JoelH hat geschrieben:Nee, mich interessieren eure Motive.
Du hast es nicht anders gewollt:
(Das Nachfolgende bitte nicht als Überheblichkeit interpretieren, aber...)
Ich lief nach gut 3 Monaten Lauftraining meinen ersten Wettkampf auf amtlich vermessenen 10k in 38:57, dem ein paar Wochen später mein 2. Wettkampf, ein HM in 1:25, folgte. Neben Platzierungen im vorderen Viertel beider Wettkämpfe, erntete ich von vielen im Bekanntenkreis, die sich jemals mit Laufen auseinandergesetzt hatten, Staunen über diese Zeiten. Vor allem ein Arbeitskollege, der schon ein sehr erfahrungsreiches Läuferleben mit sicher ordentlich Training hinter sich hatte, liegt mir noch mit folgendem Zitat in den Ohren:"10km bin ich nie unter 40min gelaufen, HM Bestzeit steht bei 1:32!" Das deutete irgendwie damals darauf für mich hin, dass 10k Sub 40 und HM Sub 1:30 im Volksmund imaginäre Schallmauern zu sein schienen, die ich scheinbar locker zu unterbieten vermochte. Selbiger Kollege streute dann irgendwann noch ein, seine PB beim Marathon liege bei 3:23, und alles was Richtung Sub 3 gehe, wäre nur mehr Wahnsinn. Mein Interesse war geweckt, ich wollte irgendwann ein "Wahnsinniger" sein. So fütterte ich sämtliche Rechner mit diesen meinen 1:25, und immer spuckten sie Zeiten zwischen 2:59 und 3:03 aus und mein Interesse wurde immer größer. Ein halbes Jahr später versuchte ich mich auf schwerer, windiger Strecke nach strukturiertem Training ein zweites mal auf der HM Distanz und steigerte mich um 3,5 Minuten. Von da an war klar, dass es ein weiteres halbes Jahr später, nach genau 16 Monaten Lauferfahrung, ein Marathon sein musste.
(Das Nachfolgende auch bitte wieder nicht als Überheblichkeit interpretieren, aber...
)
Ich habe rasch gemerkt, dass ich mit meinen Laufzeiten etwas "reißen" könnte/kann, was meine ständige Antriebsfeder und Motivation ist. Und jetzt bin ich ehrlich,(zu ehrlich vielleicht): würde ich mit dem Trainingsaufwand, den ich betreibe, im Mittelfeld einer jeden Veranstaltung rumdümpeln, hätte ich das wettkampfmäßige Laufen längst schon wieder an den Nagel gehängt. Würde es aber gerade die Rumdümpler nicht geben, wären meine eigenen Zeiten nicht so glanzvoll. In den Ergebnislisten von vor 30 Jahren, wo Laufen noch kein Lifestyle war und nur was für Hartgesottene war, wäre ich mit meinen Zeiten bestenfalls Mittelfeld gewesen.