..... die sich dreht und dreht bis es bürgerkriegsähnliche Zustände werden.

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Bio hat geschrieben:und steigende Kriminalität, Verbrechen, eine zunehmende Verrohung und eine Spirale der Gewalt..... die sich dreht und dreht bis es bürgerkriegsähnliche Zustände werden.
Stimmt......heute ist wieder Fußballbundesliga
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

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und enger zurückkommend zum Thema Wahlergebnis ist das relativ hohe Abschneiden der FDP möglicherweise ein Thema, die unter Westerwelle ziemlich bedeutungslos geworden ist. Ich war ja vor den Republikaner lange ein FDP Wähler, der Grundgedanke oder " Alleinstellungsmerkmal " der Partei, an den Bürger zu glauben, dass er auch mal selbst was in die Hand nimmt und nicht wie die anderen Parteien einfach nur immer die Steuern erhebt und erhöht und dann über die Milchkanne verteilt, fand ich immer gut, aber im Detail war mir dann die Partei dann doch zur sehr auf Klientelpolitik für die Akademiker lausgelegt und wie dann das Mittragen des Eurobetrugs noch kam und der eurokritische Flügel unter Frank Schäffler kaltgestellt wurde oder einfach zu wenige Anhänger parteiintern fand, war die Partei für mich gestorben und jetzt haben viele Akademiker wegen dem medialen Sperrfeuer gegen die Alternative wieder der FDP eine Chance gegeben, weil Akademiker sind kosmopolitisch eingestellt, weil sie bisher auch meist eher zu den Gewinnern " zählen, die neuen und alten Migranten waren und sind selten Akademiker und dann sorgt die Klientelpolitik ja auch bisher dafür, dass deren Abschlüsse hier meist NICHT anerkannt werden und den Eurobetrug kapiert auch nicht jeder Akademiker, dass haben damals die Diskussionen mit Frank Schäffler mir jedenfalls gezeigt

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Bio hat geschrieben:und steigende Kriminalität, Verbrechen, eine zunehmende Verrohung und eine Spirale der Gewalt..... die sich dreht und dreht bis es bürgerkriegsähnliche Zustände werden.
Du bist das perfekte Beispiel für jemanden, der sich medial in Wallung bringen lässt. Guck dich doch mal um (in der echten Welt): Spirale der Gewalt... Gewalt ist bei mir, wenn sich die Omma an der Brötchentheke wieder vordrängelt. Lass dir deine Realität doch nicht von Leuten diktieren, die du gar nicht kennst.

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McAwesome hat geschrieben:Du bist das perfekte Beispiel für jemanden, der sich medial in Wallung bringen lässt. Guck dich doch mal um (in der echten Welt): Spirale der Gewalt... Gewalt ist bei mir, wenn sich die Omma an der Brötchentheke wieder vordrängelt. Lass dir deine Realität doch nicht von Leuten diktieren, die du gar nicht kennst.
in Frankfurt am Main gibt es deutlich mehr Gewalt als die Oma an der Brötchentheke. Wissen Sie wie oft ich in meinem Leben schon in Frankfurt gewesen bin ? Die Stadt war für deutsche Verhältnisse schon vor 30 Jahren gefährlich. Immerhin sind wir uns darin einig, dass Gewalt schon bei harmlosen Dingen, wie in Ihrem Beispiel mit der Brötchentheke anfängt. Was mich z.B stört, wenn ich in der Oper war und danach möchte ich das Konzert verdauen, assimilieren und werde schon auf dem Opernplatz und später in der U Bahn angepöbelt

Im Taunus gibt es schöne Ecken, ich war mal eine Woche in Kronberg beim Klassik Festival, Kronberg ist eine Schmiede für Streicher- Nachwuchsführungskräfte, die Idee finde ich schon alleine großartig, sich innerhalb der anspruchsvollen Klassikwelt noch einmal zu spezialisieren. Während der Woche gibt es im Ort den ganzen Tag Klassikkonzerte und auch an verschiedenen Stellen, in der Stadthalle, in Kirchen, auf der Bug, ich habe nur die Sinfoniekonzerte mitgenommen und war tagsüber joggen und spazieren, wenn man zum Hotel kam, hat man in den Straßen schon Klassik gehört, weil dort wurde geprobt und in einer anderen Straße war ein Konzert und vor allem danach wird man nirgends angepöbelt und kann sein Bewusstsein halten.

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Bio hat geschrieben:in Frankfurt am Main gibt es deutlich mehr Gewalt als die Oma an der Brötchentheke.
Und nachts ist es kälter als draußen.
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

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Was mich z.B stört, wenn ich in der Oper war und danach möchte ich das Konzert verdauen, assimilieren und werde schon auf dem Opernplatz und später in der U Bahn angepöbelt
Okay, jetzt grad frag ich mich doch, ob Troll...

:klatsch: :klatsch: :klatsch:

So viele facepalms kannst für so eine Aussage gar nicht vergeben...
PBs:
1km: 4:27.3 min (T, 08.17)
5km: 24:25 min (07.17)
10 km: 49:46 min (07.17)
15km: 1:20:xx h (09.17)
HM 01:53:xx h (09.17)

T = Im Training aufgestellte PB

146
Frankfurt ist Drogenhochburg, Kaiserstraße, Zuhälter und Prostitution, bewaffnete Bandenkriegen, ethnische Konflikte und Verteilungskämpfe, weiß eigentlich jeder, so schlecht informiert kann keiner sein.....

147
Ja, weiß auch jeder, aber gerade deshalb gibt es dort weitaus größere Probleme als ein Operngänger, der bei der Verarbeitung des gerade Genossenen gestört wird...

Ich kapier es echt nicht, wie man solche Aussagen von sich geben kann? Wie ekelhaft Ich-Bezogen und weltfremd muss man sein, dass man nicht realisiert, dass dies schon fast an Verhöhnung von wirklichen Opfern dieser Szenen grenzt? Neben mir Zwangsprostitution, Drogenabhängige, Gewalt in allen Facetten, aber dass ich grad bei der inneren Rekapitulierung der letzten Arie gestört werde ... da ist natürlich ein wirkliches Problem!
PBs:
1km: 4:27.3 min (T, 08.17)
5km: 24:25 min (07.17)
10 km: 49:46 min (07.17)
15km: 1:20:xx h (09.17)
HM 01:53:xx h (09.17)

T = Im Training aufgestellte PB

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ja wenn es noch gefährlicher wäre, , oder wenn ich sehr alt wäre, dann werde ich sicher nicht mehr nach Frankfurt kommen, die Oper ist gut besucht, viele fahren in ein Parkhaus und wenn man in der Gruppe ist, usw ich werde im Alter nicht mehr kommen, gibt schönere Plätze, aber wie das in 20 Jahren aussieht weiß keiner, aber Frankfurt wird sicher nur noch viel schlimmer werden

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Zur Ehrenrettung des Bahnhofsviertels: ich bin jetzt auch nicht ständig da, aber man kann dort hervorragend essen gehen, es gibt tolle Büdchen mit Bieren aus der ganzen Welt und mindestens eine türkische Bäckerei mit großartigen Backwaren. Die Bandenkriege und ethnischen Konflikte spielen sich dort schon lange nicht mehr ab. Die Gentrifizierung schreitet dort auch voran, so sehr, dass die Kneipenbesitzer genervt von den ruhebedürftigen reichen Schnöseln sind. Insofern bitte ich darum, die Fakenews über Frankfurt doch zu unterlassen.

150
Bio, kapierst du eigentlich irgendwie, dass es weitaus größere Probleme gibt als deine Opernbesuche???
PBs:
1km: 4:27.3 min (T, 08.17)
5km: 24:25 min (07.17)
10 km: 49:46 min (07.17)
15km: 1:20:xx h (09.17)
HM 01:53:xx h (09.17)

T = Im Training aufgestellte PB
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