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Marathon - kein Ziel für mich - Motivationsfrage

Marathon - kein Ziel für mich - Motivationsfrage

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Wenn die Leute wissen, dass ich laufe, dann kommt stets die obligatorische Marathonfrage. Bisher war meine Antwort, dass ich noch nicht so weit bin, mir darüber noch nicht wirklich Gedanken gemacht habe.

Aber man hinterfragt ja stets seine Ziele. Und beim Laufen hat man ja genug Zeit zum Nachdenken. Und dabei bin ich bei mir auf folgendes gestoßen: Ich sehe keinen Grund einen Marathon zu laufen.

Ich bin jetzt meinen ersten Halbmarathon gelaufen und habe dabei festgestellt, dass mir diese Distanz als Maximum reicht. Der Grund ist dabei nicht die Distanz, sondern das Laufen mit angezogener Handbremse. Ich habe festgestellt, dass ich lieber schnell laufe. Ich tue mir verdammt schwer damit mich ein zu bremsen. Und das dann 42 km lang zu tun erscheint mir eher als Selbstkasteiung als Spaß. Da powere ich lieber 10km durch, kann jede Woche einen Lauf mitmachen, was ich mittlerweile an liebsten tue.

Auf der anderen Seite bin ich ja noch jung, vielleicht kommt das ja noch.

Wie lange habt ihr gebraucht um euch vom Marathon zu überzeugen, bzw. zu einem durchzuringen? Und was war eure Motivation dabei? Gibt es auch Läufer da draußen, denen es ähnlich geht wie mir?

Muss man überhaupt einen Marathon laufen in seinem Leben?

Deutlich inspirierender und das würde ich gerne mal machen, ist so ein 6 Std.-Lauf.
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wo ich herkomme Am Anfang war da der Bauchspeck und wo ich zuletzt gelaufen bin Joels Daily Challenge - Streakrunning

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JoelH hat geschrieben:Muss man überhaupt einen Marathon laufen in seinem Leben?
Nein, es gibt keinen Grund, einen Marathon laufen zu müssen. Schon gar nicht für andere. Solche Fragen, wann man denn einen Marathon laufen, halte ich für blöd. Ähnlich der, wann ich denn einen Triathlon mitmachen würde.
JoelH hat geschrieben:Deutlich inspirierender und das würde ich gerne mal machen, ist so ein 6 Std.-Lauf.
Das musste dich aber bedeutet länger bremsen :wink:

Gruss Tommi

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dicke_Wade hat geschrieben: Das musste dich aber bedeutet länger bremsen :wink:
Oder ich bin halt schon nach einer Stunde fertig ;-) Im Ernst, in so einem "Wettbewerb" sehe ich den Weg - im wahrsten Sinne des Wortes - als Ziel. Wenn es nur 30km werden, dann ist das eben so.

Ich muss mich nicht (unbedingt) einteilen. Ich könnte, wenn ich wollte, Harakiri machen, eine Weile den Platz an der Sonne genießen und den Rest im Liegestuhl :nick: :nick: :P

Würde ich natürlich nicht tun. Ich schaffe es ja auch, mich beim HM im Zaum zu halten, aber durch das offene Ende ergibt sich für mich gefühlt eine ganz andere Dynamik. Zumindest stelle ich mir das so vor, habs ja noch nicht gemacht.
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Für mich kam der Entschluß zum Marathon eigentlich einfach aus der "Not" heraus. Es gab zum Zeitpunkt des Entschlusses drei Läufe, die ich unbedingt mal mitmachen wollte (und immer noch möchte) und zwei davon bieten nur den Marathon und einer davon ist ein Ultra (Two-Oceans, bietet zwar auch HM, aber wenn man schon mal dort ist...). So war die Sache dann eigentlich beschlossen.

Aber bei deinen Beschreibungen stellen sich mir ein paar Fragen/Probleme:

-) Ich glaub, den 6-h-Lauf siehst du zu lasch und einfach. Im Endeffekt begegnest du dort den gleichen Problemen, die du auch jetzt auf 21km hast, nur noch viel krasser. Und bei 6h wirst du wahrscheinlich auch die M-Distanz überqueren, außer du sitzt wirklich eine ganze Zeit davon nur herum. Dazu noch die ganze Vorbereitung, die eine ganz andere sein dürfte als bei einem 10er oder HM.

-) Was hindert dich daran, bei einem HM richtig Gas zu geben? :confused:
PBs:
1km: 4:27.3 min (T, 08.17)
5km: 24:25 min (07.17)
10 km: 49:46 min (07.17)
15km: 1:20:xx h (09.17)
HM 01:53:xx h (09.17)

T = Im Training aufgestellte PB

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Titania_1987 hat geschrieben:
Aber bei deinen Beschreibungen stellen sich mir ein paar Fragen/Probleme:

-) Ich glaub, den 6-h-Lauf siehst du zu lasch und einfach. Im Endeffekt begegnest du dort den gleichen Problemen, die du auch jetzt auf 21km hast, nur noch viel krasser. Und bei 6h wirst du wahrscheinlich auch die M-Distanz überqueren, außer du sitzt wirklich eine ganze Zeit davon nur herum. Dazu noch die ganze Vorbereitung, die eine ganz andere sein dürfte als bei einem 10er oder HM.
Mir ist schon klar, dass auch der 6h-Lauf nicht schnell weg geht. Und dass die M-Distanz sehr wahrscheinlich überschritten wird. Aber das ist ja irgendwie der Punkt, alles kann, nichts muss. Es gibt kein definiertes Ziel, sondern der Kampf gegen den inneren Schweinehund ist eigentlich das Ziel. Wie ich den gestalte ist dabei deutlich offener als bei einem Marathon, wo ich den Hunde am besten gar nicht erst von der Leine lasse, durch Dauerbremsen.
Titania_1987 hat geschrieben: -) Was hindert dich daran, bei einem HM richtig Gas zu geben? :confused:
Okay, ich hole mal etwas weiter aus, bevor noch die Frage aufkommt, warum ich nicht zum 100m Sprint übergehe. Ich bin kein Sprinter, ich mochte schon in der Schule gerne das Kreiseln über die Laufbahn. Und auch jetzt macht mir das Runden ziehen Spass. Am liebsten mache ich "harte" (für meinen Leistungsstand) Intervallübungen auf der Bahn. Und der 10er bietet sich einfach als perfekte Strecke an, man muss sich nicht wirklich groß zurücknehemn, sondern kann seine mehr oder minder maximale Pace durchlaufen. Klar, 5km könnte ich vielleicht noch schneller, aber nur einen Hauch. Dafür ist mir da aber die Strecke schon zu kurz.

Was den HM angeht, da laufe ich ca. 20 Sek./km langsamer als beim 10er, weil es sonst (wohl) nicht reicht, von der Kondition her. Zumindest denke ich das es nicht reicht, habe es noch nicht probiert, allerdings ging der letzte KM beim HM dann doch noch in 4:19 weg, es war also noch Kraft da. Einen Marathon müsste ich nochmal 20 Sek. langsamer ansetzen, das ist dann schon wirklich eine ganz andere Geschwindigkeitsklasse.

Verstehst, ich mag den harten Kampf mit dem Schweinehund, darum laufe ich auch. Und da erscheint mir der 10er als perfekte Distanz.
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Nicht-Läufer werden deutlich mehr beeindruckt sein, wenn du als dein Ziel Marathon in Sub4 angibst, als z.B. 10km in Sub40.
Dass das letztgenannte Ziel für viele Leute deutlich schwieriger zu erreichen ist, ist klar.
Wenn es dir also primär um gesellschaftliche Anerkennung und "Fame" geht, dann lauf demnächst einen Marathon (Su4 wirst du sowas von locker erreichen, sicher deutlich weniger) und dann hast du immer eine schöne Anekdote zu erzählen für die Nicht-Läufer ;-)


Das "ich laufe gerne schnell" kann ich persönlich gut nachvollziehen. Ich probiere zurzeit aus, welche Strecken ich voraussichtlich gut laufen kann und dann schaue ich, ob ich mich auf eine "Kern-Distanz" etwas mehr konzentriere (z.B. 5km als Priortät und die Distanzen drunter und drüber natürlich auch mittrainieren und -laufen).

Ich persönlich trainiere und laufe zurzeit die Strecken, auf die ich Bock habe. Und ein Marathon zählt da zurzeit nicht zu.
Du stehst da also nicht alle da ;-)

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Ich laufe auch lieber kurze knackige Wettkämpfe, am liebsten 5.000m auf der Bahn, auf der mir die 10.000m schon zu lang sind.

Deine "maximale Pace" kannst Du nicht über 10 km durchlaufen.Selbst beim 800m-Lauf muss man sich das Rennen richtig einteilen, um nicht einzugehen. Meine maximale Pace erreiche ich beim 100m-Sprint.

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JoelH hat geschrieben:Wenn die Leute wissen, dass ich laufe, dann kommt stets die obligatorische Marathonfrage.
Bei mir kommt inzwischen regelmäßig die Triathlonfrage. Stets von mir (ehrlich) beantwortet mit: "nö, da habe ich keine Lust drauf".
Und wenn man einen Triathlon hinter sich hat, wird vermutlich nach dem Ironman gefragt...

Also nix, wonach man auch nur im Ansatz gehen kann.
Und was war eure Motivation dabei?
Die allereinfachste: Ich wollte es.
Runalyze-Profil
Mein Lauftagebuch "Ausgerechnet ich laufe"
PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)

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0815boy hat geschrieben:Deine "maximale Pace" kannst Du nicht über 10 km durchlaufen.Selbst beim 800m-Lauf muss man sich das Rennen richtig einteilen, um nicht einzugehen. Meine maximale Pace erreiche ich beim 100m-Sprint.
Siehe oben, Sprint ist nicht meins. 10er ist m.E. der perfekte Kompromiss.
ruca hat geschrieben:Bei mir kommt inzwischen regelmäßig die Triathlonfrage. Stets von mir (ehrlich) beantwortet mit: "nö, da habe ich keine Lust drauf".
Genau das meine ich, habe ich auch ab und an gehört, da ich ja auch viel geschwommen bin. Habe da auch ab und an im Sommer für mich meinen Duathlon gemacht, 12km laufen bis zum Schwimmbad und dort dann 1 Std. geschwommen. Aber ich mag nicht gerne so weit Radfahren. Von daher interessiert es mich auch weniger. Da bin ich ganz bei dir.

SimonT hat geschrieben:Nicht-Läufer werden deutlich mehr beeindruckt sein, wenn du als dein Ziel Marathon in Sub4 angibst, als z.B. 10km in Sub40.
Dass das letztgenannte Ziel für viele Leute deutlich schwieriger zu erreichen ist, ist klar.
Mir ist das klar, darum sind meine primären Ziele auch sub20 und sub40, was hart wird, aber nicht unmöglich. Sub4h dagegen sollte ich locker schaffen, wenn ich mich im Zaum halten würde.
SimonT hat geschrieben: Wenn es dir also primär um gesellschaftliche Anerkennung und "Fame" geht, dann lauf demnächst einen Marathon (Su4 wirst du sowas von locker erreichen, sicher deutlich weniger) und dann hast du immer eine schöne Anekdote zu erzählen für die Nicht-Läufer ;-)
:hihi: :hihi: Fame? Mit meinen Zeiten? Ich bin Mittelfeld und werde nie einen Blumentopf gewinnen. Also darum geht es mir ganz sicher nicht. Ich laufe ein bisschen, bin sogar irgenwie da reingedrängt worden, aber sicher nicht in einem Bereich der besonders wäre. Man möge mir Understatement vorwerfen, aber ich meine das wirklich so, meine Leistungen sind in keinerlei Hinsicht besonders. Ich finde es deshalb eher peinlich wenn ich groß beglückwünscht werde.Das mag undankbar erscheinen, aber so ist mein Naturell.
SimonT hat geschrieben: Das "ich laufe gerne schnell" kann ich persönlich gut nachvollziehen. Ich probiere zurzeit aus, welche Strecken ich voraussichtlich gut laufen kann und dann schaue ich, ob ich mich auf eine "Kern-Distanz" etwas mehr konzentriere (z.B. 5km als Priortät und die Distanzen drunter und drüber natürlich auch mittrainieren und -laufen).

Ich persönlich trainiere und laufe zurzeit die Strecken, auf die ich Bock habe. Und ein Marathon zählt da zurzeit nicht zu.
Du stehst da also nicht alle da ;-)
Du verstehst mich :daumen:
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Also ich verstehe voll und ganz deine Beweggründe, auch wenn ich mich für einen M entschieden habe. Ein ordentlich gelaufener 10er kann weitaus fordernder sein als zumindest – meiner Erfahrung – ein dahin geschlichener HM (M bin ich ja noch nie gelaufen, weiß aber auch nicht, ob man das so vergleichen kann).

Für mich liest es, dass du deine Entscheidung bereits getroffen hast. Kenne genug Leute, die lieber auf der Mittelstrecke laufen, weil sie dort am meisten rausholen können anstatt auf der Langstrecke "mit angezogener Handbremse".

Und wieso nicht eine ehrliche Antwort da geben, wenn man gefragt wird?

Jeder Läufer wird deine Entscheidung definitiv nachvollziehen können und die Nicht-Läufer wissen häufig eh nicht, worum es geht.^^ (Denke da immer gerne an meinen Schwiegervater: "Was?! Du kannst eine Stunde durchlaufen?! Da muss man auch erstmal hinkommen!" - Ne, lief die HMs alle in Sub 60, weil ich nicht länger kann... :hihi: )

Und Triathlon ist noch einmal eine ganz andere Baustelle.
PBs:
1km: 4:27.3 min (T, 08.17)
5km: 24:25 min (07.17)
10 km: 49:46 min (07.17)
15km: 1:20:xx h (09.17)
HM 01:53:xx h (09.17)

T = Im Training aufgestellte PB

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JoelH hat geschrieben:Und der 10er bietet sich einfach als perfekte Strecke an, man muss sich nicht wirklich groß zurücknehemn, sondern kann seine mehr oder minder maximale Pace durchlaufen. Klar, 5km könnte ich vielleicht noch schneller, aber nur einen Hauch. Dafür ist mir da aber die Strecke schon zu kurz.
Darauf bin ich eingegangen. Nein, man kann nicht seine "maximale Pace" über 10 km durchlaufen.

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Titania_1987 hat geschrieben: Für mich liest es, dass du deine Entscheidung bereits getroffen hast. Kenne genug Leute, die lieber auf der Mittelstrecke laufen, weil sie dort am meisten rausholen können anstatt auf der Langstrecke "mit angezogener Handbremse".
Mir ging es auch eher um die Frage nach eurer Motivation Marathon zu laufen. Es soll ja in erster Linie Spaß machen. Woher zieht ihr den? Ich generiere mir den durch die Geschwindigkeit und den Kampf diese maximal lange zu halten. Irgendwie so, ist schwer zu definieren. Und da passt halt der Marathon von der Distanz her nicht so.
Titania_1987 hat geschrieben: Und wieso nicht eine ehrliche Antwort da geben, wenn man gefragt wird?
Diese Entscheidung fällte ich erst letzten Sonntag. Daher hat es sich noch nicht rumgesprochen :wink: Da hast du mich glaub ich falsch verstanden. Ich halte mit meinen Gedanken nicht hinterm Berg, haben gestern gerade im Training darüber gequatscht. Einige von meinem Verein laufen am übernächsten Sonntag in Essen den Marathon z.B..
Titania_1987 hat geschrieben: Jeder Läufer wird deine Entscheidung definitiv nachvollziehen können und die Nicht-Läufer wissen häufig eh nicht, worum es geht.^^ (Denke da immer gerne an meinen Schwiegervater: "Was?! Du kannst eine Stunde durchlaufen?! Da muss man auch erstmal hinkommen!" - Ne, lief die HMs alle in Sub 60, weil ich nicht länger kann... :hihi: )
Wie gesagt, ich habe keine Probleme damit was andere Leute denken. Ich kann meine Leistungen ganz gut selbst einschätzen und kommuniziere das auch so. Darum geht es auch gar nicht, es war nur der Auslöser überhaupt darüber nachzudenken und letztlich zu dieser aktuellen Lösung zu kommen.
Was HM und Väter angeht, da habe ich noch Nüsse zu knacken, die Bestzeit meines Dads ist 1:22 Std. da muss ich noch üben :nick: :nick:
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JoelH hat geschrieben:Aber man hinterfragt ja stets seine Ziele. Und beim Laufen hat man ja genug Zeit zum Nachdenken. Und dabei bin ich bei mir auf folgendes gestoßen: Ich sehe keinen Grund einen Marathon zu laufen.
Dein gutes Recht und wenns für dich eben kein attraktives Ziel ist, dann streb es einfach nicht an. Vielleicht wird sich das in Zukunft ändern, vielleicht auch nicht...
JoelH hat geschrieben:Ich bin jetzt meinen ersten Halbmarathon gelaufen und habe dabei festgestellt, dass mir diese Distanz als Maximum reicht. Der Grund ist dabei nicht die Distanz, sondern das Laufen mit angezogener Handbremse. Ich habe festgestellt, dass ich lieber schnell laufe. Ich tue mir verdammt schwer damit mich ein zu bremsen. Und das dann 42 km lang zu tun erscheint mir eher als Selbstkasteiung als Spaß. Da powere ich lieber 10km durch, kann jede Woche einen Lauf mitmachen, was ich mittlerweile an liebsten tue.
Erfahrungsgemäß wollen viele halt irgendwann mehr bzw was anderes, Abwechslung und Ausprobieren macht halt Spaß. Aber wie gesagt, mach das was dir Spaß macht. Find ich ich richtig und gut so.
Aber meiner Erfahrung nach bremst man sich beim Marathon auch nicht 42 km lang, da läuft man dann wohl zu lange zu langsam... :zwinker2:
JoelH hat geschrieben:Wie lange habt ihr gebraucht um euch vom Marathon zu überzeugen, bzw. zu einem durchzuringen? Und was war eure Motivation dabei?
Für mich war es ehrlich gesagt schlicht und einfach der "logische nächste Schritt". Es war kein Traum oder so, aber nach einigen HMs und nachdem ich überzeugt war dass die Form nach dem spezifischen Training reichen wird, bin ichs angegangen. Ich hab immer viel Sport gemacht und wollte mit dem Verbessern der Unterdistanz-Zeiten erst nach dem Marathon weitermachen, dementsprechend hat das so gepasst. War für mich damals richtig so und mittlerweile hab ich viele Läufe mehr am Kasten und bin noch immer eher ein junger Läufer im Feld. :wink:
Die Motivation weitere Marathons zu machen ist für mich die gleiche wie beim Halbmarathon. Ich hab Spaß daran, am Bewerb und am Training. Nur Halbmarathon wäre mir zu eintönig, auch wenns für meine Zeiten sicher besser wäre sich mal mehr auf ein Ziel zu fokussieren.
JoelH hat geschrieben:Muss man überhaupt einen Marathon laufen in seinem Leben?
Nö.
JoelH hat geschrieben:Deutlich inspirierender und das würde ich gerne mal machen, ist so ein 6 Std.-Lauf.
Ist vom Tempo dann halt viiiel gemütlicher und von der Distanz hast du dann eh Ultra-Marathon :D

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JoelH hat geschrieben:Ich bin jetzt meinen ersten Halbmarathon gelaufen und habe dabei festgestellt, dass mir diese Distanz als Maximum reicht. Der Grund ist dabei nicht die Distanz, sondern das Laufen mit angezogener Handbremse.
JoelH hat geschrieben:Und der 10er bietet sich einfach als perfekte Strecke an, man muss sich nicht wirklich groß zurücknehemn, sondern kann seine mehr oder minder maximale Pace durchlaufen. Klar, 5km könnte ich vielleicht noch schneller, aber nur einen Hauch.
Wenn du etwas länger dabei bist, wirst du merken, dass das 10er Tempo fast genau in der Mitte vom 5er und HM-Tempo ist, also nix mit 10er schnell, 5er kaum schneller aber HM mit angezogener Handbremse.
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

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JoelH hat geschrieben: Ich bin jetzt meinen ersten Halbmarathon gelaufen und habe dabei festgestellt, dass mir diese Distanz als Maximum reicht. Der Grund ist dabei nicht die Distanz, sondern das Laufen mit angezogener Handbremse. Ich habe festgestellt, dass ich lieber schnell laufe. Ich tue mir verdammt schwer damit mich ein zu bremsen. Und das dann 42 km lang zu tun erscheint mir eher als Selbstkasteiung als Spaß. Da powere ich lieber 10km durch, kann jede Woche einen Lauf mitmachen, was ich mittlerweile an liebsten tue.
Natürlich muss man keinen Marathon laufen, aber bezüglich der Bremserei über 42 km habe ich eine gute Nachricht für dich: es gibt ein einfaches Gegenmittel (das, wie man den Ergebnislisten entnehmen kann, durchaus oft Verwendung findet): powere dich die ersten 10 km ordentlich aus, also ohne Bremsen, und dann wird für die restlichen 32,2 km das Sich-Nicht-Einbremsen-Können dein geringstes Problem sein.

So, nun konkreter zum Thema: ich gehöre zur klassischen Sorte, die sich einbildeten, einen Marathon (als erster WK überhaupt, versteht sich) zu laufen. Was natürlich etwas schief ging (wie bereits angedeutet, Bremsprobleme gab´s keine :wink: ). Nun ja, dann war ich natürlich sehr beleidigt und beschloss, nicht so leicht nachzugeben, und bin mittlerweile in Zeitbereichen angelangt, wo einen echte Läufer langsam grüßen (Sub 3:25). Ich finde beim Marathon genau das faszinierend, was dich offensichtlich stört: sich die Sache gut einzuteilen, nicht die Nerven wegzuschmeißen, wenn einen Anfangs scheinbar alle überholen, und dann unterwegs das Tempo so zu steuern, dass man am Ende nicht nur Opfer ist. Ich laufe zwischendrin auch HMs, wo man natürlich mehr riskieren kann, aber natürlich auch auf die Einteilung achten muss, aber man dafür nicht nur im übertragenen Sinn das Ziel früher vor Augen hat. Ich bin eher der Beißertyp, sodass mir die längere Quäldauer beim Marathon, als Kampf gegen den inneren Schweinehund besser gefällt, vor allem vom psychischen Aspekt her. Und irgendwann werde ich sicher auch Ultras einstreuen, einfach auch um meine Grenzen auszuloten. Natürlich könnte ich das auch auf der Mittelstrecke oder beim HM machen, aber irgendwie gefällt mir Marathon (derzeit) tendenziell besser.
Aber so unterschiedlich sind eben die Interessen, das ist aber nicht nur beim Laufsport so: schau dir evtl mal eine Kombi im Schifahren an, wie sich da einerseits die Abfahrer im Slalom quälen und umgekehrt. Schifahren können Abfahrer und Slalomfahren. Aber manchen gefällt/liegt das eine besser als das andere, und so spezialisiert sich eben jeder.
Wenn dir das mit den 10ern besser gefällt, auch mit der Wettkampfdichte (was sicher den Vorteil hat, dass nicht das halbe Jahr "umsonst" ist, wenn du mal ein Rennen versemmelst), dann bitte. Denn letztlich musst du dich wegen dem Laufen nur einer Person gegenüber rechtfertigen, und zwar dir selber. Und Geschmäcker sind verschieden.

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Ich kann die Abneigung nachvollziehen. Geht mir allerdings beim HM auch so. Bei Km 7 kam bei mir Anfang September der heftige Wunsch auf, noch eine Schippe draufzulegen und ich hatte die ganze Strecke durch nur zu kämpfen damit. Letztlich hab ich mindestens 1 Minute verloren durch sinnlose Versuche, noch schneller zu laufen und wieder einbremsen, weil ich gemerkt hatte - das ist zu früh.
Ich kann derzeit maximal 1 bis 2 Kilometer mit Schnappatmung laufen hintenraus. Beim Marathon könnte ich das gar nicht, weil meine Muckis das gar nicht hergeben würden.
Für mich sieht es so aus - solange ich bei km 17 meine Muckis spüre, muss ich derzeit nicht noch mal rausfinden, was bei km 37 passiert. Zumal mein Ziel ein anderes ist. Ich will erst einmal schneller laufen - meinen Fuß stabilisieren - 30 km wegstecken können ohne Beschwerden - dann denke ich weiter.

Was ich am HM mag - sich ausgelastet fühlen danach - aber nicht komplett platt.

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JoelH hat geschrieben:Muss man überhaupt einen Marathon laufen in seinem Leben?
Muss man sich diese Frage stellen wenn man erst ein paar Monate Lauferfahrung hat?

Ich bin mir sicher, dass du in ein paar Jahren ganz anders darüber denkst, sofern du dann noch läufst.

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Buchfink hat geschrieben:Muss man sich diese Frage stellen wenn man erst ein paar Monate Lauferfahrung hat?

Ich bin mir sicher, dass du in ein paar Jahren ganz anders darüber denkst, sofern du dann noch läufst.
Wie lange hat es bei dir gedauert, dies zu erkennen?

19
Bei mir wars ähnlich wie hier bereits mehrfach beschrieben -> der logische nächste Schritt

Nach ca. 12-15 gelaufenen HM und wenn Verbesserungen der PB irgendwann nur noch im
30 Sekunden-Bereich auf den 21,1km drinnen sind,
wirst auch du dich mit dem Marathonprojekt anfreunden ��

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juergen.tb hat geschrieben:der logische nächste Schritt
Richtig, und: du musst es wollen, bedingungslos!
"Sie laufen aber sehr ordentlich!" 03.10.17, Regen, 9:00 Uhr Mesz

5k: 3/16 16:52
10,5k: 4/18 37:23
HM: 4/15 1:25:08 09/15 1:21:31 03/17 1:18:08
M: 4/16 2:57:44 04/17 2:50:44

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juergen.tb hat geschrieben:Bei mir wars ähnlich wie hier bereits mehrfach beschrieben -> der logische nächste Schritt

Nach ca. 12-15 gelaufenen HM und wenn Verbesserungen der PB irgendwann nur noch im
30 Sekunden-Bereich auf den 21,1km drinnen sind,
wirst auch du dich mit dem Marathonprojekt anfreunden ��
Ein gutes Argument. Aber da habe ich ja noch genug Baustellen die ich zunächst abarbeiten kann :zwinker5:
-Auftrags-Griller- hat geschrieben:Richtig, und: du musst es wollen, bedingungslos!
Das ist mir klar. Ich verstehe Leute nicht, die einfach mal so einen Marathon laufen wollen. Ich schrieb das ja schon anderswo, finishen ist mir nicht genug, ich muss schon mit der Zeit zufrieden sein.
Buchfink hat geschrieben:Muss man sich diese Frage stellen wenn man erst ein paar Monate Lauferfahrung hat?
Warum nicht?
haxedesboesen hat geschrieben:Natürlich muss man keinen Marathon laufen, aber bezüglich der Bremserei über 42 km habe ich eine gute Nachricht für dich: es gibt ein einfaches Gegenmittel (das, wie man den Ergebnislisten entnehmen kann, durchaus oft Verwendung findet): powere dich die ersten 10 km ordentlich aus, also ohne Bremsen, und dann wird für die restlichen 32,2 km das Sich-Nicht-Einbremsen-Können dein geringstes Problem sein.
:teufel: Ja, das kann man mal machen :hihi:
D-Bus hat geschrieben:Wenn du etwas länger dabei bist, wirst du merken, dass das 10er Tempo fast genau in der Mitte vom 5er und HM-Tempo ist, also nix mit 10er schnell, 5er kaum schneller aber HM mit angezogener Handbremse.
Dann muss ich mal an meiner 5'er Pace arbeiten, die ist dann definitiv zu langsam.
Durchbeißerin hat geschrieben:Ich kann die Abneigung nachvollziehen
Es ist keine Abneigung. Das kann man nicht wirklich sagen. Es ist eher ein "ich brauche es nicht". Es ist einfach eine andere Interessenlage. Das ist wie mit Alkohol irgendwie. Man kann mal ein Gläsl trinken, muss man aber nicht.
Bild
Über mich
wo ich herkomme Am Anfang war da der Bauchspeck und wo ich zuletzt gelaufen bin Joels Daily Challenge - Streakrunning

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Mich reizt auch nichts wirklich an einem Marathon. Laufen ist wirklich meine Passion, es darf halt nicht länger als 2 h dauern. :zwinker5: Und das dann schon im Training zu machen? Muss nicht sein. Ich hätte auch den Anspruch in die Nähe meiner Möglichkeiten in der Zielzeit zu kommen (HM 1:37:xx) ohne mich dabei die letzten 12 km in Ziel zu quälen, sondern das auch genießen zu können. Aber das Training dafür (+100 km/Woche) überschreitet definitiv meine zeitlichen und orthopädischen Möglichkeiten.
Ich kann es aber absolut verstehen, wenn das für viele Läufer einen großen Reiz ausübt. Schade finde ich nur, dass Sie mit der gleichen Zeit fürs Training auf 10k und HM wirklich tolle Erfolge erzielen könnten. Gut, bei manchen fällt das dann noch als Abfallprodukt an.

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Hey,

niemand muss Marathon laufen - wieso auch. Aber wenn Du einen Marathon läufst, macht es etwas mit Dir. Alles was man läuft, solange man noch Kohlenhydrate in den Muskeln hat, ist ein ganz anderes Spiel. Wenn Du aber leer läufst (und dass passiert erst ab ca. km 30) dann gibt es fast schon meditative Momente: Du und Dein Schmerz, weiter laufen oder stehen bleiben. Es ist schon so hart aber noch so weit. Jetzt kommt es darauf an. Gedankenspiele - noch 8 km, come on nur die kurze Hausrunde. Die Ruhe auf der Strecke, alle leiden aber jeder für sich, kaum jemand spricht mehr. Du siehst Läufer gehen fühlst mit ihnen, hoffst, es ohne gehen zu schaffen. Und dann die unendliche Freude und Erleichterung bei km 40. Das nimmt mir keiner mehr. So lange Vorbereitung und jetzt ist es gleich geschaft. Zieleinlauf, die Familie sehen und mit den Tränen ringen. Das brennt sich ein, das nimmt man mit, das hilft einem auch im Alltag über so manches Ärgernis hinweg.

Aber hey - muss man nicht machen. Gibt ja auch andere schöne Dinge im Leben. Ich finde es aber immer wieder unendlich toll.

Grüße
Tom
„Der Mensch kann zwar tun, was er will, aber er kann nicht wollen, was er will.“

PB: 10km=46,24 HM=1:42,xx,M=3:42,xx

182 cm, max. 2012: >104kg

91,4kg (31.12.14) - IST 82 kg (23.05.2016) - Ziel 75kg

25
Ich fand Marathon immer nur anstrengend. Irgendwelche tieferen Gefühle wollten sich nicht einstellen.
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

26
FasterRoadRacer hat geschrieben:Meine Motivation ist, es der buckligen Verwandtschaft zu zeigen!
Das gibt sich nach dem ersten Finish :zwinker5:
„Der Mensch kann zwar tun, was er will, aber er kann nicht wollen, was er will.“

PB: 10km=46,24 HM=1:42,xx,M=3:42,xx

182 cm, max. 2012: >104kg

91,4kg (31.12.14) - IST 82 kg (23.05.2016) - Ziel 75kg

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Mir geht es ähnlich wie Dir JoelH,
ich bin zwar dieses Jahr 2 x 5Km-Läufe angegangen aber nur meiner Tochter zuliebe die gerne mit mir zusammen ein Rennen Laufen wollte (Teamwertung). Aber 5km durch rennen ist mir definitiv zu anstrengt.

Ich habe kein Problem bei einem 25km Lauf den letzten Km durch zu brettern um dann nach Luft japsend mich über die Ziellinie zu quälen, aber bei 5km, kommen mir die letzten 700m länger vor als ein HM.

Ich glaube mir liegen die schnellen Distanzen zwischen 10 und 25 km mehr, die kann ich fast gleichmäßig schnell - mit leicht negative splitt- durchlaufen, da muss ich am anfang auch nur leicht die Bremse anziehen und kann in der 2. Hälfte einfach los stürmen.

Für eine ernsthafte Marathon Teilnahme, fehlt mir einfach die Zeit für das Training, ich bin froh wenn ich die Zeit finde um auf 160 Km/Monat zu kommen, dass sind 40 WKM - die reichen mir nicht als mögliche Marathon Vorbereitung. Ich möchte ja nicht nur ankommen sondern die Zeiten sollte ja schon den Unterdistanzen entsprechen.
Ausserdem laufe ich nicht gerne auf Asphalt, vor allem keine langen sehr langen Strecken - trainiere ja überwiegend auf Waldboden.

Aber ich habe ja "gerade" erst angefangen mit dem Laufen, vieleicht verschiebt sich mit steigernder Grundlagenausdauer auch meine Interessen.
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FasterRoadRacer hat geschrieben:Meine Motivation ist, es der buckligen Verwandtschaft zu zeigen!
Da würde es bei meiner auch reichen, nur 5 km in 50 Min zu laufen.

Nein, ich mach das, weil ich das für mich möchte. Da muss ich auch niemandem etwas beweisen. Ich finde einfach diese lange Distanz äußerst reizvoll. Ich bin von Natur aus eher der Typ "der Weg ist das Ziel" und freue mich einfach auf diesen Weg. Ich freue mich jetzt auf das Training, auf die 30er, dabei mal Niederösterreich und Burgenland besser kennenzulernen (kommt man ja auch sonst nicht hin^^). Und ich hoffe sehr, dass der Marathon etwas für mich ist und ich mich danach auf all die Läufe freuen darf, die auf meiner Liste stehen. Hab mir grad wieder eine angeschaut...
PBs:
1km: 4:27.3 min (T, 08.17)
5km: 24:25 min (07.17)
10 km: 49:46 min (07.17)
15km: 1:20:xx h (09.17)
HM 01:53:xx h (09.17)

T = Im Training aufgestellte PB

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Meine Motivation: es mir zu zeigen, dass ich es kann! Diverse HMS und 10er bin ich über die Jahre verteilt schon gelaufen....Die Distanz eines M zu schaffen, so fit zu sein dass ich danach trotzdem noch gerade aus schauen kann. Und je mehr Menschen in meinem Umfeld sagten: oh Gott, sooo lange laufen, du bist verrückt!! Umso mehr wollte ich es.

Nach diversen Schwangerschaften mit Gewichtszunahme von jeweils 20-30 Kilo meinen Körper in solche top Form zu bringen war harte Arbeit....aber durchaus lohnenswert. Jetzt hab ich Blut geleckt und das war bestimmt nicht mein letzter Marathon.
5 km: 25:35 (Training 2017)
10 km: 52:04 (Training 2017)
HM: 1:55:xx (Bottwartal 2016)
M: 4:14:xx (Berlin 2017)

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JoelH hat geschrieben:Wie lange hat es bei dir gedauert, dies zu erkennen?
Marathon war am Anfang für mich nie ein Thema. Vor zwei Jahren im Dezember habe ich mich dann in eine Lesung des Schriftstellers Matthias Politycki verirrt. Er hat ausgewählte Kapitel aus seinem Marathon-Buch vorgelesen. Eigentlich wollte ich ab dann auch mal einen Marathon laufen, den ich 11 Monate auch gefinisht habe. Dieses Frühjahr dann der zweite, weil ich mir beweisen wollte, dass ich es auch besser kann. Jetzt bereite ich mich auf meinen ersten Ultra in 3 Wochen vor. Wird bestimmt zäh und wie beim Marathon wird es wohl ein zweites Mal geben :)

Fazit: Nach 2,5 Jahren wollte ich einen Marathon laufen. Ein Jahr später habe ich es getan. Ich habe es aber nie gemusst.

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Nachdem ich heute meinen ersten HM gelaufen bin, habe ich eine andere Vorstellung von einem Marathon bekommen...

Heute während des Laufes habe ich genau über deine Frage, Joel, nachgedacht.

Da sich beide Strecken teilweise überschneiden, waren unterwegs auch Schilder für den M aufgestellt mit der Info über die zurückgelegten KM.
So befand ich mich bei KM 14, das entsprach auf der M-Strecke dem KM 26.... ich versuchte, nachzuvollziehen, wie es sich wohl anfühlt, schon 26 km in den Beinen zu haben und nochmal 16 km laufen zu müssen.....Junge Junge, das lag dann tatsächlich außerhalb meiner Vorstellungskraft... wenn man selber auf der Strecke ist, fühlt sich das doch gleich ganz anders an als zu Hause auf dem Sofa...

42 km sind schon echt eine Hausnummer... und mein Respekt vor denen, die diese Strecke laufen, ist sehr groß.... aber mich würde diese Größenordnung nicht reizen, mal davon abgesehen, dass meine körperlichen Ressourcen das nicht hergeben, hätte ich auch nicht die Disziplin, mich monatelang einem Trainingsplan zu unterwerfen, und auch mir fehlt vor allem das Quäl-Gen, diese ganzen Intervalle zu laufen....

Ich bin Genussläufer, mit ein bisschen Ehrgeiz, nicht ganz so dahinzuschlurfen , aber inzwischen auch bereit, meine körperlichen ( und vielleicht auch mentalen) Grenzen zu akzeptieren.
Wir sind vom Leben gezeichnet in den buntesten Farben, und wir tragen sie mit Stolz, unsere Wunden und Narben (SDP)

Dieser Weg wird kein leichter sein...(Teil 1)
In Ruhe alt werd´ich später.....(Forts.)

Kölner Zoolauf 07/2017 8,6 km
Kölner Brückenlauf 09/2017 15,65 km 1:43:xx
HM Köln 10/2017. 21,1 km 2:18.xx

34
JoelH hat geschrieben:Wie lange habt ihr gebraucht um euch vom Marathon zu überzeugen, bzw. zu einem durchzuringen? Und was war eure Motivation dabei?....Muss man überhaupt einen Marathon laufen in seinem Leben?
Niemand muss einen Marathon laufen, genauso wenig, wie man überhaupt an Wettkämpfen/Laufevents teilnehmen muss. Viel wichtiger ist, Spaß am Sport und regelmäßiger Bewegung im Allgemeinen Bewegung zu haben. Und wenn man dreimal die Woche entspannt ums Eck läuft, um sich einfach nur fit zu halten, ist es völlig o.k. .
[font=&quot]Ich bin meinen Marathon einfach für mich gelaufen, es war ein Wettkampf mit mir selbst. Ich wollte schauen, wie ich einen Marathontrainingsplan umsetzen kann, wollte das Gefühl erleben, einen Marathon zu finishen. Und weil es geil war, möchte ich in Zukunft jedes Jahr einen Marathon mitnehmen, aber auch nicht mehr. Alles darüber hinaus, würde mich zeitlich zu sehr binden.[/font]
LG Heiko :winken:
[font=&amp]
Etappen
2014 3km 2014 5km 2015 10km 2016 30km und HM 2017 Marathon 2018 Laufen[/font]
„Die erste halbe Stunde laufe ich für meinen Körper, die zweite halbe Stunde für die Seele.“ (George Sheehan)

35
Einfach das laufen, was Spaß macht. Ich denke aber, da der Laufsport ein Sport ohne Spiel ist, nicht wie etwa Fußball oder Tennis, kann ich schon nur empfehlen, durch ein möglichst weites Distanzspektrum für Spannung zu sorgen. Innerhalb der Sparte Langstrecke, zu welcher dein geliebter 10km-Lauf ja auch gehört, sollte das schon gelingen. 10km, HM und Marathon lassen sich trainingstechnisch eigentlich gut kombinieren, nicht umsonst läuft man nach einem Marathon häufig schnelle 10km-Zeiten sowie der 10km-Lauf umgekehrt dafür sorgen kann, dass man die Spritzigkeit beim Marathon nicht verliert. Die Motivation für den Marathon kommt oft einfach aus der Neugierde, man möchte ausloten, welche Zeit möglich ist, und wie diese im Vergleich zu den anderen Distanzen ist. Beim HM und Marathon finde ich entspannter, dass man sich anders als bei einem schnellen 10km-Rennen auch mal einen kurzen Moment der Unaufmerksamkeit erlauben kann. Die 10km können bei entsprechend hohen Ambitionen mitunter etwas stressig sein; man muss mental von Anfang voll da sein, jede Kleinigkeit kann die gewünschte Zielzeit verhunzen. Daher ist es für mich was anderes, Spaß machen mir aber alle Distanzen.
10km: 35:41 (Deulux-Lauf, Langsur 2022)
HM: 1:19:08 (Route du Vin 2023)
M: 2:55:45 (Bienwaldmarathon 2023)

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Malu68 hat geschrieben:Nachdem ich heute meinen ersten HM gelaufen bin, habe ich eine andere Vorstellung von einem Marathon bekommen...

Da sich beide Strecken teilweise überschneiden, waren unterwegs auch Schilder für den M aufgestellt mit der Info über die zurückgelegten KM.
So befand ich mich bei KM 14, das entsprach auf der M-Strecke dem KM 26.... ich versuchte, nachzuvollziehen, wie es sich wohl anfühlt, schon 26 km in den Beinen zu haben und nochmal 16 km laufen zu müssen.
Mir ging es bei meinem ersten HM ähnlich: ich, geplante Zielzeit unter 1:30, befand mich eigentlich das ganze Rennen lang in einem Pulk von Marathonläufern, die Sub 3 anvisierten. Während ich schnaubend zum Kilometerschild blickte, das für mich Km 16 und für die Marathonis nach erfolgreich absolvierter 1. Runde Km 37 auswies, unterhielten sich die Herren ständig über ihren Trainingsverlauf, Equipment, Wetter usw., was für mich zu diesem Zeitpunkt unfassbar war, schließlich hatten die ja noch über 26 km dieses Tempo zu halten, während meine Kräfte für die letzten 5 km bereits zu schwinden begannen.

Nur: wenn man sich erst einmal der Faszination Marathon mit all seinen Facetten hingibt, erkennt man, dass alles nur eine Frage des Trainings ist. Mit ausreichend LaLas hält jeder 42,195k in seinem Tempo durch. Was man braucht: Zeit, Willen, Zeit, Gesundheit, Zeit, viel Schlaf, Zeit, clevere Ernährung, Zeit, gutes Terminmanagement, eine unterstützende Familie und nochmals Zeit. Hört sich momentan vielleicht etwas viel an, trotzdem durchaus machbar.
"Sie laufen aber sehr ordentlich!" 03.10.17, Regen, 9:00 Uhr Mesz

5k: 3/16 16:52
10,5k: 4/18 37:23
HM: 4/15 1:25:08 09/15 1:21:31 03/17 1:18:08
M: 4/16 2:57:44 04/17 2:50:44

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Was man braucht: Zeit, Willen, Zeit, Gesundheit, Zeit, viel Schlaf, Zeit, clevere Ernährung, Zeit, gutes Terminmanagement, eine unterstützende Familie und nochmals Zeit. Hört sich momentan vielleicht etwas viel an, trotzdem durchaus machbar.
Volle Zustimmung und genau deswegen laufe ich nach meinem letztjähigen Debüt keinen Marathon mehr.
Mir fehlt nämlich die Zeit, die Zeit, die Zeit, sowie die Zeit bzw. würde ich diese Zeit investieren, fehlte mir völlig zu Recht die Unterstützung...

...Der Marathon lief super. Nach nur zwei Jahren Lauferfahrung und drei bis dahin gelaufenen Halbmarathons, waren die 3:25 eine tolle Zielzeit.
ABER: Es fehlten mir schon da einige der langen Läufe, die ich einfach nicht in mein Privatleben eingebunden bekommen habe und so waren die letzten 5Km des Marathons auch fast zwangsläufig einer der härtesten, schlimmsten Erfahrungen meines Lebens. Ich bin mit Wadenkrämpfen und völliger Erschöpfung ins Ziel getaumelt, während ich bei der HM Zwischenzeit noch locker drauf war und selbst bei 30Km noch einigermaßen in Schuss. Ab dann kam der klassische Hammermann.
Meine Frau hatte damals während des Trainngs gesagt, dass sie versteht, dass ich das durchziehen möchte und dass sie mich auch lässt, ohne Streit und ohne Diskussion, aber sie bat mich auch, DANACH wieder einen Gang zurück zu schalten. Wir sind nun mal beide berufstätig und haben zwei Grundschulpflichte Kinder und so waren die Wochenkilometer trotz diesem Freibrief meiner Frau und dem erweiterten Trainingsrahmen zu wenig, um wirklich souverän durchzukommen.

Nun kommt noch mein Ehrgeiz dazu. Der nächste Marathon hätte auch eine bessere Zeit liefern müssen > Mehr Training!
Und das war der Punkt an dem ich meine Ziele neu definiert habe.
In meinen Alltag passt HM Training gut rein, also bleibt das bis auf Weiteres meine maximale Wettkampfdistanz.

Ich bin fein damit, denn Laufen macht mir zu viel Spaß, als dass ich deswegen Stress in Kauf nehmen würde.

HÄTTE ich die Zeit und oben drauf wäre meine Frau auch noch begeisterte Läuferin und wir würden das zusammen machen.... ich wäre Marathonsüchtig!
Tonic ohne Alkohol ist Ginlos...
Mein Blog: GinFit.de
Gabelstapler Glukose // Wie man NICHT auf Sub3 trainiert // GeckoanalysisDie bekanntesten FORENBANANEN // Guter Laufstil vs. schlechter Laufstil
Ewige Bestenliste Saison 2016/2017 : 5km: 19:24 ---- 10km: 40:20 --- HM: 1:29:02 --- M: 3:25:52
Ziele 2019: Zunehmend abnehmen...

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Mein letzter Marathon liegt lange zurück. Aber die Begeisterung fürs Laufen ist nach wie vor da.

Und als ich dieses Jahr beim Berlin Marathon zugeschaut habe, habe ich den Entschluss gefasst, es noch einmal zu versuchen und werde mich ab sofort für das nächste Jahr vorbereiten. Marathon hat eine Faszination, der man sich als Läufer schlecht entziehen kann.

Bild
Bild


Vogel fliegt, Fisch schwimmt, Mensch läuft - Emil Zatopek

Running is not a sport, it´s a biological nessessity
- Yannnis Couros

Every human being is the author of his own health or desease
- Buddha

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Mein letzter Marathon liegt lange zurück. Aber die Begeisterung fürs Laufen ist nach wie vor da.

Und als ich dieses Jahr beim Berlin Marathon zugeschaut habe, habe ich den Entschluss gefasst, es noch einmal zu versuchen und werde mich ab sofort für das nächste Jahr vorbereiten. Marathon hat eine Faszination, der man sich als Läufer schlecht entziehen kann.

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Vogel fliegt, Fisch schwimmt, Mensch läuft - Emil Zatopek

Running is not a sport, it´s a biological nessessity
- Yannnis Couros

Every human being is the author of his own health or desease
- Buddha

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Kein Mensch muss Marathon laufen. Man kann das tun, man kann das sein lassen. Entscheidend ist, ob man das selbst will oder nicht. Bei so manchem wäre es wahrscheinlich besser, er würde das sein lassen oder sich anständig vorbereiten.


Diese Aussage hier reizt mich jedoch zum Widerspruch.
JoelH hat geschrieben:Der Grund ist dabei nicht die Distanz, sondern das Laufen mit angezogener Handbremse.
...
Ich tue mir verdammt schwer damit mich ein zu bremsen. Und das dann 42 km lang zu tun erscheint mir eher als Selbstkasteiung als Spaß.
Wenn das deine Vorstellung von einem Marathon ist, dann bist du einem Irrtum erlegen. Ich möchte mal einen typischen Verlauf dagegen setzen, zumindest wie ich ihn erlebe. Voraussetzungen sind:
- optimale Vorbereitung
- optimale Renneinteilung
- ein guter Tag, an dem du umsetzen kannst, was du dir vorgenommen hast

km 1: Es gilt, dich einzusortieren. Nicht zu schnell loslegen, aber auch nicht zu langsam. In etwa sollte das Tempo schon stimmen.
km 2 - 4: Rhythmus finden.
Etwa bis km 10: Tempo passt. Du läufst locker, aber zügig, nimmst wahr, wie du flott vorankommst und die Strecke vorbeizufliegen scheint.

Bei km 11, 12 oder 13: Tempo stimmt nach wie vor, aber du merkst allmählich: Es ist hoch, du bist froh, dass du am Anfang nicht überzogen hast.

Irgendwo zwischen km 15 - 18: Du hast bereits einen anständigen Teil hinter dir, das merkst du jetzt. Dein Atem wird schwerer, die Beine spürst du bereits.

Um die Halbmarathonmarke herum: Es ist ein richtig hartes Rennen. Dein Körper signalisiert dir das sehr deutlich. Du hast dich mental gut auf dieses Rennen vorbereitet, und daher lässt du keinen Gedanken an dich herankommen, der dir vor Augen führte: Das ist gerade mal die Hälfte!

Gegen Ende des dritten Zehners, bei km 27, 28 oder auch 30: Wenn du dem Verlangen deines Körpers nachgibst, bist du verloren. Dein Kopf arbeitet dagegen, blendet die Signale aus. Nur deshalb läufst du weiter in diesem hohen Tempo.

Zwischen km 32, 33 oder 34: Mittlerweile bist du so richtig erschöpft, alles tut irgendwie weh, die Beine vor allem. Wenn du trinkst, dauert es länger und länger, bis dein Atem aus der Schnappatmung heraus wieder den richtigen Rhythmus gefunden hat. Du zählst die Kilometer rückwärts.

Die zweite Hälfte des vierten Zehners, km 36, 37 oder 38: Dein Körper will nur noch eins: aufhören. Aber du lässt ihn nicht. Du zwingst ihn zum Weitermachen, ja, du willst diese Gedanken gar nicht erst an dich heranlassen. Nur die Stärke deines Willens ist es, was dich vor dem Nachgeben bewahrt. Denn du weißt: wenn du jetzt nachgibst, kannst du noch Minuten verlieren, und wenn du ein Zeitziel hast, war die ganze Quälerei davor umsonst.

Die letzten 4 oder 5 km: Du läufst nur noch mit Tunnelblick. Du hattest dir ein Zeitziel vorgenommen? Du schaffst es nicht mehr nachzurechnen, ob du es erreichen kannst oder nicht. Dein Kopf ist nur noch darauf konzentriert, den geschundenen Körper am Laufen zu halten. Für etwas anderes ist da kein Platz mehr. Klappt nicht! Du wirst nervös, wenn die Läufer links und rechts an dir vorbeiziehen, denn dann wirst du langsamer. Oder du läufst auf eine Gruppe auf, der du vor wenigen km nicht mehr folgen konntest. Dann fühlst du, dass doch noch Kraft in dir ist.

Hinter km 41: So kurz vorm Ziel bekommst du vielleicht noch einmal den zweiten Wind. Du weißt, nur noch wenige Meter musst du dieses mörderische Tempo aufrecht halten. Du "riechst" förmlich das Ziel. Dein Körper bereitet sich innerlich schon auf das Loslassen vor.

Im Ziel: Du bist leer. Du spürst nichts mehr. Du bist einfach froh, es hinter dir zu haben. Erst allmählich fängst du an, das Loslassen von der Anspannung wahrzunehmen und ein wohliges Empfinden von Ruhe zu verspüren.

Wie gesagt, das setzt ein bisschen was voraus. Aber wer bei einem solchen voll auf Tempo gelaufenen Rennen nach einem Drittel oder allerspätestens der Hälfte noch das Gefühl hat, er würde mit angezogener Handbremse laufen, der macht etwas falsch. Übrigens: Spaß ist das auch nicht!

Nicht um mit ollen Kamellen zu prahlen, sondern um die Tempi ins rechte Licht zu rücken, vielleicht mal ein Beispiel:
2011 war meine schnellste
10 km-Zeit 38:38 min (3:52 min/km)
über HM: 1:25:22 h (4:03 min/km)
Beim Marathon hatte ich eine
HM-Durchgangszeit von 1:26:11 h (4:05 min/km)
und M-Zeit von 2:53:37 h (4:07 min/km)

Die Unterdistanzzeiten waren nicht optimiert, aber immerhin in Wettkämpfen gelaufen. Da war nix mit "Bremsen" im Marathon. Als Ergebnis war das dann auch der erste, bei dem ich imZiel kotzen musste. (War auch kein Spaß! :D )

Bernd
Das Remake
Infos zum Laufen und Vereinsgedöns gibt's auf www.sgnh.de

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Soweit war mir das klar :confused: . Vielleicht mal genauer: ich kann doch nicht einfach in den Zielbereich kotzen?! Stehen da Eimer bereit, ist da was organisiert? Frage ich den Sani nach einer Tüte? Du weißt doch, was ich meine...

44
Naja, wenn es so weit kommt, nutzt du vielleicht eine Ecke.
Ich persönlich habe eher Probleme mit dem Darm, deshalb habe ich immer hinten in der Laufhose Klopapier dabei. Damit dieses nicht nass wird, habe ich es in einer kleinen Plastiktüte. Das könntest du dir auch einstecken, dann hast du eine Kotztüte dabei.
Allerdings solltest du auch bedenken, dass sich die Sauerei, die du ohne Tüte anrichten würdest, in Grenzen halten wird, da im Magen nicht allzu viel drin sein wird.

45
Danke. Du sprichst direkt das nächste Problem an. Ich plane ja am Frankfurt M teilzunehmen. Stehen da eigentlich Toiletten an der Strecke? Ich werde viel vorher trinken und weiss dann nicht wohin....eins meiner noch zu klärenden Probleme.

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Grundsätzlich sollten unterwegs Toiletten herumstehen. Bezüglich Pinkeln ist es durchaus üblich, dass Läufer auch die Natur teilhaben lassen. Was raus muss, muss raus, und fragt halt nicht immer wann. Womit ich gute Erfahrungen gemacht habe: gesalzenes Wasser trinken, das "hält" besser. Bezüglich dem Hinterausgang habe ich den Stein der Weisen noch nicht entdeckt, grundsätzlich ballaststoffreiche Ernährung bis zum Vortag (tendenziell da eher nur Vormittag) des Marathon, sodass sich der Darm dann bis zum Start einigermaßen entleeren sollte. Mittlerweile haben da die diesbezüglich erfolgreichen Marathons bei mir zwar die Führung übernommen, aber zu 100% handlungssicher bin ich da noch nicht...

47
haxedesboesen hat geschrieben:Womit ich gute Erfahrungen gemacht habe: gesalzenes Wasser trinken, das "hält" besser.
Die Beobachtung habe ich auch gemacht! Insbesondere löscht Wasser mit Salz bei mir den Durst besser. Ich hatte schon öfters die Situation nach einem anstrengenden Lauf, dass ich soviel Wasser trinke bis mir übel wird, aber der Durst noch da ist. Mit Salz passiert das nicht.
haxedesboesen hat geschrieben: Bezüglich dem Hinterausgang habe ich den Stein der Weisen noch nicht entdeckt, grundsätzlich ballaststoffreiche Ernährung bis zum Vortag (tendenziell da eher nur Vormittag) des Marathon,
Das macht mir zum Glück gar keine Probleme. Jeden morgen, auch bei Wettkämpfen, esse ich eine große Schale Müsli. Gibt super Energie und ist sehr gut für den Bauch (Magen und Darm).

lg
MOV

48
haxedesboesen hat geschrieben:Grundsätzlich sollten unterwegs Toiletten herumstehen.
Ja, habe mal gesucht und folgendes gefunden:

[h=3]An Start und Ziel stehen 35 mobile Toiletten bereit. Bitte nutze auch die Toiletten in der Messe Frankfurt.
An der Strecke findest Du je zwei Toiletten bei km 5, km 10 und dann alle 2,5 Kilometer, jeweils nach der Verpflegungs- bzw. Erfrischungsstelle.

https://www.frankfurt-marathon.com/informationen/faq/



[/h]

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burny hat geschrieben:Kein Mensch muss Marathon laufen. Man kann das tun, man kann das sein lassen. Entscheidend ist, ob man das selbst will oder nicht. Bei so manchem wäre es wahrscheinlich besser, er würde das sein lassen oder sich anständig vorbereiten.


Diese Aussage hier reizt mich jedoch zum Widerspruch.

Wenn das deine Vorstellung von einem Marathon ist, dann bist du einem Irrtum erlegen. Ich möchte mal einen typischen Verlauf dagegen setzen, zumindest wie ich ihn erlebe. Voraussetzungen sind:
- optimale Vorbereitung
- optimale Renneinteilung
- ein guter Tag, an dem du umsetzen kannst, was du dir vorgenommen hast

km 1: Es gilt, dich einzusortieren. Nicht zu schnell loslegen, aber auch nicht zu langsam. In etwa sollte das Tempo schon stimmen.
km 2 - 4: Rhythmus finden.
Etwa bis km 10: Tempo passt. Du läufst locker, aber zügig, nimmst wahr, wie du flott vorankommst und die Strecke vorbeizufliegen scheint.

Bei km 11, 12 oder 13: Tempo stimmt nach wie vor, aber du merkst allmählich: Es ist hoch, du bist froh, dass du am Anfang nicht überzogen hast.

Irgendwo zwischen km 15 - 18: Du hast bereits einen anständigen Teil hinter dir, das merkst du jetzt. Dein Atem wird schwerer, die Beine spürst du bereits.

Um die Halbmarathonmarke herum: Es ist ein richtig hartes Rennen. Dein Körper signalisiert dir das sehr deutlich. Du hast dich mental gut auf dieses Rennen vorbereitet, und daher lässt du keinen Gedanken an dich herankommen, der dir vor Augen führte: Das ist gerade mal die Hälfte!

Gegen Ende des dritten Zehners, bei km 27, 28 oder auch 30: Wenn du dem Verlangen deines Körpers nachgibst, bist du verloren. Dein Kopf arbeitet dagegen, blendet die Signale aus. Nur deshalb läufst du weiter in diesem hohen Tempo.

Zwischen km 32, 33 oder 34: Mittlerweile bist du so richtig erschöpft, alles tut irgendwie weh, die Beine vor allem. Wenn du trinkst, dauert es länger und länger, bis dein Atem aus der Schnappatmung heraus wieder den richtigen Rhythmus gefunden hat. Du zählst die Kilometer rückwärts.

Die zweite Hälfte des vierten Zehners, km 36, 37 oder 38: Dein Körper will nur noch eins: aufhören. Aber du lässt ihn nicht. Du zwingst ihn zum Weitermachen, ja, du willst diese Gedanken gar nicht erst an dich heranlassen. Nur die Stärke deines Willens ist es, was dich vor dem Nachgeben bewahrt. Denn du weißt: wenn du jetzt nachgibst, kannst du noch Minuten verlieren, und wenn du ein Zeitziel hast, war die ganze Quälerei davor umsonst.

Die letzten 4 oder 5 km: Du läufst nur noch mit Tunnelblick. Du hattest dir ein Zeitziel vorgenommen? Du schaffst es nicht mehr nachzurechnen, ob du es erreichen kannst oder nicht. Dein Kopf ist nur noch darauf konzentriert, den geschundenen Körper am Laufen zu halten. Für etwas anderes ist da kein Platz mehr. Klappt nicht! Du wirst nervös, wenn die Läufer links und rechts an dir vorbeiziehen, denn dann wirst du langsamer. Oder du läufst auf eine Gruppe auf, der du vor wenigen km nicht mehr folgen konntest. Dann fühlst du, dass doch noch Kraft in dir ist.

Hinter km 41: So kurz vorm Ziel bekommst du vielleicht noch einmal den zweiten Wind. Du weißt, nur noch wenige Meter musst du dieses mörderische Tempo aufrecht halten. Du "riechst" förmlich das Ziel. Dein Körper bereitet sich innerlich schon auf das Loslassen vor.

Im Ziel: Du bist leer. Du spürst nichts mehr. Du bist einfach froh, es hinter dir zu haben. Erst allmählich fängst du an, das Loslassen von der Anspannung wahrzunehmen und ein wohliges Empfinden von Ruhe zu verspüren.

Wie gesagt, das setzt ein bisschen was voraus. Aber wer bei einem solchen voll auf Tempo gelaufenen Rennen nach einem Drittel oder allerspätestens der Hälfte noch das Gefühl hat, er würde mit angezogener Handbremse laufen, der macht etwas falsch. Übrigens: Spaß ist das auch nicht!

Nicht um mit ollen Kamellen zu prahlen, sondern um die Tempi ins rechte Licht zu rücken, vielleicht mal ein Beispiel:
2011 war meine schnellste
10 km-Zeit 38:38 min (3:52 min/km)
über HM: 1:25:22 h (4:03 min/km)
Beim Marathon hatte ich eine
HM-Durchgangszeit von 1:26:11 h (4:05 min/km)
und M-Zeit von 2:53:37 h (4:07 min/km)

Die Unterdistanzzeiten waren nicht optimiert, aber immerhin in Wettkämpfen gelaufen. Da war nix mit "Bremsen" im Marathon. Als Ergebnis war das dann auch der erste, bei dem ich imZiel kotzen musste. (War auch kein Spaß! :D )

Bernd

Super Bernd, besser kann man es nicht beschreiben. Ich durfte das in dieser Form schon zwei Mal erleben und ich bereue keine Sekunde :D
Naja, vielleicht ein oder zwei :D

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lexy hat geschrieben:Super Bernd, besser kann man es nicht beschreiben. Ich durfte das in dieser Form schon zwei Mal erleben und ich bereue keine Sekunde :D
Naja, vielleicht ein oder zwei :D
Jub, meinen letzten Marathon auf Bestzeit hat Burny da bestens beschrieben :daumen: Nur, dass mein Tunnel schon eher begann. Und dann noch der sch... Gorch-Fock-Wall! :hihi:

Gruss Tommi
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